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Modernes Theater - nur noch nackt und obszön möglich?
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Tassilo
Deaktiviert



Anmeldungsdatum: 17.05.2004
Beiträge: 7361

Beitrag(#1277671) Verfasst am: 28.04.2009, 17:36    Titel: Re: Modernes Theater - nur noch nackt und obszön möglich? Antworten mit Zitat

Poldi hat folgendes geschrieben:
Tassilo hat folgendes geschrieben:
Poldi hat folgendes geschrieben:
Hat zwar nix mit Theater zu tun, aber wir sind als Musiker wegen genau dieser "Problematik" derzeit im Streit mit ein paar Veranstaltern ... denen war unsere Bühnen-Show zu "obszön" Lachen

Fotos?


Mußte ich vorübergehend vom Netz nehmen, auf Grund diverser Drohungen von Veranstalter und Sponsoren ...
werden aber bald wieder online sein, bei MySpace haben einige Leute welche in ihren Alben, die versuchte Zensur durch den Veranstalter funktioniert also nicht zwinkern

Aber ein Video haben wir online : http://www.tampones.de/index.php?name=Movie&file=movie&mid=10
(wobei ich das selber noch nicht gesehen habe, dank ISDN, also keine Garantie zwinkern )

Sind die Stiefel wirklich so grün wie auf dem Video? Geschockt
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zelig
Kultürlich



Anmeldungsdatum: 31.03.2004
Beiträge: 25405

Beitrag(#1277684) Verfasst am: 28.04.2009, 17:55    Titel: Antworten mit Zitat

Theater bedeutet doch auch Provokation und Spektakel.
Wenn die Leute während der Aufführung rausrennen, dann scheint mir das Spektakel gelungen. : )
Dröge Hochkultur gibt es sonst genug. Niemand wird gezwungen, da rein zu gehen.
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VT_340
asymptotischer Hund



Anmeldungsdatum: 08.06.2006
Beiträge: 621
Wohnort: Essen

Beitrag(#1277808) Verfasst am: 28.04.2009, 20:34    Titel: Antworten mit Zitat

Macht das an dieser Stelle sinn?
Das klingt verknorpelt und unflexibel. Gerade im Bereich der Aufführung scheitert ein hermeutisch-Ästhetischer zugang oft. Nicht jede Handlung auf der Bühne (z.B Ficken) lässt sich durch ihre Zeichenhaftigkeit greifen, oft steht die körperliche Wirkung auf den Rezipienten im Vordergrund. So muss die Physik einer Handlung nicht sofort in einen Zeichenstatus überführt werden sondern kann eine eigene, nicht aus dem Zeichenstatus resultierende Wirkung hervorrufen. Gerade diese Wirkung (Entsetzen, Übelkeit usw) kann dann Reflexionen in Gang setzen. Wirkungen als richtig oder falsch zu beschreiben ist in dem Fall sehr unangebracht!
_________________
Denken schadet der Illusion
Hildegard Knef
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pyrrhon
registrierter User



Anmeldungsdatum: 22.05.2004
Beiträge: 8770

Beitrag(#1277812) Verfasst am: 28.04.2009, 20:41    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
Theater bedeutet doch auch Provokation und Spektakel.
Wenn die Leute während der Aufführung rausrennen, dann scheint mir das Spektakel gelungen. : )


Ich erinnere mich unscharf daran, dass der Dichter mit seinem Stück eventuell auch etwas aussagen wollte. Ich stimme Dir ja zu, allein ich finde, eine Aufführung muss auch überzeugen, nicht nur provozieren und spektakeln zum Selbstzweck. Umgekehrt überzeugen Vorstellungen, die provokante Stücke völlig brav und stubenrein auf die Bühne bringen, ja auch nicht. Nur scheint bei manchen letztere Fehlleistung viel akzeptierter zu sein und oft auch gar nicht einmal als Fehlleistung erkannt.
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Kiki
ist sicher nicht Eso



Anmeldungsdatum: 27.01.2007
Beiträge: 15062
Wohnort: Ulm

Beitrag(#1277892) Verfasst am: 28.04.2009, 23:06    Titel: Antworten mit Zitat

Hucklebuck hat folgendes geschrieben:
Kiki hat folgendes geschrieben:
Es kommt auf die Ausrichtung des Hauses an. Ins Thaliatheater in Hamburg gehe ich mittlerweile nur noch ungern.

Warum?
Im Thalia war ich das letzte Mal in den Neunzigern zu irgend so ner jährlichen Party mit Kleinkunst usw.. Kann auch ein Tag der offenen Tür gewesen sein.
Was läuft da denn im Moment so anders?


Anderer Intendant. Das ist eigentlich so das grundsätzliche Problem. Es ist halt wesentlich moderner geworden. Das letzte, was ich da gesehen habe, waren die Buddenbrooks und das war so schräg inszeniert... da ist das ganze Buch bei verloren gegangen.
_________________
You may not have realized that your tiniest moves provoke disorder in my heart with a strenght comparable to that of a typhoon.
~
Kömodie = Tragödie + Zeit (Jürgen von der Lippe)
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Poldi
Bin Daheim



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 4559
Wohnort: Bavarian Congo

Beitrag(#1278031) Verfasst am: 29.04.2009, 10:00    Titel: Re: Modernes Theater - nur noch nackt und obszön möglich? Antworten mit Zitat

Tassilo hat folgendes geschrieben:
Poldi hat folgendes geschrieben:

Aber ein Video haben wir online : http://www.tampones.de/index.php?name=Movie&file=movie&mid=10
(wobei ich das selber noch nicht gesehen habe, dank ISDN, also keine Garantie zwinkern )

Sind die Stiefel wirklich so grün wie auf dem Video? Geschockt


Jupp, sind sie, die Bilder sind mittlerweile wieder online, da kannst du nachgucken Cool
_________________
gG,
Poldi
Doch leider kanns gefählich sein, den Satan in dir zu verstehen.
Jeder Mensch ein Sünderschwein, Oh christliches Vergehen.
Die Trennung zwischen Gut und Bös die wirst du niemals finden
nur leider kanns gefährlich sein das den Pfaffen auf die Nasen zu binden.
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Zumsel
registrierter User



Anmeldungsdatum: 08.03.2005
Beiträge: 4667

Beitrag(#1278039) Verfasst am: 29.04.2009, 10:08    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
Theater bedeutet doch auch Provokation und Spektakel.
Wenn die Leute während der Aufführung rausrennen, dann scheint mir das Spektakel gelungen. : )


Wen provozieren im Theater denn heute noch blanke Ärsche und entblößte Genitalien? Und wenn einem eine Inszenierung nicht gefällt, rennt man nicht aus der Vorführung, sondern äußert das am Ende derselben mit Buh-Rufen für den Regisseur (geht natürlich nur, wenn der auch auf die Bühne tritt, also zumeist nur bei Premieren).

zelig hat folgendes geschrieben:
Niemand wird gezwungen, da rein zu gehen.


Aber würden die Leute nur in Theatervorstellungen gehen, bei denen sie von vornherein wissen, dass sie ihnen gefallen werden, dürfte es mit der Provaktion recht schwierig werden.
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Ahriman
Tattergreis



Anmeldungsdatum: 31.03.2006
Beiträge: 17976
Wohnort: 89250 Senden

Beitrag(#1278126) Verfasst am: 29.04.2009, 12:26    Titel: Antworten mit Zitat

Der Spuk wäre möglicherweise schnell vorbei, wenn man für Theatervorstellungen ein gesetzliches "Rückgaberecht" einführte: Wer vor dem Schluß geht, bekommt sein Eintrittsgeld zurück.
In der Opernparodie "Die Leiche im Sack" sagt der Regisseur: "Ich brauche kein Publikum, Publikum stört nur."
_________________
...und suche mich nicht in der Unterführung...
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blakki
Brumm, brumm, ...



Anmeldungsdatum: 21.01.2009
Beiträge: 556
Wohnort: Im wilden Süden

Beitrag(#1278133) Verfasst am: 29.04.2009, 12:37    Titel: Antworten mit Zitat

Das Ganze hat wenigstens einen Vorteil, Bibeltreue machen einen großen Bogen um das Theater Mr. Green
_________________
Hubraum statt Spoiler.
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jdf
MIM-104C Nikopol
Foren-Admin



Anmeldungsdatum: 30.05.2007
Beiträge: 25579
Wohnort: Nekropole E|B

Beitrag(#1278158) Verfasst am: 29.04.2009, 13:05    Titel: Antworten mit Zitat

blakki hat folgendes geschrieben:
Das Ganze hat wenigstens einen Vorteil, Bibeltreue machen einen großen Bogen um das Theater Mr. Green

Die gehen dann lieber zum Krippenspiel. Daumen hoch!
_________________

RuZZen, die: Der Teil der russischen Bevölkerung, der den völkerrechtswidrigen Angriffskrieg gegen die Ukraine billigt bzw unterstützt bzw durchführt.

Ceterum censeo Iulianem esse liberatum.
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Zoff
registrierter User



Anmeldungsdatum: 24.08.2006
Beiträge: 21668

Beitrag(#1278168) Verfasst am: 29.04.2009, 13:11    Titel: Antworten mit Zitat

jdf hat folgendes geschrieben:
blakki hat folgendes geschrieben:
Das Ganze hat wenigstens einen Vorteil, Bibeltreue machen einen großen Bogen um das Theater Mr. Green

Die gehen dann lieber zum Krippenspiel. Daumen hoch!


Die freuen sich schon darauf.

Obwohl das ja auch ziemlich splatter-mäßig ist, eigentlich..
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Sportskanone
Potenter Lover



Anmeldungsdatum: 31.08.2008
Beiträge: 16
Wohnort: Berlin

Beitrag(#1278293) Verfasst am: 29.04.2009, 14:54    Titel: Antworten mit Zitat

MSS hat immer völlig richtig gesagt, die Alternative zum Glauben seien Kunst, Philosophie und Wissenschaft. Man muss an dieser Stelle aber mal wieder erschrocken feststellen, dass unter 95 % der "aktiven" Agnostiker und Atheisten die Kunst völlig ausgeklammert wird. Was bleibt, ist ein knochentrockenes und "sinnvolles", extrem rationalistisches Weltbild.

Und dieser Thread ist schon deshalb problematisch, weil nur über die theoretische Möglichkeit eines eigentlich völlig unbekannten Theaters diskutiert wird. Ich würde viel lieber mal tatsächliche und konkrete Erfahrungen hören.

Und für die Frage: "Wie hältst du's eigentlich mit der Kunst?" fände ich einen eigenen Thread sehr spannend. In der Hoffnung, dass meine Befürchtungen widerlegt werden.

Gruß, Jens
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Tassilo
Deaktiviert



Anmeldungsdatum: 17.05.2004
Beiträge: 7361

Beitrag(#1278296) Verfasst am: 29.04.2009, 14:55    Titel: Antworten mit Zitat

Sportskanone hat folgendes geschrieben:
Und für die Frage: "Wie hältst du's eigentlich mit der Kunst?" fände ich einen eigenen Thread sehr spannend. In der Hoffnung, dass meine Befürchtungen widerlegt werden.

Es gibt sogar ein eigenes Unterforum "Kunst". Leider nicht sehr fleißig besucht. Weinen
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Nergal
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Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 11433

Beitrag(#1278325) Verfasst am: 29.04.2009, 15:12    Titel: Antworten mit Zitat

Kann sich wer erinnern was für ein Stück mal in der BRD premiere hatte wo die Schauspieler nackt waren und künstlichen "Kot" aus Plasticktüten drückten, um nicht selber scheissen zu müßen?
Ist nicht so lange her, ich kann mich nur nicht erinnern was das war.
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Hucklebuck
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Anmeldungsdatum: 25.11.2008
Beiträge: 996

Beitrag(#1278452) Verfasst am: 29.04.2009, 18:20    Titel: Antworten mit Zitat

Nergal hat folgendes geschrieben:
Kann sich wer erinnern was für ein Stück mal in der BRD premiere hatte wo die Schauspieler nackt waren und künstlichen "Kot" aus Plasticktüten drückten, um nicht selber scheissen zu müßen?
Ist nicht so lange her, ich kann mich nur nicht erinnern was das war.


Danke.
Für einen Lacher bist Du immer mal wieder gut.
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Hucklebuck
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Anmeldungsdatum: 25.11.2008
Beiträge: 996

Beitrag(#1278468) Verfasst am: 29.04.2009, 18:32    Titel: Antworten mit Zitat

Sportskanone hat folgendes geschrieben:
MSS hat immer völlig richtig gesagt, die Alternative zum Glauben seien Kunst, Philosophie und Wissenschaft. Man muss an dieser Stelle aber mal wieder erschrocken feststellen, dass unter 95 % der "aktiven" Agnostiker und Atheisten die Kunst völlig ausgeklammert wird. Was bleibt, ist ein knochentrockenes und "sinnvolles", extrem rationalistisches Weltbild.

Und dieser Thread ist schon deshalb problematisch, weil nur über die theoretische Möglichkeit eines eigentlich völlig unbekannten Theaters diskutiert wird. Ich würde viel lieber mal tatsächliche und konkrete Erfahrungen hören.

Und für die Frage: "Wie hältst du's eigentlich mit der Kunst?" fände ich einen eigenen Thread sehr spannend. In der Hoffnung, dass meine Befürchtungen widerlegt werden.

Gruß, Jens


Das ist ne Frage mit kritischer Substanz - ergo dürftest Du kaum Antworten erwarten...

Ich gebe jedenfalls schon mal zu, daß ich ein Theater-Ignorant bin. Mein letzter Theaterbesuch war ca. 97 in Hamburg, weiß nicht mal mehr wo, aber weil das Stück so gähnend langweilig war, kann ich mich zumindestens daran noch erinnern. Es war `Herr Puntila und sein Knecht Matti`.

"Kunst" als Begriff ist sicherlich ein "weites Feld", auf dem nicht nur die klassischen Künste Platz nehmen dürften.

Ich würde es eigentlich so interpretieren, daß Kunst und Zeit eine Wechselwirkung eingehen. Da die Zeit (sprich: Gesellschaft) in einer Sackgasse steckt, spiegelt sich genau dieser Sachverhalt sowohl in der Kunst als auch bei deren Rezipienten.
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Tassilo
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Anmeldungsdatum: 17.05.2004
Beiträge: 7361

Beitrag(#1278478) Verfasst am: 29.04.2009, 18:37    Titel: Antworten mit Zitat

Hucklebuck hat folgendes geschrieben:
Mein letzter Theaterbesuch war ca. 97 in Hamburg, weiß nicht mal mehr wo, aber weil das Stück so gähnend langweilig war, kann ich mich zumindestens daran noch erinnern. Es war `Herr Puntila und sein Knecht Matti`.

Ich habe das Stück mal in Ingolstadt gesehen und die Aufführung war großartig.
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Nergal
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Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 11433

Beitrag(#1278499) Verfasst am: 29.04.2009, 18:55    Titel: Antworten mit Zitat

Hat es eigentlich schon Stücke gegeben wo die Schauspieler echten Sex auf der Bühne hatten?

Ich habe mal gesucht aber nur vorgetäuschtes gefunden. zynisches Grinsen
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Hucklebuck
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Anmeldungsdatum: 25.11.2008
Beiträge: 996

Beitrag(#1278682) Verfasst am: 29.04.2009, 20:22    Titel: Antworten mit Zitat

Nergal hat folgendes geschrieben:
Hat es eigentlich schon Stücke gegeben wo die Schauspieler echten Sex auf der Bühne hatten?

Ich habe mal gesucht aber nur vorgetäuschtes gefunden. zynisches Grinsen


Ich glaube, wenn es das tatsächlich mal gab, hats keiner gemerkt bzw. die Schauspieler habens nicht an die große Glocke gehängt.

Ansonsten einfach ins Salambo gehen (Hamburg-Große Freiheit), das ist auch ne Bühne, auf der Stücke mit Sex gezeigt werden, echt, versteht sich...
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AdvocatusDiaboli
Öffentlicher Mobber



Anmeldungsdatum: 12.08.2003
Beiträge: 26398
Wohnort: München

Beitrag(#1278687) Verfasst am: 29.04.2009, 20:25    Titel: Antworten mit Zitat

Hucklebuck hat folgendes geschrieben:
Nergal hat folgendes geschrieben:
Hat es eigentlich schon Stücke gegeben wo die Schauspieler echten Sex auf der Bühne hatten?

Ich habe mal gesucht aber nur vorgetäuschtes gefunden. zynisches Grinsen


Ich glaube, wenn es das tatsächlich mal gab, hats keiner gemerkt bzw. die Schauspieler habens nicht an die große Glocke gehängt.

Ansonsten einfach ins Salambo gehen (Hamburg-Große Freiheit), das ist auch ne Bühne, auf der Stücke mit Sex gezeigt werden, echt, versteht sich...


Das ist doch schon geschlossen? Echten Sex auf der Bühne kann es gar nicht geben, selbst wenn die Schauspieler kopulieren, ist es doch nur gespielt. zwinkern
_________________
Triggerwarnung: Der toxische Addi hat gepostet. Oh, zu spät, Sie haben das schon gelesen.
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Hucklebuck
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Anmeldungsdatum: 25.11.2008
Beiträge: 996

Beitrag(#1278699) Verfasst am: 29.04.2009, 20:29    Titel: Antworten mit Zitat

Realitätsflüchtling hat folgendes geschrieben:
Hucklebuck hat folgendes geschrieben:
Nergal hat folgendes geschrieben:
Hat es eigentlich schon Stücke gegeben wo die Schauspieler echten Sex auf der Bühne hatten?

Ich habe mal gesucht aber nur vorgetäuschtes gefunden. zynisches Grinsen


Ich glaube, wenn es das tatsächlich mal gab, hats keiner gemerkt bzw. die Schauspieler habens nicht an die große Glocke gehängt.

Ansonsten einfach ins Salambo gehen (Hamburg-Große Freiheit), das ist auch ne Bühne, auf der Stücke mit Sex gezeigt werden, echt, versteht sich...


Das ist doch schon geschlossen? Echten Sex auf der Bühne kann es gar nicht geben, selbst wenn die Schauspieler kopulieren, ist es doch nur gespielt. zwinkern


Echt?
Bin wohl schon zu lange von HH bzw. D. weg, krieg nix mehr mit.
Aber mit dem "echten" Sex hast Du natürlich recht, kann aber auch sein, daß dieser Unterschied für Nergal bedeutungslos ist...
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VT_340
asymptotischer Hund



Anmeldungsdatum: 08.06.2006
Beiträge: 621
Wohnort: Essen

Beitrag(#1278777) Verfasst am: 29.04.2009, 21:57    Titel: Antworten mit Zitat

Wurde schon mal Jemand auf der Bühne erschossen?
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Denken schadet der Illusion
Hildegard Knef
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Ahriman
Tattergreis



Anmeldungsdatum: 31.03.2006
Beiträge: 17976
Wohnort: 89250 Senden

Beitrag(#1278785) Verfasst am: 29.04.2009, 22:03    Titel: Antworten mit Zitat

Nergal hat folgendes geschrieben:
Kann sich wer erinnern was für ein Stück mal in der BRD premiere hatte wo die Schauspieler nackt waren und künstlichen "Kot" aus Plasticktüten drückten, um nicht selber scheissen zu müßen?
Ist nicht so lange her, ich kann mich nur nicht erinnern was das war.

Der Spiegel 10/2006 (Ich habe den Ausriß extra aufgehoben und sorgsam abgelegt)
Die Hamburger Horváth-Schlacht:
"... ein dicker Mann zieht sich aus, stellt sich nackt und breitbeinig mit gezogenem Glied vor den Kopf einer liegenden jungen Frau, schreit sie an, sie solle seinen Pimmel in den Mund nehmen..."
Düsseldorf: Macbeth von Shakespeare.
"Von der ersten Sekunde an stehen alle nackt auf der Bühne. Nur der König trägt eine verrutschte Papierkrone, damit man ihn erkennen kann...
...wird minutenlang auf der Bühne gepinkelt, erst der eine, dann der andere, dann noch einer, dann furzen sie (Tonband aus dem Off) dann scheißen sie einen halben Akt lang und so weiter..."
"...nachdem ich nackten, meist alten Männern beim Kacken auf dem Donnerbalken zugeschaut habe..."
Diese Inszenierung wurde als eine der zehn besten von den Kritikern ausgewählt.
Man kann vermuten: Wer heute noch ins Theater geht ist ein Idiot. Die Regisseure offenbar Vollidioten.
_________________
...und suche mich nicht in der Unterführung...
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Sportskanone
Potenter Lover



Anmeldungsdatum: 31.08.2008
Beiträge: 16
Wohnort: Berlin

Beitrag(#1278810) Verfasst am: 29.04.2009, 22:27    Titel: Antworten mit Zitat

Ahriman hat folgendes geschrieben:
"Von der ersten Sekunde an stehen alle nackt auf der Bühne. Nur der König trägt eine verrutschte Papierkrone, damit man ihn erkennen kann...
...wird minutenlang auf der Bühne gepinkelt, erst der eine, dann der andere, dann noch einer, dann furzen sie (Tonband aus dem Off) dann scheißen sie einen halben Akt lang und so weiter..."
"...nachdem ich nackten, meist alten Männern beim Kacken auf dem Donnerbalken zugeschaut habe..."
Diese Inszenierung wurde als eine der zehn besten von den Kritikern ausgewählt.


Das war die Macbeth-Inszenierung von Jürgen Gosch. Im vergangenen Jahr habe ich noch 2 Gosch-Inszenierungen gesehen ("Was ihr wollt" / Düsseldorf; "Ein Sommernachtstraum" / DT Berlin) und war beide Male unendlich gepackt und gerührt.
Jürgen Gosch ist definitiv einer derer, denen man keine Willkür und Billigkeit vorwerfen kann. Die Stücke haben einfach eine unglaubliche Intensität, auch wenn sich der Inhalt natürlich (das ist wirklich bei jedem Stück möglich) auf den oben zitierten Abriss verstumpfen lassen kann. So, als würde man sagen: "Bei Faust gehts um einen frustrierten Professor und einen komisch geschminkten Mann (vermutlich schwul!!!)"

Ahriman hat folgendes geschrieben:
Man kann vermuten: Wer heute noch ins Theater geht ist ein Idiot. Die Regisseure offenbar Vollidioten.


Ich finde es einfach enttäuschend, wie hier Pauschalurteile über etwas gefällt werden, womit sich die Urteilenden nur wenige Sekunden beschäftigt haben. So kenne ich dieses Forum gar nicht.

Gruß, Jens
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Sportskanone
Potenter Lover



Anmeldungsdatum: 31.08.2008
Beiträge: 16
Wohnort: Berlin

Beitrag(#1278811) Verfasst am: 29.04.2009, 22:29    Titel: Antworten mit Zitat

VT_340 hat folgendes geschrieben:
Wurde schon mal Jemand auf der Bühne erschossen?


Es gab zumindest die lustige Debatte anlässlich eines Politikers, der mit 2 Leibwächtern im Theater saß, ob die Leibwächter einschreiten müssten, wenn auf der Bühne jemand eine Waffe zöge.
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Hucklebuck
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Anmeldungsdatum: 25.11.2008
Beiträge: 996

Beitrag(#1278831) Verfasst am: 29.04.2009, 22:49    Titel: Antworten mit Zitat

Sportskanone hat folgendes geschrieben:
Ahriman hat folgendes geschrieben:
"Von der ersten Sekunde an stehen alle nackt auf der Bühne. Nur der König trägt eine verrutschte Papierkrone, damit man ihn erkennen kann...
...wird minutenlang auf der Bühne gepinkelt, erst der eine, dann der andere, dann noch einer, dann furzen sie (Tonband aus dem Off) dann scheißen sie einen halben Akt lang und so weiter..."
"...nachdem ich nackten, meist alten Männern beim Kacken auf dem Donnerbalken zugeschaut habe..."
Diese Inszenierung wurde als eine der zehn besten von den Kritikern ausgewählt.


Das war die Macbeth-Inszenierung von Jürgen Gosch. Im vergangenen Jahr habe ich noch 2 Gosch-Inszenierungen gesehen ("Was ihr wollt" / Düsseldorf; "Ein Sommernachtstraum" / DT Berlin) und war beide Male unendlich gepackt und gerührt.
Jürgen Gosch ist definitiv einer derer, denen man keine Willkür und Billigkeit vorwerfen kann. Die Stücke haben einfach eine unglaubliche Intensität, auch wenn sich der Inhalt natürlich (das ist wirklich bei jedem Stück möglich) auf den oben zitierten Abriss verstumpfen lassen kann. So, als würde man sagen: "Bei Faust gehts um einen frustrierten Professor und einen komisch geschminkten Mann (vermutlich schwul!!!)"

Ahriman hat folgendes geschrieben:
Man kann vermuten: Wer heute noch ins Theater geht ist ein Idiot. Die Regisseure offenbar Vollidioten.


Ich finde es einfach enttäuschend, wie hier Pauschalurteile über etwas gefällt werden, womit sich die Urteilenden nur wenige Sekunden beschäftigt haben. So kenne ich dieses Forum gar nicht.

Gruß, Jens


Hmmm.
Ahriman war ja relativ konkret bei seiner Beschreibung, Du eher nicht.
Was hat Dich denn da so unendlich gepackt und gerührt?
Das Kacken, Pinkeln oder doch eher das Furzen vom Tonband?
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Sportskanone
Potenter Lover



Anmeldungsdatum: 31.08.2008
Beiträge: 16
Wohnort: Berlin

Beitrag(#1278846) Verfasst am: 29.04.2009, 23:10    Titel: Antworten mit Zitat

Hucklebuck hat folgendes geschrieben:

Hmmm.
Ahriman war ja relativ konkret bei seiner Beschreibung, Du eher nicht.
Was hat Dich denn da so unendlich gepackt und gerührt?
Das Kacken, Pinkeln oder doch eher das Furzen vom Tonband?


Das Berührendste am Theater sind die Momente, in denen man eine große Authentizität spürt. Also wenn nicht einfach nur ein Programm abgespielt wird, sondern wenn die Schauspieler wirklich zu spielen beginnen. Und die Gosch-Stücke funktionieren deshalb so großartig, weil den Schauspielern ein riesiger Raum gelassen wird. Das heißt, jeder Abend birgt die Chance, komplett anders zu werden. Und wenn dann Momente geschehen, die sich bei der besuchten Vorstellung z.B. neu oder tiefer entwickeln, dann bekommt man auch als Einmalzuschauer deutlich mit, dass auf der Bühne unter den Leuten gerade etwas passiert.
Kacken und Pinkeln sind eigentlich (wenn man sich auf so eine Vorstellung einlässt!) völlig nebensächlich und schnell vergessen, weil die melancholischen Momente viel wesentlicher sind.

Die provokativen Elemente würde ich jetzt einfach mal als "Katalysatoren" begreifen, um eine Energie ins spiel zu bringen. Aber am Ende sind sie mir total egal. Und außerdem beziehen sich die Fäkalien wirklich nur auf den Macbeth. Nacktheit hingegen ist bei vielen Regisseuren tatsächlich sehr häufig.

Mit der Nacktheit halte ich es so, dass ich es schade finde, dass man sie nicht mal isoliert von der Provokationsfrage, d.h. rein ästhetisch bewerten kann. Und Körperlichkeit als Spielelement finde ich super.

Gruß, Jens
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Nergal
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Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 11433

Beitrag(#1278850) Verfasst am: 29.04.2009, 23:14    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Wurde schon mal Jemand auf der Bühne erschossen?


Hat man schon mal überlegt einen Freiwilligen zu besorgen der sich erschiessen lässt?
Oder einen Selbstmordattentäter der sich auf der Bühne in die Luft jagt, mich würden die Kritiken zu so etwas interessieren. zynisches Grinsen
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Ahriman
Tattergreis



Anmeldungsdatum: 31.03.2006
Beiträge: 17976
Wohnort: 89250 Senden

Beitrag(#1279160) Verfasst am: 30.04.2009, 13:44    Titel: Antworten mit Zitat

Sportskanone, du bist entlarvt: Du bist Theaterkritiker. Genau dieses Geschwurbel lese ich immer wieder im Feuilleton der Tageszeitung.
Du könntest vielleicht auch Theologe werden, die können auch so tiefsinnig über Schwachsinn reden.
_________________
...und suche mich nicht in der Unterführung...
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Hucklebuck
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Anmeldungsdatum: 25.11.2008
Beiträge: 996

Beitrag(#1279420) Verfasst am: 30.04.2009, 21:49    Titel: Antworten mit Zitat

Sportskanone hat folgendes geschrieben:
Hucklebuck hat folgendes geschrieben:

Hmmm.
Ahriman war ja relativ konkret bei seiner Beschreibung, Du eher nicht.
Was hat Dich denn da so unendlich gepackt und gerührt?
Das Kacken, Pinkeln oder doch eher das Furzen vom Tonband?


Das Berührendste am Theater sind die Momente, in denen man eine große Authentizität spürt. Also wenn nicht einfach nur ein Programm abgespielt wird, sondern wenn die Schauspieler wirklich zu spielen beginnen. Und die Gosch-Stücke funktionieren deshalb so großartig, weil den Schauspielern ein riesiger Raum gelassen wird. Das heißt, jeder Abend birgt die Chance, komplett anders zu werden. Und wenn dann Momente geschehen, die sich bei der besuchten Vorstellung z.B. neu oder tiefer entwickeln, dann bekommt man auch als Einmalzuschauer deutlich mit, dass auf der Bühne unter den Leuten gerade etwas passiert.
Kacken und Pinkeln sind eigentlich (wenn man sich auf so eine Vorstellung einlässt!) völlig nebensächlich und schnell vergessen, weil die melancholischen Momente viel wesentlicher sind.

Die provokativen Elemente würde ich jetzt einfach mal als "Katalysatoren" begreifen, um eine Energie ins spiel zu bringen. Aber am Ende sind sie mir total egal. Und außerdem beziehen sich die Fäkalien wirklich nur auf den Macbeth. Nacktheit hingegen ist bei vielen Regisseuren tatsächlich sehr häufig.

Mit der Nacktheit halte ich es so, dass ich es schade finde, dass man sie nicht mal isoliert von der Provokationsfrage, d.h. rein ästhetisch bewerten kann. Und Körperlichkeit als Spielelement finde ich super.

Gruß, Jens


Okay, Danke!
Du hast trotz meiner latent provokanten Frage versucht, eine ernsthafte Antwort zu geben.
Ich finde zumindest diesen Erklärungsansatz so formuliert, daß ich das Ganze schon eher für nachvollziehbar halte.
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