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beachbernie male Person of Age and without Color
Anmeldungsdatum: 16.04.2006 Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii
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(#1276437) Verfasst am: 26.04.2009, 22:52 Titel: Das Ende des islaendischen Sonderweges |
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http://www.tagesschau.de/ausland/island206.html
Zitat: | ...Da die Sozialdemokraten mit deutlichem Abstand stärkste politische Kraft geworden sind, trotz der starken Gewinne der Linksgrünen von rund sieben Prozentpunkten, dürfte die Ministerpräsidentin schon recht bald in Brüssel Verhandlungen über einen EU-Beitritt Islands aufnehmen: "Wir haben jetzt einen neuen Europareport vorliegen, nachdem wir mit mehreren führenden EU-Politikern geredet haben. Danach können wir innerhalb eines Jahres, spätestens innerhalb von 18 Monaten, Mitglied werden." Die Einführung des Euro würde länger dauern, aber es sei wichtig, schnell mit den Verhandlungen dazu zu beginnen. Die isländische Krone hat ihrer Meinung nach ausgedient. Sigurdardottirs Credo: "Wir müssen so schnell wie möglich in die EU." |
Herzlich wilkommen in Europa, Island!
Obwohl man sich sicher andere Begleitumstaende gewuenscht haette.
Es zeigt sich knallhart, dass isolationistische Nationalstaaten der gegenwaertigen Finanzkrise am Allerwenigsten gewachsen sind. Zu klein, zu wenig diversifiziert, zu wenig Gewicht. Der einzige Ausweg, der den Islaendern jetzt noch bleibt, ist die zuegige Integration in EU und Euro. Die Mehrheit hat das klar erkannt und anstatt der rechtskonservativen Isolationalisten pro-europaeische Kraefte gewaehlt.
Gruss, Bernie
_________________ Defund the gender police!!
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sehr gut dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 05.08.2007 Beiträge: 14852
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(#1276481) Verfasst am: 26.04.2009, 23:37 Titel: |
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Lange bevor die aktuelle Finanz-Blase platzte drehte jemand eine Dokumentation über Island und seines Umgangs mit den Finanzen, inkl. Interview mit einem Manager einer der jetzt kaputten Banken, von hinterfragen des Zustands ist wenig zu sehen.
Video: Island - Money-Geyser
Zitat: | Es zeigt sich knallhart, dass isolationistische Nationalstaaten der gegenwaertigen Finanzkrise am Allerwenigsten gewachsen sind. Zu klein, zu wenig diversifiziert, zu wenig Gewicht. |
Aus demselben Grund will Fiat sich auch Opel einverleiben, weil sich nur grosse Strukturen halten können, alles kleine wird kaputtgemacht oder gezwungen sich dem grossen unterzuordnen.
Diese "Krise" ist für mich deshalb wie eine Kriegsführung, sie dient den alles plattmachenden grossen Strukturen, kleines ist nicht-systemrelevant und wird nicht aufrechterhalten. Und der Mensch selbst verliert sich in diesem grossen, ist auch mehr-oder-weniger irrelevant und wertlos.
Zitat: | Herzlich wilkommen in Europa, Island! |
Herzliches Beileid, Island - Füge dich!
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Hornochse Orthographiefetischist
Anmeldungsdatum: 22.07.2007 Beiträge: 8223
Wohnort: Bundeshauptstadt
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(#1276517) Verfasst am: 27.04.2009, 00:10 Titel: Re: Das Ende des islaendischen Sonderweges |
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beachbernie hat folgendes geschrieben: | Es zeigt sich knallhart, dass isolationistische Nationalstaaten der gegenwaertigen Finanzkrise am Allerwenigsten gewachsen sind. Zu klein, zu wenig diversifiziert, zu wenig Gewicht. |
Inwiefern hängt die isländische Entwicklung in der Finanzkrise mit der Nicht-Einbindung in das europäische System zusammen?
_________________ Alles könnte anders sein - und fast nichts kann ich ändern.
- Niklas Luhmann -
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beachbernie male Person of Age and without Color
Anmeldungsdatum: 16.04.2006 Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii
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(#1276581) Verfasst am: 27.04.2009, 08:18 Titel: Re: Das Ende des islaendischen Sonderweges |
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Hornochse hat folgendes geschrieben: | beachbernie hat folgendes geschrieben: | Es zeigt sich knallhart, dass isolationistische Nationalstaaten der gegenwaertigen Finanzkrise am Allerwenigsten gewachsen sind. Zu klein, zu wenig diversifiziert, zu wenig Gewicht. |
Inwiefern hängt die isländische Entwicklung in der Finanzkrise mit der Nicht-Einbindung in das europäische System zusammen? |
Island ist fuer sich allein zu klein um ausreichend diversifiziert zu sein. Die Finanzkrise haute mit dem islaendischen Bankensystem die Hauptstuetze der Wirtschaft weg. Jetzt bleibt bloss noch die Flucht nach Europa.
Irland ist uebrigens wirtschaftlich aehnlich strukturiert wie Island, mit einem ueberproportional ausgepraegten Bankensektor. Da Irland allerdings sowohl in die EU als auch in den Euroraum integriert ist, steht es jetzt erheblich besser da.
Gruss, Bernie
_________________ Defund the gender police!!
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beachbernie male Person of Age and without Color
Anmeldungsdatum: 16.04.2006 Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii
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(#1276583) Verfasst am: 27.04.2009, 08:22 Titel: |
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sehr gut hat folgendes geschrieben: | Lange bevor die aktuelle Finanz-Blase platzte drehte jemand eine Dokumentation über Island und seines Umgangs mit den Finanzen, inkl. Interview mit einem Manager einer der jetzt kaputten Banken, von hinterfragen des Zustands ist wenig zu sehen.
Video: Island - Money-Geyser
Zitat: | Es zeigt sich knallhart, dass isolationistische Nationalstaaten der gegenwaertigen Finanzkrise am Allerwenigsten gewachsen sind. Zu klein, zu wenig diversifiziert, zu wenig Gewicht. |
Aus demselben Grund will Fiat sich auch Opel einverleiben, weil sich nur grosse Strukturen halten können, alles kleine wird kaputtgemacht oder gezwungen sich dem grossen unterzuordnen.
Diese "Krise" ist für mich deshalb wie eine Kriegsführung, sie dient den alles plattmachenden grossen Strukturen, kleines ist nicht-systemrelevant und wird nicht aufrechterhalten. Und der Mensch selbst verliert sich in diesem grossen, ist auch mehr-oder-weniger irrelevant und wertlos.
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Wer macht denn kaputt? Ist es nicht vielmehr so, dass zu klein "nicht konkurrenzfaehig" bedeutet und niemand was kaputt macht, sondern man letztlich an der Realitaet kaputt geht?
sehr gut hat folgendes geschrieben: | Zitat: | Herzlich wilkommen in Europa, Island! |
Herzliches Beileid, Island - Füge dich! |
Wem? Der Realitaet?
Gruss, Bernie
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Shadaik evolviert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 26377
Wohnort: MG
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(#1276584) Verfasst am: 27.04.2009, 08:22 Titel: |
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Irland ist offiziell bankrott. Wie ist das ein "besser dastehen"?
_________________ Fische schwimmen nur in zwei Situationen mit dem Strom: Auf der Flucht und im Tode
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sehr gut dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 05.08.2007 Beiträge: 14852
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(#1276592) Verfasst am: 27.04.2009, 08:35 Titel: |
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beachbernie hat folgendes geschrieben: | Wer macht denn kaputt? Ist es nicht vielmehr so, dass zu klein "nicht konkurrenzfaehig" bedeutet und niemand was kaputt macht, sondern man letztlich an der Realitaet kaputt geht? |
Kleinere Strukturen waren Jahrhunderte 'normal', erst jetzt mit Hilfe entsprechender Technik lassen sich grössere Strukturen aufbauen, d.h. kleines wird erst jetzt verdrängt und damit 'kaputt' gemacht.
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beachbernie male Person of Age and without Color
Anmeldungsdatum: 16.04.2006 Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii
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(#1276603) Verfasst am: 27.04.2009, 08:52 Titel: |
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sehr gut hat folgendes geschrieben: | beachbernie hat folgendes geschrieben: | Wer macht denn kaputt? Ist es nicht vielmehr so, dass zu klein "nicht konkurrenzfaehig" bedeutet und niemand was kaputt macht, sondern man letztlich an der Realitaet kaputt geht? |
Kleinere Strukturen waren Jahrhunderte 'normal', erst jetzt mit Hilfe entsprechender Technik lassen sich grössere Strukturen aufbauen, d.h. kleines wird erst jetzt verdrängt und damit 'kaputt' gemacht. |
Von wem? Kaputt machen setzt einen "Kaputtmacher" voraus...
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beachbernie male Person of Age and without Color
Anmeldungsdatum: 16.04.2006 Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii
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(#1276605) Verfasst am: 27.04.2009, 08:55 Titel: |
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Shadaik hat folgendes geschrieben: | Irland ist offiziell bankrott. Wie ist das ein "besser dastehen"? |
Z.B. muss Irland nicht unter den Folgen einer restlos kaputten Waehrung leiden wie Island. Mit der Hauptgrund dafuer, dass man in Island keinen anderen Ausweg mehr sieht ausser der Integration in die EU, ist die Tatsache, dass man um eine Waehrungsreform absolut nicht mehr herumkommt und der Euro ist dabei sicher die stabilere Alternative.
Gruss, Bernie
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Hornochse Orthographiefetischist
Anmeldungsdatum: 22.07.2007 Beiträge: 8223
Wohnort: Bundeshauptstadt
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(#1276981) Verfasst am: 27.04.2009, 18:23 Titel: Re: Das Ende des islaendischen Sonderweges |
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beachbernie hat folgendes geschrieben: | Island ist fuer sich allein zu klein um ausreichend diversifiziert zu sein. Die Finanzkrise haute mit dem islaendischen Bankensystem die Hauptstuetze der Wirtschaft weg. |
Worauf beziehst du dich hier, wenn du von Diversifizierung sprichst und inwiefern führt ein EU-Beitritt zu einer Verstärkung dieser D.?
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- Niklas Luhmann -
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Raphael auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 01.02.2004 Beiträge: 8362
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(#1277090) Verfasst am: 27.04.2009, 20:52 Titel: |
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Die Gefahr muss überwältigend sein für die Isländer, dass sie in der Stunde der Not eine Lesbe an die Spitze der Regierung rufen... In Abwandlung eines Werbespots, den ich jüngst immer wieder höre, darf man wohl sagen: Die allermeisten Wirtschafts- und Regierungsbosse sind Heteros. Sie haben uns die Krise eingebrockt. Wenn wir da wieder herauskommen wollen, müssen wir andere Leute holen.
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tridi _____
Anmeldungsdatum: 21.06.2007 Beiträge: 7933
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(#1277117) Verfasst am: 27.04.2009, 21:31 Titel: |
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Shadaik hat folgendes geschrieben: | Irland ist offiziell bankrott. |
so?
(link? quelle? offizielle bankrotterklaerung?)
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beachbernie male Person of Age and without Color
Anmeldungsdatum: 16.04.2006 Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii
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(#1277154) Verfasst am: 27.04.2009, 22:21 Titel: Re: Das Ende des islaendischen Sonderweges |
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Hornochse hat folgendes geschrieben: | beachbernie hat folgendes geschrieben: | Island ist fuer sich allein zu klein um ausreichend diversifiziert zu sein. Die Finanzkrise haute mit dem islaendischen Bankensystem die Hauptstuetze der Wirtschaft weg. |
Worauf beziehst du dich hier, wenn du von Diversifizierung sprichst und inwiefern führt ein EU-Beitritt zu einer Verstärkung dieser D.? |
Auf den Gesamtwirtschaftsraum.
Ein Land, das wie Island von der Bevoelkerung her die Groesse einer mittleren deutschen Stadt besitzt, kann ueberhaupt nicht soviele verschiedene Industrie- und Wirtschaftszweige unterhalten, wie es braeuchte um weniger anfaellig fuer Krisen zu sein, es muss sich auf ein paar wenige konzentrieren. Bricht eine solche Saeule der Wirtschaft dann weg, so wie die islaendische Bankindustrie, dann gehen recht zuegig in der ganzen Volkswirtschaft die Lichter aus, weil es nicht genuegend andere Sektoren gibt, die in die Bresche springen koennten.
Ein Beitritt zur EU bewirkt die Integration in einen groesseren, vielfaeltigeren und deshalb stabileren Wirtschaftsraum. Wenn in einem solchen das Bankgewerbe wegbricht, dann ist das immer noch schlimm aber laengst nicht so existenzbedrohend fuer die gesamte Wirtschaft, weil es mehr andere Wirtschaftszweige gibt, die weniger betroffen sind.
Island ist ein recht gutes Beispiel fuer diese Mechanismen. Die extrem banklastige Wirtschaft des Landes musste zusammenbrechen als es zur internationalen Bankenkrise kam. Zu gross war der Anteil des Bankwesens an der Gesamtwirtschaft. Der praktisch voellige Zusammenbruch der islaendischen Waehrung war da bloss folgerichtig und verschaerft natuerlich die Probleme.
Gruss, Bernie
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Hornochse Orthographiefetischist
Anmeldungsdatum: 22.07.2007 Beiträge: 8223
Wohnort: Bundeshauptstadt
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(#1277207) Verfasst am: 27.04.2009, 23:18 Titel: Re: Das Ende des islaendischen Sonderweges |
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beachbernie hat folgendes geschrieben: | Ein Land, das wie Island von der Bevoelkerung her die Groesse einer mittleren deutschen Stadt besitzt, kann ueberhaupt nicht soviele verschiedene Industrie- und Wirtschaftszweige unterhalten, wie es braeuchte um weniger anfaellig fuer Krisen zu sein, es muss sich auf ein paar wenige konzentrieren. Bricht eine solche Saeule der Wirtschaft dann weg, so wie die islaendische Bankindustrie, dann gehen recht zuegig in der ganzen Volkswirtschaft die Lichter aus, weil es nicht genuegend andere Sektoren gibt, die in die Bresche springen koennten.
Ein Beitritt zur EU bewirkt die Integration in einen groesseren, vielfaeltigeren und deshalb stabileren Wirtschaftsraum. Wenn in einem solchen das Bankgewerbe wegbricht, dann ist das immer noch schlimm aber laengst nicht so existenzbedrohend fuer die gesamte Wirtschaft, weil es mehr andere Wirtschaftszweige gibt, die weniger betroffen sind. |
Ich würde hier nicht zustimmen. Ein Beitritt zur EU ändert zunächst einmal nichts an der internen Struktur dieser Volkswirtschaft. Der einzig relevante Effekt, der mir hier einfällt, ist eine größere Stabilität der Währung.
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- Niklas Luhmann -
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Shadaik evolviert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 26377
Wohnort: MG
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(#1278064) Verfasst am: 29.04.2009, 10:55 Titel: |
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beachbernie hat folgendes geschrieben: | Shadaik hat folgendes geschrieben: | Irland ist offiziell bankrott. Wie ist das ein "besser dastehen"? |
Z.B. muss Irland nicht unter den Folgen einer restlos kaputten Waehrung leiden wie Island. Mit der Hauptgrund dafuer, dass man in Island keinen anderen Ausweg mehr sieht ausser der Integration in die EU, ist die Tatsache, dass man um eine Waehrungsreform absolut nicht mehr herumkommt und der Euro ist dabei sicher die stabilere Alternative.
Gruss, Bernie | Man verlagert das problem also einfach nur um eine Ebene nach oben und hofft, dass der Euro länger durchhält?
@tridi: Tagespresse.
_________________ Fische schwimmen nur in zwei Situationen mit dem Strom: Auf der Flucht und im Tode
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beachbernie male Person of Age and without Color
Anmeldungsdatum: 16.04.2006 Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii
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(#1278752) Verfasst am: 29.04.2009, 21:24 Titel: |
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Shadaik hat folgendes geschrieben: | beachbernie hat folgendes geschrieben: | Shadaik hat folgendes geschrieben: | Irland ist offiziell bankrott. Wie ist das ein "besser dastehen"? |
Z.B. muss Irland nicht unter den Folgen einer restlos kaputten Waehrung leiden wie Island. Mit der Hauptgrund dafuer, dass man in Island keinen anderen Ausweg mehr sieht ausser der Integration in die EU, ist die Tatsache, dass man um eine Waehrungsreform absolut nicht mehr herumkommt und der Euro ist dabei sicher die stabilere Alternative.
Gruss, Bernie | Man verlagert das problem also einfach nur um eine Ebene nach oben und hofft, dass der Euro länger durchhält?
@tridi: Tagespresse. |
Der Euro besitzt eine erheblich groessere Basis und ist deshalb aus den von mir bereits angeschnittenen Gruenden stabiler. Oder weshalb sonst sind es vor allem kleine Waehrungen, die so richtig vor Hunde gehen?
Gruss, Bernie
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Hucklebuck dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 25.11.2008 Beiträge: 996
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(#1278823) Verfasst am: 29.04.2009, 22:40 Titel: |
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beachbernie hat folgendes geschrieben: | sehr gut hat folgendes geschrieben: | beachbernie hat folgendes geschrieben: | Wer macht denn kaputt? Ist es nicht vielmehr so, dass zu klein "nicht konkurrenzfaehig" bedeutet und niemand was kaputt macht, sondern man letztlich an der Realitaet kaputt geht? |
Kleinere Strukturen waren Jahrhunderte 'normal', erst jetzt mit Hilfe entsprechender Technik lassen sich grössere Strukturen aufbauen, d.h. kleines wird erst jetzt verdrängt und damit 'kaputt' gemacht. |
Von wem? Kaputt machen setzt einen "Kaputtmacher" voraus... |
Nö.
Lediglich ein System, das kaputtmacht.
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Hucklebuck dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 25.11.2008 Beiträge: 996
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(#1278825) Verfasst am: 29.04.2009, 22:43 Titel: |
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Raphael hat folgendes geschrieben: | Die Gefahr muss überwältigend sein für die Isländer, dass sie in der Stunde der Not eine Lesbe an die Spitze der Regierung rufen... In Abwandlung eines Werbespots, den ich jüngst immer wieder höre, darf man wohl sagen: Die allermeisten Wirtschafts- und Regierungsbosse sind Heteros. Sie haben uns die Krise eingebrockt. Wenn wir da wieder herauskommen wollen, müssen wir andere Leute holen. |
War das jetzt Satire?
Oder einfach nur albern?
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tridi _____
Anmeldungsdatum: 21.06.2007 Beiträge: 7933
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(#1279459) Verfasst am: 30.04.2009, 22:36 Titel: |
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Shadaik hat folgendes geschrieben: |
@tridi: Tagespresse. |
meinst du die bildzeitung?
ansonsten habe ich zwar befuerchtungen eines bankrotts des irlaendischen staates gesehen, aber keine offizielle bankrotterklaerung.
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Sokrateer souverän
Anmeldungsdatum: 05.09.2003 Beiträge: 11649
Wohnort: Wien
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(#1279610) Verfasst am: 01.05.2009, 02:27 Titel: |
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beachbernie hat folgendes geschrieben: | Shadaik hat folgendes geschrieben: | Irland ist offiziell bankrott. Wie ist das ein "besser dastehen"? |
Z.B. muss Irland nicht unter den Folgen einer restlos kaputten Waehrung leiden wie Island. Mit der Hauptgrund dafuer, dass man in Island keinen anderen Ausweg mehr sieht ausser der Integration in die EU, ist die Tatsache, dass man um eine Waehrungsreform absolut nicht mehr herumkommt und der Euro ist dabei sicher die stabilere Alternative. |
Kuriose Interpretation. Dass Irland und Spanien im Gegensatz zu den Briten momentan nicht abwerten können, ist ein großes Problem für diese Staaten. Da sind sich die Ökonomen einig:
Paul Krugman:
http://krugman.blogs.nytimes.com/2009/01/19/the-pain-in-spain/
Zitat: |
But Spain is in worse shape than Florida, for two reasons — reasons familiar to anyone who was involved in the great debate about whether the euro was a good idea.
First, Europe doesn’t have a central government; Spain, unlike Florida, can’t draw on Social Security and Medicare checks from Washington. So the burden of recession falls entirely on the local budget — hence the country’s declining credit rating.
Second, the United States has a more or less geographically integrated labor market: workers move from distressed regions to those with better prospects. (The housing bust has, however, reduced mobility because people can’t sell their houses.) Europe does not: yes, there’s a fair bit of mobility both among the elite and among low-wage workers at the bottom, but nothing like the US level.
So what can Spain do? It needs to become more competitive — but it can’t have a devaluation, because it’s a euro country. So the only alternative is wage cuts, which are desperately hard to achieve (and create big problems for debtors.) |
Paul Krugman hat ähnliches über Irland gesagt.
Die Einführung des Euro war ein Fehler. Lediglich diejenigen Länder, deren Volkswirtschaften synchron mit der deutschen laufen bzw. eng an sie angebunden sind, hätten mitmachen sollen. Andere, regionale, europäische Währungen wären denkbar. Z.b. Spanien + Portugal, Balkan, Zentral-Osteuropa.
Eine gemeinsame Währung braucht eine verzahnte Volkswirtschaft und koordinierte Fiskalpolitik. Beides ist in Gesamteuropa nicht der Fall und auch nicht mittelfristig absehbar.
Auch Keynesianismus ist in der EU aktuell nicht machbar. Jetzt sind alle beim Stimulieren der Wirtschaft zögerlich, weil ein Großteil sowieso ins Ausland geht. Jeder will, dass sich die anderen an die Maastricht-Kriterien halten. Dass sich die aufstrebenden osteuropäischen Länder daran halten sollen, hielt ich auch schon immer für albern.
Nochwas:
Den Isländern wird aktuell sogar mehr geholfen, weil sie klein sind, als vielen EU-Mitgliedsstaaten, wie Lettland.
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Shadaik evolviert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 26377
Wohnort: MG
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(#1279643) Verfasst am: 01.05.2009, 08:21 Titel: |
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tridi hat folgendes geschrieben: | Shadaik hat folgendes geschrieben: |
@tridi: Tagespresse. |
meinst du die bildzeitung?
ansonsten habe ich zwar befuerchtungen eines bankrotts des irlaendischen staates gesehen, aber keine offizielle bankrotterklaerung. | Seit wann ist die Bild irgendeine Form von Presse (ausser in demselben Sinne wie eine Zitronenpresse).
Aber gut, dann lass halt das "offiziell" weg. Macht's auch nicht besser.
_________________ Fische schwimmen nur in zwei Situationen mit dem Strom: Auf der Flucht und im Tode
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beachbernie male Person of Age and without Color
Anmeldungsdatum: 16.04.2006 Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii
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(#1280154) Verfasst am: 01.05.2009, 21:37 Titel: |
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Hallo Sokrateer,
Sokrateer hat folgendes geschrieben: | Dass Irland und Spanien im Gegensatz zu den Briten momentan nicht abwerten können, ist ein großes Problem für diese Staaten. Da sind sich die Ökonomen einig:
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Welche Oekonomen sind sich da Einig darueber? Vor allem die wirtschaftsnahen und das aus gutem Grund...
Schauen wir uns einfach einmal mal an, was eine Abwertung der eigenen Waehrung bewirkt. Zunaechst profitiert vor allem die heimische Exportwirtschaft von einer solchen Abwertung. Der Grund ist klar. Die Kosten fallen vor allem in heimischer Waehrung an, insbesondere die Loehne, waehrend die Erloese in Devisen anfallen, d.h. nun in heimischer Waehrung mehr wert sind. Dieser Sondergewinn kann nun entweder dazu verwendet werden im Ausland die Preise fuer seine Produkte zu senken und so zusaetzliche Marktanteile zu gewinnen oder zur Steigerung des ausgewiesenen Bilanzgewinns. Die Exportwirtschaft ist also der grosse Gewinner einer Waehrungsabwertung. Es gibt natuerlich auch Verlierer, neben den Unternehmen, die mehr Vorprodukte importieren muessen als sie Fertigprodukte exportieren, vor allem die Verbraucher, die mehr fuer importierte Waren bezahlen muessen und dies bewirkt direkt eine hoehere Inflation. Gerade fuer einen Zwergstaat wie Island, der naturgemaess mehr importieren muss als groessere Laender, weil er gar nicht alles selber herstellen kann, was eine moderne Industriergesellschaft ausmacht, ist dieser Effekt besonders gross. In der Folge spueren die Arbeitnehmer den Wohlstandsverlust und fordern hoehere Loehne, die erfahrungsgemaess letztlich auch durchgesetzt werden. Ergo wird der urspruengliche Wettbewerbsvorteil der heimischen Wirtschaft wieder aufgezehrt und durch die jetzt hoeheren Lohnkosten fuer inlaendische Produkte eine weitere Inflationsrunde ausgeloest (Die Wirtschaftswissenschaftler sprechen hier von "Zweitrundeneffekt"). Im Ergebnis bleibt ein kurzer Boom der Exportwirtschaft und am Ende eine dauerhafte Entwertung der Ersparnisse vor allem der kleinen Leute durch die erhoehte Inflationsrate, was auf eine Umverteilung von unten nach oben hinauslaeuft, weil sich die grossen Geldvermoegen laengst gegen Inflation abgesichert haben bzw. in andere Waehrungen oder Sachwerte getauscht wurden. Deshalb sind sich auch gewisse Oekonomen der Marke Professor Unsinn so einig darin, dass Waehrungsabwertungen so ein tolles Allheilmittel sind. Ich bestreite das. Waehrungsabwertungen sind nichts weiter als ein abgekartetes Spiel unfaehiger und gekaufter Politiker die Sparstruempfe der kleinen Leute zu pluendern um ihre vorausgegangen Fehler wieder auszubuegeln und ihre Kumpels in der Wirtschaft happy zu machen, sonst nichts! Deshalb halte ich es vor allem fuer wirtschaftspolitisch disziplinierend, wenn dieser vermeintlich einfache Ausweg aus einer Krise versperrt ist.
Gerade am Beispiel Islands wird's klar, wie das laeuft. Was ist passiert? Island hat sein isolationistisches Wolkenkuckucksheim dadurch finanziert, dass es durch einen uebermaessig aufgeblaehten Bankensektor die Gewinne auf den internationalen Finanzmaerkten erwirtschaften liess, die es unbedingt brauchte um auf dem Weltmarkt zu kaufen, was man selber nicht hatte bzw nicht herstellen konnte, z.B. Rohstoffe und viele high-Tech-Industrieprodukte. Diese extreme Banklastigkeit ermoeglichte die Aufrechterhaltung der Illusion, dass es moeglich waere sich einerseits vom Weltmarkt abzuschotten um heimische Industrien zu schuetzen und andererseits trotzdem von den globalen Handelsstroemen profitieren zu koennen. Diese Seifenblase ist im Zuge der gegenwaertigen Finanzkrise geplatzt und es wird deutlich, dass man in einer ueblen Sackgasse steckt. Die dramatische Abwertung des islaendischen Krone reicht naemlich gar nicht aus um das Ruder herumzureissen, weil es gar keine nennenwerte Exportindustrie gibt, die die jetzt fehlenden Devisen erwirtschaften koennte. Weite Teile der islaendischen Wirtschaft haben ihre Wettbewerbsfaehigkeit auf den internationalen Maerkten dadurch eingebuesst, dass sie durch protektionistische Massnahmen vor der internationalen Konkurrenz geschuetzt wurden. Wie sollen die jetzt ploetzlich das in den Zeiten der isolationistischen Gluecksseligkeit Versaeumte nachholen und auf einmal konkurrenzfaehig werden? Der Effekt der Waehrungsabwertung reicht da bei Weitem nicht aus!
Letztlich bleibt Island nur im Eilverfahren der EU und dem Euro beizutreten, weil ansonsten die naechsten Jahre fuer die Islaender ganz, ganz bitter werden. Die Islaender haben dies erkannt und der isolationistischen "Unabhaengigkeitspartei", die mit ihren Vabanquespiel alles auf die Bankenkarte zu setzen wirtschaftspolitisch bankrott gegangen ist, abgwaehlt und sich stattdessen eher proeuropaeischen Kraeften zugewandt. Deshalb ist es nur noch eine Frage der Zeit bis Island EU-Mitglied wird, es waere naemlich politisch aeusserst dumm, wenn sich die EU den islaendischen Beitrittswuenschen verweigern wuerde. Klar kostet das zunaechst mal Geld fuer die EU, aber die Moeglichkeiten einer Integration Islands in den gemeinsamen Markt und ins gemeinsame Waehrungssystem wiegen diese Kosten bei Weitem auf! Unterm Strich gewinnen beide Seiten durch den Beitritt, die Islaender genauso wie die Europaer. Deshalb nochmal: Herzlich willkommen, Island!
Gruss, Bernie
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Sokrateer souverän
Anmeldungsdatum: 05.09.2003 Beiträge: 11649
Wohnort: Wien
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(#1283090) Verfasst am: 06.05.2009, 01:09 Titel: |
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beachbernie, du produzierst hier nur wirre Glaubenssätze.
Die Isländer haben Schulden in Euro (und GP), für die der Staat haftet und Werte in Dollar. Die Werte erwiesen sich als getürkt. Damit sind sie pleite. Die Einführung des Euro hätte an der Situation gar nichts geändert.
Der Nachteil einer Abwertung ist hauptsächlich der Vertrauensverlust. Aber das haben die Isländer sowieso schon verloren. Die Spareinlagen sind sowieso nichts wert, weil sie weder die Banken noch der Staat zurückzahlen kann. Mit einer Abwertung bleibt man wenigstens handlungsfähig.
Das Problem hätte sich also unter dem Euro genauso ergeben und die Lösung hat überhaupt nichts mit Währungen zu tun, sondern besteht darin, dass die anderen Europäer den Isländern aus Mitleid Geld (egal welcher Währung) schenken.
Jedenfalls muss eine Zentralbank Leitzinsen festlegen. Die Höhe der Leitzinsen hängt von volkswirtschaftlichen Parametern ab. Falls in Island, Spanien, Deutschland und Ungarn unterschiedliche volkswirtschaftliche Bedingungen stark divergieren, kann es kein Zinsniveau geben, das für alle sinnvoll ist und damit wird eine gemeinsame Währung zum Problem.
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sehr gut dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 05.08.2007 Beiträge: 14852
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(#1283466) Verfasst am: 06.05.2009, 16:39 Titel: |
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Sokrateer hat folgendes geschrieben: | Jedenfalls muss eine Zentralbank Leitzinsen festlegen. |
Wieso?
Die erschaffen "Geld" aus dem Nichts, wieso sollten die überhaupt Zinsen dafür nehmen dürfen?
Und wie sollen diese Zinsen zurückbezahlt werden können wenn Zentralbanken als einzige "Geld" schaffen dürfen?
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AXO nach unbekannt auf unbestimmte Zeit verzogen
Anmeldungsdatum: 05.02.2007 Beiträge: 10129
Wohnort: Thüringen
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(#1284242) Verfasst am: 07.05.2009, 18:26 Titel: |
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beachbernie hat folgendes geschrieben: |
Wer macht denn kaputt? Ist es nicht vielmehr so, dass zu klein "nicht konkurrenzfaehig" bedeutet und niemand was kaputt macht, sondern man letztlich an der Realitaet kaputt geht?
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hm - zeigt nicht gerade diese Krise, das die großen Strukturen als erstes ins Wanken geraten,
ums nackte Überleben kämpfen und (die untergeordneten Strukturen mitreißend) über die Klinge
springen,
weil sie zu groß, verstrickt, undurchschauber (selbst für ihre "Macher") geworden sind und dadurch so ineffektiv
wirtschaften das schon vergleichsweise geringe Umsatzeinbrüche Gewinn in Verlust wandeln
und sie jeglicher Flexibilität entbehren angemessen auf Marktveränderungen zu reagieren?
Es kommt doch derzeit keiner wegen mangelnder Konkurrenzfähigkeit gegenüber "Größeren"
ins staucheln - sondern alle die jahrzehntelang auf zu großen Fuß gelebt haben stolpern grad über selbige.
Fusionsabsichten wie Fiat/Chrysler/Opel ist doch nichts als der hoffnungslose Versuch jetzt billig
nen Laden derart aufzublähen das er nach dem zwangsläufigen Schrumpfprozess (nächstes oder
übernächstes Jahr) immer noch n bißchen groß und wichtig ist.
Relikte alter Denke welche die Probleme hervorgerufen hat und sie darum auch so nicht lösen wird,
sondern sie weiter vertieft
_________________ Augen auf dann kann nichts passieren
Zuletzt bearbeitet von AXO am 07.05.2009, 18:33, insgesamt einmal bearbeitet |
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AXO nach unbekannt auf unbestimmte Zeit verzogen
Anmeldungsdatum: 05.02.2007 Beiträge: 10129
Wohnort: Thüringen
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(#1284243) Verfasst am: 07.05.2009, 18:28 Titel: |
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sehr gut hat folgendes geschrieben: | Sokrateer hat folgendes geschrieben: | Jedenfalls muss eine Zentralbank Leitzinsen festlegen. |
Wieso?
Die erschaffen "Geld" aus dem Nichts, wieso sollten die überhaupt Zinsen dafür nehmen dürfen?
Und wie sollen diese Zinsen zurückbezahlt werden können wenn Zentralbanken als einzige "Geld" schaffen dürfen? |
weil es systemzerstörend wäre was anderes als das zu tun
_________________ Augen auf dann kann nichts passieren
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sehr gut dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 05.08.2007 Beiträge: 14852
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(#1284300) Verfasst am: 07.05.2009, 19:50 Titel: |
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AXO hat folgendes geschrieben: | sehr gut hat folgendes geschrieben: | Sokrateer hat folgendes geschrieben: | Jedenfalls muss eine Zentralbank Leitzinsen festlegen. |
Wieso?
Die erschaffen "Geld" aus dem Nichts, wieso sollten die überhaupt Zinsen dafür nehmen dürfen?
Und wie sollen diese Zinsen zurückbezahlt werden können wenn Zentralbanken als einzige "Geld" schaffen dürfen? |
weil es systemzerstörend wäre was anderes als das zu tun |
Wenn du damit das Zins/Zinseszins-System und den Kapitalismus meinst: Ja.
Dieser nie zurückzahlbare Zins zwingt dazu das jedes Jahr mehr Profite erwirtschaftet werden müssen wie im Vorjahr, so wird der Kapitalismus erhalten. Natürlich nur eine begrenzte Zeit, da eine Wirtschaft nicht ständig wachsen kann in einer begrenzten Welt, und wegen Schulden+Zins+Zinseszins und derem exponentiellen Wachstums.
Ich sehe Zentralbanken jedenfalls ab Abzocker, sie nehmen für etwas Zinsen was sie nicht geschaffen haben, und diese Zinsen berechnen sie anhand dessen was der Markt hergibt. Wenn man dann noch bedenkt das z.B. die US-Zentralbank ein Zusammenschluss mehrerer Privatbanken ist, nix staatlich, dann könnte man da das grösste (kriminelle) Ding überhaupt vermuten...
Für mich ist dieses System jedenfalls absurd, wenn jemand meint einen besseren Überblick drüber zu haben bzw meint das ich falsch liege: nur zu...
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beachbernie male Person of Age and without Color
Anmeldungsdatum: 16.04.2006 Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii
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(#1284463) Verfasst am: 07.05.2009, 23:33 Titel: |
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AXO hat folgendes geschrieben: | beachbernie hat folgendes geschrieben: |
Wer macht denn kaputt? Ist es nicht vielmehr so, dass zu klein "nicht konkurrenzfaehig" bedeutet und niemand was kaputt macht, sondern man letztlich an der Realitaet kaputt geht?
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hm - zeigt nicht gerade diese Krise, das die großen Strukturen als erstes ins Wanken geraten,
ums nackte Überleben kämpfen und (die untergeordneten Strukturen mitreißend) über die Klinge
springen,
weil sie zu groß, verstrickt, undurchschauber (selbst für ihre "Macher") geworden sind und dadurch so ineffektiv
wirtschaften das schon vergleichsweise geringe Umsatzeinbrüche Gewinn in Verlust wandeln
und sie jeglicher Flexibilität entbehren angemessen auf Marktveränderungen zu reagieren?
Es kommt doch derzeit keiner wegen mangelnder Konkurrenzfähigkeit gegenüber "Größeren"
ins staucheln - sondern alle die jahrzehntelang auf zu großen Fuß gelebt haben stolpern grad über selbige.
Fusionsabsichten wie Fiat/Chrysler/Opel ist doch nichts als der hoffnungslose Versuch jetzt billig
nen Laden derart aufzublähen das er nach dem zwangsläufigen Schrumpfprozess (nächstes oder
übernächstes Jahr) immer noch n bißchen groß und wichtig ist.
Relikte alter Denke welche die Probleme hervorgerufen hat und sie darum auch so nicht lösen wird,
sondern sie weiter vertieft |
Wenn das stimmen wuerde, dann waeren die Eurostaaten bankrott und nicht Island!
Uebrigens liegt dem Interesse FIATs an der Uebernahme von Chrysler und Opel die Ueberzeugung des CEOs zugrunde, dass mittel- bis langfristig ein Autounternehmen nur dann ueberlebensfaehig sein kann, wenn es mindestens 5 Millionen Einheiten pro Jahr herstellt und verkauft, also gross genug ist. Mit den anvisierten Uebernahmen kaeme FIAT rechnerisch auf 6 Millionen....(Ich halte hier den Grundgedanken schon fuer richtig aber die Umsetzung falsch. FIAT waere besser beraten neue "gruene" Modelle einzufuehren um auf die kritische Masse zu kommen als sich alte Dinosaurier ans Bein zu binden, aber das ist eine ganz andere Diskussion)
Gruss, Bernie
_________________ Defund the gender police!!
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sehr gut dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 05.08.2007 Beiträge: 14852
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AXO nach unbekannt auf unbestimmte Zeit verzogen
Anmeldungsdatum: 05.02.2007 Beiträge: 10129
Wohnort: Thüringen
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(#1284616) Verfasst am: 08.05.2009, 11:07 Titel: |
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beachbernie hat folgendes geschrieben: | AXO hat folgendes geschrieben: | beachbernie hat folgendes geschrieben: |
Wer macht denn kaputt? Ist es nicht vielmehr so, dass zu klein "nicht konkurrenzfaehig" bedeutet und niemand was kaputt macht, sondern man letztlich an der Realitaet kaputt geht?
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hm - zeigt nicht gerade diese Krise, das die großen Strukturen als erstes ins Wanken geraten,
ums nackte Überleben kämpfen und (die untergeordneten Strukturen mitreißend) über die Klinge
springen,
weil sie zu groß, verstrickt, undurchschauber (selbst für ihre "Macher") geworden sind und dadurch so ineffektiv
wirtschaften das schon vergleichsweise geringe Umsatzeinbrüche Gewinn in Verlust wandeln
und sie jeglicher Flexibilität entbehren angemessen auf Marktveränderungen zu reagieren?
Es kommt doch derzeit keiner wegen mangelnder Konkurrenzfähigkeit gegenüber "Größeren"
ins staucheln - sondern alle die jahrzehntelang auf zu großen Fuß gelebt haben stolpern grad über selbige.
Fusionsabsichten wie Fiat/Chrysler/Opel ist doch nichts als der hoffnungslose Versuch jetzt billig
nen Laden derart aufzublähen das er nach dem zwangsläufigen Schrumpfprozess (nächstes oder
übernächstes Jahr) immer noch n bißchen groß und wichtig ist.
Relikte alter Denke welche die Probleme hervorgerufen hat und sie darum auch so nicht lösen wird,
sondern sie weiter vertieft |
Wenn das stimmen wuerde, dann waeren die Eurostaaten bankrott und nicht Island!  |
die letzte Messe ist noch längst nicht gelesen
Zitat: |
Uebrigens liegt dem Interesse FIATs an der Uebernahme von Chrysler und Opel die Ueberzeugung des CEOs zugrunde, dass mittel- bis langfristig ein Autounternehmen nur dann ueberlebensfaehig sein kann, wenn es mindestens 5 Millionen Einheiten pro Jahr herstellt und verkauft, also gross genug ist. |
woraus solche Überzeugungen resultieren sagte ich ja - davor in ernsthafte Schwierigkeiten zu kommen haben sie allerdings nicht geschützt.
Meinst du inzwischen nicht auch langsam Bernie - das etablierte Analysten lediglich noch die
alten "Kristallkugeln" beschwören, wärend die Welt um sie eine andere geworden ist, die keine
verlässlichen Daten mehr für ihre Denkschemen liefern kann?
Zitat: |
Mit den anvisierten Uebernahmen kaeme FIAT rechnerisch auf 6 Millionen.... |
Sofern der Absatz auf bisherigen Niveau bleibt, was nicht der Fall sein wird.
Wenn zetsche heute sagt das er die NKW-Produktion so umstrukturieren wird,
das Mercedes zukünftig 40% weniger NKW baut - dann ist das realistisch und
ausnahmsweise mal halbwegs ehrlich.
Die Auswirkungen dieser Aussage auf Arbeitsplätze, Zulieferer und Rohstoffindustrie,
sowie Export- und Steueraufkommen sind anscheinend aber kaum wem klar und im
PKW-markt wirds kaum anders werden wenn Abwrackprämie und der ganze ander
Verschleierungsquark abgegessen sind.
Zitat: | (Ich halte hier den Grundgedanken schon fuer richtig aber die Umsetzung falsch. FIAT waere besser beraten neue "gruene" Modelle einzufuehren um auf die kritische Masse zu kommen als sich alte Dinosaurier ans Bein zu binden, aber das ist eine ganz andere Diskussion)
Gruss, Bernie |
Ich finde eben drum nicht das Fiat schlecht beraten ist sich Opel-knowhow unter den Nagel zu reißen
und nebenher nen auf dem USA-Markt etablierten Vermarktungsnamen mit nach wie vor guten Klang und n paar US-amerikanische Produktionsstandorte mitzunehmen.
Wo die Autos dahinter dann gebaut werden und was unter dem Kleid steckt ist doch noch völlig offen.
Wenn der Absatz einbricht - "was ja keiner jetzt schon ahnen konnte" werden die Läden zusammengestrichen
und Fiats mit Opel-knowhow in verbleibenden Standorten in Turin, Rüsselheim und Detroit mit
deutlich reduzierter Belegschaft gebaut
und je nach Markt als Chrysler, Fiat oder Opel verkauft
_________________ Augen auf dann kann nichts passieren
Zuletzt bearbeitet von AXO am 08.05.2009, 11:29, insgesamt 3-mal bearbeitet |
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