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Konsumgesellschaft
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Surata
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Anmeldungsdatum: 29.03.2005
Beiträge: 17383

Beitrag(#1298989) Verfasst am: 02.06.2009, 00:49    Titel: Antworten mit Zitat

Critic hat folgendes geschrieben:
Surata hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
An einem frueheren Arbeitsplatz von mir war eine Kollegin absolut nicht davon zu ueberzeugen, dass meine taegliche Pendelei mit der Bahn stressfreier und bequemer war als ihre mit dem Auto. Sie wohnte in der gleichen Strasse wie ich. Ich brauchte mit Bahn und zu Fuss exakt 30 Minuten zum Arbeitsplatz. In den Stosszeiten fuhren die Zuege alle 10 Minuten, sodass ich auch sehr flexibel war. Sie brauchte mit dem Auto 20 Minuten.......wenn die Strasse frei war, also sie bereit war schon morgens um halb 6 anzutanzen und dann puenktlich zum fruehesten Arbeitsende (Gleitzeit) um 15 Uhr den Kugelschreiber fallen zu lassen und in die Tiefgarage ihres Arbeitgebers zu hetzen. Kam sie naemlich in den Berufsverkehr (dazu reichte am Feierabend schon eine 5-minuetige Verspaetung), dann wurden aus den 20 Minuten auch schon mal 2 Stunden...

Aber sie bestand darauf: Das Auto ist bequem und der OEPNV zu umstaendlich und sie war gerne bereit dafuer mehr zu zahlen...


Das gibt es auch.


Ist wohl immer eine Frage der Situation. Wenn man von Tür zu Tür mit dem Auto 25 Minuten braucht, mit Bus und Bahn aber im Regelfalle anderthalb Stunden (und nur wenn alles glatt läuft, d.h. der richtige Bus genau die richtige Verspätung hat, so daß man zwar gemütlich umsteigen kann und nirgends warten muß, eine Stunde). Und auch eine Kostenfrage. Zweihundert Euro Benzinkosten pro Monat muß man sich erstmal leisten können, und es ist gar nicht mal sicher, ob man die Zeit, die man durchs Autofahren eingespart hätte, auch finanziell verwertet hätte. Am Kopf kratzen


Ganz deiner Meinung. Man muss das individuell betrachten.
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beachbernie
male Person of Age and without Color



Anmeldungsdatum: 16.04.2006
Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii

Beitrag(#1298991) Verfasst am: 02.06.2009, 00:51    Titel: Antworten mit Zitat

Es ist bis heute ein Raetsel wie es geschafft habe ohne Auto zu ueberleben... zwinkern
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vrolijke
Bekennender Pantheist
Moderator



Anmeldungsdatum: 15.03.2007
Beiträge: 46732
Wohnort: Stuttgart

Beitrag(#1299122) Verfasst am: 02.06.2009, 10:10    Titel: Antworten mit Zitat

Surata hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Mo. hat folgendes geschrieben:
Nicht alle Menschen leben bzw. arbeiten in der Stadt. Und nicht jeder arbeitet an Orten und zu Zeiten, wo er mit öffentlichen Verkehrsmitteln hinkäme.


Jeder Mensch hat aber die Moeglichkeit, sowohl seinen Wohnort als auch seinen Arbeitsplatz so zu waehlen, dass er Alternativen zum Auto hat. Letztlich gilt diese Entschuldigung also nur recht begrenzt.


Entschuldigung? Ein Auto kann unter vielen Umständen ne Stande billiger sein als Mieten in ner ÖffentlichrechlichVerkehrsbetriebeNähe.


Es wird nirgend soviel "sich in die Tasche gelogen" als bei den Kosten fürs Auto fahren. Ein Auto kostet ca 250 Euro im Monat. Da kann ich viel öffentlich und ab und zu mal Taxi fahren. Ich erfreue mich meinem Luxus den ich mir leisten kann weil ich kein Auto habe.
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Glück ist kein Geschenk der Götter; es ist die Frucht der inneren Einstellung.
Erich Fromm

Sich stets als unschuldiges Opfer äußerer Umstände oder anderer Menschen anzusehen ist die perfekte Strategie für lebenslanges Unglücklichsein.

Grenzen geben einem die Illusion, das Böse kommt von draußen
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Rasmus
entartet und notorisch gottlos - Ich bin Papst



Anmeldungsdatum: 20.05.2004
Beiträge: 17559

Beitrag(#1299156) Verfasst am: 02.06.2009, 11:03    Titel: Antworten mit Zitat

vrolijke hat folgendes geschrieben:
Surata hat folgendes geschrieben:
Entschuldigung? Ein Auto kann unter vielen Umständen ne Stande billiger sein als Mieten in ner ÖffentlichrechlichVerkehrsbetriebeNähe.


Es wird nirgend soviel "sich in die Tasche gelogen" als bei den Kosten fürs Auto fahren. Ein Auto kostet ca 250 Euro im Monat. Da kann ich viel öffentlich und ab und zu mal Taxi fahren. Ich erfreue mich meinem Luxus den ich mir leisten kann weil ich kein Auto habe.


Ich zahle schon über 100€ pro Monat für die Monatskarte des ÖPNV, mit nochmal 150€ komme ich nicht wirklich weit, wenn mal tatsächlich ein taxi oder Mietwagen ran muss.

Meine Anbindung an den ÖPNV ist einigermaßen okay - an Arbeitstagen zur Stoßzeit. An Wochenenden kann man das alles knicken. Ach ja: Nachts fahren weder Busse noch Bahnen.
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Heizölrückstoßabdämpfung
Hedonist
Foren-Admin



Anmeldungsdatum: 26.07.2007
Beiträge: 17543
Wohnort: Stralsund

Beitrag(#1299158) Verfasst am: 02.06.2009, 11:06    Titel: Antworten mit Zitat

Ich fahre aus reiner Bequemlichkeit Auto. Schulterzucken
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„Wer in einem gewissen Alter nicht merkt, daß er hauptsächlich von Idioten umgeben ist, merkt es aus einem gewissen Grunde nicht.“ Curt Goetz
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Ahriman
Tattergreis



Anmeldungsdatum: 31.03.2006
Beiträge: 17976
Wohnort: 89250 Senden

Beitrag(#1299173) Verfasst am: 02.06.2009, 11:39    Titel: Antworten mit Zitat

Ich brauche nur an die Zeit um 1950 zurückzudenken, als das Wirtschaftswunder grade aus dem Startloch rauskam. All das Zeug, das wir heute für unverzichtbar halten oder auf das wir (und ich auch) nicht mehr verzichten wollen, war zum großen Teil noch nicht mal erfunden. Sogar das Telefon war nur einigen Auserwählten vorbehalten, gewöhnlich Geschäftsleuten, und telefonieren war teuer.
Urlaub?
Mit dem Fahrrad von Dortmund nach Haltern an den Stausee. Zwei Militärzelte (ohne gummierten Unterboden), da drin Stroh, vom Bauern geholt. Essenkochen im Alu-Geschirr auf einem richtigen Feuer mit Steinen drumrum. Selber geangelte Fische in der Pfanne wie bei Tom Sawyer und Huck Finn auf der Jackson-Insel im Mississippi. Musik wurde mit der Ziehharmonika selbergemacht. Es war herrlich.
Und ist nicht zu wiederholen: Die Sandinsel, auf der wir uns niedergelassen hatten, ist längst weggebaggert worden, und es würde mich nicht wundern, wenn man in diesem See überhaupt nicht mehr schwimmen darf, weil von dort Trinkwasser kommt. Und eine Hohner-Club-Harmonika ist heute nur noch von reichen Leuten zu bezahlen, für das Geld kriegt man einige hundert MP3-Player.
Und doch möchte ich nicht mit der Zeitmaschine zurück. Allein bei dem Gedanken, an einem Wintermorgen in der eiskalten Bude die Asche aus dem Ofen zu räumen und Feuer zu machen, erfüllt mich Entsetzen.
_________________
...und suche mich nicht in der Unterführung...
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Ralf Rudolfy
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Anmeldungsdatum: 11.12.2003
Beiträge: 26674

Beitrag(#1299179) Verfasst am: 02.06.2009, 11:50    Titel: Antworten mit Zitat

Verstehe ich auch nicht, warum viele Leute immer mehr und immer was Neues wollen. Ich kaufe überhaupt nicht gerne, geschweige denn, daß es mir Befriedigung verschaffte. Ich wohne z.T. mit Möbeln, die meine Mutter 1962 gekauft hat, und wenn ich mal was Neues kaufe, dann erwarte, daß ichs im Leben nicht nochmal kaufen muß. Ich ärgere mich, wenn Klamotten nach zehn Jahren ersetzt werden müssen. Ich sehe nicht ein, was ich mir einer neuen Funke soll, solange es die zehn Jahre alte noch tut. Und ich käme nicht auf die Idee, mir einen Porsche oder dergleichen zu kaufen, selbst wenn ich nicht wohin wüßte mit der Kohle. Anständig wohnen, lecker essen und trinken reicht mir an materiellen Dingen eigentlich.
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Evilbert
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Anmeldungsdatum: 16.09.2003
Beiträge: 42408

Beitrag(#1299198) Verfasst am: 02.06.2009, 12:29    Titel: Antworten mit Zitat

Ahriman hat folgendes geschrieben:
Allein bei dem Gedanken, an einem Wintermorgen in der eiskalten Bude die Asche aus dem Ofen zu räumen und Feuer zu machen, erfüllt mich Entsetzen.


Witzigerweise ist das auch wieder genau so eine Sache, für die Leute sogar noch extra Geld ausgeben. Smilie
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Chilisalsa
registrierter User



Anmeldungsdatum: 21.12.2008
Beiträge: 1907

Beitrag(#1299214) Verfasst am: 02.06.2009, 12:50    Titel: Antworten mit Zitat

Noseman hat folgendes geschrieben:
Ahriman hat folgendes geschrieben:
Allein bei dem Gedanken, an einem Wintermorgen in der eiskalten Bude die Asche aus dem Ofen zu räumen und Feuer zu machen, erfüllt mich Entsetzen.


Witzigerweise ist das auch wieder genau so eine Sache, für die Leute sogar noch extra Geld ausgeben. Smilie


Aber meistens nur die, die sowas nur vom Hörensagen kennen Smilie
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esme
lebt ohne schützende Gänsefüßchen.



Anmeldungsdatum: 12.06.2005
Beiträge: 5667

Beitrag(#1299226) Verfasst am: 02.06.2009, 13:06    Titel: Antworten mit Zitat

sehr gut hat folgendes geschrieben:

Wenn dieses Auto üppig ausfällt(was individuell und von Fall-zu-Fall beurteilt werden muß) dann ist für mich die Grenze überschritten. Aber im Hinterkopf sollte man immer behalten das dieses Sofa auf Rädern schwachsinnig bis wahnsinnig ist, das brauche ich eigentlich nicht.


Ich habe kein Auto und habe bei meiner Wohnungs- und Arbeitssuche auch darauf geachtet, ein solches nicht brauchen zu müssen, weil ich einfach nicht gerne Auto fahre und gerne die Zeit in [vernünftigen] Öffis [mit Sitzplatz] nutze. Trotzdem halte ich es nicht für schwach- oder wahnsinnig.
Wenn es die Umstände erforderten, würde ich sofort eines kaufen. Mit kleinen Kindern auch.
Und ich erlebe oft genug Situationen, wo ein Auto ziemlich praktisch wäre. Ich kenne zum Beispiel die Umgebung meiner Stadt überhaupt nicht.
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Gunkl über Intelligent Design:
Da hat sich die Kirche beim Rückzugsgefecht noch einmal grandios verstolpert und jetzt wollen sie auch noch Haltungsnoten für die argumentative Brez'n, die sie da gerissen haben.
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reign
bla bla



Anmeldungsdatum: 21.07.2006
Beiträge: 1880

Beitrag(#1299281) Verfasst am: 02.06.2009, 14:18    Titel: Re: Konsumgesellschaft Antworten mit Zitat

Namronia hat folgendes geschrieben:
ich stelle mir schon seit langem eine frage: wieso konsumieren so viele leute so unheimlich viel?
Leben ist eine effiziente Weise Entropie zu erhöhen; und Konsum ist nochmals in diesem Sinne eine Verbesserung.
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be your own pet
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Misterfritz
mini - mal



Anmeldungsdatum: 09.03.2006
Beiträge: 21867
Wohnort: badisch sibirien

Beitrag(#1299299) Verfasst am: 02.06.2009, 14:36    Titel: Antworten mit Zitat

Ahriman hat folgendes geschrieben:
Haltern an den Stausee
[...] und es würde mich nicht wundern, wenn man in diesem See überhaupt nicht mehr schwimmen darf, weil von dort Trinkwasser kommt.

O.T.
man darf da baden, es wurde sogar ein strand aufgeschüttet und haltern nennt sich stolz "haltern am See".
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AXO
nach unbekannt auf unbestimmte Zeit verzogen



Anmeldungsdatum: 05.02.2007
Beiträge: 10129
Wohnort: Thüringen

Beitrag(#1299301) Verfasst am: 02.06.2009, 14:39    Titel: Antworten mit Zitat

Noseman hat folgendes geschrieben:
Das Arbeitsleben unserer Gesellschaft ist nach effizienten, fordistischen Prinzipien organisiert.
Möglichst viel Arbeitskraft soll pro Zeiteinheitumgesetzt werden.

Der Maßeinheit dafür ist das verdiente Geld.



schon da "klemmt die Säge" ganz gewaltig weil keineswegs die das meißte geld haben welche
IHRE Zeit in Arbeitskraft umsetzen. Eben an denen orientiert sich aber das breite Konsumvolk
nur allzugern im Bestreben deren Lebensstiel "billig" zu kopieren.


sehr gut hat folgendes geschrieben:

d.h. niemand braucht eigentlich ein Auto, es entstand nur ein Zwang da mitzumachen weil man sonst in dem [neuen] Umfeld nicht mehr mitleben kann.


Auf eben diesen "Zwang" dürfte der mit Abstand größte Teil des umgesetzten Konsums
zurückzuführen sein - je mehr man sich dem entzieht umso weiter fällt man aus dem Rahmen
des gesellschaftlichen Umfeldes.
Konsumverzicht OHNE daraus aussteigen zu wollen ist quasi unmöglich.
Dementsprechend sind umgekehrt der Manipulation zu möglichst viel Konsum Tor und Tür geöffnet.


sehr gut hat folgendes geschrieben:
pewe hat folgendes geschrieben:

War der Gebrauch des Pferdes im Mittelater auch ein künstlich geschaffender Bedarf?

Reitpferde waren Soldaten und den Herrschaften vorbehalten, diese konnten sich so in grösseren Gebieten und schneller bewegen > Macht.


Individuelle Mobilität ist nach wie vor ein Machtfaktor.
und schon damals waren Pferde auch Statussymbol weil als reines Arbeitstier eigentlich
erheblich untauglicher als die viel zäheren und belastbareren Ochsen.
Dementsprechend lag im Pferdebesitz auch die Machtdemonstration,
sich nen Pferd finanziell leisten zu können - wie eben heute beim Porsche.
Eben dieser demonstrierte Machtfaktor wiederum -> Geld über den Lebenserhalt hinaus ÜBRIG zu
haben - dürfte mit der hier schon häufiger geäußertern sexuellen Komponente wechselwirken.
Geld "übrig" bedeutet nunmal ein höheres Maß an existenzieller Sicherheit als von der Hand in den mund zu leben.
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vrolijke
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Anmeldungsdatum: 15.03.2007
Beiträge: 46732
Wohnort: Stuttgart

Beitrag(#1299329) Verfasst am: 02.06.2009, 15:13    Titel: Antworten mit Zitat

Rasmus hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Surata hat folgendes geschrieben:
Entschuldigung? Ein Auto kann unter vielen Umständen ne Stande billiger sein als Mieten in ner ÖffentlichrechlichVerkehrsbetriebeNähe.


Es wird nirgend soviel "sich in die Tasche gelogen" als bei den Kosten fürs Auto fahren. Ein Auto kostet ca 250 Euro im Monat. Da kann ich viel öffentlich und ab und zu mal Taxi fahren. Ich erfreue mich meinem Luxus den ich mir leisten kann weil ich kein Auto habe.


Ich zahle schon über 100€ pro Monat für die Monatskarte des ÖPNV, mit nochmal 150€ komme ich nicht wirklich weit, wenn mal tatsächlich ein taxi oder Mietwagen ran muss.

Meine Anbindung an den ÖPNV ist einigermaßen okay - an Arbeitstagen zur Stoßzeit. An Wochenenden kann man das alles knicken. Ach ja: Nachts fahren weder Busse noch Bahnen.


Meine Jahreskarte kostet 702 Euro. Mit der kann ich nach 19.00 Uhr und an Sam-, Sonn- und Feier-Tagen Netzweit fahren, und kann sogar zu den genannten Zeiten jemand mitnehmen.
Nachts fahre Bitte nicht! ich so selten, daß ich dafür locker ein Taxi leisten kann. Die Anbindung am ÖPNV ist supper. Das stand bei der Wohnungssuche ganz oben bei den Auswahlkriterien.
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Misterfritz
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Anmeldungsdatum: 09.03.2006
Beiträge: 21867
Wohnort: badisch sibirien

Beitrag(#1299334) Verfasst am: 02.06.2009, 15:23    Titel: Antworten mit Zitat

Heizölrückstoßabdämpfung hat folgendes geschrieben:
Ich fahre aus reiner Bequemlichkeit Auto. Schulterzucken

eben, und weil ich z.b. einkäufe nicht zur und von der bushaltestelle tragen will. wie soll das auch gehen, wenn man eine kiste wasser, eine kiste bier, einen sack hundefutter, einen karton katzenfutter, etc. pp. gekauft hat?

um noch mal auf das thema konsum zurückzukommen. ich denke, die wenigsten konsumieren um des konsumierens willen. wenn die waschmaschine kaputt geht, muss eine neue gekauft werden. das ist kaum spass, sondern eher ärgerlich. natürlich könnte man sagen, wozu braucht man eine waschmaschine? wer schon mal eine ladung handtücher per hand gewaschen hat, der wird es wissen zwinkern
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vrolijke
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Moderator



Anmeldungsdatum: 15.03.2007
Beiträge: 46732
Wohnort: Stuttgart

Beitrag(#1299337) Verfasst am: 02.06.2009, 15:26    Titel: Antworten mit Zitat

Heizölrückstoßabdämpfung hat folgendes geschrieben:
Ich fahre aus reiner Bequemlichkeit Auto. Schulterzucken


Braucht man wenigstens kein Fahrplan lesen zu können.
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Evilbert
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Beiträge: 42408

Beitrag(#1299340) Verfasst am: 02.06.2009, 15:29    Titel: Antworten mit Zitat

Misterfritz hat folgendes geschrieben:

eben, und weil ich z.b. einkäufe nicht zur und von der bushaltestelle tragen will. wie soll das auch gehen, wenn man eine kiste wasser, eine kiste bier, einen sack hundefutter, einen karton katzenfutter, etc. pp. gekauft hat?


Ja, frag ich mich auch immer. Wie machen das denn die ganzen Hartz-IV-Empfänger? Manche von denen haben gar kein Auto, und alle müssen viel mehr Bierkisten schleppen als Du.
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Yogosh
Leisetreter ...und Klugscheisser



Anmeldungsdatum: 19.03.2009
Beiträge: 2170
Wohnort: Berlin

Beitrag(#1299344) Verfasst am: 02.06.2009, 15:32    Titel: Antworten mit Zitat

Noseman hat folgendes geschrieben:
Misterfritz hat folgendes geschrieben:

eben, und weil ich z.b. einkäufe nicht zur und von der bushaltestelle tragen will. wie soll das auch gehen, wenn man eine kiste wasser, eine kiste bier, einen sack hundefutter, einen karton katzenfutter, etc. pp. gekauft hat?


Ja, frag ich mich auch immer. Wie machen das denn die ganzen Hartz-IV-Empfänger? Manche von denen haben gar kein Auto, und alle müssen viel mehr Bierkisten schleppen als Du.


Ein Freund von mir jobbt schwarz bei einem Getränkehändler, sorgt dafür dass immer einige Bierkisten mit nahendem Verfallsdatum ganz unten stehen und darf die dann für umme mitnehmen wenn sie abgelaufen sind. Beim Ausfahren lädt er sie bei sich zu Hause ab und vertickt sie privat weiter.
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Evilbert
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Anmeldungsdatum: 16.09.2003
Beiträge: 42408

Beitrag(#1299350) Verfasst am: 02.06.2009, 15:39    Titel: Antworten mit Zitat

Yogosh hat folgendes geschrieben:
Noseman hat folgendes geschrieben:
Misterfritz hat folgendes geschrieben:

eben, und weil ich z.b. einkäufe nicht zur und von der bushaltestelle tragen will. wie soll das auch gehen, wenn man eine kiste wasser, eine kiste bier, einen sack hundefutter, einen karton katzenfutter, etc. pp. gekauft hat?


Ja, frag ich mich auch immer. Wie machen das denn die ganzen Hartz-IV-Empfänger? Manche von denen haben gar kein Auto, und alle müssen viel mehr Bierkisten schleppen als Du.


Ein Freund von mir jobbt schwarz bei einem Getränkehändler, sorgt dafür dass immer einige Bierkisten mit nahendem Verfallsdatum ganz unten stehen und darf die dann für umme mitnehmen wenn sie abgelaufen sind. Beim Ausfahren lädt er sie bei sich zu Hause ab und vertickt sie privat weiter.


Ist der aber doof.
Mein Kumpel Achmed (ist ein "Allochthoner", 9 Kinder ) macht das genauso wie Deiner, nur tauscht der die Etiketten natürlich vorher noch um. Meinste etwa, der will abgestandenes Bier trinken? Da würden ja ihm die ganzen Zigaretten nicht mehr schmecken, die er sich vom Kindergeld kauft.
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armer schlucker
pleite



Anmeldungsdatum: 09.01.2009
Beiträge: 1233
Wohnort: wo die Hosen Husen haßen und die Hasen Hosen haßen

Beitrag(#1299356) Verfasst am: 02.06.2009, 15:43    Titel: Antworten mit Zitat

Misterfritz hat folgendes geschrieben:
Heizölrückstoßabdämpfung hat folgendes geschrieben:
Ich fahre aus reiner Bequemlichkeit Auto. Schulterzucken

eben, und weil ich z.b. einkäufe nicht zur und von der bushaltestelle tragen will. wie soll das auch gehen, wenn man eine kiste wasser, eine kiste bier, einen sack hundefutter, einen karton katzenfutter, etc. pp. gekauft hat?

um noch mal auf das thema konsum zurückzukommen. ich denke, die wenigsten konsumieren um des konsumierens willen. wenn die waschmaschine kaputt geht, muss eine neue gekauft werden. das ist kaum spass, sondern eher ärgerlich. natürlich könnte man sagen, wozu braucht man eine waschmaschine? wer schon mal eine ladung handtücher per hand gewaschen hat, der wird es wissen zwinkern


wer schleppt denn Wasser in Kisten nach Hause, wenn das Wasser viel billiger aus der Leitung kommt?
genau da fängt doch der Konsumterror an! das Wasser in Flaschen ist keinen Deut "besser" als Leitungswasser ("Tafelwsser" ist übrigens auch nichts anderes als Leitungswasser, nur wird es inder Fabrik abgefüllt, statt durch die Wasserleitung geschickt zu werden Lachen), von dem ganzen Umweltschwachsinn (Verkehr) mal ganz abgesehen

darauf einen Volvic Cool
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Proletarier aller Länder, macht Schluß!
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Die Philosophen haben die Welt verschieden interpretiert, es kommt aber darauf an, sie zu verschonen!
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Evilbert
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Anmeldungsdatum: 16.09.2003
Beiträge: 42408

Beitrag(#1299365) Verfasst am: 02.06.2009, 15:50    Titel: Antworten mit Zitat

Wenn man ein Auto braucht, dann braucht man ein Auto. Je nach Wohnort, körperlicher Fitness und Familienstand ist das schon oft eine Notwendigkeit.

Aber kein körperlich gesunder Single unter 40 in einer Großstadt lebend und arbeitend benötigt eins. Ich leb ja noch nicht mal in einer Großstadt, lebe nicht alleine und benutzte weder Autos noch Öffis ausser in besonderen Fällen, aber wie der Nochbelgier ( Lachen ) schon sagte, dafür gibt`s Taxen (Hab ich aber auch schon Jahre nicht mehr benutzt).
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Yogosh
Leisetreter ...und Klugscheisser



Anmeldungsdatum: 19.03.2009
Beiträge: 2170
Wohnort: Berlin

Beitrag(#1299367) Verfasst am: 02.06.2009, 15:53    Titel: Antworten mit Zitat

Noseman hat folgendes geschrieben:
Yogosh hat folgendes geschrieben:
Noseman hat folgendes geschrieben:
Misterfritz hat folgendes geschrieben:

eben, und weil ich z.b. einkäufe nicht zur und von der bushaltestelle tragen will. wie soll das auch gehen, wenn man eine kiste wasser, eine kiste bier, einen sack hundefutter, einen karton katzenfutter, etc. pp. gekauft hat?


Ja, frag ich mich auch immer. Wie machen das denn die ganzen Hartz-IV-Empfänger? Manche von denen haben gar kein Auto, und alle müssen viel mehr Bierkisten schleppen als Du.


Ein Freund von mir jobbt schwarz bei einem Getränkehändler, sorgt dafür dass immer einige Bierkisten mit nahendem Verfallsdatum ganz unten stehen und darf die dann für umme mitnehmen wenn sie abgelaufen sind. Beim Ausfahren lädt er sie bei sich zu Hause ab und vertickt sie privat weiter.


Ist der aber doof.
Mein Kumpel Achmed (ist ein "Allochthoner", 9 Kinder ) macht das genauso wie Deiner, nur tauscht der die Etiketten natürlich vorher noch um. Meinste etwa, der will abgestandenes Bier trinken? Da würden ja ihm die ganzen Zigaretten nicht mehr schmecken, die er sich vom Kindergeld kauft.


Ach wo. Das Bier ist völlig in Ordnung und schmeckt prima. Wir trinken das bei jedem Grillnachmittag.
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Pschibi
Peter Pan



Anmeldungsdatum: 26.03.2006
Beiträge: 154

Beitrag(#1299370) Verfasst am: 02.06.2009, 15:54    Titel: Antworten mit Zitat

Warum ich konsumiere?

Der Computer beschwört mir eine nicht gänzlich unabhängige Parallelwelt herauf, in der ein soziales Leben mit Abstrichen möglich ist. Eine Welt, in der ich noch leben kann, nachdem die reale Welt - in der ich zum Schein noch ins Fitnessstudio gehe, mit Frauen schlafe, im Freundeskreis lache, obwohl ich den Bezug zu ihnen längst verlor. Sie sind so verschieden von mir, so entfremdet, dass ich kaum noch mehr als Smalltalk mit ihnen betreiben kann. Mein Verhalten diesbezüglich ist ein Ausweichen vor Endgültigkeit. - mir zu viel geworden ist, weil sie meiner eigenen Wahrnehmung zufolge einer selbstzerstörerischen Müllhalde gleicht, die ihre Kontingenz nicht begreift, was traurig stimmte. Man könnte sie verändern, doch ist sie längst viel zu komplex geworden, um sie zu verstehen, wobei Verständnis eine notwendige Bedingung ihrer Modifaktion auf Basis vernünftiger Überlegungen wäre. Außerdem ist auch die Veränderung fragwürdig, jede moralische Entscheidung ist ein gewaltsamer Eingriff, der seine Opfer fordert. Stark vereinfachendes Bsp.: Sofortiger Atomaustieg = Selbstmorde von abhängigen Elektrizitätssüchtlingen(Menschen die real leiden, die real sterben, deren Leid eine schreckliche Singularität bedeutet), Atomkraft beibehalten = u.a. Leukämie-Opfer (Menschen die real leiden, die real sterben, deren Leid eine schreckliche Singularität bedeutet) Man müsste dem Mitleid entfliehen können mit Mitfreude, mit Ignoranz, mit mangelnder oder vollkommener Vorstellungskraft. Mir ist beides nciht möglich. Mir gefällt das alles überhaupt nicht. Die Computer-Parallelwelt ist ein Ausweichen vor einer endgültigen Entscheidung. Suizid ist zum einen fragwürdig in einem Moralsystem, das ich zwar ethisch nicht beurteilen kann, das mich aber einverleibt wie ein gefräßiges Ungeheuer. Ich weiche aus. Ich existiere dahin vegetierend in einer virtuellen Welt. Alle wichtigen Gedanken zu philosophischen Themen tauchen gar nicht mehr real auf, da sie an zu viele Konflikte gebunden sind, sie speisen nur eine diffuse Trauer auf einem Friedhof dissoziierter Gedanken. Im Zerfall rechtfertigt man die Bedingung desselben, d.i. die Philosophie, aus Gründen, die man nicht mehr zu eruieren im Stande ist: "Ein Leben, das Sinn hat, fragte nicht danach." - Theoder W. Adorno

Eine diffuse Sehnsucht bleibt, dass sich alles irgendwann ändert. Doch da ist kein Engel, der einem erklärt, dass alles Sinn macht, da ist kein philosophisches System, das einen herauszieht aus der Leere des absurden Lebensgefühl. - Das Absurde ist das zentrale Motiv bei Camus. Die Suche nach dem Absoluten in einer Welt, die eben dieses entbehrt. Es besteht nur, wenn man sich mit einer absurden welt nicht abfinden kann und das Absurde aus dem eigenen Weltbild nicht zu tilgen ist -


Manchmal weine ich, lege mich irgendwo auf den Asphalt und wünsche mir den Tod herbei, während ich Lieder summe wie:

There is a castle on a cloud,
I like to go there in my sleep,
Aren't any floors for me to sweep,
Not in my castle on a cloud.

There is a room that's full of toys,
There are a hundred boys and girls,
Nobody shouts or talks too loud,
Not in my castle on a cloud.

There is a lady all in white,
Holds me and sings a lullaby,
She's nice to see and she's soft to touch,
She says "Cosette, I love you very much."

I know a place where no one's lost,
I know a place where no one cries,
Crying at all is not allowed,
Not in my castle on a cloud.

aus Les Miserables ...
_________________
http://philosophieforum.rescogitans.de


Zuletzt bearbeitet von Pschibi am 02.06.2009, 16:08, insgesamt 3-mal bearbeitet
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Beitrag(#1299372) Verfasst am: 02.06.2009, 15:55    Titel: Antworten mit Zitat

Yogosh hat folgendes geschrieben:
Noseman hat folgendes geschrieben:
Yogosh hat folgendes geschrieben:
Noseman hat folgendes geschrieben:
Misterfritz hat folgendes geschrieben:

eben, und weil ich z.b. einkäufe nicht zur und von der bushaltestelle tragen will. wie soll das auch gehen, wenn man eine kiste wasser, eine kiste bier, einen sack hundefutter, einen karton katzenfutter, etc. pp. gekauft hat?


Ja, frag ich mich auch immer. Wie machen das denn die ganzen Hartz-IV-Empfänger? Manche von denen haben gar kein Auto, und alle müssen viel mehr Bierkisten schleppen als Du.


Ein Freund von mir jobbt schwarz bei einem Getränkehändler, sorgt dafür dass immer einige Bierkisten mit nahendem Verfallsdatum ganz unten stehen und darf die dann für umme mitnehmen wenn sie abgelaufen sind. Beim Ausfahren lädt er sie bei sich zu Hause ab und vertickt sie privat weiter.


Ist der aber doof.
Mein Kumpel Achmed (ist ein "Allochthoner", 9 Kinder ) macht das genauso wie Deiner, nur tauscht der die Etiketten natürlich vorher noch um. Meinste etwa, der will abgestandenes Bier trinken? Da würden ja ihm die ganzen Zigaretten nicht mehr schmecken, die er sich vom Kindergeld kauft.


Ach wo. Das Bier ist völlig in Ordnung und schmeckt prima. Wir trinken das bei jedem Grillnachmittag.
Mit abgelaufenem Fleisch? zynisches Grinsen
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Glück ist kein Geschenk der Götter; es ist die Frucht der inneren Einstellung.
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Sich stets als unschuldiges Opfer äußerer Umstände oder anderer Menschen anzusehen ist die perfekte Strategie für lebenslanges Unglücklichsein.

Grenzen geben einem die Illusion, das Böse kommt von draußen
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sehr gut
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Beitrag(#1299383) Verfasst am: 02.06.2009, 16:26    Titel: Antworten mit Zitat

AXO hat folgendes geschrieben:
sehr gut hat folgendes geschrieben:

d.h. niemand braucht eigentlich ein Auto, es entstand nur ein Zwang da mitzumachen weil man sonst in dem [neuen] Umfeld nicht mehr mitleben kann.


Auf eben diesen "Zwang" dürfte der mit Abstand größte Teil des umgesetzten Konsums zurückzuführen sein - je mehr man sich dem entzieht umso weiter fällt man aus dem Rahmen des gesellschaftlichen Umfeldes.
Konsumverzicht OHNE daraus aussteigen zu wollen ist quasi unmöglich.
Dementsprechend sind umgekehrt der Manipulation zu möglichst viel Konsum Tor und Tür geöffnet.

Siehe Handy, solange nur ein paar Freaks ihren "Knochen" mit dicker Hose im Auto hielten gab es noch keinen Zwang auch so erreichbar zu sein, sobald aber eine bestimmte Masse diese Geräte in ihrem Alltag nutzten gilt man als nicht erreichbar ohne Handy.

Im Prinzip braucht man bloß irgendwas neues einzuführen und darauf zu warten bis eine gewisse Anzahl Menschen dies im Alltag übernehmen, ab dem Zeitpunkt wird es zum "Standard" dem sich kaum noch jemand entziehen kann.
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Beitrag(#1299392) Verfasst am: 02.06.2009, 16:42    Titel: Antworten mit Zitat

esme hat folgendes geschrieben:
sehr gut hat folgendes geschrieben:

Wenn dieses Auto üppig ausfällt(was individuell und von Fall-zu-Fall beurteilt werden muß) dann ist für mich die Grenze überschritten. Aber im Hinterkopf sollte man immer behalten das dieses Sofa auf Rädern schwachsinnig bis wahnsinnig ist, das brauche ich eigentlich nicht.


Ich habe kein Auto und habe bei meiner Wohnungs- und Arbeitssuche auch darauf geachtet, ein solches nicht brauchen zu müssen, weil ich einfach nicht gerne Auto fahre und gerne die Zeit in [vernünftigen] Öffis [mit Sitzplatz] nutze. Trotzdem halte ich es nicht für schwach- oder wahnsinnig.
Wenn es die Umstände erforderten, würde ich sofort eines kaufen. Mit kleinen Kindern auch.
Und ich erlebe oft genug Situationen, wo ein Auto ziemlich praktisch wäre. Ich kenne zum Beispiel die Umgebung meiner Stadt überhaupt nicht.

Du wirst immer nur in einem Dorf leben und vieles nicht oder nur sehr oberflächlich kennen können. Du bist nur fähig mit einer begrenzten Anzahl Menschen engen Kontakt zu haben, alles andere kann nur mehr-oder-weniger oberflächlich ablaufen, egal ob es dir möglich ist in der Welt rumzujetten.
Früher lebte man in einem räumlichen Dorf, das soziale Umfeld war überwiegend im räumlichen Umfeld. Heute kennt man den räumlichen Nachbarn kaum noch, das soziale Umfeld ist weit verstreut: einer im Nachbardorf, eine 3 Strassen weiter, einer in Hamburg, einer in Bielefeld, eine in Berlin - ein virtuelles Dorf (und soziale Kälte im realen Umfeld).
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esme
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Beitrag(#1299443) Verfasst am: 02.06.2009, 18:10    Titel: Antworten mit Zitat

Und in meinem räumlichen Dorf wäre ich dann ohne Studium und vermutlich durch Druck der sozialen Wärme unglücklich verheiratet.
Ich finde es auch schlimm, dass meine Freunde nicht in meiner Nähe wohnen, aber jeder Hinweis auf die gute alte Zeit erfüllt mich mit Lebensfreude und Optimismus.

Ich jette übrigens genug in der Welt herum, ich kann nur nicht ohne Auto in ein kleines Dorf in der Nähe fahren, und dort beim Bauern einkaufen, Wein verkosten und im Wald spazieren gehen.
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Da hat sich die Kirche beim Rückzugsgefecht noch einmal grandios verstolpert und jetzt wollen sie auch noch Haltungsnoten für die argumentative Brez'n, die sie da gerissen haben.
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vrolijke
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Beitrag(#1299444) Verfasst am: 02.06.2009, 18:12    Titel: Antworten mit Zitat

esme hat folgendes geschrieben:
Und in meinem räumlichen Dorf wäre ich dann ohne Studium und vermutlich durch Druck der sozialen Wärme unglücklich verheiratet.
Ich finde es auch schlimm, dass meine Freunde nicht in meiner Nähe wohnen, aber jeder Hinweis auf die gute alte Zeit erfüllt mich mit Lebensfreude und Optimismus.

Ich jette übrigens genug in der Welt herum, ich kann nur nicht ohne Auto in ein kleines Dorf in der Nähe fahren, und dort beim Bauern einkaufen, Wein verkosten und im Wald spazieren gehen.


Es gibt doch Fahrräder.
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AXO
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Beitrag(#1299445) Verfasst am: 02.06.2009, 18:13    Titel: Antworten mit Zitat

vrolijke hat folgendes geschrieben:
Yogosh hat folgendes geschrieben:


Ach wo. Das Bier ist völlig in Ordnung und schmeckt prima. Wir trinken das bei jedem Grillnachmittag.
Mit abgelaufenem Fleisch? zynisches Grinsen


Was gestern noch als völlig unbedenklich verkauft werden durfte kann heute kaum völlig ungenießbar sein Schulterzucken
Die Industrie muß logischerweise ne exakte Grenze setzen aber einige Tage (oder auch bei manchen Produkten Wochen)
sollten da immer enthalten sein.
Außerdem -> je kürzer der Verfallszeitraum umso früher erneuter Konsum - egal ob gegessen oder nicht Smilie
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AXO
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Beitrag(#1299448) Verfasst am: 02.06.2009, 18:16    Titel: Antworten mit Zitat

sehr gut hat folgendes geschrieben:


Im Prinzip braucht man bloß irgendwas neues einzuführen und darauf zu warten bis eine gewisse Anzahl Menschen dies im Alltag übernehmen, ab dem Zeitpunkt wird es zum "Standard" dem sich kaum noch jemand entziehen kann.


Genauso läuft das - mit Standards setzen verdient man Geld. Die Kosumenten sind damit
genauso "glücklich" oder "unglücklich" wie vorher als sie den Standart noch nicht kannten.
Nur entziehen können sie sich dem Standart nicht (schwer) - egal auf welchem Level.
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