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max registrierter User
Anmeldungsdatum: 18.07.2003 Beiträge: 3055
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(#131810) Verfasst am: 30.05.2004, 17:22 Titel: |
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rabenkrähe hat folgendes geschrieben: | Freihändig aus der Erinnerung weiß ich, daß Portugal und Griechenland als besonders erfolgreich gesehen werden, Schweden/Skandinavien, den Niederlanden und Belgien wird zugeschrieben, ähnliche wie die deutsche Krise gut gelöst zu haben (zu hohen Preisen!!), als Hoffnungsländer gelten Polen, Lettland, die ganze Schiene, die zur EG hinzustieß. |
Der Lebensstandard in den Niederlanden ist drastisch gefallen, genauso auch in Schweden (wenn auch weit weniger stark). Die Wahl der Partei eines gewissen, zuvor ermordeten niederländischen Faschisten beruhte genau auf dieser katastrophalen wirtschaftlichen Entwicklung, die allerdings trotzdem als grosses Vorbild von den neoliberalen Verzichtsideologen gefeiert wird. Der entsprechende Spiegel-Artikel kostet leider etwas: Süßes Gift des Lohnverzichts
Siehe auch Das niederländische Modell und Sozialabbau und Massenarbeitslosigkeit in den Niederlanden
Zu Schweden habe ich gerade nur dies gefunden:
Rechte Gewalt im Wohlfahrtsstaat Schweden In den Trümmern des zerfallenden schwedischen Wohlfahrtstaates machen sich gewalttätige Neonazis breit.
Zu Polen:
Der Countdown läuft
Das Problem ist einfach, was bedeutet "erfolgreich sein"? Das einzige sinnvolle Kriterium ist, dass es der deutlichen Mehrheit besser geht, was alleine schon im Widerspruch zu neoliberalen Politik steht, da diese Opfer zugunsten der Reichsten verlangt.
Shadaik hat folgendes geschrieben: | @ max: Ah, wir haben verschiedene Definitionen von Kapitalismus. |
Offensichtlich.
Shadaik hat folgendes geschrieben: | 1. Tribalismus - Vor- und frühzivilisatorische Stammesgesellschaft
2. Politismus - Politisch motivierte Gesellschaft
3. Kapitalismus - Wirtschaftlich-egoistisch motivierte Gesellschaft
4. Kommunismus - Gesellschaft als Medium der geistig-kulturellen Selbstverwirklichung |
Mit dieser Einteilung kann ich nicht viel anfangen, weil sie keine historische Entwicklung wiedergibt und Politismus und Kapitalismus unklar definiert sind. Mit Tribalismus und Kommunismus als frühe Gesellschaften vor der Entstehung von Klassen und als klassenlose Gesellschaft als Ziel kann ich noch etwas anfangen, aber die Entwicklung dazwischen muss schon weiter differenziert werden. Mindestens in die antiken Gesellschaften (inkl. China, Indien), den Feudalismus und den Kapitalismus.
Der Kapitalismus z.B. kann sehr verschiedene Formen annehmen: von dem liberalen Kapitalismus Grossbritanniens im 19. Jahrhundert, über den Protektionismus z.B. Deutschlands Ende des 19. Jahrhunderts, dem Faschismus in Italien, Deutschland etc, dem Staatskapitalismus in der UdSSR, aber auch z.B. in Italien und Japan nach dem Zweiten Weltkrieg. Teilweise überwiegen hier deutlich "politische" Elemente, teilweise "wirtschaftliche", die grundlegende Klassenstruktur und Wirtschaftsorganisation bleibt aber gleich.
_________________ Für die AGENDA 3010! 30-Stunden-Woche mit vollen Lohnausgleich und 10 Euro gesetzlicher Mindestlohn!
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rabenkrähe Gast
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(#132088) Verfasst am: 31.05.2004, 02:02 Titel: |
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Moin, Moin, Max.
Ich hatte auch nicht von Paradiesen geschrieben, sondern von Ökonomien, denen zugeschrieben wird, sich "positiv" zu entwickeln.
Maßstäbe dafür sind vor allem folgende Faktoren: Wachstum, Zahlungsbilanz, Arbeitslosigkeit, Preisentwicklung, soziale Sicherheit und Zukunftsperspektiven.
Was die Niederlande oder Schweden/Skandinavien betrifft, ist es schon eine positive Tendenz, daß eine Anpassungsfähigkeit geübt wird.
Vieles dabei ist notgedrungen, weil die Amerikaner mit ihrer selbstsüchtigen Globalisierung die Rahmenbedingungen bestimmen.
Andere Länder und Ökonomien haben bei diesem Diktat von vornherein nur die Chance, einen Weg zu finden, der sie konkurrenzfähig hält.
Die Globalisierung, die ich zu 111 Prozent ablehne, muß ja auch nicht der Weisheit letzter Schluß sein.
Die US-Ökonomie ist auf Militär, Verschwendung, Rücksichtslosigkeit und Kurzfristigkeit angelegt. Dies muß über kurz oder lang zu einer Riesenkrise führen, zumal die Amerikaner diesen Irrsinn nur auf Pump finanzieren können.
Und spätestens zu diesem Zeitpunkt wird sich die Ökonomie neu sortieren. Je geordneter die hiesigen Wirtschaften dann sind, umso her wäre es ihnen möglich, andere und sinnvollere Aspekte durchzusetzten.
Zu Polen und den Schwellenländern die Anmerkung, daß dort vieles ähnlich läuft, wir in Rußland und den ehemals zur UdSSR gehörenden Republiken: Eine regelrechte Mafia, die bis in die Regierungsebene reicht, hat die Allmacht, da werden Schmiergelder gezahlt und kriminelle Elemente sind äußerst rege.
Es bleibt zu hoffen, daß sich das beschleunigt sortiert. Und gerade hierzu ist die EU ein sinnvoller Garant. Weil einfach viele Abläufe und Interessen aus dem halbgaren Milieu gezogen werden. Schon dadurch, daß große Firmen sich dort niederlassen und einiges von dem ersetzen, was fragwürdige Lokalgrößen dort meist aus Eigennutzdenken inittiierten.
bin rabenkrähe
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max registrierter User
Anmeldungsdatum: 18.07.2003 Beiträge: 3055
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(#132150) Verfasst am: 31.05.2004, 09:46 Titel: |
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rabenkrähe hat folgendes geschrieben: | Ich hatte auch nicht von Paradiesen geschrieben, sondern von Ökonomien, denen zugeschrieben wird, sich "positiv" zu entwickeln.
Maßstäbe dafür sind vor allem folgende Faktoren: Wachstum, Zahlungsbilanz, Arbeitslosigkeit, Preisentwicklung, soziale Sicherheit und Zukunftsperspektiven.
Was die Niederlande oder Schweden/Skandinavien betrifft, ist es schon eine positive Tendenz, daß eine Anpassungsfähigkeit geübt wird. |
Genau diese positive Tendenz kann ich in den Niederlanden und Schweden nicht erkennen, wie aus den von mir verlinkten Artikeln hervorgeht. In den Niederlande sind z.B. die Löhne gefallen und die Arbeitslosigkeit ist sehr hoch - wenn normale Massstäbe für die Statistik angesetzt werden.
rabenkrähe hat folgendes geschrieben: | Vieles dabei ist notgedrungen, weil die Amerikaner mit ihrer selbstsüchtigen Globalisierung die Rahmenbedingungen bestimmen.
Andere Länder und Ökonomien haben bei diesem Diktat von vornherein nur die Chance, einen Weg zu finden, der sie konkurrenzfähig hält. |
Natürlich wird der Sozialabbau nicht aus lauter Bösartigkeit durchgeführt, sondern ist eine Folge des Konkurrenzdrucks. Der geht aber nicht alleine von den USA aus, sondern ist eben eine normale Folge der kapitalistischen Entwicklung. Da diese auf Wachstum beruht - da sonst die Wirtschaft zusammenbricht - muss expandiert werden. Dabei ist klar, dass die nationalen Grenzen irgendwann überschritten werden müssen und so etwas wie Globalisierung entsteht. Dieser Punkt war übrigens schon in den 70er Jahren des 19. Jahrhunderts erreicht - und nicht erst in den 70er Jahren des 20. Jahrhunderts, wie manche bürgerliche Beobachter seltsamerweise meinen.
Im übrigen gehört ein niederländisches Unternehmen - Shell - zu den bekanntesten 'Global Playern'. Um mal ein Beispiel eines Konzerns zu nennen, der nicht aus den USA kommt. Es könnte auch die Telekom, Daimler oder die Deutsche Bank erwähnt werden ...
Dieser Konkurrenzdruck (siehe Standort-Debatte) ist ein grundlegendes Element des Kapitalismus. Es ist kein Kapitalismus ohne diesen Zwänge vorstellbar, was nichts mit meiner Phantasie zu tun hat. Diese Aussage beruht auf der Beobachtung der realen Entwicklung inklusive der Versuche sich von dieser abzukoppeln.
rabenkrähe hat folgendes geschrieben: | Zu Polen und den Schwellenländern die Anmerkung, daß dort vieles ähnlich läuft, wir in Rußland und den ehemals zur UdSSR gehörenden Republiken: Eine regelrechte Mafia, die bis in die Regierungsebene reicht, hat die Allmacht, da werden Schmiergelder gezahlt und kriminelle Elemente sind äußerst rege. |
Na ja, ob dies so eine Besonderheit der ehemals staatskapitalistischen Staaten ist, würde ich bezweifeln. Siehe den Kölner Klüngel oder den Bayerischen Amigo-Sumpf.
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rabenkrähe Gast
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(#132308) Verfasst am: 31.05.2004, 16:59 Titel: |
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tach Max.
Hinsichtlich Schweden und den Niederlanden ging es darum, daß Wege aus einer Krise gefunden wurden. Daß die nicht optimal sind, steht außer Frage. Nur wäre Deutschland zufriedener und optimistischer, wenn sie schon so "weit" wie die beiden Konkurrenzländer wären.
Ich weiß nicht, was Du unter Globalisierung verstehst. Für mich ist sie eindeutig ein Konstrukt der US-Amerikaner, die sich dagegen gegen die ungeliebte Konkurrenz aus Fernost durchsetzen wollten, das entstand ja in einer Zeit der südkoreanischen "Blüte". Auch nutzten die US-Amerikaner, witzigerweise, diese Globalisierung dazu, ihre eigenen Märkte abzuschotten. Sie wollten nämlich weltweit gleich Details mitinstallieren, beispielsweise hinsichtlich ihres GenMaises und hinsichtlich der abartigen Verwendung von Hormonen und Medikamenten in der Massentierzucht.
Die Globalisierung ist schon deswegen ein Aberwitz, weil sie dem Gedanken der Konkurrenz, der Marktwirtschaft genial entgegensteht. Durch die Globalisierung entstehen Monopolisten und Oligolopolisten, die dann bestimmen, was auf den Märkten geschieht.
Daß sich andere Wirtschaftsgebildet dem Irrsinn anschließen müssen, um überhaupt weiter berücksichtigt zu werden, ist doch klar. Unter anderem haben wir den Euro dieser Entwicklung zu verdanken.
Deine Erwähnung der Deutschen Bank in diesem Zusammenhang sollte, sicherlich, ein derber Scherz sein?
Die Deutsche Bank gilt, wie der ganze Bankensektor, in der Weltwirtschaft als stümperhaft, die Deutschen sind die einzigen im Industriestaatengefüge, die keine Bank von internationaler Bedeutung haben. Das ist ja der Grund, warum gerade die Deutsche Bank zu verzweifelt nach Übernahmen giert, beispielsweise der Postbank und der Hypobank gegenüber, oder durch den Gedanken einer Zusammenarbeit mit der citibank.
Winke Winke
bin rabenkrähe
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Claudia Simmeringer Nachteule
Anmeldungsdatum: 28.07.2003 Beiträge: 421
Wohnort: Wien
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(#132362) Verfasst am: 31.05.2004, 18:55 Titel: |
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Bleze hat folgendes geschrieben: | Soll halt froh sein das der Typ die Schrödersche Politik nicht als Tritt ins Gemächt empfunden hat...
Bleze |
Ich würde sagen: die politische Brut soll froh sein, wenn nur harmlose Gegenstände in ihre Richtung fliegen und (noch) keine Gewehrkugeln.
Wer zu lange ums Schafott bettelt, könnte nämlich einmal auch dort landen.
_________________ Wenn man vor die Masse tritt und von den hohen Zielen und Aufgaben spricht, die Masse jedoch sieht, wie nach allen Seiten die Mittel verschleudert werden, so wird sie kein Vertrauen haben und ganz richtig sagen: „Arzt, heile dich selbst". - F. E. Dzierzynski
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annox Grim Reaper
Anmeldungsdatum: 30.05.2004 Beiträge: 5800
Wohnort: Berlin
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(#132374) Verfasst am: 31.05.2004, 19:32 Titel: |
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Claudia hat folgendes geschrieben: | Bleze hat folgendes geschrieben: | Soll halt froh sein das der Typ die Schrödersche Politik nicht als Tritt ins Gemächt empfunden hat...
Bleze |
Ich würde sagen: die politische Brut soll froh sein, wenn nur harmlose Gegenstände in ihre Richtung fliegen und (noch) keine Gewehrkugeln.
Wer zu lange ums Schafott bettelt, könnte nämlich einmal auch dort landen. |
Das hiesse den Boten toeten, wegen der schlechten Nachricht die er brachte bzw. die Peitsche zu verfluchen, statt den Peitschenden.
Gruss
Svantevit
_________________ Ich bin jenes Pferd, das unter der Peitsche der Kutscher den Wagen voller Gesindel hinter sich her ziehen muss.
[Sadegh Hedayat]
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max registrierter User
Anmeldungsdatum: 18.07.2003 Beiträge: 3055
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(#132473) Verfasst am: 31.05.2004, 22:40 Titel: |
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Svantevit hat folgendes geschrieben: | Das hiesse den Boten toeten, wegen der schlechten Nachricht die er brachte bzw. die Peitsche zu verfluchen, statt den Peitschenden. |
Na ja, auch Handlanger sind für ihre Taten verantwortlich ...
rabenkrähe hat folgendes geschrieben: | Hinsichtlich Schweden und den Niederlanden ging es darum, daß Wege aus einer Krise gefunden wurden. Daß die nicht optimal sind, steht außer Frage. Nur wäre Deutschland zufriedener und optimistischer, wenn sie schon so "weit" wie die beiden Konkurrenzländer wären. |
Da kannst du dir sicher sein, dass sehr viele noch viel unzufriedener sein werden, wenn "wir" schon so "weit" wären wie in den Niederlanden. Dort ist die reale Arbeitslosigkeit noch höher, die Löhne niedriger, das Gesundheitssystem hat massive Probleme ... Die Frage ist halt, für welche Klasse ist welche Politik positiv? Unter Bedingungen einer wirtschaftlichen Stagnation sollte klar sein, dass die Klassengegensätze sich verschärfen und die herrschende Klasse versucht ihre Probleme und Risiken auf die Arbeiterklasse (und auch den Mittelschichten, wie z.B. Handwerken) abzuwälzen.
rabenkrähe hat folgendes geschrieben: | Ich weiß nicht, was Du unter Globalisierung verstehst. Für mich ist sie eindeutig ein Konstrukt der US-Amerikaner, die sich dagegen gegen die ungeliebte Konkurrenz aus Fernost durchsetzen wollten, das entstand ja in einer Zeit der südkoreanischen "Blüte". |
Konstrukt? Und warum entsteht dann ein Druck auf Schröder? War der Imperialismus um 1900 auch ein Konstrukt?
rabenkrähe hat folgendes geschrieben: | Auch nutzten die US-Amerikaner, witzigerweise, diese Globalisierung dazu, ihre eigenen Märkte abzuschotten. |
Wie die EU auch, die natürlich trotzdem die armen Länder zwingt Schutzmassnahmen für deren Wirtschaft abzubauen.
rabenkrähe hat folgendes geschrieben: | Die Globalisierung ist schon deswegen ein Aberwitz, weil sie dem Gedanken der Konkurrenz, der Marktwirtschaft genial entgegensteht. Durch die Globalisierung entstehen Monopolisten und Oligolopolisten, die dann bestimmen, was auf den Märkten geschieht. |
Monopole sind die logische Folge der Konkurrenz, weil diese einen Ausleseprozess darstellt, den nur der stärkste (oder die stärksten) Konzern(e) überleben, während der Rest Pleite geht.
rabenkrähe hat folgendes geschrieben: | Deine Erwähnung der Deutschen Bank in diesem Zusammenhang sollte, sicherlich, ein derber Scherz sein? |
Ja Ich hatte sie nur wegen der dauernde Übernahmeversuche erwähnt.
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rabenkrähe Gast
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(#132555) Verfasst am: 01.06.2004, 03:31 Titel: |
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Moin, Moin Max.
Jetzt kommste auch noch mit dem Imperialismus.....
Na denn.
Aaaaaaaaaaaalso, ich sach mal immer: "Das einzige, was die Demokratie von der Diktatur unterscheidet, ist, daß Du fast alles sagen und denken darfst
.... es hört sowieso keiner zu..."
Will sagen, daß das alles nur Schaufenster ist, solange die Machtstrukturen nicht anders, nicht zumindest nachvollziehbar und effektiv kontrolliert werden.
Genau so ists mit dem Imperialismus.
Denen gings um Einfluß, um Rohstoffe, um Sklaven, um Kinderarbeit, gaaaaaaaaanz böse Menschen waren das.
Was könne wir doch ob der Entwicklung und der Sozialgesetzgebung froh sein, Kinderarbeit ist eine Randerscheinung, Sklaven gibts auch nicht mehr, und Rohstoffe auch nicht.
Ach ne, die gibts noch, aber bald nicht mehr.
Der "Imperalismus" macht das heute viel geschickter, wie die Demokratie halt, er reist in die Länder, die nach ihm und seinem Geld gieren. Er hält sich keine Slaven mehr, sondern nur Menschen, die froh sind, das Einkommen zu erhalten, was ihnen zugedacht ist.
Und trotzdem hat der ImperialismusKapitalismus den Gesellschaften der Industrieländer eine ganze Menge gebracht.
Ich finde, ehrlich geschrieben, zu viel, denn der Vergleich mit den Schwellen- und vor allem Entwicklungsländern ist ein trauriger.
Außerdem hatten wir vor schlappen 60 Jahren noch einen Weltkrieg, den zweiten in nur einem Jahrhundert.
Und was Nigeria nicht in seiner ganzen Weltgeschichte geschafft hat, das fand hier im Crashverfahren in ein paar Jahrzehnten statt.
Und statt stolz darauf zu sein, es zu bewahren, zu gestalten und anzupassen, setzt das große Desaster ein, wird nur gesehen, was alles nicht da ist, werden Ungerechtigkeiten und Ungleichgewichte gesehen.
Das finde ich fatal, und genau das führt in meinen Augen als maßloses Verhalten in Konflikte, die sich zu Bürgerkriegen und Kriegen ausweiten können.
Statt das wahrzunehmen, was da ist, sich auf das andere zu konzentrieren und es in den Mittelpunkt zu stellen.
Als die verehrten Zahnärtze auf zwei Euro 13 im Monat verzichten sollten, gingen sie auf die Straße, schlossen die Praxen und sangen, daß der Kommunismus nun wohl ins Haus stände.
Hätten sie auf diesen frechen Protest verzichtet, der sie viel mehr Ausfälle kostete, als es eine Hinnahme der Vorgabe bedeutet hätte, wäre viel gewonnen gewesen.
Die ach so verarmten und dransalierten, verehrten Herzchirurgen haben sich ettliche Tausender dazuverdient, indem sie Menschen, die mit dem Tod rangen, gebrauchte Herzschrittmacher einsetzten, bei denen vielfach die Funktion nichtmal gewährleistet war.
Die chemische Industrie und Viehzüchter, ja auch alles Menschen, pfropfen Tiere als Lebensmitteln mit Antibiotika und anderen netten Medis voll, Psychopharmaka, Schmerzmittel, Entzündungehemmern, und sie wissen ganz genau, daß ihre eigenen Kinder das auszubaden haben, weil viele, viele Krankheiten bald nicht mehr behrrschbar sind, weil Abzesse, wie im Mittelalter, dann nur operativ entfernt werden können,
...aber nein, sie machts trotzdem, weil sie nen Euro damit machen.
Und diese Beispiele, die Maßlosigkeiten, diese Rücksichtslosigkeiten sind imperialistisch, sie zerstören und führen ins Desaster.
Dort fängt es an, dort lebt es, und nicht nur im ach so schlimmen Großkapital, das vor allem Neider auf sich zieht.
Herzlich
bin rabekrähe
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max registrierter User
Anmeldungsdatum: 18.07.2003 Beiträge: 3055
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(#132956) Verfasst am: 01.06.2004, 21:54 Titel: |
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rabenkrähe hat folgendes geschrieben: | Jetzt kommste auch noch mit dem Imperialismus..... |
Wart mal, ich habe gefragt, warum die "Globalisierung" ein Konstrukt sein soll! Auf meinem Beitrag, z.B. das Konkurrenz automatisch zu einer Reduktion der "Wettbewerber" führt, bist eigentlich nicht eingegangen.
rabenkrähe hat folgendes geschrieben: | Und diese Beispiele, die Maßlosigkeiten, diese Rücksichtslosigkeiten sind imperialistisch, sie zerstören und führen ins Desaster.
Dort fängt es an, dort lebt es, und nicht nur im ach so schlimmen Großkapital, das vor allem Neider auf sich zieht. |
Es geht nicht um "schlimm", "böse Menschen" oder Neid, sondern um gesellschaftlich Strukturen, die so dafür sorgen, dass die Menschheit weit hinter den Möglichkeiten zurück bleibt, es Elend, Kriege etc. gibt. Das, was als Globalisierung bezeichnet wird, ist eine zwangsläufige Folge der Dynamik des kapitalistischen Systems, dass nur überleben kann, wenn es weiter expandiert (s.o.).
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The only general I like is called strike
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rabenkrähe Gast
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(#133081) Verfasst am: 02.06.2004, 03:05 Titel: |
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Moin, Max.
Stimmt, da war doch was, darauf hatte ich in der Tat zu antworten vergessen.
Also ich nehm ziemlich bewußt schon seit über 15000 Tagen an den politischen und ökonomischen Geschehen teil und das Wort "Globalisierung" ist mir erstmal vor guten zehn Jahren untergekommen.
Da krame ich jetzt in meiner Erinnerung und komme auf die damaligen erheblichen Erfolge der koreanischen Wirtschaft, die sie insbesondere mit Verkäufen in Amerika erzielten. Auch die Japaner waren groß dabei und die Chinesen waren im Kommen.
Der erste Golfkrieg spielte eine Rolle, damit verbunden die Rohölausbeutung arabischer Staaten.
In der amerikanischen Wirtschaft läuteten einige Alarmglocken: Zahlungsbilanzdefizit, hohe Zinsen, hohe Schulden, schlechte wirtschaftliche Daten, insbesondere der Autoindustrie.
Dazu die Umbrüche im Osten, eine Neuordnung stand auf dem Plan.
Und, schwups, in diesem Moment kam plötzlich die Globalisierung in die Gänge, in deren Zuge sich insbesondere amerikanische Firmen überall einkauften, und selbst in Moskau schossen ja Mc Donald-Buden und Coca-Lizenzhersteller schneller aus dem Boden, als auch nur die dortige Landwirtschaft eine halbwegs vernünftige Versorgung der Bevölkerung garantieren konnte.
Dafür wurde dann Getreide aus den USA importiert, pervers genug für ein ursprüngliches Agrarland wie Rußland.
Und die US-Amerikaner, kaum andere, schoben ihr Kapital durch die Gegend, investierten hier, investierten dort.
Und weil eine solche Prasserei nicht von kleinen Unternehmen bestritten und aufgefangen werden kann, wurden die Konkurrenten von den großen einfach übernommen.
Das brachte noch weitere Vorteile, brauchen bei diesen Übernahmen doch Arbeitnehmer nicht unbedingt mit übernommen zu werden.
Das ganze Gefüge wurde ein anderes, auch neue Techniken, beispielsweise in der InformationsTechnologie legten die Amerikaner nach ihren Normen und Möglichkeiten aus.
Wer das nicht mitmachte, wurde einfach vom Markt gedrängt.
Die ganze Finanzordnung wurde nach US-Muster konstruiert, wenn der Dollar hustete, saken die Börsenkurse weltweit und die Nationalökonomien sowieso.
Was dann übrigens zum euro und zu diesem währungspolitischen Versuch eines Gegengewichtes führte.
Also genauso, wie die Amis für ihr Militär mehr ausgeben, als alle anderen Verteidigungshaushalte für ihre Militärs zusammen, wurden die Ökonomien der Welt, für die Finanzordnung auf die US-Amerikaner geprägt.
Das ist die Globalisierung nach meiner Erinnerung und nichts, was zu Beginn des Jahrhunderts oder sonstwann anngelegt war.
Wenigstens internationale Konkurrenz war ja zuvor noch gegeben gewesen, die ging aber zunehmend flöten, weil die US-Firmen ja wuchsen und wuchsen und wuchsen und die einstigen Großfirmen Europas und Asiens sich zusammenschließen mußten, um halbwegs konkurrenzfähig zu bleiben.
In Südkorea fusionierten Riesenbetriebe zu einem Großunternehmen, um ihre Exportbedeutung halbwegs aufrechtzuerhalten.
Und all das geschah in einer Wahnsinnsgeschwindigkeit, bei der die Kleinen immer ärmer und bedeutungsloser wurden, und die Großen immer Mächtiger.
Beispiel: Vor allem Banken.
Und dies ist keineswegs zwangsläufig, das ist amerikanische Machtpolitik und sonst nix.
Zwagsläufig in einer Marktwirtschaft wäre das, was ich vielfach schildere, daß neue Nationen, neue Schwellenländer, die günstiger produzieren können für neue Konkurrenz und damit für Schwung und Auffrischung der Systeme sorgen.
Ein gar nicht so lange zurückliegendes Beispiel ist die japanische Blüte in den 60ern und 70ern. Die hatte ja keiner ernstgenommen und sie galten als Billighansels, eroberten sich dann aber insbesondere auf dem Technik- und dem Autosektor führende Positionen.
Diese Erfolge haben die ökonomische Welt damals verändert.
Auch die EG, insbesondere GB, Frankreich und Deutschland spielten lange Zeiten große Rollen, also Aufschwung und Leben durch Markt, durch Kokurrenz.
Das ist wirklich erst in den letzten gut zehn Jahren von den Amerikanern zerstört worden und ich hab mich immer gefragt, warum bloß Japan, Fernost und die EG das einfach so mitmachen, für sie konnte und mußte das absolut negativ sein und laufen.
Solche Abläufe sind auch welche, die gerne im Entstehen einer Diktatur eine Rolle spielen, und da ich ja für die USA über kurz oder lang mit einer Militärdiktatur rechne, paßt das auch dazu.
herzlich
bin rabekrähe
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max registrierter User
Anmeldungsdatum: 18.07.2003 Beiträge: 3055
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(#133493) Verfasst am: 02.06.2004, 19:59 Titel: |
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rabenkrähe hat folgendes geschrieben: | Also ich nehm ziemlich bewußt schon seit über 15000 Tagen an den politischen und ökonomischen Geschehen teil und das Wort "Globalisierung" ist mir erstmal vor guten zehn Jahren untergekommen.
Da krame ich jetzt in meiner Erinnerung und komme auf die damaligen erheblichen Erfolge der koreanischen Wirtschaft, die sie insbesondere mit Verkäufen in Amerika erzielten. |
Na ja, das Wort 'Globalisierung' ist wirklich neu, aber nicht die Realität, die damit gemeint ist. Die Erfolge der koreanischen und japanischen Wirtschaft (im übrigen produzieren japanische Unternehmen in erheblichen Umfang in Europa und den USA) werden normalerweise zu der Globalisierung gerechnet.
Also was ist Globalisierung?
globaler Handel
Kapitalexport
Grosskonzerne, die Tochterkonzerne in vielen Staaten haben (aber meist ein nationales Zentrum haben)
verschärfte Konkurrenz, die dazu führt, dass Grosskonzerne, die meist aus den Grossmächten stammen, kleinere Unternehmen vernichten
verschärfte militärische Konkurrenz bedingt aus der verstärkten ökonomischen Konkurrenz
Also warum sollte dieser Prozess vor zehn Jahren (1994!!!) von den USA ausgegangen sein? Was unterscheidet ihn z.B. von der Zeit um 1900 in wirtschaftlicher Hinsicht?
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Anaximander polyphoner Klingelton
Anmeldungsdatum: 21.05.2004 Beiträge: 159
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(#133499) Verfasst am: 02.06.2004, 20:11 Titel: |
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Nicht zu vergessen: Export von Arbeitsplätzen bzw. Etablierung einer Konkurrenzbeziehung zwischen Arbeitern rund um den Globus durch die Konzerne - divide et impera ...
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max registrierter User
Anmeldungsdatum: 18.07.2003 Beiträge: 3055
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(#133503) Verfasst am: 02.06.2004, 20:20 Titel: |
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Anaximander hat folgendes geschrieben: | Nicht zu vergessen: Export von Arbeitsplätzen bzw. Etablierung einer Konkurrenzbeziehung zwischen Arbeitern rund um den Globus durch die Konzerne - divide et impera ... |
Arbeitsplätze werden gar nicht in so grossen Umfang exportiert. Es gibt natürlich solche Fälle, aber die meistens werden einerseits Arbeitsplätze durch den technischen Fortschritt wegrationalisiert, während es gleichzeitig eine Expansion des Konzerns im Ausland gibt. Wodurch aber durchaus auch dort Arbeitsplätze durch die verstärkte Konkurrenz und die damit verbundene Rationalisierung vernichtet werden.
Das Gegeneinanderausspielen der Standorte - divide et impera - ist eigentlich keine Folge der Globalisierung, sondern eine Folge des Zusammenbruchs der reformistischen Linken, die auf die geänderten wirtschaftlichen Bedingungen ab den 70ern keine Antwort hat und der neoliberalen Standortlogik deshalb nicht mehr viel entgegen zu setzen hat. Wenn es heute noch eine starke Arbeiterbewegung gäbe, wäre dies "Teilen und Herrschen" nicht möglich, sondern die Globalisierung würde die internationale Solidarität stärken, da eigentlich international die Interessen der Arbeiter angeglichen werden.
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Anaximander polyphoner Klingelton
Anmeldungsdatum: 21.05.2004 Beiträge: 159
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(#133542) Verfasst am: 02.06.2004, 21:16 Titel: |
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max hat folgendes geschrieben: | Anaximander hat folgendes geschrieben: | Nicht zu vergessen: Export von Arbeitsplätzen bzw. Etablierung einer Konkurrenzbeziehung zwischen Arbeitern rund um den Globus durch die Konzerne - divide et impera ... |
Arbeitsplätze werden gar nicht in so grossen Umfang exportiert. |
Bei meinem Bruder in der Firma fangen sie jetzt an hochqualifizierte IT-Arbeitsplätze per Offshoring (ich liebe dieses Neusprech ) nach Indien zu verlagern - Infosys sei Dank ... aber das ist natürlich nur ein unrepräsentatives Fallbeispiel, auch wenn es sich dabei um einen gewissen wohlbekannten Konzern aus dem DAX handelt.
max hat folgendes geschrieben: | Das Gegeneinanderausspielen der Standorte - divide et impera - ist eigentlich keine Folge der Globalisierung, sondern eine Folge des Zusammenbruchs der reformistischen Linken, die auf die geänderten wirtschaftlichen Bedingungen ab den 70ern keine Antwort hat und der neoliberalen Standortlogik deshalb nicht mehr viel entgegen zu setzen hat. |
Schutzzölle zwischen sämtlichen geographischen Großräumen wären ein Anfang ... ich fand diesbezüglich Afheldts "wirtschaft, die arm macht" sehr erhellend
max hat folgendes geschrieben: | Wenn es heute noch eine starke Arbeiterbewegung gäbe, wäre dies "Teilen und Herrschen" nicht möglich, sondern die Globalisierung würde die internationale Solidarität stärken, da eigentlich international die Interessen der Arbeiter angeglichen werden. |
100% Zustimmung. Besonders schwierig wird eine Etablierung gewerkschaftlicher Organisation in den sogenannten Sonderwirtschaftszonen, da die dort auch noch vom Staat sabotiert werden - das sind de facto rechtsfreie Räume (bereits in Naomi Kleins "No Logo" sehr anschaulich beschrieben) wo die Konzerne ihre eigene Exekutive aufbauen.
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Nordseekrabbe linker Autist
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 31152
Wohnort: Dresden
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(#133568) Verfasst am: 02.06.2004, 21:54 Titel: |
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Betrunkene attackiert FDP-Chef Westerwelle
_________________ Autismus macht kein Urlaub.
"Seid unbequem. Seid Sand, nicht Öl im Getriebe der Welt." (Günter Eich)
"Sei Du selbst die Veränderung, die Du Dir für die Welt wünschst." (Mahatma Gandhi)
"Soldaten sind Mörder." (Kurt Tucholsky)
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rabenkrähe Gast
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(#133694) Verfasst am: 03.06.2004, 03:14 Titel: |
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Ottfried Fischer meinte neulich in einer Kabarettsendung, daß die SPD in sich gegangen sei, und nun wirklich die Höchststrafe für den Ohrfeiger verhängt hätte: Der müßte nun doch in derSPD bleiben!!!!!
Köstlich
bin rabenkrähe
ps. nicht minder heftig fand ich Fischers Kommentare zum amerikanischen Irak-auftreten:
Sie hätten sich als Hochkultur gezeigt, und Pyramiden gebaut (mit Menschen)....
Er meinte ferner: Ab sofort ist die Regierungsgewalt an die Irakis zurückgegeben, .... ihre Kleidung erhalten sie in einer Woche zurück....
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rabenkrähe Gast
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(#133695) Verfasst am: 03.06.2004, 03:28 Titel: |
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max hat folgendes geschrieben: | rabenkrähe hat folgendes geschrieben: | Also ich nehm ziemlich bewußt schon seit über 15000 Tagen an den politischen und ökonomischen Geschehen teil und das Wort "Globalisierung" ist mir erstmal vor guten zehn Jahren untergekommen.
Da krame ich jetzt in meiner Erinnerung und komme auf die damaligen erheblichen Erfolge der koreanischen Wirtschaft, die sie insbesondere mit Verkäufen in Amerika erzielten. |
Na ja, das Wort 'Globalisierung' ist wirklich neu, aber nicht die Realität, die damit gemeint ist. Die Erfolge der koreanischen und japanischen Wirtschaft (im übrigen produzieren japanische Unternehmen in erheblichen Umfang in Europa und den USA) werden normalerweise zu der Globalisierung gerechnet.
Also was ist Globalisierung?
globaler Handel
Kapitalexport
Grosskonzerne, die Tochterkonzerne in vielen Staaten haben (aber meist ein nationales Zentrum haben)
verschärfte Konkurrenz, die dazu führt, dass Grosskonzerne, die meist aus den Grossmächten stammen, kleinere Unternehmen vernichten
verschärfte militärische Konkurrenz bedingt aus der verstärkten ökonomischen Konkurrenz
Also warum sollte dieser Prozess vor zehn Jahren (1994!!!) von den USA ausgegangen sein? Was unterscheidet ihn z.B. von der Zeit um 1900 in wirtschaftlicher Hinsicht? |
Moin, Moin, Max.
Die Fernostler sind hierhergekommen, weil sie a) den Märkten näher sein wollen und b) mit Strafzöllen bedroht wurden, wenn sie weiter nur Waren exportieren.
Also das mit dem Militär lasse ich hier auch mal außenvor. Es ist auch nicht schlüssig, denn durch die Globalisierung wurden vermeindliche "gemeinsame Interessen" begründet.
Was besonders in Europa nachvollziehbar ist. Durch die Globalisierung sind die Staaten näher zueinander gerückt. Das hat die militärische gegenseitige Bedrohung weiter heruntergeschraubt, hierzulande.
Und weltweit gilt das durchaus auch.
Dies schlägt nun schon den Bogen zu Deiner Argumentation.
Denn da gibt es eben gravierende Unterschiede. Um 1900 bestimmten Regionalmärkte das Geschehen.
Absolut.
Der Imperialismus war begründet durch Rohstoffausbeutung, durch Einflußsphären, durch popeliges Machtstreben. Siehe das britische Commonwealth.
Die Globalisierungsbestrebungen sind gänzlich andere, quasi grenzüberschreitende. Statt Kolonien werden Märkte gegründet. Nur was auf diesen Märkten geschieht, bestimmen die Monopole und Wirtschafts- vor allem Finanzmächtigen.
Die Regionen und nationen bleiben scheinselbständig im politischen Handeln.
Der weitere Unterschied ist die andere Bedeutung der Wirtschaft. Die Märkte sind zusammengerückt, Import und Export spielen ständig zunehmende Rollen.
Und die Stärkung der Regionalmärkte war ein Desaster für die USA, dessen Bedeutung damit in Gefahr geriet.
Hier auch durchaus wegen dem Militär, das so eminent viel Geld verschlang.
Wegen der Raumforschung, von der viele profitierten, auf die viele aufsattelten, die aber von den Amerikanern finanziert und entwickelt worden war.
Wegen der Hochtechnologie und Informationstechnik, die auch in Fernost fortgeschrittener war als in den USA.
Und da haben sie mit ihrem Pfund, dem Kapital gewuchert und mit der Globalisierung eine neue Wirtschaftsordnung diktiert, mit der die Regionalmärkte in ihrer Bedeutung massivst gemindert wurden.
Ähnliches hatten sie zuvor auf ihrem Kontinent gemacht. Die ganzen amerikanischen Wirtschaften, also auch die kanadischen, mexikanisches etcpp sind auf die USA ausgerichtet.
Wie Du zu dem Aspekt der verschärften Konkurrenz kommst, ist mir nicht nachvollziehbar.
Es wurde im Gegenteil, wie Du völlig zutreffend ergänzt, Konkurrenz ausgeschaltet.
Herzlich
bin rabenkrähe
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max registrierter User
Anmeldungsdatum: 18.07.2003 Beiträge: 3055
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(#134338) Verfasst am: 04.06.2004, 23:54 Titel: |
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rabenkrähe hat folgendes geschrieben: | Denn da gibt es eben gravierende Unterschiede. Um 1900 bestimmten Regionalmärkte das Geschehen. |
Glaubst du wirklich, dass damals Konzerne wie Krupp oder Siemens für Regionalmärkte produziert haben!?
rabenkrähe hat folgendes geschrieben: | Die Fernostler sind hierhergekommen, weil sie a) den Märkten näher sein wollen und b) mit Strafzöllen bedroht wurden, wenn sie weiter nur Waren exportieren. |
Ja, genau das gleiche machen auch US-amerikanische und europäische Unternehmen.
rabenkrähe hat folgendes geschrieben: | Also das mit dem Militär lasse ich hier auch mal außenvor. Es ist auch nicht schlüssig, denn durch die Globalisierung wurden vermeindliche "gemeinsame Interessen" begründet. |
Du schreibst selbst "vermeintlich"! Es wird zwar oft geschrieben, dass der Staat unwichtiger würde und dass die Konzerne multinational würden, dies geht aber an der Realität vorbei. Die Grosskonzerne haben meist ein eindeutiges nationales Zentrum und sind von diesem Staat abhängig. Die Konzerne brauchen ihre Staaten, um sie durch Protektionismus, Staatsaufträge, Bürgschaften und andere Subventionen zu beschützen. Dazu kommt die politische Unterstützung, wenn es darum geht neue Märkte zu gewinnen oder Zugang zu Rohstoffen zu erlangen (man beachte die Anzahl der Wirtschaftsvertreter bei Auslandsreisen von Schröder, z.B. in China!), teilweise eben auch militärisch, wie im Irak für die US-Energiekonzerne. Das Problem ist, dass Staat und Wirtschaft immer mehr verwachsen, was vielleicht an der heutigen US-Regierung, die fast 100% aus ehemaligen Spitzenfunktionären der Wirtschaft besteht, am deutlichsten wird. Dadurch gleichen sich also die Interessen von Staat und Kapital an, was einerseits bedeutet, dass der Staat sich auch nicht mehr um sozialen Ausgleich bemüht, sondern eine Umverteilungspolitik zu den Reichsten macht und alle Bereiche der Gesellschaft für die Konzerne öffnet, z.B. Privatisierungen der Wasserversorgung, des Gesundheitswesens, des Nah- und Fernverkehrs ... Andererseits bedeutet dies auch, dass die wirtschaftliche Konkurrenz sich auf eine Konkurrenz zwischen den Staaten überträgt. Dies hat bereits zu zwei Weltkriegen geführt und führt auch zu der momentan globalen Aufrüstung (die ironischereweise mit ein paar versprengten Terroristen begründet wird). Kurz, die gegenseitige Abhängigkeit zwischen Staat und Kapital wird immer grösser.
rabenkrähe hat folgendes geschrieben: | Was besonders in Europa nachvollziehbar ist. Durch die Globalisierung sind die Staaten näher zueinander gerückt. |
Es ist zu beobachten, dass sich einzelne Staaten zusammenschliessen um gemeinsame eine stärkere Basis im Konkurrenzkampf gegen andere solche Blöcke zu bilden. Dieses Motiv wird von der EU-Kommission auch offen ausgesprochen, die sich zum Ziel erklärt hat, zur stärksten Wirtschaftsmacht zu werden.
rabenkrähe hat folgendes geschrieben: | Der Imperialismus war begründet durch Rohstoffausbeutung, durch Einflußsphären, durch popeliges Machtstreben. Siehe das britische Commonwealth.
Die Globalisierungsbestrebungen sind gänzlich andere, quasi grenzüberschreitende. Statt Kolonien werden Märkte gegründet. Nur was auf diesen Märkten geschieht, bestimmen die Monopole und Wirtschafts- vor allem Finanzmächtigen.
Die Regionen und nationen bleiben scheinselbständig im politischen Handeln. |
Dies ist nur ein Unterschied in der Form der Kontrolle. Früher waren es Kolonien, heute sind sie wirtschaftlich abhängig und werden so indirekt kontrolliert. Was sich aber auch schon wieder ändert, da in den letzten Jahren eine Zunahme von Kolonialisierungen zu beobachten ist: Bosnien, Kosovo, Afghanistan und Irak, die alle unter der Kontrolle der Grossmächte sind, die dort mit ihren Statthalter gestützt auf Besatzungstruppen regieren.
rabenkrähe hat folgendes geschrieben: | Die Märkte sind zusammengerückt, Import und Export spielen ständig zunehmende Rollen.
Und die Stärkung der Regionalmärkte war ein Desaster für die USA, dessen Bedeutung damit in Gefahr geriet. |
Dies ist nichts neues. Deutschland ist seit etwa 1870 vom Export wirtschaftlich abhängig. Regionalmärkte wären für die BRD ein viel grösseres Desaster, als für die USA, die in viel geringeren Umfang von Exporten abhängig sind. Diese Exportorientierung hat aber nie bewirkt, dass die militärische Konkurrenz beendet wurde. Der Kalte Krieg - eine Pattsituation zwischen den grössten imperialistischen Mächten - hat hier wohl viele Illusionen entstehen lassen.
rabenkrähe hat folgendes geschrieben: | Wie Du zu dem Aspekt der verschärften Konkurrenz kommst, ist mir nicht nachvollziehbar.
Es wurde im Gegenteil, wie Du völlig zutreffend ergänzt, Konkurrenz ausgeschaltet. |
Die Konkurrenz verschärft sich, was eben u.a an dem ganzen "Standortdebatte" sichtbar ist. Dieser Konkurrenz fallen viele Unternehmen zum Opfer, so dass sie dazu führen kann, dass nationale Monopole oder eine Dominanz des Marktes durch wenige Grosskonzerne entsteht. Dies führt aber nichts dazu, dass die Konkurrenz zwischen den übriggebliebenen Konzernen verringert wird. Im Gegenteil, es gibt eben eine Konkurrenz um Märkte auf dem gesamten Globus.
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rabenkrähe Gast
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(#134373) Verfasst am: 05.06.2004, 03:32 Titel: |
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Ach, Max,
..... wir kommen wohl um den Krieg nicht drumherum?
Also, ich nehm mal China als Beispiel. Paßt ja leider nur zu gut, weil sich gestern dieser Massaker-Tag jährt, da Studenten dort einfach per Panzern zu Briefmarken gemacht wurden.
Grrrrrrrrrrrr.......
(Und Krenz auch noch zum Jubeln hinfuhr, um den DDR-Protestlern Angst zu machen, ihnen könnte gleichen bevorstehen, wenn sie weiter aufbegehrten....)
Grrrrrrrrrrrr....
Gemach.
Ich hielt China immer für grottengefährlich, wegen deren Strukturen, wegen dieser für mich schwer faßbaren fernöstlichen Neigung zu Brutalität, wegen einer Staatspolitik, die, über den damaligen kalten Krieg hinausgehend, Aggressivität zur Staatsdoktrin machte, ähnlich wie heute noch in Nordkorea. Dazu diese irre Bevölkerungsexplosion, seinerzeit.
Und Maos Ausspruch: "Was interessieren mich Millionen Tote, wir haben doch genug Menschen...."
Grrrrrrrrrr.....
DieChinesen eckten eigentlich mit allen an, mit der UdSSR, mit Korea, mit Japan, mit Amerika, natürlich mit Nationalchina, grauenhaft, aggresivst.
Zu meinem Erstaunen hat sich das geändert. Nicht etwa, daß sie jetzt Lämmer geworden wären, das nun ganz gewiß nicht, alleine schon die Unart der dortigen Todesstrafe, die selbst für Lächerlichkeiten und immer in bestimmter Richtung ausgesprochen werden, die Ausschlachtungen der Leichen für Orgatransplantationen, Versuche und von Hagen...., pervers einfach.
Aber als Kriegsgefahr kann ich China nicht mehr so sehen, wie noch vor 30 Jahren.
Und das liegt alleine an der Ökonomie.
Da hat der Kapitalismus mal, ausnahmsweise, positives vollbracht. Die Chinesen sind integriert in den Welthandel, sie gehören zu den aufstrebendsten Wirtschaften dieser Welt. Der Lebensstandart der Bevölkerung hat sich erheblich verbessert, die Infrastruktur ist explosionsartig besser geworden, die Freiheiten für die Bürger sind größer, und selbst die Eingemeindung Hongkongs, vor wenigen Jahren noch absolut undenkbar, verlief fast reibungslos.
Das es sich so entwicklte, ist ausschließlich ökonomischen Verflechtungen zu verdanken.
Wirtschaft kann also auch verbindend, sie muß nicht trennend oder kriegerisch wirken.
Genau so haben sich auch die letzten Jahrzehnte in Europa angelassen. ich war nie ein Freund des EuropaGedankens, aber ich muß anerkennen, daß damit und dadurch eine für Europa unvergleichlich lange Zeit der Friedfertigkeit mit begründet wurde.
Was Du mitdem Kosovo und Jugoslawien anspricht, finde ich völlig hergeholt, dort geht es um Vielvölkerschaft und ethnische Konflikte und nicht um Kolonisierung.
Schon zu Titos Zeiten, der diese Vielvölkerschaft mit eiserner Faust zusammenpreßte, stand fest, daß es nach ihm zu kriegerischen Konflikten kommen mußte.
Ich erinnere mich an Berichte aus den 60er Jahren, da serbische Extremisten in Europa andere Extreme aus der Region umbrachten. Die perfideste kolportierte Methode waren Giftspitzen in Büstenhaltern. Wie gemein......
Tsetsetse.-
Es ist im Gegenteil die einzige Chance der dortigen nachfolgestaaten in Tourismus und Wirtschaft einbezogen zu werden, um halbwegs friedfertige Strukturen dort zu ermöglichen.
Durch die Vielvölkerschaft wird das ein Krisengebiet bleiben wie Israel/Palästina.
Daß die US-Amerikaner ihren Militarismus ausgerechnet an den Terroristen andocken, ist absolut folgerichtig.
Sie haben sich die Weltherrschaft erkauft, niemand gefährdet sie wirklich. Selbst die Moslems sind weit genug entfernt, Ableger kommen höchstens mal via Flugzeug.
Sie habens aber richtig erkannt, daß die Gefahr aus dem Inneren kommt: Soziale Gegensätze, Umweltkatastrophen, Rohstoffvergeudung. Und dem, was da früher oder später kommen wird, werden sie mit einer Militärdiktatur begegnen, genau das wird heute schon vorbereitet.
Deren absurdes Machtgehabe hat verdammt viel innenpolitische Gründe.
Auch hier sind ökonomische Gründe eher nebensächlich, ja ausgleichend. Ohne Amerika läuft heute in der Weltökonomie nichts mehr, das ist an jedem Börsenplatz, an jedem Finanzmarkt zu spüren, mit ihrem *****-Globalismus haben sie eine Situation geschaffen, daß sie sich selber treffen, wenn sie irgendwo zuschlagen.
Einzige Ausnahme sind Rohstoffe wie das Heizöl.
Und ihren Weltmachtanspruch haben sie ja mit Bushs Spruch "Wer nicht für uns ist, ist gegen uns" manifestiert. Und dieser Spruch war ganz wesentlich auch ökonomisch gemeint.
Die Aufrüstungen erfolgen weltweit nicht gegen, sondern mit und für Amerika.
Die Konkurrenz, politisch wie ökonomisch, ist flöten gegangen.
Damit sind kurzfristig Kriege bekannter Art unwahrscheinlich, es wird vornehmlich Unterdrückungs- und Folterkriege geben,
...und regionale Konflikte in Entwicklungsgebieten (Afrika), vielleicht Asien, wenn es dort zu einem Verdrängungswettbewerb kommt, ähnlich in Südamerika. Glaubenskriege, siehe Moslems, sind nicht ausgeschlossen, und die Gefahr eines zufälligen Atomkriegs gibt es unverändert.
Aber die Hauptzielrichtung geht heute weltweit nach innen: Aufstände und Machtinfragestellungen zu verhindern.
Und das gilt für die Amerikaner wie für ihre Satelliten, die Globalisierungsanhänger, weltweit.
Das kannst Du, sehr konstruiert, mit dem Imperalismus früherer Tage analogisieren, hinkt aber immer, weil heute, nach außen hin, an einem Strang gezogen wird.
.......
Krupp und Siemens waren vergleichsweise provinziell. Natürlich. Vergleich doch mal deren damalige Bedeutung mit meinetwegen General motors heute.
...........
Europa den Willen zur stärksten Wirtschaftsmacht zuzusprechen, ist ein Lippenbekenntnis, die sind froh, wenn sie den USA halbwegs paroli bieten können.
.........
Die USA exportieren vor allem Geld, Kapital. Damit bestimmen sie die Weltmärkte.
.......
Ich denke, das jetzt zu verstehen, was Du mit der "Konkurrenz" meintest, wohl das "Innenverhältnis", also die Verteilgung der Arbeit, der Arbeitsstätten, der sonstigen Einbettung.
Das ist natürlich zutreffend.
Herzlich
bin rabenkrähe
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max registrierter User
Anmeldungsdatum: 18.07.2003 Beiträge: 3055
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(#134912) Verfasst am: 06.06.2004, 12:01 Titel: |
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rabenkrähe hat folgendes geschrieben: | Die USA exportieren vor allem Geld, Kapital. Damit bestimmen sie die Weltmärkte. |
Eigentlich importieren die USA hauptsächlich Kapital! Sie sind nur deshalb nicht politisch von den Kapitalimporteuren abhängig, weil sie die stärkste militärische Macht sind. Und diese Macht versuchen sie deshalb auch dauernd zu demonstrieren, wobei meist total verarmte, militärisch schwache Staaten wie Somalia, Jugoslawien, Sudan, Afghanistan oder Irak die Opfer dieser Demonstrationen sind.
Um zu verhindern, dass die ökonomischen Konkurrenten eine ihrer wirtschaftlichen Stärke proportionale politische Macht aufbauen, versucht die US-Regierung z.B. die europäischen Regierungen gegeneinander auszuspielen ("altes und neues Europa"), ihnen ihre militärische Machtlosigkeit zu demonstrieren (z.B. der Kosovo-Krieg) und andere Konkurrenten wie z.B. China durch militärische Stützpunkte einzukreisen (ein Grund für die andauernden Probleme in Korea).
Da die europäischen Regierungen (und auch z.B. die japanische) erkannt hat, dass sie für mehr politische Macht mehr militärische Macht brauchen, rüsten sie auf.
rabenkrähe hat folgendes geschrieben: | Die Chinesen sind integriert in den Welthandel, sie gehören zu den aufstrebendsten Wirtschaften dieser Welt. Der Lebensstandart der Bevölkerung hat sich erheblich verbessert, die Infrastruktur ist explosionsartig besser geworden, die Freiheiten für die Bürger sind größer, und selbst die Eingemeindung Hongkongs, vor wenigen Jahren noch absolut undenkbar, verlief fast reibungslos. |
Nur weil sich China für westliche Konzerne geöffnet hat, bedeutet dies nicht mehr Freiheiten. China ist immer noch eine der brutalsten rechten Diktaturen auf diesem Planeten.
rabenkrähe hat folgendes geschrieben: | Krupp und Siemens waren vergleichsweise provinziell. Natürlich. Vergleich doch mal deren damalige Bedeutung mit meinetwegen General motors heute. |
Krupp und Siemens hatten damals sicher einen grösseren Marktanteil als heute General Motors, auch wenn der Markt sicher deutlich kleiner war.
Dein Hinweis auf ethnische und religiöse Konflikte ist kein Argument gegen eine Charakterisierungen als Imperialismus, weil imperialistische Mächte schon immer solche Konflikte ausgenutzt haben, um selbst die Kontrolle zu erlangen. Z.B. hat die deutsche Kolonialmacht in Südwestafrika die Konflikte zwischen den dortigen Volksgruppen ausgenutzt, um so mit einer militärisch relativ kleinen Einheiten das Gebiet kontrollieren zu können.
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rabenkrähe Gast
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(#135297) Verfasst am: 07.06.2004, 02:55 Titel: |
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Guten Morgen, Max.
Ronald Reagan ist ja nun verstorben, und es erstaunt mich, daß das hier gar keinen Niederschlag fand.
Abgesehen davon, daß ich denke, der alzheimerte nicht erst nach, sondern schon vor seiner Präsidentschaft...., hat der mit seinen Vasallen und auch in der Gefolgschaft von Bush nun wirklich die Militarisierung der USA auf Kosten eines unbeschreiblichen Sozialabbaus forciert.
Sein erklärtes seinerzeitiges Ziel war, den "kalten Krieg" durch "Totrüsten" zu Ende zu bringen. Das ist ihm wahrlich gelungen, damit konnte kein Land mithalten, das Geld hatte niemand.
Japan und die EU rüsten nicht gegen die USA auf (hierzulande wird in dem Sinne gar nicht mehr aufgerüstet), sie rüsten für die USA und gegen angebliche Terroristen und anarchien auf. Alles ist heute Nato und die Nato sind die USA.
Die USA haben die mit irrem Abstand größten Goldreserven angehäuft, sie lenken via Globalisierung und Kapitalmärktes alles, weltweit.
Deswegen importieren sie auch kein Kapital, sondern sie schöpfen den KapitalMarkt einfach ab, das schwappt ihnen kraft ihres inszenierten Machtkonstruktes zu.
Und damit wird dieser ganze Irrsinn, das Militär, ihr korruptes System, ihre Globalisierung, die Rohstoffverschwendung, alles finanziert.
Nur ist dieses eben kein Imperalismus, denn niemand wird gezwungen, sein Kapital dorthin zu geben. Das geschieht "freiwillig", wenn auch im Zuge der ausschließlich auf die USA ausgerichteten Wirtschafts- und Machtordnung.
Die Lebensverhältnisse für den einfachen Bürger im faschistischen China haben sich verbessert.
Sicher hat Deutschland, haben auch Krupp und Siemens ihre Kolonien gehalten. Und doch waren sie vergleichsweise bedeutungslos, denk nur mal dara, was die Briten sich so alles hielten und unterhielten.
bin rabenkrähe
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frajo dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 25.08.2003 Beiträge: 11440
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(#135308) Verfasst am: 07.06.2004, 04:02 Titel: |
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rabenkrähe hat folgendes geschrieben: | Ronald Reagan ist ja nun verstorben, und es erstaunt mich, daß das hier gar keinen Niederschlag fand. |
doch, doch - der niederschlag hat sich nur gut getarnt.
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rabenkrähe Gast
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(#135310) Verfasst am: 07.06.2004, 04:04 Titel: |
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Hab ihn gerade gefunden....
Winke Winke, frajo....
bin rabenkrähe
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annox Grim Reaper
Anmeldungsdatum: 30.05.2004 Beiträge: 5800
Wohnort: Berlin
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(#135318) Verfasst am: 07.06.2004, 06:35 Titel: |
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rabenkrähe hat folgendes geschrieben: | Guten Morgen, Max.
Ronald Reagan ist ja nun verstorben, und es erstaunt mich, daß das hier gar keinen Niederschlag fand.
Abgesehen davon, daß ich denke, der alzheimerte nicht erst nach, sondern schon vor seiner Präsidentschaft...., hat der mit seinen Vasallen und auch in der Gefolgschaft von Bush nun wirklich die Militarisierung der USA auf Kosten eines unbeschreiblichen Sozialabbaus forciert.
Sein erklärtes seinerzeitiges Ziel war, den "kalten Krieg" durch "Totrüsten" zu Ende zu bringen. Das ist ihm wahrlich gelungen, damit konnte kein Land mithalten, das Geld hatte niemand.
Japan und die EU rüsten nicht gegen die USA auf (hierzulande wird in dem Sinne gar nicht mehr aufgerüstet), sie rüsten für die USA und gegen angebliche Terroristen und anarchien auf. Alles ist heute Nato und die Nato sind die USA.
Die USA haben die mit irrem Abstand größten Goldreserven angehäuft, sie lenken via Globalisierung und Kapitalmärktes alles, weltweit.
Deswegen importieren sie auch kein Kapital, sondern sie schöpfen den KapitalMarkt einfach ab, das schwappt ihnen kraft ihres inszenierten Machtkonstruktes zu.
Und damit wird dieser ganze Irrsinn, das Militär, ihr korruptes System, ihre Globalisierung, die Rohstoffverschwendung, alles finanziert.
Nur ist dieses eben kein Imperalismus, denn niemand wird gezwungen, sein Kapital dorthin zu geben. Das geschieht "freiwillig", wenn auch im Zuge der ausschließlich auf die USA ausgerichteten Wirtschafts- und Machtordnung.
Die Lebensverhältnisse für den einfachen Bürger im faschistischen China haben sich verbessert.
Sicher hat Deutschland, haben auch Krupp und Siemens ihre Kolonien gehalten. Und doch waren sie vergleichsweise bedeutungslos, denk nur mal dara, was die Briten sich so alles hielten und unterhielten.
bin rabenkrähe  |
Kleine Zugabe:
von 1993 bis 2003 hat sich die Zahl der Milliardaere weltweit von 385 auf 586 erhoeht, also 200 mehr in den letzten 10 Jahren...
_________________ Ich bin jenes Pferd, das unter der Peitsche der Kutscher den Wagen voller Gesindel hinter sich her ziehen muss.
[Sadegh Hedayat]
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rabenkrähe Gast
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(#135778) Verfasst am: 08.06.2004, 03:27 Titel: |
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Moin, Svantevit,
und meinste, die Welt drehte sich runder, wenns diese 586Milliardäre nicht gäbe????
bin rabenkrähe
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max registrierter User
Anmeldungsdatum: 18.07.2003 Beiträge: 3055
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(#136549) Verfasst am: 10.06.2004, 07:53 Titel: |
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rabenkrähe hat folgendes geschrieben: | und meinste, die Welt drehte sich runder, wenns diese 586Milliardäre nicht gäbe???? |
Diese Zahl zeigt aber, dass die Konzentration von Kapital bei einer winzigen Minderheit zunimmt, diese immer reicher werden, was eben ein charakteristiches Merkmal der kapitalistischen Entwicklung ist. Und sie zeigt auch, dass der Kapitalismus auch heute noch von einzelnen Menschen dominiert wird und nicht von anonymen Aktiengesellschaften.
Und es ist auch ein Hinweis auf die verstärkte Umverteilung zugunsten der Reichsten.
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Shadaik evolviert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 26377
Wohnort: MG
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(#136596) Verfasst am: 10.06.2004, 11:16 Titel: |
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max hat folgendes geschrieben: | rabenkrähe hat folgendes geschrieben: | und meinste, die Welt drehte sich runder, wenns diese 586Milliardäre nicht gäbe???? |
Diese Zahl zeigt aber, dass die Konzentration von Kapital bei einer winzigen Minderheit zunimmt, diese immer reicher werden, was eben ein charakteristiches Merkmal der kapitalistischen Entwicklung ist.[...] |
Aha. Wie sieht das aus, wenn man die Inflation und das Bevölkerungswachstum einrechnet?
Wie schnell ist die Zahl der Armen gewachsen? Wie schnell jene der Mittelständler? Was passiert wenn ein kinderloser Milliardär ohne weitere Erben stirbt? Wieviel des Geldes dieser Milliardäre ist Kapital?
etc. pp.
Absolute Zahlen sind meist völlig aussagelos, solange sie nicht in Relation zu anderen stehen.
_________________ Fische schwimmen nur in zwei Situationen mit dem Strom: Auf der Flucht und im Tode
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max registrierter User
Anmeldungsdatum: 18.07.2003 Beiträge: 3055
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(#136605) Verfasst am: 10.06.2004, 11:41 Titel: |
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Shadaik hat folgendes geschrieben: | Wie schnell ist die Zahl der Armen gewachsen? Wie schnell jene der Mittelständler? Was passiert wenn ein kinderloser Milliardär ohne weitere Erben stirbt? Wieviel des Geldes dieser Milliardäre ist Kapital? |
Dazu habe ich dir in Bezug auf die BRD bereits mehrfach Material geliefert, dass du aber anscheinend ignorierst, weil es im Widerspruch zu deiner Ideoogie steht. :
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rabenkrähe Gast
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(#137072) Verfasst am: 11.06.2004, 03:09 Titel: |
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max hat folgendes geschrieben: | rabenkrähe hat folgendes geschrieben: | und meinste, die Welt drehte sich runder, wenns diese 586Milliardäre nicht gäbe???? |
Diese Zahl zeigt aber, dass die Konzentration von Kapital bei einer winzigen Minderheit zunimmt, diese immer reicher werden, was eben ein charakteristiches Merkmal der kapitalistischen Entwicklung ist. Und sie zeigt auch, dass der Kapitalismus auch heute noch von einzelnen Menschen dominiert wird und nicht von anonymen Aktiengesellschaften.
Und es ist auch ein Hinweis auf die verstärkte Umverteilung zugunsten der Reichsten. |
Moin Moin.
Mir sind diese 586 Leute ziemlich egal, mir zeigen sie eher nur, daß es offensichtlich erheblich leichter geworden ist, unsinnige Mengen an Geld zu scheffeln, das sie natürlich nichts unter der matratze liegen haben werden, sondern das in irgendwelchen Unternehmen oder Anlagen steckt.
So gesehen macht das dann ja sogar Sinn.
Und Reichtum, weißt Du, finde ich äußerst relativ. Ich habe recht gute und sehr schlechte Zeiten mitgemacht, selbst in den schlechten Zeiten brauchte ich um das lebensnotwendige keine bange zu haben, ganz im Gegensatz zu den Gegebenheiten in zahllosen Ländern dieser Welt.
Und daß breite Bevölkerungsschichten halbwegs vernünftig leben können, finde ich allemal wichtiger, als die eventuelle Geldverschwendung von wem auch immer. Im Mittelalter verbauten Kirchen und Fürstenhäuser Unmengen an Geld, Arbeitnehmer mußten eine Fronarbeit leisten, die sie häufig das Leben kostete, staatskapitalistische Länder horteten auf ihre Art auch, mit Staatsjagden, mit ganzen Wohngebieten, mit was weiß ich nicht was, in jedem Entwicklungsland gibt es Dutzende Stammesführer, Heeresführer und Potentaten, die sich leisten, was sie nur bekommen können.
Was solls, laß sie doch, sie leben doch auch nur einmal....
Wenn genug dabei herumkommt, daß der gemeine Mensch genug zum Leben und auch noch ein bißchen Spaß hat, ists doch gut??!!!
Und was einst besonders fragwürdig war, meinetwegen das unglaubliche aufwendige Bauen von Kirchen und Schlössern, hat zum Beispiel wenigstens ein bemerkenswertes kulturelles Erbe hinterlassen.
Ist doch auch etwas.
Aus unserer Zeit werden wahrscheinlich nur ein paar Colabüchsen und McDonald-Taschen zu finden sein, wenn alles in die Luft gejagd wurde, aber dafür wären das dann wenigstens Utensilien, die letztlich jedem zugute kamen.
Sinnvoll fänd ich dabei halt, daß das Ganze so gestaltet wird, daß wenigstens Kriege und Bürgerkriege verhindert werden, daß die durch verfehlte Handlungsweisen entstehen können, finde ich am schrecklichsten....
bin rabenkrähe
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