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Mr. Burns Be careful with superglue
Anmeldungsdatum: 09.12.2008 Beiträge: 329
Wohnort: Berg. Gladb.
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(#1333721) Verfasst am: 24.07.2009, 18:29 Titel: Jesus und die Essener? |
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Ein alter Hut für manche, aber ich wollte nochmal auf die möglichen Wurzeln des Christentums kommen, im Judentum klar, aber die Essener im besonderen.
Am Toten Meer (Qumran) hat man im letzten Jahrhundert Schriftrollen gefunden, mit den ältesten Bibelschriften überhaupt:
http://de.wikipedia.org/wiki/Schriftrollen_vom_Toten_Meer
Diese Schriften, (hab nur Bruchstücke davon lesen können), beschreiben teilweise die jüdischen Essener-Gemeinschaften, so sind unter anderen Regelwerke überliefert, Briefe und Apokalypsen mit Endzeitkämpfe, Prophetenbücher u. a.. obwohl skurrile Theorien auftauchen(RKK Verschwörung um Schriften zu verheimlichen) kann man in diesen Schriften ein bekannten Aberglaube entdecken, vielmehr seine Wurzeln(Das Christentum).
Der jüdische Philosoph Philon und der Historiker Flavius Josephus haben noch im ersten Jahrhundert über die Essener geschrieben, größtenteils Vorteilhaft, diese hätten um 70 nach Christus, bei der Tempelzerstörung, Sklaverei und Exil, ihren Aberglaube im Mittelmeer missionieren können, durch die Qumran-Funde, kann man sich ein Gutes Bild machen wie die tickten, einige Bücher versuchen Jesus als Essener zu deuten, auch weil einiges besser passt, wenn man die Essener im Hinterkopf hat, manche Schriften aus den Krügen stammen auch von anderen Richtungen, vielleicht aus dem Tempel gerettet, jedenfalls sind die Essener, die sich 2 Jahrhunderte vorher wegen Priesterzoff abspalteten, verschwunden, werden nichtmal durch jüdische Überlieferungen gerettet, sie sind in der Bibel unterrepräsentiert, im Neuen Testament nur versteckt.
Das Neue Testament, was jahrzehnte nach dem Fall des Tempels, ohne Augenzeugen in griechisch geschrieben wurde, für historische Begebenheiten wurde scheinbar Josephus Bücher gebraucht(Lukas mindestens), nennt keine Essener, aber indirekt gibt es Hinweise, dass Jesus von diesen Verehrer Gottes abstammt, oder die Fantasieschriftsteller essenisch angehaucht waren. Bei Matthäus sagt Jesus: Ihr habt gehört, ihr sollt eure Nächsten lieben und eure Feinde hassen... dieses Gebot findet sich bei den Essener wieder, nicht bei dem übrigen Judentum, siehe Gemeinderegel 1QS 1,3-6., dort soll man gottgefällige lieben und die anderen hassen. http://www.qumran.org/js/qumran/hss/1qs http://de.wikipedia.org/wiki/Essener
Um an Jesus anzudocken, braucht man nur zu sehen, was die Essener glaubten und wie sie lebten, hier was die Essener wohl auszeichnete, und zu Jesus passt, alles passt nicht aber die Grundzüge sind bemerkenswert:
Sie nahmen das AT wortwörtlich und vertrauten auf im NT genannte Propheten, Moses als Vorbild.
Die essener lebten in Gütergemeinschaften, verkauften ihr Land für die Gemeinschaftskasse.
Armut und Gerechtigkeit war ihnen wichtig, sie lehnten das weltliche ab und wollten kein Besitz.
Sie predigten die Umkehr der Sünden und Buße zur Rettung des jüdischen Heils, Gesetzestreue.
Sie kannten die Taufe und perfektionierten sie, um die priesterliche Reinlichkeit zu bewahren.
Sie hielten die jerusalemer Hohepriester für Söhne des Teufels, ungerecht und unheilbringend.
Sie feierten ihre Märtyrer im Kampf gegen die böse Macht der Finsternis, wurden auch verfolgt.
Sie lebten außerhalb von Städten, zogen in die Wüsten, waren im Streit mit etablierten Parteien.
Glaubten an Dämonen, an Sünden, am gefährlichen Teufel, an Widerauferstehung des Fleisches.
Sie weiteten das Priestertum auf Leihen aus, bilden Hoheprieter aus, wollten so das Heil besorgen.
Philon schreibt: Sie gehen dazu über, ihre Verstehensfähigkeit zu heiligen(heiliger Geist daher?)
Ihr Endzeitglaube mit Licht und Finsternis Gleichnissen kommen im NT vor.
Damaskus nannten sie ihren Außenposten, vielleicht wurde dort Paulus bekehrt, durch Licht?
Sie lebten asketisch, ohne Frauen, deren frühes Mönchtum ist dem christlichen sehr nahe gewesen.
Glaubten an einen Messias, haben ihn bis zum Sturz des Tempels erwartet, glaubten an neuen Bund.
Ein Lehrer der Gerechtigkeit hatte 12 Räte unter sich(Herkunft der 12 Aposteln?)
Sie schreiben Briefe an ihre Kommunen, um sie in ihr Glaube zu stärken und vor irrlehren zu warnen
Sie erwarten einen Messias, der auch Hohepriester ist, der Hebräerbrief stellt Jesus als solcher dar.
Sie waren friedliebend aber voller giftiger Worte gegen die böse Macht und deren Anhänger.
Tieropfer waren ihnen übel, Brot wurde anstelle gebrochen, das Abendmahl? Wein war aber Tabu. Brot und Wein kommt vom Priestertum von Melchisedek, den Gerechten König und Priester, wurde im Qumran auch als Messias erwartet, Gerechter König und Hohepriester zugleich (11QMelch 2,9-1 (im Hebräerbrief taucht mehrmals Jesus in der Ordnung Melchisedeks auf, als Hohepriester)
Die glaubten an die Auferweckung von Toten (4Q521), dass Gott alles leitet und bald Gerechtigkeit bringt, ein neuer Bund war geschlossen worden.
Die Essener hatten eigenes Stadtteil in Jerusalem, sogar ein eigenes Tor laut Josephus(Bell V145)
Vielleicht sind Essener gemeint, wenn bei Apostelgeschichte 6,7, Priester gläubig werden, jedenfalls hat man, wenn man sich ein wenig mit Essener auseinandersetzt, über Josephus, Philon und Qumran-Schriften, viele Erleuchtungen zu dem irrsinn der Jesus-Anhänger, ob der heilige Geist daher kommt ist unlösbar aber der Rest zeigt diese Endzeitsekte mit Messiaserwartung nah an Christus rankommen, die Frage warum die Essener nicht im NT genannt werden, wobei soviele Ähnlichkeiten gegeben sind, erübrigt sich dann, es scheint prima zu passen. Die Sekte der Essener hatte eine Niederlassung im Ausland, das Christentum, oder aber, als der Tempel wegfiel, haben Essener, sich ihren nie gekommenen Messias rückdatiert und so ihr Heil gerettet, wenigstens auf Papier, oder aber alles ist wahr... ach guter Witz.
_________________ Als Jesus nackt auf dem Kreuz verstarb, leerte sich sein Darm mit dem letzten Abendmahl auf seine Füße. Aus ästhetischen Gründen trägt er daher auf alle Darstellungen eine Windel.
Zuletzt bearbeitet von Mr. Burns am 24.07.2009, 20:52, insgesamt einmal bearbeitet |
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vrolijke Bekennender Pantheist

Anmeldungsdatum: 15.03.2007 Beiträge: 46732
Wohnort: Stuttgart
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(#1333734) Verfasst am: 24.07.2009, 19:12 Titel: |
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Das einzige was ich bei eine Qumram-Ausstellung festgestellt habe: "die haben sich schon vor 2000 jahr über den rechten Glauben gestritten".
_________________ Glück ist kein Geschenk der Götter; es ist die Frucht der inneren Einstellung.
Erich Fromm
Sich stets als unschuldiges Opfer äußerer Umstände oder anderer Menschen anzusehen ist die perfekte Strategie für lebenslanges Unglücklichsein.
Grenzen geben einem die Illusion, das Böse kommt von draußen
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tillich (epigonal) hat Spaß
Anmeldungsdatum: 12.04.2006 Beiträge: 22263
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(#1333820) Verfasst am: 24.07.2009, 22:29 Titel: |
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Ach je, die Essener mal wieder. Sorry, aber das ist einfach Quatsch, dass die Jesusbewegung darin ihren Ursprung hätte. Bzw., um "Quatsch" etwas seriöser zu formulieren: Es ist historisch einfach nicht besonders wahrscheinlich zu machen. Null Belege.
Interessant sind die Essener als ein Beleg dafür, wie vielgestaltig das damalige Judentum war, und als Vergleichsquelle für die Jesusbewegung/ das Urchristentum. Dass sich da bei zwei verschiedenen Sondergruppen des Judentums zu grob derselben Zeit viele Gemeinsamkeiten finden lassen, ist ja wohl kaum überraschend.
_________________ "YOU HAVE TO START OUT LEARNING TO BELIEVE THE LITTLE LIES." -- "So we can believe the big ones?" -- "YES."
(Death / Susan, in: Pratchett, Hogfather)
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jagy Herb Derpington III.
Anmeldungsdatum: 26.11.2006 Beiträge: 7275
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(#1333831) Verfasst am: 24.07.2009, 22:51 Titel: |
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tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: | Ach je, die Essener mal wieder. Sorry, aber das ist einfach Quatsch, dass die Jesusbewegung darin ihren Ursprung hätte. Bzw., um "Quatsch" etwas seriöser zu formulieren: Es ist historisch einfach nicht besonders wahrscheinlich zu machen. Null Belege.
Interessant sind die Essener als ein Beleg dafür, wie vielgestaltig das damalige Judentum war, und als Vergleichsquelle für die Jesusbewegung/ das Urchristentum. Dass sich da bei zwei verschiedenen Sondergruppen des Judentums zu grob derselben Zeit viele Gemeinsamkeiten finden lassen, ist ja wohl kaum überraschend. |
Jedenfalls zeigt es aber mal wieder, dass nichts am Christentum original ist.
"Grob derselben Zeit" ist übrigens nicht ganz richtig, die Essener gab es vor dem Christentum.
Und "Null Belege" ist ja wohl stark übertrieben. Immerhin gibt es da etwas vor dem Christentum, dass frappierend viele Übereinstimmungen mit dem später auftretenden Christentum hat. Das muss nicht zwangsläufig für Kausalität sprechen. Aber es spricht erstens nicht dagegen und zweitens kann man es auch nicht einfach so als völlig irrelevant wegbügeln.
_________________ INGLIP HAS BEEN SUMMONED - IT HAS BEGUN!
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pewe auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 20.01.2008 Beiträge: 3377
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(#1333849) Verfasst am: 24.07.2009, 23:29 Titel: |
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jagy hat folgendes geschrieben: |
Jedenfalls zeigt es aber mal wieder, dass nichts am Christentum original ist. |
So am Kreuz ganz cool die Welt retten - Einzigartig.
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Evilbert auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.09.2003 Beiträge: 42408
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(#1333863) Verfasst am: 25.07.2009, 00:15 Titel: |
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pewe hat folgendes geschrieben: | jagy hat folgendes geschrieben: |
Jedenfalls zeigt es aber mal wieder, dass nichts am Christentum original ist. |
So am Kreuz ganz cool die Welt retten - Einzigartig. |
Es hingen auch schon andere Gottheiten an irgendwelchen Pfählen herum. Odin zum Beispiel, gibt bestimmt aber auch noch einen Haufen andere.
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tillich (epigonal) hat Spaß
Anmeldungsdatum: 12.04.2006 Beiträge: 22263
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(#1333864) Verfasst am: 25.07.2009, 00:17 Titel: |
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jagy hat folgendes geschrieben: | Jedenfalls zeigt es aber mal wieder, dass nichts am Christentum original ist. |
Es zeigt, dass vieles nicht original ist. Dass zeigen aber auch andere Vergleiche sowieso schon und kommt auch ganz klar in den Quellen zum Ausdruck. Und?
jagy hat folgendes geschrieben: | "Grob derselben Zeit" ist übrigens nicht ganz richtig, die Essener gab es vor dem Christentum. |
Deswegen "grob".
jagy hat folgendes geschrieben: | Und "Null Belege" ist ja wohl stark übertrieben. Immerhin gibt es da etwas vor dem Christentum, dass frappierend viele Übereinstimmungen mit dem später auftretenden Christentum hat. Das muss nicht zwangsläufig für Kausalität sprechen. Aber es spricht erstens nicht dagegen und zweitens kann man es auch nicht einfach so als völlig irrelevant wegbügeln. |
Ich habe möglicherweise auch überreagiert und in Mr Burns Post fälschlich die "skurrilen Theorien" gesehen, von denen er sich eigentlich distanziert.
Dennoch: Was es gibt, sind sowohl Übereinstimmungen als auch deutliche Unterschiede. Bei letzteren zum Beispiel den Rückzug der Essener vom Rest des Volkes und ihre strenge Thoraobeservanz gerade auch bei Reinheitsvorschriften oder beim Sabbat - in der Jesusbewegung findet sich hier just das Gegenteil. Viel größere Übereinstimmungen finden sich eigentlich zwischen der Jesusbewegung und bestimmten Untergruppen der Pharisäer.
Deswegen: Dass Jesus/die Jesusbewegung von den Essenern herstammen würde oder dort in besonderer Weise ihre Wurzeln hätte, bedürfte stärkerer Argumente als die vorhandenen inhaltlichen Übereinstimmungen, von denen es angesichts der Verwurzelung beider Gruppen im Judentum geradezu merkwürdig wäre, wenn es sie nicht gäbe, und die es in ähnlichem Ausmaß auch bei anderen Gruppen gibt.
Natürlich ist es dennoch interessant, sich mit den Essenern ebesno wie mit den anderen Gruppen der damaligen Zeit zu beschäftigen, um die Jesusbewegung religionshistorisch einordnen und verstehen zu können.
_________________ "YOU HAVE TO START OUT LEARNING TO BELIEVE THE LITTLE LIES." -- "So we can believe the big ones?" -- "YES."
(Death / Susan, in: Pratchett, Hogfather)
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MountainKing registrierter User
Anmeldungsdatum: 31.05.2006 Beiträge: 1438
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(#1333871) Verfasst am: 25.07.2009, 00:47 Titel: |
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tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: |
Dennoch: Was es gibt, sind sowohl Übereinstimmungen als auch deutliche Unterschiede. Bei letzteren zum Beispiel den Rückzug der Essener vom Rest des Volkes und ihre strenge Thoraobeservanz gerade auch bei Reinheitsvorschriften oder beim Sabbat - in der Jesusbewegung findet sich hier just das Gegenteil. |
Das stimmt aber nur für den Teil der Jesusbewegung, der sich letztlich durchgesetzt hat, den heidenchristlichen Teil mit einer de facto paulinischen, nicht wirklich originär christlichen Theologie. Die judenchristliche Jerusalemer Gemeinde, geleitet von Jakobus oder Petrus hatte hier, gerade was die Beachtung der Thorahgesetze angeht, eine ganz andere Ansicht und auch das, was man von Jesus in den Evangelien lesen kann, legt durchaus nicht nahe, dass er ernsthaft die Befolgung der Gesetze abschaffen wollte. Es ist doch schon bemerkenswert, dass die Personen, die mit Jesus jahrelang gelebt hatten, bzw. sogar seine Verwandten waren, eine diesbezüglich komplett falsche Sichtweise entwickelt haben sollten, die erst der "nur" durch eine halluzinatorische "Begegnung" mit Jesus bekehrte Paulus in die richtige Bahn lenkte, die wir, wie vieles andere, was sich wahrscheinlich allein durch die schiere quantitative Übermacht und später politische Ränke und nicht weil es die wahre Auslegung war, durchgesetzt hatte, heute als ganz selbstverständlich korrekte Interpretationen und Lehren ansehen.
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Mr. Burns Be careful with superglue
Anmeldungsdatum: 09.12.2008 Beiträge: 329
Wohnort: Berg. Gladb.
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(#1333873) Verfasst am: 25.07.2009, 00:49 Titel: |
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tillich
Ja, einiges passt gar nicht, der Hass gegen Feinde oder ihre geregelte Struktur fehlt, ihr Priestertum und Dualismus, einiges schwebt aber im Hintergrund mit, hab da im Neuen Testament nach Ausdrücken geschaut, Söhne des Lichts und co, da kommen zig essenische Redewendungen vor.
Ein paar durchsichtigere Belege kann man aber schon vorweisen, dass Essener ein Teil des Glaubens für Jesus bildete, dass andere jüdische Richtungen nicht haben, nach dem Hinscheiden Judas, hat man per Los einen 12. Jünger ausgewählt, in der Gemeindeverordnung der Essener waren 12 Räte vorgesehen, vieles wurde über Lose entschieden:
http://www.qumran.org/js/qumran/hss/1qs
Hier soll man ausdrücklich seinen Feind hassen, etwas was Jesus benutzt, um seine Feindesliebe vorzustellen, seine Zuhörer müssten aus Essener bestanden haben, deren Schriften kennen, Pharisäer kannten die Feindesliebe auch: Ihr habt gehört, man soll seine Nächsten lieben und seine Feinde hassen, ich aber sage euch..., das Hassen der Feinde kommt sonst im judentum nicht vor, oder ich habs noch nicht gelesen.
Der heilige Geist, der ist auch im Alten Testament zugegen, bringt hier und da tausende um(Simson mit der Eselsbacke), aber so, wie im Neuen Testament, an der Seite der Jünger, der einem das richtige einredet bei Gericht, kann glatt eine Erweiterung des essenischen Wahrheitsgeistes sein, den man sich erstmal erlernen muss, der später als heilmachender Leiter arbeitet und den richtigen Weg zeigt, in der Gemeindeordnung kommt der heilige Geist mehrfach vor.
Der Hebräer Brief ist essenisch angehaucht, hier wird Jesus mehrfach als Hohepriester vorgestellt, in der Ordnung von Melchisedek(Melchi für König/Zadok für Gerecht) es soll zur Zeit Abrahams diesen Superkönig gegeben haben, obwohl die hebräischen Wortspiele Gerechter König(Melchisedek) später erst möglich wurden, hatte er große Bedeutung, dem hat ja Abraham den zehnten gegeben, gemeinsam haben die rituell Brot gebrochen und Wein geopfert für den Höchsten Gott, was Jesus nachmachte während die Essener Brot und Most weihten.
Die Essener haben bis zum Fall des Tempels auf dem Messias gewartet, ihre Endzeiterwartungen und ihre Sucht nach biblischen Lebensanleitungen haben sie verrückt gemacht, nach dem Fall des Tempels musste es schlimmer um ihre Psyche gehen, ihr Leben bestand darin im AT nach Weisung zu suchen und alles zu befolgen, jetzt waren sie versklavt, der Tempel platt und die anderen Götter lachten darüber, die wären in der Lage gewesen im Exodus diesen Kapitel so enden zu wollen, Messias war schon da, Heil ist jedem zugägnlich nur Gleube muss man den alten Schriften
oder ähnlich gestrickte Theologen anderer Richtungen haben sich so verewigt, sich ihre Fortführung des AT im griechischen Exil mit Jesus zusammengereimt, im Lichte der Aufklärung bleibt ja vom Sonderling Jesus nicht viel wahres übrig.
Also Jesus kann so nicht gelebt haben, Sterne, Dämonen und Wunder, fallen aus technischen Gründen aus, er scheint ein Konstrukt aus dem AT zu sein, die gleichen Stellen wie auch die Essener für ihren Messias benutzten, auch hier wird Moses verehrt und Jesus wandelt mehrfach in den Spuren Moses, er ermahnt diese sündige Generation, wie Moses sein Wüstenvolk nach dem Kalb, bei Moses gehts 40 Jahre in die Wüste, bei Jesus 40 Jahre Feindschaften unter Juden und Zerstörung und Ende des alten Bundes, genau wie auch die Essener mit Moses alles drehten wie sie es wollten, die wollten auch ein neuen Bund.
Jesus wird von anderen jüdischen Gruppen trotz massiver Wunder und großer Zeichen übersehen, also an der schönen Geschichte Jesus und eine schnelle Ausbreitung des Christentums mit sofortiger Heidenmission, mit Verfolgungen und Wunder scheint eher jüdische Theologie zu sein, später von Heiden übernommen. Die Zeit war voller Kriegswirren, Leid und Ungerechtigkeit aber Jesus der nach seiner Auferstehung 40 Tage im Tempel lehrt, wäre schon aufgefallen, schon wegen des Geruchs.
Paulus der vor Ort sein sollte, kennt Jesus nur durch Visionen, das Leben zu der Zeit Jesus wird von den Evangelienschreiber viel später konstruiert, Lukas benutzt für sein Evangelium und seine Apostelgeschichte, Schriften von Flavius Josephus, der sein Werke nach dem Tempelfall auf griechisch verfasste, die Evangelien sind auch mehrere Jahrzehnte nach Jesus geschrieben, nach dem Fall des Tempels wird angenommen, jahrzehnte später entstanden und man hat wie schon beim Alten Teil, Geschehenes aus der Vergangenheit versetzt, prophezeit, wie auch Jesus das Ende des Tempels vorhersieht, kein Stein wird auf dem anderen bleiben.
Man hat also eventuell nur einen Messias, in die Vergangenheit projektiert, 40 Jahre vor dem Fall des Tempels, damit er Moses gleicht mit seinem Wüstenvolk, Jesus droht ja ebenfalls diese sündige Generation mit gleichen Wortlauten, mit Prophezeihungen und Wunder, Dämonenaustreibung...
Das ist doch nicht wirklich passiert oder, was waren aber die Vorbilder für die Story?
Wenn man sich dabei auf Schriften beruht, die den Griechen und Juden bekannt waren und angesehen wurden, Philo und Josephus, dann kommen die Essener dort sehr gut weg, als tolle weise Philosophie, bei Josephus gibt es Propheten die nie irren, Dämonen die ausgetrieben werden, Gott der alles nach Plan leitet, er benutzt die Römer als Werkzeug, falsche Propheten tauchen auf, Aufständische bringen die Juden von ihren gottgewollten Heil ab... diese Tejologie ist auch im Neuen Testament, da es bar jeder Wahrheit war, sind daraus später zig Heräsien entstanden...
Irgendwie ist das Konstrukt Jesus entstanden, oder alles ist wahr und wir haben Probleme , ich zumindest.
_________________ Als Jesus nackt auf dem Kreuz verstarb, leerte sich sein Darm mit dem letzten Abendmahl auf seine Füße. Aus ästhetischen Gründen trägt er daher auf alle Darstellungen eine Windel.
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Alchemist registrierter User
Anmeldungsdatum: 03.08.2004 Beiträge: 27897
Wohnort: Hamburg
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(#1333913) Verfasst am: 25.07.2009, 09:38 Titel: |
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Noseman hat folgendes geschrieben: | pewe hat folgendes geschrieben: | jagy hat folgendes geschrieben: |
Jedenfalls zeigt es aber mal wieder, dass nichts am Christentum original ist. |
So am Kreuz ganz cool die Welt retten - Einzigartig. |
Es hingen auch schon andere Gottheiten an irgendwelchen Pfählen herum. Odin zum Beispiel, gibt bestimmt aber auch noch einen Haufen andere. |
Als jesus da rumhing war er doch noch gar kein gott sondern ein Mensch
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fräulein rottenmeier registrierter User
Anmeldungsdatum: 16.02.2009 Beiträge: 1106
Wohnort: Saint Louis
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(#1333914) Verfasst am: 25.07.2009, 09:45 Titel: |
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jagy hat folgendes geschrieben: | tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: | Ach je, die Essener mal wieder. Sorry, aber das ist einfach Quatsch, dass die Jesusbewegung darin ihren Ursprung hätte. Bzw., um "Quatsch" etwas seriöser zu formulieren: Es ist historisch einfach nicht besonders wahrscheinlich zu machen. Null Belege.
Interessant sind die Essener als ein Beleg dafür, wie vielgestaltig das damalige Judentum war, und als Vergleichsquelle für die Jesusbewegung/ das Urchristentum. Dass sich da bei zwei verschiedenen Sondergruppen des Judentums zu grob derselben Zeit viele Gemeinsamkeiten finden lassen, ist ja wohl kaum überraschend. |
Jedenfalls zeigt es aber mal wieder, dass nichts am Christentum original ist. |
Was ja auch nicht weiter schlimm ist, da es nie darum ging, den Originalitätspreis für die kreativste religiöse Schöpfung der Saison zu gewinnen.
grüsse, das fräulein
_________________ "I can't say I ever could make sense out of electricity when anyone tried to explain it. But, no, these lights are scientific. They work by magic.
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ballancer ... leidet an dianoia ...
Anmeldungsdatum: 27.05.2007 Beiträge: 4767
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(#1333920) Verfasst am: 25.07.2009, 10:10 Titel: |
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fräulein rottenmeier hat folgendes geschrieben: | jagy hat folgendes geschrieben: | tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: | Ach je, die Essener mal wieder. Sorry, aber das ist einfach Quatsch, dass die Jesusbewegung darin ihren Ursprung hätte. Bzw., um "Quatsch" etwas seriöser zu formulieren: Es ist historisch einfach nicht besonders wahrscheinlich zu machen. Null Belege.
Interessant sind die Essener als ein Beleg dafür, wie vielgestaltig das damalige Judentum war, und als Vergleichsquelle für die Jesusbewegung/ das Urchristentum. Dass sich da bei zwei verschiedenen Sondergruppen des Judentums zu grob derselben Zeit viele Gemeinsamkeiten finden lassen, ist ja wohl kaum überraschend. |
Jedenfalls zeigt es aber mal wieder, dass nichts am Christentum original ist. |
Was ja auch nicht weiter schlimm ist, da es nie darum ging, den Originalitätspreis für die kreativste religiöse Schöpfung der Saison zu gewinnen.
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Wer kommt eigentlich auf die Idee, dass Wahrheit originell sein muss?
_________________ 1.Thessalonicher 5,21 "Prüft aber alles und das Gute behaltet."
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ballancer ... leidet an dianoia ...
Anmeldungsdatum: 27.05.2007 Beiträge: 4767
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(#1333925) Verfasst am: 25.07.2009, 10:15 Titel: |
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Mir fällt bei Qumran immer ein, dass Bultman und Co. das Johannesevangelium als geprägt von der griechischen Gnosis verstanden hatten, denn die Begriffspaare Licht und Finsternis, die sehr stark hier vertreten seien, wären nicht jüdisch. Dann aber kam Qumran, und man entdeckte, dass die Essener ganz ausgeprägt so dachten und das auch schrieben, auch vor Jesus und Johannes.
Nur hatten sie einen deutlich anderen Schwerpunkt im Verständnis der Reinheit und des Umganges mit der Gewalt und dem Gesetz.
_________________ 1.Thessalonicher 5,21 "Prüft aber alles und das Gute behaltet."
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