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York Schottischer Schwarzwälder
Anmeldungsdatum: 04.02.2009 Beiträge: 2181
Wohnort: Republik Baden
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(#1306755) Verfasst am: 14.06.2009, 14:21 Titel: Entführungen im Jemen |
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Schon wieder sind Deutsche im Jemen entführt worden.
Wenn das solche Abenteuer-Touristen wären, würde ich sagen: Keinen roten Cent für ihren Freikauf!
Aber eigentlich sollte man auch in diesenm Fall niemand freikaufen.
Oder?
Zitat: | Im Jemen sind nach Angaben des jemenitischen Innenministeriums sieben Deutsche sowie zwei Briten von schiitischen Rebellen entführt worden. Bei den entführten Deutschen handelt es sich um einen Arzt und dessen Familie, die nach Regierungsangaben in einem Krankenhaus in der Provinz Sada arbeiten. Im Jemen kommt es immer wieder zu Entführungen von Ausländern durch Rebellen und militante Gruppen.
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http://www.focus.de/panorama/vermischtes/jemen-sieben-deutsche-offenbar-von-schiitischen-rebellen-entfuehrt_aid_408032.html
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Raphael auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 01.02.2004 Beiträge: 8362
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(#1306799) Verfasst am: 14.06.2009, 15:26 Titel: |
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Jedermann sucht sich Arbeits- und Urlaubsort selbst aus. Soll er/sie dann auch selbst die Konsequenzen tragen.
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Hornochse Orthographiefetischist
Anmeldungsdatum: 22.07.2007 Beiträge: 8223
Wohnort: Bundeshauptstadt
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(#1306807) Verfasst am: 14.06.2009, 15:32 Titel: |
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Genau, wer braucht denn auch schon Leute, die in Krisenregionen humanitäre Hilfe leisten.
_________________ Alles könnte anders sein - und fast nichts kann ich ändern.
- Niklas Luhmann -
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Raphael auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 01.02.2004 Beiträge: 8362
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(#1306814) Verfasst am: 14.06.2009, 15:39 Titel: |
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Hornochse hat folgendes geschrieben: | Genau, wer braucht denn auch schon Leute, die in Krisenregionen humanitäre Hilfe leisten. |
... und den Dank des Gastlandes ernten.
Wozu brauchen die europäische Hilfe? Ich denke, die Moslems haben die Medizin mehr oder weniger erfunden? Gleich um die Ecke ist das stinkreiche Saudi-Arabien. Soll dessen Mörderkönig weniger Moscheen und Koranschulen in Europa bezahlen und dafür ein paar Ärzte in seiner eigenen Nachbarschaft.
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Danol registrierter User
Anmeldungsdatum: 02.04.2007 Beiträge: 3027
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(#1306818) Verfasst am: 14.06.2009, 15:42 Titel: |
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Hornochse hat folgendes geschrieben: | Genau, wer braucht denn auch schon Leute, die in Krisenregionen humanitäre Hilfe leisten. |
Wenn ein LAnd humanitäre Hilfe in Anspruch nimmt, kann man wohl auch erwarten dass es selbst für dich Sicherheit der Helfer sorgt, sofern es dazu in der Lage ist. Das der Jemen diese Leute nicht selbst freikaufen kann glaube ich nicht.
Wenn diese Ärzte nun zu ihrem Privatvergnügen vor Ort waren - nunja, dann sollten sie die Folgen in der Tat selber tragen. Ich sehe ich ein warum der Staat die Konsequenzen individueller humanitärer Hilfe tragen soll.
Genau genommen denke ich dass die BRD nur dann zahlen sollte wenn diese Personen im Staatsauftrag vor Ort waren, davon weiß ich aber nichts ...
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narziss auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 21939
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(#1306821) Verfasst am: 14.06.2009, 15:48 Titel: |
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Dann kommt das nächste Dilemma. Wenn man Lösegeld zahlt, erkennen die Entführer es als lohnendes Geschäft und werden erst recht weiter entführen oder finanzieren damit Terroranschläge.
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Angkor registrierter User
Anmeldungsdatum: 14.03.2007 Beiträge: 1547
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(#1306826) Verfasst am: 14.06.2009, 15:58 Titel: |
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Danol hat folgendes geschrieben: | Hornochse hat folgendes geschrieben: | Genau, wer braucht denn auch schon Leute, die in Krisenregionen humanitäre Hilfe leisten. |
Wenn ein LAnd humanitäre Hilfe in Anspruch nimmt, kann man wohl auch erwarten dass es selbst für dich Sicherheit der Helfer sorgt, sofern es dazu in der Lage ist. |
Der Jemen ist ein schwacher Staat in dem es Regionen gibt, die von der Staatsgewalt nicht kontrolliert werden. Wenn jetzt nur noch Länder humanitäre Hilfe bekommen, die die volle Kontrolle über das Staatsgebiet haben, können wir das auch gleich lassen.
_________________ بالأخضر كفناه بالأحمر كفناه
بالأبيض كفناه بالأسود كفناه
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Hornochse Orthographiefetischist
Anmeldungsdatum: 22.07.2007 Beiträge: 8223
Wohnort: Bundeshauptstadt
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(#1306827) Verfasst am: 14.06.2009, 16:00 Titel: |
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Angkor hat folgendes geschrieben: | Danol hat folgendes geschrieben: | Hornochse hat folgendes geschrieben: | Genau, wer braucht denn auch schon Leute, die in Krisenregionen humanitäre Hilfe leisten. |
Wenn ein LAnd humanitäre Hilfe in Anspruch nimmt, kann man wohl auch erwarten dass es selbst für dich Sicherheit der Helfer sorgt, sofern es dazu in der Lage ist. |
Der Jemen ist ein schwacher Staat in dem es Regionen gibt, die von der Staatsgewalt nicht kontrolliert werden. Wenn jetzt nur noch Länder humanitäre Hilfe bekommen, die die volle Kontrolle über das Staatsgebiet haben, können wir das auch gleich lassen. |
So ist es.
_________________ Alles könnte anders sein - und fast nichts kann ich ändern.
- Niklas Luhmann -
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Angkor registrierter User
Anmeldungsdatum: 14.03.2007 Beiträge: 1547
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(#1306828) Verfasst am: 14.06.2009, 16:02 Titel: |
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narziss hat folgendes geschrieben: | Dann kommt das nächste Dilemma. Wenn man Lösegeld zahlt, erkennen die Entführer es als lohnendes Geschäft und werden erst recht weiter entführen oder finanzieren damit Terroranschläge. |
Die wenigsten Gelder aus Entführungen im Jemen fließen Terrorgruppen zu. Entführungen sind im Jemen gang und gäbe. Oft ist der Ausbau der Infrastruktur Forderung der Entführer. Gerade ausländische Geiseln sind ein hervorragendes Druckmittel, mit dem man die Regierung weichkochen kann.
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Danol registrierter User
Anmeldungsdatum: 02.04.2007 Beiträge: 3027
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(#1306833) Verfasst am: 14.06.2009, 16:07 Titel: |
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Angkor hat folgendes geschrieben: | Wenn jetzt nur noch Länder humanitäre Hilfe bekommen, die die volle Kontrolle über das Staatsgebiet haben, können wir das auch gleich lassen. |
Privatpersonen sollten das in der Tat besser bleiben lassen (oder eben die Konsequenzen tragen). Wenn die Hilfe von staatlicher Seite, z.B. vom Bundesministerium für Entwicklungshilfe, kommt, gelten andere Maßstäbe, klar. Schrib ich aber eben auch.
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Hornochse Orthographiefetischist
Anmeldungsdatum: 22.07.2007 Beiträge: 8223
Wohnort: Bundeshauptstadt
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(#1306850) Verfasst am: 14.06.2009, 16:37 Titel: |
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Danol hat folgendes geschrieben: | Angkor hat folgendes geschrieben: | Wenn jetzt nur noch Länder humanitäre Hilfe bekommen, die die volle Kontrolle über das Staatsgebiet haben, können wir das auch gleich lassen. |
Privatpersonen sollten das in der Tat besser bleiben lassen (oder eben die Konsequenzen tragen). Wenn die Hilfe von staatlicher Seite, z.B. vom Bundesministerium für Entwicklungshilfe, kommt, gelten andere Maßstäbe, klar. Schrib ich aber eben auch. |
Damit sprichst du quasi an sämtliche nicht-staatliche Hilfsorganisationen die Empfehlung aus, sich nicht in Krisengebiete zu begeben. M.E. ist diese Arbeit aber gar nicht zu ersetzen.
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York Schottischer Schwarzwälder
Anmeldungsdatum: 04.02.2009 Beiträge: 2181
Wohnort: Republik Baden
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(#1306851) Verfasst am: 14.06.2009, 16:38 Titel: |
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Angkor hat folgendes geschrieben: |
Die wenigsten Gelder aus Entführungen im Jemen fließen Terrorgruppen zu. Entführungen sind im Jemen gang und gäbe. Oft ist der Ausbau der Infrastruktur Forderung der Entführer. |
Das klingt schon fast so, als ob Entführungen zu billigen wären, weil es eben des Landes so der Brauch ist.
Ich finde, Entführungen Unbeteiligter sind in jedem Falle zu verurteilen. Dafür kann es keine Entschuldigung geben.
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Danol registrierter User
Anmeldungsdatum: 02.04.2007 Beiträge: 3027
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(#1306859) Verfasst am: 14.06.2009, 16:43 Titel: |
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Hornochse hat folgendes geschrieben: | Damit sprichst du quasi an sämtliche nicht-staatliche Hilfsorganisationen die Empfehlung aus, sich nicht in Krisengebiete zu begeben. M.E. ist diese Arbeit aber gar nicht zu ersetzen. |
Es drohen doch längst nicht in jedem Krisengebiet auch Entführungen? Zumindest in den Medien hört man eigentlich immer nur von entführungen in den 'klassischen' Gebieten (Jemen, Nordafrika, Afghanistan). Und selbst wenn dem anders wäre: Soweit mir bekannt wird nur ein Bruchteil aller Entwicklungshelfer mit sowas belästigt, es sollte also möglich sein entsprechende Rücklagen zu bilden oder eine Versicherung abzuschließen, die sowas auffängt (die darf dann gerne auch staatlich, sollte aber kostendeckend sein).
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Ladeeni Ex-Muslim & Kameltreiber
Anmeldungsdatum: 02.04.2007 Beiträge: 831
Wohnort: NRW
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(#1306873) Verfasst am: 14.06.2009, 17:09 Titel: |
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Ich habe früher oft Interviews mit Entführten gesehen. Alle sagen, dass die Entführer äußerst großzügig und nett waren.
Man erlebt quasi das Leben bei den Stämmen auf dem Land und in den Bergen von Innen. Welch Reiseveranstalter könnte das anbieten? (Wir reden hier von Jemen, wo die Frauen des Hauses als Tabu gelten).
Ich habe fast die Vermutung, dass ein großer Teil der Jemen-Touristen dahin reist, in der Hoffnung, entführt zu werden. Diese Meinung wird übrigens von vielen Bekannten von mir geteilt!
_________________ Der bloggende Kameltreiber:
http://sa7rawi.blogspot.com/ (neu, bald auf Deutsch)
http://kameltreiber.blogspot.com (alt)
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York Schottischer Schwarzwälder
Anmeldungsdatum: 04.02.2009 Beiträge: 2181
Wohnort: Republik Baden
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(#1306944) Verfasst am: 14.06.2009, 18:51 Titel: |
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Ladeeni hat folgendes geschrieben: | Ich habe früher oft Interviews mit Entführten gesehen. Alle sagen, dass die Entführer äußerst großzügig und nett waren.
Man erlebt quasi das Leben bei den Stämmen auf dem Land und in den Bergen von Innen. Welch Reiseveranstalter könnte das anbieten?
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Hmmmm ... sollten dann aber nicht die Entführten für solch schöne Erlebnissse zahlen?
Und nicht der Staat?
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Angkor registrierter User
Anmeldungsdatum: 14.03.2007 Beiträge: 1547
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(#1306982) Verfasst am: 14.06.2009, 19:53 Titel: |
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York hat folgendes geschrieben: | Angkor hat folgendes geschrieben: |
Die wenigsten Gelder aus Entführungen im Jemen fließen Terrorgruppen zu. Entführungen sind im Jemen gang und gäbe. Oft ist der Ausbau der Infrastruktur Forderung der Entführer. |
Das klingt schon fast so, als ob Entführungen zu billigen wären, weil es eben des Landes so der Brauch ist. |
Nein. Man sollte nur nicht direkt wieder von Terroristen sprechen. Ich hatte von schiitischen Entführern gelesen. Vermutlich wird es sich daher um die Minderheit der Zaiditen handeln. Diese Fünfer-Schiiten haben wenig mit den Akteuren aus dem al-Qaida Umfeld gemeinsam.
Einen islamistischen Hintergrund halte ich daher eher für ausgeschlossen.
Das ist insofern wichtig, weil es den Entführern wohl keinen großen Nutzen bringen würde, sollte den Geiseln etwas zustoßen.
York hat folgendes geschrieben: |
Ich finde, Entführungen Unbeteiligter sind in jedem Falle zu verurteilen. Dafür kann es keine Entschuldigung geben. |
Natürlich nicht.
Die Entführung durch eine dschihadistische Gruppe mit politischen Zielen hätte allerdings eine gänzlich andere Qualität.
_________________ بالأخضر كفناه بالأحمر كفناه
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narziss auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 21939
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Kival Profeminist Ghost
Anmeldungsdatum: 14.11.2006 Beiträge: 24071
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(#1307271) Verfasst am: 15.06.2009, 12:59 Titel: |
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Ladeeni hat folgendes geschrieben: | Ich habe früher oft Interviews mit Entführten gesehen. Alle sagen, dass die Entführer äußerst großzügig und nett waren. |
Das ist eine ganz normale Reaktion nach Entführungen: http://de.wikipedia.org/wiki/Stockholm-Syndrom
_________________ "A basic literacy in statistics will one day be as necessary for efficient citizenship as the ability to read and write." (angeblich H. G. Wells)
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Angkor registrierter User
Anmeldungsdatum: 14.03.2007 Beiträge: 1547
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(#1307281) Verfasst am: 15.06.2009, 13:38 Titel: |
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Mit so einer Entwicklung hatte ich nicht gerechnet. Hoffentlich gibt es bald mehr Informationen.
_________________ بالأخضر كفناه بالأحمر كفناه
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narziss auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 21939
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(#1307285) Verfasst am: 15.06.2009, 13:54 Titel: |
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Edle Geiselnehmer sind nicht möglich. Wer einfach nur Geiseln nimmt, aber sie immer anständig behandelt, kann einfach nicht mehr drohen, sie umzubringen, wenn er keine 10 Mio. aufs Konto kriegt.
Und dass man das Geld für gute Zwecke verwendet kann nur sehr eingeschränkt ein Argument sein.
Ich halte es da mit Erich Kästner: Nicht der Zweck heiligt die Mittel, die Mittel entheiligen den Zweck.
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Heizölrückstoßabdämpfung Hedonist

Anmeldungsdatum: 26.07.2007 Beiträge: 17543
Wohnort: Stralsund
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(#1307289) Verfasst am: 15.06.2009, 13:59 Titel: |
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Mindestens drei Deutsche im Jemen offenbar tot
_________________ „Wer in einem gewissen Alter nicht merkt, daß er hauptsächlich von Idioten umgeben ist, merkt es aus einem gewissen Grunde nicht.“ Curt Goetz
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York Schottischer Schwarzwälder
Anmeldungsdatum: 04.02.2009 Beiträge: 2181
Wohnort: Republik Baden
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(#1307303) Verfasst am: 15.06.2009, 14:25 Titel: |
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Diesmal scheint etwas seeeehr schief gelaufen zu sein mit der Entführung .....
Zitat: | Dramatische Meldungen aus dem Jemen: Sicherheitsbehörden berichten, mehrere der am Freitag entführten Geiseln seien tot aufgefunden worden, darunter möglicherweise auch drei deutsche Frauen. Das Auswärtige Amt bemüht sich hektisch um Aufklärung.
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http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,630504,00.html
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Heizölrückstoßabdämpfung Hedonist

Anmeldungsdatum: 26.07.2007 Beiträge: 17543
Wohnort: Stralsund
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narziss auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 21939
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(#1307404) Verfasst am: 15.06.2009, 17:29 Titel: |
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York hat folgendes geschrieben: | Diesmal scheint etwas seeeehr schief gelaufen zu sein mit der Entführung .....
Zitat: | Dramatische Meldungen aus dem Jemen: Sicherheitsbehörden berichten, mehrere der am Freitag entführten Geiseln seien tot aufgefunden worden, darunter möglicherweise auch drei deutsche Frauen. Das Auswärtige Amt bemüht sich hektisch um Aufklärung.
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http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,630504,00.html | Was heißt schiefgelaufen?
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Kival Profeminist Ghost
Anmeldungsdatum: 14.11.2006 Beiträge: 24071
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(#1307442) Verfasst am: 15.06.2009, 18:30 Titel: |
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narziss hat folgendes geschrieben: | York hat folgendes geschrieben: | Diesmal scheint etwas seeeehr schief gelaufen zu sein mit der Entführung .....
Zitat: | Dramatische Meldungen aus dem Jemen: Sicherheitsbehörden berichten, mehrere der am Freitag entführten Geiseln seien tot aufgefunden worden, darunter möglicherweise auch drei deutsche Frauen. Das Auswärtige Amt bemüht sich hektisch um Aufklärung.
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http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,630504,00.html | Was heißt schiefgelaufen? |
Das ist doch kein üblicher Ablauf. Die Täter wollen normalerweise Geld oder vielleicht Gefangene freigelassen haben. Wenn aber die Geiseln alle sterben, hilft das den Tätern wenig. Wenn sie das sowieso von Anfang an als einziges Ziel haben, können sie die Opfer auch gleich töten und sich jede Entführung sparen.
_________________ "A basic literacy in statistics will one day be as necessary for efficient citizenship as the ability to read and write." (angeblich H. G. Wells)
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narziss auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 21939
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(#1307445) Verfasst am: 15.06.2009, 18:34 Titel: |
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Das klang eher so wie: Die Entführer wollten doch nur das beste für die Geiseln, aber leider ist etwas schiefgelaufen...
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beachbernie male Person of Age and without Color
Anmeldungsdatum: 16.04.2006 Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii
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(#1307698) Verfasst am: 15.06.2009, 23:49 Titel: |
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Spiegel hat folgendes geschrieben: | Die Berichte, denen zufolge die Geiseln getötet worden seien, würden diesen Eindruck noch verstärken, so Steinberg: "Die Hinrichtung von Geiseln gehört nicht zum Repertoire der Huthi-Rebellen. Sie sind keine Islamisten und keine Dschihadisten, sondern lassen sich am besten als Aufständische beschreiben, die nachvollziehbare Anliegen verfolgen, etwa Gegenwehr gegen die von der Regierung geduldete Ausbreitung der sunnitischen Salafisten oder gegen sie gerichtete Diskriminierungen." Schließlich, so Steinberg, sei ein Angriff auf Deutsche unwahrscheinlich, weil der Bruder von Abd al-Malik al-Huthi, eine wichtige religiöse Autorität der Gruppe, im Exil in Berlin lebt. Eine solche Tat könnte ihn dem Druck deutscher Behörden aussetzen. "Wir wissen hier zwar, dass es da Grenzen gibt, und dass Deutschland ein Rechtsstaat ist, aber das müssen die nicht unbedingt wissen", so der Terrorexperte.....Wenn nicht die schiitischen Aufständischen, wer aber steht dann hinter der grausamen Tat? Ein Verdacht drängt sich auf: Das Terrornetzwerk al-Qaida verfügt im Jemen mittlerweile über eine verhältnismäßig schlagkräftige Filiale, die eng an die saudische Filiale al-Qaidas angebunden ist |
Der Spiegelartikel liegt recht genau auf der Linie von Angkor. Scheinbar macht es doch einen Unterschied wer von wem aus welchen Motiven entfuehrt wird. Fuer die Geiseln wohl allemal. Aus Sicht der urspruenglichen Verdaechtigen waere es tatsaechlich ein Riesenfehler, wenn sie den Geiseln etwas antun. Bei anderen Gruppen mit anderer Interessenlage mag das anders sein.
Aus dem Artikel geht auch hervor, dass es sich um humanitaere Helfer handelt, die aus gutem Grund im Land sind und nicht um irgendwelche durchgeknallten "Abenteuertouristen", die tatsaechlich selber mit schuld waeren, wenn man sie abgreift.
Gruss, Bernie
_________________ Defund the gender police!!
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Angkor registrierter User
Anmeldungsdatum: 14.03.2007 Beiträge: 1547
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(#1308576) Verfasst am: 17.06.2009, 15:30 Titel: |
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beachbernie hat folgendes geschrieben: | Spiegel hat folgendes geschrieben: | Die Berichte, denen zufolge die Geiseln getötet worden seien, würden diesen Eindruck noch verstärken, so Steinberg: "Die Hinrichtung von Geiseln gehört nicht zum Repertoire der Huthi-Rebellen. Sie sind keine Islamisten und keine Dschihadisten, sondern lassen sich am besten als Aufständische beschreiben, die nachvollziehbare Anliegen verfolgen, etwa Gegenwehr gegen die von der Regierung geduldete Ausbreitung der sunnitischen Salafisten oder gegen sie gerichtete Diskriminierungen." Schließlich, so Steinberg, sei ein Angriff auf Deutsche unwahrscheinlich, weil der Bruder von Abd al-Malik al-Huthi, eine wichtige religiöse Autorität der Gruppe, im Exil in Berlin lebt. Eine solche Tat könnte ihn dem Druck deutscher Behörden aussetzen. "Wir wissen hier zwar, dass es da Grenzen gibt, und dass Deutschland ein Rechtsstaat ist, aber das müssen die nicht unbedingt wissen", so der Terrorexperte.....Wenn nicht die schiitischen Aufständischen, wer aber steht dann hinter der grausamen Tat? Ein Verdacht drängt sich auf: Das Terrornetzwerk al-Qaida verfügt im Jemen mittlerweile über eine verhältnismäßig schlagkräftige Filiale, die eng an die saudische Filiale al-Qaidas angebunden ist |
Der Spiegelartikel liegt recht genau auf der Linie von Angkor. |
Liegt vermutlich daran, dass ich einige Veröffentlichungen von Herrn Steinberg gelesen habe, der ja im Artikel öfters zitiert wird.
An unserer Uni gibt es übrigends ein Austauschprogramm mit einer Universität im Jemen. Viele Bekannte von mir sind öfters da drüben. Manche waren sogar direkt in Kontakt mit verschiedenen Stämmen.
Ich finde es sehr schade, dass der Jemen gerade immer instabiler wird. Es gibt nämlich durchaus gute Ansätze: eine relativ große Pressefreiheit, einzigartige Anti-dschihadismusprogramme auf der ebene des Dialogs, usw...
_________________ بالأخضر كفناه بالأحمر كفناه
بالأبيض كفناه بالأسود كفناه
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Hucklebuck dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 25.11.2008 Beiträge: 996
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(#1308615) Verfasst am: 17.06.2009, 17:44 Titel: |
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Offensichtlich haben die Deutschen Warnungen des auswärtigen Amtes ignoriert, und sich aufgrund ihrer "Menschenliebe" und christlichen Gesinnung in den Jemen begeben.
Spasseshalber hat man doch tatsächlich ein Picknick in einem kritischen Gebiet abgehalten: Wer derartiges tut, kann sich nicht mehr mit Naivität rausreden, daß ist auch keine fahrlässige Dämlichkeit mehr, sondern ein Verbrechen zum Nachteil des deutschen Staates und seiner Steuerzahler, denn schließlich muss sich der deutsche Staat um den ganzen Dreck kümmern. Ich würde nach einer eventuellen Freilassung nicht nur für sämtliche Kosten Regress fordern, sondern die Leute knallhart bestrafen - bis zu Gefängnis.
Die entsprechende Organisation, die die beiden christlichen Schüler in den Jemen vermittelt hat, sollte an Stelle der Toten in Regress genommen werden.
Die Frechheit, mit der sich jeder mehr-oder weniger "gutgläubige" deutsche Patient herausnimmt, in Krisenregionen herumzureisen, macht mich schon seit Jahren nur noch wütend. Die sollte man alle hinterher so rannehmen, daß ihnen hören und sehen vergeht, damit daß ein für alle Mal aufhört.
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Danol registrierter User
Anmeldungsdatum: 02.04.2007 Beiträge: 3027
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(#1308620) Verfasst am: 17.06.2009, 17:59 Titel: |
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beachbernie hat folgendes geschrieben: | Aus dem Artikel geht auch hervor, dass es sich um humanitaere Helfer handelt, die aus gutem Grund im Land sind und nicht um irgendwelche durchgeknallten "Abenteuertouristen", die tatsaechlich selber mit schuld waeren, wenn man sie abgreift. |
Wer also ein 'humanitärer Helfer' ist, darf sich beliebigen Risiken aussetzen und ist nicht selber Schuld
Was ein Unsinn. Ein humanitärer Helfer geht dieses Risiko genauso freiwillig und bewusst ein wie jeder Abenteuertourist. Die Motivation dafür mag eine andere, insbesondere keine egoistische, sein, das ändern an der Tatsache des bewussten Eingehens eines Risikos nichts, insofern ist auch ein solcher Helfer mindestens mitschuld. Ich würde sogar sagen er ist ganz genauso Schuld daran wie ein x-beliebiger entführter Abenteuertourist.
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