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Zivilisation
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L.E.N.
im falschen Film



Anmeldungsdatum: 25.05.2004
Beiträge: 27745
Wohnort: Hamburg

Beitrag(#1263772) Verfasst am: 07.04.2009, 22:59    Titel: Zivilisation Antworten mit Zitat

nachdem ich auf phoenix die doku "Kampf der Zivilisationen" gesehen hab, die alle meine bisherigen annahmen zum thema zivilisationen weitgehend bestätigt möchte ich hier herausfinden, welche argumente gegen seine thesen sprechen könnten.

Jared Diamond
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Yog-Sothoth
einfach nur zu faul ...



Anmeldungsdatum: 25.08.2008
Beiträge: 184
Wohnort: elbflorenz

Beitrag(#1263858) Verfasst am: 07.04.2009, 23:56    Titel: Antworten mit Zitat

leider kann ich nicht wie gewünscht negative kritik anbringen.

aber ich habe immerhin "der dritte schimpanse" von ihm gelesen, was allerdings schon wieder eine weile her ist. in der regel habe ich da seinen schlüssfolgerungen zustimmen können. ich kann mich auch nicht mehr daran erinnern, wo seine aussagen für mich fehlerhaft klangen.
das buch ist aber äußerst empfehlenswert, da die übersetzung bzw der schreibstil des autors gut ist.

war diese dokumentation ein dreiteiler? ich habe vor einigen monaten eine art verfilmung seines buches "arm und reich" gesehen, aber den ersten teil verpasst. im "dritten schimpansen" werden die thesen von "arm und reich" nur wenig erläutert und stehen nicht im zentrum seiner betrachtungen.
aber was ich dort las, kam mir schlüssig vor. dass vor allem die umwelt die kultur, und deren aufstieg oder fall (der fall von zivilisationen wird dann bei "kollaps" näher beleuchtet), bestimmen.
bei seiner argumentation hat er sich ja vor allem auf die von ihm "entdeckten" achsen der kontinente gestützt. amerika hat eine nord-süd-achse (auch afrika), während eurasien über eine ost-west-achse verfügt. nach ihm bleibt die umwelt auf dieser achse einigermaßen konstant, so dass zum beispiel viele nutztiere und nutzpflanzen auf dieser achse zu verschieden kulturen gelangen können. diese nutztiere und -pflanzen in ihrer starken konzentration bei einzelnen menschengruppen sind für ihn eine art initialzündung für die kulturenstehung und deren aufstieg.
zumindest war so in etwa seine argumetation (ich kann natürlich einen fehler hier gemacht, also mit aller vorsicht auf diamonds werk schließen.)

am besten geeignet für dieses thema dürfte wohl eine lektüre von "arm und reich" sein, wo er seinen thesen lang und breit ausführen sollte.
_________________
hm ...
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L.E.N.
im falschen Film



Anmeldungsdatum: 25.05.2004
Beiträge: 27745
Wohnort: Hamburg

Beitrag(#1263948) Verfasst am: 08.04.2009, 07:32    Titel: Antworten mit Zitat

ja, es war ein dreiteiler.
ich frage deshalb, weil ähnliche thesen zur entstehung von ungleichheit, hierarchie und patriarchat als ich sie äußerte als zu deterministisch angegriffen wurden. schade dass ich damals nicht auf seine werke zurückgreifen konnte...
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Ralf Rudolfy
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Anmeldungsdatum: 11.12.2003
Beiträge: 26674

Beitrag(#1263957) Verfasst am: 08.04.2009, 08:15    Titel: Re: Zivilisation Antworten mit Zitat

L.E.N. hat folgendes geschrieben:


Jared Diamond

So wie ich das verstanden habe, beschreibt der Erklärungsansätze jenseits bekannter "rassistischer". Es erscheint mir aber unwissenschaftlich zu sein, bestimmte Erklärungsmöglichkeiten von vorherein auszuschließen. Wenn nun angenommermaßen das intellektuelle Potential bestimmter Ethnien tatsächlich eingeschränkt ist, ist es dann rassistisch, dies als Erklärung für deren zivilisatorischen Entwicklungsstand zu sehen? Wobei es natürlich richtig und wertvoll ist, andere Erklärungsmodell zu untersuchen.

Ich finde es besipielsweise immer wieder erstaunlich, daß in manchen Kulturen, wie der der australischen Ureinwohner, über tausende von Jahren jeder Drang zur Selbstveränderung fehlt. Dies halte ich insbesondere für erstaunlich, daß dieses Verharren auf doch eher bescheidenem Niveau stattfindet. Verständlicher fände ich es hingegen, wenn es so wäre, daß die Lebensbedingungen eine sichere und stabile Befriedigung der Bedürfnisse ermöglichte, ohne von Krankheiten, Hunger, Launen der Natur, Nachbarstämmen usw. bedroht zu sein.
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vrolijke
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Anmeldungsdatum: 15.03.2007
Beiträge: 46732
Wohnort: Stuttgart

Beitrag(#1264035) Verfasst am: 08.04.2009, 10:34    Titel: Re: Zivilisation Antworten mit Zitat

Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
L.E.N. hat folgendes geschrieben:


Jared Diamond

So wie ich das verstanden habe, beschreibt der Erklärungsansätze jenseits bekannter "rassistischer". Es erscheint mir aber unwissenschaftlich zu sein, bestimmte Erklärungsmöglichkeiten von vorherein auszuschließen. Wenn nun angenommermaßen das intellektuelle Potential bestimmter Ethnien tatsächlich eingeschränkt ist, ist es dann rassistisch, dies als Erklärung für deren zivilisatorischen Entwicklungsstand zu sehen? Wobei es natürlich richtig und wertvoll ist, andere Erklärungsmodell zu untersuchen.

Ich finde es besipielsweise immer wieder erstaunlich, daß in manchen Kulturen, wie der der australischen Ureinwohner, über tausende von Jahren jeder Drang zur Selbstveränderung fehlt. Dies halte ich insbesondere für erstaunlich, daß dieses Verharren auf doch eher bescheidenem Niveau stattfindet. Verständlicher fände ich es hingegen, wenn es so wäre, daß die Lebensbedingungen eine sichere und stabile Befriedigung der Bedürfnisse ermöglichte, ohne von Krankheiten, Hunger, Launen der Natur, Nachbarstämmen usw. bedroht zu sein.


Vielleicht fehlt denen das "Selbstveränderungsdrangs-Gen".
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Glück ist kein Geschenk der Götter; es ist die Frucht der inneren Einstellung.
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Sich stets als unschuldiges Opfer äußerer Umstände oder anderer Menschen anzusehen ist die perfekte Strategie für lebenslanges Unglücklichsein.

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Ralf Rudolfy
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Anmeldungsdatum: 11.12.2003
Beiträge: 26674

Beitrag(#1264104) Verfasst am: 08.04.2009, 11:14    Titel: Re: Zivilisation Antworten mit Zitat

vrolijke hat folgendes geschrieben:
Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
L.E.N. hat folgendes geschrieben:


Jared Diamond

So wie ich das verstanden habe, beschreibt der Erklärungsansätze jenseits bekannter "rassistischer". Es erscheint mir aber unwissenschaftlich zu sein, bestimmte Erklärungsmöglichkeiten von vorherein auszuschließen. Wenn nun angenommermaßen das intellektuelle Potential bestimmter Ethnien tatsächlich eingeschränkt ist, ist es dann rassistisch, dies als Erklärung für deren zivilisatorischen Entwicklungsstand zu sehen? Wobei es natürlich richtig und wertvoll ist, andere Erklärungsmodell zu untersuchen.

Ich finde es besipielsweise immer wieder erstaunlich, daß in manchen Kulturen, wie der der australischen Ureinwohner, über tausende von Jahren jeder Drang zur Selbstveränderung fehlt. Dies halte ich insbesondere für erstaunlich, daß dieses Verharren auf doch eher bescheidenem Niveau stattfindet. Verständlicher fände ich es hingegen, wenn es so wäre, daß die Lebensbedingungen eine sichere und stabile Befriedigung der Bedürfnisse ermöglichte, ohne von Krankheiten, Hunger, Launen der Natur, Nachbarstämmen usw. bedroht zu sein.


Vielleicht fehlt denen das "Selbstveränderungsdrangs-Gen".

Wenn es sowas gibt, könnte das selbstverständlich sein.
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Namronia
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Anmeldungsdatum: 23.01.2008
Beiträge: 1687

Beitrag(#1264113) Verfasst am: 08.04.2009, 11:21    Titel: Antworten mit Zitat

das war so grauenvoll gestern... ich habe die doku eingeschaltet und sie hat mir gefallen, ich hab den tag davor aber fast gar nicht geschlafen, nach einer stunde dachte ich (weil der abspann kam) die doku wäre vorbei, dann kam aber der zweite teil, wieder eine stunde später dachte ich bei dem abspann, es wäre vorbei, danach kam aber der dritte wunderbare teil, und danach kam noch eine doku über darwin Weinen

ich hab bis 3 uhr nicht einschlafen können, die dokus waren einfach zu gut Weinen
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AXO
nach unbekannt auf unbestimmte Zeit verzogen



Anmeldungsdatum: 05.02.2007
Beiträge: 10129
Wohnort: Thüringen

Beitrag(#1264225) Verfasst am: 08.04.2009, 13:13    Titel: Re: Zivilisation Antworten mit Zitat

Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:


Ich finde es besipielsweise immer wieder erstaunlich, daß in manchen Kulturen, wie der der australischen Ureinwohner, über tausende von Jahren jeder Drang zur Selbstveränderung fehlt. Dies halte ich insbesondere für erstaunlich, daß dieses Verharren auf doch eher bescheidenem Niveau stattfindet.


m.E ist das durchaus nicht erstaunlich. (Weiter-)entwicklung resultiert m.E. weitestgehend aus Notwendigkeit.
Wenn alles "im Lot" ist und die Leutz zufrieden sind, gibts doch gar keinen Grund was zu verändern
und ohne Veränderung keine Entwicklung.


Zitat:
Verständlicher fände ich es hingegen, wenn es so wäre, daß die Lebensbedingungen eine sichere und stabile Befriedigung der Bedürfnisse ermöglichte, ohne von Krankheiten, Hunger, Launen der Natur, Nachbarstämmen usw. bedroht zu sein.


eben und auf welchem Niveau diese stabile Befriedigung stattfindet ist völlig ohne Belang - erst der Vergleich weckt Bedürfnisse.
Gerade in weitestgehend isolierten und weitestgehend homogenen Kulturen ohne materielle Hirachie ist der Vergleich aber kaum gegeben.
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Augen auf dann kann nichts passieren
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Ralf Rudolfy
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Anmeldungsdatum: 11.12.2003
Beiträge: 26674

Beitrag(#1264232) Verfasst am: 08.04.2009, 13:28    Titel: Re: Zivilisation Antworten mit Zitat

AXO hat folgendes geschrieben:
Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:


Ich finde es besipielsweise immer wieder erstaunlich, daß in manchen Kulturen, wie der der australischen Ureinwohner, über tausende von Jahren jeder Drang zur Selbstveränderung fehlt. Dies halte ich insbesondere für erstaunlich, daß dieses Verharren auf doch eher bescheidenem Niveau stattfindet.


m.E ist das durchaus nicht erstaunlich. (Weiter-)entwicklung resultiert m.E. weitestgehend aus Notwendigkeit.
Wenn alles "im Lot" ist und die Leutz zufrieden sind, gibts doch gar keinen Grund was zu verändern
und ohne Veränderung keine Entwicklung.

Genau das meine ich.

AXO hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Verständlicher fände ich es hingegen, wenn es so wäre, daß die Lebensbedingungen eine sichere und stabile Befriedigung der Bedürfnisse ermöglichte, ohne von Krankheiten, Hunger, Launen der Natur, Nachbarstämmen usw. bedroht zu sein.


eben und auf welchem Niveau diese stabile Befriedigung stattfindet ist völlig ohne Belang - erst der Vergleich weckt Bedürfnisse.
Gerade in weitestgehend isolierten und weitestgehend homogenen Kulturen ohne materielle Hirachie ist der Vergleich aber kaum gegeben.

Zum einen richtig, aber in der Regel findet das Dasein von Naturvölkern nicht im Paradies statt, sondern ist auch ohne direkten Vergleich gekennzeichnet durch eine höchst unsichere und instabile Versorgungslage. Es müssen schon äußerst günstige Rahmenbedingungen herrschen, daß kein Veränderungsdruck herrscht. Ich könnte mir vostellen, daß das bei Bewohnern des amazonischen Regenwaldes ausreichend gegeben ist. Über das Leben der australischen Urvölker weiß ich jetzt nicht genug, um das zu beurteilen. Kann mir aber nicht wirklich vorstellen, daß das Leben da leicht ist und nicht den Wunsch aufkommen läßt, es sich sicherer und leichter zu machen.

Andererseits sollte man meinen, daß einer, der sich keinen Kopf beipielsweise darum machen muß, wie er seine Behausung heizt, geistige Kapazität für andere Dinge frei hat, so wie klimatische Vorzüge des Mittelmeerraums einen frühen Entwicklungsvorsprung der dort angesiedelten Kulturen ermöglichten.
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armer schlucker
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Anmeldungsdatum: 09.01.2009
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Wohnort: wo die Hosen Husen haßen und die Hasen Hosen haßen

Beitrag(#1264240) Verfasst am: 08.04.2009, 13:45    Titel: Antworten mit Zitat

Ich denke auch, das bis zum Beginn des Ackerbaues ein Bestreben des Menschen nach "Weiterentwicklung"eher nicht vorhanden war (außer durch Notwendigkeit bei drastischen Veränderungen der Umwelt).
Das Mensch sich weiterentwickeln muß ist m.M. nach wohl eher eine moderne "Erfindung" bzw. wir heutigen "modernen" Menschen glauben, wir müßten uns ständig weiterentwickeln, um erfolgreich zu sein.

Das mit dem "Veränderungsgen" halte ich gar nicht für eine so schlechte Idee.
Als mit dem primitiven Ackerbau die Notwendigkeit bestand, aller paar Jahre neue Flächen zu besiedeln, weil die Böden erschöpft waren, werden sich vielleicht diejenigen Populationen schneller vermehrt haben, denen es "angeboren" war, schnell weiter zu ziehen, während Jäger und Sammlergemeinschaften eher auf Reduzierung ihrer Ansprüche setzten, wenn die Umstände schlechter wurden (z.B. Geburtenkontrolle oder Selbstopferung von alten/kranken bei Hungersnöten).

Ein schlechter Sommer bedroht ein Ackerbauerndorf doch wesentlich schlimmer als die gleiche Anzahl von Jägern und Sammlern, die auch wesentlich weniger auf bestimmte Grundnahrungsmittel angewiesen sind.
So könnte ich mir eine Auslese einerseits in Richtung vermehrtes "Veränderungs/Innovations-Denken", aber andererseits auch in Richtung "Aggressionshemmungs-Minimierung" vorstellen.
Einmal in Gang gesetzt, wird das dann zum Selbstläufer geworden sein, um dann im heutigen Fortschritts- und Wachstumswahn zu gipfeln.
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Proletarier aller Länder, macht Schluß!
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Die Philosophen haben die Welt verschieden interpretiert, es kommt aber darauf an, sie zu verschonen!
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Ralf Rudolfy
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Beitrag(#1264246) Verfasst am: 08.04.2009, 13:56    Titel: Antworten mit Zitat

armer schlucker hat folgendes geschrieben:
Einmal in Gang gesetzt, wird das dann zum Selbstläufer geworden sein, um dann im heutigen Fortschritts- und Wachstumswahn zu gipfeln.

Ein Wahn ist es, wenn jedwede Innovation zum Fortschritt erklärt und die Innovation zum Selbstzweck wird. Dazu neigt eine Gesellschaft in der Tat, in der es wichtig ist, daß immer was Neues verkauft wird.

Allerdings ist die Fähigkeit, etwas anders zu machen als bisher, ja die Voraussetzung dafür, das überhaupt zu beurteilen, ob eine Veränderung erstrebenswert ist. Dewegen sehe ich ein System, in dem die Frage gar nicht erst aufkommt, weil es kein Veränderungsstreben gibt, nicht als ernsthafte Alternative an.
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armer schlucker
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Beitrag(#1264247) Verfasst am: 08.04.2009, 13:57    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Kann mir aber nicht wirklich vorstellen, daß das Leben da leicht ist und nicht den Wunsch aufkommen läßt, es sich sicherer und leichter zu machen.


Doch, ich denke, das war bei vielen Jäger und Sammlergesellschaften so.
In guten Zeiten wuchs die Population, in schlechten schrumpfte sie, genau wie in der restlichen Natur.
Damit hat man sich arrangiert, weil es eben in der Umwelt (Beutetiere) genau so war und deswegen als normal angesehen wurde.
Erst der Bauer, der gelernt hat, das er nur mehr aussäen muß, um mehr zu ernten, begibt sich gewissermaßen außerhalb der natürlichen Wechselfälle und schafft sich damit ein Bestreben nach "mehr". Einerseits bewirkt der Mehrbesitz eine gewisse Sicherheit, andrerseits kommt dann auch der Wunsch nach "noch mehr" auf zwinkern ,während eine Selbstbeschränkungshaltung nie den Wunsch nach "noch mehr" aufkommen läßt. Davon abgesehen, das man als Jäger und Sammler kaum "Mehrbesitz" mit sich herumschleppen kann, während Seßhaftigkeit gerade dazu einlädt, Besitz anzuhäufen, man braucht ihn ja nicht mit sich herum zu schleppen.
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armer schlucker
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Beitrag(#1264250) Verfasst am: 08.04.2009, 13:59    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Dewegen sehe ich ein System, in dem die Frage gar nicht erst aufkommt, weil es kein Veränderungsstreben gibt, nicht als ernsthafte Alternative an.


Immerhin hat dieses System ein paar 100 000 Jahre funktioniert zwinkern
Wie lange ständiges Veränderungsstreben funktioniert, bleibt abzuwarten zwinkern
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Ralf Rudolfy
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Anmeldungsdatum: 11.12.2003
Beiträge: 26674

Beitrag(#1264254) Verfasst am: 08.04.2009, 14:14    Titel: Antworten mit Zitat

armer schlucker hat folgendes geschrieben:
Erst der Bauer, der gelernt hat, das er nur mehr aussäen muß, um mehr zu ernten, begibt sich gewissermaßen außerhalb der natürlichen Wechselfälle und schafft sich damit ein Bestreben nach "mehr". Einerseits bewirkt der Mehrbesitz eine gewisse Sicherheit, andrerseits kommt dann auch der Wunsch nach "noch mehr" auf zwinkern ,während eine Selbstbeschränkungshaltung nie den Wunsch nach "noch mehr" aufkommen läßt. Davon abgesehen, das man als Jäger und Sammler kaum "Mehrbesitz" mit sich herumschleppen kann, während Seßhaftigkeit gerade dazu einlädt, Besitz anzuhäufen, man braucht ihn ja nicht mit sich herum zu schleppen.

Nur bedingt. Die Akkumulation von Gütern wird erst dann sinnvoll, wenn sie einen über den möglichen Eigenverbrauch hinausgehenden Nutzen verspricht. Ein Bauer wird sich hüten, mehr anzubauen, als er verbrauchen oder eintauschen kann.

Dagegen drückt das Wort Selbstbeschränkung ja aus, daß ich durchaus die Möglichkeit hätte, mich aber gegen ihre Wahrnehmung entscheide. Wenn ich gar nicht die Möglichkeit habe, gibts auch keinen Entscheidungsspielraum.

Die Frage ist, welche Charakter der Besitz hat. Er kann einen unmittelbaren Nutzen, aber auch einen Fetischcharakter haben. Dies ist aber m.E. nicht in der Entscheidung bzw. Entwicklung zwischen aneignender und produzierender Wirtschaftsweise begründet.
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zelig
Kultürlich



Anmeldungsdatum: 31.03.2004
Beiträge: 25405

Beitrag(#1264256) Verfasst am: 08.04.2009, 14:19    Titel: Re: Zivilisation Antworten mit Zitat

L.E.N. hat folgendes geschrieben:
nachdem ich auf phoenix die doku "Kampf der Zivilisationen" gesehen hab, die alle meine bisherigen annahmen zum thema zivilisationen weitgehend bestätigt möchte ich hier herausfinden, welche argumente gegen seine thesen sprechen könnten.

Jared Diamond


Es wäre ja nicht ungeschickt, wenn Du die Thesen, die Du diskutiert haben möchtest, zunächst mal formulieren würdest. ; )
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AXO
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Anmeldungsdatum: 05.02.2007
Beiträge: 10129
Wohnort: Thüringen

Beitrag(#1264260) Verfasst am: 08.04.2009, 14:34    Titel: Re: Zivilisation Antworten mit Zitat

Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:


AXO hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Verständlicher fände ich es hingegen, wenn es so wäre, daß die Lebensbedingungen eine sichere und stabile Befriedigung der Bedürfnisse ermöglichte, ohne von Krankheiten, Hunger, Launen der Natur, Nachbarstämmen usw. bedroht zu sein.


eben und auf welchem Niveau diese stabile Befriedigung stattfindet ist völlig ohne Belang - erst der Vergleich weckt Bedürfnisse.
Gerade in weitestgehend isolierten und weitestgehend homogenen Kulturen ohne materielle Hirachie ist der Vergleich aber kaum gegeben.

Zum einen richtig, aber in der Regel findet das Dasein von Naturvölkern nicht im Paradies statt, sondern ist auch ohne direkten Vergleich gekennzeichnet durch eine höchst unsichere und instabile Versorgungslage.


Das aber m.E. doch nur aus Sicht unserer Maßstäbe. Aus deren Sichtweise haben sie sicher alles
was sie benötigen und selbst wenn x% verhungern und an Krankheiten sterben täten, wäre dies
aus deren Sicht doch völlig normal - weil "schon immer" so.
Diesbezüglich nennenswerte Erfolge haben wir doch auch erst als "Anhängsel" der technischen
Weiterentwicklung - deren Motivation sie aber auch bei uns nicht waren.
Außerdem zeigt isch doch gerade in diesen Zeiten das unsere Versorgungslage auch höchst instabil ist.
Hier in der Gegend wurde noch vor kurzem nen Arbeitsplatz in der Industrie als einträglich und
SICHER betrachtet Mit den Augen rollen
und ob man wegen Mißernte aufgrund technologischer rückstädnigkeit nicht versorgt wird
oder weil einem das Geld fehlt die Versorgung bzw. gesellschaftliche Teilhabe insgesamt zu bezahlen
ist doch für den Nicht-/Unterversorgten völlig egal.
Prozentual dürften in unserer Gesellschaft eher mehr Individuen von unsicheren Versorgungsaussichten
betroffen sein als bei den Naturvölkern Schulterzucken



Zitat:
Es müssen schon äußerst günstige Rahmenbedingungen herrschen, daß kein Veränderungsdruck herrscht. Ich könnte mir vostellen, daß das bei Bewohnern des amazonischen Regenwaldes ausreichend gegeben ist. Über das Leben der australischen Urvölker weiß ich jetzt nicht genug, um das zu beurteilen. Kann mir aber nicht wirklich vorstellen, daß das Leben da leicht ist und nicht den Wunsch aufkommen läßt, es sich sicherer und leichter zu machen.


Als "leicht" wird doch das Leben nirgendwo wahrgenommen - bzw. bei denen sicherlich noch eher
als bei uns. Selbst aus subjektiver Sicht eines "Insassen" der technisch fortschrittlichen Zivilisation,
würde ich nicht sagen das wir irgendwas nennenswert "leichter" haben. Wir haben es m.E. lediglich anders
bzw. könnten es uns vielleicht leicht machen - da stehn aber wieder unsere Maßstäbe und
unsere Tradition materielle Hirachien als normal zu akzeptieren davor.
Wenn ich es mir z.B. in unserer Gesellschaft erlauben könnte mit dem materiellen Level
zufrieden zu sein mit dem ein Aborigines zufrieden ist, dann hätte ich es theoretisch hier sehr sicher
sehr viel leichter als er dort.
Damit tät ich mich praktisch aber gesellschaftlich komplett ins Abseits schießen, was wiederum andere
Beschwerlichkeiten mit sich bringt und darauf hinausläuft, das es unterm Strich immer -> egal leicht/schwer bleibt. Smilie

Zitat:
Andererseits sollte man meinen, daß einer, der sich keinen Kopf beipielsweise darum machen muß, wie er seine Behausung heizt, geistige Kapazität für andere Dinge frei hat, so wie klimatische Vorzüge des Mittelmeerraums einen frühen Entwicklungsvorsprung der dort angesiedelten Kulturen gegenüber ermöglichten.


Deren technischer Entwicklungs"vorsprung" war aber dementsprechend anders geartet als unserer.
Eher auf Annehmlichkeit ausgelegt denn aus Notwendigkeit resultierend - dementsprechend weniger
durchsetzungsfähig war er auch. Das technische Wissen der Antike ist zwischenzeitlich nahezu
komplett verschollen als die Zeiten sich auch für diese Zivilisationen Richtung Notwendigkeit gewandelt hatten.
Was wir heute diesbezüglich auch haben mußten wir weitestgehend nochmal "er"finden,
nachdem die Notwendigkeiten halbwegs unter Kontrolle waren. Unterm Strich ist von deren
Vorsprung ja auch nichts geblieben.
Irgendwo hab ich ml gelesen das der deutsche Sprachraum klimatisch geradezu prädestiniert war
diese Art der technischen Entwicklung hervorzubringen auf der unsere Technologie derzeit weitestgehend beruht.
In jeder südlicheren Gegend ist es zu einfach (keine Notwendigkeit für massive Häuser/heizen,
höhere Ernteerträge usw.) und weiter nördlich wirds bereits wieder zu schwierig.
So gesehen mögen wir hier zwar den optimalen Standort für eine technische "Denkfabrik" haben
aber der Hauptaspekt der Notwendigkeit sie zu entwickeln, hat der daraus entstanden
Technologie m.E. auch die in ihrer Entstehung enthaltende Zwanghaftigkeit mitgegeben und unsere industrielle
Kultur damit erheblich mehr geprägt als gut für sie scheint.

Wenn mans als "Wettstreit" betrachten will, steht der letztliche "Sieger" welcher der Menschheit
die Basis für ihre zukünftige Technologie liefert eh noch längst nicht fest.
Die antiken Kulturen haben sich mit Sicherheit auch als die Besten, Größten, Schönsten je dagewesenen
und ihren Weg als den einzig möglichen betrachtet. Eben solche Überheblichkeit
dürfte aber erheblichen Anteil an Stagnation und Verfall von Entwicklungen haben.
Dementsprechend sitzten die Leutz im amazonischen Regenwald ja vielleicht nur in "Warteposition"
und werden nach unserem Niedergang und aufgrund klimatischer Veränderungen irgendwann die
"Väter und Mütter" einer zukunftstauglicheren dann menschheitsdominiernden Technologie sein.
Immerhin haben die Römer "uns" Germanen auch für rückständige Barbaren - bar jeder Zivilisation- gehalten und zumindest
angesichts des gegenwärtigen Zwischenstandes haben wir ihnen denn doch erstmal ne lange Nase gedreht. Mr. Green
Angesichts von Ölveränderung, Klimakrise und Finanzende oder so ähnlich - scheint aber auch unser "Offenbahrungseid" zumindest nicht unwahrscheinlich.

Als kontinuierlich kann man ja die technische Entwicklung der Menschheit bedauerlicherweise eh nicht bezeichnen.
Wenn die bisher aufgewendeten Ressourcen an Knowhow, Energie und Material nicht immer wieder
komplett zunichte gemacht worden wären und statt dessen eine kontinuierliche Fortsetzung genommen hätten,
wären wir jetzt mit Sicherheit schon auf noch GANZ nem anderen Level.
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Ralf Rudolfy
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Anmeldungsdatum: 11.12.2003
Beiträge: 26674

Beitrag(#1264263) Verfasst am: 08.04.2009, 14:38    Titel: Re: Zivilisation Antworten mit Zitat

AXO hat folgendes geschrieben:
...

Hm. Interessante Gedanken.
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AXO
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Anmeldungsdatum: 05.02.2007
Beiträge: 10129
Wohnort: Thüringen

Beitrag(#1264264) Verfasst am: 08.04.2009, 14:41    Titel: Antworten mit Zitat

Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
armer schlucker hat folgendes geschrieben:
Einmal in Gang gesetzt, wird das dann zum Selbstläufer geworden sein, um dann im heutigen Fortschritts- und Wachstumswahn zu gipfeln.

Ein Wahn ist es, wenn jedwede Innovation zum Fortschritt erklärt und die Innovation zum Selbstzweck wird. Dazu neigt eine Gesellschaft in der Tat, in der es wichtig ist, daß immer was Neues verkauft wird.

Allerdings ist die Fähigkeit, etwas anders zu machen als bisher, ja die Voraussetzung dafür, das überhaupt zu beurteilen, ob eine Veränderung erstrebenswert ist. Dewegen sehe ich ein System, in dem die Frage gar nicht erst aufkommt, weil es kein Veränderungsstreben gibt, nicht als ernsthafte Alternative an.


Seh ich auch so - dewegen dürfte auch der Ostblock technologisch stagniert und skuzessive hinter
den Westen zurückgefallen sein. Allerdings wurde dort zwar langsamer aber aus Notwendigkeit
dem allgegenwärtigen Mangel zu begegnen erheblich nachhaltiger entwickelt.
Im Grunde stehn wir jetz einfach an dem Punkt, wo die Fähigkeit der Erkenntnis und Möglichkeit zur
Veränderung genutzt werden müßte. Davor steht aber m.E. der mangelnde Vergleich.
Wir stagnieren m.E. nicht minder - können das aber nicht erkennen weil die Vergleichsgröße fehlt.
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AXO
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Anmeldungsdatum: 05.02.2007
Beiträge: 10129
Wohnort: Thüringen

Beitrag(#1264266) Verfasst am: 08.04.2009, 14:42    Titel: Re: Zivilisation Antworten mit Zitat

Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
AXO hat folgendes geschrieben:
...

Hm. Interessante Gedanken.


das nehm ich als Kompliment - danke Smilie
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armer schlucker
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Anmeldungsdatum: 09.01.2009
Beiträge: 1233
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Beitrag(#1264274) Verfasst am: 08.04.2009, 14:59    Titel: Antworten mit Zitat

Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
armer schlucker hat folgendes geschrieben:
Erst der Bauer, der gelernt hat, das er nur mehr aussäen muß, um mehr zu ernten, begibt sich gewissermaßen außerhalb der natürlichen Wechselfälle und schafft sich damit ein Bestreben nach "mehr". Einerseits bewirkt der Mehrbesitz eine gewisse Sicherheit, andrerseits kommt dann auch der Wunsch nach "noch mehr" auf zwinkern ,während eine Selbstbeschränkungshaltung nie den Wunsch nach "noch mehr" aufkommen läßt. Davon abgesehen, das man als Jäger und Sammler kaum "Mehrbesitz" mit sich herumschleppen kann, während Seßhaftigkeit gerade dazu einlädt, Besitz anzuhäufen, man braucht ihn ja nicht mit sich herum zu schleppen.

Nur bedingt. Die Akkumulation von Gütern wird erst dann sinnvoll, wenn sie einen über den möglichen Eigenverbrauch hinausgehenden Nutzen verspricht. Ein Bauer wird sich hüten, mehr anzubauen, als er verbrauchen oder eintauschen kann.

Dagegen drückt das Wort Selbstbeschränkung ja aus, daß ich durchaus die Möglichkeit hätte, mich aber gegen ihre Wahrnehmung entscheide. Wenn ich gar nicht die Möglichkeit habe, gibts auch keinen Entscheidungsspielraum.

Die Frage ist, welche Charakter der Besitz hat. Er kann einen unmittelbaren Nutzen, aber auch einen Fetischcharakter haben. Dies ist aber m.E. nicht in der Entscheidung bzw. Entwicklung zwischen aneignender und produzierender Wirtschaftsweise begründet.


Das stimmt. Allerdings dürfte sich der ursprüngliche Besitz (z.B. Getreide) derart ausgewirkt haben:
- es steigt die Anzahl der Gruppenmitglieder (weniger Hunger, Krankheiten usw.)
- darum reicht das zur Verfügung stehende Land nicht aus, es muß neues "erobert" werden (egal ob durch Krieg oder nur Rodung o.ä.) oder verbesserte Zucht/Anbaumethoden usw. eingeführt werden
- für die Zeit der Neuanlage oder Eroberung ist es vorteilhaft, Vorräte zuhaben, die über einen Winter hinausgehen
- es zeigt sich mit der Zeit, das ein größerer Besitz und eine größere Anzahl von Vorteil ist (10 verhungernde Bauern nehmen es leicht mit einem satten Jäger auf)
-damit ist die Möglichkeit einer "Fetischierung" gegeben, die über den eigenen sinnvollen Verbrauch hinausgeht ("Besitz=Sicherheit"; mehr Besitz=mehr Sicherheit; mehr Kinder=mehr "Arbeitskräfte"=mehr Sicherheit usw.)
-durch die Aufgabe des Wildbeuterlebens gehen die Fähigkeiten zu dieser Lebensweise schnell verloren, also muß man zwangsläufig weiter damit machen

Alles in allem zwingt also die Landwirtschaft dazu, einerseits "geistig beweglicher" zu werden (Wetterkunde, Kalender usw.), andrerseits schafft sie ein Besitzdenken und Akkumulation von Gütern, die ihrerseits wieder neue Probleme schaffen wie "Fremdenfeindlichkeit" (z.B. Verteidigung der Felder oder Herden vor noch umherziehenden Jägern und Sammlern).
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Ralf Rudolfy
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Beitrag(#1264278) Verfasst am: 08.04.2009, 15:05    Titel: Re: Zivilisation Antworten mit Zitat

AXO hat folgendes geschrieben:
Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
AXO hat folgendes geschrieben:
...

Hm. Interessante Gedanken.


das nehm ich als Kompliment - danke Smilie

Muß mir nochmal eigehend darüber Gedanken machen. Hab gerade nicht die nötige Ruhe.
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AXO
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Beitrag(#1264286) Verfasst am: 08.04.2009, 15:12    Titel: Antworten mit Zitat

armer schlucker hat folgendes geschrieben:
...


Ich denke, das ein wichtiger Aspekt im Zusammenhang mit Beginn des Ackerbaues ist,
das erstmalig überhaupt die Chance bestand mehr zu besitzen/zu erwirtschaften als man benötigt.
In einer Gesellschaft wo jeder nur das Notwendigste besitzt sind die internen materiellen Differenzen
logischerweise äußerst gering und damit auch kaum eine Vorbildwirkung gegeben das was der
andere hat ebenfalls besitzen zu wollen - weil ja alle materiell recht ähnlich ausgestattet sind.
So gesehn ist das m.E. erst mit der materiellen Überschußproduktion einsetzende Konkurrenzbestreben
ja vielleicht nur der "instinktive" Versuch die "natürliche" Gleichverteilung wieder herzustellen
indem man selbst auch schafft was der andere geschafft hat = sukzessive Weiterentwicklung
durch jeweilige Orientierung an der Spitze des möglichen.
Noch später mit der individuellen Aneignung der Leistung anderer dürfte die Sache aber logischerweise
ausgeartet sein - weil es zunehmend unmöglicher wurde mittels fairem Wettbewerb den
angestrebten Ausgleich zu erwirtschaften - zumal ja auch die dazu nötige materielle Basis
in dem Maße individuell nicht geschaffen werden konnte wie sich die dazu nötige Leistung
von anderen angeeignet wurde.
Ist ja auch jetzt noch so das der materielle Wohlstand der Masse zwar stetig gewachsen ist,
dem der Nutznießer de Gesellschaft aber extremer denn je hinterherhinkt.
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armer schlucker
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Beitrag(#1264301) Verfasst am: 08.04.2009, 15:25    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Ist ja auch jetzt noch so das der materielle Wohlstand der Masse zwar stetig gewachsen ist,
dem der Nutznießer de Gesellschaft aber extremer denn je hinterherhinkt.


ja, klar, wenn einer damit anfängt, dann wollen alle anderen auch so sein/haben

deswegen fände ich es ja wichtig, bewußte Selbstbeschränkung als "gesamtgesellschaftliches Ziel"
zu propagieren, um aus dem ewigen Teufelskreis herauszukommen; weil damit nämlich, würde sie auf breiter Ebene verwirklicht werden, sehr viele Probleme gelöst werden könnten
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AXO
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Beitrag(#1264329) Verfasst am: 08.04.2009, 16:07    Titel: Antworten mit Zitat

armer schlucker hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Ist ja auch jetzt noch so das der materielle Wohlstand der Masse zwar stetig gewachsen ist,
dem der Nutznießer de Gesellschaft aber extremer denn je hinterherhinkt.


ja, klar, wenn einer damit anfängt, dann wollen alle anderen auch so sein/haben

deswegen fände ich es ja wichtig, bewußte Selbstbeschränkung als "gesamtgesellschaftliches Ziel"
zu propagieren, um aus dem ewigen Teufelskreis herauszukommen; weil damit nämlich, würde sie auf breiter Ebene verwirklicht werden, sehr viele Probleme gelöst werden könnten


Das ist ganz meine Meinung bzw. nicht nur das, sondern soweit es mir in dieser Gesellschaft möglich ist lebe ich das auch,
weil es recht einfach auch ne Vielzahl individueller Probleme löst - bzw. gar nicht erst aufkommen lässt.
und ich steh auch Problemfreiheit Mr. Green
Allerdings ist sowas mit kapitalistischer Wirtschaftsweise gesellschaftlich unvereinbar.
Schließlich muß der anzueignende Überschuß erwirtschaftet werden und dazu braucht es
Leute, die einerseits soviel wie möglich konsumieren und andererseits bereit sind dafür
so viel wie möglich zu rackern.
Ich hingegen "erjage" nur soviel wie ich benötige um angenehm zu leben und den Maßstab
was für mich angenehm ist definiere ich selbst und allein.
Wie weiter oben erwähnt ist dieses Verhalten in einer Gesellschaft die weitestgehend anders tickt
aber eine ständige Gratwanderung, die ich z.B. schon für eine Partnerin die meine Maßstäbe nicht teilt
sukzessive wieder aufgeben müßte.
Auf meine Liquidität mögen zwar viele abfahren - das sie aber auf Verzicht auf Besitz beruht
und ich nicht den geringsten Anspruch habe mich dumm und blöde zu ackern um BEIDES
in akzeptabler Form zu realiseren macht die Sache schon wieder erheblich weniger attrakiv. Mr. Green
Ich wiederum sehe nicht ein wieso ich auf Lebensqualität aus Liquidität verzichten soll,
um mir unnützen Trödel in die Bude zu stellen den ich zumeist nicht nutzen kann, weil
ich ja dafür rackern muß ihn zu bezahlen Mit den Augen rollen

das nur als kleines Beipiel wie sich die Umsetzung Deiner Anregung schon auf kleinster gesellschaftlicher
Ebene als komplizierter erweist als man vielleicht meinen mag Smilie
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armer schlucker
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Beitrag(#1264330) Verfasst am: 08.04.2009, 16:15    Titel: Antworten mit Zitat

wem sagst Du das zwinkern
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AXO
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Beitrag(#1264338) Verfasst am: 08.04.2009, 16:29    Titel: Antworten mit Zitat

armer schlucker hat folgendes geschrieben:
wem sagst Du das zwinkern


siehste Mr. Green und weil das gar nicht SO einfach ist schrecken auch die meißten davor zurück es zu probieren.
Dabei könnte man ebenso wie irgendwann mal der Hype um die materiellen Spitze initiert wurde,
das daraus entstandene Problematikknäul auch umgekehrt mittels gegenseitiger Orientierung an tatsächlicher
Lebensqualität wieder aufdröseln.
Wie jede Veränderung ist der Impuls dazu aber nunmal nicht von den jeweils aktuellen Protagonisten
einer Gesellschaft zu erwarten. Recht sicher wird auch seinerzeit eher ein erfolgloser Jäger den
Ackerbau ersonnen haben als einer dem die Umstände regelmäßig die fettesten Braten auf den Tisch
gebracht haben.
und auch die "erste Bauersfrau" wird der armen Sau in den Ohren gelegen haben das er seinen Arsch
mit den anderen Kerlen auf die Pirsch bewegen soll damit was zu essen auf den Tisch kommt,
anstatt irgendwelche Samen in den Boden zu stecken und drauf zu hoffen das Essen draus wird. Mr. Green
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esme
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Beitrag(#1264479) Verfasst am: 08.04.2009, 19:01    Titel: Antworten mit Zitat

AXO hat folgendes geschrieben:
armer schlucker hat folgendes geschrieben:
wem sagst Du das zwinkern


siehste Mr. Green und weil das gar nicht SO einfach ist schrecken auch die meißten davor zurück es zu probieren.
Dabei könnte man ebenso wie irgendwann mal der Hype um die materiellen Spitze initiert wurde,
das daraus entstandene Problematikknäul auch umgekehrt mittels gegenseitiger Orientierung an tatsächlicher
Lebensqualität wieder aufdröseln.
Wie jede Veränderung ist der Impuls dazu aber nunmal nicht von den jeweils aktuellen Protagonisten
einer Gesellschaft zu erwarten. Recht sicher wird auch seinerzeit eher ein erfolgloser Jäger den
Ackerbau ersonnen haben als einer dem die Umstände regelmäßig die fettesten Braten auf den Tisch
gebracht haben.
und auch die "erste Bauersfrau" wird der armen Sau in den Ohren gelegen haben das er seinen Arsch
mit den anderen Kerlen auf die Pirsch bewegen soll damit was zu essen auf den Tisch kommt,
anstatt irgendwelche Samen in den Boden zu stecken und drauf zu hoffen das Essen draus wird. Mr. Green


Aber Hauptsache, du weißt, dass ein Mann den Ackerbau erfunden hat, und seine Frau dagagen war. Mit den Augen rollen
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AXO
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Beitrag(#1264499) Verfasst am: 08.04.2009, 19:21    Titel: Antworten mit Zitat

esme hat folgendes geschrieben:
AXO hat folgendes geschrieben:
armer schlucker hat folgendes geschrieben:
wem sagst Du das zwinkern


siehste Mr. Green und weil das gar nicht SO einfach ist schrecken auch die meißten davor zurück es zu probieren.
Dabei könnte man ebenso wie irgendwann mal der Hype um die materiellen Spitze initiert wurde,
das daraus entstandene Problematikknäul auch umgekehrt mittels gegenseitiger Orientierung an tatsächlicher
Lebensqualität wieder aufdröseln.
Wie jede Veränderung ist der Impuls dazu aber nunmal nicht von den jeweils aktuellen Protagonisten
einer Gesellschaft zu erwarten. Recht sicher wird auch seinerzeit eher ein erfolgloser Jäger den
Ackerbau ersonnen haben als einer dem die Umstände regelmäßig die fettesten Braten auf den Tisch
gebracht haben.
und auch die "erste Bauersfrau" wird der armen Sau in den Ohren gelegen haben das er seinen Arsch
mit den anderen Kerlen auf die Pirsch bewegen soll damit was zu essen auf den Tisch kommt,
anstatt irgendwelche Samen in den Boden zu stecken und drauf zu hoffen das Essen draus wird. Mr. Green


Aber Hauptsache, du weißt, dass ein Mann den Ackerbau erfunden hat, und seine Frau dagagen war. Mit den Augen rollen


*rofl* Sehr glücklich - Entschuldige bitte diesen unemanzipierten Fauxpas - da bin persönlich vielleicht n bissi sehr traumatisiert.
Es kann ebensogut auch komplett umgekehrt gewesen sein - find ich sogar wahrscheinlicher
da die Mädels ja auch bei den Jägern und Sammlern wohl zumeist das sesshaftere Geschlecht waren
und aus der (unterstellt) vorwiegend sammlerischen Tätigkeit wohl auch eher die erforderlichen
Vorkenntnisse aus der Beobachtung der Objekte ihres Interesses erworben haben dürften.
Da liegt es durchaus näher darauf zu kommen der Natur n bissi nachzuhelfen als aus der Perspektive
des Jägers auf Gartenbau zu kommen.
Somit ist also höchstwahrscheinlich ne Frau auf den Dreh mit der möglichen Sesshaftigkeit
gekommen und damit der Chance die Kerle intensiver an Heim und Familie zu binden Anbeten Mr. Green

Es ging mir auch überhaupt nicht um eventuelle geschlechtspezifische Aspekte sondern nur um die
Zurückverfolgung dieses auch heute noch gültigen Mark Twain zitates

Mark Twain hat folgendes geschrieben:
Menschen mit einer neuen Idee gelten so lange als Spinner, bis sich die Sache durchgesetzt hat.


zu den Anfängen der technischen Entwicklung.

Will heißen - der Fortschritt setzt sich stets GEGEN die Gesellschaft durch - nie mit ihr oder gar gesamtgesellschaftlich initiert.
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L.E.N.
im falschen Film



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Beitrag(#1264519) Verfasst am: 08.04.2009, 19:59    Titel: Re: Zivilisation Antworten mit Zitat

Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
L.E.N. hat folgendes geschrieben:


Jared Diamond

So wie ich das verstanden habe, beschreibt der Erklärungsansätze jenseits bekannter "rassistischer". Es erscheint mir aber unwissenschaftlich zu sein, bestimmte Erklärungsmöglichkeiten von vorherein auszuschließen. Wenn nun angenommermaßen das intellektuelle Potential bestimmter Ethnien tatsächlich eingeschränkt ist, ist es dann rassistisch, dies als Erklärung für deren zivilisatorischen Entwicklungsstand zu sehen? Wobei es natürlich richtig und wertvoll ist, andere Erklärungsmodell zu untersuchen.

Ich finde es besipielsweise immer wieder erstaunlich, daß in manchen Kulturen, wie der der australischen Ureinwohner, über tausende von Jahren jeder Drang zur Selbstveränderung fehlt. Dies halte ich insbesondere für erstaunlich, daß dieses Verharren auf doch eher bescheidenem Niveau stattfindet. Verständlicher fände ich es hingegen, wenn es so wäre, daß die Lebensbedingungen eine sichere und stabile Befriedigung der Bedürfnisse ermöglichte, ohne von Krankheiten, Hunger, Launen der Natur, Nachbarstämmen usw. bedroht zu sein.


ich halte rassismus deshalb für von vornherein auszuschließen, weil er unwissenschaftlich ist.
dementsprechend gehe ich davon aus, dass das intellektuelle potenzial bei allen menschen(gruppen) gleich hoch ist.
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L.E.N.
im falschen Film



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Beitrag(#1264524) Verfasst am: 08.04.2009, 20:03    Titel: Re: Zivilisation Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
L.E.N. hat folgendes geschrieben:
nachdem ich auf phoenix die doku "Kampf der Zivilisationen" gesehen hab, die alle meine bisherigen annahmen zum thema zivilisationen weitgehend bestätigt möchte ich hier herausfinden, welche argumente gegen seine thesen sprechen könnten.

Jared Diamond


Es wäre ja nicht ungeschickt, wenn Du die Thesen, die Du diskutiert haben möchtest, zunächst mal formulieren würdest. ; )


das kann jared besser...
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