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Ist Jura eine Wissenschaft?
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kamelpeitsche
Weapon of Mass Discussion



Anmeldungsdatum: 15.11.2003
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Beitrag(#1316428) Verfasst am: 28.06.2009, 19:00    Titel: Antworten mit Zitat

Diese argumentativen Höchstleistungen. Ich bin baff.
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Mario Hahna
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Beitrag(#1316430) Verfasst am: 28.06.2009, 19:01    Titel: Antworten mit Zitat

kamelpeitsche hat folgendes geschrieben:
Diese argumentativen Höchstleistungen. Ich bin baff.


Die sind z.B. mehr als in jedem anderem Studium gefragt.
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Dissonanz
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Beitrag(#1316431) Verfasst am: 28.06.2009, 19:01    Titel: Antworten mit Zitat

Mario Hahna hat folgendes geschrieben:
jagy hat folgendes geschrieben:

Jura ist im Prinzip eine Mischung aus Theologie und Philosophie. Der ganz große Teil (und in der Ausbildung der einzige) ist das Auslegen von Texten, also wie die Theologie. Aber es gehört auch das "philosophieren" dazu, wie Gesetze sein sollten.


Sorry, das ist Unsinn.


Klingt aber erstmal realitätskonform. Wo siehst du den Unsinn?
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-Brother Broadsword of Warm Humanitarianism

"In other words, the cultures have been subjected to as careless handling as if in the hands of a somewhat below par student assistant, but they have survived."
-H. W. Chalkley in Science, Vol. LXXI, No. 1843

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Mario Hahna
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Anmeldungsdatum: 04.04.2005
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Beitrag(#1316436) Verfasst am: 28.06.2009, 19:04    Titel: Antworten mit Zitat

Dissonanz hat folgendes geschrieben:
Mario Hahna hat folgendes geschrieben:
jagy hat folgendes geschrieben:

Jura ist im Prinzip eine Mischung aus Theologie und Philosophie. Der ganz große Teil (und in der Ausbildung der einzige) ist das Auslegen von Texten, also wie die Theologie. Aber es gehört auch das "philosophieren" dazu, wie Gesetze sein sollten.


Sorry, das ist Unsinn.


Klingt aber erstmal realitätskonform. Wo siehst du den Unsinn?


Mach erst mal die Definitionshausaufgaben, bevor ich mir hier den Mund fusselig schwätze. Falsch ist z.B. dass in der Ausbildung "das Auslegen von Texten, also wie die Theologie" der einzige Teil sei, das ist absolut hanebüchen und falsch.
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Dissonanz
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Anmeldungsdatum: 24.03.2008
Beiträge: 3541

Beitrag(#1316443) Verfasst am: 28.06.2009, 19:07    Titel: Antworten mit Zitat

Mario Hahna hat folgendes geschrieben:
Dissonanz hat folgendes geschrieben:
Mario Hahna hat folgendes geschrieben:
jagy hat folgendes geschrieben:

Jura ist im Prinzip eine Mischung aus Theologie und Philosophie. Der ganz große Teil (und in der Ausbildung der einzige) ist das Auslegen von Texten, also wie die Theologie. Aber es gehört auch das "philosophieren" dazu, wie Gesetze sein sollten.


Sorry, das ist Unsinn.


Klingt aber erstmal realitätskonform. Wo siehst du den Unsinn?


Mach erst mal die Definitionshausaufgaben, bevor ich mir hier den Mund fusselig schwätze.


Bin kein Jurist, du scheinst dich da besser auszukennen. Hab drauf gehofft, eine hübsche Definition zu bekommen(in meiner Fachrichtung gibt's da 'ne ziemlich griffige, die schnell hingeklatscht ist), die ich dann mit der Darstellung vergleichen könnte. Hast du eine?
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Beitrag(#1316444) Verfasst am: 28.06.2009, 19:07    Titel: Antworten mit Zitat

Ist mir btw. ein Rätsel wie ein Jurastudent so etwas schreiben kann - ...
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Dissonanz
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Anmeldungsdatum: 24.03.2008
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Beitrag(#1316448) Verfasst am: 28.06.2009, 19:08    Titel: Antworten mit Zitat

Ja, das mit der Ausschließlichkeit kam mir schon irgendwie seltsam vor.

Übrigens: Ha! Vorm Edit gequotet! Auf den Arm nehmen
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Anmeldungsdatum: 04.04.2005
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Beitrag(#1316451) Verfasst am: 28.06.2009, 19:09    Titel: Antworten mit Zitat

Dissonanz hat folgendes geschrieben:
Mario Hahna hat folgendes geschrieben:
Dissonanz hat folgendes geschrieben:
Mario Hahna hat folgendes geschrieben:
jagy hat folgendes geschrieben:

Jura ist im Prinzip eine Mischung aus Theologie und Philosophie. Der ganz große Teil (und in der Ausbildung der einzige) ist das Auslegen von Texten, also wie die Theologie. Aber es gehört auch das "philosophieren" dazu, wie Gesetze sein sollten.


Sorry, das ist Unsinn.


Klingt aber erstmal realitätskonform. Wo siehst du den Unsinn?


Mach erst mal die Definitionshausaufgaben, bevor ich mir hier den Mund fusselig schwätze.


Bin kein Jurist, du scheinst dich da besser auszukennen. Hab drauf gehofft, eine hübsche Definition zu bekommen(in meiner Fachrichtung gibt's da 'ne ziemlich griffige, die schnell hingeklatscht ist), die ich dann mit der Darstellung vergleichen könnte. Hast du eine?


Ist nicht meine Aufgabe, sondern desjenigen, der anzweifelt das Jura ein Wissenschaft sei.
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Dissonanz
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Anmeldungsdatum: 24.03.2008
Beiträge: 3541

Beitrag(#1316453) Verfasst am: 28.06.2009, 19:11    Titel: Antworten mit Zitat

Mario Hahna hat folgendes geschrieben:
Dissonanz hat folgendes geschrieben:
Mario Hahna hat folgendes geschrieben:
Dissonanz hat folgendes geschrieben:
Mario Hahna hat folgendes geschrieben:
jagy hat folgendes geschrieben:

Jura ist im Prinzip eine Mischung aus Theologie und Philosophie. Der ganz große Teil (und in der Ausbildung der einzige) ist das Auslegen von Texten, also wie die Theologie. Aber es gehört auch das "philosophieren" dazu, wie Gesetze sein sollten.


Sorry, das ist Unsinn.


Klingt aber erstmal realitätskonform. Wo siehst du den Unsinn?


Mach erst mal die Definitionshausaufgaben, bevor ich mir hier den Mund fusselig schwätze.


Bin kein Jurist, du scheinst dich da besser auszukennen. Hab drauf gehofft, eine hübsche Definition zu bekommen(in meiner Fachrichtung gibt's da 'ne ziemlich griffige, die schnell hingeklatscht ist), die ich dann mit der Darstellung vergleichen könnte. Hast du eine?


Ist nicht meine Aufgabe, sondern desjenigen, der anzweifelt das Jura ein Wissenschaft sei.


Dann geht die Frage halt an den. Oder von mir aus an den ortsansässigen Juristen/Jurastudent.

War ja nur 'ne Frage, da würd ich nicht von 'Aufgabe' oder sonstwas so forderndem sprechen. Manche wollen wirklich einfach nur was wissen und nicht irgendwelche Schläge austauschen, also cool bleiben. Mit den Augen rollen
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jagy
Herb Derpington III.



Anmeldungsdatum: 26.11.2006
Beiträge: 7275

Beitrag(#1316461) Verfasst am: 28.06.2009, 19:19    Titel: Antworten mit Zitat

Mario Hahna hat folgendes geschrieben:
Dissonanz hat folgendes geschrieben:
Mario Hahna hat folgendes geschrieben:
jagy hat folgendes geschrieben:

Jura ist im Prinzip eine Mischung aus Theologie und Philosophie. Der ganz große Teil (und in der Ausbildung der einzige) ist das Auslegen von Texten, also wie die Theologie. Aber es gehört auch das "philosophieren" dazu, wie Gesetze sein sollten.


Sorry, das ist Unsinn.


Klingt aber erstmal realitätskonform. Wo siehst du den Unsinn?


Mach erst mal die Definitionshausaufgaben, bevor ich mir hier den Mund fusselig schwätze. Falsch ist z.B. dass in der Ausbildung "das Auslegen von Texten, also wie die Theologie" der einzige Teil sei, das ist absolut hanebüchen und falsch.


Aha. Ich studier zufällig Jura und befinde mich in der Examensvorbereitung, bin also schon fortgeschritten. Ich wäre dann doch interessiert, von Dir zu hören, warum meine Aussage hanebüchen und falsch ist!
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kamelpeitsche
Weapon of Mass Discussion



Anmeldungsdatum: 15.11.2003
Beiträge: 4555
Wohnort: Devil's Dancefloor

Beitrag(#1316466) Verfasst am: 28.06.2009, 19:28    Titel: Antworten mit Zitat

Mario Hahna hat folgendes geschrieben:
kamelpeitsche hat folgendes geschrieben:
Diese argumentativen Höchstleistungen. Ich bin baff.


Die sind z.B. mehr als in jedem anderem Studium gefragt.


Das zielte mehr auf die inhaltsfreien Ein-Satz-Postings von dir ab. Ich finde den Thread recht interessant und es schade, wenn du weder Argumente noch brauchbare Definitionen abliefern willst. Schulterzucken
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Shadaik
evolviert



Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 26377
Wohnort: MG

Beitrag(#1316468) Verfasst am: 28.06.2009, 19:30    Titel: Antworten mit Zitat

Mario Hahna hat folgendes geschrieben:
Shadaik hat folgendes geschrieben:

Bleibt die Frage, ob Juristen selbst etwas erforschen oder nur, vergleichbar den Theologen, bestehende Texte auslegen.


Der Vergleich ist ein Witz.

Vielleicht definiert ihr mal "Wissenschaft" und "erforschen".
Jura als Wissenschaft würde ich mir so vorstellen, dass sie die Auswirkungen von Gesetzen und Gesetzesauslegungen auf die Gesellschaft, ihre Grundlagen und Wirkmechanismen und den Prozess ihrer Auslegung und Umsetzung erforscht.
da ich es nicht weiss, frage ich nach: Wird dergleichen gemacht? Wie weit? Oder umfasst Jura andere Tätigkeiten, die als wissenschaftliche Arbeit gelten können? Welche?

textinterpretation scheint ja doch nicht dazuzugehören, wenn ich einen satz mit "Stellt sich die Frage" anfange, bedeutet dies, dass die darauf folgende Frage zu beantworten und nicht als Tatsachenfeststellung oder Vorwurf aufzunehmen wäre.
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jagy
Herb Derpington III.



Anmeldungsdatum: 26.11.2006
Beiträge: 7275

Beitrag(#1316478) Verfasst am: 28.06.2009, 19:42    Titel: Antworten mit Zitat

Shadaik hat folgendes geschrieben:
Mario Hahna hat folgendes geschrieben:
Shadaik hat folgendes geschrieben:

Bleibt die Frage, ob Juristen selbst etwas erforschen oder nur, vergleichbar den Theologen, bestehende Texte auslegen.


Der Vergleich ist ein Witz.

Vielleicht definiert ihr mal "Wissenschaft" und "erforschen".
Jura als Wissenschaft würde ich mir so vorstellen, dass sie die Auswirkungen von Gesetzen und Gesetzesauslegungen auf die Gesellschaft, ihre Grundlagen und Wirkmechanismen und den Prozess ihrer Auslegung und Umsetzung erforscht.
da ich es nicht weiss, frage ich nach: Wird dergleichen gemacht? Wie weit? Oder umfasst Jura andere Tätigkeiten, die als wissenschaftliche Arbeit gelten können? Welche?


Du hast das schon richtig gedacht am Anfang. Das komplette Jurastudium besteht darin, dass man lernt, wie Gesetze ausgelegt und angewand werden. Sozusagen Subsumtion des konkreten unter die abstrakten Gesetze.

Vielleicht hat man mal in den ersten Semestern eine Vorlesung wie Methodenlehre oder Rechtsphilosophie gehört. Aber davon braucht man nur ein einzige Vorlesung. Das ist also quasi völlig zu vernachlässigen.

Der ganze Rest des Studium beschäftigt man sich zB damit, ob Mord (§ 211) eine Qualifikation, also quasi eine Steigerung von Totschlag (§ 212) ist (so etwa die herrschende Lehre) oder ob es sich um 2 eigentständige Tatbestände handelt (so etwa die Rechtsprechung).

Oder im Gesetz bei Diebstahl steht zb das Wort "wegnimmt". Dann fragt sich der Jurist, was ist denn Wegnahme. Wegnahme ist der Bruch fremden, begründung neuen, nicht notwendig tätereigenen Gewahrsams gegen oder ohne den Willen des Berechtigten. Dann fragt man sich weiter, was ist Gewahrsam. Gewahrsam ist die tatsächliche Herrschaftsgeawlt über eine Sache, getragen von einem Herrschaftswillen unter Berücksichtigung der Anschauungen des Verkehrs. Dann fragt man sich zB weiter, ob Bewusstlose Gewahrsamhaben können etc.
Und zu allen diesen Fragen gibt es Meinungsstreits mit 2-5 Meinungen, die man im Studium eben lernt und sich dann im Examen für die Entscheidet, die taktisch am klügsten ist.
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jagy
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Beitrag(#1316485) Verfasst am: 28.06.2009, 19:45    Titel: Antworten mit Zitat

Es ist ja auch kein Zufall, dass Juristen sich das Wort dogmatisch für methodologisch von den Theologen geliehen haben.
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Dissonanz
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Anmeldungsdatum: 24.03.2008
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Beitrag(#1316486) Verfasst am: 28.06.2009, 19:46    Titel: Antworten mit Zitat

Danke für die Erklärung.
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Xamanoth
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Beitrag(#1316553) Verfasst am: 28.06.2009, 20:43    Titel: Antworten mit Zitat

jagy hat folgendes geschrieben:


Vielleicht hat man mal in den ersten Semestern eine Vorlesung wie Methodenlehre oder Rechtsphilosophie gehört. Aber davon braucht man nur ein einzige Vorlesung. Das ist also quasi völlig zu vernachlässigen.

Und wie löst du in einer Examensklausur dir unbekannte Probleme, wenn du nichts von Methodenlehre verstehst?
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Beitrag(#1316558) Verfasst am: 28.06.2009, 20:49    Titel: Antworten mit Zitat

jagy hat folgendes geschrieben:

Aha. Ich studier zufällig Jura und befinde mich in der Examensvorbereitung, bin also schon fortgeschritten.


Schön. Davon merke ich leider wenig! Mir ist bekannt, dass man die Examina auch bewältigen kann, ohne wissenschaftliches Arbeiten zu lernen. Wenn Du das so handhabst, dann darfst du hier aber auch nicht als "Experte" auftreten. Btw bin ich zufällig Rechtsanwalt.

jagy hat folgendes geschrieben:

Ich wäre dann doch interessiert, von Dir zu hören, warum meine Aussage hanebüchen und falsch ist!


Weil Auslegung nur ein Teil eines ganzen ist und die Fähigkeit, juristische Texte auszulegen wesentlich mehr voraussetzt, eben die gesamten Grundlagen, die Du offenbar "nicht brauchst". Insbesondere natürlich juristische Methodenlehre.
Ich finde es auch sehr bezeichnend, dass Du dein persönliches "Lernerlebnis" mit den Rechtswissenschaften gleichsetzt. Rechtsphilosophie, Rechtsgeschichte, Methodenlehre usw, dass braucht Du offenbar nicht, stattdessen behauptest Du, Jura bestände ausschließlich darin, Meinungsstreits auswendig zu lernen! Genau das soll man im ersten Examen NICHT tun. Da du in der Vorbereitung bist möchte ich Dir keine Angst machen, Du kannst die Prüfungen auch so bestehen (großartig wird das aber nicht).
Noch nie gehört, wenn Professoren bemängeln, dass nicht "wissenschaftlich" gearbeitet wird? Was stellst Du dir denn darunter vor?
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Beitrag(#1316568) Verfasst am: 28.06.2009, 20:55    Titel: Antworten mit Zitat

Shadaik hat folgendes geschrieben:
Jura als Wissenschaft würde ich mir so vorstellen, dass sie die Auswirkungen von Gesetzen und Gesetzesauslegungen auf die Gesellschaft, ihre Grundlagen und Wirkmechanismen und den Prozess ihrer Auslegung und Umsetzung erforscht.


Das ist keine Definition von Wissenschaft. Im übrigen spielen die von dir genannten Aspekte alle eine Rolle, auch wenn du offensichtlich ein Soziologiestudium draus machen willst Sehr glücklich
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Beitrag(#1316569) Verfasst am: 28.06.2009, 20:57    Titel: Antworten mit Zitat

Xamanoth hat folgendes geschrieben:
jagy hat folgendes geschrieben:


Vielleicht hat man mal in den ersten Semestern eine Vorlesung wie Methodenlehre oder Rechtsphilosophie gehört. Aber davon braucht man nur ein einzige Vorlesung. Das ist also quasi völlig zu vernachlässigen.

Und wie löst du in einer Examensklausur dir unbekannte Probleme, wenn du nichts von Methodenlehre verstehst?


Er bildet eine Meinungsanalogie und der Prüfer lacht sich tot.
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Beitrag(#1316571) Verfasst am: 28.06.2009, 20:59    Titel: Antworten mit Zitat

kamelpeitsche hat folgendes geschrieben:

Das zielte mehr auf die inhaltsfreien Ein-Satz-Postings von dir ab.


Meine Ein-Satz-Postings muss man erst einmal verstehen, dann findet man auch Inhalt.
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Beitrag(#1316572) Verfasst am: 28.06.2009, 21:00    Titel: Antworten mit Zitat

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Danol
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Beitrag(#1316582) Verfasst am: 28.06.2009, 21:10    Titel: Antworten mit Zitat

kamelpeitsche hat folgendes geschrieben:
Diese argumentativen Höchstleistungen. Ich bin baff.


Ja, in der Tat schade. Anstatt das mal aufgezeigt würde wo denn die Jura angeblich über eine angewandte Literaturwissenschaft hinausgeht und zu begründen warum dieses hinausgehen eine Wissenschftlichkeit begründen soll, werden lieber irgendwelche kruden Behauptungen in den Raum gestellt und den Vertretern anderer Meinungen Ahnungslosigkeit vorgeworfen. Aber je mehr ich von deM Lese desto eher halte ich das für typisch Mario Hahna. Mit den Augen rollen
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jagy
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Anmeldungsdatum: 26.11.2006
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Beitrag(#1316605) Verfasst am: 28.06.2009, 21:28    Titel: Antworten mit Zitat

Xamanoth hat folgendes geschrieben:
jagy hat folgendes geschrieben:


Vielleicht hat man mal in den ersten Semestern eine Vorlesung wie Methodenlehre oder Rechtsphilosophie gehört. Aber davon braucht man nur ein einzige Vorlesung. Das ist also quasi völlig zu vernachlässigen.

Und wie löst du in einer Examensklausur dir unbekannte Probleme, wenn du nichts von Methodenlehre verstehst?


Sorry, aber das ist doch quatsch.

Für Wortlaut, Geschichte, Systematik und Teleos braucht man nun wahrlich kein eigenes Methodenstudium. Und diese Sachen bekommt man irgendwann mal im ersten Semester in einer der ersten Stunden in 5 min nebenher erzählt.
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Zuletzt bearbeitet von jagy am 28.06.2009, 21:31, insgesamt einmal bearbeitet
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jagy
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Beitrag(#1316608) Verfasst am: 28.06.2009, 21:30    Titel: Antworten mit Zitat

Mario Hahna hat folgendes geschrieben:
jagy hat folgendes geschrieben:

Aha. Ich studier zufällig Jura und befinde mich in der Examensvorbereitung, bin also schon fortgeschritten.


Schön. Davon merke ich leider wenig! Mir ist bekannt, dass man die Examina auch bewältigen kann, ohne wissenschaftliches Arbeiten zu lernen. Wenn Du das so handhabst, dann darfst du hier aber auch nicht als "Experte" auftreten. Btw bin ich zufällig Rechtsanwalt.

jagy hat folgendes geschrieben:

Ich wäre dann doch interessiert, von Dir zu hören, warum meine Aussage hanebüchen und falsch ist!


Weil Auslegung nur ein Teil eines ganzen ist und die Fähigkeit, juristische Texte auszulegen wesentlich mehr voraussetzt, eben die gesamten Grundlagen, die Du offenbar "nicht brauchst". Insbesondere natürlich juristische Methodenlehre.
Ich finde es auch sehr bezeichnend, dass Du dein persönliches "Lernerlebnis" mit den Rechtswissenschaften gleichsetzt. Rechtsphilosophie, Rechtsgeschichte, Methodenlehre usw, dass braucht Du offenbar nicht, stattdessen behauptest Du, Jura bestände ausschließlich darin, Meinungsstreits auswendig zu lernen! Genau das soll man im ersten Examen NICHT tun. Da du in der Vorbereitung bist möchte ich Dir keine Angst machen, Du kannst die Prüfungen auch so bestehen (großartig wird das aber nicht).
Noch nie gehört, wenn Professoren bemängeln, dass nicht "wissenschaftlich" gearbeitet wird? Was stellst Du dir denn darunter vor?


Und warum ist Methodenlehre, Rechtsphilosophie, Rechtsgeschichte dann kein Pflichtfach, wenn das so wesentlich ist?

Im übrigen bin ich mit dem "wissenschaftlichen" Arbeiten gut vertraut, 2 Seminararbeiten mit jeweils 17 Punkten.

Im übrigen siehe das, was ich auf Xamanoth geschrieben habe. Für den Auslegungskanon braucht es eben kein eigenes Grundstudium.
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Beitrag(#1316646) Verfasst am: 28.06.2009, 21:52    Titel: Antworten mit Zitat

jagy hat folgendes geschrieben:

Und warum ist Methodenlehre, Rechtsphilosophie, Rechtsgeschichte dann kein Pflichtfach, wenn das so wesentlich ist?

Das halte ich für ein Defizit. Und für einen der Gründe, warum so viele Kandidaten in den Prüfungen so schlecht abschneiden.

Wenn man die Methodik nicht beherrscht, und nur streitigkeiten auswendig lernt, steht man in einer Klausur schnell unter dem "das problem hab ich doch gar nicht gelernt schock" und versagt. Es geht darum Strukturprinzipien zu verstehen und anwenden zu können.

Ich bin übrigens Referendar.
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Yogosh
Leisetreter ...und Klugscheisser



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Beitrag(#1316676) Verfasst am: 28.06.2009, 22:03    Titel: Antworten mit Zitat

Xamanoth hat folgendes geschrieben:
jagy hat folgendes geschrieben:

Und warum ist Methodenlehre, Rechtsphilosophie, Rechtsgeschichte dann kein Pflichtfach, wenn das so wesentlich ist?

Das halte ich für ein Defizit. Und für einen der Gründe, warum so viele Kandidaten in den Prüfungen so schlecht abschneiden.

Wenn man die Methodik nicht beherrscht, und nur streitigkeiten auswendig lernt, steht man in einer Klausur schnell unter dem "das problem hab ich doch gar nicht gelernt schock" und versagt. Es geht darum Strukturprinzipien zu verstehen und anwenden zu können.

Kann man die denn nicht auch (oder sogar besser) aus vielen Fällen implizit lernen? So wie man auch die Grammatik der Erstsprache implizit kennt? Naturwissenschaftler kommen ja z.B. auch ganz gut ohne Wissenschaftstheorie aus. Jede Methodenlehre ist ja immer eine Mischung aus normativen und deskriptiven Elementen und kann genausogut verwirren wie erhellen. Ich glaube da spielt auch der persönliche Lerntyp mit hinein.
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"If the King's English was good enough for Jesus Christ, it's good enough for the children of Texas!" - Miriam Amanda "Ma" Ferguson, Governor of Texas, als Begründung gegen Spanischunterricht
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Beiträge: 7962

Beitrag(#1316689) Verfasst am: 28.06.2009, 22:07    Titel: Antworten mit Zitat

Yogosh hat folgendes geschrieben:

Kann man die denn nicht auch (oder sogar besser) aus vielen Fällen implizit lernen? So wie man auch die Grammatik der Erstsprache implizit kennt? Naturwissenschaftler kommen ja z.B. auch ganz gut ohne Wissenschaftstheorie aus. Jede Methodenlehre ist ja immer eine Mischung aus normativen und deskriptiven Elementen und kann genausogut verwirren wie erhellen. Ich glaube da spielt auch der persönliche Lerntyp mit hinein.

Viele machen das ja so, und bei manchen scheint es auch zu funktionieren. Ich war eher ein Freund der richtig dicken Bücher, so Roxin, Bauer/Stürner, Canaris und so. Natürlich muss man auch Fälle lösen können, das schließt sich ja nicht gegenseitig aus (wenn man Zeit hat).
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Hornochse
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Beitrag(#1316721) Verfasst am: 28.06.2009, 22:20    Titel: Antworten mit Zitat

Welche Methoden kommen denn im Bereich Jura zum Einsatz? Hermeneutik (wenn man das als Methode bezeichnen will) und...?
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Beitrag(#1316783) Verfasst am: 28.06.2009, 22:49    Titel: Antworten mit Zitat

Mario Hahna hat folgendes geschrieben:
kamelpeitsche hat folgendes geschrieben:

Das zielte mehr auf die inhaltsfreien Ein-Satz-Postings von dir ab.


Meine Ein-Satz-Postings muss man erst einmal verstehen, dann findet man auch Inhalt.


Aha.

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Hornochse
Orthographiefetischist



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Beitrag(#1316792) Verfasst am: 28.06.2009, 22:52    Titel: Antworten mit Zitat

Hornochse hat folgendes geschrieben:
Welche Methoden kommen denn im Bereich Jura zum Einsatz? Hermeneutik (wenn man das als Methode bezeichnen will) und...?


Vielleicht kann auch jemand, der der Ansicht ist, dass es sich bei Jura um eine Wisenschaft handelt, kurz eine Fragestellung und eine mögliche methodische Herangehensweise darstellen, die in dieser Form in diesem Fachbereich vorkommt. Ich lasse mich noch überzeugen.
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Alles könnte anders sein - und fast nichts kann ich ändern.

- Niklas Luhmann -
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