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CDU will Atomausstieg rückgängig machen
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jay
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Anmeldungsdatum: 24.07.2003
Beiträge: 149
Wohnort: Bayern

Beitrag(#20116) Verfasst am: 01.09.2003, 15:43    Titel: Antworten mit Zitat

riptor hat folgendes geschrieben:
Ich kann mir auch nicht vorstellen, wie ein System von Privatunternehmen langfristig ein lauffähiges Stromnetz aufrecht erhalten kann.
Ein Staat müsste hier nicht so sehr auf die Kosten achten.

Warum sollte das nicht gehn? Bis jetzt hat es doch auch gut geklappt. Im Endeffekt isses ja so, das der Staat die erhaltung der Stromnetze zahlt. Die Kosten werden dann teilweise auf den Bürger umgelegt. Aber der Staat/Gemeinden/Städte bestimmen, ob gebaut oder erneuert wird. Wenn es gemacht werden muss und die Gemeinde will nicht, dann übernehmen das auch ab und an die EVU&s.
Von der Kostenfrage her ist es ziemlich egal. Wenn der Staat das ganze Fachpersonal anstellen müsste, würde das ganz schön teuer kommen. So zahlen sie halt nur die Arbeiten, die durch die Stromversorger gemacht werden. Ob sie nun die ganzen Subunternehmen selber anhäuern, oder einen Stromversorger nehmen, der schon Verträge mit den ganzen unternehmen hat, ist doch egal. Wahrscheinlich kommt es durch EVU&s billiger.
Und immerhin ist so der Wettbewerb wenigstens noch ein bischen gegeben (sind zwar nicht mehr viele Stromversorger da, aber immerhin).

Warum muss der Staat nicht auf die Kosten achten? Die müssen doch sparen wo es geht.
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jay
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Anmeldungsdatum: 24.07.2003
Beiträge: 149
Wohnort: Bayern

Beitrag(#20121) Verfasst am: 01.09.2003, 15:45    Titel: Antworten mit Zitat

riptor hat folgendes geschrieben:
Elektrische Energie ist eine elemntare Grundlage unserer Zivilisation.

Stimmt! Damit ist und bleibt es in gewisser weise ein "Druckmittel". Und ich hab es lieber auf ein paar private Unternehmen verteilt, als alles in staatlicher hand zu wissen.
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max
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Anmeldungsdatum: 18.07.2003
Beiträge: 3055

Beitrag(#20296) Verfasst am: 01.09.2003, 21:36    Titel: Antworten mit Zitat

jay hat folgendes geschrieben:
Warum sollte das nicht gehn? Bis jetzt hat es doch auch gut geklappt.

Manchmal ist es doch sinnvoll, auch auf den Rest der Welt zu schauen und aus deren Erfahrungen Konsequenzen ziehen. Der Stromausfall im Nordosten der USA hat ja jeder mitbekommen, genauso dass der Hauptgrund die mangelnde Wartung und die fehlende Modernisierung der Netze war. (der Auslöser mag noch nicht bekannt sein, dass aber auch angesichts des Ausmass des Stromausfalls relativ egal). In Schweden kam es letzten Winter zu teils längeren Stromausfällen. Es war vollkommen überraschend zwinkern für die Jahreszeit Schneefälle aufgetreten, die Teile des Leitungsnetz beschädigt hatten. Das war natürlich auch vor der Liberalisierung/Privatisierung passiert, aber die Energiekonzerne haben den Grossteil der Reparaturtrupps eingespart (=entlassen), so dass es ewig gedauert hat, bis alle repariert war.

Auch in der BRD sind viele Kraftwerke relativ alt (nicht nur die paar Atomkraftwerke, die naher Zukunft abgeschaltet werden). Der weltweite Konkurrenzkampf der paar wenigen Energiekonzerne wird zu weiteren Einsparungen und damit zu einem weiteren Verfall führen.

Laut einer Graphik in isw-report Nr. 41: Atomwirtschaft - wohin??? (S. 19, beruhend auf Daten des Bundeswirtschaftsministeriums) führte der Ausbau der Atomenergie dazu, dass konstant in der BRD eine erhebliche Überkapazität bestand, die fast zu jeder Zeit eine Abschaltung der Atomkraftwerke ermöglicht hätte. Mit Überkapazität ist verfügbare Kapazität minus der Höchstlast und der wegen Wartung/Reperatur etc.nicht verfügbaren Kapazität gemeint. (Leider kann ich die Graphik nicht einscannen, mir fehlt gerade ein Scanner).

Natürlich stimmt es, dass eine Sicherheitsreserve vorhanden sein muss. Und dass diese nicht aus Kohlekraftwerken bestehen kann. Neben dem Atomausstieg ist die Entwicklung neuer Technologien notwendig. Hierfür sind grosse Investitionen notwendig, die von den Energiekonzernen freiwillig sicher nicht geleistet werden. Schon die Windkraftwerke mussten massiv subventioniert werden, dass überhaupt welche gebaut wurden. Und Clement will natürlich diese Subventionen wieder kürzen. Aber von dem freien Spiel der Märkte, der unsichtbaren Hand des Marktes oder anderer übernatürlicher Kräfte ist wohl kaum ein Aufbau einer modernen, nicht auf fossilen Brennstoffen beruhenden Energiewirtschaft zu erwarten. Natürlich kam hier schon das Argument, dass der Staat keine Kohle hat und dies auch nicht leisten kann. Dies ist aber angesichts der alljährlichen Steuergeschenke an die Konzerne und Reichen auch nicht weiter verwunderlich und auch politisch gewollt (um die Umverteilung zu den Reichen und den Sozialabbau zu rechtfertigen).

Hier noch kurz ein paar Abschalttermine laut Atomaustiegskompromiss: Biblis A 2032, Bilblis B 2031, Ohu-Isar 2033, Neckarwestheim 2031, Brokdorf 2031, Grundremmingen B 2030, Grundremmingen 2032 etc. Brunsbüttel sogar erst 2047!! Da wird ein Teil der Mitglieder dieses Forums schon nicht mehr unter uns sein. Die Teile werden einfach so lange betrieben, wie es möglich ist ohne sie gross zu modernisieren. Jede neue Regierung kann entscheiden wieder neue Atomkraftwerke zu bauen. Die SPD braucht nur weiter ihre Stammwähler zur Verzweiflung bringen und schon kann die Union bei 50% Wahlbeteiligung riesige Erfolge feiern. So viel zum Ausstieg.
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Nav
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Beitrag(#20299) Verfasst am: 01.09.2003, 21:41    Titel: Antworten mit Zitat

Auf die Gefahr hin, jetzt wieder Prügel zu beziehen, wie damals im Verkehrsthread, möchte ich mich doch als kritischen Atomkraftbefürworter outen. Zivilisation braucht saubere Energie - und Atomkraft verursacht fast keine Umweltbelastung (abgesehen vom Abbau der Pechblende und dem Bau der Kraftwerke) und könnte, wenn man ordentlich und geschickt damit umgeht (z.B. unterirdisch oder in einem Berg errichten!) auch absolut ungefährlich.

Jedes Megawatt bedeutet Fortschritt. Fortschritt bedeutet einen Zuwachs an Freiheit und Lebensqualität.

Nochmal:

Atomkraftwerke verursachen KEINE Abgase - also eigentlich der Traum jedes Umweltschützers. Smilie
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max
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Anmeldungsdatum: 18.07.2003
Beiträge: 3055

Beitrag(#20306) Verfasst am: 01.09.2003, 21:46    Titel: Antworten mit Zitat

Du hast die Urangewinnung, die dafür verwendete Energie (CO2-Ausstoss), der anfallende hochgiftige Abraum, die allgemein anfallende Abfälle vergessen. Dazu kommt noch die Energieverschwendung (siehe Kühltürme). Mal ganz abgesehen von dem Risiko eines Atomkraftwerks, was von Konzernen betrieben wird, die bei Sicherheit und Wartung nur zu gerne rationalisieren. Und von TÜVs kontrolliert werden, die anscheinend sich als Teil des Konzerns und nicht als Kontrolleure verstehen.
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Woici
ist vollkommen humorlos



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
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Beitrag(#20308) Verfasst am: 01.09.2003, 21:49    Titel: Antworten mit Zitat

Genau Nav... verlagern wir das Problem doch auf die nächsten 1000 generationen, die sich dann mit dem strahlenden Müll herumplagen müssen... Cool

Gerade in den Nachrichten:
Die Subventionen für Windenergie werden rigoros zusammengestrichen...

Wenn das vor 30 Jahren auch bei der Atomstromgewinnung gemacht worden wäre, würde heute kein einziges AKW herumstehen und statt dessen hätten sich die Wissensträger eher mit regenerativen Energien beschäftigt... eventuell hätten wir sogar schon Solarzellen mit einem 99% Wirkungsgrad...
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eigentlich bin ich ein ganz netter... und wenn ich freunde hätte, könnten die das auch bestätigen.
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Nordseekrabbe
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Beitrag(#20311) Verfasst am: 01.09.2003, 21:51    Titel: Antworten mit Zitat

Nav hat folgendes geschrieben:

Jedes Megawatt bedeutet Fortschritt. Fortschritt bedeutet einen Zuwachs an Freiheit und Lebensqualität.


Was ist mit den gehäuften Leukämiefällen, die in der Nähe von Atomkraftwerken immer wieder mal vorkommen?

Nav hat folgendes geschrieben:

Nochmal:

Atomkraftwerke verursachen KEINE Abgase - also eigentlich der Traum jedes Umweltschützers. Smilie


Aber sie sind eine mit Risiko behaftete Technik. Zwar kann Tschernobyl bei ihnen hier in Deutschland nicht entstehen, aber mindestens kleinere Störfälle hat es hier auch gegeben.
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jay
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Anmeldungsdatum: 24.07.2003
Beiträge: 149
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Beitrag(#20464) Verfasst am: 02.09.2003, 06:11    Titel: Antworten mit Zitat

@max
Ich glaube nicht, das der Vergleich mit den USA gerade der beste ist. Zum einen war es bei denen schon lange bekannt, das sie ziemlich nahe an der "Energiegrenze" lagen, also eh schon rel. wenig strom hatten. WIe schon gesagt, haben wir überkapazitäten, die einen schnell anwachsene Höchstlast (z.B. durch Kraftwerksausfall) überbrückt werden kann. Und dann kommen noch unsere europäischen Nachbarn dazu, die im Notfall auch strom liefern.
Zum anderen sind ihre Netze mMn anderst aufgebaut als die Deutschen. Ich kann nur aus meiner Umgebung sprechen, aber da sind die Netze "Spinnenförmig" aufgebaut. D.H. wenn eine Leitung ausfällt, ist meist nur ein ganz kleiner bereich betroffen, wo die Leitung rep. werden muss, der rest wird über eine zweite anbindung weiterversorgt.
Ich denke auch mal, das die amerikanischen Stromnetze ganz andere Sachen aushalten müssen (z.B. Wirbelstürme) und daher auch mehr modernisierung brauchen.

Weil du die Reparaturtrupps ansprichst. Wenn es nach dem geht, müsste die Regierung mindestens in jeder größeren Stadt einen stationieren, damit die schnelle reparatur ermöglicht ist. Ich bekomme jeden Tag mit, was diese Leute alles leisten dürfen. EVU&s haben Aussenstellen, die das übernehmen, Notfallteams und teilweise auch vertraglich gebundene Firmen, die das machen.

max hat folgendes geschrieben:
Auch in der BRD sind viele Kraftwerke relativ alt

Das ist nicht zu leugnen.

max hat folgendes geschrieben:
Der weltweite Konkurrenzkampf der paar wenigen Energiekonzerne wird zu weiteren Einsparungen und damit zu einem weiteren Verfall führen.

Verfall kommt durch alter, ganz klar. Aber ich glaube nicht, das dies zu ernsthaften problemen führt, da die Sicherheitskontrollen nicht so schlecht sind, wie ihr sie hinstellt. Und bevor etwas ernsthaftes passiert, werden die Kraftwerke vom Netz genommen.
max hat folgendes geschrieben:
Hierfür sind grosse Investitionen notwendig, die von den Energiekonzernen freiwillig sicher nicht geleistet werden.

Schau dir mal die Internetseiten der großen Energieversorger an. Da wirst du überall studien über neue Energiegewinnung finden. Auch diesen ist klar geworden, das sie umdenken müssen. Allerdings glaube ich nicht, das mit dem jetzigen technischen stand die kpl. Energie konstant aus Regenerativen Energien gewonnen werden kann (zumindest nicht ausschließlich in Deutschland)
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Shadaik
evolviert



Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 26377
Wohnort: MG

Beitrag(#20510) Verfasst am: 02.09.2003, 10:06    Titel: Antworten mit Zitat

Anderer Vergleich: Die Privatisierung der Deutschen Bahn hat dazu geführt, dass

- in den Bahnhöfen aus Kostengründen kaum noch Ersatzloks bereitstehen
- mangels Wartungstrupps im Winter regelmäßig Oberleitungen ausfallen
- die Wartung der Züge (bis zum ICE-Unglück) sich katastrophal verschlechtert hat
- das Preissystem zu einem unmöglichen Chaos auswucherte
- Bahnhöfe hoffnungslos vergammeln, weil ihre Sanierung zu teuer ist
- Der Güterverkehr jährlich im zweistelligen Prozentbereich schrumpft, weil alle die Straße nutzen
- oftmals bereits nach 23h eine vernünftige Nahverkehrsanbindung nicht mehr vorhanden ist, weil es sich nicht lohnt
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Fische schwimmen nur in zwei Situationen mit dem Strom: Auf der Flucht und im Tode
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jay
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Anmeldungsdatum: 24.07.2003
Beiträge: 149
Wohnort: Bayern

Beitrag(#20569) Verfasst am: 02.09.2003, 12:55    Titel: Antworten mit Zitat

riptor hat folgendes geschrieben:
Anderer Vergleich: Die Privatisierung der Deutschen Bahn hat dazu geführt, dass
Ich weis nicht, ob man das so gut vergleichen kann? Die Energiewirtschaft ist ja noch nie staatlich gewesen. Und es herrscht ja ein gewisser Wettkampf. Außerdem kann ja inzwischen jeder anbieter jedes Netz nutzen (nach abgabe von durchleitungsgebühren). Also hilft jeder beim erhalt der Netze ein wenig mit. Und die Netze sind vorhanden und müssen eigentlich nur gewartet werden. Bei der Bahn werden ja auch neue Strecken gebaut und die Kosten sind wohl etwas höher, als bei einer 330KV-Leitung (wobei die auch nicht billig ist).

riptor hat folgendes geschrieben:
- in den Bahnhöfen aus Kostengründen kaum noch Ersatzloks bereitstehen
Ich kann mal wieder nur von meiner Umgebung sprechen, aber bei uns steht eine Gasturbine auf Abruf, falls der Strom ausfällt. Wie es bei anderen ist, kann ich nat. nicht sagen. Und wir sind im Wettbewerb.

riptor hat folgendes geschrieben:
- mangels Wartungstrupps im Winter regelmäßig Oberleitungen ausfallen
Service ist im Energiebereich fast das einzige, womit die Anbieter noch glänzen können. Die Preise sind doch nahezu identisch.

riptor hat folgendes geschrieben:
- die Wartung der Züge (bis zum ICE-Unglück) sich katastrophal verschlechtert hat
Ich glaube, das die Wartung der Kraftwerke schon ganz gut ist. Zumindest sind mir keine Ausfälle mit größeren Folgen bekannt. Aber ich lass mich gern eines besseren belehren.

riptor hat folgendes geschrieben:
- das Preissystem zu einem unmöglichen Chaos auswucherte
Das ist bei EVU&s inzwischen auch so. Ein Anbieter hat meist schon 3 oder mehr tarife. Aber immerhin kennen sich die Mitarbeiter da aus. Sehr glücklich

riptor hat folgendes geschrieben:
- Bahnhöfe hoffnungslos vergammeln, weil ihre Sanierung zu teuer ist
Meines Wissens werden die Leitungen noch vor der technischen verfallszeit ausgewechselt. Wobei diese Dinger normal schon ziemlich lang halten (bei interesse müsste ich nachfragen, wie lange die halten).

riptor hat folgendes geschrieben:
- Der Güterverkehr jährlich im zweistelligen Prozentbereich schrumpft, weil alle die Straße nutzen
Zu den EVU&s gibt es keine wirklich alternative, wohin man abwandern könnte. Auser jeder stellt sich sein eigenes Kraftwerk in den Garten. Wobei durch das EEG (Erneuerbare Energien Gesetz) hat schon so manchen dazu bewogen eine Photovoltaik anlage zu installieren oder über verwertung der Biomasse zum nachdenken gebracht.

riptor hat folgendes geschrieben:
- oftmals bereits nach 23h eine vernünftige Nahverkehrsanbindung nicht mehr vorhanden ist, weil es sich nicht lohnt
Ich hoff mal nicht, das die EVU&s den Strom abstellen, wenn sie meinen, das es sich nicht mehr lohnt. Geschockt Sehr glücklich zwinkern

Ich muss schauen, aber vl bekomme ich genaue Zahlen über Kosten von Wartungen und Lebensdauer verschiedener Anlagen.
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Shadaik
evolviert



Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 26377
Wohnort: MG

Beitrag(#20657) Verfasst am: 02.09.2003, 15:25    Titel: Antworten mit Zitat

jay hat folgendes geschrieben:
riptor hat folgendes geschrieben:
Anderer Vergleich: Die Privatisierung der Deutschen Bahn hat dazu geführt, dass
Ich weis nicht, ob man das so gut vergleichen kann? Die Energiewirtschaft ist ja noch nie staatlich gewesen. Und es herrscht ja ein gewisser Wettkampf. Außerdem kann ja inzwischen jeder anbieter jedes Netz nutzen (nach abgabe von durchleitungsgebühren). Also hilft jeder beim erhalt der Netze ein wenig mit. Und die Netze sind vorhanden und müssen eigentlich nur gewartet werden. Bei der Bahn werden ja auch neue Strecken gebaut und die Kosten sind wohl etwas höher, als bei einer 330KV-Leitung (wobei die auch nicht billig ist).

Geht so. Es geht mir um das Phänomen Privatisierung im allgemeinen. Nenn mir ein Beispiel, wo der Effekt positiv war.
Es stimmt aber schon, beim Strommarkt gab es ja nur eine Liberalisierung. Wobei ich mir immer noch die Frage stelle, wie ein Stromnetz mit mehreren Anbietern in einer Region funktionieren soll.
Ich weiß, wie es organisiert ist, aber ich zweifel an der Funktionalität des Systems. Schließlich wählt man im Stromnetz keine Vorwahl für seinen Stromanbieter.

Zitat:
riptor hat folgendes geschrieben:
- in den Bahnhöfen aus Kostengründen kaum noch Ersatzloks bereitstehen
Ich kann mal wieder nur von meiner Umgebung sprechen, aber bei uns steht eine Gasturbine auf Abruf, falls der Strom ausfällt. Wie es bei anderen ist, kann ich nat. nicht sagen. Und wir sind im Wettbewer

riptor hat folgendes geschrieben:
- mangels Wartungstrupps im Winter regelmäßig Oberleitungen ausfallen
Service ist im Energiebereich fast das einzige, womit die Anbieter noch glänzen können. Die Preise sind doch nahezu identisch.

riptor hat folgendes geschrieben:
- die Wartung der Züge (bis zum ICE-Unglück) sich katastrophal verschlechtert hat
Ich glaube, das die Wartung der Kraftwerke schon ganz gut ist. Zumindest sind mir keine Ausfälle mit größeren Folgen bekannt. Aber ich lass mich gern eines besseren belehren.

riptor hat folgendes geschrieben:
- das Preissystem zu einem unmöglichen Chaos auswucherte
Das ist bei EVU&s inzwischen auch so. Ein Anbieter hat meist schon 3 oder mehr tarife. Aber immerhin kennen sich die Mitarbeiter da aus. Sehr glücklich

riptor hat folgendes geschrieben:
- Bahnhöfe hoffnungslos vergammeln, weil ihre Sanierung zu teuer ist
Meines Wissens werden die Leitungen noch vor der technischen verfallszeit ausgewechselt. Wobei diese Dinger normal schon ziemlich lang halten (bei interesse müsste ich nachfragen, wie lange die halten).

riptor hat folgendes geschrieben:
- Der Güterverkehr jährlich im zweistelligen Prozentbereich schrumpft, weil alle die Straße nutzen
Zu den EVU&s gibt es keine wirklich alternative, wohin man abwandern könnte. Auser jeder stellt sich sein eigenes Kraftwerk in den Garten. Wobei durch das EEG (Erneuerbare Energien Gesetz) hat schon so manchen dazu bewogen eine Photovoltaik anlage zu installieren oder über verwertung der Biomasse zum nachdenken gebracht.

riptor hat folgendes geschrieben:
- oftmals bereits nach 23h eine vernünftige Nahverkehrsanbindung nicht mehr vorhanden ist, weil es sich nicht lohnt
Ich hoff mal nicht, das die EVU&s den Strom abstellen, wenn sie meinen, das es sich nicht mehr lohnt. Geschockt Sehr glücklich zwinkern

Ich muss schauen, aber vl bekomme ich genaue Zahlen über Kosten von Wartungen und Lebensdauer verschiedener Anlagen.

Du machst aus meinem Vergleich eine Gleichstellung. Dass die Stromanbieter andere Probleme haben ist klar, ich wollte mehr das Ausmaß der Probleme darstellen als die Art der auftretenden Probleme.
Diese ist natürlich in jedem Industrie- und Dienstleistungszweig anders.
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ric
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Beitrag(#20663) Verfasst am: 02.09.2003, 15:29    Titel: Antworten mit Zitat

@Riptor

Privatisierung des Telekommunikationssektors?
Ich kann mich noch an die Zeiten erinnern, als der Große Gilb de Betrieb nicht-post-zugelassener Akkustikkoppler verfolgt hat.
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Woici
ist vollkommen humorlos



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 7437
Wohnort: Em Schwobaländle

Beitrag(#20665) Verfasst am: 02.09.2003, 15:30    Titel: Antworten mit Zitat

ric hat folgendes geschrieben:
@Riptor

Privatisierung des Telekommunikationssektors?
Ich kann mich noch an die Zeiten erinnern, als der Große Gilb de Betrieb nicht-post-zugelassener Akkustikkoppler verfolgt hat.


...oder nicht "zugelassener" Telefone... und das ist noch gar nicht so lange her...
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eigentlich bin ich ein ganz netter... und wenn ich freunde hätte, könnten die das auch bestätigen.
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Shadaik
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Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 26377
Wohnort: MG

Beitrag(#20668) Verfasst am: 02.09.2003, 15:33    Titel: Antworten mit Zitat

Stimmt, die Privatisierung des Telekommunikationssektors war tatsächlich ein voller Erfolg.

Aber auch nur, weil die vorherigen Bedingungen so schlecht waren. Für einen Verdurstenden ist auch pisswarme Cola ein Hochgenuss. zwinkern
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Barnes
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Anmeldungsdatum: 05.08.2003
Beiträge: 42

Beitrag(#20743) Verfasst am: 02.09.2003, 16:26    Titel: Antworten mit Zitat

max hat folgendes geschrieben:
Woici hat folgendes geschrieben:
1. Eie sofortige Abschaltung wäre gar nicht möglich gewesen. Den dadurch entstehenden Stromausfall hätte kurz- bis mittelfristig niemand ersetzen können.

Wir haben Überkapazitäten, die höher als der Anteil der Atomenergie sind. Deshalb wäre ein kompletter Ausstieg innerhalb von ca. 5 Jahren leicht möglich.
Zitat:
2. Die Kraftwerksbetreiber haben schliesslich Verträge die eingehalten werden müssen. Wenn der Bau eines AKW&s genehmigt worden ist, kann man nicht einfach hergehen und sagen "So, nun schalt das mal schön wieder ab". Somit ist der Atomstop konsequent durchgezogen, wenn keine neuen AKW&s mehr genehmigt werden.

Es wäre auch möglich, die Betreiber wegen Umweltverschmutzung durch ihre Abfälle zu verklagen bzw. wegen der Kosten der sicheren Endlagerung der Abfälle. Und um diese Zahlungen durchzusetzen, werden die Betreiber einfach enteignet und ihre beschlagnahmten Gewinne genutzt um Alternative aufzubauen und dem Abbau der Kraftwerke zu finanzieren. Dies wäre nach deutschen Recht sicherlich möglich. Verträge können übrigens immer gekündigt werden. Diese Typen wollen doch z.B. auch eine weitere Aushöhlung des Kündigungsschutz. Also sollen sie selber mal daran glauben müssen.


...eine einstellung, die einen rechtsstaat negiert. bist du dir im klaren darüber, was du da forderst? ich denke, es ist gut, dass wir in deutschland die zeit der willkürlichen enteignungen hinter uns gelassen haben. auch eine anklage dieser art entspricht wohl eher einem totalitären willkürsystem, als einer modernen westlichen gesellschaft.
alles weitere sollte sich damit erübrigen.

außerdem: ein ausstieg aus der atomaren energiegewinnung wird auch von der union angestrebt. allerdings unter der voraussetzung einer verlagerung auf realistische alternativen. nicht zuletzt bleibt mir darauf hinzuweisen, dass beispielsweise in bayern in den letzten 5 jahren die höchsten ausgaben für die subventionierung von projekten zur gewinnung von energie aus regenerativen quellen in deutschland stattgefunden haben.
leider ist es so, dass trotz einer ungleich höheren subvention beispielsweise strom aus solarzellen (fördersatz 0,43€/Kwh im vergleich zu etwa strom aus biogasanlagen auf bauernhöfen mit lediglich 0,19€/Kwh) unwirtschaftlich ist, da bei der herstellung einer solarzelle ein vielfach höherer energieaufwand nötig ist, als diese unter optimalen bedingungen und einem erreichen einer maximalen lebensdauer zu erzeugen im stande ist.
so lange dies der stand ist, bleibt m.E. nur der weg der förderung der forschung, um mittelfristig einen atomausstieg ins auge fassen zu können.

@max: überdenk vielleicht nochmal deine geforderte vorgehensweise. du würdest doch nicht ernsthaft ein totalitäres regime unserem rechtsstaat vorziehen?!?! Geschockt
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jay
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Anmeldungsdatum: 24.07.2003
Beiträge: 149
Wohnort: Bayern

Beitrag(#20919) Verfasst am: 02.09.2003, 20:22    Titel: Antworten mit Zitat

@riptor
Da bin ich wohl etwas übers Ziel rausgeschossen. Ob es Probleme gibt oder nicht, kann man wohl jetzt noch nicht sagen. Es ist halt wie in jedem Industriezweig. Es werden Kosten minimiert und dadurch wird es wohl zu gewissen "Nachteilen" kommen. In welchem Rahmen sich die bewegen und ob sie nicht irgendwie anderst aufgefangen werden, kann man jetzt noch nicht sagen.

Es gab ja beim Strommarkt Gebietsmonopole. Die Sorgfallt was die Netze und anderes angeht, hat sich aber durch die Aufhebung meiner Meinung nach nicht geändert.
Stimmt, es gibt keine Vorwahl. Irgendwo in den nordischen Ländern kann man meines Wissens Steckkarten für die Stromzähler kaufen und den dann nutzen.
Bei uns läuft es ja mit Gebühren.
Das Ziel ist eigentlich ein besserer Preisvergleich und eine größer Auswahl der Anbieter. Bei LEW ist dadurch ein ziemliches Umdenken angestoßen worden. Kundenorientiertheit wird wieder ganz groß geschrieben. Egal ob Privat- oder Geschäftskunden.
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zamis
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Beitrag(#22420) Verfasst am: 05.09.2003, 15:31    Titel: Antworten mit Zitat

Ich finde der Blackout in den USA bleibt ein warnendes Beispiel gegen die vollkommene Privatisierung des Strommarktes.
In den USA gibt es derzeit keine staatliche Stelle, die die Versorgungskapazitäten überwacht, George Bush hat als Dank für üppige Wahlspenden von Energieunternehmen dementsprechend lautende gesetzliche Regelungen zur Überwachung abgeschafft.
Es gibt kein einziges Land auf dieser Erde, in dem eine frei-marktwirtschaftlich geregelte Stromversorgung geklappt hätte.
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Falameezar
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Anmeldungsdatum: 05.09.2003
Beiträge: 1867
Wohnort: umringt von glücklichen Kühen

Beitrag(#22692) Verfasst am: 05.09.2003, 23:38    Titel: Antworten mit Zitat

Woici hat folgendes geschrieben:
also entweder ist max ein übriggebliebener 68er-Linker, oder aber kanpp 18 Jahre alt und voll Enthusiasmus und Tatendrang der nicht durch Sachzwänge und Fakten behindert wird... Mr. Green


Hey, hey, hey, immer langsam. 68 haben wir uns um die Atomenergie noch keine Gedanken gemacht, da war erst mal der Vietnamkrieg", "Mief unter den Talaren" und "Love, Peace and Happiness" angesagt.
_________________
Wenn die Welt erst ehrlich genug geworden sein wird, um Kindern vor dem 15. Jahr keinen Religionsunterricht zu erteilen, dann wird etwas von ihr zu hoffen sein.

Arthur Schopenhauer (Philosoph, 1788-1860)
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Baldur
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Anmeldungsdatum: 05.10.2005
Beiträge: 8326

Beitrag(#1349657) Verfasst am: 26.08.2009, 19:06    Titel: Antworten mit Zitat

Schwarz-gelbe Spekulationen - Börsenprofis wetten auf Atom-Comeback

Zitat:
Die Energiekonzerne sehen traumhaften Zeiten entgegen: Börsianer spekulieren auf einen Wahlsieg von Union und FDP - und damit auf längere Laufzeiten für die deutschen Atomkraftwerke. Die Strombranche erwartet milliardenschwere Extragewinne, Analysten raten zum Kauf von E.on- und RWE-Aktien.



Mal richtig abschalten - Anti-Atom-Treck und Demo (Berlin, 05. Sept. 2009)
Zitat:
Es ist wieder soweit

Wenn sich die Bauern und Bäuerinnen aus Gorleben 30 Jahre nach dem legendären Treck nach Hannover im Wahljahr 2009 wieder zu einem Treck rüsten, dann hat das nichts mit Nostalgie zu tun, sondern einer bitteren Notwendigkeit. Diesmal geht es ums Ganze. Für Gorleben und in Sachen Atomenergie. ASSE oder Ausstieg, Laufzeitverlängerungen oder Erneuerbare Energien.

„Es wird entscheidend von uns abhängen, wie sich die Parteien nach der Bundestagswahl zur Atomenergie verhalten“, heißt es im Aufruf für den Treck und eine bundesweite Demonstration am 5. September in Berlin, den der Trägerkreis am Montag, dem 30. März auf seiner ersten Pressekonferenz im Leineschloß zu Hannover gestellt hat.
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Baldur
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Anmeldungsdatum: 05.10.2005
Beiträge: 8326

Beitrag(#1357219) Verfasst am: 09.09.2009, 11:02    Titel: Antworten mit Zitat

Atommülllager - Kohl-Regierung soll Gorleben-Risiken vertuscht haben
Zitat:
Die schwarz-gelbe Bundesregierung unter Kanzler Kohl hat in den achtziger Jahren massiven Druck ausgeübt, um das Atommüll-Endlager Gorleben in Betrieb zu nehmen - entgegen den Warnungen von Experten. Das berichtet die "Süddeutsche Zeitung".
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