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1. Entwurf des Bundestagswahlprogramms der Linken steht zur Diskussion
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Programm ist akzeptabel
Ja
70%
 70%  [ 12 ]
Nein
23%
 23%  [ 4 ]
Unendschieden
5%
 5%  [ 1 ]
Stimmen insgesamt : 17

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Demokrit
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Anmeldungsdatum: 10.12.2006
Beiträge: 182
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Beitrag(#1267472) Verfasst am: 13.04.2009, 18:15    Titel: 1. Entwurf des Bundestagswahlprogramms der Linken steht zur Diskussion Antworten mit Zitat

Ein Zeitplan regelt die Aktualisierung bis zur endgültigen Version. Das Programm enthält viele Positionen, die die SPD in den letzten Jahrzehnten über Bord geworfen hat und jetzt wieder mühsam für sich zu reklamieren versucht.

http://die-linke.de/wahlen/positionen/wahlprogramm/bundestagswahl/

Aus meiner Sicht eine gesunde Alternative zum neoliberalen Einheitsbrei der anderen Parteien.
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Viele Grüsse

Demokrit


99% aller Probleme der Menschen lassen sich auf eine mangelhafte Kommunikation zurückführen.
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narziss
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 21939

Beitrag(#1267494) Verfasst am: 13.04.2009, 18:36    Titel: Antworten mit Zitat

Ich find ja vieles am Wahlprogramm der Linken sympathisch.

Allerdings:

a)Muss das was gefordert wird, umsetzbar sein
b)Müssen die Leute, die es umsetzen sollen, auch wirklich fähig sein
c)Klingen Menschenrechte toll, wenn man sie aber von kommunistischen Staaten und Organisationen wie der PKK nicht einfordert, werden sie zur leeren Hülse.
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AXO
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Anmeldungsdatum: 05.02.2007
Beiträge: 10129
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Beitrag(#1267499) Verfasst am: 13.04.2009, 18:42    Titel: Re: 1. Entwurf des Bundestagswahlprogramms der Linken steht zur Diskussion Antworten mit Zitat

Demokrit hat folgendes geschrieben:
Das Programm enthält viele Positionen, die die SPD in den letzten Jahrzehnten über Bord geworfen hat und jetzt wieder mühsam für sich zu reklamieren versucht.


m.E. ein Beweis dafür das die Linke keine echte Alternative ist, sondern lediglich die Lücke besetzen wird,
welche die SPD bei ihrem "Rechtsruck" in der Mitte hinterlassen hat.
Die SPD wird womöglich verschwinden weil sie nicht die "bessere" CDU ist
und die Linke wird sie möglicherweise auf ihrer ehemaligen Position ersetzen,
was besagt das wir dann wieder eine Parteienkonstellation wie vor der Wiedervereinigung
haben, die linkeren Kräfte absorbiert wurden und sich wie ehedem jeder an die Spielregeln
des Systems halten wird, wenn er Regierungsverantwortung hat. Schulterzucken
_________________
Augen auf dann kann nichts passieren
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Demokrit
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Anmeldungsdatum: 10.12.2006
Beiträge: 182
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Beitrag(#1267501) Verfasst am: 13.04.2009, 18:43    Titel: Was gefällt Dir denn nun wirklich am Programmentwurf? Antworten mit Zitat

narziss hat folgendes geschrieben:
Ich find ja vieles am Wahlprogramm der Linken sympathisch.

Allerdings:

a)Muss das was gefordert wird, umsetzbar sein

Was siehst Du als weniger umsetzbar an als die 1000 Mrd Euro Finanzspritzen für bankrotte Banken?

narziss hat folgendes geschrieben:

b)Müssen die Leute, die es umsetzen sollen, auch wirklich fähig sein

Da sehe ich kein Problem. Fähiger als die jetzigen Seilschaften sind sie allemal.

narziss hat folgendes geschrieben:

c)Klingen Menschenrechte toll, wenn man sie aber von kommunistischen Staaten und Organisationen wie der PKK nicht einfordert, werden sie zur leeren Hülse.


Was bitte hat die PKK mit der Bundestagswahl zu tun? Welche kommunistischen Staaten meinst Du und was haben die mit der Bundestagswahl zu tun?


Dein Kommentar "im Prinzip ja, aber..." hört sich sehr nach einem "eigentlich grundsätzlch nicht" an.

Was gefällt Dir denn nun wirklich am Programmentwurf?
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Viele Grüsse

Demokrit


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Demokrit
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Beiträge: 182
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Beitrag(#1267508) Verfasst am: 13.04.2009, 18:49    Titel: Re: 1. Entwurf des Bundestagswahlprogramms der Linken steht zur Diskussion Antworten mit Zitat

AXO hat folgendes geschrieben:
Demokrit hat folgendes geschrieben:
Das Programm enthält viele Positionen, die die SPD in den letzten Jahrzehnten über Bord geworfen hat und jetzt wieder mühsam für sich zu reklamieren versucht.


m.E. ein Beweis dafür das die Linke keine echte Alternative ist, sondern lediglich die Lücke besetzen wird,
welche die SPD bei ihrem "Rechtsruck" in der Mitte hinterlassen hat.
Die SPD wird womöglich verschwinden weil sie nicht die "bessere" CDU ist
und die Linke wird sie möglicherweise auf ihrer ehemaligen Position ersetzen,
was besagt das wir dann wieder eine Parteienkonstellation wie vor der Wiedervereinigung
haben, die linkeren Kräfte absorbiert wurden und sich wie ehedem jeder an die Spielregeln
des Systems halten wird, wenn er Regierungsverantwortung hat. Schulterzucken


Sie ist die einzige Alternative. Es sei denn, Du willst noch 100000000 Jahre warten, bis gemäß dem 2. Hauptsatz der Physik ( Entropie ) sich zufällig eine Partei findet, die allen Anforderungen aller Menschen entspricht und auch eine Chance hat, in den Bundestag einzuziehen. Lachen

Wie muss denn eine Partei aussehen, die für Dich wählbar ist? Was soll sie anstreben und wie?
_________________
Viele Grüsse

Demokrit


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narziss
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
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Beitrag(#1267520) Verfasst am: 13.04.2009, 19:02    Titel: Antworten mit Zitat

a)Als ob die Finanzspritzen umsetzbar wären - die Regierungen können die Billionen ja nicht aus dem Hut zaubern, sondern müssen sie sich aus dem Fleisch schneiden. Leider habe ich keine große Ahnung von Wirtschaft. Vllt würde ja wirklich alles ohne diese Rettungsprogramme zusammenbrechen, wer weiß?

b)Nein, bei den jetzigen Linken sehe ich nur sehr eingeschränkt fähige Politiker. Man braucht gute Ausbildungen, politisches Gespürt, Parteierfahrung, vllt auch bereits Verwaltungserfahrung in anderen politischen Ämtern.

Als ein Beispiel:
http://de.wikipedia.org/wiki/Christel_Wegner

Einer Krankenschwester kann ich natürlich die besten Absichten zutrauen (in diesem Fall traue ich Christel Wegner allerdings keine guten Absichten zu), aber ich kann ihr kaum die Fähigkeit, Gesetze zu entwerfen, zutrauen.

Ein Links-MdB betreibt sogar heimlich einen Puff.

c) Ich meine Aktionen wie Keep your Hands off Venezuela oder Cuba Si, die sich einseitig auf die Seite von Chavez und Castro stellen.

Die Linke steht den Terrorgruppen PKK, FARC, ETA, Hamas und Hisbollah nahe.
http://www.focus.de/politik/deutschland/csu-linke-hat-kontakte-zu-terror-organisationen_aid_325666.html

(Wohl kaum die Parteispitze, aber jeweils ein gewisser Anteil Einzelmitglieder.)

Eine GLAUBHAFTE Distanzierung von DDR-Unrecht vermisse ich immer noch.


Was mag ich am Programm der Linken? So wenig wohl nicht, sonst hätte ich sie 2005 ja nicht gewählt. Ich mag, dass sie allzustrengen Kürzungen im Bereich Hartz IV oder im Gesundheitssystem entgegentreten. Ich finde auch gut, dass sie allzu dämlichen Vorwürfen gegen Arbeitslosen den Riegel vorschieben. Desweiteren lehne ich Studiengebühren ab, da dass zu viele finanzschwache Studenten von den Unis fernhalten wird - kann man sich heutzutage kaum noch leisten. Eine stärkere Besteuerung von Reichen fänd ich gut, genauso wenn man Bankern, die sich zuviele Bonuszahlungen an Land ziehen wollen, auf die Tasche klopft. Desweiteren find ich noch andere Sachen, die in die Richtung zielen gut.

Dass die Linke unter allen Parteien im Bundestag noch am ehesten für die Atheisten eintritt, ist natürlich auch gut.

Ebenfalls gut find ich natürlich ein Eintreten gegen Rassismus und Krieg. Wenn aber mit der Rassismuskeule Kritik am Islam unterdrückt werden soll, oder wenn man nur die Kriege der USA und auch das noch völlig überzogen, kritisiert, dann gefallen mir beide Punkte weniger gut.


Zuletzt bearbeitet von narziss am 13.04.2009, 19:04, insgesamt einmal bearbeitet
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reign
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Anmeldungsdatum: 21.07.2006
Beiträge: 1880

Beitrag(#1267522) Verfasst am: 13.04.2009, 19:03    Titel: Antworten mit Zitat

Ein wenig zu sozial halt. Und nichts wirklich Neues, keine Revolution. Uninteressant.
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be your own pet
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AXO
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Beitrag(#1267530) Verfasst am: 13.04.2009, 19:15    Titel: Re: 1. Entwurf des Bundestagswahlprogramms der Linken steht zur Diskussion Antworten mit Zitat

Demokrit hat folgendes geschrieben:
AXO hat folgendes geschrieben:
Demokrit hat folgendes geschrieben:
Das Programm enthält viele Positionen, die die SPD in den letzten Jahrzehnten über Bord geworfen hat und jetzt wieder mühsam für sich zu reklamieren versucht.


m.E. ein Beweis dafür das die Linke keine echte Alternative ist, sondern lediglich die Lücke besetzen wird,
welche die SPD bei ihrem "Rechtsruck" in der Mitte hinterlassen hat.
Die SPD wird womöglich verschwinden weil sie nicht die "bessere" CDU ist
und die Linke wird sie möglicherweise auf ihrer ehemaligen Position ersetzen,
was besagt das wir dann wieder eine Parteienkonstellation wie vor der Wiedervereinigung
haben, die linkeren Kräfte absorbiert wurden und sich wie ehedem jeder an die Spielregeln
des Systems halten wird, wenn er Regierungsverantwortung hat. Schulterzucken


Sie ist die einzige Alternative. Es sei denn, Du willst noch 100000000 Jahre warten, bis gemäß dem 2. Hauptsatz der Physik ( Entropie ) sich zufällig eine Partei findet, die allen Anforderungen aller Menschen entspricht und auch eine Chance hat, in den Bundestag einzuziehen. Lachen


Vorher war die SPD die einzige "Alternetive" - jetzt ist sie keine mehr zwinkern


Zitat:


Wie muss denn eine Partei aussehen, die für Dich wählbar ist? Was soll sie anstreben und wie?


Im Grunde müßte sie alle Positionen fast aller aktuellen Parteien vertreten - um sich aufhebende
Positionen ebenso reduziert wie um konträre Standpunkte bereinigt und auf wesentliches - grundsätzliches beschränkt.
Mich interessiert ebensowenig welche Maßnahmen eine Partei detailiert ergreifen möchte
wenn sie Regierungsmacht hat wie - welche Ausreden sie dafür bringt das dies dann doch nicht ging
bzw. nicht zu den erträumten Erfolgen geführt hat
Das Einzige was ich wissen will, ist ob eine Partei geeignet ist im Interessenschnittpunkt aller
gesellschaftlich wirksamen Kräfte den m.E. derzeit erforderlichen Radikalbreak mit etablierter
Verwaltungsstruktur und überholtem Finanzgebaren durchzusetzen und der Gesellschaft somit
eine Zukunft zu ermöglichen.
Die radikale MITTE sozusagen - die Mitte ist nämlich schon längst radikal -> radikal verdrossen.
Die Parteien haben sich gar nicht sosehr radikalisiert wie das Vakuum in der Mitte vermuten lässt.
Sie sind nur mit ihren Rezepten stehen geblieben, wärend die Zeit und damit die Gesellschaft
sich gewandelt und sie überholt hat.
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narziss
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Beiträge: 21939

Beitrag(#1267538) Verfasst am: 13.04.2009, 19:30    Titel: Antworten mit Zitat

Leider zeigt sich zu oft eine ideologische Perspektive. Wer hauptsächlich sieht, was er sehen will, wird kaum das ändern können, was er ändern will.

Beispiel: Bildungspolitik

In dem besseren Abschneiden von Akademikerkindern in Schule und Beruf wird eine bewusste Diskriminierung von sozial schlechter gestellten Kindern gesehen.

Ich denke, dass sich das vor allem durch folgende Gründe erklären lässt:

a)Akademikerkinder sind intelligenter.
b)Akademikerkinder haben, auch durch Vorbilder aus ihrem Umfeld eher den Wunsch zu studieren.
c)Akademikerkinder haben Eltern, die ihnen jeweils den Unterrichtsstoff besser erklären können, die ihnen Nachhilfeunterricht oder Privatschulen bezahlen können. Akademikerkinder wachsen behüteter auf, müssen vermutlich weniger häufig jobben um sich die Freuden des Alltags zu leisten zu können, können sich also eher auf die Schule konzentrieren.
d)Akademikerkinder haben Eltern, die ihnen die Studiengebühren bezahlen können.

a) Lässt sich nur minimal ändern, b) lässt sich kaum ändern, da es zum Teil mit a) verknüpft ist und die Linkspartei kaum Vorbilder im Familienumfeld herbei zaubern kann. Bis zum einem gewissen Maß lässt sich b) allerdings schon ändern.
c)Das ist ein eindeutiger Vorteil für Akademikerkinder - aber keine gezielte Diskriminierung ärmerer Kinder. Ich würde Europäern ihre Medizin nicht verbieten, weil sich Afrikaner keine gleichwertige Medizin leisten können. Richtig ist, was die Linkspartei schreibt, dass man das durch längeren Unterricht ausgleichen könnte. Wer mehr Schulunterricht hat, kann schließlich keine Nachhilfestunde am Nachmittag besuchen. Wenn mehr Geld in die öffentlichen Schulen gesteckt wird, werden Privatschulen zunehmen überflüssig. Hier ließe sich etwas machen.
d)Das ist ein eindeutiger Nachteil für die sozial schwächeren Schichten, allerdings sollte man sich die Frage stellen, ob die Situation BEWUSST herbeigeführt wurde. Das denke ich nicht, das scheinen manche Mitglieder der Linkspartei aber zu denken. Und die Studiengebühren betreffen Studenten aller Schichten gleichermaßen, sie treffen die jeweils ärmeren aber natürlich härter.
Natürlich gehören die Studiengebühren abgeschafft.

Eine bewusste Diskriminierung sehe ich jedenfalls nicht, die Linke scheint sie aber zu sehen. Die Linke glaubt, alle Unterschiede abschaffen zu können, ich glaube eben nicht, dass es möglich ist. Wer sich zuviel vornimmt, wird scheitern. Wer sich in Feindbilder flüchtet, kann seinem Gegenüber nicht die Hand reichen etc. Die Linke sollte versuchen, soziale Schranken abzubauen, darf allerdings keine Wunder erwarten.

Eine gezielte Diskriminierung von Migranten sehe ich auch nicht.
Unter den anpassungswilligen Ausländern verschwinden die Abstände zu den Deutschen deutlich. Asiaten schneiden laut Pisa Studie in manchen Bundesländern sogar besser ab als Deutsche. Und unter den deutsch sprechenden Jugendlichen mit Migrationshintergrund finden Studien ebenfalls kaum Leistungsunterschiede.

Ich kenne jeweilse eine Marrokanerin und eine Türkin, beide sprechen Deutsch besser als ihre eigentliche Muttersprache. Beide studieren. Ein weiterer Freund von mir ist aus Ghana, er hats aufs Gymnasium geschafft, ist aber geflogen, weil er irgendwann einfach nur noch gekifft hat - das passiert deutschen Kindern genauso.
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Kival
Profeminist Ghost



Anmeldungsdatum: 14.11.2006
Beiträge: 24071

Beitrag(#1267565) Verfasst am: 13.04.2009, 19:59    Titel: Antworten mit Zitat

narziss hat folgendes geschrieben:

c) Ich meine Aktionen wie Keep your Hands off Venezuela


Ist Venezuela jetzt plötzlich schon kommunistisch geworden? Welche schweren Menschenrechtsverletzungen willst Du Venezuela vorwerfen, die Aktionen wie "Keep your Hands off Venezuela" in ein schlechtes Licht rücken und die Linkspartei deshalb unglaubwürdig erscheinen lassen?
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"A basic literacy in statistics will one day be as necessary for efficient citizenship as the ability to read and write." (angeblich H. G. Wells)
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narziss
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 21939

Beitrag(#1267571) Verfasst am: 13.04.2009, 20:06    Titel: Antworten mit Zitat

Kival hat folgendes geschrieben:
narziss hat folgendes geschrieben:

c) Ich meine Aktionen wie Keep your Hands off Venezuela


Ist Venezuela jetzt plötzlich schon kommunistisch geworden? Welche schweren Menschenrechtsverletzungen willst Du Venezuela vorwerfen, die Aktionen wie "Keep your Hands off Venezuela" in ein schlechtes Licht rücken und die Linkspartei deshalb unglaubwürdig erscheinen lassen?
Ich sehe noch keine schwerwiegenden Menschenrechtsverletzungen in Venezuela. Ich denke aber, dass Chavez gerne anders regieren würde, als er derzeit regieren kann. Er wollte einen missliebigen Fernsehsender schließen und die Amtszeitbegrenzung in der Verfassung abschaffen. Wo er sonst steht, kann man an seiner blinden Israel- und Amerikafeindschaft und seinen Freunden Castro und Ahmadinedschad ablesen.

Also nochmal: ich denke nicht, dass Chavez ein Diktator ist, ich denke aber, dass ein gewisses Restrisiko besteht, dass er eines Tages einer werden könnte. Und mit diesem Restrisiko geht man nicht verantwortungsbewusst um, wenn man Chavez sofort die Treue erklärt.
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DeHerg
nun schon länger Ranglos



Anmeldungsdatum: 28.04.2007
Beiträge: 6525
Wohnort: Rostock

Beitrag(#1267604) Verfasst am: 13.04.2009, 21:56    Titel: Antworten mit Zitat

narziss hat folgendes geschrieben:
Ich denke aber, dass Chavez gerne anders regieren würde, als er derzeit regieren kann.
auf solchen doch recht vagen Vermutungen kann man wohl schlecht Politik machen
narziss hat folgendes geschrieben:
Er wollte einen missliebigen Fernsehsender schließen
er wollte die Sendelizenz nicht verlängern(was durchaus im Bereich seiner Befugnisse lag)
narziss hat folgendes geschrieben:
und die Amtszeitbegrenzung in der Verfassung abschaffen.
eine Regelung über deren Sinnhaftigkeit man tatsächlich streiten kann
narziss hat folgendes geschrieben:
Wo er sonst steht, kann man an seiner blinden Israel- und Amerikafeindschaft und seinen Freunden Castro und Ahmadinedschad ablesen.
typisches hauen auf die große Pauke um bei der eigenen Wählerklientel das politische Profil zu schärfen(auch Populismus genannt)
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Hornochse
Orthographiefetischist



Anmeldungsdatum: 22.07.2007
Beiträge: 8223
Wohnort: Bundeshauptstadt

Beitrag(#1267615) Verfasst am: 13.04.2009, 22:29    Titel: Antworten mit Zitat

DeHerg hat folgendes geschrieben:
Amerikafeindschaft


Das würde ich keinem südamerikanischen sozialistischen Regierungschef negativ anrechnen.
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Alles könnte anders sein - und fast nichts kann ich ändern.

- Niklas Luhmann -
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Poldi
Bin Daheim



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 4559
Wohnort: Bavarian Congo

Beitrag(#1267616) Verfasst am: 13.04.2009, 22:32    Titel: Antworten mit Zitat

DeHerg hat folgendes geschrieben:
narziss hat folgendes geschrieben:
Ich denke aber, dass Chavez gerne anders regieren würde, als er derzeit regieren kann.
auf solchen doch recht vagen Vermutungen kann man wohl schlecht Politik machen
narziss hat folgendes geschrieben:
Er wollte einen missliebigen Fernsehsender schließen
er wollte die Sendelizenz nicht verlängern(was durchaus im Bereich seiner Befugnisse lag)
Eben,ganz im Gegensatz zu dem, was Koch gerade beim ZDF versucht ...
Zitat:

narziss hat folgendes geschrieben:
und die Amtszeitbegrenzung in der Verfassung abschaffen.
eine Regelung über deren Sinnhaftigkeit man tatsächlich streiten kann
Weswegen wir in Deutschland, z.B. keine solche Regelung haben, sind wir deswegen ein phöser kommunistischer Staat ?
Zitat:

narziss hat folgendes geschrieben:
Wo er sonst steht, kann man an seiner blinden Israel- und Amerikafeindschaft und seinen Freunden Castro und Ahmadinedschad ablesen.
typisches hauen auf die große Pauke um bei der eigenen Wählerklientel das politische Profil zu schärfen(auch Populismus genannt)

Erstens das, und 2. ... zumindest bis zur Amtsübernahme durch Obama konnte man, als anständiger Mensch, nur gegen die US-Regierung sein ..
3. Nach dem, was sich Israel in letzter Zeit geleistet hat, muß sich keiner Wundern, wenn es immer weniger Freunde hat, und das zu Recht ...
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gG,
Poldi
Doch leider kanns gefählich sein, den Satan in dir zu verstehen.
Jeder Mensch ein Sünderschwein, Oh christliches Vergehen.
Die Trennung zwischen Gut und Bös die wirst du niemals finden
nur leider kanns gefährlich sein das den Pfaffen auf die Nasen zu binden.
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narziss
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 21939

Beitrag(#1267617) Verfasst am: 13.04.2009, 22:32    Titel: Antworten mit Zitat

Hornochse hat folgendes geschrieben:
DeHerg hat folgendes geschrieben:
Amerikafeindschaft


Das würde ich keinem südamerikanischen sozialistischen Regierungschef negativ anrechnen.
Prinzipiell stimmt das ja schon, aber man sollte ein gesundes Maß wahren.
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Telliamed
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Anmeldungsdatum: 05.03.2007
Beiträge: 5125
Wohnort: Wanderer zwischen den Welten

Beitrag(#1267640) Verfasst am: 13.04.2009, 23:29    Titel: Antworten mit Zitat

Den meisten Zielen stimme ich zu. Da das Programm sehr viel Lebensbereiche berührt, sehe ich sicher einige Formulierungen eher skeptisch (z.B. im Bildungsbereich), das dürfte normal angesichts der Fülle an angesprochenen Problemen sein.

Als Programm für den Wahlkampf erscheint es mir zu lang zu sein. Zu viele Wiederholungen bei der Beschreibung gegenwärtiger Zustände. Von den angeführten konkreten Fällen könnten manche in einem halben Jahr vergessen sein und durch andere, noch viel drastischere abgelöst werden. Redaktionelle Kürzungen könnte das Programm um mindestens ein Drittel vertragen, ohne an Substanz zu verlieren.

In dem Bemühen, alle, aber auch alle Aspekte einzubeziehen, um ja nicht eine relevante Zielgruppe zu übersehen, wird m.E. zu viel des Guten getan. Man könnte die wichtigsten Ziele in 4 - 5 markanten, einprägsamen Forderungen bündeln - z.B. Vorgehen gegenüber für die Finanzkrise Schuldigen, Abschaffung von Agenda 2010/Hartz IV und Sicherung der Würde der betroffenen Menschen, Beseitigung von Diskriminierung, Achtung der Lebensleistung der DDR-Bewohner,
friedliche Außenpolitik und Stärkung der vereinten Nationen.

Das Problem der "Bezahlbarkeit" sehe ich nicht, obwohl der Vorwurf immer wieder gebracht werden dürfte, da ein radikaler gesellschaftlicher Umbau, der mit dem Programm mit friedlichen Mitteln angestrebt wird, auf absehbare Zeit sowieso keine Chance hat, angesichts der jetzigen Machtverhältnisse verwirklicht zu werden. Da sorgen schon Banken, Großunternehmen und die von ihnen ausgehaltenen Medien dafür.
Andeutung nur: Eigentum verpflichtet angeblich, und angesichts der Notlage von Millionen Menschen können unsere werten Mitbürger Milliardäre und Multimillionäre durchaus "Solidarität" zeigen, das hat es schon in der Französischen Revolution gegeben.

Aber es kann Menschen zum Nachdenken anregen.
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Ralf Rudolfy
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Anmeldungsdatum: 11.12.2003
Beiträge: 26674

Beitrag(#1267696) Verfasst am: 14.04.2009, 08:29    Titel: Antworten mit Zitat

narziss hat folgendes geschrieben:
Ein Links-MdB betreibt sogar heimlich einen Puff.

Wenn du das sogar weißt, kanns ja so heimlich nicht sein.
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Ralf Rudolfy
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Anmeldungsdatum: 11.12.2003
Beiträge: 26674

Beitrag(#1267701) Verfasst am: 14.04.2009, 08:53    Titel: Antworten mit Zitat

Telliamed hat folgendes geschrieben:
Als Programm für den Wahlkampf erscheint es mir zu lang zu sein. Zu viele Wiederholungen bei der Beschreibung gegenwärtiger Zustände. Von den angeführten konkreten Fällen könnten manche in einem halben Jahr vergessen sein und durch andere, noch viel drastischere abgelöst werden. Redaktionelle Kürzungen könnte das Programm um mindestens ein Drittel vertragen, ohne an Substanz zu verlieren.

In dem Bemühen, alle, aber auch alle Aspekte einzubeziehen, um ja nicht eine relevante Zielgruppe zu übersehen, wird m.E. zu viel des Guten getan. Man könnte die wichtigsten Ziele in 4 - 5 markanten, einprägsamen Forderungen bündeln - z.B. Vorgehen gegenüber für die Finanzkrise Schuldigen, Abschaffung von Agenda 2010/Hartz IV und Sicherung der Würde der betroffenen Menschen, Beseitigung von Diskriminierung, Achtung der Lebensleistung der DDR-Bewohner,
friedliche Außenpolitik und Stärkung der vereinten Nationen.

Finde ich auch. Viel zu viele Details.
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NiH
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Anmeldungsdatum: 02.04.2009
Beiträge: 812
Wohnort: Duisburg

Beitrag(#1267704) Verfasst am: 14.04.2009, 09:07    Titel: Antworten mit Zitat

Bis auf "Adoptionsrecht für Schwule und Lesben" und noch einigen (weniger relevanten) Dingen stimme ich dem Programm weitgehend zu. Wenn ich dran denke, dass ich vor 1-2 Jahren noch in der "Mitte" war und jetzt das. Aber das vergangene Jahr und die ersten Monate des aktuellen Jahres haben meine politische Einstellung in einigen Punkten drastisch geändert.
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pewe
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Anmeldungsdatum: 20.01.2008
Beiträge: 3377

Beitrag(#1267744) Verfasst am: 14.04.2009, 11:03    Titel: Antworten mit Zitat

Telliamed hat folgendes geschrieben:

Aber es kann Menschen zum Nachdenken anregen.

Sicherlich.
Nur wenn etwas all zu schön in meinen Ohren klingt, werde ich skeptisch. So kann ich viele Punkte auch als durchaus wünschenswert betrachten, nur mir fehlen auch die konkreten Umsetzungsstrategien.
Beispiel: Recht auf Arbeit.
Ich vermute, dass diese Forderung aus der alten Verwechlung mit dem Recht auf Beschäftigung in Arbeitsverhälnissen erwächst. Aber dennoch: Wie sollte so eine Forderung in der Praxis umgesetzt werden?
Ich will ja nicht den Teufel an die Wand malen. Aber aus dem gutgemeinten Satz der DDR Verfassung:
Zitat:
Gesellschaftlich nützliche Tätigkeit ist eine ehrenvolle Pflicht für jeden arbeitsfähigen Bürger. Das Recht auf Arbeit und die Pflicht zur Arbeit bilden eine Einheit."

wurde unter anderem in der Praxis mit strafrechtlicher Relevanz:
Zitat:
Wer das gesellschaftliche Zusammenleben der Bürger oder die öffentliche Ordnung dadurch gefährdet, daß er sich aus Arbeitsscheu einer geregelten Arbeit hartnäckig entzieht, obwohl er arbeitsfähig ist, oder wer der Prostitution nachgeht oder wer sich auf andere unlautere Weise Mittel zum Unterhalt verschafft, wird mit Verurteilung auf Bewährung oder mit Haftstrafe, Arbeitserziehung oder mit Freiheitsstrafe bis zu zwei Jahren bestraft

http://de.wikipedia.org/wiki/Recht_auf_Arbeit
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Shadaik
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Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 26377
Wohnort: MG

Beitrag(#1267749) Verfasst am: 14.04.2009, 11:17    Titel: Antworten mit Zitat

Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
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Wenn du das sogar weißt, kanns ja so heimlich nicht sein.
Die Frage ist ohnehin vielmehr, was das aussagen soll.
Immehrin hat er damit sowohl Erfahrungen in der Wirtschaft wie auch im Umgang mit Menschen, die er einbringen kann. Sehr gute Voraussetzungen für die Politik, wie überhaupt bei Managern aus dem Dienstleistungssektor.
_________________
Fische schwimmen nur in zwei Situationen mit dem Strom: Auf der Flucht und im Tode
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Ralf Rudolfy
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Anmeldungsdatum: 11.12.2003
Beiträge: 26674

Beitrag(#1267830) Verfasst am: 14.04.2009, 13:54    Titel: Antworten mit Zitat

NiH hat folgendes geschrieben:
Bis auf "Adoptionsrecht für Schwule und Lesben" und noch einigen (weniger relevanten) Dingen stimme ich dem Programm weitgehend zu.

Ich sehe tatsächlich keinen hinreichenden Grund, warum man ihnen dieses Recht verweigern sollte.

Ob das indessen so wesentlich ist, daß man das nun unbedingt ins Wahlprogramm reinschreiben muß, ist die andere Frage. Ich hätte es mit Gleischstellung gleichgeschlechtlicher Lebensgemeinschaften zusammengefaßt.
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pewe
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Anmeldungsdatum: 20.01.2008
Beiträge: 3377

Beitrag(#1267857) Verfasst am: 14.04.2009, 14:42    Titel: Antworten mit Zitat

Auch diese Forderung ist mir zu mainstreamverdächtig:
Zitat:
DIE LINKE fordert die Einführung von Volksinitiativen, Volksbegehren und Volksentscheiden auf Bundesebene.

Erstens könnte der Schuss gehörig nach hinten losgehen. Hätte man etwa in 'Zeiten des deutschen Herbst' in der BRD eine Volksabstimmung zur Todesstrafe durchgeführt, wäre diese höchstwahrscheinlich heute Gesetz.
Zum Zweiten sehe ich hier eine bequeme Verantwortungsabgabe von Seiten der Politik. Gerade umgekehrt müsste der Gewählte in höherem Maße zur Verantwortung befähigt und auch herangezogen werden. Leider gilt heute allzuoft der Satz, was kümmert mich mein Geschwätz und Tun von Gestern.
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Tarvoc
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Beitrag(#1267861) Verfasst am: 14.04.2009, 14:46    Titel: Antworten mit Zitat

pewe hat folgendes geschrieben:
Erstens könnte der Schuss gehörig nach hinten losgehen. Hätte man etwa in 'Zeiten des deutschen Herbst' in der BRD eine Volksabstimmung zur Todesstrafe durchgeführt, wäre diese höchstwahrscheinlich heute Gesetz.

Selbstverständlich kann ein Volksentscheid genausowenig ein Gesetz beschließen, das gegen die Menschenwürde verstößt, wie es Bundestag und Bundesrat tun können. D.h. das Volk ist genauso an die Verfassung gebunden wie jede andere mögliche gesetzgebende Instanz auch. Das Argument, dass direkte Demokratie u.A. zur Einführung der Todesstrafe führen könnte, ist ja durchaus ein recht häufig vorgebrachtes Argument, aber wesentlich intelligenter wird es dadurch nicht.
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"Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte


Zuletzt bearbeitet von Tarvoc am 14.04.2009, 14:49, insgesamt 3-mal bearbeitet
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Chevvi
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Beitrag(#1267862) Verfasst am: 14.04.2009, 14:48    Titel: Antworten mit Zitat

Schon die Einleitung zieht mir die Schuhe aus.

"Die Interessen von Lohnabhängigen, von Erwerbslosen, Rentnerinnen und Rentnern
schützen, ihre Arbeit und Einkommen verteidigen. Für die Kosten der Krise müssen
diejenigen aufkommen, die jahrelang von der Umverteilung profitierten und damit die
Krise mit verursachten."


Wer ist denn damit jetzt gemeint? Ich dachte die Krise wurde in den USA ausgelöst, mit unsicheren Papieren, die dann auch deutsche Banker gehandelt haben.
Aber nein, alle die in den letzten Jahren Gewinne gemacht haben, sollen die Krise mitverursacht haben. Und was ist mit den 50% Steuern auf die Gewinne, die den Sozialstaat am Leben gehalten haben?
Diejenigen, die Gewinne machen (und ihre Beschäftigten), sichern das Einkommen der Erwerbslosen und Rentner, und nicht die Linke.

"Es muss Schluss damit sein, alles dem Profitstreben und den Märkten zu unterwerfen."

-Es soll Schluss sein mit Marktwirtschaft? Schluss mit Unternehmertum? Leistung soll sich nicht mehr lohnen? Davon abgesehen...beispielhaft für das ganze "Programm":

Es ist ganz einfach nicht der Fall, das alles dem Profitstreben und den Märkten unterworfen ist.
Man nehme nur all die Stiftungen, Vereine, Ehrenämter, auch viele Unternehmen etc...
Es ist nicht alles profitgesteuert, aber wenn für einen Unternehmer am Ende nichts übrigbleibt, lohnt es sich nicht und er macht den Laden dicht.

"Es gilt, den Einfluss der öffentlichen Hand und der Belegschaften zu stärken. Deshalb
darf es beispielsweise staatliche Hilfen nur im Tausch mit einem Ausbau von Mitentscheidungsrechten geben."


-Öffentliche Hand und Belegschaft wird geschickt vermischt, damit der Eindruch entsteht, es ziehen beide an einem Strang, gegen die "Bosse". Das ist Schwachsinn, die Belegschaft will für sich so viel rausholen wie möglich, aber der Staat hat für Rahmenbedingungen zu sorgen. Damit es auch morgen noch Menschen gibt, die gerne Unternehmer sind und das Risiko eingehen, einen Betrieb zu gründen und damit Arbeitsplätze schaffen.


"Auf der Tagesordnung steht die Verkürzung der Arbeitszeit, um die Arbeit gerechter
zu verteilen."


Allein die Wortwahl...die Linke hat nicht Arbeit "zu verteilen". Und wenn schon Verkürzung der Arbeitszeit, dann natürlich bei vollem Lohnausgleich, das ist so selbstverständlich, dass es gar nicht mehr notiert werden muss?? Weiteres Unternehmersterben vorprogrammiert.

"Eine Demokratie ist nur dann wirklich, wenn sie mehr zu sagen hat als die Wirtschaft (Zeile 357)."

Gut zu wissen.
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Tarvoc
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Beitrag(#1267863) Verfasst am: 14.04.2009, 14:51    Titel: Antworten mit Zitat

Chevvi hat folgendes geschrieben:
Leistung soll sich nicht mehr lohnen?

Lachen Der war gut...
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"Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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Chevvi
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Beiträge: 382
Wohnort: Bremen

Beitrag(#1267867) Verfasst am: 14.04.2009, 14:58    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Chevvi hat folgendes geschrieben:
Leistung soll sich nicht mehr lohnen?

Lachen Der war gut...


Was denn, lohnt sich Leistung schon heute nicht?
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Hornochse
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Beitrag(#1267885) Verfasst am: 14.04.2009, 15:16    Titel: Antworten mit Zitat

Chevvi hat folgendes geschrieben:
Schon die Einleitung zieht mir die Schuhe aus.

"Die Interessen von Lohnabhängigen, von Erwerbslosen, Rentnerinnen und Rentnern
schützen, ihre Arbeit und Einkommen verteidigen. Für die Kosten der Krise müssen
diejenigen aufkommen, die jahrelang von der Umverteilung profitierten und damit die
Krise mit verursachten."


Wer ist denn damit jetzt gemeint? Ich dachte die Krise wurde in den USA ausgelöst, mit unsicheren Papieren, die dann auch deutsche Banker gehandelt haben.
Aber nein, alle die in den letzten Jahren Gewinne gemacht haben, sollen die Krise mitverursacht haben.


Der Versuch, den gesamten Kontext - d.h. die systemischen Bedingungen, die diese Krise verursachten - auszublenden, gelingt mittlerweile nicht einmal mehr den meisten neoliberalen Ökonomen in den USA. Es bedarf eines beträchtlichen Maßes an Ignoranz, ausschließlich einige Wertpapierhändler dafür verantwortlich zu machen.

Chevvi hat folgendes geschrieben:
Und was ist mit den 50% Steuern auf die Gewinne, die den Sozialstaat am Leben gehalten haben?
Diejenigen, die Gewinne machen (und ihre Beschäftigten), sichern das Einkommen der Erwerbslosen und Rentner, und nicht die Linke.


Dass dieser Satz absurd ist, dürftest du bei genauerem Betrachten selbst einsehen.

Chevvi hat folgendes geschrieben:
"Es muss Schluss damit sein, alles dem Profitstreben und den Märkten zu unterwerfen."

-Es soll Schluss sein mit Marktwirtschaft? Schluss mit Unternehmertum? Leistung soll sich nicht mehr lohnen?


Einschränkung des Profitstrebens =/= Abschaffung der Marktwirtschaft
Einschränkung des Profitstrebens =/= Abschaffung des Unternehmertums

Anonsten: Lachen

Chevvi hat folgendes geschrieben:
Davon abgesehen...beispielhaft für das ganze "Programm":

Es ist ganz einfach nicht der Fall, das alles dem Profitstreben und den Märkten unterworfen ist.
[...]


Der Satz, auf den du dich beziehst, beschreibt einen laufenden Prozess, der in vielen Bereichen völlig offensichtlich vollzogen wird.

Chevvi hat folgendes geschrieben:
"Es gilt, den Einfluss der öffentlichen Hand und der Belegschaften zu stärken. Deshalb
darf es beispielsweise staatliche Hilfen nur im Tausch mit einem Ausbau von Mitentscheidungsrechten geben."


-Öffentliche Hand und Belegschaft wird geschickt vermischt, damit der Eindruch entsteht, es ziehen beide an einem Strang, gegen die "Bosse". Das ist Schwachsinn, die Belegschaft will für sich so viel rausholen wie möglich, aber der Staat hat für Rahmenbedingungen zu sorgen. Damit es auch morgen noch Menschen gibt, die gerne Unternehmer sind und das Risiko eingehen, einen Betrieb zu gründen und damit Arbeitsplätze schaffen.


Das mag Teil deiner Ideologie sein, ein Naturgesetz ist es deshalb nicht.

Chevvi hat folgendes geschrieben:
"Auf der Tagesordnung steht die Verkürzung der Arbeitszeit, um die Arbeit gerechter
zu verteilen."


Allein die Wortwahl...die Linke hat nicht Arbeit "zu verteilen". Und wenn schon Verkürzung der Arbeitszeit, dann natürlich bei vollem Lohnausgleich, das ist so selbstverständlich, dass es gar nicht mehr notiert werden muss?? Weiteres Unternehmersterben vorprogrammiert.


Süß.
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pewe
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Beitrag(#1267903) Verfasst am: 14.04.2009, 15:34    Titel: Antworten mit Zitat

Hornochse hat folgendes geschrieben:
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Mach meinen liberalen Kumpel nicht an. Nein, so geht das nicht!
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Hornochse
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Beitrag(#1267909) Verfasst am: 14.04.2009, 15:42    Titel: Antworten mit Zitat

pewe hat folgendes geschrieben:
Hornochse hat folgendes geschrieben:
Süß.

Mach meinen liberalen Kumpel nicht an. Nein, so geht das nicht!


Verzeihung, ich werde mich, um des Ausgleichs willen, sogleich um ein unbezahltes Praktikum bei der FDP bewerben.
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