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Bravopunk Sugoi Dekai :D
Anmeldungsdatum: 08.03.2008 Beiträge: 31839
Wohnort: Woanders
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(#1314930) Verfasst am: 26.06.2009, 12:19 Titel: |
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beachbernie hat folgendes geschrieben: | Bravopunk hat folgendes geschrieben: |
Nur in abgeschwächter Form. Überall woanders hat man die Wahl einfach aufzuhören, wenn man keinen Bock mehr hat. Beim Bund nicht. |
Wenn Du beim Wandern alleine bist und 50km von der naechsten Strasse entfernt, dann hast Du auch bloss die Wahl zwischen laufen und sterben. |
... und Handy zücken und Bergwacht rufen.
... und Pause machen und später weitelaufen.
... und Nachtlager suchen und morgen weiterlaufen.
beachbernie hat folgendes geschrieben: | Bravopunk hat folgendes geschrieben: | In fest mit demselben verbunden darstellen tue ich es ja nur im Zusammenhang damit, dass man eben keine Wahl hat und von miesepetrigen Ausbildern gehetzt wird.
Und das kann man nun wirklich nirgendwo anders haben. |
Wenn Du dann von Deiner Wanderung zurueckkommst dann gehst Du halt ins Dominastudio. Das tut's auch. Meistens sind die Damen dort auch huebscher als die Ausbilder beim Trachtenverein. |
Aber dafür unbewaffnet und sexuell nicht gefrustet. Die sind nicht halb so gefährlich und zwingen einen auch nicht weiter zu laufen, obwohl man schon kaputt ist... peitschen höchstens ein wenig und quälen einen. Aber das bringt einen auch nicht über seine eigenen Grenzen hinaus. (Zwängt einen höchstens noch mehr darin ein.)
_________________ "Hier spricht Ramke. Wer jetzt allein ist, kriegt nur noch den Abschaum!"
Meine Freiheit, deine Freiheit
Kaguya-hime
Kanashikute Yarikirenai
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Bravopunk Sugoi Dekai :D
Anmeldungsdatum: 08.03.2008 Beiträge: 31839
Wohnort: Woanders
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(#1314943) Verfasst am: 26.06.2009, 12:32 Titel: |
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Noseman hat folgendes geschrieben: | Bravopunk hat folgendes geschrieben: |
Nur in abgeschwächter Form. Überall woanders hat man die Wahl einfach aufzuhören, wenn man keinen Bock mehr hat. Beim Bund nicht. |
Auch bei der Bundeswehr gibt es Mittel und Wege, körperlicher Anstrengung zu entkommen, jedenfalls soweit,als das man nicht in den Genuß besagten, des von Dir beschriebenen "Flow"-Effektes kommt. |
Die muss ich übersehen haben.
Aber dieser Flow-Effekt war ja, sowohl vom treibenden Personal, als auch von mir selbst gewünscht. Weshalb hätte ich auch dann entfliehen wollen sollen.
Noseman hat folgendes geschrieben: | In der tat bin ich sogar ziemlich sicher, dass dazu auch vorab eine entsprechende positive Grundhaltung dazugehört.
Wenn Du partout nicht an Deine Grenzen gehen möchtest, kann kein Stuffz oder Trainer der Welt dazu zwingen. |
Das stimmt. Man geht nicht zum Bund, um ihn dann zu verweigern. Wer vorher schon weiß, dass er auf den ganzen Streß keinen Bock hat, der kann auch schon vorher gegenarbeiten.
Es hängt halt auch davon ab, ob man die Herausforderung annimmt oder nicht. Aber wenn man dann dabei ist und schlappmachen will, aber weitergetrieben wird, dann überschreitet man seine Grenzen. Und genau das ist dann der Moment, wo man realisiert, wofür man das alles eigentlich macht: Eben genau dafür, dass man weitergetrieben wird, wenn der innere Schweinehund schon längst die Handbremse gezogen hat.
Noseman hat folgendes geschrieben: | Solche Erfahrungen sind -dieentsprechende bereits vorhandene motivation vorausgesetzt -natürlich bei der Bundeswehr leichter herstellbar als beim herkömmlichen Altenpflege- oder Fahrzeugfahrzivildienst. |
Das wollte ich gesagt haben. Danke.
Noseman hat folgendes geschrieben: | Aber auch die Aussage, dass dies einem "kein Zivildienst der Welt bieten kann" ist nicht ganz richtig; denn es gibt auch körperlich sehr harte Zivijobs, nur dass in diesem Falle kein autoritäter Einschleifer dahintersteht. |
... Bitte ein paar Beispiele. Mir fällt kein einziger Zivijob ein, bei dem man derart über seine Grenzen gehen muss.
Noseman hat folgendes geschrieben: | Den [Einschleifer] halte ich wie gesagt aber nicht für notwendig,sondern nur für erleichternd für diese Erfahrungen. Wenn überhaupt; so ziemlich jeder User aus der "Joggingecke" würde vermutlich wenig Bock haben permanent einen dabeizuhaben, wobei zugegebenermassen fast jeder einen gelegentlichen Arschtritt verkraften kann. |
Eben das. Zumal wenn man, wie ich, mental eher von der schwachen Sorte ist, die diesen Einschleifer eben doch braucht, da sie zu wenig Selbstdisziplin bei sich trägt.
Ich kann gar nicht aufzählen, wie oft ich beim Bund am liebsten am Straßenrand sitzengeblieben wäre und einfach nur "Leckt mich doch alle am ARSCH!!!" gebrüllt hätte, wenn da nicht dieser Typ gewesen wäre, der mir dann gehörig den Arsch aufgerissen hätte, weil ihm selbiger geplatzt wäre. Und nicht nur mir, sondern dem ganzen Zug.
Ich kann aber genausowenig aufzählen, was ich mir selber dadurch alles vorenthalten hätte... Springerlehrgang, Übung (als Marketender ), abfackelnde Sichtschutze , der "Porno-Macgyver" ... Da gibt es so einiges, was ich nie vergessen werde und das einfach nur herrlich war.
_________________ "Hier spricht Ramke. Wer jetzt allein ist, kriegt nur noch den Abschaum!"
Meine Freiheit, deine Freiheit
Kaguya-hime
Kanashikute Yarikirenai
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Evilbert auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.09.2003 Beiträge: 42408
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(#1314967) Verfasst am: 26.06.2009, 12:52 Titel: |
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Bravopunk hat folgendes geschrieben: |
Noseman hat folgendes geschrieben: | Aber auch die Aussage, dass dies einem "kein Zivildienst der Welt bieten kann" ist nicht ganz richtig; denn es gibt auch körperlich sehr harte Zivijobs, nur dass in diesem Falle kein autoritäter Einschleifer dahintersteht. |
... Bitte ein paar Beispiele. Mir fällt kein einziger Zivijob ein, bei dem man derart über seine Grenzen gehen muss. |
Es gibt auch Zivildienststellen z. B.in Naturschutzzentren, bei denen oft körperliche Plackerei anfällt.
Natürlich nicht täglich, aber das ist bei der Bundeswehr ja auch nicht der Fall, außer im Grundwehrdienst, und körperliche Betätigungen können wiederum bei solchen Stellen auch wochenlang eintreten.
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Bravopunk Sugoi Dekai :D
Anmeldungsdatum: 08.03.2008 Beiträge: 31839
Wohnort: Woanders
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(#1314974) Verfasst am: 26.06.2009, 13:04 Titel: |
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Noseman hat folgendes geschrieben: | Bravopunk hat folgendes geschrieben: |
Noseman hat folgendes geschrieben: | Aber auch die Aussage, dass dies einem "kein Zivildienst der Welt bieten kann" ist nicht ganz richtig; denn es gibt auch körperlich sehr harte Zivijobs, nur dass in diesem Falle kein autoritäter Einschleifer dahintersteht. |
... Bitte ein paar Beispiele. Mir fällt kein einziger Zivijob ein, bei dem man derart über seine Grenzen gehen muss. |
Es gibt auch Zivildienststellen z. B.in Naturschutzzentren, bei denen oft körperliche Plackerei anfällt.
Natürlich nicht täglich, aber das ist bei der Bundeswehr ja auch nicht der Fall, außer im Grundwehrdienst, und körperliche Betätigungen können wiederum bei solchen Stellen auch wochenlang eintreten. |
Gut. Das lass ich gelten.
Jedoch ist da, anders als beim Bund, eine gewisse mentale Festigung der Person als Voraussetzung anzusetzen. Sonst wird man das niemals durchhalten.
_________________ "Hier spricht Ramke. Wer jetzt allein ist, kriegt nur noch den Abschaum!"
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Kaguya-hime
Kanashikute Yarikirenai
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Heike J registrierter User
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 26284
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(#1384025) Verfasst am: 29.10.2009, 17:13 Titel: |
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Die Caritas Essen, möchte die jungen Männer länger zum Wehrdienst schicken und protestiert gegen die Pläne der Regierung.
Sie sieht - im Gegensatz zum Freiwilligen Sozialen Jahr, wo vor allem Frauen kommen - den Zivildienst auch als Rekrutierungsmöglichkeit für junge Männer zum Sozialjob.
http://www.derwesten.de/nachrichten/2009/10/29/news-138835046/detail.html
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Sanne gives peas a chance.
Anmeldungsdatum: 05.08.2003 Beiträge: 12088
Wohnort: Nordschland
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(#1384057) Verfasst am: 29.10.2009, 18:05 Titel: |
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In dem artikel heißt es: Zitat: | Eine Verkürzung auf sechs Monate würde den Staat nach Ansicht des Caritasverbandes Essen Millionen kosten. „Wenn die Zivildienstleistenden fehlen, müssen die Aufgaben von anderen Kräften übernommen werden, zum Beispiel Ein-Euro-Jobbern. Und das wäre eine teure Lösung“, erklärt Löffelsend. |
Seit wann sind Ein-Euro-Jobber teurer als Zivildienstleistende ?
Ich schätze, Zivis sind teurer:
Der Zivi bekommt Unterkunft + Verpflegung (oder 7,20 pro Tag Verpflegungsgeld) + Fahrgeld + Kleidergeld + 10,- Sold pro Tag + 176 Euro Weihnachtsgeld + 690,24 Euro Entlassungsgeld (wenn er mit dem dienst fertig ist)
Der Ein-Euro-jobber bekommt den ALG2-Regelsatz von höchstens 359 Euro + Kosten für die Unterkunft + 1,50 euro pro Stunde Mehraufwandsentschädigung, das sind bei 30 Wochenstunden ca 200,- Euro im Monat, und mehr nicht.
Anfallende Fahrtkosten müssen aus der Mehraufwandsentschädigung bestritten werden.
_________________ Ich will das Internet doch nicht mit meinen Problemen belästigen! (Marge Simpson)
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Shadaik evolviert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 26377
Wohnort: MG
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(#1384522) Verfasst am: 30.10.2009, 16:42 Titel: |
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Das Ganze ist sowieso Unfug und löst sich auf, wenn die Einziehungen wieder komplett vollzogen werden. Aktuell wird ja offenbar nur ein Teil der Wehrfähigen überhaupt eingezogen, entsprechend wneige kommen natürlich auch in den Zivildienst.
_________________ Fische schwimmen nur in zwei Situationen mit dem Strom: Auf der Flucht und im Tode
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klavius pro
Anmeldungsdatum: 07.06.2007 Beiträge: 167
Wohnort: Beverungen
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(#1398241) Verfasst am: 29.11.2009, 20:21 Titel: |
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fürchterlich fürchterlich alles...
bis 4 stunden vorher richtig gesoffen und auch zigaretten "mit" konsumiert (extra für diesen anlass)
völlig übernächtigt komme ich knapp eine dreiviertelstunde zu spät um viertel nach 10 an und muss bis fast 5 uhr nachmittags durch kassel latschen, bescheuerte, ungesunde röntgenaufnahmen mit mir machen lassen und mich mit unfreundlichem personal abplackern (das gegenteil war gott-sei-dank auf der fall...nette menschen gibt es vereinzelt!)
urintest negativ
ich wollte unbedingt das FSJ machen ("nicht DU entscheidest, WIR entscheiden ob du gemustert wirst oder nicht")
doch wahrscheinlich wird es jetzt zivildienst - ich warte immernoch auf die entscheidende antwort.
ich höre nur von leuten, die nicht wollen, aber sich unglaublich lange bei der musterung aufhalten müssen
und das gegenteil. die werden alle wegen unterernährung oder plattfüßen ausgemustert....
hat jemand interessante erfahrungen mit dem FSJ/FÖJ oder dem Zivildienst gemacht?
in berlin? in einer anderen großen spannenden stadt? oder im ausland? irgendwelche netten tipps? erfahrungsberichte? ich muss mich doch bald mal entscheiden!
geht das am thema vorbei??
_________________ Das Leben ist ein Loch, das mich als Durchfall hat.
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Sanne gives peas a chance.
Anmeldungsdatum: 05.08.2003 Beiträge: 12088
Wohnort: Nordschland
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(#1398258) Verfasst am: 29.11.2009, 21:16 Titel: |
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klavius hat folgendes geschrieben: | fürchterlich fürchterlich alles...
bis 4 stunden vorher richtig gesoffen |
Das ist eine der Grundvorausetzungen, um bei der Bundeswehr angenommen zu werden.
_________________ Ich will das Internet doch nicht mit meinen Problemen belästigen! (Marge Simpson)
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Heizölrückstoßabdämpfung Hedonist
Anmeldungsdatum: 26.07.2007 Beiträge: 17536
Wohnort: Stralsund
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(#1398259) Verfasst am: 29.11.2009, 21:17 Titel: |
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Soweit ich weiß, bekommst Du als Zivi mehr Geld als wenn Du ein FSJ machst. War jedenfalls so, als ich Zivi war. Da bekamen die FSJ'ler 400 DM/Monat und ich bekam fast 1000 DM und dazu freie Verpflegung.
_________________ „Wer in einem gewissen Alter nicht merkt, daß er hauptsächlich von Idioten umgeben ist, merkt es aus einem gewissen Grunde nicht.“ Curt Goetz
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Bravopunk Sugoi Dekai :D
Anmeldungsdatum: 08.03.2008 Beiträge: 31839
Wohnort: Woanders
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Sanne gives peas a chance.
Anmeldungsdatum: 05.08.2003 Beiträge: 12088
Wohnort: Nordschland
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(#1398266) Verfasst am: 29.11.2009, 21:26 Titel: |
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Wenn du in den anderen Bereichen der Untersuchung punkten kannst, sehen sie über den mangelnden Alkoholkonsum hinweg.
_________________ Ich will das Internet doch nicht mit meinen Problemen belästigen! (Marge Simpson)
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Bravopunk Sugoi Dekai :D
Anmeldungsdatum: 08.03.2008 Beiträge: 31839
Wohnort: Woanders
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moecks registrierter User
Anmeldungsdatum: 20.03.2009 Beiträge: 4560
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(#1398289) Verfasst am: 29.11.2009, 21:58 Titel: |
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Bravopunk hat folgendes geschrieben: | Sanne hat folgendes geschrieben: | Wenn du in den anderen Bereichen der Untersuchung punkten kannst, sehen sie über den mangelnden Alkoholkonsum hinweg. |
Beim EKG.
Man möge mir diese zweideutige Anmerkung verzeihen. |
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Bravopunk Sugoi Dekai :D
Anmeldungsdatum: 08.03.2008 Beiträge: 31839
Wohnort: Woanders
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schtonk dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 17.12.2013 Beiträge: 12078
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(#2127575) Verfasst am: 14.03.2018, 22:24 Titel: |
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schtonk hat folgendes geschrieben: | Jetzt: ARD -> "Als das Gewissen geprüft wurde"
Thema Kriegsdienstverweigerung |
Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben: |
[...]
...Nie verstanden,
wieso man begründen muss, warum man aus Gewissensgründen keine Waffe in die Hand nehmen möchte... |
Ein Verständnis dafür ist ja auch nur herstellbar, wenn man der Logik der Kriegstreiber folgt.
Mir wurde damals auch die blödsinnige Frage nach dem Russen gestellt, der im Park meiner angenommenen Freundin an die Wäsche wollte.
Ich hätte natürlich rein zufällig eine MP dabei - undsoweiter blabla.
Natürlich bekam die Kommission nur die Antworten von mir, die sie zu hören wünschte.
Das war schon sehr satirisch, und ich musste mir das Grinsen aus dem Gesicht wischen
Aber egal, ich wollte anerkannt werden und hatte es dann auch im ersten Durchgang geschafft. Und das im Fulda-Gap
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Critic oberflächlich
Anmeldungsdatum: 22.07.2003 Beiträge: 15997
Wohnort: Arena of Air
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(#2127594) Verfasst am: 15.03.2018, 01:36 Titel: |
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(Hmm, da ist jetzt eine geradezu rekordverdächtige Zeit seit den Originalbeiträgen vergangen.)
Evilbert hat folgendes geschrieben: | astarte hat folgendes geschrieben: |
Zitat: | Das Fallschirmspringen ist sozusagen eine Art Belohnung, wenn man sich verpflichtet... natürlich nur, wenn man will... und nur bei sog. "springenden Einheiten" Woanders lernt man dafür dann Panzerfahren oder sonstige im Alltagsleben völlig unbrauchbaren Dinge. | eben |
Das bezog sich auf die Art der Hauptverwendung.
Daneben lernt man bei der Bundeswehr auch fürs Leben wichtige Dinge wie (...) wie man einen Rausch herstellt und wieder ausschläft usw.
Ich weiss, das lernen junge Männer während des Studiums meistens auch, aber nicht jeder hat ja das dafür notwendige Abitur. |
Merkwürdig, ich fand Alkoholexzesse immer vulgär, und ich sehe die Leute, die viel Bier in sich reinschütten können, nicht als "großen Zampano" an. Es gibt ja Tausende Dinge, an denen man Spaß haben kann, aber ich muß ja nicht alles toll finden. Ich frage mich dann auch immer, was genau mich mit den Leuten verbinden soll.
Und ich erinnere mich auch daran, damals im Warteraum vor der Musterung einen Dialog gehört zu haben: Hatten zwei ein Graffito entdeckt: "Nazis raus", meinte einer der beiden "Das müssen die gerade sagen".
Noch vielmehr natürlich, daß ich körperlich gar nicht in der Lage gewesen wäre, da irgendwie mitzuhalten, und daß ich das - im Hinblick auf diverse Kriege, die da so aktuell waren und die man nicht verstehen konnte - Erlernen der Bedienung schwerer Waffen auch nicht für ethisch-moralisch und fürs tägliche Leben auch für sinnlos halte:
Das war aber auch aufgrund solcher Klischees irgendwo ein Milieu, das mir schon unangenehm war. Gut, das Klischee mag auch falsch sein, z.B. wird von vielen der Kommiss auch einfach der Arbeitslosigkeit vorgezogen. Aber da es sozusagen "die Wahl der Verweigerung" gab - zumindest hatte man die ja, wenn man es hinbekommen hat, eine einigermaßen plausible Darlegung seiner Beweggründe hinzubekommen - hätte man ja schon irgendwo gesagt, daß der Kommiss ja nicht unbedingt einen "Querschnitt der Gesellschaft" darstellte, sondern das im Schnitt (ohne Anspruch auf Vollständigkeit) Leute sind, die eher konservativ denken oder dann auch wirklich am Soldatischen interessiert sind.
beachbernie hat folgendes geschrieben: | Zum Glueck weiss ich nur aus den Erzaehlungen meines Opas, dass man im Krieg noch viel ekligere Sachen erleben kann.
Wenn ich ins Zweifeln geriet, dann genuegte ein Blick in dessen Gesicht, aus dem ein Granatsplitter den gesamten Unterkiefer entfernt hatte, dass Schwerstbehinderten die Windeln zu wechseln gar kein so furchtbar grosses Uebel ist.
Lieber verschissene Windeln entsorgen als auf der Krim oder in Afghanistan selber in der Scheisse liegen! |
Meine Oma hatte auch davon erzählt, wie sie damals den Bombenangriff auf Dresden erlebt hatte. Es sei nicht nur erschreckend gewesen, was sie da selbst gesehen hatte. Ihre Familie war aus Ostpreußen geflohen, sie hatten vereinbart, sie wollten sich bei Bekannten in der Nähe von Dresden treffen, und nach dem Letzten, was sie gehört hatte, hätte es sein können, daß sie nun auch zu den Opfern gehörte. Das sei eine bange Zeit für sie gewesen. Ihre Oma war auch noch im tiefsten Winter auf der Flucht gestorben, der Vater habe zeitlebens darunter gelitten, daß er nicht einmal wußte, wo seine Mutter begraben wurde.
Und das sind ja auch Erfahrungen, die viele Menschen erleben müssen - egal, wo das stattfindet und wer Krieg führt. (Ja gut, ist natürlich auch die Frage, in wieweit solche Erfahrungen Menschen vom Nationalismus heilen können.)
_________________ "Die Pentagon-Gang wird in der Liste der Terrorgruppen geführt"
Dann bin ich halt bekloppt.
"Wahrheit läßt sich nicht zeigen, nur erfinden." (Max Frisch)
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