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Kival Profeminist Ghost
Anmeldungsdatum: 14.11.2006 Beiträge: 24071
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(#1331979) Verfasst am: 21.07.2009, 13:17 Titel: |
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Noseman hat folgendes geschrieben: |
Ehrlich wäre es, wenn das einem vor Firmung oder Konfirmation beigebracht würde oder überhaupt mal davon die Rede wäre. Das ist aber nicht der Fall. |
Also *das* lernt man eigentlich schon im Religionsunterricht, meine ich
_________________ "A basic literacy in statistics will one day be as necessary for efficient citizenship as the ability to read and write." (angeblich H. G. Wells)
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Testirossi Gnostiker
Anmeldungsdatum: 12.08.2008 Beiträge: 741
Wohnort: jwd
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(#1331982) Verfasst am: 21.07.2009, 13:18 Titel: |
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Kival hat folgendes geschrieben: | Tarvoc hat folgendes geschrieben: | Testirossi hat folgendes geschrieben: | Andere Möglichkeit (a la Platon?): Man liebt das, was man selbst nicht hat. |
Präzise. Man liebt sogar immer genau das, was man nicht hat. |
Und was soll dieser Satz heißen? |
Dass es keine Eigenliebe gibt, oder dass man sich nicht selbst gehört.
_________________ "Die Kunst aller grossen Volksführer aber, bestand noch zu allen Zeiten darin, die Aufmerksamkeit der Masse auf einen Feind zu konzentrieren."
(A. H.)
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Tarvoc would prefer not to.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44684
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(#1331984) Verfasst am: 21.07.2009, 13:20 Titel: |
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Kival hat folgendes geschrieben: | Und was soll dieser Satz heißen? |
Das ist im Grunde die Sache von dem Ideal, die ich weiter oben beschrieben habe. Sicher machen wir uns ein Idealbild von dem, was wir lieben. Was das Idealbild aber von der bloßen Vorstellung unterscheidet, ist, dass es in gewisser Weise mehr ist als es selbst. Es ist nicht einfach nur ein Set als ideal vorgestellter Eigenschaften, sondern es verweist auf ein außerhalb seiner selbst liegendes Objekt. Man liebt nicht einfach nur das Ideal, sondern präzise das, was am Ideal mehr ist als es selbst. Um zu lieben, fordert man von dem Ideal, dass es zumindest irgendwas mit seinem Objekt zu tun hat - und zwar idealerweise (zwinker) so viel wie möglich. Gleichzeitig kann das Ideal aber auch nicht einfach mit dem Objekt deckungsgleich werden, weil dieses sonst nicht mehr außerhalb des Ideals läge und es somit zur bloßen Vorstellung würde. Das Ideal wird dem Objekt angenähert, aber es kann es niemals aufsaugen. Das Objekt des Ideals ist immer das, was im Ideal fehlt, aber dieses Fehlen macht erst das Ideal zum Ideal. Die Lacan-Anhänger sprechen in dem Zusammenhang von Objekt klein-a.
_________________ "Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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Tarvoc would prefer not to.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44684
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(#1331988) Verfasst am: 21.07.2009, 13:22 Titel: |
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Testirossi hat folgendes geschrieben: | Dass es keine Eigenliebe gibt, oder dass man sich nicht selbst gehört. |
Auch 'ne schöne Deutung. Das ist original platonisch, oder? Ich kann dem zustimmen.
_________________ "Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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Testirossi Gnostiker
Anmeldungsdatum: 12.08.2008 Beiträge: 741
Wohnort: jwd
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(#1331989) Verfasst am: 21.07.2009, 13:25 Titel: |
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Tarvoc hat folgendes geschrieben: | Testirossi hat folgendes geschrieben: | Dass es keine Eigenliebe gibt, oder dass man sich nicht selbst gehört. |
Auch 'ne schöne Deutung. Das ist original platonisch, oder? Ich kann dem zustimmen. |
Das ist zwar "platonisch" (was immer das auch heisst) aber von mir (was immer das auch heisst).
_________________ "Die Kunst aller grossen Volksführer aber, bestand noch zu allen Zeiten darin, die Aufmerksamkeit der Masse auf einen Feind zu konzentrieren."
(A. H.)
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Zynix registrierter User
Anmeldungsdatum: 15.10.2008 Beiträge: 462
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(#1331990) Verfasst am: 21.07.2009, 13:27 Titel: |
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Kival hat folgendes geschrieben: | ...
Wo konkret ist der Liebesbegriff bei Ratzingers Caritas denn irreführend?
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Konkret immer dann, wenn Ratzinger das Wort Liebe ausspricht.
Nur die allerwenigsten Zuhörer sind theologisch gebildet genug, um überhaupt von diesem Unterschied zu wissen. Frag mal jemanden, der aus der Kirche kommt, ob er die tiefere Bedeutung von Caritas kennt und ob er Caritas mit dem allgemeinen Begriff Liebe verbindet.
Wohl die meisten Menschen denken (theologisch unverbildet) an die Liebe, die mit Zuneigung verbunden ist, sei es die Liebe zum Partner, die Liebe zu den Kindern, oder gar die Liebe zu einer Hobby-Leidenschaft.
Wär direkt ein Zufall, wenn der RKK um dieses häufige Missverständnis nicht wüsste.
_________________ 1.Thessalonicher 5,21 "Prüft aber alles und das Gute behaltet."
1.Zynix 1,1 "Habe die Bibel geprüft und nichts Gutes zum Behalten gefunden."
LG
Zynix
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Evilbert auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.09.2003 Beiträge: 42408
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(#1331991) Verfasst am: 21.07.2009, 13:27 Titel: |
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Kival hat folgendes geschrieben: | Noseman hat folgendes geschrieben: |
Ehrlich wäre es, wenn das einem vor Firmung oder Konfirmation beigebracht würde oder überhaupt mal davon die Rede wäre. Das ist aber nicht der Fall. |
Also *das* lernt man eigentlich schon im Religionsunterricht, meine ich |
Nein, tut "man" nicht. Das muss man nicht mal lernen, um Religionslehrer zu werden.
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astarte Foren-Admin

Anmeldungsdatum: 13.11.2006 Beiträge: 46545
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(#1331996) Verfasst am: 21.07.2009, 13:31 Titel: |
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Tarvoc hat folgendes geschrieben: |
Ich wollte einfach nur sagen, dass Liebe nicht indifferent sein kann. Liebe kann es nicht egal sein, was sie vor sich hat. Wo Liebe ist, da werden immer Dinge herausgegriffen und Differenzen gezogen. Darauf wollte ich hinaus. |
Ah ok. Dem kann ich zustimmen. Sonst ist der Begriff tatsächlich leer. Wie kams eigentlich zu dem Thema?
Ach ja: burnout sei mangelnde Selbstliebe.
_________________ Tja
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Tarvoc would prefer not to.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44684
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(#1332001) Verfasst am: 21.07.2009, 13:34 Titel: |
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Testirossi hat folgendes geschrieben: | Tarvoc hat folgendes geschrieben: | Testirossi hat folgendes geschrieben: | Dass es keine Eigenliebe gibt, oder dass man sich nicht selbst gehört. |
Auch 'ne schöne Deutung. Das ist original platonisch, oder? Ich kann dem zustimmen. |
Das ist zwar "platonisch" (was immer das auch heisst) aber von mir (was immer das auch heisst). |
Mit "platonisch" meinte ich hier einfach "original aus Platons Philosophie". Wenn es von dir ist, ist es also nicht in dem Sinne platonisch, wie ich das hier meinte.
_________________ "Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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Testirossi Gnostiker
Anmeldungsdatum: 12.08.2008 Beiträge: 741
Wohnort: jwd
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(#1332005) Verfasst am: 21.07.2009, 13:37 Titel: |
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Tarvoc hat folgendes geschrieben: | Testirossi hat folgendes geschrieben: | Tarvoc hat folgendes geschrieben: | Testirossi hat folgendes geschrieben: | Dass es keine Eigenliebe gibt, oder dass man sich nicht selbst gehört. |
Auch 'ne schöne Deutung. Das ist original platonisch, oder? Ich kann dem zustimmen. |
Das ist zwar "platonisch" (was immer das auch heisst) aber von mir (was immer das auch heisst). |
Mit "platonisch" meinte ich hier einfach "original aus Platons Philosophie". Wenn es von dir ist, ist es also nicht in dem Sinne platonisch, wie ich das hier meinte. |
Ist nicht jeder ein wenig "platon"?
_________________ "Die Kunst aller grossen Volksführer aber, bestand noch zu allen Zeiten darin, die Aufmerksamkeit der Masse auf einen Feind zu konzentrieren."
(A. H.)
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Tarvoc would prefer not to.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44684
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(#1332007) Verfasst am: 21.07.2009, 13:38 Titel: |
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Testirossi hat folgendes geschrieben: | Ist nicht jeder ein wenig "platon"? |
Lustig. Ich meinte hier: "Findet sich diese Idee bereits in Platons Texten selbst?"
_________________ "Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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Kival Profeminist Ghost
Anmeldungsdatum: 14.11.2006 Beiträge: 24071
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(#1332010) Verfasst am: 21.07.2009, 13:39 Titel: |
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Tarvoc hat folgendes geschrieben: | Testirossi hat folgendes geschrieben: | Ist nicht jeder ein wenig "platon"? |
Lustig. Ich meinte hier: "Findet sich diese Idee bereits in Platons Texten selbst?" |
Sind nicht alle Texte irgendwie von Platon?
_________________ "A basic literacy in statistics will one day be as necessary for efficient citizenship as the ability to read and write." (angeblich H. G. Wells)
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Tarvoc would prefer not to.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44684
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(#1332018) Verfasst am: 21.07.2009, 13:47 Titel: |
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Was geht denn hier plötzlich ab?
_________________ "Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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Kival Profeminist Ghost
Anmeldungsdatum: 14.11.2006 Beiträge: 24071
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(#1332020) Verfasst am: 21.07.2009, 13:48 Titel: |
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Tarvoc hat folgendes geschrieben: | Was geht denn hier plötzlich ab? |
Na, ich wollte nur Testirossis genialer Einlassung zuvorkommen.
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Kival Profeminist Ghost
Anmeldungsdatum: 14.11.2006 Beiträge: 24071
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(#1332022) Verfasst am: 21.07.2009, 13:50 Titel: |
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Noseman hat folgendes geschrieben: | Kival hat folgendes geschrieben: | Noseman hat folgendes geschrieben: |
Ehrlich wäre es, wenn das einem vor Firmung oder Konfirmation beigebracht würde oder überhaupt mal davon die Rede wäre. Das ist aber nicht der Fall. |
Also *das* lernt man eigentlich schon im Religionsunterricht, meine ich |
Nein, tut "man" nicht. Das muss man nicht mal lernen, um Religionslehrer zu werden. |
Aber ist der Liebesbegriff nicht Teil des Unterrichtskanons? Ich bin mir da eigentlich doch relativ sicher, dass das auch in den Rellibüchern zumindest in NRW vorkommt.
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Mo. over and out
Anmeldungsdatum: 30.11.2007 Beiträge: 12690
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(#1332027) Verfasst am: 21.07.2009, 14:00 Titel: |
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Kival hat folgendes geschrieben: | Noseman hat folgendes geschrieben: | Kival hat folgendes geschrieben: | Noseman hat folgendes geschrieben: |
Ehrlich wäre es, wenn das einem vor Firmung oder Konfirmation beigebracht würde oder überhaupt mal davon die Rede wäre. Das ist aber nicht der Fall. |
Also *das* lernt man eigentlich schon im Religionsunterricht, meine ich |
Nein, tut "man" nicht. Das muss man nicht mal lernen, um Religionslehrer zu werden. |
Aber ist der Liebesbegriff nicht Teil des Unterrichtskanons? Ich bin mir da eigentlich doch relativ sicher, dass das auch in den Rellibüchern zumindest in NRW vorkommt. |
Liebe ist viel zu intim, um im Unterricht behandelt zu werden. Und dann noch im Religionsunterricht.
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Evilbert auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.09.2003 Beiträge: 42408
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(#1332032) Verfasst am: 21.07.2009, 14:15 Titel: |
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Kival hat folgendes geschrieben: | Noseman hat folgendes geschrieben: | Kival hat folgendes geschrieben: | Noseman hat folgendes geschrieben: |
Ehrlich wäre es, wenn das einem vor Firmung oder Konfirmation beigebracht würde oder überhaupt mal davon die Rede wäre. Das ist aber nicht der Fall. |
Also *das* lernt man eigentlich schon im Religionsunterricht, meine ich |
Nein, tut "man" nicht. Das muss man nicht mal lernen, um Religionslehrer zu werden. |
Aber ist der Liebesbegriff nicht Teil des Unterrichtskanons? Ich bin mir da eigentlich doch relativ sicher, dass das auch in den Rellibüchern zumindest in NRW vorkommt. |
Meine Fresse, der Religionsunterricht schafft es bei weitem nicht mal zu vermitteln, was an Weihnachten und Ostern los war, und Du meinst die Kiddies lernen da den Unterschied zwischen eros, agape und philia?
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Mo. over and out
Anmeldungsdatum: 30.11.2007 Beiträge: 12690
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(#1332038) Verfasst am: 21.07.2009, 14:23 Titel: |
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Noseman hat folgendes geschrieben: | Kival hat folgendes geschrieben: | Noseman hat folgendes geschrieben: | Kival hat folgendes geschrieben: | Noseman hat folgendes geschrieben: |
Ehrlich wäre es, wenn das einem vor Firmung oder Konfirmation beigebracht würde oder überhaupt mal davon die Rede wäre. Das ist aber nicht der Fall. |
Also *das* lernt man eigentlich schon im Religionsunterricht, meine ich |
Nein, tut "man" nicht. Das muss man nicht mal lernen, um Religionslehrer zu werden. |
Aber ist der Liebesbegriff nicht Teil des Unterrichtskanons? Ich bin mir da eigentlich doch relativ sicher, dass das auch in den Rellibüchern zumindest in NRW vorkommt. |
Meien Fresse, der Religionsunterricht schafft es bei weitem nicht mal zu vermitteln, was an Weihnachten und Ostern los war, und Du meinst die Kiddies lernen da den Unterschied zwischen eros, agape und philia? |
Naja, da wird schon viel über Nächsten- un Feindesliebe geredet und dass dies nix mit eros zu tun hat, wird auch irgendwie klar. Nur was genau nun Nächsten- und Feindesliebe eigentlich sein soll, bleibt mMn genauso im Dunkeln wie die Begriffe "christliche Werte" und "der Sinn des Lebens".
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Kival Profeminist Ghost
Anmeldungsdatum: 14.11.2006 Beiträge: 24071
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(#1332040) Verfasst am: 21.07.2009, 14:26 Titel: |
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Mo. hat folgendes geschrieben: | Kival hat folgendes geschrieben: | Noseman hat folgendes geschrieben: | Kival hat folgendes geschrieben: | Noseman hat folgendes geschrieben: |
Ehrlich wäre es, wenn das einem vor Firmung oder Konfirmation beigebracht würde oder überhaupt mal davon die Rede wäre. Das ist aber nicht der Fall. |
Also *das* lernt man eigentlich schon im Religionsunterricht, meine ich |
Nein, tut "man" nicht. Das muss man nicht mal lernen, um Religionslehrer zu werden. |
Aber ist der Liebesbegriff nicht Teil des Unterrichtskanons? Ich bin mir da eigentlich doch relativ sicher, dass das auch in den Rellibüchern zumindest in NRW vorkommt. |
Liebe ist viel zu intim, um im Unterricht behandelt zu werden. Und dann noch im Religionsunterricht. |
Nein, der Liebesbegriff ist eben keineswegs nur intim. Ok, ich weiß überhaupt nicht, was ein intimer Begriff überhaupt sein soll.
Noseman hat folgendes geschrieben: |
Meine Fresse, der Religionsunterricht schafft es bei weitem nicht mal zu vermitteln, was an Weihnachten und Ostern los war, und Du meinst die Kiddies lernen da den Unterschied zwischen eros, agape und philia? |
Dass sie das nicht lernen liegt aber m.E. nicht daran, dass es nicht eigentlich Thema wäre, sondern, dass Lehrer das Thema nicht ernsthaft vermitteln bzw. die Schüler sich dafür auch nicht interessieren. Nur weil kein Aas nach der Schule Ableitungen beherrscht, heißt das ja nicht, dass man sie (im Gymnasium) nicht machen würde...
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Kival Profeminist Ghost
Anmeldungsdatum: 14.11.2006 Beiträge: 24071
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(#1332042) Verfasst am: 21.07.2009, 14:28 Titel: |
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Mo. hat folgendes geschrieben: |
Naja, da wird schon viel über Nächsten- un Feindesliebe geredet und dass dies nix mit eros zu tun hat, wird auch irgendwie klar. Nur was genau nun Nächsten- und Feindesliebe eigentlich sein soll, bleibt mMn genauso im Dunkeln wie die Begriffe "christliche Werte" und "der Sinn des Lebens". |
Diese Dinge sind ja auch völlig vage und es gibt keine einheitliche christliche Haltung dazu. Nichtmal wirklich eine katholische. Trotzdem wird eigentlich schon klar gemacht, dass es im engeren Sinne nicht um Liebesbeziehungen geht.
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Testirossi Gnostiker
Anmeldungsdatum: 12.08.2008 Beiträge: 741
Wohnort: jwd
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(#1332043) Verfasst am: 21.07.2009, 14:28 Titel: |
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Kival hat folgendes geschrieben: | Tarvoc hat folgendes geschrieben: | Was geht denn hier plötzlich ab? |
Na, ich wollte nur Testirossis genialer Einlassung zuvorkommen. |
Offensichtlich ist das nicht so leicht, wie es scheint.
Tarvoc hat folgendes geschrieben: | Testirossi hat folgendes geschrieben: | Ist nicht jeder ein wenig "platon"? |
Lustig. Ich meinte hier: "Findet sich diese Idee bereits in Platons Texten selbst?" |
War klar.
Nicht dass ich wüsste.
"Platon" ist ein Pseudonym (niemand heisst so), wie "shake speare" oder "Dr. Sommer" (obwohl Doktoren mit diesem Namen tatsächlich existieren).
Wahrscheinlich stammen die Texte des "Platon" von unterschiedlichen Autoren, weshalb in meinen Augen jeder (Autor) "ein wenig platon" ist.
_________________ "Die Kunst aller grossen Volksführer aber, bestand noch zu allen Zeiten darin, die Aufmerksamkeit der Masse auf einen Feind zu konzentrieren."
(A. H.)
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Evilbert auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.09.2003 Beiträge: 42408
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(#1332054) Verfasst am: 21.07.2009, 14:41 Titel: |
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Kival hat folgendes geschrieben: |
Dass sie das nicht lernen liegt aber m.E. nicht daran, dass es nicht eigentlich Thema wäre, sondern, dass Lehrer das Thema nicht ernsthaft vermitteln bzw. die Schüler sich dafür auch nicht interessieren. Nur weil kein Aas nach der Schule Ableitungen beherrscht, heißt das ja nicht, dass man sie (im Gymnasium) nicht machen würde... |
Sie sind mW nicht zwangsläufig Unterrichtsinhalte (das Gesamtthema "Liebe" zwar schon, aber...).
Wie Du vielleicht weiss, finde ich das nicht einmal prinzipiell problematisch, weil ein reifegeprüfter Mensch in der Lage sein sollte, anhand der ihm vermittelten Methoden selbstständig danach zu recherchieren, wenn er das wissen will.
Nein, das Problem besteht darin, dass im Reliuntericht von (Schule+Konfirmandenuntericht) genug Raum wäre, nötigste Inhalte zu vermitteln.
Und dadurch, dass die Kirche ständig von Liebe faselt, wird die genauere Begrifflichkeit erst zum grundlegenden, nötigen Inhalt.
Die Geschichte vom Regenbogen nach der Sintflut kennt beispielsweise garantiert fast jeder Konfirmand, obwohl sie eher unnütz, ja kritisch betrachtet sogar kontraproduktiv sein könnte für das Verständnis des christlichen Glaubensinhaltes.
Den Liebesbegriff so tief wie Du Dir das vorstellst zu vermitteln müsste zwar eigentlich für die Religion der Liebe, die dafür (protestantisch) 2 Jahre konfirmandenunterricht plus zwei Schulstunden wöchentlich über ein Jahrzehnt zur Verfügung hhat lächerlich einfach und selbstverständlich sein.
Ist es aber in der Praxis nicht. Frag die Leute auf der Straße doch mal. Von "agape" hat kein Schwein was gehört, 95 von 100 Leuten minimum nicht, möchte ich wetten.
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Mo. over and out
Anmeldungsdatum: 30.11.2007 Beiträge: 12690
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(#1332062) Verfasst am: 21.07.2009, 14:50 Titel: |
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Kival hat folgendes geschrieben: | Mo. hat folgendes geschrieben: | Liebe ist viel zu intim, um im Unterricht behandelt zu werden. Und dann noch im Religionsunterricht. |
Nein, der Liebesbegriff ist eben keineswegs nur intim. Ok, ich weiß überhaupt nicht, was ein intimer Begriff überhaupt sein soll. |
Den Gedanken hab ich bei Haiduk geklaut.
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Ralf Rudolfy Auf eigenen Wunsch deaktiviert.
Anmeldungsdatum: 11.12.2003 Beiträge: 26674
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(#1332068) Verfasst am: 21.07.2009, 15:00 Titel: |
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Noseman hat folgendes geschrieben: | Ist es aber in der Praxis nicht. Frag die Leute auf der Straße doch mal. Von "agape" hat kein Schwein was gehört, 95 von 100 Leuten minimum nicht, möchte ich wetten. |
Obwohl damals zwangskatholisiert, hab ich den Begriff weder in der Kirche, noch im Religionsunterricht noch <S>in der Gehirnwäsche</s> beim Kommunionsunterricht je gehört.
Bis vor kurzem hätte ich das wohl noch eher für eine fiese Hautkrankheit gehalten.
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der kleine Fritz registrierter User
Anmeldungsdatum: 24.06.2005 Beiträge: 2183
Wohnort: Planet Erde
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(#1332108) Verfasst am: 21.07.2009, 15:43 Titel: |
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Tarvoc hat folgendes geschrieben: | In gewissem Sinne ist Liebe grausam..... |
Da ist was dran Tarvoc, schau mal was über ballancers Avatar sreht!!
Zitat: | ballancer
... hat euch lieb ...
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_________________ und Gott bleibt stumm....
um so eifriger schwatzen seine selbsternannten Missionare.
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AXO nach unbekannt auf unbestimmte Zeit verzogen
Anmeldungsdatum: 05.02.2007 Beiträge: 10129
Wohnort: Thüringen
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(#1332118) Verfasst am: 21.07.2009, 15:51 Titel: |
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Zumsel hat folgendes geschrieben: |
AXO" postid hat folgendes geschrieben: | Ich liebe alle" - heißt zunächst mal -> "Du hast nichts übles von mir zu erwarten" = Vertrauensbasis schaffen. |
Dann ist das aber nicht mehr als ein Allgemeinplatz. Ungefähr so wie wenn eine Partei oder gar ein Unternehmen mit dem Slogan wirbt: "Weil Sie uns wichtig sind". Zumindest bei mir schafft das kein Vertrauen, ganz im Gegenteil. |
Ja - das nennt man dann Mißtrauen und solches basiert zumeist auf Erfahrungswerten,
das man bei erwiederten Vertrauen übers Ohr gehauen wurde.
Jemand der nie um sein Vertrauen betrogen wurde könnte aber umgekehrt erstmal jedem
Vertrauen entgegen bringen und dann ins Verhältnis setzen wie oft es mißbraucht wurde
und wie oft es gerechtfertigt war. Diese praktischen Erfahrungswerte wiederrum müssen
dem prinzipell Mißtrauenden zwangsläufig fehlen weil er ja die Vertrauensangebote ausschlägt.
_________________ Augen auf dann kann nichts passieren
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Kival Profeminist Ghost
Anmeldungsdatum: 14.11.2006 Beiträge: 24071
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(#1332132) Verfasst am: 21.07.2009, 16:09 Titel: |
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Noseman hat folgendes geschrieben: | Den Liebesbegriff so tief wie Du Dir das vorstellst zu vermitteln müsste zwar eigentlich für die Religion der Liebe, die dafür (protestantisch) 2 Jahre konfirmandenunterricht plus zwei Schulstunden wöchentlich über ein Jahrzehnt zur Verfügung hhat lächerlich einfach und selbstverständlich sein. |
Naja, soo tief, wie ich mir das vorstelle, wird der natürlich nicht vermittelt. Aber ich habe tatsächlich erlebt, dass über die Unterschiede gesprochen wurde.
Zitat: | Ist es aber in der Praxis nicht. Frag die Leute auf der Straße doch mal. Von "agape" hat kein Schwein was gehört, 95 von 100 Leuten minimum nicht, möchte ich wetten. |
Nunja im Unterricht benutzt man halt eher caritas, es wird halt nicht zwangsläufig eine textkritische bzw. texthistorische Darstellung gemacht, aber caritas als uneigenützige Liebe (vielleicht auch als "herabsteigende Liebe", wobei die Arroganz, die eigentlich dahinter steht, meistens nicht vermittelt wird).
_________________ "A basic literacy in statistics will one day be as necessary for efficient citizenship as the ability to read and write." (angeblich H. G. Wells)
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AXO nach unbekannt auf unbestimmte Zeit verzogen
Anmeldungsdatum: 05.02.2007 Beiträge: 10129
Wohnort: Thüringen
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(#1332145) Verfasst am: 21.07.2009, 16:23 Titel: |
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Mo. hat folgendes geschrieben: |
Nur was genau nun Nächsten- und Feindesliebe eigentlich sein soll, bleibt mMn genauso im Dunkeln wie die Begriffe "christliche Werte" und "der Sinn des Lebens". |
prinzipell Vertrauen statt prinzipell Mißtrauen
Mißtrauen sieht alles als Feind, was nicht das Gegenteil beweist
Vertrauen sieht alles als Freund, was nicht das Gegenteil beweist.
Also schafft pauschales Mißtrauen eine pauschal feindlich "gesinnte" Determination = bestätigt sich damit selbst.
Pauschales Vertrauen hingegen schafft eine pauschal freundlich "gesinnte" Determination = räumt
überhaupt erstmal die Chance ein sich selbst zu bestätigen.
Wem also an einen pauschal freundlichen Umfeld gelegen ist, wird nicht umhinkommen Vertrauen aufzubringen
und je mehr das auch machen um so freundlicher wird das Umfeld.
umgekehrt natürlich ebenso.
Persönlich hab ich jedenfalls keinerlei Veranlassung jemanden der mir mißtraut das Gegenteil zu beweisen,
damit er mir dann -> vertraut (oder auch trotzdem nicht)
So jemand kann abpfeifen,mißtrauen wem er will, soll mich aber damit in Ruhe lassen.
Allein auf mich bezogen stehn die Chancen mit Mißtrauen eine Vertrauensbasis schaffen
zu wollen also -> hundsmiserabel. Weil ich ganz einfach nicht einsehe warum ich mir von
irgend ner Flachpfeife die ich gar nicht kenne einfach so die alleinige Vertrauensbeweislast
zuschieben lassen soll.
und was die "Feindesliebe" betrifft -> Vertrauen kann sehr entwaffnend sein.
Wenn ich aber nicht von vornherein und prinzipell alles was mir seine Vertrauenswürdigkeit
noch nicht bewiesen hat - als potentiellen FEIND betrachte - dann hält sich die Zahl der echten
Feinde eh in absolut erträglichen Grenzen.
Kampf tut also nur in aller seltensten Fällen Not und in ner breiten freundlichen
Vertrauensamtosphäre zwangsläufig stetig seltener.
Determinstischer SINN steckt also durchaus hinter dem Ganzen - ob der sich in einer von Mißtrauen
determinierten - als feindlich wahrgenommenen Umgebung auch erschließt steht hingegen auf einem
ganz anderen Blatt.
Rein "rechnerisch" jedenfalls kann man die allgemeine Stimmung radikal von feindlich nach freundlich
umpolen. Wenn jeder in der Lage wäre pauschal zu vertrauen anstatt pauschal zu mißtrauen
auch praktisch.
Das 2000 Jahre Christentum das trotz im analytischen Sinne richtiger Schlußfolgerungen
nicht hinbekommen konnte liegt auch auf der Hand - > schließlich hat das TUM selbst seine
Gläubigen um ihr Vertrauen beschissen -> sie zu mißtrauenden Opfern gebrochenen Vertrauens gemacht.
Von daher lieber Mo. kann ich in diesem Punkt Fräulein Rottenmeier auch nicht wiedersprechen,
wenn sie sagt am Anfang kommt LIEBE - und daraus folgend alles andere.
_________________ Augen auf dann kann nichts passieren
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Zumsel registrierter User
Anmeldungsdatum: 08.03.2005 Beiträge: 4667
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(#1332176) Verfasst am: 21.07.2009, 17:20 Titel: |
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Testirossi hat folgendes geschrieben: | "Platon" ist ein Pseudonym (niemand heisst so), wie "shake speare" oder "Dr. Sommer" (obwohl Doktoren mit diesem Namen tatsächlich existieren).
Wahrscheinlich stammen die Texte des "Platon" von unterschiedlichen Autoren, weshalb in meinen Augen jeder (Autor) "ein wenig platon" ist. |
Du lieber Himmel, wo hast du denn den Unsinn aufgeschnappt? Daran ist nicht nur alles falsch, sondern so viel, dass man es in zwei Sätzen gar nicht für möglich hält.
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Zumsel registrierter User
Anmeldungsdatum: 08.03.2005 Beiträge: 4667
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(#1332180) Verfasst am: 21.07.2009, 17:31 Titel: |
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AXO hat folgendes geschrieben: | Zumsel hat folgendes geschrieben: |
AXO" postid hat folgendes geschrieben: | Ich liebe alle" - heißt zunächst mal -> "Du hast nichts übles von mir zu erwarten" = Vertrauensbasis schaffen. |
Dann ist das aber nicht mehr als ein Allgemeinplatz. Ungefähr so wie wenn eine Partei oder gar ein Unternehmen mit dem Slogan wirbt: "Weil Sie uns wichtig sind". Zumindest bei mir schafft das kein Vertrauen, ganz im Gegenteil. |
Ja - das nennt man dann Mißtrauen :) und solches basiert zumeist auf Erfahrungswerten,
das man bei erwiederten Vertrauen übers Ohr gehauen wurde.
Jemand der nie um sein Vertrauen betrogen wurde könnte aber umgekehrt erstmal jedem
Vertrauen entgegen bringen und dann ins Verhältnis setzen wie oft es mißbraucht wurde
und wie oft es gerechtfertigt war. Diese praktischen Erfahrungswerte wiederrum müssen
dem prinzipell Mißtrauenden zwangsläufig fehlen weil er ja die Vertrauensangebote ausschlägt. |
Man braucht nun wirklich keine große Erfahrung um zu erkennen, dass jemand der mich kaum oder überhaupt nicht kennt und trotzdem behauptet, ich wäre ihm wichtig oder er würde mich gar lieben, entweder ein Lügner ist oder nicht mehr alle Tassen im Schrank hat.
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