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Konsumgesellschaft
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AXO
nach unbekannt auf unbestimmte Zeit verzogen



Anmeldungsdatum: 05.02.2007
Beiträge: 10129
Wohnort: Thüringen

Beitrag(#1299453) Verfasst am: 02.06.2009, 18:22    Titel: Antworten mit Zitat

sehr gut hat folgendes geschrieben:

Früher lebte man in einem räumlichen Dorf, das soziale Umfeld war überwiegend im räumlichen Umfeld. Heute kennt man den räumlichen Nachbarn kaum noch, das soziale Umfeld ist weit verstreut: einer im Nachbardorf, eine 3 Strassen weiter, einer in Hamburg, einer in Bielefeld, eine in Berlin - ein virtuelles Dorf (und soziale Kälte im realen Umfeld).


Die soziale Wärme holt man sich dann wenn man jedes WE kreuz und quer durch
Deutschland zur Fernbeziehung kutscht, die man "standartgemäß" im Web kennen gelernt hat
und die "standartgemäß" so gut wie nie aus der näheren Umgebung ist Mr. Green
_________________
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AXO
nach unbekannt auf unbestimmte Zeit verzogen



Anmeldungsdatum: 05.02.2007
Beiträge: 10129
Wohnort: Thüringen

Beitrag(#1299471) Verfasst am: 02.06.2009, 18:36    Titel: Antworten mit Zitat

esme hat folgendes geschrieben:
Und in meinem räumlichen Dorf wäre ich dann ohne Studium und vermutlich durch Druck der sozialen Wärme unglücklich verheiratet.


Sieht irgendwie nicht danach aus als gäbe es derzeit mehr glücklich verheiratete als früher.
Vergrößerte Auswahl setzt auch das Anspruchslevel höher zwinkern

Zitat:

Ich finde es auch schlimm, dass meine Freunde nicht in meiner Nähe wohnen, aber jeder Hinweis auf die gute alte Zeit erfüllt mich mit Lebensfreude und Optimismus.


Diesbezüglich geb ich Dir allerdings trotzdem recht. Für einige - längst nicht alle - ist ein neuer sozialer Standart
gesetzt und wer ihn kennt möchte ihn nicht mehr missen.

Zitat:

Ich jette übrigens genug in der Welt herum, ich kann nur nicht ohne Auto in ein kleines Dorf in der Nähe fahren, und dort beim Bauern einkaufen, Wein verkosten und im Wald spazieren gehen.


Eben drum kommt für mich n Auto lange vor umherjetten. Erst recht weil es maximal autonom ist
und ganz spontan dann fährt wenn ich das will und genau dahin wo ich hin will. In öffentlichen
Verkehrsmittel fühl ich mich immer irgendwie ferngesteuert - die Matrix der Fahrtzeiten halt Schulterzucken
_________________
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sehr gut
dauerhaft gesperrt



Anmeldungsdatum: 05.08.2007
Beiträge: 14852

Beitrag(#1299527) Verfasst am: 02.06.2009, 19:31    Titel: Antworten mit Zitat

esme hat folgendes geschrieben:
Und in meinem räumlichen Dorf wäre ich dann ohne Studium und vermutlich durch Druck der sozialen Wärme unglücklich verheiratet.
Ich finde es auch schlimm, dass meine Freunde nicht in meiner Nähe wohnen, aber jeder Hinweis auf die gute alte Zeit erfüllt mich mit Lebensfreude und Optimismus.

Das früher das räumliche für soziale Wärme stand habe ich nicht gesagt, das können teilweise auch ganz schöne Höllen gewesen sein...

Aber wenn du mit deinem räumlich nahen Mitmenschen kaum noch Kontakt hast(bzw nur oberflächlich) und "dein" Dorf weit verstreit aufbaust, dann erzeugst du nun mal eine soziale Kälte weil du einfach an den Leuten vorbeibretterst, du hast keinen Bezug zu dem an dessen Haus du gerade vorbeifährst genausowenig hat der einen Bezug zu dir, es ist für ihn nur ein Unbekannter in einem Auto.

Zitat:
Ich jette übrigens genug in der Welt herum, ich kann nur nicht ohne Auto in ein kleines Dorf in der Nähe fahren, und dort beim Bauern einkaufen, Wein verkosten und im Wald spazieren gehen.

Ist mir egal ob du Auto fährst oder nicht, ich finde es nur mal gut wenn jemand jenseits dieser Maschinendimensionen(wer Auto fährt ist mobil) denkt ..... diese sind künstlich aufgebaut und die Fußgeherdimensionen(wer läuft ist mobil) mussten denen weichen.
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AXO
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Anmeldungsdatum: 05.02.2007
Beiträge: 10129
Wohnort: Thüringen

Beitrag(#1299558) Verfasst am: 02.06.2009, 20:40    Titel: Antworten mit Zitat

sehr gut hat folgendes geschrieben:

Ist mir egal ob du Auto fährst oder nicht, ich finde es nur mal gut wenn jemand jenseits dieser Maschinendimensionen(wer Auto fährt ist mobil) denkt ..... diese sind künstlich aufgebaut und die Fußgeherdimensionen(wer läuft ist mobil) mussten denen weichen.


Ein Jahr Führerscheinentzug - verbunden mit weitestgehender beruflicher Untätigkeit,
haben mir diesbezüglich vor einigen Jahren mal völlig neue Dimensionen eröffnet.
Das aber nur weil ich meine Berufstätigkeit für die Zeit einschlafen lassen konnte und
mich mit nem dementsprechenden materiellen Lebenstandart arrangiert hatte - ansonsten
wärs "die Hölle" gewesen.
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Fuxing
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Anmeldungsdatum: 07.05.2008
Beiträge: 1691
Wohnort: Ankh Morpork

Beitrag(#1299610) Verfasst am: 02.06.2009, 22:01    Titel: Antworten mit Zitat

Ich konsumiere, um damit Bedürfnissen nachzugehen, die mir persönlich wichtig sind.

Ich besitze ein Auto. Nach dem Wechsel auf ein Fahrzeug mit höherem Spritverbrauch benutze ich es viel seltener als das vorherige. Das führt unterm Strich zu weniger Benzinkosten als vorher und schont vermutlich auch die Umwelt. Eine Fahrt mit dem "neueren" hat einen wesentlich höheren "gefühlten" Wert.
Ich besitze auch mehrere (alte) Fahrräder und ein über 10 Jahre altes Motorrad, ein paar (Wander)schuhe und geniesse es jedesmal, in die Perspektive der jeweiligen Fortbewegungsart zu wechseln.
Anschließend kann ich die jeweiligen Vorurteile der unterschiedlichen Verkehrsteilnehmer viel besser verstehen und teilweise teilen.

Ich habe festgestellt, dass Menschen, die "praktische" Perspektivwechsel ablehnen, mit ihren Meinungen sehr eingefahren und somit sehr schwer "umpolbar" sind.

Ich geniesse es manchmal, das gute Markeneis statt der Billigmarke aus dem Discounter zu schlemmen.

Und manche Dinge konsumiere ich auch "aus Gewohnheit" oder Bequemlichkeit.

Zum "Überleben" komme ich mit wesentlich weniger aus, als ich aktuell besitze bzw. konsumiere. Das hab ich aber auch schon temporär durch...und kann mir das aber nicht als Idealzustand, sondern vielleicht als gezielten Kontrast zu meinem aktuellen Leben vorstellen, z.B. in Form eines spartanischen Zelt-Urlaubs.
Die persönliche Erfahrung, dass es auch ganz anders geht, macht mich gelassener als das vorher der Fall war.

Ich kann mir durchaus vorstellen, meinen materiellen Besitz mit weiteren Menschen zu teilen (mit meinen Kindern passiert das ja z.B. auch schon), aber diejenigen zwinkern müssten schon ziemlich in mein Konzept passen, da damit zwangsweise eine räumliche Nähe verbunden wäre.
Abgesehen davon versuche ich, meinen Besitz einigermaßen pfleglich zu behandeln, so dass die Nachwelt irgendwann auch noch davon etwas hat.

Die Welt scheint insgesamt nicht gerecht organisiert zu sein...von daher geniesse ich meine kleine Welt, so lange ich kann...und versuche, sie mit den nötigen Korrekturen einigermaßen so zu erhalten, wie sie ist.

Der dafür erforderlichen Preis meines Sklaventums ist für mich bisher gut ertragbar...nicht nur wegen der Entlohnung in Geld, bei dem ich zu einem angemessen großen Teil selbst bestimmen kann, wofür ich es ausgebe, sondern auch wegen dem nicht zuletzt auch von mir mitgeschaffenen gesunden Klima bei meiner Arbeitsstelle...und der interessanten und abwechslungsreichen Tätigkeit, die ich am Anfang meines Erwerbslebens so nie angestrebt hatte.
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