Esther Vilar: Die Schrecken des Paradieses

[HiobHolbach]

Esther Vilar: Die Schrecken des Paradieses

Vilars neues Buch ist gerade im Alibri Verlag erschienen, hat 109 Seiten und kostet 13 Euro.

Ich habe es mir bestellt und habe vor, dann hier Näheres zu berichten.

Ihren gestrigen Auftritt in der Maischberger-Show

http://www.daserste.de/maischberger/sendung.asp?datum=02.06.2009&startseite=true

fand ich interessant, weil sie Tacheles geredet hat. Sie hat gesagt, was vermutlich sehr viele Atheisten denken, aber aus political correctness so ihren gläubigen Mitbewohnern nicht zumuten würden. Ich kann mich nicht erinnern, dass jemand schon mal im deutschen Fernsehen so unverblümt alle Religionen als Irrsinn bezeichnet hat. (Gab es so etwas schon in Österreich oder in der Schweiz?)

Hier (von mir leicht geglättet, aber sonst wörtlich) eine Stellungnahme von Frau Vilar in der gestrigen ARD-Sendung:

Vilar:
Aber es hat gar keinen Sinn, wenn man jetzt hier so die kleinen Gruppen und Glaubensgemeinschaften, wenn man sich über die ein bisschen lustig macht.
Ich glaube, die Großen sind genauso komisch. Also, es ist wirklich alles ziemlich komisch, was in der Religion passiert. Es ist eine Art psychische Krankheit. Nur weil die Mehrheit davon befallen ist, denkt man, ja, die sind gar nicht krank. Die Anderen sind die Kranken, die paar Normalen, die es noch gibt.

Maischberger:
Was ist genau die Krankheit ihrer Meinung nach?

Vilar:
Sie glauben an irre Sachen. Ich war früher Ärztin, und ich hab ´ne Zeit lang auch in Irrenanstalten arbeiten müssen. Und das war faszinierend, was diese Leute da erzählt haben. Aber wenn mir jemand sagt: „Da ist jemand nach so und so vielen Tagen aus dem Grab gekommen und ist raufgeflogen und sitzt jetzt neben seinem Vater“ oder wenn jemand sagt, er muss fünfmal jeden Tag in die Knie gehen in eine bestimmte Richtung, und wenn jemand sagt, wenn er seinen Körper schrottreif gefahren hat, kommt immer wieder ein anderer Körper, wo er da seine Seele dann transplantiert, also, das ist alles vollkommener Schwachsinn. Wir leben in einer gigantischen Irrenanstalt, so kommt mir das Leben vor.
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Bibel- und Kirchenkritik: www.reimbibel.de
Kritik an § 217 StGB (Verbot der professionellen Suizidhilfe): www.reimbibel.de/217.htm

[El Ali]

An Hiob Holbach:

Ja, berichte uns von Deiner Lektüre!

Gruß von Leila*

[Necromancer]

Esther Vilar, hab ich mehrere Bücher von gelesen.
Das mit dem Paradies hatte sie doch schon mal. Kennst du das Buch - die Erziehung der Engel?

Ist das neue Buch evtl. lediglich eine Neuauflage? Oder eine Zusammenfassung ihrer bisherigen Bücher?

Werds mir trotzdem bestellen, Esther Vilar liest sich immer gut
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Viele Gedenkminuten hätten durch Denkminuten verhindert werden können. (H.v.D.)

[Ralf Rudolfy]

[tepes]

[Necromancer]

man muss mit Esther Vilar nicht immer einer Meinung sein, gar konträr gehen, doch als wirr hab ich ihre Bücher nie empfunden.
Schade, bei Amazon steht noch keine Beschreibung zu dem Buch. Doch lässt schon der Titel darauf schließen das es so ähnlich ist wie die Erziehung der Engel. Zum Glück kann ich im FGH Bücherthread genügend Lesematerial finden
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Viele Gedenkminuten hätten durch Denkminuten verhindert werden können. (H.v.D.)

[Tarvoc]

[Necromancer]

Stimmt schon Tarvoc.
Doch mal rein von der Tatsache her --> Nehmen wir an du hättest noch keinerlei Erfahrung mit der Thematik Gott (also mal rein hypotethisch). Nun erzählt dir jemand das ein Mensch gestorben ist, dann wieder auferstanden und zudem noch in den Himmel aufgefahren ist. Und dort sitzt er nun neben dem Thron seines Vaters und wacht über die Menschheit.

Mir würde nicht nur die Geschichte seltsam vorkommen sondern ich würd auch am Verstand des Menschen zweifeln. Vor ein paar hundert Jahren konnte man solche Geschichten ja noch gelten lassen. Die Menschheit, oder zumindest der größte Teil, hat zur modernen Technik Zugang und sollte dementsprechend von solchen Geschichten abstand nehmen. Oder nicht?
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Viele Gedenkminuten hätten durch Denkminuten verhindert werden können. (H.v.D.)

[Tarvoc]

[Yogosh]

Die Interpretation fremder Vorstellungen sollte in einer Weise erfolgen nach der der andere einem möglichst vernünfig erscheint und nach der die Menge der gemeinsamen Überzeugungen möglichst groß ist (hier hilft das 'vielleicht meint er ja was anderes' Manöver). Beide Ziele können sich widersprechen.

Wenn das gar nicht klappt, bleibt einem nur die Pathologisierung als letzte Erklärung. Ich bezweifle dass es für Frau Vilar die letzte Erklärung ist.

Abgesehen davon finde ich es gut, wenn Religionen öffentlich kritisiert und auch lächerlich gemacht werden. Kritik und Karrikatur sind heilsam.

[Tarvoc]

[Necromancer]

Das ist im Grunde richtig und wünschenswert. Jedoch finde ich eine Lächerlichmachung (blödes Wort ) nicht angebracht. Es lässt die Gegenseite einfach nur dumm dastehen. Dadurch wird eher eine Trotzreaktion hervorgerufen wodurch sich die Person oder der Personenkreis noch fester an etwas klammern.
Die Kritik an etwas öffentlich zu machen und die Gründe dafür das finde ich sinnvoll. Denn nur so wird eine breite Masse angesprochen und (evtl.) führt dann eine Diskussion zu einem Ergebnis.
Es muss einfach erlaubt sein sinnvolle Kritik zu üben, egal an was. Ob am Judentum, an der RKK oder am Islam oder was weis ich noch. Es kann nicht angehen das unter dem Deckmäntelchen der Religion jedweder Mist verzapft wird. Oder man sich auf eine Minderheit beruft und damit den Schutz des Staates fordert.

[der kleine Fritz]

[HiobHolbach]

Hier die Aufzeichnung der Sendung mit Frau Pilhar:

Allah, Jesus, Manitu: Gebrauchsanweisung zum Glück?

aus: Menschen bei Maischberger
Sendung vom: 02.06.09 | 22:47 Uhr

http://www.ardmediathek.de/ard/servlet/content/2500084
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Bibel- und Kirchenkritik: www.reimbibel.de
Kritik an § 217 StGB (Verbot der professionellen Suizidhilfe): www.reimbibel.de/217.htm

[Tarvoc]

[der kleine Fritz]

[Tarvoc]

Ich hoffe nicht!
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"Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte