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nocquae diskriminiert nazis
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 18183
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(#1312924) Verfasst am: 24.06.2009, 16:48 Titel: |
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narziss hat folgendes geschrieben: | NOCQUAE hat folgendes geschrieben: | narziss hat folgendes geschrieben: | Mal sehen ob die Kurve bald wieder abflacht. |
Das muss sie notwendigerweise. Aber das ist mathematisch trivial.
Wenn die derzeitige Wachstumsrate so weitergeht, dann wäre die gesamte Weltbevölkerung in einigen Wochen Mitglied der Piratenpartei.
Allerspätestens dann würde sich die Wachstumsrate „abflachen“, indem sie nur maximal gleich dem Gesamtzuwachs der Weltbevölkerung sein könnte.
| Ja eben - aber vllt ist schon bei 4000 Schluss. |
Ja, aber die Antwort auf die Frage „ob die Kurve bald wieder abflacht“ ist in jedem Fall „Ja.”
Die Frage ist nicht, ob sie abflacht, sondern wann.
_________________ In Deutschland gilt derjenige, der auf den Schmutz hinweist, als viel gefährlicher, als derjenige, der den Schmutz macht.
-- Kurt Tucholsky
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narziss auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 21939
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(#1312930) Verfasst am: 24.06.2009, 16:55 Titel: |
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NOCQUAE hat folgendes geschrieben: | narziss hat folgendes geschrieben: | NOCQUAE hat folgendes geschrieben: | narziss hat folgendes geschrieben: | Mal sehen ob die Kurve bald wieder abflacht. |
Das muss sie notwendigerweise. Aber das ist mathematisch trivial.
Wenn die derzeitige Wachstumsrate so weitergeht, dann wäre die gesamte Weltbevölkerung in einigen Wochen Mitglied der Piratenpartei.
Allerspätestens dann würde sich die Wachstumsrate „abflachen“, indem sie nur maximal gleich dem Gesamtzuwachs der Weltbevölkerung sein könnte.
| Ja eben - aber vllt ist schon bei 4000 Schluss. |
Ja, aber die Antwort auf die Frage „ob die Kurve bald wieder abflacht“ ist in jedem Fall „Ja.”
Die Frage ist nicht, ob sie abflacht, sondern wann. | Ob die Kurve bald abflacht.
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nocquae diskriminiert nazis
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 18183
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(#1312939) Verfasst am: 24.06.2009, 17:02 Titel: |
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narziss hat folgendes geschrieben: | NOCQUAE hat folgendes geschrieben: | narziss hat folgendes geschrieben: | NOCQUAE hat folgendes geschrieben: | narziss hat folgendes geschrieben: | Mal sehen ob die Kurve bald wieder abflacht. |
Das muss sie notwendigerweise. Aber das ist mathematisch trivial.
Wenn die derzeitige Wachstumsrate so weitergeht, dann wäre die gesamte Weltbevölkerung in einigen Wochen Mitglied der Piratenpartei.
Allerspätestens dann würde sich die Wachstumsrate „abflachen“, indem sie nur maximal gleich dem Gesamtzuwachs der Weltbevölkerung sein könnte.
| Ja eben - aber vllt ist schon bei 4000 Schluss. |
Ja, aber die Antwort auf die Frage „ob die Kurve bald wieder abflacht“ ist in jedem Fall „Ja.”
Die Frage ist nicht, ob sie abflacht, sondern wann. | Ob die Kurve bald abflacht. |
Ja. Das tut sie ja eben. Es sei denn, man betrachtet „bald“ als wirklich kurzen Zeitraum …
_________________ In Deutschland gilt derjenige, der auf den Schmutz hinweist, als viel gefährlicher, als derjenige, der den Schmutz macht.
-- Kurt Tucholsky
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Baudelaire registrierter User
Anmeldungsdatum: 20.02.2009 Beiträge: 74
Wohnort: Berlin
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(#1313591) Verfasst am: 25.06.2009, 14:40 Titel: |
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Spartacus Leto hat folgendes geschrieben: | Natürlich gehört das Urheberrecht, genauso wie das Privateigentum an Produktionsmitteln abgeschafft. Dass sich die im Kapitalismus erfolgreichen Künstler dagegen sträuben verwundert mich nicht wirklich. |
Aber klar, und wenn wir schon dabei sind, schaffen wir die Löhne für Arbeiter und Angestellte auch gleich ab, oder wie? Vom Schutz des Urheberrechts leben alle KünstlerInnen, und nicht bloß die erfolgreichen.
Für mich hört sich das nach der guten alten Stellvertreterlogik an. Nach dem Motto: Wir tun was gegen den Kapitalismus (sind aber eigentlich völlig machtlos) wird hier gefordert, dass man symbolisch ein Exempel statuiert. Als die Bösen werden dann die Künstler ausgemacht, maßen die sich doch an, für ihre geistige Arbeit auch noch Geld haben zu wollen. Das wäre ja noch schöner, so weit kommt's noch, denkt der "Verbraucher". Flugs wird ein "Grundrecht" auf Verbrauch konstruiert, dass dann mit schönen Worten als ein Grundrecht auf Informationen kaschiert werden soll, so als ob ein Künstler, der für seine Arbeit bezahlt werden möchte und seine Sachen nicht kostenlos herschenkt, einen Akt der Zensur begehen würde. Was für ein Schmarren.
Ich bin dafür, dass MusikerInnen und KünstlerInnen in einen Internetstreik treten. Sollen doch mal die Piraten selber Musik machen. Ich vermute aber, das dies kein Mensch hören will.
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Baudelaire registrierter User
Anmeldungsdatum: 20.02.2009 Beiträge: 74
Wohnort: Berlin
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(#1313595) Verfasst am: 25.06.2009, 14:44 Titel: |
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musikdusche hat folgendes geschrieben: | Baudelaire hat folgendes geschrieben: | Mal ein kleiner historische Rückblick: Vor gut 200 Jahren gab es keine Urheberrechte. Das hatte z.B. zur Folge, dass der junge Autor Goethe von seinem "Bestseller" Die Leiden des jungen Werther so gut wie keine Einnahmen hatte, weil das Buch von allenmöglichen Leuten einfach nachgedruckt wurde. | Ich bin - was Goethe angeht - absolut nicht im Thema drin, aber es ist doch bemerkenswert, dass Goethe (falls es stimmt, was du sagst) dieses Kulturgut TROTZ fehlendem Urheberrechtsschutz schaffen konnte... |
Goethes Eltern waren recht vermögend, so dass er nicht zu arbeiten brauchte.
Wenn es nach dieser Logik geht, werden in Zukunft nur noch die Kinder von Millionären Künstler. Soll man sich das wirklich wünschen?
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AXO nach unbekannt auf unbestimmte Zeit verzogen
Anmeldungsdatum: 05.02.2007 Beiträge: 10129
Wohnort: Thüringen
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(#1313646) Verfasst am: 25.06.2009, 16:09 Titel: |
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Baudelaire hat folgendes geschrieben: |
Goethes Eltern waren recht vermögend, so dass er nicht zu arbeiten brauchte.
Wenn es nach dieser Logik geht, werden in Zukunft nur noch die Kinder von Millionären Künstler. Soll man sich das wirklich wünschen? |
Auch wenn man sichs nicht wünscht, muß man deshalb nicht vertreten das Künstler Millionäre werden
und andere sie benutzen um Milliardäre zu bleiben.
Der härteste Weg ist eh der bis dahin wo man mit Kunst erstmalig Geld verdient.
Da braucht man heute auch reiche Eltern oder ne Menge Ausdauer und Genügsamkeit
und wenn dann die Medienindustrie entscheidet wer vermarktet und reich wird
und wer weiterhin komplett "brotlos" bleibt, ist das m.E, weder im Sinne der Künstler
noch im Sinne der Kunst.
Dann lieber billigste Direktvermarktung übers Internet und wer da ankommt hat
zumindest sein Auskommen und die Befriedigung es mit dem zu verdienen was
einem Spass macht. Dafür brauchts kein Urheberrecht - wer gut ist produziert auch
immer wieder und weiter gute Kunst, wird damit IMMER vor der Kopie präsent sein
und bei Liveauftritten wird das Puplikum immer dem Originalurheber erheblich mehr
Aufmerksamkeit = Einkommen zuteil werden lassen als jeder Kopie.
Warum sollte ein Künstler 3 Hits schreiben und dann für ein ganzen Leben ausgesorgt haben dürfen?
Er soll auf die Bühne gehen und sie vorsingen - dann gibts für diese ARBEIT - auch weiter Kohle
Schriftsteller nicht anders - bevor man nachdrucken kann, muß das Buch erstmal am Markt sein
und nur wenns Kohle gebracht hat, druckts auch jemand nach. Dann muß man halt wieder n Buch
schreiben, wenn man Schriftstellerei als seine Arbeit betrachtet und das Geld knapp wird.
Auch Goehte hat sich außerdem durch seine Schreiberei auch für andere - bezahlte - Tätigkeit qualifiziert.
_________________ Augen auf dann kann nichts passieren
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Spartacus Leto Ist hier raus!
Anmeldungsdatum: 27.08.2005 Beiträge: 5659
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(#1313692) Verfasst am: 25.06.2009, 17:38 Titel: |
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Baudelaire hat folgendes geschrieben: | Spartacus Leto hat folgendes geschrieben: | Natürlich gehört das Urheberrecht, genauso wie das Privateigentum an Produktionsmitteln abgeschafft. Dass sich die im Kapitalismus erfolgreichen Künstler dagegen sträuben verwundert mich nicht wirklich. |
Aber klar, und wenn wir schon dabei sind, schaffen wir die Löhne für Arbeiter und Angestellte auch gleich ab, oder wie? Vom Schutz des Urheberrechts leben alle KünstlerInnen, und nicht bloß die erfolgreichen.
Für mich hört sich das nach der guten alten Stellvertreterlogik an. Nach dem Motto: Wir tun was gegen den Kapitalismus (sind aber eigentlich völlig machtlos) wird hier gefordert, dass man symbolisch ein Exempel statuiert. Als die Bösen werden dann die Künstler ausgemacht, maßen die sich doch an, für ihre geistige Arbeit auch noch Geld haben zu wollen. Das wäre ja noch schöner, so weit kommt's noch, denkt der "Verbraucher". Flugs wird ein "Grundrecht" auf Verbrauch konstruiert, dass dann mit schönen Worten als ein Grundrecht auf Informationen kaschiert werden soll, so als ob ein Künstler, der für seine Arbeit bezahlt werden möchte und seine Sachen nicht kostenlos herschenkt, einen Akt der Zensur begehen würde. Was für ein Schmarren.
Ich bin dafür, dass MusikerInnen und KünstlerInnen in einen Internetstreik treten. Sollen doch mal die Piraten selber Musik machen. Ich vermute aber, das dies kein Mensch hören will. |
Zunächst sei gesagt, dass ein Künstler im Kommunismus der Kunst ohne finanzielle Not nachgehen kann. Er unterliegt natürlich der allgemeinen Arbeitspflicht.
Indessen stellt sich die Frage, ob Komponieren, Kunstmalen, Kreatives Schreiben wirklich als Arbeit gelten kann, oder vielmehr als Hobby. Bei einer 1-Tages-Woche sollte es für Leute mit künstlerischen Abitionen kein Problem sein diese auszuleben.
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musikdusche reflektierender User
Anmeldungsdatum: 29.05.2006 Beiträge: 896
Wohnort: Düsseldorf
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(#1313754) Verfasst am: 25.06.2009, 19:19 Titel: |
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Baudelaire hat folgendes geschrieben: | musikdusche hat folgendes geschrieben: | Ich bin - was Goethe angeht - absolut nicht im Thema drin, aber es ist doch bemerkenswert, dass Goethe (falls es stimmt, was du sagst) dieses Kulturgut TROTZ fehlendem Urheberrechtsschutz schaffen konnte... |
Goethes Eltern waren recht vermögend, so dass er nicht zu arbeiten brauchte.
Wenn es nach dieser Logik geht, werden in Zukunft nur noch die Kinder von Millionären Künstler. Soll man sich das wirklich wünschen? |
Zunächst einmal zeigt dieser Fall, dass das Schaffen eines Kulturguts möglicherweise Finanzmittel erfordert. Es zeigt aber in geradezu leuchtender Weise, dass Kulturgüter nicht WEGEN des Geldes geschaffen werden.
Ich schätze mal, dass diese Feststellung auf so ziemlich alle von mir als wichtig eingeschätzte Kulturgüter zutrifft.
Zweitens ist immer ein Kompromiss zwischen gesellschaftlichem Interesse und den Interessen der Kulturschöpfer auszuhandeln.
Momentan liegt hier aber m.E. eine Schieflage zugunsten der Kulturschöpfer (bzw. den Inhabern von Verwertungsrechten) vor. Man muss gar nicht die Radikallösung "Abschaffung des Urheberrechts" fordern, es würde schon eine Reform reichen, um den Kompromiss wiederherzustellen.
Beispiele: Warum erlischt das Urheberrecht erst 70 Jahre nach dem Tod des Künstlers? Warum werden Urheberrechtsverstöße überhaupt STRAFrechtlich verfolgt? Reicht Zivilrecht nicht aus? Warum wird faktisch die gesamte Jugendgeneration kriminalisiert, wo doch das Kopieren von Kulturgütern so rein intuitiv gesehen erstmal keinen Schaden verursacht und m.E. bereits selbst eine Kulturtechnik ist? Und jetzt etwas, was mich persönlich betrifft: Warum bewege ich mich als Lehrer ständig in der Grauzone, wenn ich Materialien aus Schulbüchern oder Zeitungen oder sonstwoher kopiere, vervielfältige und dabei (wie heute beispielsweise noch geschehen) sogar Kopierschutzmechanismen umgehe (ich hatte mir einen 1-minütigen Schnipsel aus einer DVD auf meinen Rechner gezogen)?
Die momentane verworrene Rechtslage behindert m.E. kulturellen und wissenschaftlichen Fortschritt zugunsten von ethisch nicht zu rechtfertigenden Rechtsansprüchen von Künstlern und Verwertern.
_________________ Jeder Fehler erscheint unglaublich dumm, wenn Andere ihn begehen. (Lichtenberg)
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Artanis registrierter User
Anmeldungsdatum: 13.12.2008 Beiträge: 259
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(#1313981) Verfasst am: 25.06.2009, 21:16 Titel: |
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AXO hat folgendes geschrieben: |
Warum sollte ein Künstler 3 Hits schreiben und dann für ein ganzen Leben ausgesorgt haben dürfen?
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Willst du das verbieten? Derzeit kann er es ja bzw. sagen wir mal konnte.
AXO hat folgendes geschrieben: |
Er soll auf die Bühne gehen und sie vorsingen - dann gibts für diese ARBEIT - auch weiter Kohle
|
Das mag in gewissem Maße sicher gehen. Aber wieviel verdient man bei solche Auftritten? Besonders wenn es riesige Megakonzerte sind? Vielleicht habe ich da ganz falsche Vorstellungen, aber derartige Unternehmungen kosten ja einiges.
AXO hat folgendes geschrieben: |
Schriftsteller nicht anders - bevor man nachdrucken kann, muß das Buch erstmal am Markt sein
und nur wenns Kohle gebracht hat, druckts auch jemand nach. Dann muß man halt wieder n Buch
schreiben, wenn man Schriftstellerei als seine Arbeit betrachtet und das Geld knapp wird.
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Grandiose Sichtweise. Wenn man vielleicht einer dieser Flache-Thriller/Schundromane-Am-Fließband-Auskotzer ist, für die man nicht so viel recherchieren, mag das ja noch angehen.
Aber es gibt sicherlich einige grandiose Literaturperlen, die man nicht auf diese Weise produzieren kann und die bei einem neuen Verfahren mit weniger Gewinn für den Autor, nur schwer zu realisieren sind.
Zumal: Wie soll der Autor noch nebenher Geld verdienen? Gibt es da eine konzertäquivalente Einnahmequelle? Mir fällt da so ohne weiteres keine ein.
AXO hat folgendes geschrieben: |
Auch Goehte hat sich außerdem durch seine Schreiberei auch für andere - bezahlte - Tätigkeit qualifiziert. |
Ausnahmekönner gibt es immer wieder. Aber nicht jeder, der vielleicht ein gutes Buch schreiben kann, kann derartiges.
musikdusche hat folgendes geschrieben: |
Beispiele: Warum erlischt das Urheberrecht erst 70 Jahre nach dem Tod des Künstlers? Warum werden Urheberrechtsverstöße überhaupt STRAFrechtlich verfolgt? Reicht Zivilrecht nicht aus?
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Abschreckung ist da wohl der Hintergedanke. Funktioniert aber derzeit wohl auch nicht so gut.
musikdusche hat folgendes geschrieben: |
Warum wird faktisch die gesamte Jugendgeneration kriminalisiert, wo doch das Kopieren von Kulturgütern so rein intuitiv gesehen erstmal keinen Schaden verursacht und m.E. bereits selbst eine Kulturtechnik ist? |
Nun, es macht beim derzeitigen Finanzierungssystem schon einen Schaden, da der Kulturschaffende derzeit keine finanzielle Entschädigung für seine Kosten erhällt. Wenn dies mit irgendeinem "Kulturflatrate"-Modell ausgeglichen werden kann, wäre das sicherlich nicht schlecht. Nur wie gut verdienen Kulturschaffende dann an dieser Flatrate?
Diese Frage beschäftigt mich schon seitdem ich von diesem Gedanken gehört habe. Denn ich frage mich, ob man mit diesem Modell auch wirklich große Kulturprodukte wie riesige Filmproduktionen bezahlen kann. Z.B. ein Werk wie die "Herr der Ringe"-Trilogie o.ä. kosten eine enorme Summe. Durch die immer besser und günstiger werdene Heimkinotechnik gehen weniger Menschen ins Kino. Derzeit kann das vielleicht noch durch DVD-Verkäufe abgedeckt werden. Aber würden diese bei Bestehen einer derartigen Flatrate nicht auch einbrechen? Denn wozu soll ich einen Laden gehen, mir eine DVD kaufen, wenn ich Dank schnellem Internet zu Hause bleiben und mir legal den Film runterladen kann.
Wieviel Geld würden dann die Macher derartiger Riesenprojekte aus der Kulturflatrate ziehen können?
Wie kriegen wir es hin, dass ein Autor gut von seinem ersten Buch leben kann und dann für weitere auch mal Jahre lang aufwendig recherchieren kann, damit er uns noch weitere wunderbare Bücher schreiben kann?
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AXO nach unbekannt auf unbestimmte Zeit verzogen
Anmeldungsdatum: 05.02.2007 Beiträge: 10129
Wohnort: Thüringen
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(#1314295) Verfasst am: 25.06.2009, 22:31 Titel: |
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Artanis hat folgendes geschrieben: | AXO hat folgendes geschrieben: |
Warum sollte ein Künstler 3 Hits schreiben und dann für ein ganzen Leben ausgesorgt haben dürfen?
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Willst du das verbieten? Derzeit kann er es ja bzw. sagen wir mal konnte. |
Wieso verbieten? Im Fall des Wegfalls des Urheberrechts wird befürchtet das er das dann nicht mehr
kann und das befürworte ich
Zitat: |
AXO hat folgendes geschrieben: |
Er soll auf die Bühne gehen und sie vorsingen - dann gibts für diese ARBEIT - auch weiter Kohle
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Das mag in gewissem Maße sicher gehen. Aber wieviel verdient man bei solche Auftritten? Besonders wenn es riesige Megakonzerte sind? Vielleicht habe ich da ganz falsche Vorstellungen, aber derartige Unternehmungen kosten ja einiges. |
Die kosten sicher einiges - aber die Eintrittpreise haben in den letzten Jahren auch stark angezogen,
werden trotzdem gezahlt und wenn z.b. Madonna - von ner Plattenfirma zu ner Knzertagentur wechselt,
dann gibts damit auch sicher was zu verdienen.
m.E. hat sie die Zeichen der Zeit längst erkannt und gehandelt.
Sagt ja keiner das man damit so reich werden kann, wie mit frühren Plattenverträgen,
aber damit reich zu werden ist m.E. auch nicht das Ziel - wirklicher Künstler.
Die wollen vor allem ihr auskommen haben um Kunst machen zu dürfen anstatt für ihr auskommen
anderweitig arbeiten zu müssen und die Dominanz der rein kommerziell orientierten Kunst über diese
dürfte von mir aus jederzeit sofort ihr Ende finden.
Zitat: |
AXO hat folgendes geschrieben: |
Schriftsteller nicht anders - bevor man nachdrucken kann, muß das Buch erstmal am Markt sein
und nur wenns Kohle gebracht hat, druckts auch jemand nach. Dann muß man halt wieder n Buch
schreiben, wenn man Schriftstellerei als seine Arbeit betrachtet und das Geld knapp wird.
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Grandiose Sichtweise. Wenn man vielleicht einer dieser Flache-Thriller/Schundromane-Am-Fließband-Auskotzer ist, für die man nicht so viel recherchieren, mag das ja noch angehen.
Aber es gibt sicherlich einige grandiose Literaturperlen, die man nicht auf diese Weise produzieren kann und die bei einem neuen Verfahren mit weniger Gewinn für den Autor, nur schwer zu realisieren sind.
Zumal: Wie soll der Autor noch nebenher Geld verdienen? Gibt es da eine konzertäquivalente Einnahmequelle? Mir fällt da so ohne weiteres keine ein. |
Was glaubst du wie das derzeit läuft? Meinst man kriegt vom Verlag auf sein schönes Gesicht hin
nen Vorschuß und kann völig unbelastet vom Alltagsgeschehen ein Buch schreiben?
Erstmal muß das Buch da sein - dann wird - vielleicht - verlegt und erst dann gibts Kohle.
Je nachdem wie es ankommt ist der Verdienst. Demgegenüber ist doch das Geld für die Erstauflage
zu bekommen und vielleicht dann nen Vorschuß vom Verlag fürs nächste Buch schonmal ne erhebliche
Erleichterung fürs weiterschreiben.
Das man sich hingegen nach 3 Büchern in vielleicht 10 Jahren zurückziehen kann und selbst die
Erben und der Verlag noch 70 Jahre nach dem eigenen Tod lang an jedem Abdruck verdienen ist
doch völliger Irrsinn
und vertritt m.E. vor allem die Interessen der Verlage.
Ich kann doch auch nicht sagen - so ich hab jetz mal 10 Jahre gearbeitet und die nächsten 100 Jahre
will ich dafür Geld
Und wie bei den Musikern wären viele Schriftsteller schon zufrieden wenn sie vom schreiben
auch nur leben könnten ohne was anderes machen zu müssen. Auch da wird aber der Markt
vom rein kommerziellem Angebot dominiert - weil Urheberrechte die Kohle für entsprechendes
Marketing bringen. Bist Du drin, bist Du drin - bist Du draußen, bist Du draußen.
Wozu? Wer Geld will soll Leistung bringen und wenns Geld nicht reicht - reicht die Leistung nicht
übrigens bin ich auch ein Befürworter von BGE um gerade solchen Leuten die Chance zu geben,
sich ohne Existenzangst auf ihre Kunst zu konzentrieren und dann mal zu schaun ob ihnen
auch wer Geld dafür bezahlt.
Zitat: |
AXO hat folgendes geschrieben: |
Auch Goehte hat sich außerdem durch seine Schreiberei auch für andere - bezahlte - Tätigkeit qualifiziert. |
Ausnahmekönner gibt es immer wieder. Aber nicht jeder, der vielleicht ein gutes Buch schreiben kann, kann derartiges. |
nicht jeder der derzeit Bücher vermarkten kann, kann Bücher schreiben.
Und "Ausnahme"könner gibt es viele - Goethe hatte lediglich durch seine Bücher die
PR um die Chance zu bekommen das zu beweisen.
Zitat: |
musikdusche hat folgendes geschrieben: |
Warum wird faktisch die gesamte Jugendgeneration kriminalisiert, wo doch das Kopieren von Kulturgütern so rein intuitiv gesehen erstmal keinen Schaden verursacht und m.E. bereits selbst eine Kulturtechnik ist? |
Nun, es macht beim derzeitigen Finanzierungssystem schon einen Schaden, da der Kulturschaffende derzeit keine finanzielle Entschädigung für seine Kosten erhällt. |
Keine dürfte stark untertrieben sein - die seid Jahren aktuellen Künstler sind ja wohl noch nicht
verarmt und auch Newcomer müssen nicht hungern.
(Man sollte vielleicht mal beachten das die NUR Musik machen - das ist für den der es KANN,
keine Millionenwürdige Anstrengung sondern pures Hobby und jeder der von seinem Hobby
auch nur einigermaßen gut leben kann, kann sich glücklich schätzen.
Die allermeisten Künstler tun das m.E, auch - wirklich in Bedrängnis geraten nur die Konzerne,
die sich bisher auf dem Rücken der Künstler dumm und blöde verdient haben - für die Verbraucher
vorausgewählt haben was Kunst ist diese gepusht haben bis jeder geglaubt hat das es gut ist.
Die schieben jetzt wieder die Künstler vor um ihre eigene Haut zu retten.
Im Grunde braucht sie aber keiner mehr - digitale Kopien kosten nix und benötigen keine
Infrastruktur außer nem PC und keine Vermarktungsstuktur aus dem Internet.
Wir müßten uns vielleicht davon verabschieden gepushte und millionenschwere Idole zu haben,
würden dafür aber Vielfalt bekommen und könnten SELBST auswählen was uns gefällt.
und die Plattenbosse müßten sich nen anderen Job suchen - ich weine ihnen keine Träne nach.
Zitat: | Wenn dies mit irgendeinem "Kulturflatrate"-Modell ausgeglichen werden kann, wäre das sicherlich nicht schlecht. Nur wie gut verdienen Kulturschaffende dann an dieser Flatrate? |
wie gut SOLLTE denn der Kulturschaffende verdienen?
Zitat: |
Diese Frage beschäftigt mich schon seitdem ich von diesem Gedanken gehört habe. Denn ich frage mich, ob man mit diesem Modell auch wirklich große Kulturprodukte wie riesige Filmproduktionen bezahlen kann. Z.B. ein Werk wie die "Herr der Ringe"-Trilogie o.ä. kosten eine enorme Summe. |
und spielen wenn sie gut sind in der ersten Kinowoche sämtliche Kosten plus Gewinn wieder ein.
Der Film hat sich bezahlt gemacht bevor lange bevor die erste DVD gepresst wird und kopiert werden kann.
Vom Merchandising, Recht an PC-Spielen usw. nicht zu reden.
Zitat: |
Durch die immer besser und günstiger werdene Heimkinotechnik gehen weniger Menschen ins Kino. |
Gerade bei guten und aufwändigen Produktionen wollen die Leute nicht n halbes Jahr warten
hund bezahlen den Film regelmäßig durchaus an den Kinokassen - nicht selten in der ersten Woche.
Zitat: |
Derzeit kann das vielleicht noch durch DVD-Verkäufe abgedeckt werden. Aber würden diese bei Bestehen einer derartigen Flatrate nicht auch einbrechen? Denn wozu soll ich einen Laden gehen, mir eine DVD kaufen, wenn ich Dank schnellem Internet zu Hause bleiben und mir legal den Film runterladen kann. |
Das ist doch schon seid Jahren so - wenn auch nicht legal.
Trotzdem toppen sich die Studios regelmäßig weiter in den "teuersten Produktionskosten aller Zeiten"
und würden das nicht tun wenn sich die Filme nicht refinanzieren ließen.
Was an der Kinokasse floppt wird auch auf DVD keine Geldquelle.
Wieviel Geld würden dann die Macher derartiger Riesenprojekte aus der Kulturflatrate ziehen können?
Wie kriegen wir es hin, dass ein Autor gut von seinem ersten Buch leben kann und dann für weitere auch mal Jahre lang aufwendig recherchieren kann, damit er uns noch weitere wunderbare Bücher schreiben kann? [/quote]
_________________ Augen auf dann kann nichts passieren
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Artanis registrierter User
Anmeldungsdatum: 13.12.2008 Beiträge: 259
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(#1314470) Verfasst am: 25.06.2009, 23:18 Titel: |
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AXO hat folgendes geschrieben: | Artanis hat folgendes geschrieben: | AXO hat folgendes geschrieben: |
Warum sollte ein Künstler 3 Hits schreiben und dann für ein ganzen Leben ausgesorgt haben dürfen?
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Willst du das verbieten? Derzeit kann er es ja bzw. sagen wir mal konnte. |
Wieso verbieten? Im Fall des Wegfalls des Urheberrechts wird befürchtet das er das dann nicht mehr
kann und das befürworte ich  |
Nun, du schriebst "dürfen", was ich mit einem Scherz bedachte, da dies meiner Meinung nach impliziert, dass du es gerne verbieten würdest. Ich vermutete nämlich, dass du eher "können" meintest. Ist aber auch nicht weiter relevant und lenkt vom eigentlichen Thema ab.
AXO hat folgendes geschrieben: |
Sagt ja keiner das man damit so reich werden kann, wie mit frühren Plattenverträgen,
aber damit reich zu werden ist m.E. auch nicht das Ziel - wirklicher Künstler.
Die wollen vor allem ihr auskommen haben um Kunst machen zu dürfen anstatt für ihr auskommen
anderweitig arbeiten zu müssen und die Dominanz der rein kommerziell orientierten Kunst über diese
dürfte von mir aus jederzeit sofort ihr Ende finden. |
Eine kuriose Aussage. Was ist den ein wirklicher Künstler? Hört sicht nach wirklichen Fußballfans o.ä. an.
Was soll das sein und wer definiert es? Was ist so schlecht daran, wenn Künstler auch das Bestreben haben mit ihrer Kunst viel Geld zu verdienen? So lange Menschen nunmal so ticken, wie sie die Evolution hervorgebracht hat, ist die Möglichkeit Geld zu verdienen ein guter Antriebsmotor gewesen. Vielleicht nicht für alle, aber für viele.
AXO hat folgendes geschrieben: |
Das man sich hingegen nach 3 Büchern in vielleicht 10 Jahren zurückziehen kann und selbst die
Erben und der Verlag noch 70 Jahre nach dem eigenen Tod lang an jedem Abdruck verdienen ist
doch völliger Irrsinn
und vertritt m.E. vor allem die Interessen der Verlage.
Ich kann doch auch nicht sagen - so ich hab jetz mal 10 Jahre gearbeitet und die nächsten 100 Jahre
will ich dafür Geld |
Eine komische Sichtweise. Das Schreiben von Büchern ist nunmal keine übliche Arbeit und wenn es jemand aufgrund seiner Begabung schafft durch 3 Bücher ein Leben lang Geld zu verdienen, sehe ich darin kein Problem.
Höchstens die Urheberrechtsdauer von 70 Jahren nach dem Tod ist begründungsbedürftig, da der Autor selbst daran nichts mehr verdient und sich somit nicht über die Anreizstruktur argumentieren lässt.
Aber wahrscheinlich ist das einem wirklichen Autor auch nicht so wichtig...
AXO hat folgendes geschrieben: |
(Man sollte vielleicht mal beachten das die NUR Musik machen - das ist für den der es KANN,
keine Millionenwürdige Anstrengung sondern pures Hobby und jeder der von seinem Hobby
auch nur einigermaßen gut leben kann, kann sich glücklich schätzen. |
Ein Großteil des bezahlungswürdigen Aktes liegt da wohl in der kreativen Schaffung des Liedes. Der Rest dann in der entsprechenden Darbietung.
Wenn das angeblich so viele so gut können, frage ich mich: Wo sind die alle?
AXO hat folgendes geschrieben: |
Im Grunde braucht sie aber keiner mehr - digitale Kopien kosten nix und benötigen keine
Infrastruktur außer nem PC und keine Vermarktungsstuktur aus dem Internet.
Wir müßten uns vielleicht davon verabschieden gepushte und millionenschwere Idole zu haben,
würden dafür aber Vielfalt bekommen und könnten SELBST auswählen was uns gefällt. |
Zum Teil stimmt das sicherlich und ich bin auch kein Fan der von Musikkonzernen produzierten Retortenware.
Aber wie ist das mit der Aufnahme von Musik? Ist das mittlerweile auf einem normalen Heim-PC problemlos möglich? Oder braucht man da nicht doch noch ein professionelles Studio?
AXO hat folgendes geschrieben: |
Zitat: | Wenn dies mit irgendeinem "Kulturflatrate"-Modell ausgeglichen werden kann, wäre das sicherlich nicht schlecht. Nur wie gut verdienen Kulturschaffende dann an dieser Flatrate? |
wie gut SOLLTE denn der Kulturschaffende verdienen? |
Das will ich von dir beantwortet wissen. Möglichst mit Zahlen über die möglichen Einnahmen einer Kulturflatrate, samt Verteilungssystem.
AXO hat folgendes geschrieben: |
und spielen wenn sie gut sind in der ersten Kinowoche sämtliche Kosten plus Gewinn wieder ein.
Der Film hat sich bezahlt gemacht bevor lange bevor die erste DVD gepresst wird und kopiert werden kann.
Vom Merchandising, Recht an PC-Spielen usw. nicht zu reden.
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Bist du dir da so sicher? Wenn ich mir einen Beamer/Breitbildfernseher mit entsprechender Soundanlage ins Zimmer stellen kann und den Film legal aus dem Netz hole, brauche ich doch keinen Kino-Besuch mehr, wo der Assi ständig mit seiner Freundin telefoniert oder ähnliche Störungen auftreten.
Rechte an PC-Spielen kannst du auch vergessen, da Videospiele doch auch unter die Kulturflatrate fallen sollen, oder nicht?
Und nicht jeder größere Film kann zusätzlich Merchandising verkaufen. Meines Erachtens kann dies sogar kaum einer der größeren Kinofilme - höchstens Adaptionen erfolgreicher Bücher wie HdR, Harry Potter usw. oder Star Trek/Star Wars und vergleichbares. Ein monomentaler, sicherlich auch teurer Film über den 2. Weltkrieg wie Soldat James Ryan o.ä. wird sicherlich keinen Konsumenten dazu führen sich die entsprechende Actionfigur ins Regal zu stellen.
AXO hat folgendes geschrieben: |
Das ist doch schon seid Jahren so - wenn auch nicht legal.
Trotzdem toppen sich die Studios regelmäßig weiter in den "teuersten Produktionskosten aller Zeiten"
und würden das nicht tun wenn sich die Filme nicht refinanzieren ließen.
Was an der Kinokasse floppt wird auch auf DVD keine Geldquelle. |
1. Ich bin mir durchaus bewusst, dass dies seit Jahren so ist und ich will dafür auch eine vernünftige Lösung. Die Kulturflatrate klingt vernünftig. Nur sollte sie es auch weiterhin ermöglichen, dass Großproduktionen (nicht nur im Filmbereich, Computerspiele kosten mittlerweile auch eine Menge Geld) möglich sind. Dies geht aber nur, wenn entsprechende Verdienstmöglichkeiten aus dieser Flatrate resultieren.
Ich vermute nämlich auch, dass durch die Einführung dieser Flatrate der Reiz noch derartige Produkte im Laden zu erwerben, enorm zurückgehen wird. Insbesondere wenn jüngere Generationen die ältern ersetzen und diese jüngeren Generationen quasi nur mit dieser Flatrate aufgewachsen sind.
2. Aktuell geht die Finanzierung wohl auch noch. Aber die technische Entwicklung wird irgendwann Kino und DVD vollkommen überflüssig machen. Weshalb soll ich in ein teueres Kino mit teuren Essens- und Getränkepreisen gehen, wenn ich es für etwas Investition auch zu Hause haben kann? Nur für die Kino-Atmosphäre? Wozu eine DVD kaufen? Nur wegen dem tollen Booklet?
3. Sicher ist ein Flopp an der Kasse selten/so gut wie nie ein Erfolg auf DVD. Aber darum geht es nicht, da dies von Filmstudios miteinkalkuliert wird. Die Frage ist einfach, wieviel Geld springt bei der Flatrate raus? Man kann das angestrebte Volumen ja nicht zu hoch ansetzen, da dann die Raten im Einzelfall zu hoch werden. Macht man sie aber zu niedrig bleibt zu wenig Geld für gute teure Filme, Fernsehserien, usw. Und nach welcher Aufteilung soll dies an die Künstler verteilt werden?
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AXO nach unbekannt auf unbestimmte Zeit verzogen
Anmeldungsdatum: 05.02.2007 Beiträge: 10129
Wohnort: Thüringen
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(#1314557) Verfasst am: 25.06.2009, 23:44 Titel: |
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morgen eventuell mehr
nur dazu noch
Artanis hat folgendes geschrieben: | Die Frage ist einfach, wieviel Geld springt bei der Flatrate raus? |
soviel -> wikipedia hat folgendes geschrieben: | Weltweit spielte der Film 871,4 Mio. US$ an den Kinokassen ein |
bezieht sich auf den ersten Teil der von Dir erwähnten Herr der Ringe Trilogie.
Die Produktionskosten für alle 3 Teile beliefen sich auf 350 Mio US$
der zweite Teil brachte -> 926,3 Mio US$
und der dritte -> 1.129,2 Mio. US$.
jeweils an den Kinokassen
und rechnen kannste sicherlich selber was dabei hängen geblieben ist.
soll heißen die Flatrate ist eben KEIN Frage bezüglich der Produktion aufwändiger Filme.
DVD, Merchendising, Spielerechte usw. kommt jeweils noch obendrauf
und ich finde das muß nicht wirklich sein.
Die Tatsache das ne kopierfähige DVD erst n halbes Jahr nach dem Kinostart rauskommt
reicht für den Erfolg an den Kinokassen völlig aus und wer ganz sicher gehn will kann ja
auch n Jahr draus machen oder mehr.
Es besteht schließlich keine Verpflichtung DVDs rauszugeben
_________________ Augen auf dann kann nichts passieren
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kamelpeitsche Weapon of Mass Discussion
Anmeldungsdatum: 15.11.2003 Beiträge: 4555
Wohnort: Devil's Dancefloor
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(#1314560) Verfasst am: 25.06.2009, 23:46 Titel: |
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Artanis hat folgendes geschrieben: |
Ein Großteil des bezahlungswürdigen Aktes liegt da wohl in der kreativen Schaffung des Liedes. Der Rest dann in der entsprechenden Darbietung.
Wenn das angeblich so viele so gut können, frage ich mich: Wo sind die alle? |
www.youtube.com
_________________ "Was immer jeder Einzelne mitbringen will an Prägung oder Anderssein - einem kollektiven Imperativ enzieht es sich mit Sicherheit"
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Ragmaanir Fieser Necessitator
Anmeldungsdatum: 12.06.2005 Beiträge: 833
Wohnort: Hamburg
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Baudelaire registrierter User
Anmeldungsdatum: 20.02.2009 Beiträge: 74
Wohnort: Berlin
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(#1314816) Verfasst am: 26.06.2009, 09:42 Titel: |
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Spartacus Leto hat folgendes geschrieben: | Baudelaire hat folgendes geschrieben: | Spartacus Leto hat folgendes geschrieben: | Natürlich gehört das Urheberrecht, genauso wie das Privateigentum an Produktionsmitteln abgeschafft. Dass sich die im Kapitalismus erfolgreichen Künstler dagegen sträuben verwundert mich nicht wirklich. |
Aber klar, und wenn wir schon dabei sind, schaffen wir die Löhne für Arbeiter und Angestellte auch gleich ab, oder wie? Vom Schutz des Urheberrechts leben alle KünstlerInnen, und nicht bloß die erfolgreichen.
Für mich hört sich das nach der guten alten Stellvertreterlogik an. Nach dem Motto: Wir tun was gegen den Kapitalismus (sind aber eigentlich völlig machtlos) wird hier gefordert, dass man symbolisch ein Exempel statuiert. Als die Bösen werden dann die Künstler ausgemacht, maßen die sich doch an, für ihre geistige Arbeit auch noch Geld haben zu wollen. Das wäre ja noch schöner, so weit kommt's noch, denkt der "Verbraucher". Flugs wird ein "Grundrecht" auf Verbrauch konstruiert, dass dann mit schönen Worten als ein Grundrecht auf Informationen kaschiert werden soll, so als ob ein Künstler, der für seine Arbeit bezahlt werden möchte und seine Sachen nicht kostenlos herschenkt, einen Akt der Zensur begehen würde. Was für ein Schmarren.
Ich bin dafür, dass MusikerInnen und KünstlerInnen in einen Internetstreik treten. Sollen doch mal die Piraten selber Musik machen. Ich vermute aber, das dies kein Mensch hören will. |
Zunächst sei gesagt, dass ein Künstler im Kommunismus der Kunst ohne finanzielle Not nachgehen kann. Er unterliegt natürlich der allgemeinen Arbeitspflicht.
Indessen stellt sich die Frage, ob Komponieren, Kunstmalen, Kreatives Schreiben wirklich als Arbeit gelten kann, oder vielmehr als Hobby. Bei einer 1-Tages-Woche sollte es für Leute mit künstlerischen Abitionen kein Problem sein diese auszuleben. |
Sag mir bitte Bescheid, wenn der Kommunismus eingeführt worden ist, denn da warte ich schon lange drauf. Wenn das allerdings ein Kommunismus mit "Arbeitspflicht" sein sollte, dann sag mir bitte lieber doch nicht Bescheid.
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Tarvoc would prefer not to.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44681
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(#1314833) Verfasst am: 26.06.2009, 10:04 Titel: |
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Baudelaire hat folgendes geschrieben: | Wenn das allerdings ein Kommunismus mit "Arbeitspflicht" sein sollte, dann sag mir bitte lieber doch nicht Bescheid. |
Arbeitspflicht haben wir allerdings für den Großteil der Bevölkerung de Fakto heute auch. Nicht dass es sehr viel Sinn machen würde, sowas auch noch zu fordern angesichts des Phänomens, das z.B. Rifkin etwas sehr pathetisch als das Verschwinden der Arbeit bezeichnet. Ich kann mir vorstellen, dass Spartacus Leto sowas meint wie dass die Leute gesellschaftlich unvermeidbare Arbeiten unter sich aufteilen. Also eine Pflicht, die einem nicht von einem Zentralkommitee gegeben wird, sondern die man selbst übernimmt, weil man sieht, dass es einfach gemacht werden muss. Ich schätze auch mal, dass sich das für jeden Einzelnen auf nur wenige Stunden pro Tag reduzieren dürfte, sodass für die Allermeisten sogar mehr Freizeit bliebe als heute. "Arbeitspflicht" klingt natürlich immer so nach peitschenschwingenden Aufsehern, die die Leute in Massen zum Pyramidenbau treiben. Ich nehme mal wohlwollend an, dass Spartacus Leto sowas dann doch nicht gemeint hat.
_________________ "Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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Artanis registrierter User
Anmeldungsdatum: 13.12.2008 Beiträge: 259
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(#1315476) Verfasst am: 26.06.2009, 21:29 Titel: |
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AXO hat folgendes geschrieben: |
Artanis hat folgendes geschrieben: | Die Frage ist einfach, wieviel Geld springt bei der Flatrate raus? |
soviel -> wikipedia hat folgendes geschrieben: | Weltweit spielte der Film 871,4 Mio. US$ an den Kinokassen ein |
bezieht sich auf den ersten Teil der von Dir erwähnten Herr der Ringe Trilogie.
Die Produktionskosten für alle 3 Teile beliefen sich auf 350 Mio US$
der zweite Teil brachte -> 926,3 Mio US$
und der dritte -> 1.129,2 Mio. US$.
jeweils an den Kinokassen
und rechnen kannste sicherlich selber was dabei hängen geblieben ist.
soll heißen die Flatrate ist eben KEINE Frage bezüglich der Produktion aufwändiger Filme.
DVD, Merchendising, Spielerechte usw. kommt jeweils noch obendrauf
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Glaubst du, dass bei der legalen Möglichkeit einen Film, der mittels einer Kamera oder sonst irgendeiner Art und Weise aufgenommen/kopiert wurde und kurz nach Filmstart in guter/sehr guter Qualität im Netz ist, in Zukunft weiterhin so viele Menschen ins Kino locken wird? Jetzt bestehen bei einigen ja noch Skrupel oder die Qualität ist nicht immer die beste. Aber wenn diese Aufnahmen/Kopien erstmal legal sind und das dann auch noch in besserer Qualität, kann ich mir nur schwer vorstellen, dass noch sehr viele Leute ins Kino gehen werden.
AXO hat folgendes geschrieben: |
und ich finde das muß nicht wirklich sein.
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Nach welchem Maßstab bewertest du, was sein muss und was nicht?
Meines Erachtens ist viel Geld verdienen zu können, per se nichts verachtenswertes. Es kommt nur darauf an, mit welchen Methoden man dies macht. Und bei qualitativ guten Kunstprodukten stört es mich nicht. Dient diese Möglichkeit doch auch dazu, einen Anreiz für die Produzenten zu schaffen.
Sicherlich wäre es schöner, wenn nur aus Enthusiamus und reiner Überzeugung heraus Kunst (dieser Art) geschaffen würde. Aber leider ist das nicht der Fall, da besonders bei derartig teuren Produktionen die Geldgeber viel verdienen wollen (zumal sie oft auch Flops miteinplanen müssen).
AXO hat folgendes geschrieben: |
Die Tatsache das ne kopierfähige DVD erst n halbes Jahr nach dem Kinostart rauskommt
reicht für den Erfolg an den Kinokassen völlig aus und wer ganz sicher gehn will kann ja
auch n Jahr draus machen oder mehr.
Es besteht schließlich keine Verpflichtung DVDs rauszugeben |
Ich hatte mal gehört, dass die DVDs deshalb so schnell rausgegeben werden, weil man mit ihnen oftmals mehr verdienen kann, als mittels Ausstrahlung im Kino. Kann mich da aber auch irren.
kamelpeitsche hat folgendes geschrieben: | Artanis hat folgendes geschrieben: |
Ein Großteil des bezahlungswürdigen Aktes liegt da wohl in der kreativen Schaffung des Liedes. Der Rest dann in der entsprechenden Darbietung.
Wenn das angeblich so viele so gut können, frage ich mich: Wo sind die alle? |
www.youtube.com |
Ahja und dort sind also haufenweise versteckte Glanzstücke der Musikgeschichte und kein geldgieriger Produzent kommt auf die Idee diese zu vermarkten?
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AXO nach unbekannt auf unbestimmte Zeit verzogen
Anmeldungsdatum: 05.02.2007 Beiträge: 10129
Wohnort: Thüringen
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(#1315487) Verfasst am: 26.06.2009, 21:43 Titel: |
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Artanis hat folgendes geschrieben: |
Ich hatte mal gehört, dass die DVDs deshalb so schnell rausgegeben werden, [b]weil man mit ihnen oftmals mehr verdienen kann, als mittels Ausstrahlung im Kino. Kann mich da aber auch irren.
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2 926 900 000
- 350 000 000
_____________
2 576 900 000
und mit DVDs kann man NOCH mehr verdienen
und die Filmindustrie macht keine aufwändigen Produktionen mehr,
wenn sie keine DVDs mehr verkaufen können und vielleicht nur noch
halb soviele Zuschauer ins Kino gehen - aha.
rechnen könnten die dann aber nicht.
jeder der 1000 Dollar in den Film gesteckt hat, hat nur über die Kinokasse 7000 dafür zurück bekommen.
und selbst 3500 wär nicht schlecht.
Frag mal Beachbernie wieviele Jahre er an der Börse spekulieren muß um seinen Einsatz zu verdreinhalbfachen.
Was ich für Maßstäbe habe? Brauch ich dafür welche?
_________________ Augen auf dann kann nichts passieren
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NineBerry Zahmer Wolf
Anmeldungsdatum: 27.04.2009 Beiträge: 209
Wohnort: Heidelberg
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(#1315577) Verfasst am: 26.06.2009, 23:42 Titel: |
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Wer immer noch treudoof glaubt, die aktuell eingeführten Zwangs-Blockaden gegen Kinderpornografie würden auch in Zukunft immer nur für diesen Zweck eingesetzt werden, sollte mal einen Blick nach Australien werfen. Dort hieß es bei Einführung der Filterlisten auch noch, das sei nur auf KiPo beschränkt und dagegen könne doch nun wirklich keiner was haben.
Inzwischen entwickelt sich das ganze aber weiter:
http://www.heise.de/newsticker/Australien-plant-Webfilter-fuer-Erwachsenenspiele--/meldung/141170
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beachbernie male Person of Age and without Color
Anmeldungsdatum: 16.04.2006 Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii
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(#1315582) Verfasst am: 26.06.2009, 23:49 Titel: |
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AXO hat folgendes geschrieben: |
Frag mal Beachbernie wieviele Jahre er an der Börse spekulieren muß um seinen Einsatz zu verdreinhalbfachen.
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Mein letzter Zukauf im Depot: Larsen & Toubro. gekauft am 26.01.2009 zu 10,01 Euro das Stueck. heutiger Schlusskurs in Frankfurt 23,80 Euro.
Ein paar Wochen laenger scheint das schon noch zu dauern....
_________________ Defund the gender police!!
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Artanis registrierter User
Anmeldungsdatum: 13.12.2008 Beiträge: 259
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(#1315670) Verfasst am: 27.06.2009, 10:41 Titel: |
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AXO hat folgendes geschrieben: | Artanis hat folgendes geschrieben: |
Ich hatte mal gehört, dass die DVDs deshalb so schnell rausgegeben werden, [b]weil man mit ihnen oftmals mehr verdienen kann, als mittels Ausstrahlung im Kino. Kann mich da aber auch irren.
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2 926 900 000
- 350 000 000
_____________
2 576 900 000
und mit DVDs kann man NOCH mehr verdienen
und die Filmindustrie macht keine aufwändigen Produktionen mehr,
wenn sie keine DVDs mehr verkaufen können und vielleicht nur noch
halb soviele Zuschauer ins Kino gehen - aha.
rechnen könnten die dann aber nicht.
jeder der 1000 Dollar in den Film gesteckt hat, hat nur über die Kinokasse 7000 dafür zurück bekommen.
und selbst 3500 wär nicht schlecht.
Frag mal Beachbernie wieviele Jahre er an der Börse spekulieren muß um seinen Einsatz zu verdreinhalbfachen.
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1. Diese Filmreihe ist noch vergleichsweise eine Ausnahme. Nicht jedes größere oder kleinere Projekt wird ein Erfolg. Folglich müssen Filmproduzenten in der Regel auch Flops miteinkalkulieren.
Was noch interessant ist: Waren das der Reingewinn bei den Einspielergebnissen?
2. Liefen die Filme von 2001 bis 2003. Mittlerweile haben wir 2009 und ich sehe bisher noch kein Argument dafür, warum in Zukunft bei legaler Kopiemöglichkeit, billiger werdender Speichermöglichkeit und Wiedergabetechnik noch dermaßen viele Leute in Kinofilme gehen sollten, wenn sie sich erstmal an ihren bequemen Platz vorm eigenen Großbildfernseher/Leinwand gewöhnt haben.
AXO hat folgendes geschrieben: |
Was ich für Maßstäbe habe? Brauch ich dafür welche? |
Wenn du fragst, ob das wirklich sein muss, urteilst du nach einem eigenen Maßstab darüber, wieviel Geld man verdienen können (oder dürfen?) soll und wieviel nicht. Dieser würde mich interessieren.
Was mich bei dieser Kulturflatrate noch interessieren würde:
Würde sie pauschal für alle Bereiche gelten? Also Filme, Serien, Bücher, Musik, Videospiele, usw. oder jeweils einzeln? Würde sie pauschal von jeder Person erhoben werden? Wenn ja, in welcher Höhe? Gestaffelt nach Alter? Wer legt dies alles fest?
Wie wird das Geld verteilt und von wem? Wie meldet man sich dafür an und nach welchem Maßstab erhält man dann seinen entsprechenden Anteil?
(Alles fragen, die mich interessieren. Bisher habe ich nur in dem ein oder anderen Zeitungsartikel ein wenig zu dem Thema gelesen. Wenn also jemand weiß, wo ich dazu etwas durchdachtes finde, wäre ich für einen Link dankbar.)
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Mario Hahna aktiviert
Anmeldungsdatum: 04.04.2005 Beiträge: 9607
Wohnort: München
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(#1315676) Verfasst am: 27.06.2009, 10:47 Titel: |
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beachbernie hat folgendes geschrieben: | AXO hat folgendes geschrieben: |
Frag mal Beachbernie wieviele Jahre er an der Börse spekulieren muß um seinen Einsatz zu verdreinhalbfachen.
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Mein letzter Zukauf im Depot: Larsen & Toubro. gekauft am 26.01.2009 zu 10,01 Euro das Stueck. heutiger Schlusskurs in Frankfurt 23,80 Euro.
Ein paar Wochen laenger scheint das schon noch zu dauern.... |
Schaun wir mal. Wann verkaufst du denn? Das ist doch die wesentliche Frage. Der Kurs ist bereits wieder am sinken
_________________ Wer nichts weiß, glaubt alles.
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AXO nach unbekannt auf unbestimmte Zeit verzogen
Anmeldungsdatum: 05.02.2007 Beiträge: 10129
Wohnort: Thüringen
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(#1315750) Verfasst am: 27.06.2009, 14:12 Titel: |
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Artanis hat folgendes geschrieben: |
1. Diese Filmreihe ist noch vergleichsweise eine Ausnahme. |
Du hattest diese Filmreihe als Beispiel aufwändiger Produktionen angesprochen,
deren zukünftige Realisierung Du für fraglich hälst falls das Urheberrecht gekippt wird
Meine Meinung dazu ist, das Qualtät immer belohnt wird und qualitativ hochwertige
Produktionen eher zunehmen werden wenn man eben nicht mehr der Chance hat
auch mit minderwertigen Produktionen - über jahre hinweg denn doch noch irgendwie
Gewinn zu machen.
zum Rest -> logisch sind das alles "Milchmädchenrechnungen" -> Da muß man noch
Vermarktungs- und Vertriebskosten abziehen und was die Kinokassen einnehmen
fließt logischerweise nicht vollständig an die Produzenten.
Trotzdem scheint mir angesichts dieser Zahlen für all das mehr als ausreichend
Spielraum damit auch ohne Urheberrecht kein GUTER Poduzent Hunger leiden muß.
_________________ Augen auf dann kann nichts passieren
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NineBerry Zahmer Wolf
Anmeldungsdatum: 27.04.2009 Beiträge: 209
Wohnort: Heidelberg
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(#1317350) Verfasst am: 29.06.2009, 15:40 Titel: |
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Zitat: |
"Das Blockieren oder Filtern bestimmter Internet-Inhalte ist für die Europäische Union völlig inakzeptabel." Diese Worte hat EU-Medienkommissarin Viviane Reding der chinesischen Regierung ins Stammbuch geschrieben. Die von Peking geplante Einführung eines Internet-Filters ziele darauf ab, das Netz zu zensieren und die Meinungsfreiheit einzuschränken, sagte Reding in Brüssel. China hat erklärt, der Filter richte sich gegen Seiten mit pornographischem Inhalt und diene dem Jugendschutz. Ab Juli muss die Software auf allen dort verkauften Computern installiert sein.
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http://www.dradio.de/kulturnachrichten/200906261600/3
Bin ich jetzt in China?
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Spartacus Leto Ist hier raus!
Anmeldungsdatum: 27.08.2005 Beiträge: 5659
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(#1317354) Verfasst am: 29.06.2009, 15:55 Titel: |
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NineBerry hat folgendes geschrieben: | Zitat: |
"Das Blockieren oder Filtern bestimmter Internet-Inhalte ist für die Europäische Union völlig inakzeptabel." Diese Worte hat EU-Medienkommissarin Viviane Reding der chinesischen Regierung ins Stammbuch geschrieben. Die von Peking geplante Einführung eines Internet-Filters ziele darauf ab, das Netz zu zensieren und die Meinungsfreiheit einzuschränken, sagte Reding in Brüssel. China hat erklärt, der Filter richte sich gegen Seiten mit pornographischem Inhalt und diene dem Jugendschutz. Ab Juli muss die Software auf allen dort verkauften Computern installiert sein.
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http://www.dradio.de/kulturnachrichten/200906261600/3
Bin ich jetzt in China? |
Wenn China das tut: Böse.
Wenn Europa das tut: Gut.
Eine einfache Logik
Zuletzt bearbeitet von Spartacus Leto am 29.06.2009, 16:03, insgesamt einmal bearbeitet |
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nocquae diskriminiert nazis
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 18183
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(#1317360) Verfasst am: 29.06.2009, 15:59 Titel: |
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Spartacus Leto hat folgendes geschrieben: | NineBerry hat folgendes geschrieben: | Zitat: |
"Das Blockieren oder Filtern bestimmter Internet-Inhalte ist für die Europäische Union völlig inakzeptabel." Diese Worte hat EU-Medienkommissarin Viviane Reding der chinesischen Regierung ins Stammbuch geschrieben. Die von Peking geplante Einführung eines Internet-Filters ziele darauf ab, das Netz zu zensieren und die Meinungsfreiheit einzuschränken, sagte Reding in Brüssel. China hat erklärt, der Filter richte sich gegen Seiten mit pornographischem Inhalt und diene dem Jugendschutz. Ab Juli muss die Software auf allen dort verkauften Computern installiert sein.
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http://www.dradio.de/kulturnachrichten/200906261600/3
Bin ich jetzt in China? |
Wenn China das tut: Böse.
Wen Europa das tut: Gut.
Eine einfache Logik |
Natürlich. Wir machen das ja auch nur, um Kinderpornografie einzudämmen.
Äh, Moment.
_________________ In Deutschland gilt derjenige, der auf den Schmutz hinweist, als viel gefährlicher, als derjenige, der den Schmutz macht.
-- Kurt Tucholsky
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Baudelaire registrierter User
Anmeldungsdatum: 20.02.2009 Beiträge: 74
Wohnort: Berlin
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(#1317499) Verfasst am: 29.06.2009, 19:05 Titel: |
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Diesen Beitrag sah ich neulich im ZDF:
http://www.youtube.com/watch?v=AYUO0QWijyg
Neben dem eher drögen Politgeplapper der üblichen "Profis" finde ich die Worte von Sascha Lobo von der Zentralen Intelligenz Agentur wichtig. Er fragt, wovon Kulturschaffende in Zukunft eigentlich leben sollen und welches Konzept die Piratenpartei hierzu hat.
Dies ist genau die Frage, die ich hier auch schon mal gestellt habe. Bisher habe ich vor allem den Vorschlag von der "Kulturflatrate" gehört. Ob das plausibel ist, kann ich schwer einschätzen, denn es ist zu vermuten, dass gerade im Internet genügend "subversive" Intelligenz unterwegs ist, die solche Flatrates sofort unterlaufen würde.
Mir scheint, das Thema wird in seiner Bedeutung unterschätzt. Die Piratenpartei vertritt den populistischen Standpunkt "Freibier für alle!". Das kommt natürlich bei den Wählern und vor allem bei den Verbrauchern (bzw. es reduziert die Wähler auf bloße Verbraucher) gut an. Die Kulturschaffenden sind in der Zwickmühle; auf der einen Seite leben sie auch von der Aufmerksamkeit, die ihnen das Netz schafft. Auf der anderen Seite ruinieren sie sich damit, dass sie ihre Musik selbst kostenlos in Netz stellen, z.B. auf MySpace (bzw. stellen müssen, da andere Vertriebswege zurück gehen).
Dummerweise trifft es nun auch die Kleinen. Zitat aus der taz vom 25.10.2007:
"Doch es hat den Anschein, als sei der Kollaps von Hausmusik (Anm.: Das ist ein Indie-Vertrieb, der 2007 Konkurs angemeldet hat) nur das Symptom einer viel tiefer greifenden Krise, welche die ganze Branche erfasst hat: "Die Lage ist katastrophal", sagt Gudrun Gut, Labelchefin von Monika Enterprise. "Der Markt ist völlig zusammengebrochen. Man kann heute als kleines Label einfach so gut wie keine Platten mehr verkaufen." "
Es scheint, dass diese Stimmen im Freigeisterforum nicht gehört werden. Das ist Schade, denn hier geht eine ganz Kultur den Bach runter im Namen des "freien" Konsums.
Meine Prognose: Nach der "Generation Praktikum" kommt nun die "Generation Akquise", die es zu bezahlter Arbeit gar nicht mehr schafft, da sie ständig in Vorleistung für zu erwartende Jobs geht, die dann doch niemals kommen. Der Kapitalismus hat eine neue Stufe der Ausbeutung erreicht.
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Hornochse Orthographiefetischist
Anmeldungsdatum: 22.07.2007 Beiträge: 8223
Wohnort: Bundeshauptstadt
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(#1317513) Verfasst am: 29.06.2009, 19:23 Titel: |
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Baudelaire hat folgendes geschrieben: | Der Kapitalismus hat eine neue Stufe der Ausbeutung erreicht. |
Ich nehme an, dieser Satz ist ironisch gemeint. Wenn man ihn nicht ironisch liest und den Begriff der Ausbeutung nicht auf die nicht-zahlenden "Konsumenten" bezieht, ist er aber durchaus richtig.
Das Verhalten vieler Internetnutzer entspricht des Weiteren den klassischen Rational-Choice-Annahmen und ist letztlich das beinahe zwangsläufige Resultat einer kapitalistischen Kulturindustrie, in deren Schatten sich eine Grauzone bildete.
_________________ Alles könnte anders sein - und fast nichts kann ich ändern.
- Niklas Luhmann -
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Suzius Milchtrinker
Anmeldungsdatum: 12.03.2008 Beiträge: 478
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(#1317564) Verfasst am: 29.06.2009, 21:12 Titel: |
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Baudelaire hat folgendes geschrieben: | Es scheint, dass diese Stimmen im Freigeisterforum nicht gehört werden. Das ist Schade, denn hier geht eine ganz Kultur den Bach runter im Namen des "freien" Konsums. |
Früher haben meine Eltern Geld für Kasetten ausgegeben um das laufende Radioprogramm aufzunehmnen heute muss ich dafür Festplatten kaufen. Beispielprogramm (ka obs läuft, war einfach der erste Googletreffer). Die Kunst hats damals überlebt die Kunst wird es heute überleben. Doch eines ist leichter geworten, von Speicher auf Speicher kopieren ist einfacher als damals von Kasette zu Kasette. Bist du glücklich damit das ich mich mit dem Thema beschäftigt und auch dazu geäußert habe? Ich hätte gerne darauf verzichtet aber deine fast schon an übelste Bösartigkeit grenzende Äußerung hat es einfach herausgefordert.
_________________ Verdammte Vergangenheit, macht mir immer wieder einen Strich durch die Zukunft.
Gewisse Frauen sind für gewisse Männer wie Herdplatten für kleine Kinder, man tut alles nur um sich die Finger daran zu verbrennen.
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NineBerry Zahmer Wolf
Anmeldungsdatum: 27.04.2009 Beiträge: 209
Wohnort: Heidelberg
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(#1317628) Verfasst am: 29.06.2009, 21:55 Titel: |
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Die Idee einer Kulturflatrate ist eigentlich unter Piraten nicht sehr beliebt. Das riecht zu sehr nach den Problemen, die es mit GEZ und GEMA gibt.
Sprich: 1. Es wird nicht mehr Last auf den stärkeren Schultern verteilt. 2. Zu viel Bürokratie unf Gängelung des Bürgers. 3. Keine Unterscheidung nach Umfang der Nutzung 4. Am Ende bekommen die kleineren Künstler doch wieder zu wenig vom Kuchen ab.
Piratenmeinung ist erst einmal, dass das Recht auf Privatkopie erhalten bleiben sollte. Sprich: Wenn man etwas legal erworben hat, soll man dies, solange kein kommerzielles Interesse dahinter steht, auch mit anderen teilen dürfen. Im Grunde hat es das schon seit Jahrzenten so gegeben (Musikkassetten, Videokassetten) ohne dass deswegen jetzt das Abendland untergegangen ist.
Die Frage ist natürlich immer: Wenn man etwas theoretisch kostenlos bekommen kann, wieso sollten die Leute dann noch dafür bezahlen?
Ganz einfach:
1. Bequemlichkeit. Ein Dienst wie iTunes ist um einiges bequemer zu benutzen und auch zuverlässiger als irgendein Peer2Peer-Netzwerk, bei dem man auch nicht unbedingt sicher sein kann, wie vollständig und mit welcher Qualität die Musik daherkommt.
2. Für den Künstler. Die meisten Konsumenten wissen natürlich, dass die Künstler auch überleben müssen. Wenn man es sich leisten kann, sollte man kein Problem haben, für die Dinge, die man konsumiert, auch zu bezahlen. Umgekehrt sollte es aber auch der Künstler tolerieren, dass jemand, der nun nicht gut bei Kasse ist (z.B. Jugendlicher, Student) sich seine Musik zum großen Teil per Privatkopie besorgt. Dem Künstler geht nicht wirklich etwas verloren, da gar nicht genug Geld vorhanden gewesen wäre, um zu bezahlen. Im Gegenteil gewinnt der Künstler vielleicht sogar etwas, weil sich der Jugendliche ja durch seinen Konsum auch an Musik, bestimmte Genres und bestimmte Künstler bindet und dann später einmal eventuell auch mehr Geld dafür ausgibt.
3. Kreativität der Anbieter. Es ist eben auch die Kreativität der Anbieter (Künstler und Verlage) gefragt, sich selbst einiges einfallen zu lassen, um trotz der Möglichkeit der Privatkopie ihre Produkte an den Mensch zu bringen. Zum einen gehört dazu die Schaffung, einfacher Möglichkeiten, Medien digital käuflich zu erwerben (siehe 1. Bequemlichkeit), aber auch neue Vertriebskonzepte.
Ich könnte mir zum Beispiel vorstellen, dass Künstler, die schon viele Fans haben, die Kosten für ein neues Album vor Veröffentlichung des Albums sammeln. "Wir sammeln jetzt 30,000 EUR und wenn wir die zusammen haben, gibt es das nächste Album" Oder Künstler oder Verlage könnten quasi Beteiligungsgesellschaften bilden. Wer Mitglied der Gesellschaft ist, bezahlt einen Jahresbeitrag und hat dafür bestimmte Mitbestimmungsrechte oder bekommt bestimmte exklusive Möglichkeiten (VIP-Pass bei Live-Konzerten) oder ähnliches.
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