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Den Kirchen geht es an Kragen

 
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Religionsgegner
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Anmeldungsdatum: 22.10.2008
Beiträge: 102

Beitrag(#1272246) Verfasst am: 20.04.2009, 20:32    Titel: Den Kirchen geht es an Kragen Antworten mit Zitat

Auch wenn einem einige Medienleute weismachen wollen, das Spiritualität und Religion “in” sind, die realen Zahlen sagen etwas anderes...
http://religionsfrei.wordpress.com/2009/04/20/erfreulicher-trend-den-kirchen-geht%c2%b4s-an-den-kragen/#comments
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frausch
Wurschtist



Anmeldungsdatum: 04.02.2009
Beiträge: 370
Wohnort: Thoiry

Beitrag(#1272347) Verfasst am: 20.04.2009, 22:44    Titel: Antworten mit Zitat

Ich frage mich, ob es nur der Kirche an den Kragen geht, oder auch der religiösität. Angeblich ist Religion ja ein Grundbedürfnis (kann ich nicht nachvollziehen), und die Leute die aus der Kirche austreten laufen dann diversen Sekten in die Hände.

Meine Befürchtung ist, dass die Unvernunft, und der Aberglaube nicht rückläufig sind. Aber vielleicht kennt da jemand auch andere Statistiken.
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Ich bin kein Troll, ich denke wirklich so!

Ich brauch kein Gegenargument, Ich bin ja selber dagegen (Gerhard Polt).
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Danol
registrierter User



Anmeldungsdatum: 02.04.2007
Beiträge: 3027

Beitrag(#1272366) Verfasst am: 20.04.2009, 23:07    Titel: Antworten mit Zitat

frausch hat folgendes geschrieben:
Meine Befürchtung ist, dass die Unvernunft, und der Aberglaube nicht rückläufig sind. Aber vielleicht kennt da jemand auch andere Statistiken.


Ich kenne jetzt keine Statistiken, aber wenn man sich z.B. den Zulauf, den diverse esoterische Bewegungen (Homöopathie, Feng Shui, 'Wünschelruten') so haben, und die Einschaltquoten, die Uri Geller & Co. erreichen, anschaut, ist m.E. klar das Aberglaube und Unvernunft nicht rückläufig sind, zumindest nicht in nennenswertem Umfang.
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Lord Snow
I am the one who knocks



Anmeldungsdatum: 05.09.2006
Beiträge: 6445
Wohnort: Würzburg

Beitrag(#1272369) Verfasst am: 20.04.2009, 23:11    Titel: Antworten mit Zitat

Zumindest lässt sich aber sagen: Organisierte/r Aberglauben und Vernunft sind rückläufig! zynisches Grinsen
_________________
Ich irre mich nie! Einmal dachte ich, ich hätte mich geirrt, aber da hatte ich mich getäuscht

"Der Gott, der Gott sterben läßt, um Gott zu besänftigen"...Hundert Folianten, die für oder wider das Christentum geschrieben worden sind, ergeben eine geringere Evidenz als der Spott dieser zwei Zeilen.
Denis Diderot
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Danol
registrierter User



Anmeldungsdatum: 02.04.2007
Beiträge: 3027

Beitrag(#1272372) Verfasst am: 20.04.2009, 23:14    Titel: Antworten mit Zitat

Haldir hat folgendes geschrieben:
Zumindest lässt sich aber sagen: Organisierte/r Aberglauben und Vernunft sind rückläufig! zynisches Grinsen


Nö. Du kannst höchstens sagen kirchlich organisierter Abgerlauben ...
Wieviele Vereine, in denen es um Homöopathie, Astrologie, irgendwelche 'fernöstlichen' Lebensweisheiten oder weiß der Geier was, geht, gibt es denn? Ich kenn da 'n ganzen Haufen. Da man die Mitgliederzahlen nur grob Schätzen kann, lässt sich über organisierten Aberglauben erstmal gar nix aussagen ...
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Sir Chaos
Heilvolles Durcheinander



Anmeldungsdatum: 20.11.2007
Beiträge: 974
Wohnort: bei Frankfurt/Main

Beitrag(#1272387) Verfasst am: 20.04.2009, 23:46    Titel: Antworten mit Zitat

frausch hat folgendes geschrieben:
Angeblich ist Religion ja ein Grundbedürfnis (kann ich nicht nachvollziehen),


Ich würde eher sagen, eine Erklärung, wieso die Welt so ist, wie sie ist, zu haben ist ein Grundbedürfnis. Dieses kann die Religion erfüllen (ich habe ja nichts von zutreffender Erklärung gesagt), irgendeine Sekte, oder aber der Atheismus.
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Illusion: Zu schön, um wahr zu sein.
Realität: Zu wahr, um schön zu sein.
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Tassilo
Deaktiviert



Anmeldungsdatum: 17.05.2004
Beiträge: 7361

Beitrag(#1272522) Verfasst am: 21.04.2009, 11:44    Titel: Antworten mit Zitat

Danol hat folgendes geschrieben:
frausch hat folgendes geschrieben:
Meine Befürchtung ist, dass die Unvernunft, und der Aberglaube nicht rückläufig sind. Aber vielleicht kennt da jemand auch andere Statistiken.


Ich kenne jetzt keine Statistiken, aber wenn man sich z.B. den Zulauf, den diverse esoterische Bewegungen (Homöopathie, Feng Shui, 'Wünschelruten') so haben, und die Einschaltquoten, die Uri Geller & Co. erreichen, anschaut, ist m.E. klar das Aberglaube und Unvernunft nicht rückläufig sind, zumindest nicht in nennenswertem Umfang.

Die Einschaltquoten von Uri-Geller-Sendungen sind (für den Sender Pro7) katastrophal.
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Rasmus
entartet und notorisch gottlos - Ich bin Papst



Anmeldungsdatum: 20.05.2004
Beiträge: 17559

Beitrag(#1272531) Verfasst am: 21.04.2009, 11:53    Titel: Antworten mit Zitat

frausch hat folgendes geschrieben:
Angeblich ist Religion ja ein Grundbedürfnis (kann ich nicht nachvollziehen), und die Leute die aus der Kirche austreten laufen dann diversen Sekten in die Hände


Das ist so, als würde ein Alki Dir erzählen, dass Drogen ein Grundbedürfnis sind. Pure Projektion der eigenen Bedürfnisse auf andere bzw. alle.

Das alleine sagt nichts darüber aus, ob es dieses (natürliche) Grundbedürfnis gibt, ob es gut wäre, wenn es es gäbe oder was man über eventuelle Alternativen sagen könnte.
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Evilbert
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Beiträge: 42408

Beitrag(#1272551) Verfasst am: 21.04.2009, 12:13    Titel: Antworten mit Zitat

frausch hat folgendes geschrieben:
Angeblich ist Religion ja ein Grundbedürfnis (kann ich nicht nachvollziehen)


Grundbedürfnisse müssten alle haben.
Da Du dies nicht nur nicht hast, sondern es nichtmal nachvollziehen kannst, ist das hinreichender Beleg, dass Religion kein Grundbedürfnis sein kann. Da müssen die anderen paar tausend Kronzeugen dieses Forums gar nicht mehr erst in den Zeugenstand; ein Gegenbeispiel genügt.
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Rasmus
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Anmeldungsdatum: 20.05.2004
Beiträge: 17559

Beitrag(#1272553) Verfasst am: 21.04.2009, 12:16    Titel: Antworten mit Zitat

Noseman hat folgendes geschrieben:
frausch hat folgendes geschrieben:
Angeblich ist Religion ja ein Grundbedürfnis (kann ich nicht nachvollziehen)


Grundbedürfnisse müssten alle haben.
Da Du dies nicht nur nicht hast, sondern es nichtmal nachvollziehen kannst, ist das hinreichender Beleg, dass Religion kein Grundbedürfnis sein kann. Da müssen die anderen paar tausend Kronzeugen dieses Forums gar nicht mehr erst in den Zeugenstand; ein Gegenbeispiel genügt.


Ganz so streng würde ich nicht sein. Der Mensch gilt als soziales Wesen, und ich hätte keine Bedenken "menschliche Gesellschaft" als menschliches Grundbedürfnis zu bezeichnen, auch wenn es vereinzelte Ausnahmen geben mag.
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astarte
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Anmeldungsdatum: 13.11.2006
Beiträge: 46545

Beitrag(#1272555) Verfasst am: 21.04.2009, 12:19    Titel: Antworten mit Zitat

Rasmus hat folgendes geschrieben:

Ganz so streng würde ich nicht sein.

Rasmus? Bist du krank? Cool
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Rasmus
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Anmeldungsdatum: 20.05.2004
Beiträge: 17559

Beitrag(#1272559) Verfasst am: 21.04.2009, 12:24    Titel: Antworten mit Zitat

astarte hat folgendes geschrieben:
Rasmus hat folgendes geschrieben:

Ganz so streng würde ich nicht sein.

Rasmus? Bist du krank? Cool


Ja.
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astarte
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Anmeldungsdatum: 13.11.2006
Beiträge: 46545

Beitrag(#1272560) Verfasst am: 21.04.2009, 12:27    Titel: Antworten mit Zitat

Rasmus hat folgendes geschrieben:
astarte hat folgendes geschrieben:
Rasmus hat folgendes geschrieben:

Ganz so streng würde ich nicht sein.

Rasmus? Bist du krank? Cool


Ja.

skeptisch
Echt, oh, gute Besserung!
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frausch
Wurschtist



Anmeldungsdatum: 04.02.2009
Beiträge: 370
Wohnort: Thoiry

Beitrag(#1272564) Verfasst am: 21.04.2009, 12:38    Titel: Antworten mit Zitat

Rasmus hat folgendes geschrieben:
frausch hat folgendes geschrieben:
Angeblich ist Religion ja ein Grundbedürfnis (kann ich nicht nachvollziehen), und die Leute die aus der Kirche austreten laufen dann diversen Sekten in die Hände


Das ist so, als würde ein Alki Dir erzählen, dass Drogen ein Grundbedürfnis sind. Pure Projektion der eigenen Bedürfnisse auf andere bzw. alle.

Das alleine sagt nichts darüber aus, ob es dieses (natürliche) Grundbedürfnis gibt, ob es gut wäre, wenn es es gäbe oder was man über eventuelle Alternativen sagen könnte.


Ok. Sagen wir genauer, dass Religion für manche Leute gewisse Bedürfnisse Befriedigt, oder sie sich die Befriedigung dieser Bedürfnisse von der Religion erhoffen:

- Trost über die Endlichkeit des Lebens
- Sinn im Leben.
- Dopaminausstoß
- ..

Kleriker (darauf bezog sich das Angeblich) behaupten natürlich, dass die Religion selbst ein Bedürfnis sei, so wie Essen und Pinkeln.
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Ich brauch kein Gegenargument, Ich bin ja selber dagegen (Gerhard Polt).
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fräulein rottenmeier
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Beiträge: 1106
Wohnort: Saint Louis

Beitrag(#1272571) Verfasst am: 21.04.2009, 12:44    Titel: Antworten mit Zitat

frausch hat folgendes geschrieben:

- Trost über die Endlichkeit des Lebens
- Sinn im Leben.
- Dopaminausstoß
- ..


Religion als institutionell organisierte Veranstaltung ist natürlich kein Grundbedürfnis. Sinn ist allerdings eins - und wo der Sinn fehlt, entwickeln sich handfeste Krankheitsbilder, also Depressionen.

Auf welchen Wegen Sinn erlebt werden kann, ist eine Sache der persönlichen Präferenzen - eine Struktuierung des Tages und des Jahrs und des Lebens durch Rituale, die auch religiösen Charakter haben, ist etwas, was vielen Menschen gut gefällt und gut tut.

grüsse, das fräulein
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Rasmus
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Anmeldungsdatum: 20.05.2004
Beiträge: 17559

Beitrag(#1272575) Verfasst am: 21.04.2009, 12:48    Titel: Antworten mit Zitat

frausch hat folgendes geschrieben:
Kleriker (darauf bezog sich das Angeblich) behaupten natürlich, dass die Religion selbst ein Bedürfnis sei, so wie Essen und Pinkeln.


Mir war schon klar, dass Du das anders siehst. Ich wollte nur die Aussage bewertet haben, ohne zu unterstellen, es wäre die Deine.
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Rasmus
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Anmeldungsdatum: 20.05.2004
Beiträge: 17559

Beitrag(#1272580) Verfasst am: 21.04.2009, 12:50    Titel: Antworten mit Zitat

astarte hat folgendes geschrieben:
Rasmus hat folgendes geschrieben:
astarte hat folgendes geschrieben:
Rasmus hat folgendes geschrieben:

Ganz so streng würde ich nicht sein.

Rasmus? Bist du krank? Cool


Ja.

skeptisch
Echt, oh, gute Besserung!


Jsa, irgendwie schon. Aber nüscht schlimms, denke ich.
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Evilbert
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Anmeldungsdatum: 16.09.2003
Beiträge: 42408

Beitrag(#1272582) Verfasst am: 21.04.2009, 12:53    Titel: Antworten mit Zitat

Wenn das so ist, dass Religion sozusagen ein Mittel zur Bedürfnisbefriedigung ist, und zwar zur Befreidigung einer breiten Palette an Bedürfnissen, dann liegt auf dem ersten Blick nahe, dazu Alternativen aufzuzeigen.
Solche Bestrebungen gibt es ja u.a. seit einem halben Jahrzehnt auch von areligiöser Seite:

"Der erstaunliche Erfolg der Stiftung belegt, dass viele Menschen heute das Bedürfnis haben, eine zeitgemäße Alternative zu den bestehenden Religionen zu entwickeln."

(Stiftungsgründer Herbert Steffen zum 5jährigen bestehen der GBS).

Ich halte aber den Weg in irrationale Erklärungsmuster oder künstlich hervorgerufene Gemeinschaften ohne echte Basis in der Tat für eine Art Schmerzmittel wie Opium. Ersatzdrogen können das Leid nur lindern und fehlendes Glück nicht ersetzen.

Da ist es auch kein Argument, dass dies im Einzelfalle kurzfristig "gut tue".

Ein Defizit bekämpft man sinnvollerweise dort, wo es entsteht.
Und nicht erst dort und dann, wenn es als Defizit wahrgenommen wird, indem man versucht, das Defizit mit anderen Mitteln zu sublimieren. Das ist keine Dauerlösung bzw. sollte das jedenfalls nicht sein.
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frausch
Wurschtist



Anmeldungsdatum: 04.02.2009
Beiträge: 370
Wohnort: Thoiry

Beitrag(#1272605) Verfasst am: 21.04.2009, 13:21    Titel: Antworten mit Zitat

Noseman hat folgendes geschrieben:

Ein Defizit bekämpft man sinnvollerweise dort, wo es entsteht.
Und nicht erst dort und dann, wenn es als Defizit wahrgenommen wird, indem man versucht, das Defizit mit anderen Mitteln zu sublimieren. Das ist keine Dauerlösung bzw. sollte das jedenfalls nicht sein.


Wie funktioniert das, wenn man das Defizit nicht abstellen kann. Z.Bsp: Man hat einen Unfall und sitzt im Rollstuhl, oder ein guter Freund oder ein Familienmitglied ist gestorben.

Die Schwarzkittel behaupten ja, dass man sich einfach Vorstellen soll, dass das zu einem Göttlichen Plan gehört, den man selbst halt nicht Versteht, weil man nur ein Mensch ist. Das heißt, die Welt ist halt allgemein ein bisschen besser geworden, weil es einem selbst schlecht geht.

Für mich persönlich ist das nicht sehr tröstlich, aber die Pfarrer tun sich halt leicht damit.
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Evilbert
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Anmeldungsdatum: 16.09.2003
Beiträge: 42408

Beitrag(#1272613) Verfasst am: 21.04.2009, 13:29    Titel: Antworten mit Zitat

frausch hat folgendes geschrieben:

Wie funktioniert das, wenn man das Defizit nicht abstellen kann. Z.Bsp: Man hat einen Unfall und sitzt im Rollstuhl


Es gibt ja geeignete Therapien und Maßnahmen, die verunfallten Personen das Leben so einfach wie möglich machen sollen und können. Natürlich kann eine vollständige Bewegungsfreiheit nicht mehr hergestellt werden, aber es lassen sich schon durch Übung und moderne Technik zum Teil erstaunliche Ergebnisse erzielen.

Und es ist auch psychologisch mit Sicherheit befriedigender, festzustellen dass auch nach einem Unfall das Leben noch lebenswert sein und Spaß machen kann, dass Erfolgserlebnisse möglich sind usw. als wenn man hört, dass das Geschehene einen übergeordneten Sinn habe, den nur Gott kenne usw.

Also auch da gilt: am Defizit selbst arbeiten, nicht irgendeine Ersatzlösung auf fremden Gebiete anbieten.
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Mo.
over and out



Anmeldungsdatum: 30.11.2007
Beiträge: 12690

Beitrag(#1272618) Verfasst am: 21.04.2009, 13:44    Titel: Antworten mit Zitat

Noseman hat folgendes geschrieben:
frausch hat folgendes geschrieben:

Wie funktioniert das, wenn man das Defizit nicht abstellen kann. Z.Bsp: Man hat einen Unfall und sitzt im Rollstuhl


Es gibt ja geeignete Therapien und Maßnahmen, die verunfallten Personen das Leben so einfach wie möglich machen sollen und können. Natürlich kann eine vollständige Bewegungsfreiheit nicht mehr hergestellt werden, aber es lassen sich schon durch Übung und moderne Technik zum Teil erstaunliche Ergebnisse erzielen.

Und es ist auch psychologisch mit Sicherheit befriedigender, festzustellen dass auch nach einem Unfall das Leben noch lebenswert sein und Spaß machen kann, dass Erfolgserlebnisse möglich sind usw. als wenn man hört, dass das Geschehene einen übergeordneten Sinn habe, den nur Gott kenne usw.

Und mündet darüberhinaus in einem höchst egozentrischen Denken, das alles und jeden um einen herum quasi zu Statisten degradiert: Was will Gott mir damit sagen? Warum tut Gott mir das an (z.B. bei Krankheit oder Tod eines Angehörigen)? Was hat Gott mit mir vor? Warum prüft er meinen Glauben so? usw.
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DeHerg
nun schon länger Ranglos



Anmeldungsdatum: 28.04.2007
Beiträge: 6525
Wohnort: Rostock

Beitrag(#1272619) Verfasst am: 21.04.2009, 13:46    Titel: Antworten mit Zitat

Noseman hat folgendes geschrieben:
Wenn das so ist, dass Religion sozusagen ein Mittel zur Bedürfnisbefriedigung ist, und zwar zur Befreidigung einer breiten Palette an Bedürfnissen, dann liegt auf dem ersten Blick nahe, dazu Alternativen aufzuzeigen.
...
Ein Defizit bekämpft man sinnvollerweise dort, wo es entsteht.
Und nicht erst dort und dann, wenn es als Defizit wahrgenommen wird, indem man versucht, das Defizit mit anderen Mitteln zu sublimieren. Das ist keine Dauerlösung bzw. sollte das jedenfalls nicht sein.
und genau da ist ja mMn auch ein Problem dieses Ersatzmittels Religion: es reduziert das Bestreben andere Mittel zu finden(wird zur Dauerlösung).->Bspw. wozu an komplizierten Sicherheitsvorkehrungen arbeiten wenn man sich viel einfacher einreden kann das Unfallopfer wäre ein Teil des göttlichen Planes(und das es ihm nach dem Tod sowieso besser geht), wozu Armut und soziale Misstände beseitigen wenn man sowieso im Nachleben einen Ausgleich dafür erhält...
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Haare spalten ist was für Grobmotoriker

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Rasmus
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Anmeldungsdatum: 20.05.2004
Beiträge: 17559

Beitrag(#1272640) Verfasst am: 21.04.2009, 14:19    Titel: Antworten mit Zitat

frausch hat folgendes geschrieben:
Noseman hat folgendes geschrieben:

Ein Defizit bekämpft man sinnvollerweise dort, wo es entsteht.
Und nicht erst dort und dann, wenn es als Defizit wahrgenommen wird, indem man versucht, das Defizit mit anderen Mitteln zu sublimieren. Das ist keine Dauerlösung bzw. sollte das jedenfalls nicht sein.


Wie funktioniert das, wenn man das Defizit nicht abstellen kann. Z.Bsp: Man hat einen Unfall und sitzt im Rollstuhl, oder ein guter Freund oder ein Familienmitglied ist gestorben.


http://whywontgodhealamputees.com/

Es gibt Probleme, die bekommt man nicht weg. Den Betroffenen vorzulügen es wäre gut so halte ich nicht zuletzt für kontraproduktiv.

Es ist schlimm, wenn jemand sein Leben im Rollstuhl verbringen muss, ebenso wie es schlimm ist, das Leute manchmal sterben. Aber das ist auch dann schlimm, wenn es einem höheren Zweck dient. (Eigentlich ist das sogar besonders schlimm!)

Zitat:
Die Schwarzkittel behaupten ja, dass man sich einfach Vorstellen soll, dass das zu einem Göttlichen Plan gehört, den man selbst halt nicht Versteht, weil man nur ein Mensch ist. Das heißt, die Welt ist halt allgemein ein bisschen besser geworden, weil es einem selbst schlecht geht.


Ich bilde mir ein, dass jemand der mir in der passenden Situation solche Unverschämtheiten ins Gesicht sagt durchaus Gelegenheit erhalten könnte, die Welt ein ganzes Stück besser zu machen ...

Zitat:
Für mich persönlich ist das nicht sehr tröstlich, aber die Pfarrer tun sich halt leicht damit.


Tja ...
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fräulein rottenmeier
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Beitrag(#1272953) Verfasst am: 21.04.2009, 22:06    Titel: Antworten mit Zitat

DeHerg hat folgendes geschrieben:
und genau da ist ja mMn auch ein Problem dieses Ersatzmittels Religion: es reduziert das Bestreben andere Mittel zu finden(wird zur Dauerlösung).->Bspw. wozu an komplizierten Sicherheitsvorkehrungen arbeiten wenn man sich viel einfacher einreden kann das Unfallopfer wäre ein Teil des göttlichen Planes(und das es ihm nach dem Tod sowieso besser geht), wozu Armut und soziale Misstände beseitigen wenn man sowieso im Nachleben einen Ausgleich dafür erhält...


Es ist ja nicht die Lehre der Religionen - zumindest nicht die Lehre des Christentums - dass Missstände einfach passiv angenommen und sein gelassen werden sollen. Gerade das Christentum ruft auf, tatkräftig alles dafür zu tun, um sich selbst und andern das Leben schöner, einfacher, genussreicher zu machen. Jesus sagte nie "wenn einer zu dir kommt und Durst hat, dann sag ihm, das sei der Wille Gottes und er soll doch verdursten", Jesus sagte "Wenn einer Durst hat, und du hast Wasser, gib ihm zu trinken."

wenn jemandem etwas schlimmes passiert - ein Kind stirbt, oder eine schwere Behinderung nach einem Unfall - so ist es nicht mehr als normal, dass die Frage kommt "warum ausgerechnet ich? Womit hab ich das verdient?" Frieden mit diesem Ereignis zu schliessen, ist ein Ziel - und die Religionen weltweit kennen viele Werkzeuge, die auf diesem Weg helfen können. Aber sie müssen gut und verantwortungsvoll angewendet werden, was leider allzu oft tatsächlich nicht der Fall ist.

grüsse, das fräulein
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Beitrag(#1272981) Verfasst am: 21.04.2009, 22:24    Titel: Antworten mit Zitat

fräulein rottenmeier hat folgendes geschrieben:
DeHerg hat folgendes geschrieben:
und genau da ist ja mMn auch ein Problem dieses Ersatzmittels Religion: es reduziert das Bestreben andere Mittel zu finden(wird zur Dauerlösung).->Bspw. wozu an komplizierten Sicherheitsvorkehrungen arbeiten wenn man sich viel einfacher einreden kann das Unfallopfer wäre ein Teil des göttlichen Planes(und das es ihm nach dem Tod sowieso besser geht), wozu Armut und soziale Misstände beseitigen wenn man sowieso im Nachleben einen Ausgleich dafür erhält...


Es ist ja nicht die Lehre der Religionen - zumindest nicht die Lehre des Christentums - dass Missstände einfach passiv angenommen und sein gelassen werden sollen. Gerade das Christentum ruft auf, tatkräftig alles dafür zu tun, um sich selbst und andern das Leben schöner, einfacher, genussreicher zu machen. Jesus sagte nie "wenn einer zu dir kommt und Durst hat, dann sag ihm, das sei der Wille Gottes und er soll doch verdursten", Jesus sagte "Wenn einer Durst hat, und du hast Wasser, gib ihm zu trinken."


Wenn mich ein Durstiger anspricht, sag ich ihm wo der Kühlschrank und die Gläser sind. Zu Jesu Zeiten hätte ich ihm die Quelle gezeigt.
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fräulein rottenmeier
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Beitrag(#1272988) Verfasst am: 21.04.2009, 22:33    Titel: Antworten mit Zitat

Noseman hat folgendes geschrieben:

Wenn mich ein Durstiger anspricht, sag ich ihm wo der Kühlschrank und die Gläser sind. Zu Jesu Zeiten hätte ich ihm die Quelle gezeigt.


Ist ja auch OK, wenn es dir nichts ausmacht, wer alles deine Nase in deinen Kühlschrank steckt....
Sehr glücklich

grüsse, das fräulein
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Anmeldungsdatum: 16.09.2003
Beiträge: 42408

Beitrag(#1273000) Verfasst am: 21.04.2009, 22:48    Titel: Antworten mit Zitat

fräulein rottenmeier hat folgendes geschrieben:
Noseman hat folgendes geschrieben:

Wenn mich ein Durstiger anspricht, sag ich ihm wo der Kühlschrank und die Gläser sind. Zu Jesu Zeiten hätte ich ihm die Quelle gezeigt.


Ist ja auch OK, wenn es dir nichts ausmacht, wer alles deine Nase in deinen Kühlschrank steckt....
Sehr glücklich

grüsse, das fräulein


Wieso meiner? Seiner! Und wenn er keinen hat, würde ich ihm den Weg zum Sozialamt/arbeitsvermittlung zeigen, wo Profis weiterhelfen. Die haben an den Fluren angrenzend auch Räume mit fließend Wasser, und die fördern und fordern.
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