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Schulpflicht abschaffen?
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tridi
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Anmeldungsdatum: 21.06.2007
Beiträge: 7933

Beitrag(#1252115) Verfasst am: 24.03.2009, 22:22    Titel: Antworten mit Zitat

Nani hat folgendes geschrieben:

Was hältst du vom Österreicher Modell?
Zitat:
Werden Kinder zu Hause unterrichtet,
so werden diese an jedem Schuljahresende
einer ‚Feststellungsprüfung’ unterzogen,
in der festgestellt werden soll, ob das
Lernziel des entsprechenden Schuljahres
erreicht wurde. Bei negativem Prüfungsergebnis
wird dem Kind für das nächste
Jahr der Besuch einer öffentlichen oder
privaten Schule zur Pflicht gemacht.


das finde ich voellig ok.

wer, wie auch immer, den schulstoff auch ausserhalb der schule lernt, den muss man nicht mit der schule aufhalten...
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Danol
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Anmeldungsdatum: 02.04.2007
Beiträge: 3027

Beitrag(#1252144) Verfasst am: 24.03.2009, 22:38    Titel: Antworten mit Zitat

tridi hat folgendes geschrieben:
wer, wie auch immer, den schulstoff auch ausserhalb der schule lernt, den muss man nicht mit der schule aufhalten...


Das sehe ich absolut genauso. Dies, gepaart mit mehr Flexibilität bei der Auswahl des zu lernenden Stoffes (mehr Wahlpflichtfächer, weniger Pflichtfächer, Abschaffung der Schulabschlüsse) ist so ziemlich DAS was unserem Bildungssystem (nebst qualifizierten Pädagogen und einer menge Geld) fehlt.
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L.E.N.
im falschen Film



Anmeldungsdatum: 25.05.2004
Beiträge: 27745
Wohnort: Hamburg

Beitrag(#1252175) Verfasst am: 24.03.2009, 22:57    Titel: Antworten mit Zitat

Danol hat folgendes geschrieben:
tridi hat folgendes geschrieben:
wer, wie auch immer, den schulstoff auch ausserhalb der schule lernt, den muss man nicht mit der schule aufhalten...


Das sehe ich absolut genauso. Dies, gepaart mit mehr Flexibilität bei der Auswahl des zu lernenden Stoffes (mehr Wahlpflichtfächer, weniger Pflichtfächer, Abschaffung der Schulabschlüsse) ist so ziemlich DAS was unserem Bildungssystem (nebst qualifizierten Pädagogen und einer menge Geld) fehlt.


schule ist mehr als stoff ins hirn flößen.
_________________
Ich will Gott lästern dürfen! Weg mit §166 StGB!
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Danol
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Anmeldungsdatum: 02.04.2007
Beiträge: 3027

Beitrag(#1252188) Verfasst am: 24.03.2009, 23:02    Titel: Antworten mit Zitat

L.E.N. hat folgendes geschrieben:
schule ist mehr als stoff ins hirn flößen.


Was siehst Du denn noch als Aufgaben der Schule an? Komm mir jetzt bitte nicht mit diesem Sozialkompetenz-Geschwurbel, da gibts ausreichend angenehmere Alternativen als die Schule.
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Heiner
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Anmeldungsdatum: 29.05.2006
Beiträge: 1217

Beitrag(#1252213) Verfasst am: 24.03.2009, 23:13    Titel: Antworten mit Zitat

Danol hat folgendes geschrieben:
L.E.N. hat folgendes geschrieben:
schule ist mehr als stoff ins hirn flößen.


Was siehst Du denn noch als Aufgaben der Schule an? Komm mir jetzt bitte nicht mit diesem Sozialkompetenz-Geschwurbel, da gibts ausreichend angenehmere Alternativen als die Schule.


Dass man in Schulen "Sozialkompetenz" lernen kann, ist der Witz des Tages.
Ellenbogenmentalität trifft es schon eher.
Traurig
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Danol
registrierter User



Anmeldungsdatum: 02.04.2007
Beiträge: 3027

Beitrag(#1252225) Verfasst am: 24.03.2009, 23:17    Titel: Antworten mit Zitat

Heiner hat folgendes geschrieben:
Dass man in Schulen "Sozialkompetenz" lernen kann, ist der Witz des Tages.
Ellenbogenmentalität trifft es schon eher.
Traurig


Man kann durchaus Sozialkompetenz in der Schule lernen. Genauso wie man furchtbar viele andere tolle Sachen da lernen kann. Man muss sie aber nicht da lernen (in dem Sinne dass durchaus gleichgute bzw. bessere Alternativen existieren). Im Einzelfall kommts immer auch auf die Schule und die anderen Kinder drauf an, insbesondere bei der Sozialkompetenz.
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tridi
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Anmeldungsdatum: 21.06.2007
Beiträge: 7933

Beitrag(#1252227) Verfasst am: 24.03.2009, 23:18    Titel: Antworten mit Zitat

Danol hat folgendes geschrieben:
tridi hat folgendes geschrieben:
wer, wie auch immer, den schulstoff auch ausserhalb der schule lernt, den muss man nicht mit der schule aufhalten...


Das sehe ich absolut genauso. Dies, gepaart mit mehr Flexibilität bei der Auswahl des zu lernenden Stoffes (mehr Wahlpflichtfächer, weniger Pflichtfächer, Abschaffung der Schulabschlüsse) ist so ziemlich DAS was unserem Bildungssystem (nebst qualifizierten Pädagogen und einer menge Geld) fehlt.

weniger pflichtfaecher bin ich tendenziell auch fuer. qualifizierte paedagogen und geld scheinen mir weniger wesentlich als das konsequente einfordern von leistung (im sinne von erreichen bestimmter lernziele).
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Heiner
Grundrechte-Fan



Anmeldungsdatum: 29.05.2006
Beiträge: 1217

Beitrag(#1252234) Verfasst am: 24.03.2009, 23:23    Titel: Antworten mit Zitat

Shadaik hat folgendes geschrieben:

Selbstverständlich. Wer ein Recht hat, dem muss ich auch zugestehen können, verantwortlich damit umgehen zu können. Grade das Recht auf Freiheit ist ein sehr weittragendes und daher in seiner Gewährung unbedingt mit einer entsprechenden Reife verbunden.
Von dieser Fähigkeit kann ich bei einem noch nicht ausreichend oder gar gar nicht gebildetem Kind nicht ausgehen.


Eine sehr einfältige Sichtweise.

Du gehst davon aus, dass Kinder keine vollwertigen Menschen sind.
Würdest du Kinder als vollwertige Menschen betrachten, müsstest du
ihnen auch volle Freiheitsrechte zugestehen.

Deiner Meinung nach ist es auch legitim, wenn man Kinder in den Keller sperrt.
Wo willst du eigentlich die Grenze ziehen? Darf man mit Kindern alles machen,
was Erwachsene für richtig halten? Sind Kinder bloße Objekte der Erwachsenen?

Ich sage: Nein. Menschenrechte gelten auch für Kinder, und zwar OHNE EINSCHRÄNKUNG.

Die Schule ist neben den Gefängnissen der einzige Ort in unserer Gesellschaft,
wo Menschen unter Androhung von Polizeigewalt eingesperrt werden.
Wer den perversen Charakter des Zwangssystems Schule leugnet, soll bitte die
Begriffe Menschenrechte, Menschenwürde nicht mehr in den Mund nehmen.
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Danol
registrierter User



Anmeldungsdatum: 02.04.2007
Beiträge: 3027

Beitrag(#1252236) Verfasst am: 24.03.2009, 23:24    Titel: Antworten mit Zitat

tridi hat folgendes geschrieben:
weniger pflichtfaecher bin ich tendenziell auch fuer. qualifizierte paedagogen und geld scheinen mir weniger wesentlich als das konsequente einfordern von leistung (im sinne von erreichen bestimmter lernziele).


Qualifizierte Pädagogen und eine ausreichende Ausstattung (das war mit Geld gemeint) sind die Voraussetzungen, um überhaupt Leistungen einfordern zu können. Insbesondere in den unteren Klassen kann man nicht erwarten dass die Schüler sich ihr gesamtes Wissen selbst aneignen, da braucht es Lehrer die in der Lage sind, Wissen Kindgerecht zu unterrichten, auf individuelle Stärken einzugehen, die ausreichend motiviert sind, fähig objektiv zu beurteilen etc. Solche Qualifikation fällt nicht vom Himmel sondern muss erworben werden, im heutigen Lehramtsstudium passiert das leider nicht bzw. kaum.
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Kiki
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Anmeldungsdatum: 27.01.2007
Beiträge: 15062
Wohnort: Ulm

Beitrag(#1252237) Verfasst am: 24.03.2009, 23:24    Titel: Antworten mit Zitat

Danol hat folgendes geschrieben:
Heiner hat folgendes geschrieben:
Dass man in Schulen "Sozialkompetenz" lernen kann, ist der Witz des Tages.
Ellenbogenmentalität trifft es schon eher.
Traurig


Man kann durchaus Sozialkompetenz in der Schule lernen. Genauso wie man furchtbar viele andere tolle Sachen da lernen kann. Man muss sie aber nicht da lernen (in dem Sinne dass durchaus gleichgute bzw. bessere Alternativen existieren). Im Einzelfall kommts immer auch auf die Schule und die anderen Kinder drauf an, insbesondere bei der Sozialkompetenz.


*unterschreib* An meiner Schule konnte man sowas sehr wohl lernen. Aber es soll ja auch andere Schulen geben...
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Mo.
over and out



Anmeldungsdatum: 30.11.2007
Beiträge: 12690

Beitrag(#1252240) Verfasst am: 24.03.2009, 23:25    Titel: Antworten mit Zitat

Das erinnert daran, dass nach einem Schulamoklauf regelmäßig das mangelnde Miteinander beklagt wird. Miteinander in der Schule? Da gehts um Konkurrenz. Wozu sonst dienen Noten, nicht abschreiben und vorsagen dürfen etc.
Miteinander, Sozialkompetenz, wie scheinheilig. IdR besteht ein Lehrerkollegium aus lauter Einzelkämpfern, die eine zusammengewürfelte (meist große) Gruppe von Einzelkämpfern unterrichten.
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Kiki
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Anmeldungsdatum: 27.01.2007
Beiträge: 15062
Wohnort: Ulm

Beitrag(#1252243) Verfasst am: 24.03.2009, 23:27    Titel: Antworten mit Zitat

Sagt mal, was haben manche denn hier für ein negatives Bild von der Schule? Das ist ja grausig...
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Heiner
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Anmeldungsdatum: 29.05.2006
Beiträge: 1217

Beitrag(#1252252) Verfasst am: 24.03.2009, 23:32    Titel: Antworten mit Zitat

Mo07 hat folgendes geschrieben:
IdR besteht ein Lehrerkollegium aus lauter Einzelkämpfern, die eine zusammengewürfelte (meist große) Gruppe von Einzelkämpfern unterrichten.


"Sozialkompetenz" ist Pädagogen-Neusprech.
Diesen Schulbürokraten, die solche Begriffe vor sich hertragen, möchte man vor die Füße kotzen.
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Nani
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Anmeldungsdatum: 08.08.2008
Beiträge: 2202

Beitrag(#1252285) Verfasst am: 24.03.2009, 23:54    Titel: Antworten mit Zitat

L.E.N. hat folgendes geschrieben:
soziale kompetenz

Zitat:
Schulische Methoden, die das Erlernen sozialer Kompetenz erleichtern, sind das autonome Lernen, das offene Lernen, der kommunikative Unterricht.

Also unschooling. zwinkern

Im Ernst, soziale Kompetenz ist nur erwerbbar, wenn ich 30 gleichalte Kinder in einen etwa 35m^2 (grob geschätzt) großen Raum an 5 Tagen pro Woche für 6 mal 45 Minuten (unterbrochen von 5Minuten-Pausen) zusammenpferche und ihnen Wissen "vermittel"?

Gerade Unschooling-Familien sind meines Wissens nach idR gut miteinander vernetzt
um die Herausforderung, die ein solcher Bildungsweg zwangläufig bedeutet, zu meistern.
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Danol
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Anmeldungsdatum: 02.04.2007
Beiträge: 3027

Beitrag(#1252288) Verfasst am: 24.03.2009, 23:56    Titel: Antworten mit Zitat

Kiki hat folgendes geschrieben:
Sagt mal, was haben manche denn hier für ein negatives Bild von der Schule? Das ist ja grausig...


Naja, einen wahren Kern hats schon. Das soziales Verhalten, insbesondere für gute Schüler, gerne mal Nachteilig ist, habe ich selbst auch schon erlebt. Es war in der 12. Klasse, gegen Ende. In einem Fach, in dem ich eine strapazierfähige 2 hatte, wurde beschlossen die letzte Klassenarbeit durch eine Art Projekt zu ersetzen, es musst von den Schülern über 2 Wochen (einzeln oder in Kleingruppen (2 oder 3 Schüler)) eine Facharbeit angefertigt werden, dabei wurden mehrere Themen zur Auswahl gegeben. Eines lag mir recht gut, also bot ich zwei Freunden (Noten damals ca. 4 und 4+) an, mit ihnen gemeinsam diese Arbeit zu machen, Hintergedanke war dass ich ohnehin keine ganze Note nach unten rutschen würde, die beiden sich aber verbessern könnten. Wir haben also diese Arbeit angefertigt, abgegeben und Präsentiert und 8 Punkte kassiert. Begründung der Lehrerin: Im Grunde eine klasse Arbeit, sie waren aber zu dritt, da erwarte ich schon etwas mehr. Im Grunde ist das ja nachvollziehbar, als ich aber hinterher fragte was ich bekommen hätte, wenn ich diese Arbeit allein angefertigt hätte (was ich durchaus gekonnt hätte) sagte sie, 12 oder 13 Punkte wären durchaus drinn gewesen. Im Fazit kann man also sagen dass der Kampf um Noten, gerade wenn mal nicht die typische 08/15-Klausur ansteht, Einzelkämpfern durchaus Vorteile bietet.
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Kiki
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Anmeldungsdatum: 27.01.2007
Beiträge: 15062
Wohnort: Ulm

Beitrag(#1252295) Verfasst am: 25.03.2009, 00:01    Titel: Antworten mit Zitat

Danol hat folgendes geschrieben:
Kiki hat folgendes geschrieben:
Sagt mal, was haben manche denn hier für ein negatives Bild von der Schule? Das ist ja grausig...


Naja, einen wahren Kern hats schon. Das soziales Verhalten, insbesondere für gute Schüler, gerne mal Nachteilig ist, habe ich selbst auch schon erlebt. Es war in der 12. Klasse, gegen Ende. In einem Fach, in dem ich eine strapazierfähige 2 hatte, wurde beschlossen die letzte Klassenarbeit durch eine Art Projekt zu ersetzen, es musst von den Schülern über 2 Wochen (einzeln oder in Kleingruppen (2 oder 3 Schüler)) eine Facharbeit angefertigt werden, dabei wurden mehrere Themen zur Auswahl gegeben. Eines lag mir recht gut, also bot ich zwei Freunden (Noten damals ca. 4 und 4+) an, mit ihnen gemeinsam diese Arbeit zu machen, Hintergedanke war dass ich ohnehin keine ganze Note nach unten rutschen würde, die beiden sich aber verbessern könnten. Wir haben also diese Arbeit angefertigt, abgegeben und Präsentiert und 8 Punkte kassiert. Begründung der Lehrerin: Im Grunde eine klasse Arbeit, sie waren aber zu dritt, da erwarte ich schon etwas mehr. Im Grunde ist das ja nachvollziehbar, als ich aber hinterher fragte was ich bekommen hätte, wenn ich diese Arbeit allein angefertigt hätte (was ich durchaus gekonnt hätte) sagte sie, 12 oder 13 Punkte wären durchaus drinn gewesen. Im Fazit kann man also sagen dass der Kampf um Noten, gerade wenn mal nicht die typische 08/15-Klausur ansteht, Einzelkämpfern durchaus Vorteile bietet.


Ja, solche Erlebnisse kenne ich auch. Daraus lernt man aber doch trotzdem was. Klar ist das in dem Moment Mist, aber im Endeffekt lernt man doch auch mal höflich nein zu sagen. Ich musste Gruppenklausuren schreiben, weil die Mehrheit der Klasse nicht kapiert hat, dass das nichts bringt. Da wir minimal zu zweit sein mussten, habe ich meine Gruppe auf 2 beschränkt, egal ob andere sich da reinmauscheln wollten um auch noch Punkte abzukriegen. Da haben sie ne Abfuhr bekommen. Das rüberzubringen ist doch auch wichtig. Und für die anderen auch wichtig das mal zu erfahren....
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tridi
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Anmeldungsdatum: 21.06.2007
Beiträge: 7933

Beitrag(#1252312) Verfasst am: 25.03.2009, 00:07    Titel: Antworten mit Zitat

Heiner hat folgendes geschrieben:

"Sozialkompetenz" ist Pädagogen-Neusprech.
Diesen Schulbürokraten, die solche Begriffe vor sich hertragen, möchte man vor die Füße kotzen.


Smilie

das ist halt was fuers buzzword-bingo (bullshit-bingo) auf der lehrerkonferenz...

ich wuerde mir in der tat wuenschen, dass weniger leute diesen neusprech kritiklos nachaeffen und mehr leute den "schulbuerokraten", wie du sie nennst, die buzzwords mit deutlichen worten vor die fuesse kotzen.
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Danol
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Anmeldungsdatum: 02.04.2007
Beiträge: 3027

Beitrag(#1252320) Verfasst am: 25.03.2009, 00:13    Titel: Antworten mit Zitat

tridi hat folgendes geschrieben:
ich wuerde mir in der tat wuenschen, dass weniger leute diesen neusprech kritiklos nachaeffen und mehr leute den "schulbuerokraten", wie du sie nennst, die buzzwords mit deutlichen worten vor die fuesse kotzen.


Welchen alternativen Begriff hast Du denn anzubieten? Und warum würdest Du den vorziehen ?

Kiki hat folgendes geschrieben:
Ja, solche Erlebnisse kenne ich auch. Daraus lernt man aber doch trotzdem was. Klar ist das in dem Moment Mist, aber im Endeffekt lernt man doch auch mal höflich nein zu sagen.


Sicher. Das man Nein sagen kann ist doch aber wohl kaum der Nutzen, der mit einer Gruppenarbeit normalerweise angestrebt wird? Ich habe erst an der Uni gemerkt, dass eine funktionierende Lerngruppe durchaus toll ist und man in dieser Gruppe viel mehr lernt als allein; diese Erfahrung hätte ich gerne früher gemacht. Neinsagen kann man bei genug anderen Gelegenheiten lernen ...
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Kiki
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Anmeldungsdatum: 27.01.2007
Beiträge: 15062
Wohnort: Ulm

Beitrag(#1252324) Verfasst am: 25.03.2009, 00:16    Titel: Antworten mit Zitat

Danol hat folgendes geschrieben:
tridi hat folgendes geschrieben:
ich wuerde mir in der tat wuenschen, dass weniger leute diesen neusprech kritiklos nachaeffen und mehr leute den "schulbuerokraten", wie du sie nennst, die buzzwords mit deutlichen worten vor die fuesse kotzen.


Welchen alternativen Begriff hast Du denn anzubieten? Und warum würdest Du den vorziehen ?

Kiki hat folgendes geschrieben:
Ja, solche Erlebnisse kenne ich auch. Daraus lernt man aber doch trotzdem was. Klar ist das in dem Moment Mist, aber im Endeffekt lernt man doch auch mal höflich nein zu sagen.


Sicher. Das man Nein sagen kann ist doch aber wohl kaum der Nutzen, der mit einer Gruppenarbeit normalerweise angestrebt wird? Ich habe erst an der Uni gemerkt, dass eine funktionierende Lerngruppe durchaus toll ist und man in dieser Gruppe viel mehr lernt als allein; diese Erfahrung hätte ich gerne früher gemacht. Neinsagen kann man bei genug anderen Gelegenheiten lernen ...


Man bedenke den Unterschied zwischen Gruppenarbeit und Gruppenklausur. Wenn du im 90 Minuten einen Text bearbeiten, zu Lösungen kommen und dann auch noch alles auf Papier bringen sollst, ist jede Person hinderlich, die noch zusätzlich reinredet. Das verzögert alles und man hat im Endeffekt weniger Zeit.

edit: Und Gruppenarbeit haben uns die Lehrer leider immer als was innovatives und neues verkaufen wollen und konnten es gar nicht glauben, dass wir in fast jedem Fach Gruppenarbeiten erledigen müssen.

Positiv in Erinnerung behalten, habe ich eigentlich nur das Projekt, wo wir eine Szene aus Faust als ein Puppenspiel darstellen sollten.
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Danol
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Anmeldungsdatum: 02.04.2007
Beiträge: 3027

Beitrag(#1252335) Verfasst am: 25.03.2009, 00:21    Titel: Antworten mit Zitat

Kiki hat folgendes geschrieben:
Man bedenke den Unterschied zwischen Gruppenarbeit und Gruppenklausur. Wenn du im 90 Minuten einen Text bearbeiten, zu Lösungen kommen und dann auch noch alles auf Papier bringen sollst, ist jede Person hinderlich, die noch zusätzlich reinredet. Das verzögert alles und man hat im Endeffekt weniger Zeit.


Jein. Im Einzelfall kommts auf den Text, die Aufgabenstellung und die andere Person an. Wenn z.B. in Philosophie ein Schüler gut darin ist, einen Text in den Kontext bisher behandelter Strömungen und Philosophen einzuordnen, ein zweiter die historischen Hintergründe, die zur Entstehung führten, offenlegen kann und der dritte seine Stärke darin zeigt den Text selbst und die Gedanken des Autors zu analysieren, nachzuvollziehen und ggf. zu kritisieren, dann kann daraus eine wunderbare Arbeit entstehen.
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Nani
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Anmeldungsdatum: 08.08.2008
Beiträge: 2202

Beitrag(#1252344) Verfasst am: 25.03.2009, 00:26    Titel: Antworten mit Zitat

gollrich hat folgendes geschrieben:
Die Schule bietet nunmal vielmehr Möglichkeiten als man zu Hause, es sei den man besitzt einen finanziellen Rahmen wie vlt. die "oberen 10000" von Deutschland.

Natürlich sind Schulen besser mit Lernmaterialien ausgestattet,
als ich es zuhause jemals sein könnte.
Vielleicht könnte man diese Ausstattung auch nicht beschulten Kindern zur Verfügung stellen.
(Ähnlich wie ich mir in einer Bücherei Bücher leihen kann, ohne mir alle kaufen zu müssen
oder wie schulfremde Sportvereine, die Schulsporthallen benutzen dürfen.)
Ob und wie das in der Realität umsetzbar wäre, weiß ich nicht, es war nur ein erster Gedanke.


gollrich hat folgendes geschrieben:
Viele Sachen gerade in den Naturwissenschaftlichen Fächer versteht man nun mal am Besten wenn man Sie auch "Live" sieht....

Dazu gibt es z.B. viele schöne Versuche, die man auch zuhause machen kann.
Für jüngere Kinder z.B. bei Physik für Kids.


gollrich hat folgendes geschrieben:
Dazu kommen gerade auch Punkte die Kindern vermittelt werden, von denen man meist selbst nicht 100%. Ahnung hat, wie Musik, Kunst, PCs, Geschichte etc... wie erklärst man Ihnen das ?

Das schrieb ich schon weiter oben.
Es spricht doch nichts dagegen für einzelne Lerneinheiten ausgebildete Fachleute zu "buchen".
(Vor einiger Zeit ging die Geschichte von einigen Waldorfschülern durch die Presse,
die sich in Eigenregie auf's Abi vorbereiteten.)


gollrich hat folgendes geschrieben:
... oder wird das dann mit einem auswendig lernen des Stoffes für die Prüfung umgangen ? ... Hauptsache im Kopf verstanden ist anders...

Genau das Auswendiglernen ist doch der große Blödsinn an der Schule.
Wie oft habe ich mir 5 Minuten vor einer Klausur nochmal schnell die wichtigsten Formeln eingehämmert
um sie 5 Minuten nach Ende der Klausur zu vergessen.


gollrich hat folgendes geschrieben:
Dazu kommt noch das es für Kinder wichtig ist sozialen Kontakt mit gleichaltrigen zu halten es sei den du möchtest eine Generation von Muttiverwöhnten Heimscheissern heranzüchten...

Und sozialer Kontakt zu Gleichaltrigen ist nur an der Schule möglich?
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Kiki
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Anmeldungsdatum: 27.01.2007
Beiträge: 15062
Wohnort: Ulm

Beitrag(#1252345) Verfasst am: 25.03.2009, 00:26    Titel: Antworten mit Zitat

Danol hat folgendes geschrieben:
Kiki hat folgendes geschrieben:
Man bedenke den Unterschied zwischen Gruppenarbeit und Gruppenklausur. Wenn du im 90 Minuten einen Text bearbeiten, zu Lösungen kommen und dann auch noch alles auf Papier bringen sollst, ist jede Person hinderlich, die noch zusätzlich reinredet. Das verzögert alles und man hat im Endeffekt weniger Zeit.


Jein. Im Einzelfall kommts auf den Text, die Aufgabenstellung und die andere Person an. Wenn z.B. in Philosophie ein Schüler gut darin ist, einen Text in den Kontext bisher behandelter Strömungen und Philosophen einzuordnen, ein zweiter die historischen Hintergründe, die zur Entstehung führten, offenlegen kann und der dritte seine Stärke darin zeigt den Text selbst und die Gedanken des Autors zu analysieren, nachzuvollziehen und ggf. zu kritisieren, dann kann daraus eine wunderbare Arbeit entstehen.


Was meinst du warum die von meiner Gruppe die Kursbeste war? zwinkern

Wenn sie aber die 4 besten Labertaschen des Kurses zusammensetzen und die super befreundeten aber irgendwie dummen Mädels zusammensetzen, dann ist das Scheitern schon vorprogrammiert.
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Danol
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Anmeldungsdatum: 02.04.2007
Beiträge: 3027

Beitrag(#1252358) Verfasst am: 25.03.2009, 00:38    Titel: Antworten mit Zitat

Kiki hat folgendes geschrieben:
Wenn sie aber die 4 besten Labertaschen des Kurses zusammensetzen und die super befreundeten aber irgendwie dummen Mädels zusammensetzen, dann ist das Scheitern schon vorprogrammiert.


Was nur aussagt dass die Schule, was ihren Beitrag zur Erziehung der Schüler zu mündigen und verantwortungsbewussten Menschen angeht, vollkommen versagt. Und nochmal: Ich bezweifle ja nicht dass solche Änderungen ziemlich Murks wären, wenn man sie jetzt sofort bei allen Schülern umsetzt. Ich bezweifle nur dass sie genauso Murks wäre wenn man sie von der ersten Klasse an konsequent umsetzen und die Schüler zum eigenverantwortlichen Lernen erziehen würde. Wer es bisher 8 Jahre lang anders erlebt hat, kann nicht plötzlich umschlaten, klar. (Von angehenden Abiturienten darf/muss man soviel Fähigkeit zur Selbstorganisation dann aber doch verlangen. Hochschulreif ist nur, wer in der Lage ist auch ohne äußeren Zwang zu Lernen.)
Um nochmal aufs Thema Schulpflicht zurückzukommen: Es ist m.W. nach in Ländern, in denen homeschooling möglich ist, so dass die Kinder, die davon profitiert haben, ihren Altersgenossen gerade in diesem Bereich einiges voraus haben.
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tridi
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Anmeldungsdatum: 21.06.2007
Beiträge: 7933

Beitrag(#1252377) Verfasst am: 25.03.2009, 00:47    Titel: Antworten mit Zitat

Danol hat folgendes geschrieben:
tridi hat folgendes geschrieben:
ich wuerde mir in der tat wuenschen, dass weniger leute diesen neusprech kritiklos nachaeffen und mehr leute den "schulbuerokraten", wie du sie nennst, die buzzwords mit deutlichen worten vor die fuesse kotzen.


Welchen alternativen Begriff hast Du denn anzubieten? Und warum würdest Du den vorziehen ?

ich gebe nur zu bedenken, dass es den begriff wohl vor 30 jahren gar nicht gab (oder er zumindest nicht verbreitet war.) wenn nicht irgendwelche theoretiker so n brimborium drum gemacht haetten, koennte man wahrscheinlich auch heute noch auf den begriff verzichten. statt dessen wuerde man auch heute noch mit alten begriffen arbeiten wie benehmen, stoeren, freundlich, hilfsbereit usw.

man wuerde konkret beschreiben, was los ist, und nicht diverse dinge vermischt zu einem kuenstlichen oberbegriff "sozialkompetenz" zusammengiessen, ueber den man dann nur noch ausschweifend theoretisch lamentiert.
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Danol
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Anmeldungsdatum: 02.04.2007
Beiträge: 3027

Beitrag(#1252388) Verfasst am: 25.03.2009, 00:53    Titel: Antworten mit Zitat

tridi hat folgendes geschrieben:
man wuerde konkret beschreiben, was los ist, und nicht diverse dinge vermischt zu einem kuenstlichen oberbegriff "sozialkompetenz" zusammengiessen, ueber den man dann nur noch ausschweifend theoretisch lamentiert.


Nun, soweit mir bekannt hat man auch vor 30 Jahren schon vom 'asozialen Verhalten' gesprochen, demzufolge gabs implizit auch den Begriff des 'sozialen Verhaltens'. Sozialkompetenz ist m.E. nichts anderes als eben die Kompetenz dazu sich sozial (=zum zwischenmenschlichen Zusammenleben fähig) zu verhalten. Oder, kurz gesagt, theoretischer als 'sozial' ist auch 'sozialkompetenz' nicht.
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tridi
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Anmeldungsdatum: 21.06.2007
Beiträge: 7933

Beitrag(#1252434) Verfasst am: 25.03.2009, 01:39    Titel: Antworten mit Zitat

Danol hat folgendes geschrieben:

Nun, soweit mir bekannt hat man auch vor 30 Jahren schon vom 'asozialen Verhalten' gesprochen,

im rahmen der schule wohl allenfalls in extremen faellen.

Zitat:

demzufolge gabs implizit auch den Begriff des 'sozialen Verhaltens'.

was aber nicht so hiess. eher mag das "benehmen" geheissen haben, oder nach 30 jahre frueher vielleicht "betragen".

Zitat:

Sozialkompetenz ist m.E. nichts anderes als eben die Kompetenz dazu sich sozial (=zum zwischenmenschlichen Zusammenleben fähig) zu verhalten. Oder, kurz gesagt, theoretischer als 'sozial' ist auch 'sozialkompetenz' nicht.

das wort "kompetenz" ist hier rein aus der theorie der schule uebergestuelpt worden. irgendwann redete man nur noch von kompetenzen und erhob dann die sozialkompetenz auf dieselbe ebene wie die fachkompetenz.

by the way... was interessiert einen eigentlich, ob ein schueler die kompetenz hat, sich sozial zu verhalten, also ob er das *kann*, wenn er will? wichtig ist eigentlich nur, ob er das auch tatsaechlich *tut*, oder ob er sich dauernd daneben benimmt und stoert.

waere also von sozialverhalten die rede, so koennte das noch einen gewissen praktischen wert haben. dass man davon nicht redet, sondern statt dessen von sozialkompetenz, zeigt schon, dass es hier nicht mehr um das praktische problem, sondern um theoretisches geblubber und schoene buzzwords geht. und vielleicht darum, vom eigentlichen schulstoff, auch fachkompetenzen getauft, und eventuell seiner nichtbeherrschung abzulenken, indem man auch das sozialverhalten als "kompetenz" bezeichnet und so krampfhaft versucht, es auf die gleiche ebene zu heben.
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AlexJ
Supermarktoverlord



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Beitrag(#1252444) Verfasst am: 25.03.2009, 01:52    Titel: Antworten mit Zitat

tridi hat folgendes geschrieben:
Danol hat folgendes geschrieben:

Nun, soweit mir bekannt hat man auch vor 30 Jahren schon vom 'asozialen Verhalten' gesprochen,

im rahmen der schule wohl allenfalls in extremen faellen.

Zitat:

demzufolge gabs implizit auch den Begriff des 'sozialen Verhaltens'.

was aber nicht so hiess. eher mag das "benehmen" geheissen haben, oder nach 30 jahre frueher vielleicht "betragen".

Zitat:

Sozialkompetenz ist m.E. nichts anderes als eben die Kompetenz dazu sich sozial (=zum zwischenmenschlichen Zusammenleben fähig) zu verhalten. Oder, kurz gesagt, theoretischer als 'sozial' ist auch 'sozialkompetenz' nicht.

das wort "kompetenz" ist hier rein aus der theorie der schule uebergestuelpt worden. irgendwann redete man nur noch von kompetenzen und erhob dann die sozialkompetenz auf dieselbe ebene wie die fachkompetenz.

by the way... was interessiert einen eigentlich, ob ein schueler die kompetenz hat, sich sozial zu verhalten, also ob er das *kann*, wenn er will? wichtig ist eigentlich nur, ob er das auch tatsaechlich *tut*, oder ob er sich dauernd daneben benimmt und stoert.

waere also von sozialverhalten die rede, so koennte das noch einen gewissen praktischen wert haben. dass man davon nicht redet, sondern statt dessen von sozialkompetenz, zeigt schon, dass es hier nicht mehr um das praktische problem, sondern um theoretisches geblubber und schoene buzzwords geht. und vielleicht darum, vom eigentlichen schulstoff, auch fachkompetenzen getauft, und eventuell seiner nichtbeherrschung abzulenken, indem man auch das sozialverhalten als "kompetenz" bezeichnet und so krampfhaft versucht, es auf die gleiche ebene zu heben.


Sozialkompetenz ist nun mal nicht das gleiche wie sozial verhalten, selbst derjenige, welchen die Gesellschaft als das größte asoziale Arschloch ansieht, kann über hervorragende Sozialkompetenz verfügen und regelmäßig anwenden.
Sozialkompetenz ist nicht die Fähigkeit sich zwischenmenschlich so zu verhalten wie die Gesellschaft das möchte, sondern so das man den größten Nutzen davon hat. Er ist für den beruflichen, gesellschaftlichen und privaten Erfolg viel wichtiger als die fachliche Kompetenz.
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Danol
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Beitrag(#1252448) Verfasst am: 25.03.2009, 01:55    Titel: Antworten mit Zitat

Erstmal glückwunsch zum 1000. Beitrag zwinkern

tridi hat folgendes geschrieben:
was aber nicht so hiess. eher mag das "benehmen" geheissen haben, oder nach 30 jahre frueher vielleicht "betragen".


Gut, so gesehen spiegelts die damalige Gesellschaft, in der Rollenbilder noch stärker verankert waren und in der Lehrer noch ungerechtfertigten Respekt genossen, wieder. In dem Fall bin ich dann froh dass es heute anders ist.

Zitat:
irgendwann redete man nur noch von kompetenzen und erhob dann die sozialkompetenz auf dieselbe ebene wie die fachkompetenz.


Nun, aus gesellschaftlicher sicht durchaus sinnvoll. Wenn ich mir eine Gesellschaft voller asozialer und eine voller Idioten vorstelle weiß ich nicht, was schlimmer ist.

Zitat:
by the way... was interessiert einen eigentlich, ob ein schueler die kompetenz hat, sich sozial zu verhalten, also ob er das *kann*, wenn er will? wichtig ist eigentlich nur, ob er das auch tatsaechlich *tut*, oder ob er sich dauernd daneben benimmt und stoert.


Um das zu tun muss er es erstmal können. Leider scheiterts ja manchmal schon daran.

Zitat:
waere also von sozialverhalten die rede, so koennte das noch einen gewissen praktischen wert haben. dass man davon nicht redet, sondern statt dessen von sozialkompetenz, zeigt schon, dass es hier nicht mehr um das praktische problem, sondern um theoretisches geblubber und schoene buzzwords geht.


Man redet doch dauernd vom Sozialverhalten? Schau dir doch die Klagen über Rütli&Co. an, das Verhalten der Schüler wird dauernd beklagt. Nur lässt sich das Verhalten da auf die mangelnde Kompetenz zurückführen und nicht auf den bloßen Unwillen. (Nicht nur da, das ist nur ein Extrembeispiel.) Viele Kinder lernen es heute nichtmehr so wie früher (wobei gewisse Lockerungen nicht per Se schlecht sind). Desweiteren denke ich dass positives Sozialverhalten nicht unbedingt medial thematisiert werden muss, das hebt es nur in den Status des Besonderen (-> nicht mehr verlangbaren).

Zitat:
und vielleicht darum, vom eigentlichen schulstoff, auch fachkompetenzen getauft, und eventuell seiner nichtbeherrschung abzulenken, indem man auch das sozialverhalten als "kompetenz" bezeichnet und so krampfhaft versucht, es auf die gleiche ebene zu heben.


Sicherlich wird mit diesem Begriff auch abgelenkt. Dass ein Begriff missbraucht wird ist aber kein Argument gegen den Begriff an sich.
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tridi
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Anmeldungsdatum: 21.06.2007
Beiträge: 7933

Beitrag(#1252473) Verfasst am: 25.03.2009, 02:31    Titel: Antworten mit Zitat

Danol hat folgendes geschrieben:
Erstmal glückwunsch zum 1000. Beitrag zwinkern

ups, hab ich gar nicht gemerkt.

Zitat:

Zitat:
by the way... was interessiert einen eigentlich, ob ein schueler die kompetenz hat, sich sozial zu verhalten, also ob er das *kann*, wenn er will? wichtig ist eigentlich nur, ob er das auch tatsaechlich *tut*, oder ob er sich dauernd daneben benimmt und stoert.


Um das zu tun muss er es erstmal können. Leider scheiterts ja manchmal schon daran.

eigentlich sollte es, meine ich, in der schule um die fachlichen inhalte gehen. ein angemessenes verhalten der schueler, das unterricht und lernen zulaesst, ist dafuer natuerlich voraussetzung, sollte aber als etwas selbstverstaendliches gelten. (wobei verstoesse natuerlich vorkommen, dann aber eben unterbunden werden sollten, wenn sie sich ausserhalb des akzeptablen bewegen.)

dass es heute ganze schulen und schulformen gibt, die fachlich fast nix mehr geregelt kriegen und nur noch versuchen koennen, die schueler wenigstens zu einem akzeptablen sozialverhalten zu bewegen, ist zwar eine traurige wahrheit. dies rechtfertigt aber nicht, allgemein in allen schulen (auch den noch funktionierenden) dem sozialverhalten in der schule denselben rang einzuraeumen wie der vermittlung der fachlichen unterrichtsinhalte .

Zitat:


Zitat:
waere also von sozialverhalten die rede, so koennte das noch einen gewissen praktischen wert haben. dass man davon nicht redet, sondern statt dessen von sozialkompetenz, zeigt schon, dass es hier nicht mehr um das praktische problem, sondern um theoretisches geblubber und schoene buzzwords geht.


Man redet doch dauernd vom Sozialverhalten?

teilweise ja. wenn der jeweilige vortragende von "sozialverhalten" redet, kannst du davon ausgehen, dass der vortrag nicht so voellig theoretisch abgehoben ist wie der vortrag eines anderen, der stattdessen dauernd von "sozialkompetenz" faselt und auch sonst massiv zum fruehzeitigen ende jedes bullshit-bingos beitraegt.

Zitat:

Schau dir doch die Klagen über Rütli&Co. an, das Verhalten der Schüler wird dauernd beklagt. Nur lässt sich das Verhalten da auf die mangelnde Kompetenz zurückführen und nicht auf den bloßen Unwillen.

in dem fall mag wirklich die kompetenz dazu fehlen.

wer mit baskenmuetze halb im gesicht haengend seinen lehrer anpflaumt: "ey alta, isch'ab heut' echt kein bock auf mathe, koemma nich ne stunde eha schluss machen", der hats wahrscheinlich einfach nicht besser gelernt

traurig, wenn es so ist; das sollte aber hoffentlich noch nicht den regelfall an deutschen schulen darstellen.

Zitat:

wobei gewisse Lockerungen nicht per Se schlecht sind

*zustimm*
Zitat:

Zitat:
und vielleicht darum, vom eigentlichen schulstoff, auch fachkompetenzen getauft, und eventuell seiner nichtbeherrschung abzulenken, indem man auch das sozialverhalten als "kompetenz" bezeichnet und so krampfhaft versucht, es auf die gleiche ebene zu heben.


Sicherlich wird mit diesem Begriff auch abgelenkt. Dass ein Begriff missbraucht wird ist aber kein Argument gegen den Begriff an sich.

das auf-eine-stufe-mit-der-fachkompetenz-stellen ist in diesem fall aber der zweck des begriffes, also der zweck, zu dem dieser begriff sozialkompetenz ueberhaupt erst erfunden wurde.

insoweit geht es hier also nicht darum, dass hier ein ansonsten sinnvoller begriff nur missbraucht wurde, sondern es geht in diesem fall wirklich darum, zu welchem zweck der begriff erstmals gepraegt wurde.
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tridi
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Anmeldungsdatum: 21.06.2007
Beiträge: 7933

Beitrag(#1252477) Verfasst am: 25.03.2009, 02:40    Titel: Antworten mit Zitat

AlexJ hat folgendes geschrieben:

Sozialkompetenz ist nun mal nicht das gleiche wie sozial verhalten, selbst derjenige, welchen die Gesellschaft als das größte asoziale Arschloch ansieht, kann über hervorragende Sozialkompetenz verfügen und regelmäßig anwenden.
Sozialkompetenz ist nicht die Fähigkeit sich zwischenmenschlich so zu verhalten wie die Gesellschaft das möchte, sondern so das man den größten Nutzen davon hat. Er ist für den beruflichen, gesellschaftlichen und privaten Erfolg viel wichtiger als die fachliche Kompetenz.


du magst recht haben, wenn du die faehigkeit eines asozialen arschloches, seine mitmenschen so zu manipulieren, dass es ihm den hoechsten vorteil verspricht, auch als eine herausragende soziale kompetenz ansiehst.

ich bezweifle aber, dass das diejenige soziale kompetenz ist, die zu foerdern sich die heutigen schultheoretiker auf die fahne geschrieben haben. (jedenfalls hoffe ich das Smilie ) das ist also (hoffe ich) nicht mit sozialkompetenz gemeint.
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