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Kival Profeminist Ghost
Anmeldungsdatum: 14.11.2006 Beiträge: 24071
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(#1332183) Verfasst am: 21.07.2009, 17:41 Titel: |
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Zumsel hat folgendes geschrieben: | Testirossi hat folgendes geschrieben: | "Platon" ist ein Pseudonym (niemand heisst so), wie "shake speare" oder "Dr. Sommer" (obwohl Doktoren mit diesem Namen tatsächlich existieren).
Wahrscheinlich stammen die Texte des "Platon" von unterschiedlichen Autoren, weshalb in meinen Augen jeder (Autor) "ein wenig platon" ist. |
Du lieber Himmel, wo hast du denn den Unsinn aufgeschnappt? Daran ist nicht nur alles falsch, sondern so viel, dass man es in zwei Sätzen gar nicht für möglich hält. |
Vermutlich irgendeine abenteuerliche Verdrehung davon: http://de.wikipedia.org/wiki/Platon#Werke
_________________ "A basic literacy in statistics will one day be as necessary for efficient citizenship as the ability to read and write." (angeblich H. G. Wells)
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astarte Foren-Admin

Anmeldungsdatum: 13.11.2006 Beiträge: 46545
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(#1332184) Verfasst am: 21.07.2009, 17:50 Titel: |
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AXO hat folgendes geschrieben: | Mo. hat folgendes geschrieben: |
Nur was genau nun Nächsten- und Feindesliebe eigentlich sein soll, bleibt mMn genauso im Dunkeln wie die Begriffe "christliche Werte" und "der Sinn des Lebens". |
prinzipell Vertrauen statt prinzipell Mißtrauen
.
.
.
Von daher lieber Mo. kann ich in diesem Punkt Fräulein Rottenmeier auch nicht wiedersprechen,
wenn sie sagt am Anfang kommt LIEBE - und daraus folgend alles andere. |
Ich hab mal gekürzt. Es gibt wohl eine verschlossene, misstrauische Grundhaltung andren Menschen gegenüber, die du vielleicht meinst, gegenüber einer eher offenen, positiven. Blind ist wohl beides nicht der Hit.
Aber wieso man das LIEBE nennen sollte, weiß ich nicht recht. Das ist diese Begriffsverschwammigung, damit sagt der Begriff wieder nix. Das ist genau das, wenn so jemand sagt: "ich liebe dich", fühlt man sich zwischen - was wars? - Meerschweinchen und Frischkäse eingeordnet, mehr sagt das nicht mehr aus.
_________________ Tja
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AXO nach unbekannt auf unbestimmte Zeit verzogen
Anmeldungsdatum: 05.02.2007 Beiträge: 10129
Wohnort: Thüringen
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(#1332186) Verfasst am: 21.07.2009, 17:55 Titel: |
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Zumsel hat folgendes geschrieben: | AXO hat folgendes geschrieben: | Zumsel hat folgendes geschrieben: |
AXO" postid hat folgendes geschrieben: | Ich liebe alle" - heißt zunächst mal -> "Du hast nichts übles von mir zu erwarten" = Vertrauensbasis schaffen. |
Dann ist das aber nicht mehr als ein Allgemeinplatz. Ungefähr so wie wenn eine Partei oder gar ein Unternehmen mit dem Slogan wirbt: "Weil Sie uns wichtig sind". Zumindest bei mir schafft das kein Vertrauen, ganz im Gegenteil. |
Ja - das nennt man dann Mißtrauen und solches basiert zumeist auf Erfahrungswerten,
das man bei erwiederten Vertrauen übers Ohr gehauen wurde.
Jemand der nie um sein Vertrauen betrogen wurde könnte aber umgekehrt erstmal jedem
Vertrauen entgegen bringen und dann ins Verhältnis setzen wie oft es mißbraucht wurde
und wie oft es gerechtfertigt war. Diese praktischen Erfahrungswerte wiederrum müssen
dem prinzipell Mißtrauenden zwangsläufig fehlen weil er ja die Vertrauensangebote ausschlägt. |
Man braucht nun wirklich keine große Erfahrung um zu erkennen, dass jemand der mich kaum oder überhaupt nicht kennt und trotzdem behauptet, ich wäre ihm wichtig oder er würde mich gar lieben, entweder ein Lügner ist oder nicht mehr alle Tassen im Schrank hat. |
In einer Determination wo es unüblich ist sich gegenseitig prinzipell aktiv zu vertrauen
(passiv machen wir das eh ständig),
sucht man natürlich zuerst nach der Intention einer solchen Aussage.
Das aber nur weil sie in einem mißtrauisch/feindlichen Umfeld als nicht normal gilt.
Schon die Suche nach der Intention ist ja das Mißtrauen - klar findet die Suche dann
auch eine entsprechende (selbst gegebene) Anwort welche ebenso negativ ausfällt
wie die Intention der suche danach war.
Such doch einfach mal nach möglicher positiver Motivation -> vielleicht IST ja an Dir
irgendwas spontan liebenswürdiges - auch wenn Du es selbst nicht glaubst
Dvon abgesehn ist doch nirgendwo die Rede davon gewesen das man allen und jeden
SAGEN soll das man sie liebt Die Empfehlung es zu TUN ist doch nix weiter
der Hinweis auf eine mögliche Grundhaltung welche sich im positiven, vertrauenden
Umgang mit anderen Leuten äußerst und nicht im Gegenteil -> negtiven, mißtrauenden.
Wenn ich sag -> ich kann Dich leiden und Du sagst -> Lügner oder Idiot - dann sag ich Arschloch
und bestenfalls gehn wir uns künftig aus dem Wege - schlimmstenfalls falln wir übereinander her
und fechten mit den Fäusten aus - wer nun was ist. Ne Vertrauensbasis gibts danach trotzdem
nicht - aber zumindest das Herrschaftsverhältnis wäre danach geklärt.
Kommt letztlich also immer drauf an auf was man hinaus will
_________________ Augen auf dann kann nichts passieren
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AXO nach unbekannt auf unbestimmte Zeit verzogen
Anmeldungsdatum: 05.02.2007 Beiträge: 10129
Wohnort: Thüringen
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(#1332202) Verfasst am: 21.07.2009, 18:29 Titel: |
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astarte hat folgendes geschrieben: | AXO hat folgendes geschrieben: | Mo. hat folgendes geschrieben: |
Nur was genau nun Nächsten- und Feindesliebe eigentlich sein soll, bleibt mMn genauso im Dunkeln wie die Begriffe "christliche Werte" und "der Sinn des Lebens". |
prinzipell Vertrauen statt prinzipell Mißtrauen
.
.
.
Von daher lieber Mo. kann ich in diesem Punkt Fräulein Rottenmeier auch nicht wiedersprechen,
wenn sie sagt am Anfang kommt LIEBE - und daraus folgend alles andere. |
Ich hab mal gekürzt. Es gibt wohl eine verschlossene, misstrauische Grundhaltung andren Menschen gegenüber, die du vielleicht meinst, gegenüber einer eher offenen, positiven. Blind ist wohl beides nicht der Hit. |
Bei jedem "neuen" Menschen der mir begegnet ist beides zwangsläufig blind.
Völlig egal wieviele negative oder positive Erfahrungen ich mit Menschen habe,
bei jeden den ich nicht kenne entscheide ich völlig blind über Vertrauen oder Mißtrauen.
Was läge da näher als das zu tun was eine Vertrauensbasis theoretisch ermöglichen könnte,
anstatt das zu tun was sie von vornherein ausschließt?
Zitat: |
Aber wieso man das LIEBE nennen sollte, weiß ich nicht recht. Das ist diese Begriffsverschwammigung, damit sagt der Begriff wieder nix. |
Das man den Begriff Liebe verwendet soll m.E. die besondere Bedeutung einer positiven
"der Welt" freundlich gesinnten Grundhaltung hervorheben.
Es sagt ja keiner das man das "der Welt" mit Worten auf die Nase binden soll.
M.E. geht es lediglich drum das man sich entsprechend -> verhalten sollte
-> Vorsicht mit der Determination walten lassen sollte - ebenso wie mit was das man besonders liebt.
Der Begriff Liebe (an dessen konkreter Definition bisher wohl noch jeder Dichter, Philosoph und
Wissenschaftler gescheitert ist),
umfasst ja einiges mehr als nur Vertrauen - erwähnte Vor- bzw. Umsicht z.B. und vieles andere.
In Anbetracht dessen das wir alle die uns umgebende gesellschaftliche Determination mit unsserem
Verhalten beeinflussen und im Grunde überhaupt erst schaffen,
und in Anbetracht des überwiegenden Einflusses welche diese Determination auf unser Leben hat,
kommt man - sofern man sein Leben lieben möchte - eigentlich nicht umhin MIT dafür zu sorgen,
das "das Leben -> UNS liebt
Klar kann man das auch anders ausdrücken und aufsplitten -> vertraue Deinem Nächsten wie Dir selbst.
Das schließt aber vieles andere für eine positive Determination außerdem Nötige aus,
wärend der Begriff Liebe alles umfasst was Mensch sich vom Leben wünscht und dementsprechend
muß er auch ins Leben aller einfließen lassen was er für sich selbst will
Wo sollte die Liebe überhaupt herkommen, wenn jeder nur geliebt -> werden - will?
Zitat: | Das ist genau das, wenn so jemand sagt: "ich liebe dich", fühlt man sich zwischen - was wars? - Meerschweinchen und Frischkäse eingeordnet, mehr sagt das nicht mehr aus. |
tja - als Atheist in ner Gesellschaft aufgewachsen wo materieller Besitz nicht alles bedeutet,
habe ich da ne andere Erziehung genossen als die in der hiesigen Gesellschaft üblich.
Grundsatz -> man liebt NUR Menschen -> Gegenstände KANN man nicht LIEBEN (was durchaus Sinn macht,
weil man von ihnen keine Liebe empfangen kann - sich also diesbezüglich verausgabt)
und Tiere -> waren in ner bäuerlichen Umgebung zum Verzehr da -> man respektiert sie
weil es lebewesen sind und weil Respekt ihren Nutzwert erhält und verbessert, aber
man verliebt sich nicht in das was man TÖTEN wird
Allerdings - liebe Astarte ( )war da auch das zwischenmenschliche Umfeld entsprechend von Liebe geprägt = positiv
determiniert, das es nicht nötig war sich ner Ersatzliebe für Tiere oder tote Gegenstände zuzuwenden.
(welche zwangsläufig immer enttäuschend bleiben muß, weil sie kaum oder gar nicht erwiedert wird)
P.S - das all diese Erklärungsversuche das Christentum nicht zu rechtfertigen versuchen
sondern sein determiniert zwangsläufiges Scheitern an sich selbst erklären,
sollte eigentlich selbsterklärend sein aber sicherheitshalber schreib ichs nochmal dran
_________________ Augen auf dann kann nichts passieren
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fräulein rottenmeier registrierter User
Anmeldungsdatum: 16.02.2009 Beiträge: 1106
Wohnort: Saint Louis
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(#1332216) Verfasst am: 21.07.2009, 18:53 Titel: |
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Tarvoc hat folgendes geschrieben: |
Wollen wir's hoffen. Aber die intellektuelle Haltung der Skeptizität kommt zeitlich nach der emotionalen Reaktion, nicht vorher. |
Kommt darauf an, ob jemand bevorzugt im emotionalen Modus oder im mentalen Modus funktioniert. Bei den mental orientieren Leuten kommt die Skepsis zuerst, die Emotionen kommen nachher - wenn sie überhaupt kommen.
Tarvoc hat folgendes geschrieben: |
Du denkst dir das ganze und nicht dynamisch bzw. dialektisch. Du atomisierst die Partner. |
Und auf deutsch übersetzt bedeutet das was genau? Ich versteh nur Bahnhof.
Tarvoc hat folgendes geschrieben: |
Statt sich gemeinsam an den Problemen abzuarbeiten und sich zu entwickeln, versucht man, sich gar nicht erst mit Problemen, Konflikten oder Reibungen auseinandersetzen zu müssen. Du willst sozusagen den Keks gleichzeitig essen und behalten. Du willst die Emotionalität der Liebe, aber ohne dabei Bindung oder Differenz zu erzeugen oder irgendwelches Konfliktpotential oder die Gefahr von Enttäuschung riskieren zu müssen. Du willst Gewinn ohne Risiko. |
Diese Analyse mag auf vieles zutreffen, aber nicht auf meine Auffassung von Liebe. Zuerst nur schon: Liebe ist nichts Emotionales. Und der ganze Rest, der aus dieser Grundannahme abgeleitet ist, hat nichts mit dem zu tun, was ich zur Liebe sage.
Zitat: |
Emotionale Bindung bildet immer Konfliktpotential und eine Liebe, die keine Bindung beinhaltet, beinhaltet einfach gar nichts. |
Wo Liebe sich allerdings von Emotionen beherrschen lässt, fehlt es an Reife. Nur weil ich mal sauer bin auf meinen Partner, heisst das noch lange nicht, dass da keine Liebe ist. Und nur weil ich am nächsten Tag wieder zuckersüss drauf bin, heisst das nicht, dass ich ihn mehr liebe als am Tag vorher, wo ich ihn angeraunzt hab. Lieben tu ich ihn so oder so. An den guten und den schlechten Tagen. Mit den angenehmen und den unangenehmen Emotionen.
Zitat: |
Bindung ist immer die Bindung an ein Ideal. Nur kann sich eben manchmal das Ideal an seinen Enttäuschungen und Widerständen entlang entwickeln und in anderen Fällen bricht es direkt zusammen. |
Wie kommst du auf diese seltsame Idee? ich liebe Menschen nicht, weil sie ein bestimmtes Ideal verkörpern, ich liebe sie um ihrer selbst willen. Um ihrer Einzigartigkeit willen, und die haben alle.
Ein gewisses Idealbild kann natürlich dazu führen, dass ich mich von bestimmten Menschen besonders angezogen fühle. Doch wenn es sich weiter entwickelt, tut man gut daran, das Ideal zugunsten des realen Menschen aufzugeben.
grüsse, das fräulein
_________________ "I can't say I ever could make sense out of electricity when anyone tried to explain it. But, no, these lights are scientific. They work by magic.
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astarte Foren-Admin

Anmeldungsdatum: 13.11.2006 Beiträge: 46545
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(#1332221) Verfasst am: 21.07.2009, 19:00 Titel: |
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AXO hat folgendes geschrieben: | astarte hat folgendes geschrieben: | AXO hat folgendes geschrieben: | Mo. hat folgendes geschrieben: |
Nur was genau nun Nächsten- und Feindesliebe eigentlich sein soll, bleibt mMn genauso im Dunkeln wie die Begriffe "christliche Werte" und "der Sinn des Lebens". |
prinzipell Vertrauen statt prinzipell Mißtrauen
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Von daher lieber Mo. kann ich in diesem Punkt Fräulein Rottenmeier auch nicht wiedersprechen,
wenn sie sagt am Anfang kommt LIEBE - und daraus folgend alles andere. |
Ich hab mal gekürzt. Es gibt wohl eine verschlossene, misstrauische Grundhaltung andren Menschen gegenüber, die du vielleicht meinst, gegenüber einer eher offenen, positiven. Blind ist wohl beides nicht der Hit. |
Bei jedem "neuen" Menschen der mir begegnet ist beides zwangsläufig blind.
Völlig egal wieviele negative oder positive Erfahrungen ich mit Menschen habe,
bei jeden den ich nicht kenne entscheide ich völlig blind über Vertrauen oder Mißtrauen.
Was läge da näher als das zu tun was eine Vertrauensbasis theoretisch ermöglichen könnte,
anstatt das zu tun was sie von vornherein ausschließt? |
Ah so, du meinst du kannst dir alles von Vertrauen bis Misstrauen aussuchen und nimmst das Vertrauen, weil du das vorteilhafter findest. Das kannst du, wenn dir beides zur Verfügung steht.
Ich denke, das geht mit einer Einstellung einher, die sich oft schon früh (zT geht das sehr früh los!) bildet, ob man sich, den eigenen Geist und Körper, die Welt und die Menschen als eher freundlich oder feindlich wahrnimmt, Vertrauen überhaupt fassen kann.
Wenn du als Minimensch schon erfahren hast, dass deine Aktionen beim menschlichen Gegenüber zB keine sicheren Reaktionen bewirken, sondern mal so mal so, dass dir mit Misstrauen begegnet wird (kennste das: dem Baby nicht zuviel Aufmerksamkeit schenken, es will "nur" Unterhaltung, nicht immer gleich hingehen, das verwöhnt es....) oder die Umgebung so ungünstig war, dass sich Hilflosigkeit als Grundgefühl manifestieren konnte, oder später eingebleut wird, dass man niemand trauen kann, die Welt schlecht ist, und du ein Sünder, oder sonst wie nicht perfekt (gibts nicht nur in Religionen), kann sich eine vertrauensvolle, positive Haltung zum selbst und zum Leben schwer bidlen. Kurz, ich zweifle, ob man Vertrauen, wenns nicht schon da ist, überhaupt so einfach schenken kann.
Zitat: |
In Anbetracht dessen das wir alle die uns umgebende gesellschaftliche Determination mit unsserem
Verhalten beeinflussen und im Grunde überhaupt erst schaffen,
und in Anbetracht des überwiegenden Einflusses welche diese Determination auf unser Leben hat,
kommt man - sofern man sein Leben lieben möchte - eigentlich nicht umhin MIT dafür zu sorgen,
das "das Leben -> UNS liebt  |
Das ist die Einstellung, dass man etwas bewirken kann, dass man nicht der Welt ausgeliefert ist, das Leben an sich freundlich. Das ist eine optimistische Grundhaltung. So würde ich das ausdrücken. Offenheit, Optimismus, Lebensfreude, so in die Richtung. Die hat aber eben nicht jeder mitbekommen, und nicht viele haben die Möglichkeit das später zu lernen. Ebenso gibt es Erlebnisse und Ereignisse zb Depressionen, die dies erschweren, oder verändern.
Zitat: |
Zitat: | Das ist genau das, wenn so jemand sagt: "ich liebe dich", fühlt man sich zwischen - was wars? - Meerschweinchen und Frischkäse eingeordnet, mehr sagt das nicht mehr aus. |
tja - als Atheist in ner Gesellschaft aufgewachsen wo materieller Besitz nicht alles bedeutet,
habe ich da ne andere Erziehung genossen als die in der hiesigen Gesellschaft üblich.
Grundsatz -> man liebt NUR Menschen -> Gegenstände KANN man nicht LIEBEN (was durchaus Sinn macht,
weil man von ihnen keine Liebe empfangen kann - sich also diesbezüglich verausgabt)
und Tiere -> waren in ner bäuerlichen Umgebung zum Verzehr da -> man respektiert sie
weil es lebewesen sind und weil Respekt ihren Nutzwert erhält und verbessert, aber
man verliebt sich nicht in das was man TÖTEN wird
Allerdings - liebe Astarte ( )war da auch das zwischenmenschliche Umfeld entsprechend von Liebe geprägt = positiv
determiniert, das es nicht nötig war sich ner Ersatzliebe für Tiere oder tote Gegenstände zuzuwenden. |
Seltsam, in einer katholischen Umgebung aufgewachsen, habe ich eine Erziehung genossen, die da sehr ähnlich ist....
_________________ Tja
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Tarvoc would prefer not to.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44684
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(#1332238) Verfasst am: 21.07.2009, 19:26 Titel: |
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Das ist noch so ein Nebeneffekt dieses "universal-love"-Unsinns: Man bestimmt Liebe nur noch durch Negationen und zu echten inhaltlichen Bestimmungen kommt es überhaupt nicht mehr. Liebe ist für dich nichts Emotionales, weil "universal love" eben tatsächlich gar nichts ist (bzw. gar nichts bedeutet). Was gar nichts ist, ist natürlich auch nichts Emotionales. Und was gar nichts ist, das lässt sich eben auch nur noch durch Negationen bestimmen, also indem man sagt, was es alles nicht ist.
fräulein rottenmeier hat folgendes geschrieben: | Wo Liebe sich allerdings von Emotionen beherrschen lässt, fehlt es an Reife. |
Das Wort "beherrschen" habe ich nicht gebraucht. Übrigens bildet sich die "Reife" von irgendwas überhaupt nur durch Schwierigkeiten und Konflikte heraus.
fräulein rottenmeier hat folgendes geschrieben: | Ich liebe Menschen nicht, weil sie ein bestimmtes Ideal verkörpern, ich liebe sie um ihrer selbst willen. Um ihrer Einzigartigkeit willen, und die haben alle. |
Wie lustig. Was meinst du wohl, was dieses "Selbst" bzw. diese "Einzigartigkeit" ist, von dem du sprichst? Es handelt sich um eine Form von Idealität. Von Einzigartigkeit oder Identität kann überhaupt nur im Kontext einer ganz bestimmten Form von Differenzierung die Rede sein. Tatsächlich schleicht sich mit diesem "um ihrer selbst willen" die Idealität sogar sehr direkt wieder unmittelbar in die Kommunikationsform ein, nämlich in Form einer sogenannten Sei-Spontan-Paradoxie: "Ich will, dass du du selbst bist". Schon dass du dein Gegenüber als ein "Selbst" erkennst und nicht (zum Beispiel) als einen Haufen sich bewegender Biomasse, beinhaltet eine Idealisierung.
Im Grunde ist deine Äußerung so gesehen auch schon wieder ein sehr gutes Beispiel dafür, wie du den von mir bereits weiter oben erwähnten sprichwörtlichen Keks gleichzeitig essen und behalten willst. Du willst gewissermaßen eine Qualifikation vornehmen, aber ohne damit etwas Bestimmtes gegenüber Anderem zu qualifizieren.
_________________ "Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
Zuletzt bearbeitet von Tarvoc am 21.07.2009, 19:59, insgesamt 4-mal bearbeitet |
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AXO nach unbekannt auf unbestimmte Zeit verzogen
Anmeldungsdatum: 05.02.2007 Beiträge: 10129
Wohnort: Thüringen
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(#1332254) Verfasst am: 21.07.2009, 19:52 Titel: |
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astarte hat folgendes geschrieben: | AXO hat folgendes geschrieben: | astarte hat folgendes geschrieben: | AXO hat folgendes geschrieben: | Mo. hat folgendes geschrieben: |
Nur was genau nun Nächsten- und Feindesliebe eigentlich sein soll, bleibt mMn genauso im Dunkeln wie die Begriffe "christliche Werte" und "der Sinn des Lebens". |
prinzipell Vertrauen statt prinzipell Mißtrauen
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Von daher lieber Mo. kann ich in diesem Punkt Fräulein Rottenmeier auch nicht wiedersprechen,
wenn sie sagt am Anfang kommt LIEBE - und daraus folgend alles andere. |
Ich hab mal gekürzt. Es gibt wohl eine verschlossene, misstrauische Grundhaltung andren Menschen gegenüber, die du vielleicht meinst, gegenüber einer eher offenen, positiven. Blind ist wohl beides nicht der Hit. |
Bei jedem "neuen" Menschen der mir begegnet ist beides zwangsläufig blind.
Völlig egal wieviele negative oder positive Erfahrungen ich mit Menschen habe,
bei jeden den ich nicht kenne entscheide ich völlig blind über Vertrauen oder Mißtrauen.
Was läge da näher als das zu tun was eine Vertrauensbasis theoretisch ermöglichen könnte,
anstatt das zu tun was sie von vornherein ausschließt? |
Ah so, du meinst du kannst dir alles von Vertrauen bis Misstrauen aussuchen und nimmst das Vertrauen, weil du das vorteilhafter findest. Das kannst du, wenn dir beides zur Verfügung steht. |
Stimmt. Gesellschaftlich betrachtet läufts aber auf die "Ei oder Henne" Geschichte raus.
Nen "Teufelskreis" kann man nunmal nur durchbrechen indem man es tut.
Zitat: |
Ich denke, das geht mit einer Einstellung einher, die sich oft schon früh (zT geht das sehr früh los!) bildet, ob man sich, den eigenen Geist und Körper, die Welt und die Menschen als eher freundlich oder feindlich wahrnimmt, Vertrauen überhaupt fassen kann.
Wenn du als Minimensch schon erfahren hast, dass deine Aktionen beim menschlichen Gegenüber zB keine sicheren Reaktionen bewirken, sondern mal so mal so, dass dir mit Misstrauen begegnet wird (kennste das: dem Baby nicht zuviel Aufmerksamkeit schenken, es will "nur" Unterhaltung, nicht immer gleich hingehen, das verwöhnt es....) |
jepp - schlimm und das schlimmste dabei ist "mal so und mal so" -> Vertrauen lernen benötigt -> Sicherheit.
Davon abgesehn vertraut ja jedes Kind zunächst erstmal allem und jeden und die Mißtrauenssache
definiert sich darüber wie schnell/intensiv dieses Grundvertrauen ihm von "der Welt" - nicht selten
bei den eigenen Eltern beginnend -> ausgetrieben wird.
Zitat: | oder die Umgebung so ungünstig war, dass sich Hilflosigkeit als Grundgefühl manifestieren konnte, oder später eingebleut wird, dass man niemand trauen kann, die Welt schlecht ist, und du ein Sünder, oder sonst wie nicht perfekt (gibts nicht nur in Religionen), kann sich eine vertrauensvolle, positive Haltung zum selbst und zum Leben schwer bidlen. Kurz, ich zweifle, ob man Vertrauen, wenns nicht schon da ist, überhaupt so einfach schenken kann. |
Das sehe ich genauso und meine Ausführungen dazu sollten auch keine Kritik an mißtrauischer
Grundhaltung sein, sondern lediglich erläutern das diese selbstverwirklichend ist.
Demgegenüber kann Vertrauen - ebenso selbstverwirklichend sein - sofern das
Mißtrauensparadoxon zu durchbrechen wäre.
Eben das hat m.E. "das Christentum" dem Anspruch nach zu bewirken versucht,
ist dabei aber exakt an diesem Paradoxon selbst gescheitert, was die Wirkung
ins Gegenteil verkehrt hat.
Zitat: |
Zitat: |
In Anbetracht dessen das wir alle die uns umgebende gesellschaftliche Determination mit unsserem
Verhalten beeinflussen und im Grunde überhaupt erst schaffen,
und in Anbetracht des überwiegenden Einflusses welche diese Determination auf unser Leben hat,
kommt man - sofern man sein Leben lieben möchte - eigentlich nicht umhin MIT dafür zu sorgen,
das "das Leben -> UNS liebt  |
Das ist die Einstellung, dass man etwas bewirken kann, dass man nicht der Welt ausgeliefert ist, das Leben an sich freundlich. Das ist eine optimistische Grundhaltung. So würde ich das ausdrücken. Offenheit, Optimismus, Lebensfreude, so in die Richtung. Die hat aber eben nicht jeder mitbekommen, und nicht viele haben die Möglichkeit das später zu lernen. Ebenso gibt es Erlebnisse und Ereignisse zb Depressionen, die dies erschweren, oder verändern. |
Ganz klar und das geht schon in frühester Kindheit los.
Ebenso klar ist aber das in einer Welt welche die negative Grundhaltung hervorruft,
sich diese immer mehr bestätigen und verstärken muß.
-> bis dahin wo wir heute sind -> Mißtrauen als gesellschaftliche Normalität.
Zitat: |
Zitat: |
Zitat: | Das ist genau das, wenn so jemand sagt: "ich liebe dich", fühlt man sich zwischen - was wars? - Meerschweinchen und Frischkäse eingeordnet, mehr sagt das nicht mehr aus. |
tja - als Atheist in ner Gesellschaft aufgewachsen wo materieller Besitz nicht alles bedeutet,
habe ich da ne andere Erziehung genossen als die in der hiesigen Gesellschaft üblich.
Grundsatz -> man liebt NUR Menschen -> Gegenstände KANN man nicht LIEBEN (was durchaus Sinn macht,
weil man von ihnen keine Liebe empfangen kann - sich also diesbezüglich verausgabt)
und Tiere -> waren in ner bäuerlichen Umgebung zum Verzehr da -> man respektiert sie
weil es lebewesen sind und weil Respekt ihren Nutzwert erhält und verbessert, aber
man verliebt sich nicht in das was man TÖTEN wird
Allerdings - liebe Astarte ( )war da auch das zwischenmenschliche Umfeld entsprechend von Liebe geprägt = positiv
determiniert, das es nicht nötig war sich ner Ersatzliebe für Tiere oder tote Gegenstände zuzuwenden. |
Seltsam, in einer katholischen Umgebung aufgewachsen, habe ich eine Erziehung genossen, die da sehr ähnlich ist.... |
m.E. liegt eh alles viel näher beieinander als eine von Differnzierung um der Differnzierung Willen - feindseelig-mißtrauisch geprägte
Determination vermuten ließe.
Man kann sich doch nicht mit allem und jeden "auf Teufel komm raus" bekriegen wollen und dann
meinen das Leben wäre hart, ungerecht und Scheiße, weil er deswegen auch "raus kommt"
Gesellschaft IST Konsens - und ohne Konsens keine Gesellschaft.
Von daher beklagen sich die Geselschaftkritiker gar nicht differenziert darüber
das die Gesellschaft scheiße ist, sondern darüber das sie zunehmend NICHT mehr ist.
Legen in ihrer Kritik aber maximalen Wert auf Differnzierung von anderen Kritikern
_________________ Augen auf dann kann nichts passieren
Zuletzt bearbeitet von AXO am 21.07.2009, 19:55, insgesamt 2-mal bearbeitet |
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zelig Kultürlich
Anmeldungsdatum: 31.03.2004 Beiträge: 25405
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Kival Profeminist Ghost
Anmeldungsdatum: 14.11.2006 Beiträge: 24071
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(#1332262) Verfasst am: 21.07.2009, 19:57 Titel: |
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: )
_________________ "A basic literacy in statistics will one day be as necessary for efficient citizenship as the ability to read and write." (angeblich H. G. Wells)
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AXO nach unbekannt auf unbestimmte Zeit verzogen
Anmeldungsdatum: 05.02.2007 Beiträge: 10129
Wohnort: Thüringen
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(#1332266) Verfasst am: 21.07.2009, 20:01 Titel: |
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Das Gedicht "definiert" Liebe als Abwesenheit von Wiedrigkeiten.
Aus welcher Intension heraus dichtet man denn über Liebe - bzw. befasst man sich überhaupt
intensiver mit ihr?
_________________ Augen auf dann kann nichts passieren
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Kival Profeminist Ghost
Anmeldungsdatum: 14.11.2006 Beiträge: 24071
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(#1332276) Verfasst am: 21.07.2009, 20:16 Titel: |
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AXO hat folgendes geschrieben: |
Das Gedicht "definiert" Liebe als Abwesenheit von Wiedrigkeiten. |
Ehm, nein? Das Gedicht sagt, dass es aus verschiedenen Gesichtspunkten ganz verschieden erscheint und Liebe ("also") schlicht ist, was sie ist. Sie ist für uns nicht logisch-konsistent fassbar.
_________________ "A basic literacy in statistics will one day be as necessary for efficient citizenship as the ability to read and write." (angeblich H. G. Wells)
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fräulein rottenmeier registrierter User
Anmeldungsdatum: 16.02.2009 Beiträge: 1106
Wohnort: Saint Louis
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(#1332281) Verfasst am: 21.07.2009, 20:22 Titel: |
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Tarvoc hat folgendes geschrieben: |
Das ist noch so ein Nebeneffekt dieses "universal-love"-Unsinns: Man bestimmt Liebe nur noch durch Negationen und zu echten inhaltlichen Bestimmungen kommt es überhaupt nicht mehr. Liebe ist für dich nichts Emotionales, weil "universal love" eben tatsächlich gar nichts ist (bzw. gar nichts bedeutet). Was gar nichts ist, ist natürlich auch nichts Emotionales. Und was gar nichts ist, das lässt sich eben auch nur noch durch Negationen bestimmen, also indem man sagt, was es alles nicht ist. |
du könntest auch eine positive Definition haben. Da du anscheinend an dem, was ich zu sagen habe, nicht interessiert bist, erspare ich dir das. So wie ich es mir erspare, den Rest deines Posts zu lesen.
schönen Abend noch
wünscht
das fräulein (leicht genervt)
_________________ "I can't say I ever could make sense out of electricity when anyone tried to explain it. But, no, these lights are scientific. They work by magic.
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L.E.N. im falschen Film
Anmeldungsdatum: 25.05.2004 Beiträge: 27745
Wohnort: Hamburg
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(#1332287) Verfasst am: 21.07.2009, 20:30 Titel: |
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fräulein rottenmeier hat folgendes geschrieben: | Tarvoc hat folgendes geschrieben: |
Das ist noch so ein Nebeneffekt dieses "universal-love"-Unsinns: Man bestimmt Liebe nur noch durch Negationen und zu echten inhaltlichen Bestimmungen kommt es überhaupt nicht mehr. Liebe ist für dich nichts Emotionales, weil "universal love" eben tatsächlich gar nichts ist (bzw. gar nichts bedeutet). Was gar nichts ist, ist natürlich auch nichts Emotionales. Und was gar nichts ist, das lässt sich eben auch nur noch durch Negationen bestimmen, also indem man sagt, was es alles nicht ist. |
du könntest auch eine positive Definition haben. Da du anscheinend an dem, was ich zu sagen habe, nicht interessiert bist, erspare ich dir das. So wie ich es mir erspare, den Rest deines Posts zu lesen.
schönen Abend noch
wünscht
das fräulein (leicht genervt) |
_________________ Ich will Gott lästern dürfen! Weg mit §166 StGB!
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AXO nach unbekannt auf unbestimmte Zeit verzogen
Anmeldungsdatum: 05.02.2007 Beiträge: 10129
Wohnort: Thüringen
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(#1332289) Verfasst am: 21.07.2009, 20:30 Titel: |
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Kival hat folgendes geschrieben: | AXO hat folgendes geschrieben: |
Das Gedicht "definiert" Liebe als Abwesenheit von Wiedrigkeiten. |
Ehm, nein? Das Gedicht sagt, dass es aus verschiedenen Gesichtspunkten ganz verschieden erscheint und Liebe ("also") schlicht ist, was sie ist. Sie ist für uns nicht logisch-konsistent fassbar. |
ja - das stimmt
Die verschiedenen Gesichtspunkte sind aber durchweg alle von Mißtrauen geprägt,
also keineswegs verschieden genug um von einer objektiven Betrachtung zu zeugen.
Dementsprechend ist die Feststellung das Liebe ist was sie ist nichts weiter als ein
Ausweg ihre Daseinsberechtigung auf neutraler Ebene per "Dekret" zu retten.
Ihre Glaubwürdigkeit unterstreicht das nicht gerade - aber wer der zufrieden und glücklich
geliebt wird und liebt,
die verschiedenen positiven Gesichtspunkte hervorheben könnte also -> dichtet schon über Liebe?
_________________ Augen auf dann kann nichts passieren
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zelig Kultürlich
Anmeldungsdatum: 31.03.2004 Beiträge: 25405
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(#1332299) Verfasst am: 21.07.2009, 20:45 Titel: |
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Kival hat folgendes geschrieben: | AXO hat folgendes geschrieben: |
Das Gedicht "definiert" Liebe als Abwesenheit von Wiedrigkeiten. |
Ehm, nein? Das Gedicht sagt, dass es aus verschiedenen Gesichtspunkten ganz verschieden erscheint und Liebe ("also") schlicht ist, was sie ist. Sie ist für uns nicht logisch-konsistent fassbar. |
Danke Kival. Und sie urteilt nicht. Scheint mir das Gedicht auch zu sagen.
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Kival Profeminist Ghost
Anmeldungsdatum: 14.11.2006 Beiträge: 24071
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(#1332302) Verfasst am: 21.07.2009, 20:47 Titel: |
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Ja, Fried würde da m.E. ziemlich sicher auch zustimmen, dass Liebe nicht urteilt. Ich auch, aber aus einen anderem Grund
_________________ "A basic literacy in statistics will one day be as necessary for efficient citizenship as the ability to read and write." (angeblich H. G. Wells)
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Evilbert auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.09.2003 Beiträge: 42408
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(#1332303) Verfasst am: 21.07.2009, 20:50 Titel: |
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Das nächste Mal, wenn mich jemand fragt: "Bin ich zu dick?" würde ich euch gern zitieren, wenn es nicht eh zwecklos wäre.
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zelig Kultürlich
Anmeldungsdatum: 31.03.2004 Beiträge: 25405
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(#1332305) Verfasst am: 21.07.2009, 20:58 Titel: |
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Noseman hat folgendes geschrieben: | Das nächste Mal, wenn mich jemand fragt: "Bin ich zu dick?" würde ich euch gern zitieren, wenn es nicht eh zwecklos wäre. |
Ich habe mal gelesen, daß man zu solcherart Fragen am besten gar nichts sagt, sondern einfach nur zuhört, oder kuschelt oder so. : )
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Tarvoc would prefer not to.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44684
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(#1332307) Verfasst am: 21.07.2009, 21:12 Titel: |
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Ich habe hier bereits Beschreibungen davon abgegeben, was für mich Liebe ist. Du sagst immer nur, was sie nicht ist.
Was ich gesagt habe, ist, dass ich das für ein "Symptom" deiner Art von Einstellung zu diesem Thema halte, weiter nichts.
Bin ich interessiert daran, was du sagst? Bis zu einem gewissen Grad sicher. Ich warte darauf, dass du etwas sagst.
_________________ "Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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Hornochse Orthographiefetischist
Anmeldungsdatum: 22.07.2007 Beiträge: 8223
Wohnort: Bundeshauptstadt
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(#1332453) Verfasst am: 22.07.2009, 00:12 Titel: |
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zelig hat folgendes geschrieben: | Kival hat folgendes geschrieben: | AXO hat folgendes geschrieben: |
Das Gedicht "definiert" Liebe als Abwesenheit von Wiedrigkeiten. |
Ehm, nein? Das Gedicht sagt, dass es aus verschiedenen Gesichtspunkten ganz verschieden erscheint und Liebe ("also") schlicht ist, was sie ist. Sie ist für uns nicht logisch-konsistent fassbar. |
Danke Kival. Und sie urteilt nicht. Scheint mir das Gedicht auch zu sagen. |
Und inwiefern sollte das Tarvocs Ausführungen widersprechen?
Die Aussage, die Liebe urteile nicht, halte ich für Schwurbelei. Die Liebe ist ein Urteil.
_________________ Alles könnte anders sein - und fast nichts kann ich ändern.
- Niklas Luhmann -
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Kival Profeminist Ghost
Anmeldungsdatum: 14.11.2006 Beiträge: 24071
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(#1332454) Verfasst am: 22.07.2009, 00:13 Titel: |
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Hornochse hat folgendes geschrieben: |
Die Aussage, die Liebe urteile nicht, halte ich für Schwurbelei. Die Liebe ist ein Urteil. |
Hach, Du bist so hartherzig, Horntier. Ich sehe das aber auch so, also vor allem den zweiten Satz.
_________________ "A basic literacy in statistics will one day be as necessary for efficient citizenship as the ability to read and write." (angeblich H. G. Wells)
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fräulein rottenmeier registrierter User
Anmeldungsdatum: 16.02.2009 Beiträge: 1106
Wohnort: Saint Louis
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(#1332499) Verfasst am: 22.07.2009, 07:25 Titel: |
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Tarvoc hat folgendes geschrieben: |
Ich habe hier bereits Beschreibungen davon abgegeben, was für mich Liebe ist. Du sagst immer nur, was sie nicht ist.
Was ich gesagt habe, ist, dass ich das für ein "Symptom" deiner Art von Einstellung zu diesem Thema halte, weiter nichts.
Bin ich interessiert daran, was du sagst? Bis zu einem gewissen Grad sicher. Ich warte darauf, dass du etwas sagst. |
ich hab schon auf 1. Kor 13 verwiesen, worin durchaus auch gesagt wird, was Liebe ist, und nicht nur, was sie nicht ist:
Zitat: | Das Hohelied der Liebe
1 Wenn ich mit Menschen- und mit Engelzungen redete und hätte die Liebe nicht, so wäre ich ein tönendes Erz oder eine klingende Schelle. 2 Und wenn ich prophetisch reden könnte und wüsste alle Geheimnisse und alle Erkenntnis und hätte allen Glauben, sodass ich Berge versetzen könnte, und hätte die Liebe nicht, so wäre ich nichts. 3 Und wenn ich alle meine Habe den Armen gäbe und ließe meinen Leib verbrennen1 und hätte die Liebe nicht, so wäre mir's nichts nütze. 4 Die Liebe ist langmütig und freundlich, die Liebe eifert nicht, die Liebe treibt nicht Mutwillen, sie bläht sich nicht auf, 5 sie verhält sich nicht ungehörig, sie sucht nicht das Ihre, sie lässt sich nicht erbittern, sie rechnet das Böse nicht zu, 6 sie freut sich nicht über die Ungerechtigkeit, sie freut sich aber an der Wahrheit; 7 sie erträgt alles, sie glaubt alles, sie hofft alles, sie duldet alles. 8 Die Liebe hört niemals auf, wo doch das prophetische Reden aufhören wird und das Zungenreden aufhören wird und die Erkenntnis aufhören wird. 9 Denn unser Wissen ist Stückwerk und unser prophetisches Reden ist Stückwerk. 10 Wenn aber kommen wird das Vollkommene, so wird das Stückwerk aufhören. 11 Als ich ein Kind war, da redete ich wie ein Kind und dachte wie ein Kind und war klug wie ein Kind; als ich aber ein Mann wurde, tat ich ab, was kindlich war. 12 Wir sehen jetzt durch einen Spiegel ein dunkles Bild; dann aber von Angesicht zu Angesicht. Jetzt erkenne ich stückweise; dann aber werde ich erkennen, wie ich erkannt bin. 13 Nun aber bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei; aber die Liebe ist die größte unter ihnen |
Meine eigene Definition ist: Liebe ist die Entscheidung, alle und alles als das zu sehen, was sie sind (und ihnen nicht meine Ideale und Erwartungen überzustülpen und sie damit zu verwechseln - was nie perfekt möglich ist, aber was ich immer anstreben kann) und alle/alles anzunehmen, wie sie sind. Und nicht so, wie ich sie gern hätte, und nicht so, wie ich mir denke, dass sie sein müssten. Andere Menschen (und Tiere, Pflanzen, Steine etc) sind eigenständige Entitäten, und nicht in erster Linie meine Projektionsflächen.
Dies beinhaltet durchaus, dass ich Verhaltensweisen von andern Menschen verurteile und Konsequenzen daraus ziehe; das heisst aber auch, dass ich ihnen in ihrem Wert und ihrer Würde als Mensch nichts wegnehme, auch wenn sie sich auf eine Art verhalte, die ich nicht gutheisse.
Das beinhaltet, nicht naiv zu sein. Wenn ich weiss, dass einer die Neigung hat, Geld zu stehlen, werde ich dafür sorgen, dass diese Person keine Gelegenheit dazu bekommt. Ich kann sie aber dennoch mit diesem Fehler annehmen, wie sie ist, und muss nicht versuchen, sie zu verändern oder auf irgend eine Weise zu einem besseren Menschen zu machen.
grüsse, das fräulein
_________________ "I can't say I ever could make sense out of electricity when anyone tried to explain it. But, no, these lights are scientific. They work by magic.
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Alchemist registrierter User
Anmeldungsdatum: 03.08.2004 Beiträge: 27897
Wohnort: Hamburg
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(#1332509) Verfasst am: 22.07.2009, 08:29 Titel: |
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Ich bin der Meinung, dass man andere Menschen ihre Würde zusprechen kann und sie respketieren kann, ohne in diese absolut weltfremde, überidealistische Liebe-Deinen-Nächsten-Wie-Dich-Selbst-Sülze abzudriften.
Es gitb nunmal Menschen, die sind einfach unsympatische dumme Kotzbrocken. Und die liebe ich ganz bestimmt nicht. Ich halte das für unrealistisch so etwas zu behaupten. Da bin ich doch lieber ehrlich. Ich muss nicht jeden lieben, um ein guter Mensch zu sein und ich bin der Meinung, dass das gar nicht funktioniert.
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Querdenker registrierter User
Anmeldungsdatum: 27.05.2005 Beiträge: 1830
Wohnort: NRW
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(#1332514) Verfasst am: 22.07.2009, 08:57 Titel: |
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fräulein rottenmeier hat folgendes geschrieben: |
Meine eigene Definition ist: Liebe ist die Entscheidung, alle und alles als das zu sehen, was sie sind (und ihnen nicht meine Ideale und Erwartungen überzustülpen und sie damit zu verwechseln - was nie perfekt möglich ist, aber was ich immer anstreben kann) und alle/alles anzunehmen, wie sie sind. Und nicht so, wie ich sie gern hätte, und nicht so, wie ich mir denke, dass sie sein müssten. Andere Menschen (und Tiere, Pflanzen, Steine etc) sind eigenständige Entitäten, und nicht in erster Linie meine Projektionsflächen. |
Das was Du hier beschreibst, ist nicht Liebe, sondern ganz profan Respekt und/oder Achtung.
_________________ Gewöhnlich glaubt der Mensch, wenn er nur Worte hört, es müsse sich dabei doch auch was denken lassen. (Johann Wolfgang von Goethe)
Die Bibel: Ein Buch, sie zu knechten, sie alle zu finden, Ins Dunkel zu treiben und ewig zu binden (frei nach Tolkien)
Reinhard Mey - Sei wachsam (live)
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astarte Foren-Admin

Anmeldungsdatum: 13.11.2006 Beiträge: 46545
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(#1332518) Verfasst am: 22.07.2009, 09:42 Titel: |
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Querdenker hat folgendes geschrieben: | fräulein rottenmeier hat folgendes geschrieben: |
Meine eigene Definition ist: Liebe ist die Entscheidung, alle und alles als das zu sehen, was sie sind (und ihnen nicht meine Ideale und Erwartungen überzustülpen und sie damit zu verwechseln - was nie perfekt möglich ist, aber was ich immer anstreben kann) und alle/alles anzunehmen, wie sie sind. Und nicht so, wie ich sie gern hätte, und nicht so, wie ich mir denke, dass sie sein müssten. Andere Menschen (und Tiere, Pflanzen, Steine etc) sind eigenständige Entitäten, und nicht in erster Linie meine Projektionsflächen. |
Das was Du hier beschreibst, ist nicht Liebe, sondern ganz profan Respekt und/oder Achtung. |
Richtig. Vielleicht mit ner Fähigkeit vereint, sich an etwas ohne große Erwartung freuen zu können. Das finde ich auch ganz sympathisch, aber das mit dem großen Wort Liebe zu betiteln, ist mir zu dick aufgetragen, und es lässt sowenig Steigerung zu.
_________________ Tja
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AXO nach unbekannt auf unbestimmte Zeit verzogen
Anmeldungsdatum: 05.02.2007 Beiträge: 10129
Wohnort: Thüringen
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(#1332543) Verfasst am: 22.07.2009, 10:29 Titel: |
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zelig hat folgendes geschrieben: | Noseman hat folgendes geschrieben: | Das nächste Mal, wenn mich jemand fragt: "Bin ich zu dick?" würde ich euch gern zitieren, wenn es nicht eh zwecklos wäre. |
Ich habe mal gelesen, daß man zu solcherart Fragen am besten gar nichts sagt, sondern einfach nur zuhört, oder kuschelt oder so. : ) |
Das ist ein Gerücht - bei konsquenter Anwendung wirst Du früher oder später als ignorant und gleichgültig eingestuft.
Ich schätz mal das man jemanden der sich selbst nicht recht ist auch nichts wirklich recht machen kann.
_________________ Augen auf dann kann nichts passieren
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AXO nach unbekannt auf unbestimmte Zeit verzogen
Anmeldungsdatum: 05.02.2007 Beiträge: 10129
Wohnort: Thüringen
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(#1332548) Verfasst am: 22.07.2009, 10:33 Titel: |
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zelig hat folgendes geschrieben: | Kival hat folgendes geschrieben: | AXO hat folgendes geschrieben: |
Das Gedicht "definiert" Liebe als Abwesenheit von Wiedrigkeiten. |
Ehm, nein? Das Gedicht sagt, dass es aus verschiedenen Gesichtspunkten ganz verschieden erscheint und Liebe ("also") schlicht ist, was sie ist. Sie ist für uns nicht logisch-konsistent fassbar. |
Danke Kival. Und sie urteilt nicht. Scheint mir das Gedicht auch zu sagen. |
Mir sagt das Gedicht das Liebe mit Gleichgültigkeit austauschbar wäre, falls der Dichter
zutreffend gedichtet hat.
_________________ Augen auf dann kann nichts passieren
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fräulein rottenmeier registrierter User
Anmeldungsdatum: 16.02.2009 Beiträge: 1106
Wohnort: Saint Louis
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(#1332692) Verfasst am: 22.07.2009, 15:04 Titel: |
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Querdenker hat folgendes geschrieben: | fräulein rottenmeier hat folgendes geschrieben: |
Meine eigene Definition ist: Liebe ist die Entscheidung, alle und alles als das zu sehen, was sie sind (und ihnen nicht meine Ideale und Erwartungen überzustülpen und sie damit zu verwechseln - was nie perfekt möglich ist, aber was ich immer anstreben kann) und alle/alles anzunehmen, wie sie sind. Und nicht so, wie ich sie gern hätte, und nicht so, wie ich mir denke, dass sie sein müssten. Andere Menschen (und Tiere, Pflanzen, Steine etc) sind eigenständige Entitäten, und nicht in erster Linie meine Projektionsflächen. |
Das was Du hier beschreibst, ist nicht Liebe, sondern ganz profan Respekt und/oder Achtung. |
Achtung, meinetwegen - Achtsamkeit ist vielleicht noch das bessere Wort.
Respekt würde ich das nicht nennen, denn so wie ich das verstehe, ist Respekt immer leistungsabhängig. Ich respektiere dich für irgend etwas, was du besonders gut kannst und was ich beeindruckend finde. Liebe ist aber unabhängig von Leistung.
grüsse, das fräulein
_________________ "I can't say I ever could make sense out of electricity when anyone tried to explain it. But, no, these lights are scientific. They work by magic.
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fräulein rottenmeier registrierter User
Anmeldungsdatum: 16.02.2009 Beiträge: 1106
Wohnort: Saint Louis
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(#1332693) Verfasst am: 22.07.2009, 15:08 Titel: |
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astarte hat folgendes geschrieben: | Querdenker hat folgendes geschrieben: | fräulein rottenmeier hat folgendes geschrieben: |
Meine eigene Definition ist: Liebe ist die Entscheidung, alle und alles als das zu sehen, was sie sind (und ihnen nicht meine Ideale und Erwartungen überzustülpen und sie damit zu verwechseln - was nie perfekt möglich ist, aber was ich immer anstreben kann) und alle/alles anzunehmen, wie sie sind. Und nicht so, wie ich sie gern hätte, und nicht so, wie ich mir denke, dass sie sein müssten. Andere Menschen (und Tiere, Pflanzen, Steine etc) sind eigenständige Entitäten, und nicht in erster Linie meine Projektionsflächen. |
Das was Du hier beschreibst, ist nicht Liebe, sondern ganz profan Respekt und/oder Achtung. |
Richtig. Vielleicht mit ner Fähigkeit vereint, sich an etwas ohne große Erwartung freuen zu können. Das finde ich auch ganz sympathisch, aber das mit dem großen Wort Liebe zu betiteln, ist mir zu dick aufgetragen, und es lässt sowenig Steigerung zu. |
keine Erwartungen zu haben, halte ich allerdings für eine sehr grosse Fähigkeit, die auch ein grosses Wort verdient.
Andere in die eigenen Erwartungen einzusperren, ist auch etwas, was viele Beziehungen und Freundschaften sehr belastet, und erwartungsfrei zu sein, und nichts für selbstverständlich zu nehmen, fördert Freundschaft und Wohlbefinden im Zusammensein.
grüsse, das fräulein
_________________ "I can't say I ever could make sense out of electricity when anyone tried to explain it. But, no, these lights are scientific. They work by magic.
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