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Dankbarkeit
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Mo.
over and out



Anmeldungsdatum: 30.11.2007
Beiträge: 12690

Beitrag(#1264402) Verfasst am: 08.04.2009, 17:46    Titel: Re: Dankbarkeit Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
Boludo hat folgendes geschrieben:
[...]Muss ich dankbar sein[...]?

Hat das der Pfarrer behauptet? Wenn nein:

- Auto überschlägt sich aufgrund von Aquaplaning auf der Autobahn und landet auf dem Dach. Vater und Sohn steigen unversehrt aus dem Wagen.
_Darf_ der Vater Dankbarkeit in dieser Situation empfinden?
Den Autokonstrukteuren gegenüber, klar.

Zitat:
- Typ bekommt die Diagnose gestellt: Krebs, 90%ige Letalität für das nächste halbe Jahr prognostiziert, Typ überlebt, gesundet sogar.
_Darf_ da jemand Dankbarkeit empfinden?
Den behandelnden Ärzten gegenüber, beistehender Familie und Freunden gegenüber, sicher.

Zitat:
Kindergarten abgebrannt. Kein Kind kommt zu Schaden.
_Dürfen_ die Eltern Dankbarkeit empfinden?
Erzieherinnen und Feuerwehr gegenüber, auf jeden Fall.

Aber warum Gott, dem Allmächtigen, allwissenden, allgütigen, gegenüber?
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Rasmus
entartet und notorisch gottlos - Ich bin Papst



Anmeldungsdatum: 20.05.2004
Beiträge: 17559

Beitrag(#1264404) Verfasst am: 08.04.2009, 17:47    Titel: Re: Dankbarkeit Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
Oder ist das so wenig nachvollziehbar, daß das eure Häme verdient, hm?


Es ist nicht nachvollziehbar, dass ich jemandem danke, der mir großen Schaden zufügt und das einfach hätte verhindern können, bloß weil er nicht noch schlimmeres getan hat. Das verdient in der Tat Häme.

"Danke, liebe Mafia-Schläger, dass ihr mir nur die Finger der linken Hand gebrochen habt, und ich nun in den Genuss eures preiswerten Schutzes kommen darf!"

Auch nichts anderes.
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Brother Sword of Enlightenment of the Unitarian Jihad
If you ask the wrong questions you get answers like '42' or 'God'.
"Glaubst Du noch oder hüpfst Du schon?"
Sylvia Browne - Wahrsager oder Scharlatan?
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zelig
Kultürlich



Anmeldungsdatum: 31.03.2004
Beiträge: 25405

Beitrag(#1264405) Verfasst am: 08.04.2009, 17:47    Titel: Re: Dankbarkeit Antworten mit Zitat

Mo07 hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Boludo hat folgendes geschrieben:
[...]Muss ich dankbar sein[...]?

Hat das der Pfarrer behauptet? Wenn nein:

- Auto überschlägt sich aufgrund von Aquaplaning auf der Autobahn und landet auf dem Dach. Vater und Sohn steigen unversehrt aus dem Wagen.
_Darf_ der Vater Dankbarkeit in dieser Situation empfinden?
Den Autokonstrukteuren gegenüber, klar.

Zitat:
- Typ bekommt die Diagnose gestellt: Krebs, 90%ige Letalität für das nächste halbe Jahr prognostiziert, Typ überlebt, gesundet sogar.
_Darf_ da jemand Dankbarkeit empfinden?
Den behandelnden Ärzten gegenüber, beistehender Familie und Freunden gegenüber, sicher.

Zitat:
Kindergarten abgebrannt. Kein Kind kommt zu Schaden.
_Dürfen_ die Eltern Dankbarkeit empfinden?
Erzieherinnen und Feuerwehr gegenüber, auf jeden Fall.

Aber warum Gott, dem Allmächtigen, allwissenden, allgütigen, gegenüber?

Bitte bleibe genau. Die Unterstriche sind beabsichtigte Betonungen.
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astarte
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Anmeldungsdatum: 13.11.2006
Beiträge: 46545

Beitrag(#1264406) Verfasst am: 08.04.2009, 17:48    Titel: Re: Dankbarkeit Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:

Das ist wahr. Und es ist ein Gebot der Toleranz, die verschiedenen Erscheinungsformen, die sich ein tief empfundenes Gefühl sucht, zu respektieren. Wenn Du mich fragst.

Ach ich finde, wenn diese ganz normalen Gefühle umgedeutet werden in Dankbarkeit gegenüber einem Gott, der eben mal hilft und mal nicht, kann man schon mal hinterfragen, so wie Boludo das macht.

Gerade weil doch so gern unterstellt wird (nicht von dir) dass Hilfsbereitschaft ohne Lohn bei Atheisten eher zufällig vorkommt.
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zelig
Kultürlich



Anmeldungsdatum: 31.03.2004
Beiträge: 25405

Beitrag(#1264407) Verfasst am: 08.04.2009, 17:49    Titel: Re: Dankbarkeit Antworten mit Zitat

Rasmus hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Oder ist das so wenig nachvollziehbar, daß das eure Häme verdient, hm?


Es ist nicht nachvollziehbar, dass ich jemandem danke, der mir großen Schaden zufügt und das einfach hätte verhindern können, bloß weil er nicht noch schlimmeres getan hat. Das verdient in der Tat Häme.

"Danke, liebe Mafia-Schläger, dass ihr mir nur die Finger der linken Hand gebrochen habt, und ich nun in den Genuss eures preiswerten Schutzes kommen darf!"

Auch nichts anderes.


Du kannst Deine Polemik für Dich behalten. Sachliche Emotionslosigkeit predigen, und in praxii Emotionen schüren wo unnötig, passt nicht so ganz zusammen.
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Rasmus
entartet und notorisch gottlos - Ich bin Papst



Anmeldungsdatum: 20.05.2004
Beiträge: 17559

Beitrag(#1264411) Verfasst am: 08.04.2009, 17:54    Titel: Re: Dankbarkeit Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
Das ist wahr. Und es ist ein Gebot der Toleranz, die verschiedenen Erscheinungsformen, die sich ein tief empfundenes Gefühl sucht, zu respektieren. Wenn Du mich fragst.


Sehe ich anders. Toleranz heißt, ich verbiete niemandem so zu empfinden. Aber ich werde den Teufel tun und solchen Blödsinn in irgendeiner Weise respektieren.
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Evilbert
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Anmeldungsdatum: 16.09.2003
Beiträge: 42408

Beitrag(#1264413) Verfasst am: 08.04.2009, 17:59    Titel: Re: Dankbarkeit Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
astarte hat folgendes geschrieben:
[...]
Die Frage ist, ob Dankbarkeit einen Adressaten benötigt.[...]

Das überlasse bitte jedem persönlich, ob er/sie das benötigt. Niemand wird dazu gezwungen.


Doch, sozial. Kommt jedenfalls oft genug vor. Allein schon das sonntägliche Mitschleifen von Kindern zum Gottesdienst, die das eigentlich gar nicht wollen, ist nichts anderes.
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Rasmus
entartet und notorisch gottlos - Ich bin Papst



Anmeldungsdatum: 20.05.2004
Beiträge: 17559

Beitrag(#1264414) Verfasst am: 08.04.2009, 18:00    Titel: Re: Dankbarkeit Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
Rasmus hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Oder ist das so wenig nachvollziehbar, daß das eure Häme verdient, hm?


Es ist nicht nachvollziehbar, dass ich jemandem danke, der mir großen Schaden zufügt und das einfach hätte verhindern können, bloß weil er nicht noch schlimmeres getan hat. Das verdient in der Tat Häme.

"Danke, liebe Mafia-Schläger, dass ihr mir nur die Finger der linken Hand gebrochen habt, und ich nun in den Genuss eures preiswerten Schutzes kommen darf!"

Auch nichts anderes.


Du kannst Deine Polemik für Dich behalten.


Unwahrscheinlich.

Zitat:
Sachliche Emotionslosigkeit predigen, und in praxii Emotionen schüren wo unnötig, passt nicht so ganz zusammen.


Du darfst mein Argument gerne widerlegen, wenn Dir das möglich ist.

Der Gott dem da gedankt wird, dass niemand verbrannt ist ist der gleiche Gott, der nicht verhindert hat, dass es überhaupt brennt. So eine Kreatur verdient keinen Dank und keinen Respekt. Sie verdient Verachtung.

Jeder *darf* gerne Dankbarkeit empfinden - aber ich darf auch dazu eine Meinung haben, und die ist nicht anders als meine Meinung über das hypothetische Mafia-Opfer: Irgendwo zwischen lächerlich und bemitleidenswert - aber nicht meinen Respekt verdienend.
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zelig
Kultürlich



Anmeldungsdatum: 31.03.2004
Beiträge: 25405

Beitrag(#1264416) Verfasst am: 08.04.2009, 18:01    Titel: Antworten mit Zitat

Damit ihr seht, worauf es mir ankommt, der Verweis auf einen analogen Vorgang.
http://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?p=976505#976505

Ich könnte mehr liefern.
Den Mangel an Gespür für solche Dinge, fand ich hier schon immer recht verbreitet. Leider.
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Mo.
over and out



Anmeldungsdatum: 30.11.2007
Beiträge: 12690

Beitrag(#1264419) Verfasst am: 08.04.2009, 18:02    Titel: Re: Dankbarkeit Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
Mo07 hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Boludo hat folgendes geschrieben:
[...]Muss ich dankbar sein[...]?

Hat das der Pfarrer behauptet? Wenn nein:

- Auto überschlägt sich aufgrund von Aquaplaning auf der Autobahn und landet auf dem Dach. Vater und Sohn steigen unversehrt aus dem Wagen.
_Darf_ der Vater Dankbarkeit in dieser Situation empfinden?
Den Autokonstrukteuren gegenüber, klar.

Zitat:
- Typ bekommt die Diagnose gestellt: Krebs, 90%ige Letalität für das nächste halbe Jahr prognostiziert, Typ überlebt, gesundet sogar.
_Darf_ da jemand Dankbarkeit empfinden?
Den behandelnden Ärzten gegenüber, beistehender Familie und Freunden gegenüber, sicher.

Zitat:
Kindergarten abgebrannt. Kein Kind kommt zu Schaden.
_Dürfen_ die Eltern Dankbarkeit empfinden?
Erzieherinnen und Feuerwehr gegenüber, auf jeden Fall.

Aber warum Gott, dem Allmächtigen, allwissenden, allgütigen, gegenüber?

Bitte bleibe genau. Die Unterstriche sind beabsichtigte Betonungen.
Worin genau besteht eigentlich meine Ungenauigkeit?
Ich verstehe, dass die Betroffenen in deinen Beispielen Dankbarkeit empfinden und frage dich, warum sie sie Gott gegenüber empfinden sollten, gerade angesichts dessen, dass reale Menschen diese Dankbarkeit verdienen.
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fwo
Caterpillar D9



Anmeldungsdatum: 05.02.2008
Beiträge: 26592
Wohnort: im Speckgürtel

Beitrag(#1264422) Verfasst am: 08.04.2009, 18:04    Titel: Re: Dankbarkeit Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
.....
Oder ist das so wenig nachvollziehbar, daß das eure Häme verdient, hm?

Empfinden ist keine Frage des Dürfens oder nicht dürfens.

Ein Pfarrer, der Dank ausspricht, tut dies allerdings doch auch stellvertretend für seine Gemeinde/die Anwesenden und fordert so implizit dazu auf, dankbar zu sein - wir haben hier also gewissermaßen eine Anordnung für ein Gefühl.

Und die Sache mit der Nachvollziehbarkeit wurde hier schon angesprochen: Wenn es jemanden gibt, der für die guten Ausgänge verantwortlich gemacht werden soll, warum wird die Verantwortung für die bösen Ausgänge bei ihm dann ausgeschlossen?

Entweder gehe ich davon aus, dass er eingreift - dann muss ich aber davon ausgehen, dass er bei den schlechten Ausgängen auch eingegriffen hat - dann wäre die Dankbarkeit dafür, dass er mich diesmal verschont hat, statt mich wie 1000 andere zu 1000 anderen Angelegenheiten zu schädigen oder gar umzubringen?

Oder ich gehe davon aus, dass er nicht eingreift, obwohl er es könnte - so als Personifizierung der unterlassenen Hilfeleistung. Wofür dann Dankbarkeit?

Absurd ist das schon. Die Häme spare ich mir allerdings, weil ich es nicht als primär mein Verdinst ansehe, diese Deformation nicht zu besitzen.

fwo
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Ich glaube an die Existenz der Welt in der ich lebe.

The skills you use to produce the right answer are exactly the same skills you use to evaluate the answer. Isso.

Es gibt keinen Gott. Also: Jesus war nur ein Bankert und alle Propheten hatten einfach einen an der Waffel (wenn es sie überhaupt gab).
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astarte
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Anmeldungsdatum: 13.11.2006
Beiträge: 46545

Beitrag(#1264432) Verfasst am: 08.04.2009, 18:14    Titel: Re: Dankbarkeit Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
astarte hat folgendes geschrieben:
[...]
Die Frage ist, ob Dankbarkeit einen Adressaten benötigt.[...]

Das überlasse bitte jedem persönlich, ob er/sie das benötigt. Niemand wird dazu gezwungen.

Ich meinte ob das Wort in seiner Bedeutung impliziert, dass man JEMAND dankbar ist und nicht einfach so ungerichtet Dankbarkeit empfindet. Das wird zwar oft so benutzt(also ungerichtet), aber ich denke die Kirche tut das nicht und es ist auch etwas ungenau als Begriff.
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zelig
Kultürlich



Anmeldungsdatum: 31.03.2004
Beiträge: 25405

Beitrag(#1264445) Verfasst am: 08.04.2009, 18:29    Titel: Re: Dankbarkeit Antworten mit Zitat

Mo07 hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Mo07 hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Boludo hat folgendes geschrieben:
[...]Muss ich dankbar sein[...]?

Hat das der Pfarrer behauptet? Wenn nein:

- Auto überschlägt sich aufgrund von Aquaplaning auf der Autobahn und landet auf dem Dach. Vater und Sohn steigen unversehrt aus dem Wagen.
_Darf_ der Vater Dankbarkeit in dieser Situation empfinden?
Den Autokonstrukteuren gegenüber, klar.

Zitat:
- Typ bekommt die Diagnose gestellt: Krebs, 90%ige Letalität für das nächste halbe Jahr prognostiziert, Typ überlebt, gesundet sogar.
_Darf_ da jemand Dankbarkeit empfinden?
Den behandelnden Ärzten gegenüber, beistehender Familie und Freunden gegenüber, sicher.

Zitat:
Kindergarten abgebrannt. Kein Kind kommt zu Schaden.
_Dürfen_ die Eltern Dankbarkeit empfinden?
Erzieherinnen und Feuerwehr gegenüber, auf jeden Fall.

Aber warum Gott, dem Allmächtigen, allwissenden, allgütigen, gegenüber?

Bitte bleibe genau. Die Unterstriche sind beabsichtigte Betonungen.
Worin genau besteht eigentlich meine Ungenauigkeit?
Ich verstehe, dass die Betroffenen in deinen Beispielen Dankbarkeit empfinden und frage dich, warum sie sie Gott gegenüber empfinden sollten, gerade angesichts dessen, dass reale Menschen diese Dankbarkeit verdienen.

Also, das meine ich so. Der Threadöffner schummelt da ein muss rein. Das habe ich extra betont. Diese unzutreffende Implizierung eines Zwangs ist aber ein billiger rhetorischer Trick, zwar gang und gäbe, und Du willst nicht wissen, welcher Demagoge davon ausgiebig Gebrauch gemacht hat, aber immer, und immer noch wirksam genug, um den Empörungsfaktor zu steigern, obwohl dafür eigentlich jede Grundlage fehlt. Deswegen habe ich mein _darf_ dagegengesetzt. Und Deine Antwort auf meine (richtigstellende) Frage, ob man denn so empfinden _darf_, machte auf mich nicht den Eindruck, als hättest Du diesen Umstand realisiert. Sonst müsste ich mich sehr darüber wundern, daß Du meinst, reglementieren zu können an wen Dankbarkeit gerichtet sein darf (indem Du sie beispielsweise nur auf den "Autokonstrukteur" einschränkst).
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zelig
Kultürlich



Anmeldungsdatum: 31.03.2004
Beiträge: 25405

Beitrag(#1264447) Verfasst am: 08.04.2009, 18:31    Titel: Re: Dankbarkeit Antworten mit Zitat

fwo hat folgendes geschrieben:
[...]diese Deformation[...]

Ich habe Dich inzwischen eigentlich als jemanden schätzen gelernt, der auf Abfälligkeiten nicht angewiesen ist.
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fwo
Caterpillar D9



Anmeldungsdatum: 05.02.2008
Beiträge: 26592
Wohnort: im Speckgürtel

Beitrag(#1264454) Verfasst am: 08.04.2009, 18:39    Titel: Re: Dankbarkeit Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
[...]diese Deformation[...]

Ich habe Dich inzwischen eigentlich als jemanden schätzen gelernt, der auf Abfälligkeiten nicht angewiesen ist.

Da hätte ich das "diese" wohl fett machen müssen - ich kenne auch Deformationen an mir, die ich auch so bezeichne. Das hatte also die selbe Wertigkeit, wie die Marotte, die sonst gerne für derartige Eigenschaften benutze, stellt also keine größere Abfälligkeit dar, als ich sie auch mir selbst gegenüber erlaube. Insofern solltest Du vielleicht nicht gerade dieses Beispiel nehmen, um deine Meinung von mir zu korrigieren zwinkern

EDIT:P.S. Was an dem Wort Deformation präziser ist, ist dass diese Marotte eine bekannte Ursache hat, sie wird gezielt durch Tradition erzeugt.

fwo
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Mo.
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Anmeldungsdatum: 30.11.2007
Beiträge: 12690

Beitrag(#1264462) Verfasst am: 08.04.2009, 18:46    Titel: Antworten mit Zitat

Ich will die Dankbarkeit nicht reglementieren, aber bist du sicher, dass Pfarrer das nicht des Öfteren tun? Nie in einem Gottesdienst oder sonstwo von einem Pfarrer gehört "Man muss Gott dankbar sein, dass....."? Also ich schon, sehr oft sogar. Schon Kindern wird von klein auf erklärt, für was sie Gott alles dankbar sein müssen. Ja, durchaus müssen, nicht dürfen.

Selbstverständlich darf jeder dankbar sein, wem er will, verstehen und nachvollziehen können müssen es alle anderen aber nicht.
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astarte
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Anmeldungsdatum: 13.11.2006
Beiträge: 46545

Beitrag(#1264465) Verfasst am: 08.04.2009, 18:47    Titel: Re: Dankbarkeit Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:

Also, das meine ich so. Der Threadöffner schummelt da ein muss rein. Das habe ich extra betont. Diese unzutreffende Implizierung eines Zwangs ist aber ein billiger rhetorischer Trick, zwar gang und gäbe, und Du willst nicht wissen, welcher Demagoge davon ausgiebig Gebrauch gemacht hat, aber immer, und immer noch wirksam genug, um den Empörungsfaktor zu steigern, obwohl dafür eigentlich jede Grundlage fehlt. Deswegen habe ich mein _darf_ dagegengesetzt. Und Deine Antwort auf meine (richtigstellende) Frage, ob man denn so empfinden _darf_, machte auf mich nicht den Eindruck, als hättest Du diesen Umstand realisiert. Sonst müsste ich mich sehr darüber wundern, daß Du meinst, reglementieren zu können an wen Dankbarkeit gerichtet sein darf (indem Du sie beispielsweise nur auf den "Autokonstrukteur" einschränkst).

Hm. Wenn er geschrieben hätte "warum sollte ich jemand dankbar sein, wenn ich mir den Arm breche, dass meine Beine noch ganz sind? ?" Wäre das dann ok gewesen?

Dass da aber ein gewisser Druck dahinter IST auch wenn der nicht immer explizit genannt wird, wenn ein Pfarrer sagt: "danken wir Gott", kann ich aus einigen Jahren kath. Kirchenerfahrung heraus schon behaupten. Das ist schon was anderes, als wenn irgendjemand sagt: sei doch froh, dass nicht mehr passiert ist, es hätte auch schlimmer ausgehen können. Im Sinne: sieh doch nicht nur das Negative.
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esme
lebt ohne schützende Gänsefüßchen.



Anmeldungsdatum: 12.06.2005
Beiträge: 5667

Beitrag(#1264470) Verfasst am: 08.04.2009, 18:52    Titel: Antworten mit Zitat

1. Man muss die Umfunktionierung der Erleichterung in Dankbarkeit nicht gut finden (schon gar nicht als Atheist). In dieser speziellen Situation kann man aber schon bedenken, dass die kritisierte Gebetssprache für Katholiken der sozial eingelernte Ausdruck von Erleichterung ist.
Ich vertrete ja durchaus die These, dass man eine derartige Sprache kritisieren darf und soll, ich halte es aber weder für besonders rücksichtsvoll noch für besonders effektiv, das in einer derart emotional aufgeladenen Situation zu tun. Die Angesprochenen werden es sicher als Angriff auf ihr Gefühl und nicht als Angriff auf ihren Ausdruck des Gefühls verstehen.

2. "Gott bewahre uns vor allem, was gerade noch ein Glück ist." (Tante Jolesch)


Rasmus hat folgendes geschrieben:
Auf dem Weg zur Arbeit darf ich auf einer Hauswand immer folgendes Bewundern:

Zitat:
Dies Haus stand in Gottes Hand,
Dennoch ist es abgebrannt.
Nu steht's in St. Florian's Hand
brennt's wieder ab, ist's ihm zur Schand.


irgendwann muss ich da mal reingehen und mich nach ein paar Details erkundigen...


3. Ich habe zwar nicht nachgeforscht, bin aber überzeugt, dass Florian auf einen vorchristlichen Gott zurückgeht. Das Florianiprinzip kennt ihr ja hoffentlich?
"Heiliger Florian! Verschon dies Haus, zünd ein anderes an."
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tillich (epigonal)
hat Spaß



Anmeldungsdatum: 12.04.2006
Beiträge: 22334

Beitrag(#1264471) Verfasst am: 08.04.2009, 18:52    Titel: Re: Dankbarkeit Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
Boludo hat folgendes geschrieben:
[...]Muss ich dankbar sein[...]?

Hat das der Pfarrer behauptet? Wenn nein:

- Auto überschlägt sich aufgrund von Aquaplaning auf der Autobahn und landet auf dem Dach. Vater und Sohn steigen unversehrt aus dem Wagen.
_Darf_ der Vater Dankbarkeit in dieser Situation empfinden?

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(Death / Susan, in: Pratchett, Hogfather)
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esme
lebt ohne schützende Gänsefüßchen.



Anmeldungsdatum: 12.06.2005
Beiträge: 5667

Beitrag(#1264472) Verfasst am: 08.04.2009, 18:54    Titel: Antworten mit Zitat

Ich finde eigentlich den Satz "Sei doch froh, dass nicht mehr passiert ist." genauso ungut.

Auch hier wird Druck ausgeübt, dass das Gefühl der Erleichterung zu teilen ist.
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astarte
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Anmeldungsdatum: 13.11.2006
Beiträge: 46545

Beitrag(#1264480) Verfasst am: 08.04.2009, 19:02    Titel: Antworten mit Zitat

esme hat folgendes geschrieben:
Ich finde eigentlich den Satz "Sei doch froh, dass nicht mehr passiert ist." genauso ungut.

Auch hier wird Druck ausgeübt, dass das Gefühl der Erleichterung zu teilen ist.

Kommt drauf an. In dem Kiga-Fall kann ich mir nicht recht vorstellen, dass das Eltern zB nicht sowieso sind, (froh, dass die Kinder gesund sind). Aber wenn der notorische Raser jammert, dass er nen Kratzer abbekam, und das Autoli putt ist, wenn er ob seiner Fahrweise wirklich glimpflich davon kam, würde ich sowas durchaus angebracht finden.
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astarte
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Anmeldungsdatum: 13.11.2006
Beiträge: 46545

Beitrag(#1264483) Verfasst am: 08.04.2009, 19:06    Titel: Re: Dankbarkeit Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Boludo hat folgendes geschrieben:
[...]Muss ich dankbar sein[...]?

Hat das der Pfarrer behauptet? Wenn nein:
....



Daumen hoch!


astarte hat folgendes geschrieben:

Dass da aber ein gewisser Druck dahinter IST auch wenn der nicht immer explizit genannt wird, wenn ein Pfarrer sagt: "danken wir Gott", kann ich aus einigen Jahren kath. Kirchenerfahrung heraus schon behaupten.
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esme
lebt ohne schützende Gänsefüßchen.



Anmeldungsdatum: 12.06.2005
Beiträge: 5667

Beitrag(#1264486) Verfasst am: 08.04.2009, 19:08    Titel: Antworten mit Zitat

Ob das ein gutes Beispiel war? Da würdest du ja mit dem Satz tatsächlich ausdrücken wollen, dass der Raser ein größeres Unglück verdient hätte.

Ich hatte es als Kind in der Kirche problematischer gefunden, dass wir Danklieder für unsere guten Eltern gesungen haben.
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astarte
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Anmeldungsdatum: 13.11.2006
Beiträge: 46545

Beitrag(#1264489) Verfasst am: 08.04.2009, 19:11    Titel: Antworten mit Zitat

esme hat folgendes geschrieben:
Ob das ein gutes Beispiel war? Da würdest du ja mit dem Satz tatsächlich ausdrücken wollen, dass der Raser ein größeres Unglück verdient hätte.
Nein.
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tillich (epigonal)
hat Spaß



Anmeldungsdatum: 12.04.2006
Beiträge: 22334

Beitrag(#1264495) Verfasst am: 08.04.2009, 19:17    Titel: Re: Dankbarkeit Antworten mit Zitat

astarte hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Boludo hat folgendes geschrieben:
[...]Muss ich dankbar sein[...]?

Hat das der Pfarrer behauptet? Wenn nein:
....



Daumen hoch!


astarte hat folgendes geschrieben:

Dass da aber ein gewisser Druck dahinter IST auch wenn der nicht immer explizit genannt wird, wenn ein Pfarrer sagt: "danken wir Gott", kann ich aus einigen Jahren kath. Kirchenerfahrung heraus schon behaupten.

Hm. Naja. Gut. Wenn das deine Erfahrung ist - ein solcher Druck wäre natürlich abzulehnen. Ich kann diese Erfahrung nicht teilen, habe ja aber auch keine katholische Kirchenerfahrung.
Aber formuliert ist solch ein Druck ja im Ausgangsbeitrag nicht dagewesen. Und ich wüsste nicht, was der Pfarrer in der Formulierung anders machen könnte, um zu vermeiden, dass einzelne den Eindruck haben könnten, dieser Druck sei unausgesprochen doch da. Das kann er mE nur in Predigt, sonstigen Äußerungen und im persönlichen Umgang mit den Teilnehmern machen, und über all das wissen wir in der geschilderten Situation ja nichts. Es ist ja seine Rolle und Aufgabe, Gebete für die Gemeinde zu formulieren; da kann er nicht einfach im Singular sprechen, sondern muss das "wir" wählen. Ich sehe das aber als Angebot einer Formulierung eines Gedankens an, dem man sich anschließen kann, aber nicht muss, und das ansonsten im eigenen Gebet selbst anders mit Gott abmachen kann, wenn man möchte.

EDIT Ups, da hatte ich übrigens wohl geantwortet, ohne die zweite Seite zu lesen. Sorry.
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Zuletzt bearbeitet von tillich (epigonal) am 08.04.2009, 19:24, insgesamt einmal bearbeitet
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Anmeldungsdatum: 26.07.2007
Beiträge: 17543
Wohnort: Stralsund

Beitrag(#1264497) Verfasst am: 08.04.2009, 19:20    Titel: Re: Dankbarkeit Antworten mit Zitat

Rasmus hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Das ist wahr. Und es ist ein Gebot der Toleranz, die verschiedenen Erscheinungsformen, die sich ein tief empfundenes Gefühl sucht, zu respektieren. Wenn Du mich fragst.


Sehe ich anders. Toleranz heißt, ich verbiete niemandem so zu empfinden. Aber ich werde den Teufel tun und solchen Blödsinn in irgendeiner Weise respektieren.


Sehe ich auch so.

esme hat folgendes geschrieben:
Ob das ein gutes Beispiel war? Da würdest du ja mit dem Satz tatsächlich ausdrücken wollen, dass der Raser ein größeres Unglück verdient hätte.


Das mag Deine Interpretation sein, ich lese das da nicht heraus.
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„Wer in einem gewissen Alter nicht merkt, daß er hauptsächlich von Idioten umgeben ist, merkt es aus einem gewissen Grunde nicht.“ Curt Goetz
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AgentProvocateur
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Anmeldungsdatum: 09.01.2005
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Beitrag(#1264500) Verfasst am: 08.04.2009, 19:25    Titel: Re: Dankbarkeit Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Boludo hat folgendes geschrieben:
[...]Muss ich dankbar sein[...]?

Hat das der Pfarrer behauptet? Wenn nein:

- Auto überschlägt sich aufgrund von Aquaplaning auf der Autobahn und landet auf dem Dach. Vater und Sohn steigen unversehrt aus dem Wagen.
_Darf_ der Vater Dankbarkeit in dieser Situation empfinden?

- Typ bekommt die Diagnose gestellt: Krebs, 90%ige Letalität für das nächste halbe Jahr prognostiziert, Typ überlebt, gesundet sogar.
_Darf_ da jemand Dankbarkeit empfinden?

Kindergarten abgebrannt. Kein Kind kommt zu Schaden.
_Dürfen_ die Eltern Dankbarkeit empfinden?

Oder ist das so wenig nachvollziehbar, daß das eure Häme verdient, hm?

Daumen hoch!

Jeder darf für sich dankbar sein, so wie er es für richtig hält.

Aber es ist doch wohl etwas anderes, wenn ein Pfarrer sich an die Gemeinde wendet und sagt: "wir wollen dankbar sein". Es ist ja geradezu himmelschreiend absurd, hierbei abstreiten zu wollen, dass dies eine Aufforderung an alle ist, ebenfalls dankbar zu sein.

Und an der Stelle kann man schon hinterfragen, warum man jemandem dankbar sein soll.

Man ist gegenüber jemandem dankbar, der etwas Gutes getan hat. Nun ist der Pfarrer Gott gegenüber dankbar, weil dieser angeblich etwas Schlimmeres verhindert hat. Hat er denn? Woher weiß der Pfarrer das? Und: warum ist der Pfarrer nicht auch gleichzeitig undankbar, weil Gott nicht den Schaden gänzlich verhindert hat?

Da gibt es vielleicht ein großes Verständnisproblem zwischen Gläubigen und Ungläubigen, mag sein, aber das ist keine Häme.
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zelig
Kultürlich



Anmeldungsdatum: 31.03.2004
Beiträge: 25405

Beitrag(#1264506) Verfasst am: 08.04.2009, 19:37    Titel: Re: Dankbarkeit Antworten mit Zitat

AgentProvocateur hat folgendes geschrieben:
[...]
Aber es ist doch wohl etwas anderes, wenn ein Pfarrer sich an die Gemeinde wendet und sagt: "wir wollen dankbar sein". Es ist ja geradezu himmelschreiend absurd, hierbei abstreiten zu wollen, dass dies eine Aufforderung an alle ist, ebenfalls dankbar zu sein.[...]

Ist das Satire?
Suspekt
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Hornochse
Orthographiefetischist



Anmeldungsdatum: 22.07.2007
Beiträge: 8223
Wohnort: Bundeshauptstadt

Beitrag(#1264509) Verfasst am: 08.04.2009, 19:44    Titel: Antworten mit Zitat

Die Absurdität in der vom Threaderöffner dargestellten Situation ist doch diese:

Boludo hat folgendes geschrieben:
Er hat dem lieben Gott gedankt, dass die Feuerwehr so erfolgreich war, dass die Erzieherinnen so rasch reagiert haben und dass niemand um´s Leben gekommen ist.


Ich selbst durfte und darf mir ähnliches auch des Öfteren anhören - nach dem Motto: "Ich danke Gott dafür, dass die Operation meiner Großtante gut verlaufen ist".

Was bitte hat Gott mit den Feuerwehrleuten und Erzieherinnen zu tun? Wer Gott dankt anstatt ihnen zu danken, würdigt nicht ihre Leistung - sondern die Leistung einer unfassbaren Gestalt. Ich persönlich empfinde das tatsächlich als gnadenlose Frechheit. Wahrscheinlich reagiere ich auch deshalb etwas sehr polemisch, wenn derartiges thematisiert wird.
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Alles könnte anders sein - und fast nichts kann ich ändern.

- Niklas Luhmann -
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AgentProvocateur
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Anmeldungsdatum: 09.01.2005
Beiträge: 7851
Wohnort: Berlin

Beitrag(#1264530) Verfasst am: 08.04.2009, 20:12    Titel: Re: Dankbarkeit Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
AgentProvocateur hat folgendes geschrieben:
[...]
Aber es ist doch wohl etwas anderes, wenn ein Pfarrer sich an die Gemeinde wendet und sagt: "wir wollen dankbar sein". Es ist ja geradezu himmelschreiend absurd, hierbei abstreiten zu wollen, dass dies eine Aufforderung an alle ist, ebenfalls dankbar zu sein.[...]

Ist das Satire?
Suspekt

Nein, ist es nicht.

Es kommt mir tatsächlich höchst merkwürdig vor, zu meinen, dass, wenn eine öffentliche (Autoritäts-)Person sich an ein Publikum richtet und eine Aussage trifft, diese Aussage lediglich eine rein persönliche sei, die keinerlei Aufforderung / Appell beinhalte, sich der Aussage anzuschließen.

Hornochse hat folgendes geschrieben:
Was bitte hat Gott mit den Feuerwehrleuten und Erzieherinnen zu tun? Wer Gott dankt anstatt ihnen zu danken, würdigt nicht ihre Leistung - sondern die Leistung einer unfassbaren Gestalt. Ich persönlich empfinde das tatsächlich als gnadenlose Frechheit. Wahrscheinlich reagiere ich auch deshalb etwas sehr polemisch, wenn derartiges thematisiert wird.

Dito.


Zuletzt bearbeitet von AgentProvocateur am 08.04.2009, 20:14, insgesamt einmal bearbeitet
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