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Alchemist registrierter User
Anmeldungsdatum: 03.08.2004 Beiträge: 27897
Wohnort: Hamburg
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(#1297046) Verfasst am: 29.05.2009, 13:32 Titel: |
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Yogosh Leisetreter ...und Klugscheisser
Anmeldungsdatum: 19.03.2009 Beiträge: 2170
Wohnort: Berlin
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(#1297049) Verfasst am: 29.05.2009, 13:38 Titel: |
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fräulein rottenmeier hat folgendes geschrieben: | genau um diese Falle zu vermeiden, habe ich geschrieben, dass das BEWUSSTSEIN erhalten bleibt - durchaus vorstellbar, dass es sich auflöst und zu neuen Wesen zusammensetzt - und nicht etwa, dass das ICH erhalten bleibt. Ist nicht dasselbe. |
Bewußtsein zu vom Ich zu lösen und damit die Selbstidentität über die Zeit hinweg aufzugeben verwässert den Bewußtseinsbegriff aber so sehr dass von Leben nach dem Tod/im Jenseits nur noch sehr metaphorisch und mystisch gesprochen werden kann.
Mehr möchte das Fräulein aber auch glaube ich gar nicht behaupten.
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fräulein rottenmeier registrierter User
Anmeldungsdatum: 16.02.2009 Beiträge: 1106
Wohnort: Saint Louis
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(#1297065) Verfasst am: 29.05.2009, 14:30 Titel: |
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nun ja, es handelt sich ja von Haus aus um ein mystisches und transzendentes Thema. Da kann man nicht erwarten, dass diese Realitäten allzu viel Ähnlichkeiten haben mit dem irdischen Leben, oder dass sie in Konzepte passen, die das Leben auf der Erde gut beschreiben können.
grüsse, das fräulein
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der kleine Fritz registrierter User
Anmeldungsdatum: 24.06.2005 Beiträge: 2183
Wohnort: Planet Erde
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(#1297080) Verfasst am: 29.05.2009, 15:48 Titel: |
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fräulein rottenmeier hat folgendes geschrieben: | genau um diese Falle zu vermeiden, habe ich geschrieben, dass das BEWUSSTSEIN erhalten bleibt - durchaus vorstellbar, dass es sich auflöst und zu neuen Wesen zusammensetzt - und nicht etwa, dass das ICH erhalten bleibt. Ist nicht dasselbe. |
Und wie stellst du dir das in der Praxis vor ...ohne eine nachvollziehbare Erklärung ist doch diese Überlegung völlig bedeutungslos.
"Bewußtsein" existiert nicht als materielles selbständiges Objekt, "Bewußtsein" ist nichts als ein abstrakter Begriff, ein Wort das wir für unsere Fähigkeit ausgedacht haben, mit Hilfe unserer biologischen Sensoren - unserer Sinne - uns unseres Daseins bewußt zu sein.
Und diese Fähigkeit ist mit dem Exitus beendet, da entfleucht weder ein "Bewußtsein" noch eine Seele dem Dahingeschiedenen.
In was und wie also soll sich etwas gedachtes, nicht materielles "auflösen" und wieder "zusammensetzen", erklär doch mal diese deine Vorstellung, wenns geht ohne spirituelles und mystisches Kauderwelsch!
Mir scheint, wir haben uns mit dem Vokabular unserer Sprache nicht nich die Möglichkeit geschaffen uns zu verständigen, sondern vielmehr auch uns mißzuverstehen.
_________________ und Gott bleibt stumm....
um so eifriger schwatzen seine selbsternannten Missionare.
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Malcolm Ekelpaket
Anmeldungsdatum: 25.07.2007 Beiträge: 1231
Wohnort: Hamburg
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(#1297113) Verfasst am: 29.05.2009, 17:57 Titel: |
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Hallo Werner,
ich frage Dich noch mal, was Du damit meinst, wenn Du Dich selber als "klein und unbedeutend" charakterisierst. Ich gebe Dir vollkommen recht, daß diese Egomanie in der Gesellschaft zum Teil bizarre Formen angenommen hat und sei es, daß sich jemand 40 Tage auf einen Holzblock setzt, um damit ins Guinessbuch der Rekorde zu kommen.
Ich denke aber einfach, daß es nichts wichtigeres gibt als den Menschen in seiner Individualität. Und auch wenn es 6 Milliarden Menschen auf der Welt gibt, heißt das nicht, daß der Mensch in seiner Individualität in irgend einer Weise unwichtig ist. Und der Mensch in seiner Individualität wird auch nicht erst dann wichtig, wenn er Beethoven oder Goethe ist. Ob man sich deshalb trotzdem so wichtig nehmen sollte, ist eine andere Frage - ich denke schon, daß man sich klar machen sollte, daß man als Einzelperson nicht so wichtig ist, sondern daß man im Gegenteil angesichts von 6 Milliarden Menschen in höchstem Maße unwichtig ist. Nur was eben immer zählt, ist der Mensch als Individuum, nie der Mensch als Kollektiv. Die Zukunft Deutschlands als Nationalstaat ist mir relativ egal, nur wie ein Mensch fühlt und denkt, ist mir nicht egal - ich wüßte nichts, was mir wichtiger sein könnte.
Auch in diesem Sinne kann mir das, was der Tod eigentlich ist, nicht egal sein. Ich denke es gibt viele Menschen derart, die denken so: Ich werde irgendwann tot sein, aber Deutschland wirds noch geben und das ist tröstlich. Oder den Sozialismus oder die katholische Kirche oder was weiß ich. In dieser Form machen sich viele Menschen klein - aber ich sehe nicht recht ein warum. Als diese Person Malcolm werde ich zweifellos aufhören zu existieren - was im übrigen auch etwas tröstliches hat, denn die Vorstellung mit all meinen Komplexen, Neurosen und traumatischen Erfahrungen im Himmelreich anzukommen hätte für mich nichts tröstliches. Dagegen ob das, was ich im wesentlichen bin, nicht doch in irgendeiner Weise wiederkehrt, ist eine andere Frage und in dieser Hinsicht sage ich dann auch: Vielleicht wird es mich in irgendeiner Form wieder geben - aber Deutschland vielleicht nicht mehr, oder die römisch katholische Kirche nicht mehr. Diese Umkehrung ist mir wichtig und deshalb ist es für mich auch wichtig, wie jemand zum Tod steht.
Und ich gebe Dir recht, einer 87 jährigen auf dem Sterbebett zu erklären, daß das alles nicht so schlimm sei und daß sie bald wieder Fußballspielen kann ist natürlich sehr dumm, nur wenn jemand solche vielleicht dummen Sachen sagt, sind das in vielen Fällen ja auch "Trostangebote", auch das "Himmelreich" ist so ein Trostangebot und da sich manche Leute mit so etwas auch trösten lassen, finde ich das auch richtig so - nur sollte man auch sehen, wen man vor sich hat.
Gruß Malcolm
_________________ Ohne die Musik wäre das Leben ein Irrtum.
"Das beste, was du weißt, kannst du den Buben doch nicht sagen." ( Goethe)
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Wraith diskordianischer Papst
Anmeldungsdatum: 24.06.2007 Beiträge: 3189
Wohnort: Regensburg
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(#1297117) Verfasst am: 29.05.2009, 18:05 Titel: |
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fräulein rottenmeier hat folgendes geschrieben: | nun ja, es handelt sich ja von Haus aus um ein mystisches und transzendentes Thema. Da kann man nicht erwarten, dass diese Realitäten allzu viel Ähnlichkeiten haben mit dem irdischen Leben, oder dass sie in Konzepte passen, die das Leben auf der Erde gut beschreiben können.
grüsse, das fräulein |
Das Thema hat also wenig bis garnichts mit der Realität zu tun und deshalb kann man darüber keine sinnvollen (mit unseren diesseitigen Sinnen erfassbaren) Aussagen machen. Ja, genau darauf wollten wir hinaus.
_________________ "Das ganze Problem ignorieren. Wenn man so tut, als ob es nicht existiert, glaubt es das vielleicht auch."
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fräulein rottenmeier registrierter User
Anmeldungsdatum: 16.02.2009 Beiträge: 1106
Wohnort: Saint Louis
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(#1297141) Verfasst am: 29.05.2009, 19:18 Titel: |
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der kleine Fritz hat folgendes geschrieben: |
"Bewußtsein" existiert nicht als materielles selbständiges Objekt, "Bewußtsein" ist nichts als ein abstrakter Begriff, ein Wort das wir für unsere Fähigkeit ausgedacht haben, mit Hilfe unserer biologischen Sensoren - unserer Sinne - uns unseres Daseins bewußt zu sein.
Und diese Fähigkeit ist mit dem Exitus beendet, da entfleucht weder ein "Bewußtsein" noch eine Seele dem Dahingeschiedenen. |
Hi Fritzchen
fangen wir mal mit dem offensichtlichen an:
- Wir Menschen sind bewusste Wesen.
- Es gibt bis heute keine allgemein anerkannte wissenschaftliche Definition für Bewusstsein. Sondern es gibt eine Vielzahl von Annäherungsversuchen, die alle für sich höchst interessant sind, aber eben keiner von denen ist allgemeingültig.
Bewusstsein selbst ist allerdings, obwohl begrifflich so schwer fassbar, nichts Abstraktes, sondern die grundlegendste Realität jedes Menschen.
Nehmen wir mal an, dass das Bewusstsein eine der Materie inhärente Eigenschaft sei, so ähnlich wie Masse der Materie inhärent ist.
Wenn das so ist, so muss die Möglichkeit zu Bewusstsein schon in den Elementarteilchen zu finden sein. So wie die Masse aller Atome die Gesamtmasse eines Menschen ausmacht, zum Beispiel. Oder wie die Elektronenhülle eines Atoms es erst möglich macht, dass ein Nervensystem entstehen kann, das unter anderem elektrisch funktioniert. Analog müsste es möglich sein, etwas zu finden, das schon auf Ebene des Atoms eine Anlage dazu zeigt, was beim Atomhaufen "Mensch" als menschliches Bewusstsein vorhanden ist. Und das gibts ja auch.
Ebenso: Wenn Bewusstsein Teil der Materie ist, so ist Bewusstsein dem Energieerhaltungssatz unterworfen wie alles andere auch. So kann es sein, dass sich das Bewusstsein beim Tod mit den Atomen in Milliarden Bewusstseinssplitter auflöst, wie sich die Materie in Milliarden Atome auflöst, aber verloren geht gar nichts.
Zitat: | In was und wie also soll sich etwas gedachtes, nicht materielles "auflösen" und wieder "zusammensetzen", erklär doch mal diese deine Vorstellung, wenns geht ohne spirituelles und mystisches Kauderwelsch! |
Im Moment gibt's noch keine Erklärung auf wissenschaftlicher Basis, das ist so. Doch wenn es einmal eine wissenschaftliche Basis dafür geben sollte, so sind jene Wissenschaftler nicht die dümmsten, die sich mit Spiritualität auseinander setzen - auf diese Weise hat schliesslich auch Newton den Bogen gefunden zu seinen Gravitationsgesetzen, und Newton war bestimmt ein grosser Wissenschaftler.
Zitat: |
Mir scheint, wir haben uns mit dem Vokabular unserer Sprache nicht nich die Möglichkeit geschaffen uns zu verständigen, sondern vielmehr auch uns mißzuverstehen. |
Richtig. Wo doch auch Sprache selbst so etwas Mysteriöses ist, das keine Masse hat und keine Farbe und keine Dichte, und dennoch schaffen wir es immer wieder, Sprache in Einzelteile zu zerlegen und neu zusammenzusetzen.
grüsse, das fräulein
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fräulein rottenmeier registrierter User
Anmeldungsdatum: 16.02.2009 Beiträge: 1106
Wohnort: Saint Louis
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(#1297143) Verfasst am: 29.05.2009, 19:20 Titel: |
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Wraith hat folgendes geschrieben: |
Das Thema hat also wenig bis garnichts mit der Realität zu tun und deshalb kann man darüber keine sinnvollen (mit unseren diesseitigen Sinnen erfassbaren) Aussagen machen. Ja, genau darauf wollten wir hinaus. |
nun, da muss man eben die jenseitigen Sinne aktivieren, um des Rätels Lösung näher zu kommen wie zum Beispiel den Verstand. Und die jenseitigen Realitäten betrachten, wie zum Beispiel Träume oder Gedanken.
grüsse, das fräulein
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Wraith diskordianischer Papst
Anmeldungsdatum: 24.06.2007 Beiträge: 3189
Wohnort: Regensburg
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(#1297145) Verfasst am: 29.05.2009, 19:26 Titel: |
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fräulein rottenmeier hat folgendes geschrieben: | Wraith hat folgendes geschrieben: |
Das Thema hat also wenig bis garnichts mit der Realität zu tun und deshalb kann man darüber keine sinnvollen (mit unseren diesseitigen Sinnen erfassbaren) Aussagen machen. Ja, genau darauf wollten wir hinaus. |
nun, da muss man eben die jenseitigen Sinne aktivieren, um des Rätels Lösung näher zu kommen wie zum Beispiel den Verstand. Und die jenseitigen Realitäten betrachten, wie zum Beispiel Träume oder Gedanken.
grüsse, das fräulein |
Mein Verstand, meine Träume und Gedanken erscheinen mir völlig diesseitig und es gibt keine Gründe etwas gegenteiliges anzunehmen.
_________________ "Das ganze Problem ignorieren. Wenn man so tut, als ob es nicht existiert, glaubt es das vielleicht auch."
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fräulein rottenmeier registrierter User
Anmeldungsdatum: 16.02.2009 Beiträge: 1106
Wohnort: Saint Louis
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(#1297149) Verfasst am: 29.05.2009, 19:37 Titel: |
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Wraith hat folgendes geschrieben: |
Mein Verstand, meine Träume und Gedanken erscheinen mir völlig diesseitig und es gibt keine Gründe etwas gegenteiliges anzunehmen. |
Wirklich? Wie lautet denn die physikalische oder chemische Formel des Konzepts "soziale Marktwirtschaft" und wie viel Energie hat der Begriff "Supermodel"?
Oder wie definierst du "diesseitig"? Offensichtlich nicht mit "physikalisch berechenbar" - aber wie denn sonst? Und wie grenzt du es ab von anderen physikalisch nicht berechenbaren Entitäten?
fragt
das fräulein
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Wraith diskordianischer Papst
Anmeldungsdatum: 24.06.2007 Beiträge: 3189
Wohnort: Regensburg
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(#1297150) Verfasst am: 29.05.2009, 19:39 Titel: |
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fräulein rottenmeier hat folgendes geschrieben: | Wraith hat folgendes geschrieben: |
Mein Verstand, meine Träume und Gedanken erscheinen mir völlig diesseitig und es gibt keine Gründe etwas gegenteiliges anzunehmen. |
Wirklich? Wie lautet denn die physikalische oder chemische Formel des Konzepts "soziale Marktwirtschaft" und wie viel Energie hat der Begriff "Supermodel"?
Oder wie definierst du "diesseitig"? Offensichtlich nicht mit "physikalisch berechenbar" - aber wie denn sonst? Und wie grenzt du es ab von anderen physikalisch nicht berechenbaren Entitäten?
fragt
das fräulein |
Jedes abstrakte Konzept ist für dich jenseitig?
_________________ "Das ganze Problem ignorieren. Wenn man so tut, als ob es nicht existiert, glaubt es das vielleicht auch."
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fräulein rottenmeier registrierter User
Anmeldungsdatum: 16.02.2009 Beiträge: 1106
Wohnort: Saint Louis
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(#1297152) Verfasst am: 29.05.2009, 19:42 Titel: |
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Auf alle Fälle nicht diesseitig im Sinne von "mit naturwissenschaftlichen Methoden messbar", was ja bei Diskussionen um Religion immer gern als Vorwurf genommen wird: das, was ihr glaubt, kann man nicht messen!
Aber eben, wie machst du den Unterschied von diesseitig nicht messbaren Dingen zu jenseitigen Dingen ?
grüsse, das fräulein
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Wraith diskordianischer Papst
Anmeldungsdatum: 24.06.2007 Beiträge: 3189
Wohnort: Regensburg
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(#1297160) Verfasst am: 29.05.2009, 19:51 Titel: |
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Dass etwas nicht numerisch messbar ist, heißt nicht, dass es nicht erfassbar wäre.
_________________ "Das ganze Problem ignorieren. Wenn man so tut, als ob es nicht existiert, glaubt es das vielleicht auch."
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fräulein rottenmeier registrierter User
Anmeldungsdatum: 16.02.2009 Beiträge: 1106
Wohnort: Saint Louis
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(#1297162) Verfasst am: 29.05.2009, 19:53 Titel: |
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bin ganz bei dir.
Was immer noch nicht die Frage beantwortet: wie unterscheidest du numerisch nicht messbare diesseitige Dinge von den jenseitigen Dingen?
fragt noch einmal
das fräulein
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Alchemist registrierter User
Anmeldungsdatum: 03.08.2004 Beiträge: 27897
Wohnort: Hamburg
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(#1297165) Verfasst am: 29.05.2009, 19:57 Titel: |
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Ich wüsste nicht, dass er behauptet hätte es gebe so etwas wie "jenseitige DInge".
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Wraith diskordianischer Papst
Anmeldungsdatum: 24.06.2007 Beiträge: 3189
Wohnort: Regensburg
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(#1297167) Verfasst am: 29.05.2009, 20:00 Titel: |
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fräulein rottenmeier hat folgendes geschrieben: | bin ganz bei dir.
Was immer noch nicht die Frage beantwortet: wie unterscheidest du numerisch nicht messbare diesseitige Dinge von den jenseitigen Dingen?
fragt noch einmal
das fräulein |
garnicht
_________________ "Das ganze Problem ignorieren. Wenn man so tut, als ob es nicht existiert, glaubt es das vielleicht auch."
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Alchemist registrierter User
Anmeldungsdatum: 03.08.2004 Beiträge: 27897
Wohnort: Hamburg
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(#1297169) Verfasst am: 29.05.2009, 20:00 Titel: |
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fräulein rottenmeier hat folgendes geschrieben: | Auf alle Fälle nicht diesseitig im Sinne von "mit naturwissenschaftlichen Methoden messbar", was ja bei Diskussionen um Religion immer gern als Vorwurf genommen wird: das, was ihr glaubt, kann man nicht messen!
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toller Trick von Dir.
Dabei wenden Religiöse und Eso-Spinner dieses Pseudoargument an:
Irgendetwas postulieren und dann sofort behaupten, dass es weder beweisbar noch fassbar wäre.
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Yogosh Leisetreter ...und Klugscheisser
Anmeldungsdatum: 19.03.2009 Beiträge: 2170
Wohnort: Berlin
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(#1297176) Verfasst am: 29.05.2009, 20:18 Titel: |
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fräulein rottenmeier hat folgendes geschrieben: | Aber eben, wie machst du den Unterschied von diesseitig nicht messbaren Dingen zu jenseitigen Dingen? |
Jenseits von was eigentlich? Jenseits der Realität? Der Sinne? Des Verstandes?
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Wraith diskordianischer Papst
Anmeldungsdatum: 24.06.2007 Beiträge: 3189
Wohnort: Regensburg
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(#1297178) Verfasst am: 29.05.2009, 20:19 Titel: |
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Yogosh hat folgendes geschrieben: | fräulein rottenmeier hat folgendes geschrieben: | Aber eben, wie machst du den Unterschied von diesseitig nicht messbaren Dingen zu jenseitigen Dingen? |
Jenseits von was eigentlich? Jenseits der Realität? Der Sinne? Des Verstandes? |
Offensichtlich alles drei.
_________________ "Das ganze Problem ignorieren. Wenn man so tut, als ob es nicht existiert, glaubt es das vielleicht auch."
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der kleine Fritz registrierter User
Anmeldungsdatum: 24.06.2005 Beiträge: 2183
Wohnort: Planet Erde
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(#1297275) Verfasst am: 29.05.2009, 22:27 Titel: |
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der kleine Fritz hat folgendes geschrieben: |
"Bewußtsein" existiert nicht als materielles selbständiges Objekt, "Bewußtsein" ist nichts als ein abstrakter Begriff, ein Wort das wir für unsere Fähigkeit ausgedacht haben, mit Hilfe unserer biologischen Sensoren - unserer Sinne - uns unseres Daseins bewußt zu sein.
Und diese Fähigkeit ist mit dem Exitus beendet, da entfleucht weder ein "Bewußtsein" noch eine Seele dem Dahingeschiedenen. |
fräulein rottenmeier hat folgendes geschrieben: | fangen wir mal mit dem offensichtlichen an:
- Wir Menschen sind bewusste Wesen. |
Zumindest bilden wir und das ein, denn du schreibst:
fräulein rottenmeier hat folgendes geschrieben: | - Es gibt bis heute keine allgemein anerkannte wissenschaftliche Definition für Bewusstsein. Sondern es gibt eine Vielzahl von Annäherungsversuchen, die alle für sich höchst interessant sind, aber eben keiner von denen ist allgemeingültig. |
Damit öffnest du Spekulation, Vermutung, Glaube, Einbildung, Fantasie und Wunschdenken, offenbar in Anlehnung an die Bibellektüre, Tür und Tor.
fräulein rottenmeier hat folgendes geschrieben: | Bewusstsein selbst ist allerdings, obwohl begrifflich so schwer fassbar, nichts Abstraktes, sondern die grundlegendste Realität jedes Menschen. |
Doch, der Begriff "Bewußtsein" ist ein abstrakter Begriff, nicht nur schon deshalb, weil du ja selbst bestätigst, daß es dafür keine wissemschafrliche Definition gibt. Als konkret/realer Begriff wäre er durchaus wissenschaflich zu definieren.
fräulein rottenmeier hat folgendes geschrieben: | Nehmen wir mal an, dass das Bewusstsein eine der Materie inhärente Eigenschaft sei, so ähnlich wie Masse der Materie inhärent ist. |
Dein "nehmen wir mal" an ist ja schon wieder reine Spekulation und zwar eine recht schief liegende. So betrachtet kannst du alle deine Wünsch in die Materie hineininterpretieren, z. B. deine die Ehre, die Seele, die Würde und die bedauernswerte Materie muß sich das in ihrer Wehrlosigkeit alles unterstellen lassen.
Der Vergleich mit der Masse hinkt ebenso, weil Masse ja im Gegensatz zum Bewußtsein eine wägbare, also wissenschaftlich nachweisbare Eigenschaft der Materie ist.
Es ist also nichts überzeugendes in deiner Antwort zu erkennen, insbesondere vermisse ich deine Erklärung des praktischen Vorganges der "Auflösung" und wieder "Zusammensaetzung" des Gewissens nach dem Exitus, was ja deine Meinung nach vorstellbar ist.
_________________ und Gott bleibt stumm....
um so eifriger schwatzen seine selbsternannten Missionare.
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Myron Mereoplethyntikologe
Anmeldungsdatum: 01.07.2007 Beiträge: 3632
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(#1297321) Verfasst am: 29.05.2009, 23:37 Titel: |
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fräulein rottenmeier hat folgendes geschrieben: | Wie lautet denn die physikalische oder chemische Formel des Konzepts "soziale Marktwirtschaft" und wie viel Energie hat der Begriff "Supermodel"? |
Der Materialismus/Physikalismus behauptet nicht, dass sich all unsere Begriffe und Aussagen in die Sprache der Physik übersetzen lassen.
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Myron Mereoplethyntikologe
Anmeldungsdatum: 01.07.2007 Beiträge: 3632
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(#1297324) Verfasst am: 29.05.2009, 23:41 Titel: |
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der kleine Fritz hat folgendes geschrieben: |
"Bewußtsein" existiert nicht als materielles selbständiges Objekt, "Bewußtsein" ist nichts als ein abstrakter Begriff, ein Wort das wir für unsere Fähigkeit ausgedacht haben, mit Hilfe unserer biologischen Sensoren - unserer Sinne - uns unseres Daseins bewußt zu sein. |
Bewusstsein ist ein körperlicher Zustand.
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Myron Mereoplethyntikologe
Anmeldungsdatum: 01.07.2007 Beiträge: 3632
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(#1297330) Verfasst am: 29.05.2009, 23:52 Titel: |
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der kleine Fritz hat folgendes geschrieben: |
fräulein rottenmeier hat folgendes geschrieben: | Bewusstsein selbst ist allerdings, obwohl begrifflich so schwer fassbar, nichts Abstraktes, sondern die grundlegendste Realität jedes Menschen. |
Doch, der Begriff "Bewußtsein" ist ein abstrakter Begriff, nicht nur schon deshalb, weil du ja selbst bestätigst, daß es dafür keine wissemschafrliche Definition gibt. Als konkret/realer Begriff wäre er durchaus wissenschaflich zu definieren. |
Das Bewusstsein als ein Körperzustand ist etwas anderes als der Begriff "Bewusstsein".
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Yogosh Leisetreter ...und Klugscheisser
Anmeldungsdatum: 19.03.2009 Beiträge: 2170
Wohnort: Berlin
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(#1297337) Verfasst am: 30.05.2009, 00:12 Titel: |
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Myrons Ausführungen möchte ich der Sicherheit halber noch hinzufügen, dass man selbst als Physikalistischer Naturalistischer Reduktionistischer Materialist (hab ich einen -ismus vergessen mit dem man sich noch weiter vom Übernatürlichen distanzieren kann?) auch Liebe und Moral in seinem Weltbild unterbringen kann ohne diese Dinge bei einem Kohlenstoffatom nachweisen zu müssen.
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Werner Otto Humanist
Anmeldungsdatum: 23.01.2004 Beiträge: 63
Wohnort: Kaitaia/Neuseeland
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(#1297339) Verfasst am: 30.05.2009, 00:14 Titel: |
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Hab leider grad wenig Zeit, melde mich aber später nochmals.
Vorerst nur ein kleine Bemerkung an das Fräulein:
Du machst es dir sehr leicht und zudem wirfst du mit pseudowissenschaftlichen Ausdrucken um dich, ohne sie selbst verstanden zu haben. Siehe: Masse ist der Materie inherent! Aber dazu haben Andere schon geschrieben.
Was ich auch noch lustig finde: Du schreibst von "jenseitigen Dingen".
Ja, was ist denn das nun wieder??? Sind denn DINGE nicht Materie???
Wie kann es dann jenseitige "Dinge" geben?
Wenn man schon mit solchen Terminologien arbeiten will, dann würde ich mal vorschlagen, den Ausdruck "Nicht-Materie" zu verwenden. Jedoch muss ich gleich dazu sagen, dass man - falls es Nicht-Materielles gibt - dies niemals mit materiellen Mitteln wird messen oder erforschen und nicht einmal benennen können. Also ist es absolut unmöglilch und auch absolut sinnlos, sich überhaupt über Nicht-Materie zu unterhalten.
Das jedoch tun die Religionen. Ihr ganzes Geschwafel geht um etwas, das man nicht beschreiben kann. Und deshalb sind Religionen prinzipiell sinnlos.
Aber ich sagte schon an anderer Stelle, dass jeder Mensch glauben kann, was er will. Wenn du also das alles glauben willst und es dir gut tut, dann wird dich niemand davon abhalten. Aber es ist dann doch wohl erlaubt, auf die Sinnloskeit einer derartigen Diskussion hinzuweisen, Und das tun wir hier. Es geht nicht um Recht haben, sondern nur um Hinweise, dass es in Glaubensdingen sinnlos ist zu diskutieren.
Trotzdem finde ich es ganz lustig und auch manchmal interessant, was die Menschen so alles glauben wollen. Und deshalb mache ich mir seit einiger Zeit die Mühe, dieses etwas genauer zu untersuchen. Eigentlich ein psychologisches Interesse und nicht in dem Sinne gemeint, etwas von den Gläubigen zu lernen oder herauszufinden, dass ihr Glaube vielleicht doch etwas beinhaltet, das glaubenswert wäre. Bisher habe ich nichts Glaubenswertes in den reiligiösen Vorstellungen gefunden.
Schönen Gruß
Werner
_________________ Ich weiss, dass ich nicht weiss
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Yogosh Leisetreter ...und Klugscheisser
Anmeldungsdatum: 19.03.2009 Beiträge: 2170
Wohnort: Berlin
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(#1297345) Verfasst am: 30.05.2009, 00:29 Titel: |
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Werner Otto hat folgendes geschrieben: | Was ich auch noch lustig finde: Du schreibst von "jenseitigen Dingen". Ja, was ist denn das nun wieder??? Sind denn DINGE nicht Materie???
Wie kann es dann jenseitige "Dinge" geben? |
Für Gegenständlichkeit reicht eigentlich Selbstidentität über die Zeit aus. Masse oder Materie ist erst mal nicht notwendig. Kandidaten für immaterielle Gegenstände wären z.B. Wahrheit, Freiheit, Bedeutung, Person. Etwas leichter verdauliche Kandidaten sind Zahlen oder Mengen.
Aber diese Gegenstände/Dinge sind nur abstrakt, nicht jenseitig.
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Myron Mereoplethyntikologe
Anmeldungsdatum: 01.07.2007 Beiträge: 3632
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(#1297351) Verfasst am: 30.05.2009, 00:38 Titel: |
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Yogosh hat folgendes geschrieben: | Myrons Ausführungen möchte ich der Sicherheit halber noch hinzufügen, dass man selbst als Physikalistischer Naturalistischer Reduktionistischer Materialist (hab ich einen -ismus vergessen mit dem man sich noch weiter vom Übernatürlichen distanzieren kann?) auch Liebe und Moral in seinem Weltbild unterbringen kann ohne diese Dinge bei einem Kohlenstoffatom nachweisen zu müssen. |
"Die Zeiten sind vorbei, in welchen man den Geist unabhängig wähnte vom Stoff. Aber auch die Zeiten verlieren sich, in denen man das Geistige erniedrigt glaubte, weil es nur am Stoffe sich äußert."
(Moleschott, Jacob. Lehre der Nahrungsmittel. 3. Aufl. Erlangen: Enke, 1858. S. 2)
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Zynix registrierter User
Anmeldungsdatum: 15.10.2008 Beiträge: 462
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(#1297353) Verfasst am: 30.05.2009, 00:41 Titel: |
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Ich wundere mich schon lange darüber, dass erwachsene Menschen an personifizierte Engel, Geister, Dämonen glauben. Sogar der Papst glaubt an Dämonen, wie seine Förderung der Exorzisten-Ausbildung belegt.
Wenn Kinder ihre geistigen Fähigkeiten entwickeln und dabei Fantasie-Welten schaffen, ist das auch völlig in Ordnung.
Wenn allerdings ein Erwachsener noch an Schutzengel, böse Geister, etc. glaubt, die für uns unsichtbar, aber doch mit realen Auswirkungen, Einfluß auf unser Leben nehmen, dann scheint mir der Gedanke, dass dieser Erwachsene schlicht und ergreifend seine Kinderzeit noch nicht hinter sich gelassen hat, sehr einleuchtend. Die kindliche Geborgenheit in Gott und seinen Dienern, allesamt mächtige Geister, erfordert diesen Glauben. Dass es von Gott abgefallene Engel sind, die das Böse zu uns Menschen bringen, befreit uns obendrein noch von der Verantwortung für unser böses Handeln.
Wenn ihr nicht werdet, wie die Kinder ... - endlich verstehe ich das.
_________________ 1.Thessalonicher 5,21 "Prüft aber alles und das Gute behaltet."
1.Zynix 1,1 "Habe die Bibel geprüft und nichts Gutes zum Behalten gefunden."
LG
Zynix
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Myron Mereoplethyntikologe
Anmeldungsdatum: 01.07.2007 Beiträge: 3632
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(#1297362) Verfasst am: 30.05.2009, 00:58 Titel: |
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Yogosh hat folgendes geschrieben: |
Für Gegenständlichkeit reicht eigentlich Selbstidentität über die Zeit aus. Masse oder Materie ist erst mal nicht notwendig. Kandidaten für immaterielle Gegenstände wären z.B. Wahrheit, Freiheit, Bedeutung, Person. Etwas leichter verdauliche Kandidaten sind Zahlen oder Mengen.
Aber diese Gegenstände/Dinge sind nur abstrakt, nicht jenseitig. |
Wahrheit und Freiheit sind keine Gegenstände, sondern Eigenschaften.
Eine immaterielle Person wäre nichts anderes als eine cartesianische Seele, als solche aber ein konkreter Gegenstand. Cartesianische Seelen besetzen zwar genauso wenig wie Zahlen oder Mengen einen Ort im Raum (*, aber was sie von Letzteren unterscheidet, ist ihre Wirkungsfähigkeit. Zahlen und Mengen können als Abstrakta nichts bewirken, und schon gar nicht auf innerräumliche Gegenstände einwirken.
(* Es gibt allerdings auch einige Substanzdualisten, die 0-dimensionale Seelen innerhalb des Raumes an einem bestimmten Raumpunkt verorten.)
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Yogosh Leisetreter ...und Klugscheisser
Anmeldungsdatum: 19.03.2009 Beiträge: 2170
Wohnort: Berlin
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(#1297366) Verfasst am: 30.05.2009, 01:13 Titel: |
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Myron hat folgendes geschrieben: | Wahrheit und Freiheit sind keine Gegenstände, sondern Eigenschaften.
Eine immaterielle Person wäre nichts anderes als eine cartesianische Seele, als solche aber ein konkreter Gegenstand. Cartesianische Seelen besetzen zwar genauso wenig wie Zahlen oder Mengen einen Ort im Raum (*, aber was sie von Letzteren unterscheidet, ist ihre Wirkungsfähigkeit. Zahlen und Mengen können als Abstrakta nichts bewirken, und schon gar nicht auf innerräumliche Gegenstände einwirken. |
Meine favorisierte Ontologie macht Freiheit und Wahrheit auch zu Eigenschaften, aber ich halte das nicht für so zwingend, deswegen sprach ich von Kandidaten für Gegenständlichkeit. Ihr Status ist immerhin diskussionswürdig.
Bei der Person bin ich mir nicht sicher ob man die Reifizierung vermeiden kann. Aber selbst wenn nicht hat man noch lange keine Seele.
Dass Zahlen, Mengen und andere Abstrakta nichts bewirken stört ihren Status als Gegenstände nicht.
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