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Raphael
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Anmeldungsdatum: 01.02.2004
Beiträge: 8362

Beitrag(#1331188) Verfasst am: 19.07.2009, 15:18    Titel: Antworten mit Zitat

Ich war gestern beim CSD in Frankfurt. Da konnte man u.a. die Bundesjustizministerin eine Anpassung des Art. 3 fordern hören. Mir ist nie so ganz wohl, wenn ich Sozialdemokraten erlebe, die Homo-Politik machen oder besser: zu machen vorgeben. Reden und Handeln klaffen allzu weit auseinander. Diese selbe Partei, die sich jetzt laut (auch im Bundestagswahlprogramm) die Aktion 3+ zu eigen macht, hat erst vor wenigen Monaten zusammen mit der Union ein reaktionäres Beamtenrecht im Bund gezimmert, das die Benachteiligung von Schwulen und Lesben zementiert, hat seit acht Jahren in Rheinland-Pfalz, wo sie ununterbrochen an der Macht ist, praktisch nichts an Gleichstellung vorangebracht und bleibt auch in Schleswig-Holstein und Sachsen, wo sie jeweils mitregiert, untätig. Das alles übrigens in einer Zeit, da trotz öffentlicher Ablehnung jedweder gesetzlichen Verbesserung durch die Union die CDU im Saarland das Landesrecht weitgehend (wenn auch immer noch nicht vollständig) an die Lebenspartnerschaft angepasst und die CDU in Hamburg gar das dortige Landesrecht rückwirkend zum Inkrafttreten der EU-Antidiskriminierungsrichtlinie anzugleichen beschlossen hat.

Wie sich z.B. die SPD-Regierung Beck Gesellschaftspolitik vorstellt, hab ich dann bei der Rückkehr über den Rhein einmal mehr erfahren: Dort hat man neue Schilder aufgestellt, die den Reisenden in Rheinland-Pfalz begrüßen. Sie zeigen fröhlich jubelnd Vater, Mutter, zwei Kinder - für andere Modelle ist im klerikal-konservativen Weltbild der hiesigen Sozis kein Platz. Singles? Alleinerziehende? Regenbogenfamilien? Gleichgeschlechtliche Paare? Nicht im Lande der Rüben und Reben!
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q6g36
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Anmeldungsdatum: 01.10.2007
Beiträge: 819
Wohnort: Leipzig

Beitrag(#1331241) Verfasst am: 19.07.2009, 17:40    Titel: Antworten mit Zitat

AlexJ hat folgendes geschrieben:
q6g36 hat folgendes geschrieben:
Ich finde diese Kampagne ziemlich grotesk. Sexualität mag ja ein recht schöner und angenehmer Teil des Lebens sein aber keines falls so wichtig um sich ausschließlich darüber zu definieren. Genau das passiert aber m.M.n. mit dieser Forderung als ob es keine anderen Probleme gibt. Einen heterosexuelle der kein anders Thema kennt diskriminiere ich genauso wie einen homosexuellen.... Mal abgesehen davon das das alles zu schwammig ist was ist denn z.B wenn meine "sexuelle Identität" es mir vorschreibt das unbedingt Gewalt erforderlich sein muß oder aber die Zielgruppe ein bestimmtes Alter haben muß?


Geschockt Vielleicht solltest du erst den Thread lesen bevor du postest. Haben wir schon abgehandelt.

Das Gesetz schützt nur vor Diskriminierung. Daraus ergeben sich sonst keine besonderen Rechte, auch nicht Gewalt anzuwenden oder sich an Kinder zu vergreifen zu dürfen, da stehen ganz andere von der Verfassung geschützte Rechte im Weg.

Auch finde ich deinen Einwand grotesk um nicht zu sagen bescheuert, das hier Personen, sich angeblich ausschließlich über ihre Sexualität definieren würden oder die Forderung deiner Meinung nach so gestellt wird als ob es keine anderen Probleme gibt. Wie bitte kommst du auf den Unsinn. Irgendwelche belege für deine Hirngespinste? Wo genau wird so getan als ob es keine anderen Probleme gibt? Wie kommst du darauf das hier Menschen sich nur über ihre Sexualität definieren, besonders angesichts der Tatsache das hier nicht nur Homosexuelle sondern auch Heterosexuelle die Initiative unterstützen?


Wie soll man denn z.B auf Arbeit wegen seiner Sexualität diskriminiert werden? Das kann doch nur passieren wenn jemand es nicht auf die Reihe bekommt beruflich und privat zu trennen, ansonsten geht es ja niemanden was an. Wer an Orten wo es nicht hingehört mit seiner Sexualität hausieren geht hats einfach nicht anders verdient.
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nocquae
diskriminiert nazis



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 18183

Beitrag(#1331245) Verfasst am: 19.07.2009, 17:46    Titel: Antworten mit Zitat

q6g36 hat folgendes geschrieben:
AlexJ hat folgendes geschrieben:
q6g36 hat folgendes geschrieben:
Ich finde diese Kampagne ziemlich grotesk. Sexualität mag ja ein recht schöner und angenehmer Teil des Lebens sein aber keines falls so wichtig um sich ausschließlich darüber zu definieren. Genau das passiert aber m.M.n. mit dieser Forderung als ob es keine anderen Probleme gibt. Einen heterosexuelle der kein anders Thema kennt diskriminiere ich genauso wie einen homosexuellen.... Mal abgesehen davon das das alles zu schwammig ist was ist denn z.B wenn meine "sexuelle Identität" es mir vorschreibt das unbedingt Gewalt erforderlich sein muß oder aber die Zielgruppe ein bestimmtes Alter haben muß?


Geschockt Vielleicht solltest du erst den Thread lesen bevor du postest. Haben wir schon abgehandelt.

Das Gesetz schützt nur vor Diskriminierung. Daraus ergeben sich sonst keine besonderen Rechte, auch nicht Gewalt anzuwenden oder sich an Kinder zu vergreifen zu dürfen, da stehen ganz andere von der Verfassung geschützte Rechte im Weg.

Auch finde ich deinen Einwand grotesk um nicht zu sagen bescheuert, das hier Personen, sich angeblich ausschließlich über ihre Sexualität definieren würden oder die Forderung deiner Meinung nach so gestellt wird als ob es keine anderen Probleme gibt. Wie bitte kommst du auf den Unsinn. Irgendwelche belege für deine Hirngespinste? Wo genau wird so getan als ob es keine anderen Probleme gibt? Wie kommst du darauf das hier Menschen sich nur über ihre Sexualität definieren, besonders angesichts der Tatsache das hier nicht nur Homosexuelle sondern auch Heterosexuelle die Initiative unterstützen?


Wie soll man denn z.B auf Arbeit wegen seiner Sexualität diskriminiert werden? Das kann doch nur passieren wenn jemand es nicht auf die Reihe bekommt beruflich und privat zu trennen, ansonsten geht es ja niemanden was an. Wer an Orten wo es nicht hingehört mit seiner Sexualität hausieren geht hats einfach nicht anders verdient.


Du bist wirklich sehr blauäugig.
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In Deutschland gilt derjenige, der auf den Schmutz hinweist, als viel gefährlicher, als derjenige, der den Schmutz macht.
-- Kurt Tucholsky
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Raphael
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Anmeldungsdatum: 01.02.2004
Beiträge: 8362

Beitrag(#1331301) Verfasst am: 19.07.2009, 19:39    Titel: Antworten mit Zitat

q6g36 hat folgendes geschrieben:
AlexJ hat folgendes geschrieben:
q6g36 hat folgendes geschrieben:
Ich finde diese Kampagne ziemlich grotesk. Sexualität mag ja ein recht schöner und angenehmer Teil des Lebens sein aber keines falls so wichtig um sich ausschließlich darüber zu definieren. Genau das passiert aber m.M.n. mit dieser Forderung als ob es keine anderen Probleme gibt. Einen heterosexuelle der kein anders Thema kennt diskriminiere ich genauso wie einen homosexuellen.... Mal abgesehen davon das das alles zu schwammig ist was ist denn z.B wenn meine "sexuelle Identität" es mir vorschreibt das unbedingt Gewalt erforderlich sein muß oder aber die Zielgruppe ein bestimmtes Alter haben muß?


Geschockt Vielleicht solltest du erst den Thread lesen bevor du postest. Haben wir schon abgehandelt.

Das Gesetz schützt nur vor Diskriminierung. Daraus ergeben sich sonst keine besonderen Rechte, auch nicht Gewalt anzuwenden oder sich an Kinder zu vergreifen zu dürfen, da stehen ganz andere von der Verfassung geschützte Rechte im Weg.

Auch finde ich deinen Einwand grotesk um nicht zu sagen bescheuert, das hier Personen, sich angeblich ausschließlich über ihre Sexualität definieren würden oder die Forderung deiner Meinung nach so gestellt wird als ob es keine anderen Probleme gibt. Wie bitte kommst du auf den Unsinn. Irgendwelche belege für deine Hirngespinste? Wo genau wird so getan als ob es keine anderen Probleme gibt? Wie kommst du darauf das hier Menschen sich nur über ihre Sexualität definieren, besonders angesichts der Tatsache das hier nicht nur Homosexuelle sondern auch Heterosexuelle die Initiative unterstützen?


Wie soll man denn z.B auf Arbeit wegen seiner Sexualität diskriminiert werden? Das kann doch nur passieren wenn jemand es nicht auf die Reihe bekommt beruflich und privat zu trennen, ansonsten geht es ja niemanden was an. Wer an Orten wo es nicht hingehört mit seiner Sexualität hausieren geht hats einfach nicht anders verdient.


Quatschkopf. Blätter mal zurück im Thread und lies nach, wie mir gleiche Bezahlung und Hinterbliebenenversorgung verweigert werden. Mir das als Folge des "Hausierens mit meiner Sexualität" vorzuwerfen, ist schlichtweg ignorante Unverschämtheit.
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Rasmus
entartet und notorisch gottlos - Ich bin Papst



Anmeldungsdatum: 20.05.2004
Beiträge: 17559

Beitrag(#1331302) Verfasst am: 19.07.2009, 19:44    Titel: Antworten mit Zitat

Raphael hat folgendes geschrieben:
Quatschkopf. Blätter mal zurück im Thread und lies nach, wie mir gleiche Bezahlung und Hinterbliebenenversorgung verweigert werden. Mir das als Folge des "Hausierens mit meiner Sexualität" vorzuwerfen, ist schlichtweg ignorante Unverschämtheit.


Das ist nicht ignorant, das ist bösartig. Es kann eigentlich keiner so dumm sein nicht zu wissen, dass man nicht durchs Leben kommt, ohne ab un an mal zu erwähnen, was man privat so macht. (Und wenn man nur dem Chef erklärt, dass man sieben Minuten später ins Büro kommt, weil der Partner zu Hause noch zum Arzt gefahren werden musste oder so.)

Aber die aufdringlichen Schwuchteln können sich ja entsprechende Lügenmärchen ausdenken und darauf verzichten mit der Familie zur Weihnachtsfeier zu kommen ...
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nocquae
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 18183

Beitrag(#1331328) Verfasst am: 19.07.2009, 21:10    Titel: Antworten mit Zitat

Rasmus hat folgendes geschrieben:
Raphael hat folgendes geschrieben:
Quatschkopf. Blätter mal zurück im Thread und lies nach, wie mir gleiche Bezahlung und Hinterbliebenenversorgung verweigert werden. Mir das als Folge des "Hausierens mit meiner Sexualität" vorzuwerfen, ist schlichtweg ignorante Unverschämtheit.


Das ist nicht ignorant, das ist bösartig.

Ich glaub nicht, dass das Bösartigkeit ist. Ich kann schon durchaus glauben, dass das man aus mangelnder Erfahrung und/oder Wissen zu so einer Meinung kommen kann.

EDIT: Zugegeben, man muss schon sehr ignorant sein, um nicht mitzukriegen, dass es hier um ein Diskriminierungsverbot geht.
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Rasmus
entartet und notorisch gottlos - Ich bin Papst



Anmeldungsdatum: 20.05.2004
Beiträge: 17559

Beitrag(#1331343) Verfasst am: 19.07.2009, 21:58    Titel: Antworten mit Zitat

NOCQUAE hat folgendes geschrieben:
Rasmus hat folgendes geschrieben:
Raphael hat folgendes geschrieben:
Quatschkopf. Blätter mal zurück im Thread und lies nach, wie mir gleiche Bezahlung und Hinterbliebenenversorgung verweigert werden. Mir das als Folge des "Hausierens mit meiner Sexualität" vorzuwerfen, ist schlichtweg ignorante Unverschämtheit.


Das ist nicht ignorant, das ist bösartig.

Ich glaub nicht, dass das Bösartigkeit ist. Ich kann schon durchaus glauben, dass das man aus mangelnder Erfahrung und/oder Wissen zu so einer Meinung kommen kann.


Auch?

Zitat:
EDIT: Zugegeben, man muss schon sehr ignorant sein, um nicht mitzukriegen, dass es hier um ein Diskriminierungsverbot geht.


Lies es ab besten nochmal:

q6g36 hat folgendes geschrieben:
Wie soll man denn z.B auf Arbeit wegen seiner Sexualität diskriminiert werden?


Das alleine könnte man noch durchgehen lassen ... mit viel gutem Willen.

Zitat:
Das kann doch nur passieren wenn jemand es nicht auf die Reihe bekommt beruflich und privat zu trennen, ansonsten geht es ja niemanden was an.


Das zeugt schon von einer Weltfremdheit gigantischen Ausmaßes! Versuch doch mal, zwei Monate irgendwo zu arbeiten, ohne auch nur ein Wort über deine Private Situation zu verlieren! Bei uns im Büro weiß man, wenn Partner oder Kinder der Kollegen erkranken.

Ich kenne die Familien von zwei meiner Kollegen, einer lebt in wilder Ehe und ich kenne die Frau nicht persönlich. Eine weitere Kollegin ist - so vermute ich, ohne dass sie das je explizit gesagt hätte - single.

Keiner geht bei uns mit seiner Sexualität "hausieren". Wer nicht sein gesamtes Leben in irgendeinem Keller verbracht hat sollte davon nicht weiter überrascht sein, oder?

Zitat:
Wer an Orten wo es nicht hingehört mit seiner Sexualität hausieren geht hats einfach nicht anders verdient.


Und spätestens ab hier unterstelle ich die pure Boshaftigkeit. Nein, selbst wer mit seiner Sexualität hausieren ginge hätte es nicht verdient, auf Grund seiner Sexualität diskriminiert zu werden! (Und heterosexuellen passiert das auch nicht! Wenn die heiraten gibt es Sonderurlaub!)
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AlexJ
Supermarktoverlord



Anmeldungsdatum: 11.04.2008
Beiträge: 2353
Wohnort: Köln

Beitrag(#1331349) Verfasst am: 19.07.2009, 22:15    Titel: Antworten mit Zitat

q6g36 hat folgendes geschrieben:


Wie soll man denn z.B auf Arbeit wegen seiner Sexualität diskriminiert werden? Das kann doch nur passieren wenn jemand es nicht auf die Reihe bekommt beruflich und privat zu trennen, ansonsten geht es ja niemanden was an. Wer an Orten wo es nicht hingehört mit seiner Sexualität hausieren geht hats einfach nicht anders verdient.


Schon mal erlebt, das dir der Chef und die Kollegen auf der Arbeit nicht die Hand reichen wollen? Das man komisch angeguckt wird, weil man freundlichen zu den Leuten ist und die dahinter gleich eine Anmache vermuten? Das man zu außerbetrieblichen Zusammenkünften der Belegschaft nicht eingeladen wird?
Ich rede hier nicht von Leuten die mit einem Schild auf der Stirn rumrennen, "ich bin Schwul ihr müsst euch anpassen", die haben es meist tatsächlich einfacher, weil sich aufgrund ihrer starken Persönlichkeit kaum jemand traut sie zu Diskriminieren oder zu Mobben. Es sind meist die, die ihre Homosexualität Privat halten, aber z.B. von einem Kollegen auf der Straße beim Einkaufen mit ihrem Partner gesehen wurden, die es richtig abkriegen.
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Haiduk
Weißgardist



Anmeldungsdatum: 18.05.2008
Beiträge: 1058
Wohnort: Bayern

Beitrag(#1331355) Verfasst am: 19.07.2009, 22:40    Titel: Antworten mit Zitat

Chilisalsa hat folgendes geschrieben:
Haiduk hat folgendes geschrieben:
Poldi hat folgendes geschrieben:
Haiduk hat folgendes geschrieben:

Ich denk ja gar nicht daran, irgendwem vorschreiben zu wollen, mit dem er was im Bett zu machen oder zu lassen habe. Es macht aber einen Unterschied, ob einer homosexuell ist und das eben praktiziert oder ob man per Gesetz verbieten generell lassen möchte, über die Unterschiede von Homo- und Heterosexualität zu reden. An der Stelle bekommt der Impuls zur Freiheit einen totalitären Drall.


Das will dir doch kein Gesetz verbieten ...

Wenn du allerdings das gleiche Problem wie viele andere christliche Fanatiker hast, und unter "darüber reden" nur beleidigen und verleumden verstehst, DANN wirst du mit dem Gesetz natürlich Schwierigkeiten haben ....

Es geht darum, daß man Kinder in den Schulen behandeln will, damit sie das gegen die menschliche Freiheit gerichtete Ideologem einer unveränderlichen "sexuellen Identität" in sich aufnehmen. Der LSVD tut also so, als wäre es eine Krankheit, wenn man sich nicht vorschreiben lassen will, was man zu denken hat. Das ist umso skuriler, als Christen andauernd vorgeworfen wird, sie wollten Homosexualität zwangsweise behandeln. Das ist überhaupt nicht der Fall. Bei den Vorträgen beim 6. Internationalen Kongress für Psychotherapie und Seelsorge in Marburg im Mai diesen Jahres ging es nicht um Zwangsbehandlungen, sondern darum, homosexuellen Menschen zu helfen, die von sich aus danach fragen.

Auf diesem von dir verlinkten Netzwerk findet sich ein Artikel, der wohl eines klarmacht, nämlich die Nähe zur erzkonservativen Piusbruderschaft ("Netzwerk für Dialog und Menschenrecht schließt sich zum Aufruf der Priesterbruderschaft St. Pius zur Mahnwache an"), das erklärt so einiges......

Das ist eine politische Bewertung, aber keine inhaltliche. Hier wird Zensur angewandt, um sich mit dem Thema nicht mehr auseinandersetzen zu müssen. Klarer Fall von Debattenverweigerung.
_________________
Eure Rede aber sei: Ja, ja; nein, nein. Was darüber ist, das ist vom Übel. (Mt. 5, 37)
Ein Gesetz ist erst dann legitim, wenn selbst der letzte Schweinehirte in Galizien es verstehen kann. (Kaiserin Maria Theresia)
Denn die Waffen unsres Kampfes sind nicht fleischlich, sondern mächtig im Dienste Gottes, Festungen zu zerstören. (2. Kor. 10,4)
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Raphael
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Anmeldungsdatum: 01.02.2004
Beiträge: 8362

Beitrag(#1331357) Verfasst am: 19.07.2009, 22:47    Titel: Antworten mit Zitat

AlexJ hat folgendes geschrieben:
q6g36 hat folgendes geschrieben:


Wie soll man denn z.B auf Arbeit wegen seiner Sexualität diskriminiert werden? Das kann doch nur passieren wenn jemand es nicht auf die Reihe bekommt beruflich und privat zu trennen, ansonsten geht es ja niemanden was an. Wer an Orten wo es nicht hingehört mit seiner Sexualität hausieren geht hats einfach nicht anders verdient.


Schon mal erlebt, das dir der Chef und die Kollegen auf der Arbeit nicht die Hand reichen wollen? Das man komisch angeguckt wird, weil man freundlichen zu den Leuten ist und die dahinter gleich eine Anmache vermuten? Das man zu außerbetrieblichen Zusammenkünften der Belegschaft nicht eingeladen wird?
Ich rede hier nicht von Leuten die mit einem Schild auf der Stirn rumrennen, "ich bin Schwul ihr müsst euch anpassen", die haben es meist tatsächlich einfacher, weil sich aufgrund ihrer starken Persönlichkeit kaum jemand traut sie zu Diskriminieren oder zu Mobben. Es sind meist die, die ihre Homosexualität Privat halten, aber z.B. von einem Kollegen auf der Straße beim Einkaufen mit ihrem Partner gesehen wurden, die es richtig abkriegen.


Richtig. So lange ich versucht habe, "es" für mich zu behalten und allen immer neugieriger werdenden Fragen über Partnerschaft, Familie, Privatleben auszuweichen, wurde immer intensiver getuschelt und daran gearbeitet, mich in peinliche Situationen zu manövrieren. Das gipfelte darin, dass mich eine Kollegin in Anwesenheit mehrerer anderer fragte: "Sind Sie eigentlich vom andern Bahnhof?" Da brachte ich es fertig, zurückzugiften: "Stört Sie das?!" - Seither ist Ruhe. Bei meiner Verpartnerung schließlich wurde das übliche Hochzeitsgeschenk der Belegschaft gemacht und fand die übliche Gratulation des Bürgermeisters statt. Auch an meinem heutigen Arbeitsplatz spüre ich keinerlei Feindseligkeit mehr. Hier trete ich von Anfang an offen auf. Dass ich einen Mann habe statt einer Frau, ist bekannt und kein Anlass für Mobbing. Mag sein, dass manche trotzdem hintenrum tratschen - aber auch über Heteros wird manches geschwatzt. - Für die schlechtere Bezahlung und die mangelnde Hinterbliebenenversorgung sind weder die Kollegen noch mein Dienstherr verantwortlich. Das verantwortet allein Kurt Beck als Herr übers für mich geltende Beamtenrecht. Nach meiner Erfahrung lebt es sich am Arbeitsplatz geoutet leichter als versteckt. Das gilt freilich für mich und für die Arbeit in meiner Behörde. Ich kann mir andere Berufe und/oder Arbeitsplätze vorstellen, wo es viel problematischer zugeht. Und: Interessanterweise haben meine vermeintlich besten Freunde aus meinem Ausbildungsjahrgang, als ihnen bei engeren privaten Kontakten im ersten Jahr nach der Prüfung was zu dämmern begann, die Brücken zu mir abgebrochen. Das ist etwas, das noch heute, 17 Jahre danach, an mir nagt.
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nocquae
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 18183

Beitrag(#1331359) Verfasst am: 19.07.2009, 22:52    Titel: Antworten mit Zitat

Rasmus hat folgendes geschrieben:
Das zeugt schon von einer Weltfremdheit gigantischen Ausmaßes! Versuch doch mal, zwei Monate irgendwo zu arbeiten, ohne auch nur ein Wort über deine Private Situation zu verlieren! Bei uns im Büro weiß man, wenn Partner oder Kinder der Kollegen erkranken.

Also ich hatte da eher irgendeinen beliebigen 16-jährigen vor Augen, der a) keine Ahnung z. B. vom Berufsleben hat und b) in dessen Umgebung alle Homosexuellen ihre sexuelle Orientierung konsequent verstecken, eben um nicht diskriminiert zu werden – er also den Eindruck erhält, in seiner Umgebung gäbe es gar keine Homosexuellen.
Wenn so einer von "Homosexuellen" hört, dann stellt er sich natürlich irgendwelche "Vorzeigeschwuchteln" vor, Das sind dann aber Ansichten, zu denen man aus Unerfahrenheit und Ignoranz gelangt, nicht durch Boshaftigkeit.
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-- Kurt Tucholsky
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Raphael
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Anmeldungsdatum: 01.02.2004
Beiträge: 8362

Beitrag(#1331361) Verfasst am: 19.07.2009, 22:55    Titel: Antworten mit Zitat

Haiduk hat folgendes geschrieben:

Es geht darum, daß man Kinder in den Schulen behandeln will, damit sie das gegen die menschliche Freiheit gerichtete Ideologem einer unveränderlichen "sexuellen Identität" in sich aufnehmen. Der LSVD tut also so, als wäre es eine Krankheit, wenn man sich nicht vorschreiben lassen will, was man zu denken hat. Das ist umso skuriler, als Christen andauernd vorgeworfen wird, sie wollten Homosexualität zwangsweise behandeln. Das ist überhaupt nicht der Fall. Bei den Vorträgen beim 6. Internationalen Kongress für Psychotherapie und Seelsorge in Marburg im Mai diesen Jahres ging es nicht um Zwangsbehandlungen, sondern darum, homosexuellen Menschen zu helfen, die von sich aus danach fragen.


Es geht darum, dass man Kinder in den Schulen behandeln will, damit sie das gegen die menschliche Freiheit gerichtete Ideologem einer "Religionsfreiheit" in sich aufnehmen. Der Zentralrat der Juden tut so, als wäre es eine Krankheit, wenn man sich nicht vorschreiben lassen will, was man zu denken hat. Das ist umso skurriler, als Christen andauernd vorgeworfen wird, sie wollten Juden zwangstaufen. Das ist überhaupt nicht der Fall. Es geht nicht um Zwangstaufen, sondern darum, Juden zu helfen, die von sich aus danach fragen.

Es hilft immer, die eine Hassgruppe gegen die andere auszutauschen, um den Ungeist zu entlarven, der hinter solchem Geschwätz steht.
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nocquae
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 18183

Beitrag(#1331365) Verfasst am: 19.07.2009, 23:03    Titel: Antworten mit Zitat

Haiduk hat folgendes geschrieben:
Das ist eine politische Bewertung, aber keine inhaltliche. Hier wird Zensur angewandt, um sich mit dem Thema nicht mehr auseinandersetzen zu müssen. Klarer Fall von Debattenverweigerung.

Jemand, der den Begriff "Homophob" als politischen Kampfbegriff brandmarkt und gleichzeitig ständig übelste Hetzartikel verlinkt, macht sich selbst nicht nur unglaubwürdig, was seine Diskussionsbereitschaft angeht, er ist auch völlig inkonsequent.

Wenn die Position ist "Ich will die Schwuchteln aber weiter diskriminieren", dann sehe ich auch überhaupt gar keine Grundlage für irgendeine wieauchimmer geartete Diskussion.

Was diskriminiert werden muss, das ist Intoleranz selbst. Und zwar zu dem einzigen Zweck, insgesamt ein Minimum an Diskriminierung zu erreichen. Wenn man sich gegenüber den Diskriminierern tolerant zeigt, dann führt das insgesamt nur zu einem Mehr an diskriminierung.

Kurz: Eine Basis für irgendeine Debatte sehe ich nicht. Im Gegenteil ist es die homophob begründete Diskriminierung, die diskriminiert werden muss.
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AlexJ
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Anmeldungsdatum: 11.04.2008
Beiträge: 2353
Wohnort: Köln

Beitrag(#1331372) Verfasst am: 19.07.2009, 23:13    Titel: Antworten mit Zitat

Haiduk hat folgendes geschrieben:

Das ist eine politische Bewertung, aber keine inhaltliche. Hier wird Zensur angewandt, um sich mit dem Thema nicht mehr auseinandersetzen zu müssen. Klarer Fall von Debattenverweigerung.


Ich hab denn Eindruck, das die ganzen Beiträge die du verlinkst nur Zusammenfassungen deiner Beiträge hier im Forum sind. Die inhaltliche Überschneidungen lassen Copy&Paste vermuten. Nur weil sich etwas Netzwerk für Menschenrechte nennt, bedeutet das noch lange nicht das es auch um Menschenrechte geht. Fast keins der Verlinkten Beiträge enthält nicht irgend ein Bibelzitat (meist zur Einstimmung am Anfang), was den Verdacht nahe legt, das es mehr um ein Haufen religöser Fundi handelt als um Humanisten.
Du bleibst immer noch einer Fundierten Antwort schuldig, wo genau man Denkverbote ausspricht und welcher Art diese den genau sind.

Das der LSVD sich für einen stärkere Berücksichtigung ihrer Belange in der Schule einsetzt, ist nur verständlich. Schon alleine die Tatsache das dort Bezeichnungen wie Schwul, Tunte und ähnliches als Schimpfwörter gebraucht werden, zeigt das dort viel Handlungsbedarf besteht. Was sich m.M.n. der LSVD wünscht ist das die Lehrer dafür Sensibilisiert werden auf solche Wörter ähnlich zu reagieren wie auf Beleidigungen welche Herkunft oder Religion(z.b. ganz aktuell "du Jude") betreffen. An Schulen mit guten Lehrpersonal, wird viel strenger auf solche Beleidigungen reagiert und zwar nicht als Beleidigung gegenüber der betroffen Person sondern der Volksgruppe der Volksgruppe die damit verächtlich gemacht wird allgemein.
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Chilisalsa
registrierter User



Anmeldungsdatum: 21.12.2008
Beiträge: 1907

Beitrag(#1331385) Verfasst am: 20.07.2009, 00:01    Titel: Antworten mit Zitat

Haiduk hat folgendes geschrieben:
Chilisalsa hat folgendes geschrieben:
Haiduk hat folgendes geschrieben:
Poldi hat folgendes geschrieben:
Haiduk hat folgendes geschrieben:

Ich denk ja gar nicht daran, irgendwem vorschreiben zu wollen, mit dem er was im Bett zu machen oder zu lassen habe. Es macht aber einen Unterschied, ob einer homosexuell ist und das eben praktiziert oder ob man per Gesetz verbieten generell lassen möchte, über die Unterschiede von Homo- und Heterosexualität zu reden. An der Stelle bekommt der Impuls zur Freiheit einen totalitären Drall.


Das will dir doch kein Gesetz verbieten ...

Wenn du allerdings das gleiche Problem wie viele andere christliche Fanatiker hast, und unter "darüber reden" nur beleidigen und verleumden verstehst, DANN wirst du mit dem Gesetz natürlich Schwierigkeiten haben ....

Es geht darum, daß man Kinder in den Schulen behandeln will, damit sie das gegen die menschliche Freiheit gerichtete Ideologem einer unveränderlichen "sexuellen Identität" in sich aufnehmen. Der LSVD tut also so, als wäre es eine Krankheit, wenn man sich nicht vorschreiben lassen will, was man zu denken hat. Das ist umso skuriler, als Christen andauernd vorgeworfen wird, sie wollten Homosexualität zwangsweise behandeln. Das ist überhaupt nicht der Fall. Bei den Vorträgen beim 6. Internationalen Kongress für Psychotherapie und Seelsorge in Marburg im Mai diesen Jahres ging es nicht um Zwangsbehandlungen, sondern darum, homosexuellen Menschen zu helfen, die von sich aus danach fragen.

Auf diesem von dir verlinkten Netzwerk findet sich ein Artikel, der wohl eines klarmacht, nämlich die Nähe zur erzkonservativen Piusbruderschaft ("Netzwerk für Dialog und Menschenrecht schließt sich zum Aufruf der Priesterbruderschaft St. Pius zur Mahnwache an"), das erklärt so einiges......

Das ist eine politische Bewertung, aber keine inhaltliche. Hier wird Zensur angewandt, um sich mit dem Thema nicht mehr auseinandersetzen zu müssen. Klarer Fall von Debattenverweigerung.

Frage Also hier geht es inhaltlich über eine m.E. längst überfällige Ergänzung im GG, das ist sowohl eine politische wie auch inhaltliche Bewertung, auch wenn sie dir nicht passen mag.
Daß auf deiner verlinkten Seite eine dankenswert offene Verbindung zur erzkonservativen Piusbruderschaft hergestellt wird, erklärt deine auf den ersten Blick unverständliche Ablehnung.
Und wofür die Piusbruderschaft steht, kann jeder selbst nachprüfen.Also jammere nicht rum.
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jdf
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Anmeldungsdatum: 30.05.2007
Beiträge: 25579
Wohnort: Nekropole E|B

Beitrag(#1331397) Verfasst am: 20.07.2009, 00:21    Titel: Antworten mit Zitat

Haiduk hat folgendes geschrieben:
Hier wird Zensur angewandt,

Wo?
_________________

RuZZen, die: Der Teil der russischen Bevölkerung, der den völkerrechtswidrigen Angriffskrieg gegen die Ukraine billigt bzw unterstützt bzw durchführt.

Ceterum censeo Iulianem esse liberatum.
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Tarvoc
would prefer not to.



Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44650

Beitrag(#1331422) Verfasst am: 20.07.2009, 02:56    Titel: Antworten mit Zitat

Haiduk hat folgendes geschrieben:
Klarer Fall von Debattenverweigerung.

Es gibt tatsächlich gewisse Leute, mit denen ich eine Debatte schlicht verweigern würde. Holocaustleugner zum Beispiel.
Da ich kein Staat bin, ist das auch kein Fall von Zensur. Es besteht zwar ein Recht auf Rede, aber kein Recht auf Antwort.
_________________
"Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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nocquae
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 18183

Beitrag(#1331635) Verfasst am: 20.07.2009, 16:42    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Es besteht zwar ein Recht auf Rede, aber kein Recht auf Antwort.

Oder auf Zurkenntnisnahme.
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Haiduk
Weißgardist



Anmeldungsdatum: 18.05.2008
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Beitrag(#1331656) Verfasst am: 20.07.2009, 18:16    Titel: Antworten mit Zitat

NOCQUAE hat folgendes geschrieben:
Haiduk hat folgendes geschrieben:
Das ist eine politische Bewertung, aber keine inhaltliche. Hier wird Zensur angewandt, um sich mit dem Thema nicht mehr auseinandersetzen zu müssen. Klarer Fall von Debattenverweigerung.

Jemand, der den Begriff "Homophob" als politischen Kampfbegriff brandmarkt und gleichzeitig ständig übelste Hetzartikel verlinkt, macht sich selbst nicht nur unglaubwürdig, was seine Diskussionsbereitschaft angeht, er ist auch völlig inkonsequent.

Wenn die Position ist "Ich will die Schwuchteln aber weiter diskriminieren", dann sehe ich auch überhaupt gar keine Grundlage für irgendeine wieauchimmer geartete Diskussion.

Was diskriminiert werden muss, das ist Intoleranz selbst. Und zwar zu dem einzigen Zweck, insgesamt ein Minimum an Diskriminierung zu erreichen. Wenn man sich gegenüber den Diskriminierern tolerant zeigt, dann führt das insgesamt nur zu einem Mehr an diskriminierung.

Kurz: Eine Basis für irgendeine Debatte sehe ich nicht. Im Gegenteil ist es die homophob begründete Diskriminierung, die diskriminiert werden muss.

Das Attribut "homophob" wird dort nicht gebrandmarkt, sondern klassifiziert. Meinethalben mag der Begriff in Teilen seine Berechtigung haben. Nur so, wie er derzeit verwendet wird, ist es eben ein politischer Kampfbegriff. Das ist schon deshalb offenslichlich, weil LINKE, Grüne, SPD ihren Wahlkampf daran aufhängen und die Schwusos den "Kampf gegen die Homophobie" ausgerufen haben.

Nur weil man erkannt hat, daß "homophob" als Kampfbegriff gebraucht wird und das eben ausspricht, ist man ja noch lange nicht homophob (hier bewußt ohne Anführungszeichen).

Mir geht es allein Klima des demokratischen Diskurses. Ich finde es einfach albern, sich so einen Begriff auszudenken und damit dann auf alle Leute einzudreschen, die ihn nicht sofort fressen.

Das ist so, als würde ich jeden hier im Freigeisterhaus, der mir als Christ feindselig gesonnen scheint als "christianophob" bezeichnen. Könnte ich natürlich, aber es ist doch ein Armutszeugnis, wenn man mit solchen verallgemeinernden Etiketten hantiert! Hier ein Beispiel, in dem Volker Beck als "christianophob" bezeichnet wurde.

Genauso ist es ein Armutszeugnis, wenn jemand ausgegrenzt wird, nur weil er die von der Masse der kirchenfernen Medien verordnete Kontaktsperre gegenüber der Priesterbruderschaft St. Pius X. nicht einhält.

Von einem freien Geist zeugt das nicht, sondern vom geraden Gegenteil. Wieso sollte man die denn meiden, wenn man gleichzeitig aufgefordert wird, mit islamischen Sektierern Dialog zu führen? Mit den Augen rollen
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Eure Rede aber sei: Ja, ja; nein, nein. Was darüber ist, das ist vom Übel. (Mt. 5, 37)
Ein Gesetz ist erst dann legitim, wenn selbst der letzte Schweinehirte in Galizien es verstehen kann. (Kaiserin Maria Theresia)
Denn die Waffen unsres Kampfes sind nicht fleischlich, sondern mächtig im Dienste Gottes, Festungen zu zerstören. (2. Kor. 10,4)
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Raphael
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Beitrag(#1331663) Verfasst am: 20.07.2009, 18:36    Titel: Antworten mit Zitat

Das Wort "homophob" benutze ich kaum, weil es nämlich meist falsch eingesetzt wird. Homophobie (Morbus Weinberg) ist eine psychische Störung, die Angst vor (eigener) Homosexualität beinhaltet. Wenn heute von "Homophobie" die Rede ist, dann ist etwas ganz anderes gemeint, nämlich schlicht Hass auf Schwule und Lesben sowie damit einhergehende Gewalt (Heterosexismus) oder schlicht Ver- und Missachtung von Schwulen und Lesben sowie damit einhergehende Verweigerung gesellschaftlicher und rechtlicher Gleichbehandlung (Heteronormativität). Die gestörte Begrifflichkeit eröffnet Homohassern leider die Möglichkeit, sich als Opfer von Diffamierung hinzustellen, weil man sie fälschlich für krank erkläre. So harmlos, dass sie einfach nur krank wären, sind sie aber nicht. Heterosexismus steht in einer Reihe mit Antisemitismus, Rassismus und ähnlichen Phänomenen. Heteronormativität ist eine Erscheinungsform von Intoleranz. Leider dürfte es inzwischen unmöglich geworden sein, die Begriffe im allgemeinen Sprachgebrauch gerade zu rücken.
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Mo.
over and out



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Beitrag(#1331665) Verfasst am: 20.07.2009, 18:36    Titel: Antworten mit Zitat

Mir ist immer noch nicht klar, was genau man nach dieser Artikelerweiterung dann angeblich nicht mehr sagen (geschweige denn denken) darf.

Ein konkretes Beispiel würde helfen.
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Haiduk
Weißgardist



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Beitrag(#1331666) Verfasst am: 20.07.2009, 18:38    Titel: Antworten mit Zitat

Im übrigen handelt es sich bei der sprachlichen Unterscheidung nicht um Diskriminierung im Sinne des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes, weil es da ja lediglich um arbeitsrechtliches und um den zivilen Rechtsverkehr (z.B. Vermietung von Wohungen) geht.

Auf Basis der jetzigen Gesetzeslage läßt sich also auch kein wie auch immer geartetes Rede- und Denkverbot behaupten oder gar durchsetzen. Das braucht es auch nicht, weil gängige Beleidigungen und körperliche Angriffe ja schon durch die Rechtsnormen des Strafgesetzbuches abgedeckt sind. Deshalb sehe ich auch keinen Grund, weshalb ausgerechnet Schwule und Lesben im Unterricht gesondert behandelt werden sollten. Statt sie mit dieser Sonderbehandlung quasi auf ein Podest zu stellen - wodurch sie im Pausenhof oder auf dem Schulweg ja erst recht zum Opfer werden! -, wäre es doch weitaus besser, wenn man den Kindern beibringt, daß es generell nicht richtig ist, jemanden zu beleidigen oder zu verdreschen skeptisch

Das bringt mich dann wiederum zum Sittengesetz zurück. Gemäß des Sittengesetzes gehört es sich nämlich nicht, jemanden zu beleidigen oder zu verdreschen - völlig egal wen Sehr glücklich
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Haiduk
Weißgardist



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Beitrag(#1331668) Verfasst am: 20.07.2009, 18:45    Titel: Antworten mit Zitat

Raphael hat folgendes geschrieben:
Heterosexismus steht in einer Reihe mit Antisemitismus, Rassismus und ähnlichen Phänomenen.

Aha! Da wird dann auf einmal abseits der Gesetzeslage argumentiert. Genau so werden dann metaphysische Sprech- und Denkverbote erlassen. Ohne mich, kann ich da nur sagen.
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Raphael
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Beitrag(#1331669) Verfasst am: 20.07.2009, 18:46    Titel: Antworten mit Zitat

Mo. hat folgendes geschrieben:
Mir ist immer noch nicht klar, was genau man nach dieser Artikelerweiterung dann angeblich nicht mehr sagen (geschweige denn denken) darf.

Ein konkretes Beispiel würde helfen.


Ganz recht. Was in Art. 3 steht oder künftig stehen soll, betrifft Denken und Reden der Menschen überhaupt nicht. Es schreibt dem Bund, den Ländern und den Gemeinden/Gemeindeverbänden vor, dass sie niemanden, auf den die dort aufgezählten Merkmale zutreffen oder die sich in solchen Merkmalen als Minderheit von der Bevölkerungsmehrheit unterscheiden, eben auf Grund besagter Merkmale schlechter behandeln dürfen als andere. Das ist alles, ein Rechtsanspruch gegen den Staat. Es bleibt Haiduk unbenommen, an seiner persönlichen Schwulenverachtung festzuhalten. Niemand will sie ihm nehmen.
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nocquae
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Beitrag(#1331670) Verfasst am: 20.07.2009, 18:47    Titel: Antworten mit Zitat

Raphael hat folgendes geschrieben:
Die gestörte Begrifflichkeit eröffnet Homohassern leider die Möglichkeit, sich als Opfer von Diffamierung hinzustellen, weil man sie fälschlich für krank erkläre. So harmlos, dass sie einfach nur krank wären, sind sie aber nicht. Heterosexismus steht in einer Reihe mit Antisemitismus, Rassismus und ähnlichen Phänomenen.

Ja, dasselbe Problem wie bei dem Begriff „Islamophobie“ …

Natürlich können wir stattdessen den soziologischen Begriff „gruppenbezogene Menschenfeindichkeit“ verwenden, der ist nur leider nicht annähernd so griffig.
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In Deutschland gilt derjenige, der auf den Schmutz hinweist, als viel gefährlicher, als derjenige, der den Schmutz macht.
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Kramer
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Beitrag(#1331671) Verfasst am: 20.07.2009, 18:47    Titel: Antworten mit Zitat

Haiduk hat folgendes geschrieben:
Ohne mich, kann ich da nur sagen.


Dich wird bestimmt keiner vermissen.
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nocquae
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 18183

Beitrag(#1331672) Verfasst am: 20.07.2009, 18:51    Titel: Antworten mit Zitat

Raphael hat folgendes geschrieben:
Niemand will sie ihm nehmen.

Doch, schon.

Zwar leistet der Zusatz zu Art. 3 zwar genau das nicht, das ist aber auch genau der Grund, warum mit dieser Zusatz noch nicht weit genug geht …

Ich bin ein großer Freund der Diskriminierung von Intoleranz. Insofern lasse ich mir durchaus den Schuh anziehen, ihm und anderen seinen Schwulenhass „nehmen“ zu wollen. Er liegt hier nur falsch darin, diesen Schuh der Erweiterung des Art. 3 anziehen zu wollen.
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Raphael
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Beitrag(#1331673) Verfasst am: 20.07.2009, 18:52    Titel: Antworten mit Zitat

Haiduk hat folgendes geschrieben:
Raphael hat folgendes geschrieben:
Heterosexismus steht in einer Reihe mit Antisemitismus, Rassismus und ähnlichen Phänomenen.

Aha! Da wird dann auf einmal abseits der Gesetzeslage argumentiert. Genau so werden dann metaphysische Sprech- und Denkverbote erlassen. Ohne mich, kann ich da nur sagen.


Ich verbiete Dir nicht, mich zu beleidigen und daran festzuhalten, mich rechtlich schlechter zu stellen, als Du gestellt bist. Aber ich erlaube mir, Dir zu sagen, was ich von Deiner Einstellung halte. Das musst Du aushalten.
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astarte
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Anmeldungsdatum: 13.11.2006
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Beitrag(#1331677) Verfasst am: 20.07.2009, 19:00    Titel: Antworten mit Zitat

NOCQUAE hat folgendes geschrieben:
Raphael hat folgendes geschrieben:
Die gestörte Begrifflichkeit eröffnet Homohassern leider die Möglichkeit, sich als Opfer von Diffamierung hinzustellen, weil man sie fälschlich für krank erkläre. So harmlos, dass sie einfach nur krank wären, sind sie aber nicht. Heterosexismus steht in einer Reihe mit Antisemitismus, Rassismus und ähnlichen Phänomenen.

Ja, dasselbe Problem wie bei dem Begriff „Islamophobie“ …

Natürlich können wir stattdessen den soziologischen Begriff „gruppenbezogene Menschenfeindichkeit“ verwenden, der ist nur leider nicht annähernd so griffig.

Na dann sag doch die Gruppe, die grad gemeint ist: Homofeindlichkeit, Homohass. Hat Raphael im Zitat ja auch gemacht.
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Tja
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nocquae
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 18183

Beitrag(#1331685) Verfasst am: 20.07.2009, 19:18    Titel: Antworten mit Zitat

astarte hat folgendes geschrieben:
NOCQUAE hat folgendes geschrieben:
Raphael hat folgendes geschrieben:
Die gestörte Begrifflichkeit eröffnet Homohassern leider die Möglichkeit, sich als Opfer von Diffamierung hinzustellen, weil man sie fälschlich für krank erkläre. So harmlos, dass sie einfach nur krank wären, sind sie aber nicht. Heterosexismus steht in einer Reihe mit Antisemitismus, Rassismus und ähnlichen Phänomenen.

Ja, dasselbe Problem wie bei dem Begriff „Islamophobie“ …

Natürlich können wir stattdessen den soziologischen Begriff „gruppenbezogene Menschenfeindichkeit“ verwenden, der ist nur leider nicht annähernd so griffig.

Na dann sag doch die Gruppe, die grad gemeint ist: Homofeindlichkeit, Homohass. Hat Raphael im Zitat ja auch gemacht.

Stimmt schon. „Homohass“ passt eigentlich viel besser. Nur: sich selbst als Opfer von Diffamierung hinzustellen, das schaffen Homohasser auch mit dieser Bezeichnung. Und ich wüßte auch keine, bei der das nicht der Fall wäre.

EDIT: Zur Feier des Tages habe ich extra mal meinen Userrang angepasst. zwinkern
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