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Pfaffenschreck Schwarzwaldelch; möööh
Anmeldungsdatum: 09.05.2006 Beiträge: 6422
Wohnort: City of dope
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(#1318248) Verfasst am: 30.06.2009, 15:01 Titel: KATH.NET: Trennung von Kirche und Staat in Gefahr |
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Das muß man sich reinziehen, wie hier die Tatsachen ins Gegenteil verdreht werden. Die Christen sehen sich auf kacknet in der Opferrolle. i werd narrisch...
Zitat: | Die bewährte Trennung von Kirche und Staat werde zunehmend in Frage gestellt. Der offensichtlichste Verstoß habe sich in Berlin mit der Einführung eines verpflichtenden Ethik-Unterrichts für alle Schüler ereignet. Die Teilnahme an einem von Glaubensgemeinschaften zu erteilenden Religionsunterricht ist dagegen freiwillig. Mit dieser Regelung habe der Berliner Senat eine „atheistische Staatsreligion“ geschaffen, über deren Inhalte Behörden entschieden und die mit Steuergeldern verbreitet werde. |
Der ganze Artikel:
http://www.kath.net/detail.php?id=23314
_________________ Merkwürdig, ich kann mich nicht erinnern, jemals einer kirchlichen Vereinigung beigetreten zu sein. Und doch mußte ich erst austreten, um Nichtmitglied zu werden!
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In jedem Dorf gibt es eine Fackel, den Lehrer;
Und jemanden, der dieses Licht löscht, den Pfarrer.
Victor Hugo
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http://www.humanisten-freiburg.de/
Reinschauen, mitmachen, mitgestalten und etwas bewegen.
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Ralf Rudolfy Auf eigenen Wunsch deaktiviert.
Anmeldungsdatum: 11.12.2003 Beiträge: 26674
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(#1318255) Verfasst am: 30.06.2009, 15:08 Titel: |
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Na, schön, daß mal einer ganz deutlich sagt, wie sehr Christen mit der Ethik auf Kriegsfuß stehen.
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Sermon panta rhei
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 18430
Wohnort: Sine Nomine
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(#1318274) Verfasst am: 30.06.2009, 15:24 Titel: Re: KATH.NET: Trennung von Kirche und Staat in Gefahr |
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Das ziemlich dreiste Propaganda.
Seit 1949 nimmt das Land Berlin den Artikel 141 GG ("Bremer Klausel") bezueglich des Religionsunterrichtes in Anspruch. Daran ist nichts Neues. Der ablehnende Volksentscheid zu Pro-Reli hat aktuell auch politisch die Regelung (dasz RU in Berlin ein freiwilles Fach ist) bestaetigt. In keinem Bundesland gibt es so viele verschiedene RU-Angebote.
Die Klagen einiger evangelischer Eltern gegen den integrativen Ethikunterricht in Berlin - dieser sei angeblich nicht verfassungsgemasz - sind saemtlich gescheitert.
Bezeichender Weise wird dort, wo Ethikunterricht kein integratives Unterrichtsfach ist, sondern ein Zwangsersatzfach fuer konfessionellen Religionsunterricht, kirchlicherseits verhemt gefordert, dasz alle Nichtteilnehmer des Religionsunterrichtews gefaelligst an Ethikunterricht teilzunehmen haetten. Dort ist dann von dem Vorwurf, Ethikunterricht sei atheistische Staatspropaganda, kirchlicherseits nicht zu vernehmen.
Es geht also darum, die Teilnahme der Konfessionellen am Ethikunterricht zu verhindern. Dort koennten sie ja Dinge erfahren, welche den engen konfessionellen Horizont uebersteigen. Es soll auch verhindert werden, dasz eine Auszensicht vermittelt wird. Die Kirchern wollen alleine bestimmen, was Schueler in den staatlichen Schulen ueber Religion erfahren duerfen. Die Lehrkraefte sollen eine kirchliche Lehrerlaubnis haben und die Lehren der Kirche als bestehende Wahrheiten vermitteln. Das ist die Aufgabe des konfessionellen Religionsunterrichtes.
_________________ "Der Typ hat halt so seine Marotten" (Sermon über Sermon)
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Sermon panta rhei
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 18430
Wohnort: Sine Nomine
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(#1318283) Verfasst am: 30.06.2009, 15:37 Titel: Re: KATH.NET: Trennung von Kirche und Staat in Gefahr |
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Zitat: | Auch auf Bundesebene gebe es zunehmend Versuche, Christen vorzuschreiben, was sie denken dürfen, so Schirrmacher. Dies habe sich bei den Kampagnen gegen das Jugendtreffen Christival im vergangenen Jahr und den Internationalen Kongress für Psychotherapie und Seelsorge im Mai in Marburg gezeigt. Dabei hätten Bundespolitiker wie der Erste Parlamentarische Geschäftsführer der Bundestagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen, Volker Beck, kräftig mitgemischt. |
Beim Christival ging es mitnichten um Versuche von Volker Beck, eine Gedankenpolizei fuer die reaktionaere Christenfraktion zu etablieren, sondern darum, ob das Bundesfamilienministerium aus allgemeinen Steuergeldern eine Veranstaltung subventionieren darf, bei der auch Homosexuellenheilungsseminare angeboten werden sollten.
Zitat: | Aufgrund von Antidiskriminierungs-Gesetzen könne man Schwierigkeiten bekommen, wenn man biblische Aussagen gegen praktizierte Homosexualität zitiere, so Schirrmacher. Nicht auszuschließen sei, dass die katholische Kirche eines Tages zur Anstellung von Priesterinnen gezwungen werde. |
Das ist eine voellige Verdrehung.
Das Gleichstellungsgesetz wuerde selbst ohne die enthaltene sehr weitreichende Ausnahmebestimmung fuer den gesamten kirchlichen Sektor niemals den Kernbereich der kirchlichen Selbstbestimmung betreffen. Es geht in diesen Punkten im Gegenteil darum, ob die bisher praktizierte Ueberdehnung des Selbstbestimmungsrechtes und des Tendenzschutz auch auf solche Bereiche, wo Kirche mit oeffentlichen Mitteln allgemeine nichtkirchliche Aufgaben uebernommen hat, nicht gegen die Trennung von Staat und Kirche verstoeszt.
_________________ "Der Typ hat halt so seine Marotten" (Sermon über Sermon)
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DeHerg nun schon länger Ranglos
Anmeldungsdatum: 28.04.2007 Beiträge: 6525
Wohnort: Rostock
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(#1318311) Verfasst am: 30.06.2009, 16:07 Titel: |
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naja was diese Leute sich unter Religionsfreiheit und Sekularität vorstellen findet man gleich ein Artikel weiter in der Liste zum Thema "Religionsfreiheit"
http://www.kath.net/detail.php?id=21146
Zitat: | Wenn der religionsneutrale Staat die ihm vorgelagerten Wertegrundlagen dauerhaft sichern wolle, sei er auf Religion angewiesen, sagte Erzbischof Marx in einem Grundsatzreferat. |
Zitat: | Von kompetenter fachlicher Seite werde sogar vor der Gefahr gewarnt, dass sich im Zuge der gegenwärtigen religionspolitischen Auseinandersetzung eine unreflektierte Aufklärung als Staatsideologie etablieren könnte. | hmm wer könnte diese kompetente Seite wohl sein? Zitat: | Es sei Aufgabe des freiheitlichen Staates, die Institutionen zu stärken, die in dem ihm vorgelagerten Raum produktiv tätig seien. In erster Linie gehörten dazu die Religionsgemeinschaften und Kirchen als ein Kernbestand gesellschaftlichen Zusammenlebens.
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_________________ Haare spalten ist was für Grobmotoriker
"Leistung muss sich wieder lohnen"<--purer Sozialismus
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Rene Hartmann Säkular? Na klar!
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 1404
Wohnort: Rhein-Main
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(#1318462) Verfasst am: 30.06.2009, 18:42 Titel: |
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Schon dreist, wie der staatliche Ethikunterricht als "atheistische Staatsreligion" diffamiert wird - natürlich nur dann, wenn er für alle obligatorisch ist. Zu dem Zweck, dass Nichtteilnehmer am Religionsunterricht keine Freistunden haben, ist der Ethikunterricht aber gut genug.
_________________ "Es kommt darauf an, zur Gruppe der Individualisten zu gehören"
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El Ali El Ali
Anmeldungsdatum: 06.05.2009 Beiträge: 215
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(#1318490) Verfasst am: 30.06.2009, 19:01 Titel: |
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Randbemerkung einer Schweizerin persischer Herkunft:
Der Expertenrat (die Kardinäle) bestimmt den religiösen Führer (Papst); dieser bestätigt den Staatspräsidenten (Kaiser).
Ach, wie gut war doch alles, als die Welt noch römisch-katholisch war.
Gruß von Leila*
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Artanis registrierter User
Anmeldungsdatum: 13.12.2008 Beiträge: 259
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(#1318577) Verfasst am: 30.06.2009, 20:16 Titel: |
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Von kath.net:
Zitat: | Mit dieser Regelung habe der Berliner Senat eine „atheistische Staatsreligion“ geschaffen, über deren Inhalte Behörden entschieden und die mit Steuergeldern verbreitet werde. |
1. Bestimmen beim Religionsunterricht nicht auch Behörden über den Inhalt des Unterrichts? Oder wird diese Arbeit direkt von Seiten der Kirchen durchgeführt und direkt bezahlt? Auch der Inhalt des Religionsunterrichts wird meines Wissens mit Steuergeldern verbreitet.
2. Wenn die Kirchen die Verbreitung (und Diskussion) der Werte des Grundgesetz und der Menschenrechte im Ethikunterricht als "atheistische Staatsreligion" bezeichnen wollen, sollen sie es gerne tun. In ihrem theistischen Grundlagenbuch ist dazu ja leider nichts (bzw. nicht viel) zu finden.
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Mo. over and out
Anmeldungsdatum: 30.11.2007 Beiträge: 12690
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(#1318583) Verfasst am: 30.06.2009, 20:22 Titel: |
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Zitat: | Mit dieser Regelung habe der Berliner Senat eine „atheistische Staatsreligion“ geschaffen, über deren Inhalte Behörden entschieden und die mit Steuergeldern verbreitet werde. |
Soll man das jetzt eigentlich so verstehen, dass die Kirchen ihre Religionslehrer in Zukunft selbst bezahlen wollen, statt sie sich aus allgemeinen Steuergeldern finanzieren zu lassen?
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Danol registrierter User
Anmeldungsdatum: 02.04.2007 Beiträge: 3027
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