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Fehlende Risikobereitschaft
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Namronia
1500+ mal Qualität!



Anmeldungsdatum: 23.01.2008
Beiträge: 1687

Beitrag(#1300015) Verfasst am: 03.06.2009, 13:29    Titel: Fehlende Risikobereitschaft Antworten mit Zitat

im anderen thread kam ich kurz darauf zu sprechen, deswegen denke ich mir, schreibe ich einen mit allein diesem thema.

wieso versucht man heute, den kindern in der erziehung jede art von risikobereitschaft zu "deaktivieren"? "erfinder"- und "entdeckergeist" alleine auf das zu beschränken, bei dem man sich absolut nicht verletzen kann, z.b., einmal "auf die fresse fallen" ist nicht schlimm, ich rede hier nicht von irgendwelchen "spiel mit ner luftpistole rum" (wie ich es gemacht habe)-spiele, bei denen kann man sich wirklich verletzen bzw. sogar jmd. töten.

ja, ich habe sowas gemacht, mein vater ist zum glück ziemlich offen und hat gesagt, dass lernen wichtiger ist als unversehrt zu bleiben, er hat natürlich nach möglichkeiten schwerere verletzungen verhindert, aber ein aufgekratzes knie oder sowas schadet niemanden wirklich, man lernt nur.

naja, das wir zu persönlich, aber rede ich es mir alleine ein, dass die "risikobereitschaft" bei kindern und jugendlichen einfach runtergedrückt werden soll?

dieser text (auf dieser extrem häßlichen seite Lachen ) drückt es ziemlich witzig aus, aber ehrlich gesagt sehe ich viel wahrheit dadrinne.
http://www.atlantic-vision-cinema-island.com/Inhaltsverzeichnis/generation/generation.html

ist es alleine die angst, verklagt zu werden? oder ist es mehr?
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armer schlucker
pleite



Anmeldungsdatum: 09.01.2009
Beiträge: 1233
Wohnort: wo die Hosen Husen haßen und die Hasen Hosen haßen

Beitrag(#1300052) Verfasst am: 03.06.2009, 14:04    Titel: Antworten mit Zitat

dieser Text enthält sehr viel Wahrheit Sehr glücklich

Zu unserer Zeit wären wir ausgelacht worden, wenn wir mit einer Plasteschüssel auf dem Kopf Fahrrad gefahren wären.

Ich denke, es nicht unbedingt die Angst, verklagt zu werden (obwohl das sicher auch eine Rolle spielt), sondern insgesamt eine Angst vor Veränderungen, Unangepaßtheit, eigenverantwortlichem Handeln usw.
Die Kinder sollen in einer immer hektischeren, überdrehten und unsicherer werdenden Welt gleichzeitig beschützt und abgeschottet, andererseits aber auch gleichgeschaltet werden, um nicht aufzufallen.
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Dissonanz
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Anmeldungsdatum: 24.03.2008
Beiträge: 3541

Beitrag(#1300065) Verfasst am: 03.06.2009, 14:22    Titel: Antworten mit Zitat

Ohne einen Beleg, der über Anekdoten und persönliche Eindrücke Einzelner hinausgeht glaub ich nichtmal, dass es diesen behaupteten Effekt gibt.
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-Brother Broadsword of Warm Humanitarianism

"In other words, the cultures have been subjected to as careless handling as if in the hands of a somewhat below par student assistant, but they have survived."
-H. W. Chalkley in Science, Vol. LXXI, No. 1843

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-frypoddie
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Kiki
ist sicher nicht Eso



Anmeldungsdatum: 27.01.2007
Beiträge: 15062
Wohnort: Ulm

Beitrag(#1300066) Verfasst am: 03.06.2009, 14:23    Titel: Antworten mit Zitat

So, erstmal was vorher. Deutlicher Titel und klare Einleitung. Gratulation.

Es ist schon auffällig, dass einige Eltern ihre Kinder in Watte packen. Ich möchte nicht behaupten, dass das alle tun, schließlich kann ich von meinen Eltern guten Gewissens behaupten, dass sie es nicht getan haben.

Als Erklärung hierfür würde mir spontan einfallen, dass es einfach die Möglichkeit dazu gibt, ein Kind in Watte zu packen. Früher haben die Umstände das nicht wirklich erlaubt.
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Ralf Rudolfy
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Anmeldungsdatum: 11.12.2003
Beiträge: 26674

Beitrag(#1300068) Verfasst am: 03.06.2009, 14:23    Titel: Antworten mit Zitat

"Risikobereitschaft" ist m.E. das falsche Wort, denn von solcher spricht man, wenn jemand bewußt Risiken eingeht. "Risikoakzeptanz" trifft es besser.
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Kiki
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Anmeldungsdatum: 27.01.2007
Beiträge: 15062
Wohnort: Ulm

Beitrag(#1300070) Verfasst am: 03.06.2009, 14:24    Titel: Antworten mit Zitat

Dissonanz hat folgendes geschrieben:
Ohne einen Beleg, der über Anekdoten und persönliche Eindrücke Einzelner hinausgeht glaub ich nichtmal, dass es diesen behaupteten Effekt gibt.


Wenn ich sehe, wie manche Kinder beim Kinderturnen verhätschelt wurden, bloß mal nicht irgendwo alleine runter klettern -.- Und wenn ich sehe, wie Kinder sich verhalten, die noch nicht mal zum Turnen gelassen werden...
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Ralf Rudolfy
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Anmeldungsdatum: 11.12.2003
Beiträge: 26674

Beitrag(#1300075) Verfasst am: 03.06.2009, 14:30    Titel: Antworten mit Zitat

armer schlucker hat folgendes geschrieben:
dieser Text enthält sehr viel Wahrheit Sehr glücklich

Zu unserer Zeit wären wir ausgelacht worden, wenn wir mit einer Plasteschüssel auf dem Kopf Fahrrad gefahren wären.

In der Tat. Und mein Schulweg, den ich zur Grundschule täglich zurückzulegen hatte (zu Fuß, was sonst!), würde heute jede Mutter hysterisch werden lassen. Und dennoch kam niemand auf die Idee, seine Brut mit dem Auto in die Schule zu fahren, auch nicht die, die eins hatten.
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Saphir567
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Anmeldungsdatum: 08.05.2008
Beiträge: 369

Beitrag(#1300078) Verfasst am: 03.06.2009, 14:33    Titel: Antworten mit Zitat

armer schlucker hat folgendes geschrieben:
dieser Text enthält sehr viel Wahrheit Sehr glücklich



...ich würde sagen dieser Text enthält viel Schwachsinn. Mit den Augen rollen

wer es als cool emfindet unangeschanllt zu fahren - bitte, soll er es tun und beim zahlen lächeln - sofern es ihm nach einem verkehrsunfall noch möglich ist. aber seine Kinder soll er doch bitte anschnallen und vor lauter coolness nicht ihre gesundheit und leben unnötig gefährden.

ich denke man muss zu diesem beispiel jetz nicht unbedingt auf unfallstatistiken verweisen und in erinnerung rufen, dass das verkehrsaufkommen in den 50er und 60er ein anderes war, als es heute ist.

das gleiche gilt in vielen bereichen des sports. ob die diskutierte helmpflicht beim skifahren, oder in auch in anderen sportarten.

es ist nun mal so, dass etl. schwere verletzungen, bzw. todesfälle vermeidbar wären, wenn ein minimum an sicherheitsvorkehrungen getroffen werden. das hat nichts mit "verweichlichung" sondern mit "erfahrung" und daraus gewonnen erkenntnissen zu tun.

als erwachsener habe ich i.d.r. die wahl, ob ich mich dieser hilfsmittel bediene und muss mit den konsequenzen daraus leben. als elternteil, oder auch aufsichtsperson (z.b. in schulen, sportvereinen) ist es aber wohl selbstverständliche pflicht, alle notwendigen massnahmen zu ergreifen um einen evtl. schaden möglichst zu minimieren ( ich rede hier auch nicht über ein aufgeschürftes knie beim fussball spielen)

ich gebe zu, dass ich bei diesem thema vielleicht nicht wirklich objektiv bin, aber mir persönlich hat es gereicht, einmal mitzuerleben, wie ein kind zu tode gekommen ist - weil es nicht die entsprechende schutzkleidung getragen hat.

( so wie es aussieht stehe ich vermutlich ziemlich alleine mit meiner meinung da...)
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Misterfritz
mini - mal



Anmeldungsdatum: 09.03.2006
Beiträge: 21867
Wohnort: badisch sibirien

Beitrag(#1300079) Verfasst am: 03.06.2009, 14:33    Titel: Antworten mit Zitat

Dissonanz hat folgendes geschrieben:
Ohne einen Beleg, der über Anekdoten und persönliche Eindrücke Einzelner hinausgeht glaub ich nichtmal, dass es diesen behaupteten Effekt gibt.

ich denke, das stimmt schon in gewisser weise. nimm einfach mal grundschulkinder, die werden heute doch fast alle gebracht. ich bin vom zweiten tag an da alleine hin, erst zu fuss und später mit dem fahrrad. das war nicht auf dem land sondern in hamburg. und die anderen kinder sind auch alleine zur schule gekommen. ich bin auch schon mit sechs alleine u-bahn gefahren, es war halt notwendig.

wenn heutzutage ein kind verschwindet und ermordet aufgefunden wird, geht das bundesweit durch die medien, und überall werden plötzlich auch viertklässler wieder zur schule gebracht. schätze mal, früher haben die eltern von solchen verbrechen schlicht kaum etwas ergahren, weil es nicht in den zeitungen stand und es eben auch nicht im tv gemeldet wurde.
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esme
lebt ohne schützende Gänsefüßchen.



Anmeldungsdatum: 12.06.2005
Beiträge: 5667

Beitrag(#1300080) Verfasst am: 03.06.2009, 14:33    Titel: Antworten mit Zitat

Gerade bei der verlinkten Liste sind eben einige Dinge dabei, an denen man tatsächlich sterben kann oder sich schwer verletzen kann. Da sehe ich mich nicht im Recht, anderen Eltern zu sagen, welches Risiko sie eingehen müssen.
Besonders, da ich nicht nur Watteeltern kenne, sondern auch solche, die sich keine Sorgen machen, wenn ihr Kleinkind am Balkongeländer turnt.

Und wo die Übung meiner Eigenverantwortung bei meinem Bleifarbenbettchen und meiner Asbestturnhalle war, sehe ich jetzt auch nicht direkt.

Die "Kinder dürfen nur Lob hören"-Bewegung halte ich auch für schlecht, da ist aber wieder ein anderes Thema.
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Gunkl über Intelligent Design:
Da hat sich die Kirche beim Rückzugsgefecht noch einmal grandios verstolpert und jetzt wollen sie auch noch Haltungsnoten für die argumentative Brez'n, die sie da gerissen haben.
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esme
lebt ohne schützende Gänsefüßchen.



Anmeldungsdatum: 12.06.2005
Beiträge: 5667

Beitrag(#1300084) Verfasst am: 03.06.2009, 14:36    Titel: Antworten mit Zitat

Das "Wir sind auch nicht daran gestorben" - Argument kann ich zwar emotional nachvollziehen, es ist aber einfach falsch, denn *natürlich* sind die, die hier noch posten können, nicht daran gestorben.
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Da hat sich die Kirche beim Rückzugsgefecht noch einmal grandios verstolpert und jetzt wollen sie auch noch Haltungsnoten für die argumentative Brez'n, die sie da gerissen haben.
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Ralf Rudolfy
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Anmeldungsdatum: 11.12.2003
Beiträge: 26674

Beitrag(#1300088) Verfasst am: 03.06.2009, 14:40    Titel: Antworten mit Zitat

esme hat folgendes geschrieben:
Gerade bei der verlinkten Liste sind eben einige Dinge dabei, an denen man tatsächlich sterben kann oder sich schwer verletzen kann. Da sehe ich mich nicht im Recht, anderen Eltern zu sagen, welches Risiko sie eingehen müssen.

Manche Positionen in der Liste sind in der Tat völlig abwegig.
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Kiki
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Anmeldungsdatum: 27.01.2007
Beiträge: 15062
Wohnort: Ulm

Beitrag(#1300092) Verfasst am: 03.06.2009, 14:42    Titel: Antworten mit Zitat

esme hat folgendes geschrieben:

Besonders, da ich nicht nur Watteeltern kenne, sondern auch solche, die sich keine Sorgen machen, wenn ihr Kleinkind am Balkongeländer turnt.


Das ist das andere Extrem. Da wird mir manchmal auch ganz schlecht...
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armer schlucker
pleite



Anmeldungsdatum: 09.01.2009
Beiträge: 1233
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Beitrag(#1300094) Verfasst am: 03.06.2009, 14:43    Titel: Antworten mit Zitat

es geht ja nicht darum, Kinder konkreten Gefahren auszusetzten, sondern um die Einstellung, sie gleich von jeglichen hypothetischen Gefahren abzuschotten
so lernen sie nämlich, das man vor allem und jedem Angst haben muß, und Angst vor allem und jedem scheint mir, leider, ein sehr weit verbreitetes Leiden dieser Gesellschaft zu sein
wer Angst hat, handelt oft irrational, ist leicht zu manipulieren und man kann viel Geld mit diffusen Ängsten verdienen
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vrolijke
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Beiträge: 46732
Wohnort: Stuttgart

Beitrag(#1300098) Verfasst am: 03.06.2009, 14:48    Titel: Antworten mit Zitat

Saphir567 hat folgendes geschrieben:
armer schlucker hat folgendes geschrieben:
dieser Text enthält sehr viel Wahrheit Sehr glücklich



...ich würde sagen dieser Text enthält viel Schwachsinn. Mit den Augen rollen

wer es als cool emfindet unangeschanllt zu fahren - bitte, soll er es tun und beim zahlen lächeln - sofern es ihm nach einem verkehrsunfall noch möglich ist. aber seine Kinder soll er doch bitte anschnallen und vor lauter coolness nicht ihre gesundheit und leben unnötig gefährden.

ich denke man muss zu diesem beispiel jetz nicht unbedingt auf unfallstatistiken verweisen und in erinnerung rufen, dass das verkehrsaufkommen in den 50er und 60er ein anderes war, als es heute ist.

das gleiche gilt in vielen bereichen des sports. ob die diskutierte helmpflicht beim skifahren, oder in auch in anderen sportarten.

es ist nun mal so, dass etl. schwere verletzungen, bzw. todesfälle vermeidbar wären, wenn ein minimum an sicherheitsvorkehrungen getroffen werden. das hat nichts mit "verweichlichung" sondern mit "erfahrung" und daraus gewonnen erkenntnissen zu tun.

als erwachsener habe ich i.d.r. die wahl, ob ich mich dieser hilfsmittel bediene und muss mit den konsequenzen daraus leben. als elternteil, oder auch aufsichtsperson (z.b. in schulen, sportvereinen) ist es aber wohl selbstverständliche pflicht, alle notwendigen massnahmen zu ergreifen um einen evtl. schaden möglichst zu minimieren ( ich rede hier auch nicht über ein aufgeschürftes knie beim fussball spielen)

ich gebe zu, dass ich bei diesem thema vielleicht nicht wirklich objektiv bin, aber mir persönlich hat es gereicht, einmal mitzuerleben, wie ein kind zu tode gekommen ist - weil es nicht die entsprechende schutzkleidung getragen hat.

( so wie es aussieht stehe ich vermutlich ziemlich alleine mit meiner meinung da...)


Ich bin eher Deine Meinung.
Was einschätzen von Risiken angeht würde ich als Faustregel sagen:
Wenn Du unter 30 bist: "In Zweifelsfall; lass es bleiben".
Wenn Du über 30 bist: "In Zweifelsfall; tu es".
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Glück ist kein Geschenk der Götter; es ist die Frucht der inneren Einstellung.
Erich Fromm

Sich stets als unschuldiges Opfer äußerer Umstände oder anderer Menschen anzusehen ist die perfekte Strategie für lebenslanges Unglücklichsein.

Grenzen geben einem die Illusion, das Böse kommt von draußen
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sponor
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Beitrag(#1300116) Verfasst am: 03.06.2009, 15:10    Titel: Antworten mit Zitat

Naja, der verlinkte Text hat sich nicht gerade die treffendsten Beispiele herausgesucht, aber insgesamt sehe ich es auch so:
Dass Kinder heutzutage ständig irgendwo hingebracht werden müssen (auch wenn's gar nicht besonders weit ist), auf dem (natürlich höchsten Sicherheitsanforderungen genügenden!) Spielplatz unter permanenter Beobachtung stehen, überhaupt kaum noch draußen alleine sind, das scheint mir schon viel stärker vorzukommen als zu meiner Zeit. Kann ich auch bei befreundeten Eltern beobachten (nicht bei allen gleich, natürlich).
Die Feststellung, dass das Durchschnittskind heute viel unsportlicher ist, scheint ja auch einigermaßen belegt zu sein.

Mein Erklärungsansatz geht in die Richtung: Späte Elternschaft; geplantes Einzel-/Wunschkind, das bestmöglich optimiert/gefördert werden muss; etc.

Ebenso drückt sich da wohl ein allgemeiner Trend weg vom Kind-Sein, hin zum funktionierenden Teil des Erwerbslebens aus – so wie bei verschärftem Notendruck und Selektion in Grundschulen und weiterführenden Schulen, Verschulung von Unis (Diplom -> Bachelor/Master), usf.

"Einfach etwas tun, weil es Spaß macht oder nur aus Interesse? Wo liegt denn da der Nutzen?"


Schaun wir mal, was ich ab August so darüber denken werde... Pfeifen
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AXO
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Beiträge: 10129
Wohnort: Thüringen

Beitrag(#1300120) Verfasst am: 03.06.2009, 15:14    Titel: Antworten mit Zitat

esme hat folgendes geschrieben:
Das "Wir sind auch nicht daran gestorben" - Argument kann ich zwar emotional nachvollziehen, es ist aber einfach falsch, denn *natürlich* sind die, die hier noch posten können, nicht daran gestorben.


Da ist doch im Grunde die Frage - sterben jetzt weniger als damals
und wenn dann um welchen Preis?

->>>

armer schlucker hat folgendes geschrieben:

so lernen sie nämlich, das man vor allem und jedem Angst haben muß, und Angst vor allem und jedem scheint mir, leider, ein sehr weit verbreitetes Leiden dieser Gesellschaft zu sein
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AXO
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Anmeldungsdatum: 05.02.2007
Beiträge: 10129
Wohnort: Thüringen

Beitrag(#1300130) Verfasst am: 03.06.2009, 15:28    Titel: Antworten mit Zitat

Namronia hat folgendes geschrieben:


http://www.atlantic-vision-cinema-island.com/Inhaltsverzeichnis/generation/generation.html


Zitat:
Unsere Taten hatten manchmal Konsequenzen


Ich denke da ist das größte Problem von erhöhtem Sicherheitsbedürfnis - Kinder lernen nicht
das Taten logische Konsequenzen haben die zwangsläufig daraus folgen.
Statt dessen werden von genervten Eltern bei jedem Firlefanz völlig irrationale und nicht logisch
nachvollziehbare Strafen verhängt die jeden Ansatz des Verständnisses für Ursache und Folge
komplett über den Haufen werfen, wärend die Kinder andersrum vor jeder nicht "steuerbaren"
Konsequenz bewahrt werden sollen. Mir scheint da ein erheblicher Hang zu zwanghafter Kontrolle
mitzuspielen - verbunden mit (eh allgemein verbreiteter) Scheu vor Verantwortung.

Allerdings denke ich nicht selten das dieser Problematik schon die derzeitige Elterngeneration
ausgesetzt war und sie dementsprechend überhaupt keine Ahnung davon haben was sie ihren Kindern
eigentlich beibringen sollten.
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Reza
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Anmeldungsdatum: 10.09.2006
Beiträge: 4188

Beitrag(#1300170) Verfasst am: 03.06.2009, 16:35    Titel: Antworten mit Zitat

Dissonanz hat folgendes geschrieben:
Ohne einen Beleg, der über Anekdoten und persönliche Eindrücke Einzelner hinausgeht glaub ich nichtmal, dass es diesen behaupteten Effekt gibt.


Wie sähe der Beleg denn aus, wenn du Leuten, die in den Zeiten Kinder waren nichts glaubst?

Wie wäre es beispielsweise mit der durchschnittlichen Geburtenrate als ein Indikator?
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Dissonanz
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Anmeldungsdatum: 24.03.2008
Beiträge: 3541

Beitrag(#1300314) Verfasst am: 03.06.2009, 20:39    Titel: Antworten mit Zitat

Reza hat folgendes geschrieben:
Dissonanz hat folgendes geschrieben:
Ohne einen Beleg, der über Anekdoten und persönliche Eindrücke Einzelner hinausgeht glaub ich nichtmal, dass es diesen behaupteten Effekt gibt.


Wie sähe der Beleg denn aus, wenn du Leuten, die in den Zeiten Kinder waren nichts glaubst?


Ich glaub auch niemandem, der einfach behauptet, früher sei alles besser gewesen. Ich hab etwas den Verdacht, dass das hier einfach in einem neuen Gewand daherkommt.

Ansonsten: Wenn's so ist lässt es sich sicher einerseits durch objektivere Maße als "Mir kommt's irgendwie so vor!" bestimmen und andererseits auch irgendwie belegen, dass das was schlechtes sei. Und zwar an der Realität statt an einer überzogenen Darstellung ebendieser.

Zitat:
Wie wäre es beispielsweise mit der durchschnittlichen Geburtenrate als ein Indikator?


Geburtenrate als Indikator für die Risikobereitschaft, die man bereit ist Kindern zuzugestehen? Hrm. Besser als, wie bisher, überhaupt nichts, aber ehrlich gesagt find ich das nicht sonderlich gut.. Ich seh zwar über ein paar Ecken einen möglichen Zusammenhang, aber der ist mir doch ein wenig zu weit hergeholt. Was hättest du sonst noch auf Lager? zwinkern
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Rasmus
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Anmeldungsdatum: 20.05.2004
Beiträge: 17559

Beitrag(#1300475) Verfasst am: 03.06.2009, 23:22    Titel: Antworten mit Zitat

- Als Kinder saßen wir in Autos ohne Sicherheitsgurte und Airbags.

Und nicht wenige sind deshalb elendig verreckt oder werden im Leben nie wieder laufen können. Ich bin da lieber etwas verweichlicht.

- Wir tranken Wasser aus Wasserhähnen und nicht aus Flaschen.

Ich kenne niemanden, der Wasser aus dem Hahn für giftig oder gefährlich hält. Es ist bestenfalls eine Spur weit dekadent, Wasser in Falschen zu kaufen.

- Und die Prophezeihungen trafen nicht ein: Die Würmer lebten nicht in unseren Mägen für immer, und mit den Stöcken stachen wir nicht besonders viele Augen aus.

Nein. Besonders viele sicherlich. Der Sohn von Freunden meiner eltern war fast blind, weil er seine eigenen Silvesterkracher gebaut hat. Aber jedem das seine ...

- Beim Straßenfußball durfte nur mitmachen, wer wer gut war. Wer nicht gut war, mußte lernen, mit Enttäuschungen klarzukommen.

Ach echt? Bei uns haben alle mitgespielt, die wollten. Hat Spass gemacht, aber was weiss ich schon ...

- nsere Taten hatten manchmal Konsequenzen. Und keiner konnte sich verstecken. Wenn einer von uns gegen das Gesetz verstoßen hat, war klar, daß die Eltern ihn nicht aus dem Schlamassel heraushauen. Im Gegenteil: Sie waren der gleichen Meinung wie die Polizei! So etwas!

Ah, wir werden hier also über Kindererziehung aufgeklärt von jemandem der schon in jungen Jahren mit der Polizei aneinandergeraten ist. Das schafft echtes Vertrauen!
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Fuxing
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Beitrag(#1300488) Verfasst am: 03.06.2009, 23:49    Titel: Antworten mit Zitat

Jede Generation tickt doch bestimmt etwas anders als die Vorgängergeneration, warum sollte das aktuell nicht auch gerade wieder anstehen? Ich kann mich noch dran erinnern, dass "wir" als Null-Bock-Generation verschrien waren.

Was ich persönlich messbar feststellen kann:
Hier vor dem Freibad stehen Nachmittags erstaunlich wenige Fahrräder. In meiner Kindheit war der Fahrrad-Parkplatz da meist so zugestellt, dass es manchmal schwierig war, noch einen zu bekommen.
Daraus schließe ich, dass heute insgesamt weniger Kinder regelmäßig mit Fahrrädern zu Freizeitaktivitäten unterwegs sind.

Und konkret bei meiner Tochter würde ich diese fehlende Praxis in diesem Bereich (ist nie gerne Fahrrad gefahren) dafür mitverantwortlich machen, dass sie z.B. beim Autofahren mit dem abschätzen von Abständen und Geschwindigkeiten noch so ihre Probleme hat. Ich hoffe, das legt sich schnell.

Jugendliche Need-for-Speed u.ä. PC-Spiele-Spieler nehmen sich die praktischen Fähigkeiten zum abschätzen von Abständen und Geschwindigkeiten aus ihrer PC-Spiel-Erfahrung.
Ob die dort erworbenen Fähigkeiten irgendwelche messbaren Auswirkungen auf eine Unfallstatistik haben werden, steht allerdings wohl eher in den Sternen.
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Ahriman
Tattergreis



Anmeldungsdatum: 31.03.2006
Beiträge: 17976
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Beitrag(#1302906) Verfasst am: 08.06.2009, 13:50    Titel: Antworten mit Zitat

Rasmus hat folgendes geschrieben:
-Unsere Taten hatten manchmal Konsequenzen. Und keiner konnte sich verstecken. Wenn einer von uns gegen das Gesetz verstoßen hat, war klar, daß die Eltern ihn nicht aus dem Schlamassel heraushauen. Im Gegenteil: Sie waren der gleichen Meinung wie die Polizei! So etwas!

Ah, wir werden hier also über Kindererziehung aufgeklärt von jemandem der schon in jungen Jahren mit der Polizei aneinandergeraten ist. Das schafft echtes Vertrauen!

Jedenfalls, 1944-1948 rief niemand nach der Polizei, wenn einer von uns (10-13 Jahre alt) durch den Zaun schlupfte und in Nachbars Garten Äpfel klaute. (Heute müßten schon Schokoriegel am Baum wachsen, um einen Jungen zu motivieren, fürn Appel? Ich bin doch nicht blöd...) Die Konsequenz war: Wenn der Mann uns erwischte, gabs ein paar vor die Löffel, Backpfeifen genannt. Und wenn wir wagten, das zuhaus zu erzählen, gabs von Vatern noch ne Zugabe.
Als die Bullen riefen, ich solle sofort von dem zugefrorenen Schloßteich runterkommen, drehte ich ihnen eine Nase, verhöhnte sie und haute quer über den Teich ab (der war ganz schön groß). Leider kannten die mich schon, sie verpetzten mich zuhause, und dann traf mich bei der Heimkehr der Blitz.
Es war nicht ungewöhnlich, daß ein Erwachsener mal einen Lausbuben backpfeifte, ich habe sogar vom Schulrektor persönlich mal eine gefeuert bekommen. Ja und? Man nahm sich in acht, man versuchte, sich nicht erwischen zu lassen. Jedenfalls wurde kaum einmal etwas kriminalisiert, d.h. so schnell rief niemand nach der Polizei, da mußte es schon ganz schön dicke kommen.
Vor einigen Jahren ist unserem damaligen Bürgermeister auf dem Spielplatz mal die Hand ausgerutscht. Oh Scheiße, was gab das für ein Theater! Da ging hier die Welt unter..
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...und suche mich nicht in der Unterführung...
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Rasmus
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Beitrag(#1302911) Verfasst am: 08.06.2009, 14:02    Titel: Antworten mit Zitat

Ahriman hat folgendes geschrieben:
Rasmus hat folgendes geschrieben:
-Unsere Taten hatten manchmal Konsequenzen. Und keiner konnte sich verstecken. Wenn einer von uns gegen das Gesetz verstoßen hat, war klar, daß die Eltern ihn nicht aus dem Schlamassel heraushauen. Im Gegenteil: Sie waren der gleichen Meinung wie die Polizei! So etwas!

Ah, wir werden hier also über Kindererziehung aufgeklärt von jemandem der schon in jungen Jahren mit der Polizei aneinandergeraten ist. Das schafft echtes Vertrauen!

Jedenfalls, 1944-1948 rief niemand nach der Polizei, wenn einer von uns (10-13 Jahre alt) durch den Zaun schlupfte und in Nachbars Garten Äpfel klaute. (Heute müßten schon Schokoriegel am Baum wachsen, um einen Jungen zu motivieren, fürn Appel? Ich bin doch nicht blöd...) Die Konsequenz war: Wenn der Mann uns erwischte, gabs ein paar vor die Löffel, Backpfeifen genannt. Und wenn wir wagten, das zuhaus zu erzählen, gabs von Vatern noch ne Zugabe.
Als die Bullen riefen, ich solle sofort von dem zugefrorenen Schloßteich runterkommen, drehte ich ihnen eine Nase, verhöhnte sie und haute quer über den Teich ab (der war ganz schön groß). Leider kannten die mich schon, sie verpetzten mich zuhause, und dann traf mich bei der Heimkehr der Blitz.
Es war nicht ungewöhnlich, daß ein Erwachsener mal einen Lausbuben backpfeifte, ich habe sogar vom Schulrektor persönlich mal eine gefeuert bekommen. Ja und?


Und .... sowas ist heute aus gutem Grund (!) nicht nur schlicht illegal sondern wird angemessen geahndet.

Kinder mögen schwächer sein, das gibt aber niemandem das Recht, Gewalt an ihnen auszuüben. Es ist mit ein völliges Rätsel wie man dem auch noch nachhängen kann.

Zitat:
Man nahm sich in acht, man versuchte, sich nicht erwischen zu lassen. Jedenfalls wurde kaum einmal etwas kriminalisiert, d.h. so schnell rief niemand nach der Polizei, da mußte es schon ganz schön dicke kommen.


Und? Ist das heute wirklich so schlimm? Kinder sind auch heute noch strafunmündig, d.h. bei den geklauten Äpfeln würde ihnen nichts weiter passieren - außer eventuell ein gutgemeinter Vortrag der Polizei, was ich für weitaus besser halte als eine Tracht Prügel. (Du sagst ja selbber, dass die nichts genützt hast: Du hast Dich nicht gebessert, sondern lediglich gelernt Dich nicht erwischen zu lassen!)

Zitat:
Vor einigen Jahren ist unserem damaligen Bürgermeister auf dem Spielplatz mal die Hand ausgerutscht. Oh Scheiße, was gab das für ein Theater! Da ging hier die Welt unter..


Gut!
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AXO
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Beitrag(#1303523) Verfasst am: 09.06.2009, 16:55    Titel: Antworten mit Zitat

Freigeist0815 hat folgendes geschrieben:
Jede Generation tickt doch bestimmt etwas anders als die Vorgängergeneration, warum sollte das aktuell nicht auch gerade wieder anstehen? Ich kann mich noch dran erinnern, dass "wir" als Null-Bock-Generation verschrien waren.


zu Unrecht? Mr. Green

Ist schon klar das jede Generation anders drauf ist (sein muß) als die vorherige - sonst gäbs ja keine Weiterentwicklung.
Is eben nur die Frage in welche Richtung diese Entwicklung verläuft.
Mir jedenfalls mag die psychische und physische Abhängigkeit der "Wohlstandskinder" von der aktuellen
Konsumgesellschaft nicht wirklich behagen. Freut mich ja - ganz ehrlich - wenns ihnen gut geht (was immer
man darunter verstehen mag).
Was aber passiert wenn sie auf Entzug gesetzt werden?
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Bliss
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Beiträge: 312

Beitrag(#1303629) Verfasst am: 09.06.2009, 19:40    Titel: Antworten mit Zitat

Ich war lange zeit mir den pfadfindern unterwegs.

- 30km wandern am tag war hart aber machbar und keiner hat sich beklagt die meissten hatten freude
- heute wird gestöhnt das man sich die ohren zuhalten muss wenn es um 15km geht.

- früher gab es kein begleitauto. Es wurde ausdrücklich von den kindern nicht gewünscht.
- heute kenn ich keine gruppe ohne begleitauto mehr. ( haupsächlich für den ach s schweren rucksack und fals mal einer ein bläßchen hat dann kann er gefahren werden)

- früher wurde durch den regen gewandert.
- heute wird bei den ersten dunklen wolken der bus oder der zug genommen (für den restlichen kilometer der 5 kilometer an diesem tag)

- früher hat man halt mal die letzten 3 tage der 5 tagestour gestunken. (ausnahmen nur für mädels wegen der hygiene)
- heute wird alle zwei tage ein schwimmbad oder sonst ein duschmöglichkeit besucht.

- heimweh war damals beim ersten und zweiten mal normal und die gruppe hat sich drum gekümmert
- heute kommen die eltern mit damit ihre spößlinge ja nicht leiden müssen.
Die bringen dann desinfektionsspray mit und verpessten den wald Mit den Augen rollen

Die kids heute werden mit aller gewalt zu weicheiern erzogen. Die sind so weich die biegen sich schon vom eigenen gewicht. (und mit kids meine ich nicht alle, aber die meisten)
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Fuxing
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Beitrag(#1303712) Verfasst am: 09.06.2009, 21:21    Titel: Antworten mit Zitat

AXO hat folgendes geschrieben:
Freigeist0815 hat folgendes geschrieben:
Jede Generation tickt doch bestimmt etwas anders als die Vorgängergeneration, warum sollte das aktuell nicht auch gerade wieder anstehen? Ich kann mich noch dran erinnern, dass "wir" als Null-Bock-Generation verschrien waren.


zu Unrecht? Mr. Green

Ist schon klar das jede Generation anders drauf ist (sein muß) als die vorherige - sonst gäbs ja keine Weiterentwicklung.
Is eben nur die Frage in welche Richtung diese Entwicklung verläuft.
Mir jedenfalls mag die psychische und physische Abhängigkeit der "Wohlstandskinder" von der aktuellen
Konsumgesellschaft nicht wirklich behagen. Freut mich ja - ganz ehrlich - wenns ihnen gut geht (was immer
man darunter verstehen mag).
Was aber passiert wenn sie auf Entzug gesetzt werden?


Klar zu Unrecht. "Damals" gab es viel mehr Jugendliche, die nicht aufs Gymnasium gegangen sind, sondern auf die Haupt- oder Realschule (geburtenstarke Jahrgänge). Da mag es bei dem ein oder anderen eine gewisse zeitlang eine Phase der Orientierungslosigkeit gegeben haben, aber aus den Mitschülern der von mir besuchten Schulklassen ist in fast allen Fällen "was Vernünftiges" geworden.
Und sehr viele davon haben damals nach einer Lehre gemerkt, dass sie die entsprechende Arbeit nicht lebenslang so machen wollen und sich freiwillig fortgebildet oder umgeschult...weniger aus äußeren Zwängen.
Da ist allerdings mein Eindruck, dass diese äußeren Zwänge auf dem Arbeitsmarkt die letzten paar Jahre stark zunehmen.

Tja, was passiert, wenn man jemanden auf Entzug setzt?
Kommt wohl darauf an, wie stark die Drogen schon abhängig gemacht haben.
Aber der Mensch ist von Natur aus her ein sehr anpassungsfähiges Wesen. Er mag zwar oft keine Veränderung, kommt damit aber von seinen Anlagen her oft besser zurecht als mit Stillstand.
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vrolijke
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Wohnort: Stuttgart

Beitrag(#1303799) Verfasst am: 09.06.2009, 23:16    Titel: Antworten mit Zitat

Bliss hat folgendes geschrieben:
Ich war lange zeit mir den pfadfindern unterwegs.

- 30km wandern am tag war hart aber machbar und keiner hat sich beklagt die meissten hatten freude
- heute wird gestöhnt das man sich die ohren zuhalten muss wenn es um 15km geht.

- früher gab es kein begleitauto. Es wurde ausdrücklich von den kindern nicht gewünscht.
- heute kenn ich keine gruppe ohne begleitauto mehr. ( haupsächlich für den ach s schweren rucksack und fals mal einer ein bläßchen hat dann kann er gefahren werden)

- früher wurde durch den regen gewandert.
- heute wird bei den ersten dunklen wolken der bus oder der zug genommen (für den restlichen kilometer der 5 kilometer an diesem tag)

- früher hat man halt mal die letzten 3 tage der 5 tagestour gestunken. (ausnahmen nur für mädels wegen der hygiene)
- heute wird alle zwei tage ein schwimmbad oder sonst ein duschmöglichkeit besucht.

- heimweh war damals beim ersten und zweiten mal normal und die gruppe hat sich drum gekümmert
- heute kommen die eltern mit damit ihre spößlinge ja nicht leiden müssen.
Die bringen dann desinfektionsspray mit und verpessten den wald Mit den Augen rollen

Die kids heute werden mit aller gewalt zu weicheiern erzogen. Die sind so weich die biegen sich schon vom eigenen gewicht. (und mit kids meine ich nicht alle, aber die meisten)


Aus welchen Blickwinkel kennst Du die von Dir geschilderte Zustände?
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Kiki
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Beitrag(#1303863) Verfasst am: 10.06.2009, 00:58    Titel: Antworten mit Zitat

Hm... in letzter Zeit spielen die Kinder wieder leichter bekleidet hier im Innenhof. Laufen auch gerne Barfuß rum. Da wunder ich mich aber wirklich, ob die Eltern blind oder wirklich einfach ignorant sind. Im Innenhof liegen überall verteilt Glasscherben, da die Leute von den Barabenden gerne mal ihre Flaschen zerdeppern. Und die Kinder haben blutige Füße und alles. Die Eltern machen nichts. Ich meine, Kinder zur Selbstständigkeit erziehen finde ich gut, aber blutige Füße mit Gefahr von Infektionen muss ja bei dem heutigen Wissensstand nun wirklich nicht sein.
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Anmeldungsdatum: 24.03.2008
Beiträge: 3541

Beitrag(#1303988) Verfasst am: 10.06.2009, 13:03    Titel: Antworten mit Zitat

Bliss hat folgendes geschrieben:
Ich war lange zeit mir den pfadfindern unterwegs.

- 30km wandern am tag war hart aber machbar und keiner hat sich beklagt die meissten hatten freude
- heute wird gestöhnt das man sich die ohren zuhalten muss wenn es um 15km geht.

- früher gab es kein begleitauto. Es wurde ausdrücklich von den kindern nicht gewünscht.
- heute kenn ich keine gruppe ohne begleitauto mehr. ( haupsächlich für den ach s schweren rucksack und fals mal einer ein bläßchen hat dann kann er gefahren werden)

- früher wurde durch den regen gewandert.
- heute wird bei den ersten dunklen wolken der bus oder der zug genommen (für den restlichen kilometer der 5 kilometer an diesem tag)

- früher hat man halt mal die letzten 3 tage der 5 tagestour gestunken. (ausnahmen nur für mädels wegen der hygiene)
- heute wird alle zwei tage ein schwimmbad oder sonst ein duschmöglichkeit besucht.

- heimweh war damals beim ersten und zweiten mal normal und die gruppe hat sich drum gekümmert
- heute kommen die eltern mit damit ihre spößlinge ja nicht leiden müssen.
Die bringen dann desinfektionsspray mit und verpessten den wald Mit den Augen rollen

Die kids heute werden mit aller gewalt zu weicheiern erzogen. Die sind so weich die biegen sich schon vom eigenen gewicht. (und mit kids meine ich nicht alle, aber die meisten)


Such dir 'nen anderen Ort, deine Traumata(oder bei anderer Perspektive: deine antisozialen Tendenzen) schönzureden!

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Seh ich das richtig, dass es bisher nur Anekdoten gibt?
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-Brother Broadsword of Warm Humanitarianism

"In other words, the cultures have been subjected to as careless handling as if in the hands of a somewhat below par student assistant, but they have survived."
-H. W. Chalkley in Science, Vol. LXXI, No. 1843

You can't spell Discord without Disco.
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