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Der liebe Gott hat geweint...
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Dr. Benchmark
Radikal-Liberalist



Anmeldungsdatum: 09.08.2006
Beiträge: 1288
Wohnort: Bayern

Beitrag(#1309647) Verfasst am: 19.06.2009, 08:21    Titel: Der liebe Gott hat geweint... Antworten mit Zitat

Freitag morgen, 7.05 Uhr, irgendwo in Deutschland:
Ich trete (wie immer) mit der Hälfte meiner Kinder in den bodennassen, aber lufttrockenen Morgen hinaus, auf dem Weg zur Arbeit, am Kindergarten vorbei.

Ich bejahte die Frage meiner ziemlich exakt 6-jährigen Tochter, ob es heute Nacht geregnet hätte.
"Dann hat der liebe Gott geweint!"
Wie jemand weinen könnte, den es nicht gibt, entgegnete ich augenzwinkernd und mit etwas überheblich abwertender Stimme.
Das eigentlich ärgerliche passierte jetzt:
"Doooooch! Den lieben Gott gibt’s. Ich hab ihn gesehen, auf einem Bild. Und wenn es donnert, dann ist er wütend."

Ich war etwas überrascht von der plötzlichen Vehemenz der Reaktion meiner Tochter und verlor auch kurz meine Contenance.
Es war so dieser typische Tonfall, mit dem Kinder gleichermaßen beleidigt wie aggressiv antworten, wenn der Andere Ungeheuerliches behauptet, also so in der Art: "Deine Eltern sind ja gar nicht Deine richtigen Eltern".
Als ich Parallelen zu Lillifee brachte, hatte ich mich schon wieder gefangen und meine Tochter mit nichts als Fragezeichen zurückgelassen (wir waren im Kindergarten angekommen).

Ich hatte vor längerer Zeit in diesem Forum einmal behauptet, dass sich Kinder im Kindergarten eben nicht indoktrinieren ließen, wenn nur das restliche Umfeld und Elternhaus ausreichend aufgeklärt und liberal ist.
Ich muss mich korrigieren. Das hat zwar bei meinen ersten beiden Kindern funktioniert, hier aber nicht.
Und ich bin geneigt, fortan bewusst und mit dem nötigen Nachdruck gegenzusteuern, Mission hin oder her.
Ich denke mir dabei, ich habe damit nicht angefangen.

Wie denkt ihr darüber?
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Ralf Rudolfy
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Anmeldungsdatum: 11.12.2003
Beiträge: 26674

Beitrag(#1309652) Verfasst am: 19.06.2009, 08:25    Titel: Re: Der liebe Gott hat geweint... Antworten mit Zitat

Dr. Benchmark hat folgendes geschrieben:
"Doooooch! Den lieben Gott gibt’s. Ich hab ihn gesehen, auf einem Bild. Und wenn es donnert, dann ist er wütend."

Du meine Güte. Vielleicht ist es ja einfach der kindlichen Entwicklungsstufe angemessen, solche Erklärungen für Alltagsphänomene zu bevorzugen. Das ist doch kein Drama, solange später nicht an so einem Mumpitz festgehalten wird.
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Heizölrückstoßabdämpfung
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Anmeldungsdatum: 26.07.2007
Beiträge: 17543
Wohnort: Stralsund

Beitrag(#1309659) Verfasst am: 19.06.2009, 08:40    Titel: Re: Der liebe Gott hat geweint... Antworten mit Zitat

Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
Dr. Benchmark hat folgendes geschrieben:
"Doooooch! Den lieben Gott gibt’s. Ich hab ihn gesehen, auf einem Bild. Und wenn es donnert, dann ist er wütend."

Du meine Güte. Vielleicht ist es ja einfach der kindlichen Entwicklungsstufe angemessen, solche Erklärungen für Alltagsphänomene zu bevorzugen.


Das sehe ich nicht so, warum sollte man seinem Kind Lügen auftischen?

Zitat:
Das ist doch kein Drama,


Naja, wenn jemand meinem Kind so eine Scheisse erzählen würde, wäre ich sicherlich nicht erfreut. Das hätte ein Nachspiel.

Zitat:
solange später nicht an so einem Mumpitz festgehalten wird.


Ist es nicht das Ziel von Indoktrination die Kinder früh genug zu kriegen, sodass sie auch später noch an den Mist glauben?
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„Wer in einem gewissen Alter nicht merkt, daß er hauptsächlich von Idioten umgeben ist, merkt es aus einem gewissen Grunde nicht.“ Curt Goetz
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Ralf Rudolfy
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Anmeldungsdatum: 11.12.2003
Beiträge: 26674

Beitrag(#1309665) Verfasst am: 19.06.2009, 08:49    Titel: Re: Der liebe Gott hat geweint... Antworten mit Zitat

Heizölrückstoßabdämpfung hat folgendes geschrieben:
Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
Dr. Benchmark hat folgendes geschrieben:
"Doooooch! Den lieben Gott gibt’s. Ich hab ihn gesehen, auf einem Bild. Und wenn es donnert, dann ist er wütend."

Du meine Güte. Vielleicht ist es ja einfach der kindlichen Entwicklungsstufe angemessen, solche Erklärungen für Alltagsphänomene zu bevorzugen.


Das sehe ich nicht so, warum sollte man seinem Kind Lügen auftischen?

Zitat:
Das ist doch kein Drama,


Naja, wenn jemand meinem Kind so eine Scheisse erzählen würde, wäre ich sicherlich nicht erfreut. Das hätte ein Nachspiel.

Zitat:
solange später nicht an so einem Mumpitz festgehalten wird.


Ist es nicht das Ziel von Indoktrination die Kinder früh genug zu kriegen, sodass sie auch später noch an den Mist glauben?

Ich konnte jetzt aus dem Beitrag nicht ersehen, wer dem Kind das eingeredet hat.

Im übrigen finde ich durchaus nicht, daß man nicht darauf hinwirken sollte, daß das Kind nicht so einen Blödsinn glaubt. Ich sehe es nur nicht als besonders sinnvoll und eben auch nicht so wichtig an, ihm das jetzt und sofort wieder auszureden. So blöd ist das Kind wahrscheinlich nicht, als daß es nicht bei nächster Gelegenheit selbst drauf käme, daß das Quatsch ist.
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Rasmus
entartet und notorisch gottlos - Ich bin Papst



Anmeldungsdatum: 20.05.2004
Beiträge: 17559

Beitrag(#1309666) Verfasst am: 19.06.2009, 08:54    Titel: Re: Der liebe Gott hat geweint... Antworten mit Zitat

Dr. Benchmark hat folgendes geschrieben:
Wie denkt ihr darüber?


Ich hätte was dagegen, wenn irgendjemand meinen Kindern irgendwelchen Blödsinn einreden würde. Und mit der gleichen Selbstverständlichkeit, mit der ich ihnen beibringen würde, dass es keine Monster unterm Bett, keine UFOs, Zauberer oder Yetis gibt, würde ich ihnen beibringen, dass es keine Götter und keinen Weihnachtsmann gibt. Schulterzucken
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Heizölrückstoßabdämpfung
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Anmeldungsdatum: 26.07.2007
Beiträge: 17543
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Beitrag(#1309669) Verfasst am: 19.06.2009, 08:58    Titel: Re: Der liebe Gott hat geweint... Antworten mit Zitat

Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:

Im übrigen finde ich durchaus nicht, daß man nicht darauf hinwirken sollte, daß das Kind nicht so einen Blödsinn glaubt.


Das hätte ich Dir auch nicht zugetraut. zwinkern
Zitat:

Ich sehe es nur nicht als besonders sinnvoll und eben auch nicht so wichtig an, ihm das jetzt und sofort wieder auszureden.


Was verstehst Du unter ausreden? Ich würde dem Kind nur die Wahrheit erzählen.
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Ralf Rudolfy
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Anmeldungsdatum: 11.12.2003
Beiträge: 26674

Beitrag(#1309671) Verfasst am: 19.06.2009, 09:02    Titel: Re: Der liebe Gott hat geweint... Antworten mit Zitat

Heizölrückstoßabdämpfung hat folgendes geschrieben:
Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:

Im übrigen finde ich durchaus nicht, daß man nicht darauf hinwirken sollte, daß das Kind nicht so einen Blödsinn glaubt.


Das hätte ich Dir auch nicht zugetraut. zwinkern
Zitat:

Ich sehe es nur nicht als besonders sinnvoll und eben auch nicht so wichtig an, ihm das jetzt und sofort wieder auszureden.


Was verstehst Du unter ausreden? Ich würde dem Kind nur die Wahrheit erzählen.

Ja klar. Ich meine nur, daß ich es wichtiger finde, dem Kind langfristig Kenntnisse und Fähigkeiten zu vermitteln, die es gegen Indoktrinationsversuche immunisieren, als gegen einen Indoktrinationsversuch im Einzelfall und direkt vorzugehen.

(Wenn mir die Quelle solchen Blödsinns bekannt und greifbar wäre, würde ich allerdings auch nicht darauf verzichten, der ein paar gewählte Worte zu dem Thema zu sagen.)
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Heizölrückstoßabdämpfung
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Anmeldungsdatum: 26.07.2007
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Beitrag(#1309674) Verfasst am: 19.06.2009, 09:07    Titel: Re: Der liebe Gott hat geweint... Antworten mit Zitat

Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
Heizölrückstoßabdämpfung hat folgendes geschrieben:
Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:

Im übrigen finde ich durchaus nicht, daß man nicht darauf hinwirken sollte, daß das Kind nicht so einen Blödsinn glaubt.


Das hätte ich Dir auch nicht zugetraut. zwinkern
Zitat:

Ich sehe es nur nicht als besonders sinnvoll und eben auch nicht so wichtig an, ihm das jetzt und sofort wieder auszureden.


Was verstehst Du unter ausreden? Ich würde dem Kind nur die Wahrheit erzählen.

Ja klar. Ich meine nur, daß ich es wichtiger finde, dem Kind langfristig Kenntnisse und Fähigkeiten zu vermitteln, die es gegen Indoktrinationsversuche immunisieren, als gegen einen Indoktrinationsversuch im Einzelfall und direkt vorzugehen.


Dem kann ich zustimmen.

Zitat:
(Wenn mir die Quelle solchen Blödsinns bekannt und greifbar wäre, würde ich allerdings auch nicht darauf verzichten, der ein paar gewählte Worte zu dem Thema zu sagen.)


Ich sehe, wir sind uns einig. Sehr glücklich
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Dr. Benchmark
Radikal-Liberalist



Anmeldungsdatum: 09.08.2006
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Beitrag(#1309675) Verfasst am: 19.06.2009, 09:08    Titel: Re: Der liebe Gott hat geweint... Antworten mit Zitat

Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
Im übrigen finde ich durchaus nicht, daß man nicht darauf hinwirken sollte, daß das Kind nicht so einen Blödsinn glaubt. Ich sehe es nur nicht als besonders sinnvoll und eben auch nicht so wichtig an, ihm das jetzt und sofort wieder auszureden. So blöd ist das Kind wahrscheinlich nicht, als daß es nicht bei nächster Gelegenheit selbst drauf käme, daß das Quatsch ist.


Haargenau so hatte ich damals auch gepostet, ich kann das gut verstehen.
Vor dem Hintergrund der Erfahrung, daß meine ersten Kinder gegen derlei Unsinn irgendwie immun waren, war ich echt überzeugt, das würde immer klappen.
Aber Kinder sind halt auch unterschiedlich.
Unter Umständen haben sich auch die Methoden des Kindergartens in den letzten immerhin 9 Jahren "verfeinert" (im Übrigen die definitiv einzig mögliche Quelle).
Oder ich werd einfach zu "ängstlich" und "tüddelig", denn vor 9 Jahren, hatte ich in der Eigenschaft als Ignostiker keine Ahnung, was ein Ignostiker überhaupt ist und hielt mich fälschlicherweise für einen Atheisten ,-)
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Dr. Benchmark
Radikal-Liberalist



Anmeldungsdatum: 09.08.2006
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Beitrag(#1309680) Verfasst am: 19.06.2009, 09:11    Titel: Re: Der liebe Gott hat geweint... Antworten mit Zitat

Heizölrückstoßabdämpfung hat folgendes geschrieben:
Zitat:
(Wenn mir die Quelle solchen Blödsinns bekannt und greifbar wäre, würde ich allerdings auch nicht darauf verzichten, der ein paar gewählte Worte zu dem Thema zu sagen.)


Ich sehe, wir sind uns einig. Sehr glücklich


Aber da wird es delikat.
Natürlich ist die Quelle (sogar namentlich) bekannt.
Es ist halt nun mal der evangelische Kindergarten, der das Monopol hier hat.
Ich bin quasi abhängig und an Harmonie interessiert.
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Bravopunk
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Anmeldungsdatum: 08.03.2008
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Beitrag(#1309689) Verfasst am: 19.06.2009, 09:26    Titel: Antworten mit Zitat

Spontan wäre ich auch stocksauer, wenn ich merken würde, dass mein Kind soetwas eingeredet wurde. Es hätte, im ersten Moment, in meinem Denken etwas von Verletzung des Hoheitsrechts. ... Dann würde mir aber klar werden, dass mein Kind vielleicht noch sehr naiv und leicht zu beeindrucken ist, aber dennoch ein eigenständiger Mensch, auf dessen weltanschauliche 'Einsichten' ich keinen hoheitsrechtlichen Anspruch habe. Mit anderen Worten: Was mein Kind glaubt oder nicht, ist ganz allein seine Sache.

Und im dritten Moment würde ich dann wieder dagegenhalten, dass dieses Hoheitsgebiet (wie gesagt, es gehört meinem Kind, nicht mir) des Glaubens oder Nicht-Glaubens an Wer-weiß-was, aber auch nicht einfach so von einem anderen besetzt bzw. die Naivität mit der mein Kind sich seine Weltanschauung aufbaut, genausowenig von anderen, wie von mir selber ausgenutzt werden darf.

Ich hätte mich also innerlich darüber aufgeregt, es aber nicht mein Kind spüren lassen. Stattdessen hätte ich erstmal gefragt, wer ihr denn gesagt hätte, dass das auf dem Bild Gott wäre und ob sie mir dieses Bild auch mal zeigen könne. Hätte sie mir dann einen Namen bzw. eine Bezeichnung der Person gegeben, hätte ich mich erstmal an diese gewandt und ihr erklärt, dass sie gefälligst ihre Ideologien aus meinem Kind raushalten solle, da es durch Unsinn noch zu leicht beeindrucken sei. Außerdem sind es schließlich die privaten Ideologien des Missionars, die er für sich behalten solle, wie jeden Glauben, und die er mein Kind nicht aufzudrängen hat. Aus Respekt vor dem Menschen an sich, solle der vermeindliche Missionar sich gefälligst mit Leuten auseinandersetzen, die nicht so leicht zu beeinflussen wären. Kinder sind zu leichte Opfer und einem wahren Missionar daher auch unwürdig. Es ist rückratlos Kinder zu missionieren. Wenn derjenige das nicht einsehen würde, würde ich erwägen mein Kind anderweitig unterzubringen, sprich: Mein Kind dem Einzugsbereich des missionierenden Individuums, dass offensichtlich kein Ehrgefühl und auch keinen Anspruch an seine Missionsziele hat, zu entziehen.

Und desweiteren hätte ich mich mit meinem Kind zusammengesetzt und ihm statt ihrem Glauben, lieber ihre Naivität versucht auszureden. Denn sonst besteht die Gefahr, dass es aus Trotz daran festhält, selbst wenn es irgendwann einsehen könnte, dass es falsch oder unbewiesen ist. Dem Kind die Naivität zu nehmen ist da besser, denn dann hat es, vielleicht nicht sofort, aber irgendwann die Möglichkeit sich selbst mit seinem Glauben (den es dummerweise jetzt nunmal hat) kritisch auseinander zu setzen.

Allein. Ohne meine Gegenmissionierung. zwinkern
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Das Begräbnis der Freiheit

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Ceterum censeo Russiam delendam esse!
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astarte
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Beitrag(#1309692) Verfasst am: 19.06.2009, 09:32    Titel: Re: Der liebe Gott hat geweint... Antworten mit Zitat

Dr. Benchmark hat folgendes geschrieben:


Wie denkt ihr darüber?

Das ist eine gute Gelegenheit dem Kind zu erklären, dass sowas Märchen und Legenden sind. Sollte man ergreifen. Im Übrigen vertritt die evangelische Kirche wohl nicht grade die Lehre, dass Gott Regen weint und Donner sein Zorn wäre. Da wärst du also noch nicht mal konträr zur Kirche. zwinkern Aber das Handwerkzeug um kritisch zu prüfen wo denn der Unterschied zwischen solchen Geschichten und der Lehre ist (und ob da einer zu finden ist zwinkern), kriegt es so ja auch mit.

Ich hab mich gestern über Logik in religösen Lehren mit meinen zwei unterhalten. War recht beruhigend.
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Tja
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Heizölrückstoßabdämpfung
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Anmeldungsdatum: 26.07.2007
Beiträge: 17543
Wohnort: Stralsund

Beitrag(#1309693) Verfasst am: 19.06.2009, 09:34    Titel: Re: Der liebe Gott hat geweint... Antworten mit Zitat

Dr. Benchmark hat folgendes geschrieben:
Heizölrückstoßabdämpfung hat folgendes geschrieben:
Zitat:
(Wenn mir die Quelle solchen Blödsinns bekannt und greifbar wäre, würde ich allerdings auch nicht darauf verzichten, der ein paar gewählte Worte zu dem Thema zu sagen.)


Ich sehe, wir sind uns einig. Sehr glücklich


Aber da wird es delikat.
Natürlich ist die Quelle (sogar namentlich) bekannt.
Es ist halt nun mal der evangelische Kindergarten, der das Monopol hier hat.
Ich bin quasi abhängig und an Harmonie interessiert.


Das ist natürlich ne beschissene Situation. Autsch
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Evilbert
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Beiträge: 42408

Beitrag(#1309731) Verfasst am: 19.06.2009, 11:05    Titel: Antworten mit Zitat

Das eigentlich Ärgerliche ist doch nicth irgendeine konkrete Gefahr, die dem Kind jetzt droht.

Sondern die unglaubliche Dreistigkeit, mit der Kinder missioniert werden - ich setze mal voraus, dass Dr. Benchmarks Haltung zum Therma bekannt ist oder vielmehr: dassnicht bekannt ist, dass hier ein Kind gerne missioniert werden würde, und das reicht Dicke hin, dass sowas verdammt noch mal zu unterbleiben hat!

Und dann noch die Art und Weise:

Zitat:
Den lieben Gott gibt’s. Ich hab ihn gesehen, auf einem Bild.


Man soll und darf sich sich doch gar kein Bild von Gott machen.
Und ich glaube nicht, dass die vehemente Haltung des Kindes nur aufgrund eines gemalten Bildes eines anderen Kindes zustande gekommen ist; das ("Und wenn es donnert, dann ist er wütend") hört sich schon an, als ob das eine erwachsene Autoritätsperson felsenfest so versichert hat.

Ich seh das daher auch so wie Heizöl: das kann man nicht einfach so stehen lassen. Da wäre eigentlich ein Gespräch mit der KiTaleitung fällig.
Ich würde es allerdings womöglich aussitzen, falls jetzt demnächst die Kindergartenzeit beendet ist und im Herbst Schule ansteht. Denn an der grundsätzlichen Haltung von Missionaren kann man doch sowieso fast nie etwas ändern.
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Dr. Benchmark
Radikal-Liberalist



Anmeldungsdatum: 09.08.2006
Beiträge: 1288
Wohnort: Bayern

Beitrag(#1309735) Verfasst am: 19.06.2009, 11:18    Titel: Antworten mit Zitat

Noseman hat folgendes geschrieben:
Ich seh das daher auch so wie Heizöl: das kann man nicht einfach so stehen lassen. Da wäre eigentlich ein Gespräch mit der KiTaleitung fällig.
Ich würde es allerdings womöglich aussitzen, falls jetzt demnächst die Kindergartenzeit beendet ist und im Herbst Schule ansteht. Denn an der grundsätzlichen Haltung von Missionaren kann man doch sowieso fast nie etwas ändern.


Aussitzen wäre für mich als nur bedingt Konfliktfähigen angesichts der paar Wochen normalerweise das Mittel der Wahl.
Mein Jüngster hat allerdings noch 3 Jahre vor sich und ich brüte über weitere Vorgehensweise, wenn möglich ohne direkte Konfrontation.
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Boludo
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Anmeldungsdatum: 20.07.2008
Beiträge: 100

Beitrag(#1309806) Verfasst am: 19.06.2009, 14:03    Titel: Antworten mit Zitat

Mir ist mit meiner vierjährigen Tochter letztens auch was seltsames passiert.
Mein Vater ist letztes Jahr gestorben und der war Hobbyimker.
Wir haben noch Honig von ihm und den haben wir gegessen.
Da kuckt sie plötzlich an die Decke und sagt „lieber Opa oben im Himmel, danke für den tollen Honig“.
Wir haben ihr niemals gesagt, dass der Opa im Himmel sitzt und runterkuckt.
Kann natürlich vom Kindergarten sein, aber dann ist mir eingefallen, dass sie großer Pippi Langstrumpf Fan ist und die redet auch ständig mit ihrer Mutter im Himmel.
Ich denke mal, das hat sie daher.
Ich hab ehrlich gesagt nicht viel dazu gesagt und auch wenn ich es für absolut falsch halte, irgend wie fand ich das sehr lieb von ihr.

Stefan
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Effô Tisetti
Königsblau bis in den Tod



Anmeldungsdatum: 18.09.2003
Beiträge: 9920
Wohnort: 75

Beitrag(#1309835) Verfasst am: 19.06.2009, 15:03    Titel: Re: Der liebe Gott hat geweint... Antworten mit Zitat

Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
Vielleicht ist es ja einfach der kindlichen Entwicklungsstufe angemessen, solche Erklärungen für Alltagsphänomene zu bevorzugen.


Kind vor Herd stellen: Wasser in Topf, warm machen: Wasserdampf steigt nach oben. See/Meer ist auch Wasser, großer Topf. Sonne macht Wasser warm wie der Herd. Steigt nach oben. Viel Wasserdampf auf einem Haufen = Wolke. Von da fällt das Wasser irgendwann wieder auf die Erde = Regen.

Hat Kind schon mal ein weinendes Auge am Himmel gesehen, wenn es regnet?
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"Die einfache Formel: Jesus ist stärker! hilft Menschen, sich aus der Fixierung völlig irrationaler Wertesysteme zu lösen."
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Zynix
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Beiträge: 462

Beitrag(#1310021) Verfasst am: 19.06.2009, 21:22    Titel: Antworten mit Zitat

Ich habe ständig diese Zweifel gehabt, ob ich versuchen soll gegenzusteuern, Einfluss zu nehmen.

Letztlich habe ich sehr wenig eingegriffen, meine Kinder aber immer Ernst genommen und nie belogen, wenn sie von mir etwas über meinen Glauben wissen wollten. Beide haben sich letztlich nicht an die Religion gebunden, obwohl sie einige "Rituale" mit vollzogen haben.

Daher glaube ich, dass das auch der richtige Weg war. Kindern spüren auch das Vertrauen, das man zu ihnen hat. Nur zu oft habe ich erlebt, dass Kinder versuchen, der Steuerung durch die Eltern entgegen zu wirken. Es gibt sicherlich ein psychologische Erklärung für dieses Verhalten.
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1.Thessalonicher 5,21 "Prüft aber alles und das Gute behaltet."
1.Zynix 1,1 "Habe die Bibel geprüft und nichts Gutes zum Behalten gefunden."

LG
Zynix
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kamelpeitsche
Weapon of Mass Discussion



Anmeldungsdatum: 15.11.2003
Beiträge: 4555
Wohnort: Devil's Dancefloor

Beitrag(#1310075) Verfasst am: 19.06.2009, 22:29    Titel: Antworten mit Zitat

Dr. Benchmark hat folgendes geschrieben:
Noseman hat folgendes geschrieben:
Ich seh das daher auch so wie Heizöl: das kann man nicht einfach so stehen lassen. Da wäre eigentlich ein Gespräch mit der KiTaleitung fällig.
Ich würde es allerdings womöglich aussitzen, falls jetzt demnächst die Kindergartenzeit beendet ist und im Herbst Schule ansteht. Denn an der grundsätzlichen Haltung von Missionaren kann man doch sowieso fast nie etwas ändern.


Aussitzen wäre für mich als nur bedingt Konfliktfähigen angesichts der paar Wochen normalerweise das Mittel der Wahl.
Mein Jüngster hat allerdings noch 3 Jahre vor sich und ich brüte über weitere Vorgehensweise, wenn möglich ohne direkte Konfrontation.


Erst wollte ich etwas Ähnliches wie Effo schreiben, habe dann aber erstmal meinen Vater, der als Realschullehrer auch noch ein wenig Erfahrung auf "Pädagogen-Seite" hat, gefragt, wie er in einer solchen Situation reagieren würde. Das hat mich die Sache überdenken lassen.

Erstens: Dir scheint diese Sache recht wichtig zu sein, dein Sohn soll noch weitere drei Jahre in dem Kindergarten bleiben und du willst diese Sache klären, ohne dass dein Kind zum Spielball von Erwachsenen-Interessen wird? Dann musst du, denke ich, auf jeden Fall in Betracht ziehen, über deinen Schatten zu springen und die direkte Konfrontation zu suchen.

Zweitens: Wenn du willst, dass dein Kind die Erzieher weiterhin als Respektspersonen betrachtet, solltest du vielleicht weniger auf eine direkte Richtigstellung der Sache sondern eher der Darstellung deines Sohnes aus sein - sprich, die Erzieherin (?) anrufen und sie fragen, wie ihre Aussage gemeint war, und in welchem Kontext sie getätigt wurde. In dem Gespräch solltest du sie dann wahrscheinlich - je nach Sachlage - darum bitten, ihre Aussage deinem Sohn gegenüber richtig zu stellen.

Drittens: Ich würde vom Charakter der Erzieherin abhängig machen, ob ich sie zusätzlich noch darauf hinweise, dass grade in einem dezidiert evangelischen Kindergarten solche Aussagen ja überhaupt nichts zu suchen hätten. Dass du selber ungläubig bist, brauchst du ja nicht einmal herauszustreichen. Astarte hat ja bereits geschrieben, dass die Aussage, Gott weine den Regen, ungefähr so unevangelisch wie unatheistisch ist.

Viertens: Dass hinter einer solchen Aussage ein aggressiver Missionsgedanke steht, würde ich nicht voraussetzen. Wie gesagt - sprich mE zunächst mit der Person, von der dein Sohn diesen Unsinn hat!

LG vom 21-jährigen Erziehungsberater Dr. Päd. kamelpeitsche
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esme
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Beiträge: 5667

Beitrag(#1310185) Verfasst am: 20.06.2009, 01:29    Titel: Antworten mit Zitat

Ich war in einer PN ein bißchen ausführlicher, hier nur soweit:

Meiner Meinung nach steckt in dem DooOoch keine beginnende Religiosität, sondern die Enttäuschung, dass die Präsentation des neuerworbenen Wissens nicht nur nicht die gewünschte Anerkennung, sondern eine auslachende Reaktion gebracht hat.
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Surata
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Anmeldungsdatum: 29.03.2005
Beiträge: 17383

Beitrag(#1310186) Verfasst am: 20.06.2009, 01:31    Titel: Antworten mit Zitat

esme hat folgendes geschrieben:
Ich war in einer PN ein bißchen ausführlicher, hier nur soweit:

Meiner Meinung nach steckt in dem DooOoch keine beginnende Religiosität, sondern die Enttäuschung, dass die Präsentation des neuerworbenen Wissens nicht nur nicht die gewünschte Anerkennung, sondern eine auslachende Reaktion gebracht hat.


Absolut.
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CoS
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Anmeldungsdatum: 10.07.2005
Beiträge: 2734

Beitrag(#1310199) Verfasst am: 20.06.2009, 02:02    Titel: Re: Der liebe Gott hat geweint... Antworten mit Zitat

Effô Tisetti hat folgendes geschrieben:
Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
Vielleicht ist es ja einfach der kindlichen Entwicklungsstufe angemessen, solche Erklärungen für Alltagsphänomene zu bevorzugen.


Kind vor Herd stellen: Wasser in Topf, warm machen: Wasserdampf steigt nach oben. See/Meer ist auch Wasser, großer Topf. Sonne macht Wasser warm wie der Herd. Steigt nach oben. Viel Wasserdampf auf einem Haufen = Wolke. Von da fällt das Wasser irgendwann wieder auf die Erde = Regen.

Hat Kind schon mal ein weinendes Auge am Himmel gesehen, wenn es regnet?

Gute Idee, würd ich auch so machen, aber das löst lediglich das "Gott weint" Problem. Ich mein das Kind könnte jetzt auch meinen es hätte sich geirrt und es ist tatsächlich nicht so, dass es regnet weil Gott weint. Es würde aber dennoch der Meinung sein, dass das auf dem Bild Gott war und das dieser eben diverse Mächte hat. Spätestens wenn die Kindergärtnerin für Donner oder Licht Gott verantwortlich macht kommt man einem Kind gegenüber in arge Erklärungsnot!

Obs was bringt mit dem Kindergarten zu sprechen? Kann man nicht verlangen, dass sein Kind weltanschaulich neutral aufwächst und die Fähigkeit Dinge zu hinterfragen erhalten bleibt?

Andererseits wollen viele ja auch wiederum, dass das Kind weiterhin an den Weihnachtsmann glaubt, was der Problematik um "übermächtige Wesen" lediglich einen neuen Namen gibt...Es ist echt eine Zwickmühle!
_________________
"Wenn Sie mich suchen, ich halte mich in der Nähe des Wahnsinns auf, genauer gesagt auf der schmalen Linie zwischen Wahnsinn und Panik, gleich um die Ecke von Todesangst, nicht weit weg von Irrwitz und Idiotie!"
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Chilisalsa
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Anmeldungsdatum: 21.12.2008
Beiträge: 1907

Beitrag(#1310210) Verfasst am: 20.06.2009, 02:47    Titel: Antworten mit Zitat

esme hat folgendes geschrieben:
Ich war in einer PN ein bißchen ausführlicher, hier nur soweit:

Meiner Meinung nach steckt in dem DooOoch keine beginnende Religiosität, sondern die Enttäuschung, dass die Präsentation des neuerworbenen Wissens nicht nur nicht die gewünschte Anerkennung, sondern eine auslachende Reaktion gebracht hat.


Stimmt.
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Bravopunk
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Anmeldungsdatum: 08.03.2008
Beiträge: 32513
Wohnort: Woanders

Beitrag(#1310222) Verfasst am: 20.06.2009, 08:50    Titel: Antworten mit Zitat

Chilisalsa hat folgendes geschrieben:
esme hat folgendes geschrieben:
Ich war in einer PN ein bißchen ausführlicher, hier nur soweit:

Meiner Meinung nach steckt in dem DooOoch keine beginnende Religiosität, sondern die Enttäuschung, dass die Präsentation des neuerworbenen Wissens nicht nur nicht die gewünschte Anerkennung, sondern eine auslachende Reaktion gebracht hat.


Stimmt.


Ja, stimmt. Darüber habe ich mir auch gestern noch einige Gedanken gemacht. Und ich kam zu dem Schluss, dass da sehr viele Faktoren reingespielt haben können bzw. sogar reingespielt haben. Unter anderem das Verlachen der Aussage.
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Das Begräbnis der Freiheit

Kaguya-hime

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fräulein rottenmeier
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Beitrag(#1310231) Verfasst am: 20.06.2009, 09:46    Titel: Antworten mit Zitat

Hi zusammen

mir scheint, atheistische Eltern begegnen da einem ähnlichen Problem mit Kindergarten- und Grundschulkindern, dem gläubige Eltern bei Teenies begegnen: Grundschulkinder haben eine Art natürliche Religiosität, genauso wie Teenies ab einem gewissen Alter natürliche Skeptiker sind.

Ebenso lässt sich nicht verhindern, und soll auch nicht verhindert werden nach meiner Auffassung, dass Kinder und Jugendliche verschiedenen Auffassungen von Glauben und Weltanschauung begegnen. Wenn es dann vorkommt, dass sie eher der Auffassung einer Lehrerin zuneigen, als dem, was die Eltern lehren und vorleben, so kann das natürlich frustrierend sein, ist wohl aber besser zu respektieren. Kinder vor Weltanschauungen schützen zu wollen, indem man sie von ihnen fernzuhalten versucht, funktioniert auf Dauer nicht. Kinder müssen ihren eigenen Weg gehen, und dazu gehört auch dass sie eigenständig Meinungen entwickeln, gerade auch wenn diese nicht den Meinungen der Eltern entsprechen. Für Kinder wichtig dürfte sein zu wissen, dass sie geliebt werden, ganz egal, was sie denken.

So leicht zu indoktrinieren sind Kinder ja auch nicht, sonst müssten sie ja zuhause Atheisten sein, weil die Mama das so sagt, und am nächsten Tag wieder religiös, wenn ein religiöser Lehrer eine Bemerkung zum Thema Gott fallen lässt. So schnell ändern Kinder ihre Meinung aber nicht. Man kann ja klar sagen "ich glaube etwas anderes als dein Lehrer, nämlich xyz", und man kann ins naturhistorische Museum gehen und Was-ist-Was-Bücher anschauen und diskutieren, das ist kein Problem... aber die Entscheidung über die eigene Weltanschauung muss beim Kind bleiben.

grüsse, das fräulein
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beachbernie
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Beitrag(#1310234) Verfasst am: 20.06.2009, 09:51    Titel: Antworten mit Zitat

fräulein rottenmeier hat folgendes geschrieben:
Hi zusammen

mir scheint, atheistische Eltern begegnen da einem ähnlichen Problem mit Kindergarten- und Grundschulkindern, dem gläubige Eltern bei Teenies begegnen: Grundschulkinder haben eine Art natürliche Religiosität, genauso wie Teenies ab einem gewissen Alter natürliche Skeptiker sind.

Ebenso lässt sich nicht verhindern, und soll auch nicht verhindert werden nach meiner Auffassung, dass Kinder und Jugendliche verschiedenen Auffassungen von Glauben und Weltanschauung begegnen. Wenn es dann vorkommt, dass sie eher der Auffassung einer Lehrerin zuneigen, als dem, was die Eltern lehren und vorleben, so kann das natürlich frustrierend sein, ist wohl aber besser zu respektieren. Kinder vor Weltanschauungen schützen zu wollen, indem man sie von ihnen fernzuhalten versucht, funktioniert auf Dauer nicht. Kinder müssen ihren eigenen Weg gehen, und dazu gehört auch dass sie eigenständig Meinungen entwickeln, gerade auch wenn diese nicht den Meinungen der Eltern entsprechen. Für Kinder wichtig dürfte sein zu wissen, dass sie geliebt werden, ganz egal, was sie denken.

So leicht zu indoktrinieren sind Kinder ja auch nicht, sonst müssten sie ja zuhause Atheisten sein, weil die Mama das so sagt, und am nächsten Tag wieder religiös, wenn ein religiöser Lehrer eine Bemerkung zum Thema Gott fallen lässt. So schnell ändern Kinder ihre Meinung aber nicht. Man kann ja klar sagen "ich glaube etwas anderes als dein Lehrer, nämlich xyz", und man kann ins naturhistorische Museum gehen und Was-ist-Was-Bücher anschauen und diskutieren, das ist kein Problem... aber die Entscheidung über die eigene Weltanschauung muss beim Kind bleiben.

grüsse, das fräulein



Zum Teil stimme ich Dir ja durchaus zu, bloss ist mir unklar, was Du mit der "natuerlichen Religiositaet" von Grundschulkindern meinst. Ich fange an mich irgendwie unnatuerlich zu fuehlen, weil ich sowas bei mir nicht festgestellt habe als ich in dem Alter war...

Gruss, Bernie
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Boludo
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Beitrag(#1310239) Verfasst am: 20.06.2009, 10:05    Titel: Antworten mit Zitat

Das ist keine Religiosität, sondern heißt glaub duales Weltbild oder so ähnlich.
Soll heißen, ein Kuscheltier ist nicht ein Stück zusammengenähter Stoff, sondern es hat auch noch eine andere Bedeutung.
Ein Ast ist kein abgerissenes Stück Holz, sonder ein Schwert, Regen ist dann halt nicht nur Wasser, sondern Tränen usw.
Kinder leben sehr stark in dieser Welt, die Dinge haben meistens noch eine zweite tiefere Bedeutung. Das wird dann oft falscherweise als kindliche Religiosität bezeichnet, obwohl es mit dem Glauben an ein höheres Wesen nichts zu tun hat.
Ich hoffe, ich hab mich richtig ausgedrückt...

Stefan
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Artanis
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Beitrag(#1310240) Verfasst am: 20.06.2009, 10:07    Titel: Antworten mit Zitat

fräulein rottenmeier hat folgendes geschrieben:

Grundschulkinder haben eine Art natürliche Religiosität,

Ich würde eher sagen, dass Grundschulkinder (wobei es hier doch noch um den Kindergarten ging?) aufgrund ihres kognitiven Entwicklungsstandes und ihres Wissensumfanges selten in der Lage sind komplexe Phänome wie z.B. "Regen" naturwissenschaftlich korrekt zu deuten.
Denn woher sollten sie, wie Regen entsteht? Es gibt ja nichts in ihrem alltäglichen Erfahrungshorizont, das ihnen die Entstehungsweise verdeutlichen bzw. als Analogie dienen könnte. Für viele/fast alle Phänomene in ihrer Erlebniswelt sind Menschen verantwortlich bzw. scheinen verantwortlich zu sein und so schließen sie dann bei einem Phänomen wie Regen auf eine ähnliche Ursache. Wird diese Schlußfolgerung dann noch durch Erfahrungen mit der Mission in kirchlichen Kindergärten unterstützt, wird ihre Überzeugung von Gott, der geweint hat, nur verstärkt.
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fräulein rottenmeier
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Beitrag(#1310241) Verfasst am: 20.06.2009, 10:18    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:

Zum Teil stimme ich Dir ja durchaus zu, bloss ist mir unklar, was Du mit der "natuerlichen Religiositaet" von Grundschulkindern meinst. Ich fange an mich irgendwie unnatuerlich zu fuehlen, weil ich sowas bei mir nicht festgestellt habe als ich in dem Alter war...


Vielleicht bist du ja die grosse Ausnahme von der Regel. Sehr glücklich

Die kognitiven Fähigkeiten von Kindern hat Piaget ja beschrieben:
http://de.wikipedia.org/wiki/Jean_Piaget#Kognitive_Entwicklung

Kinder haben kein Verständnis für formale Logik - da kann die Vorstellung, dass der Regen Gottes Tränen sind, und andererseits der Wasserkreislauf wie er wissenschaftlich beschrieben ist, ohne weiteres nebeneinander stehen, ohne dass sie einen Widerspruch erkennen, auch dann nicht, wenn sie darauf hingewiesen werden. Ausserdem haben in dem Alter die Eltern für die Kinder durchaus den Status von Göttern - sie sind viel grösser und mächtiger - da ist der Gedanke an einen göttlichen Übervater oder eine göttliche Übermutter sehr naheliegend.

Aufklärung und Rationalität ist auf alle Fälle erst Kindern ab etwa 12 Jahren zugänglich, und bis die Fähigkeit zum logischen Denken wirklich solide entwickelt ist, dauert es oft noch bedeutend länger.

grüsse, das fräulein
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fräulein rottenmeier
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Beitrag(#1310242) Verfasst am: 20.06.2009, 10:24    Titel: Antworten mit Zitat

Artanis hat folgendes geschrieben:

Denn woher sollten sie, wie Regen entsteht? Es gibt ja nichts in ihrem alltäglichen Erfahrungshorizont, das ihnen die Entstehungsweise verdeutlichen bzw. als Analogie dienen könnte. Für viele/fast alle Phänomene in ihrer Erlebniswelt sind Menschen verantwortlich bzw. scheinen verantwortlich zu sein und so schließen sie dann bei einem Phänomen wie Regen auf eine ähnliche Ursache. Wird diese Schlußfolgerung dann noch durch Erfahrungen mit der Mission in kirchlichen Kindergärten unterstützt, wird ihre Überzeugung von Gott, der geweint hat, nur verstärkt.


Offenbar ist die Idee, dass ein menschenähnliches Wesen etwas tut, etwas, das Kinder in dem Alter leicht verstehen können und ihnen plausibel scheint, sodass es nicht einer grossen Gehirnwäsche bedarf, sondern ein beiläufig aufgehängtes Bild oder ein rasch fallen gelassener Satz genügt, um ihre Aufmerksamkeit zu fesseln.

Immerhin muss man sagen, dass auch Kinder beobachten dürften, dass es immer nur dann regnet, wenn es zuerst Wolken am Himmel hat, und dass auch Kinder sehen, dass Wolken und Augen sich nicht im Geringsten ähneln.

grüsse, das fräulein
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