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orendel registrierter User
Anmeldungsdatum: 10.09.2009 Beiträge: 4
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(#1357859) Verfasst am: 10.09.2009, 14:25 Titel: Guter Atheist - böser Atheist? Ein Fallbeispiel |
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Hallo, bin neu hier und freue mich auf anregende Diskussionen.
Eine meiner wichtigen Verständnisschwierigkeiten betrifft die Frage möglicher Werteorientierung ohne einen Verweis auf irrationale Größen wie z.B. Gott.
Hierzu ein praktisches Fallbeispiel:
Als ich die erste Klasse einer Polytechnischen Oberschule in der DDR besuchte, musste ich erleben, dass eine Mitschülerin aus christlichem Elternhaus von unserer Klassenlehrerin heftig in der Stunde angegriffen wurde. Die Lehrerin baute sich groß vor dem Kind auf und verkündete vor der ganzen Klasse: "Es ist falsch, was Deine Eltern Dir immer erzählen. Gott gibt es nicht." Erwartungsgemäß musste die Siebenjährige den Rest des Tages weinen.
Wie ist das Verhalten der Lehrerin hier zu bewerten? Was sie gesagt hat, entsprach vollkommen der wissenschaftlich erwiesenen UND öffentlich anerkannten Wahrheit. Damit ist sie ihrem Bildungs- und Erziehungsauftrag einwandfrei nachgekommen. Trotzdem berührt die Sache natürlich sehr unangenehm in emotionaler Weise. Ist diese Emotion nun ein Rudiment christlicher Werte und aus atheistischer Sicht abzulehnen? Welche anderen Bewertungsmöglichkeiten könnte es geben?
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narziss auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 21939
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(#1357860) Verfasst am: 10.09.2009, 14:30 Titel: |
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Statt: "Es gibt Gott nicht!" hätte man auch "Ich glaube nicht an Gott." sagen können.
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atheist666 dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 17.02.2007 Beiträge: 8494
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(#1357861) Verfasst am: 10.09.2009, 14:30 Titel: |
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Der Threadtitel ist schon verkehrt, nach dem Eingansbeitrag. Er müßte eher lauten: Kluger vs. dummer Atheist.
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Mo. over and out
Anmeldungsdatum: 30.11.2007 Beiträge: 12690
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(#1357862) Verfasst am: 10.09.2009, 14:31 Titel: |
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Hallo erstmal.
Spontan fällt mir dieses Zitat dazu ein:
"Man sollte die Wahrheit anderen wie einen Mantel hinhalten, dass sie hineinschlüpfen können, nicht wie ein nasses Tuch um den Kopf schlagen."
Max Frisch
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Surata auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 29.03.2005 Beiträge: 17383
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(#1357863) Verfasst am: 10.09.2009, 14:32 Titel: |
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Zitat: | Es ist falsch, was Deine Eltern Dir immer erzählen |
Das ist immer problematisch, vor allem in dem Alter. Kann ja stimmen, aber so was muss auch ordentlich rübergebracht weren, wenn es schon rübergerbacht werden muss.
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orendel registrierter User
Anmeldungsdatum: 10.09.2009 Beiträge: 4
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(#1357866) Verfasst am: 10.09.2009, 14:33 Titel: |
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narziss hat folgendes geschrieben: | Statt: "Es gibt Gott nicht!" hätte man auch "Ich glaube nicht an Gott." sagen können. |
Als Lehrer sollte man doch wohl eher objektive Wahrheiten als uninteressante persönliche Haltungen vertreten.
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Rasmus entartet und notorisch gottlos - Ich bin Papst
Anmeldungsdatum: 20.05.2004 Beiträge: 17559
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(#1357867) Verfasst am: 10.09.2009, 14:35 Titel: |
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narziss hat folgendes geschrieben: | Statt: "Es gibt Gott nicht!" hätte man auch "Ich glaube nicht an Gott." sagen können. |
Das ist eine andere Aussage.
_________________ Brother Sword of Enlightenment of the Unitarian Jihad
If you ask the wrong questions you get answers like '42' or 'God'.
"Glaubst Du noch oder hüpfst Du schon?"
Sylvia Browne - Wahrsager oder Scharlatan?
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Evilbert auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.09.2003 Beiträge: 42408
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(#1357869) Verfasst am: 10.09.2009, 14:37 Titel: |
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Wenn ich zum Zahnarzt gehe und der bohren muss und mir das wehtut, dann ist nicht der Zahnarzt schuld, sondern die Tatsache, dass ich mich fehlernährt oder die Zahnpflege vernächlässigt habe.
Natürlich ist es besser, wenn der Zahnarzt das möglichst schonend mach, micht möglicherweise beruhigt usw.
Aber seinen Job muss er dann schon irgendwie in meinem eigenen Interesse machen.
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zelig Kultürlich
Anmeldungsdatum: 31.03.2004 Beiträge: 25405
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(#1357870) Verfasst am: 10.09.2009, 14:41 Titel: |
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Wie schön anschaulich hier die problematischen Folgen aus dem Glauben an eine objektive Wahrheit dargestellt, aber auch demonstriert werden. ; )
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Hornochse Orthographiefetischist
Anmeldungsdatum: 22.07.2007 Beiträge: 8223
Wohnort: Bundeshauptstadt
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(#1357871) Verfasst am: 10.09.2009, 14:42 Titel: |
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orendel hat folgendes geschrieben: | narziss hat folgendes geschrieben: | Statt: "Es gibt Gott nicht!" hätte man auch "Ich glaube nicht an Gott." sagen können. |
Als Lehrer sollte man doch wohl eher objektive Wahrheiten als uninteressante persönliche Haltungen vertreten. |
Abgesehen davon, dass es zweifelhaft ist, ob es überhaupt etwas wie eine objektive Wahrheiten gibt: "Gott gibt es nicht" ist definitiv keine.
_________________ Alles könnte anders sein - und fast nichts kann ich ändern.
- Niklas Luhmann -
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Surata auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 29.03.2005 Beiträge: 17383
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(#1357872) Verfasst am: 10.09.2009, 14:43 Titel: |
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orendel hat folgendes geschrieben: | narziss hat folgendes geschrieben: | Statt: "Es gibt Gott nicht!" hätte man auch "Ich glaube nicht an Gott." sagen können. |
Als Lehrer sollte man doch wohl eher objektive Wahrheiten als uninteressante persönliche Haltungen vertreten. |
Nein, eigentlich weder noch. (Besonderes ersteres dürfte schwierig sein )
Ein Lehrer kann (im Großen und Ganzen) vertreten, was er will, aber es ist nicht seine Aufgabe, das in den Unterricht einfließen zu lassen.
Manchmal kann es sinnvoll sein, meistens aber eher nicht.
Zuletzt bearbeitet von Surata am 10.09.2009, 14:44, insgesamt einmal bearbeitet |
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Hornochse Orthographiefetischist
Anmeldungsdatum: 22.07.2007 Beiträge: 8223
Wohnort: Bundeshauptstadt
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(#1357873) Verfasst am: 10.09.2009, 14:44 Titel: |
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zelig hat folgendes geschrieben: | Wie schön anschaulich hier die problematischen Folgen aus dem Glauben an eine objektive Wahrheit dargestellt, aber auch demonstriert werden. ; ) |
11. Gebot: Du sollst den Beitrag deines Nächsten nicht vorwegnehmen.
_________________ Alles könnte anders sein - und fast nichts kann ich ändern.
- Niklas Luhmann -
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Surata auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 29.03.2005 Beiträge: 17383
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(#1357874) Verfasst am: 10.09.2009, 14:44 Titel: |
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Hornochse hat folgendes geschrieben: | zelig hat folgendes geschrieben: | Wie schön anschaulich hier die problematischen Folgen aus dem Glauben an eine objektive Wahrheit dargestellt, aber auch demonstriert werden. ; ) |
11. Gebot: Du sollst den Beitrag deines Nächsten nicht vorwegnehmen. |
Amen.
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Fuxing grösstenteils harmlos
Anmeldungsdatum: 07.05.2008 Beiträge: 1691
Wohnort: Ankh Morpork
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(#1357875) Verfasst am: 10.09.2009, 14:46 Titel: |
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Was die Lehrerin offenbar versäumt hat, ist:
Die "öffizielle" Begründung dafür anzubringen, warum es denn keine Götter, Geister, Weihnachtsmänner und Osterhasen gibt.
Die Situation, wie sie von Dir geschildert ist, führt bei dem Kind mit hoher Wahrscheinlichkeit zu einem psychischen Interessenkonflikt.
Es ist 2 Autoritäten (Eltern und Lehrer) unterstellt, und beide Autoritäten behaupten jeweils das konkrete Gegenteil des anderen.
Von einer siebenjährigen kann ich nicht erwarten, dass sie die entsprechenden Argumente kennt und anwenden kann, bei den Erwachsenen kann ich das allerdings schon.
Wenn das nicht passiert oder passiert ist, ist das mal wenigstens "unglücklich gelaufen"
Zuletzt bearbeitet von Fuxing am 10.09.2009, 14:49, insgesamt einmal bearbeitet |
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orendel registrierter User
Anmeldungsdatum: 10.09.2009 Beiträge: 4
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(#1357876) Verfasst am: 10.09.2009, 14:47 Titel: |
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Hornochse hat folgendes geschrieben: | orendel hat folgendes geschrieben: | narziss hat folgendes geschrieben: | Statt: "Es gibt Gott nicht!" hätte man auch "Ich glaube nicht an Gott." sagen können. |
Als Lehrer sollte man doch wohl eher objektive Wahrheiten als uninteressante persönliche Haltungen vertreten. |
Abgesehen davon, dass es zweifelhaft ist, ob es überhaupt etwas wie eine objektive Wahrheiten gibt: "Gott gibt es nicht" ist definitiv keine. |
Richtig, aber einem Kind kann man so noch am ehesten veranschaulichen, dass der übliche Glaube an einen außerhalb menschlicher Vorstellung existierenden Gott falsch ist.
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narziss auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 21939
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(#1357877) Verfasst am: 10.09.2009, 14:49 Titel: |
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orendel hat folgendes geschrieben: | Hornochse hat folgendes geschrieben: | orendel hat folgendes geschrieben: | narziss hat folgendes geschrieben: | Statt: "Es gibt Gott nicht!" hätte man auch "Ich glaube nicht an Gott." sagen können. |
Als Lehrer sollte man doch wohl eher objektive Wahrheiten als uninteressante persönliche Haltungen vertreten. |
Abgesehen davon, dass es zweifelhaft ist, ob es überhaupt etwas wie eine objektive Wahrheiten gibt: "Gott gibt es nicht" ist definitiv keine. |
Richtig, aber einem Kind kann man so noch am ehesten veranschaulichen, dass der übliche Glaube an einen außerhalb menschlicher Vorstellung existierenden Gott falsch ist. | Das ist nun genau der christliche Wunsch die Kinder möglichst früh zu ködern.
Einem Kind kann man es nicht am ehesten veranschaulichen, einem Kind kann man es am besten eintrichtern.
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Hornochse Orthographiefetischist
Anmeldungsdatum: 22.07.2007 Beiträge: 8223
Wohnort: Bundeshauptstadt
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(#1357878) Verfasst am: 10.09.2009, 14:50 Titel: |
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orendel hat folgendes geschrieben: | Zitat: | Abgesehen davon, dass es zweifelhaft ist, ob es überhaupt etwas wie eine objektive Wahrheiten gibt: "Gott gibt es nicht" ist definitiv keine. |
Richtig, aber einem Kind kann man so noch am ehesten veranschaulichen, dass der übliche Glaube an einen außerhalb menschlicher Vorstellung existierenden Gott falsch ist. |
Objektiv falsch? Und woher weißt du das?
_________________ Alles könnte anders sein - und fast nichts kann ich ändern.
- Niklas Luhmann -
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zelig Kultürlich
Anmeldungsdatum: 31.03.2004 Beiträge: 25405
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(#1357879) Verfasst am: 10.09.2009, 14:52 Titel: |
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Surata hat folgendes geschrieben: | Hornochse hat folgendes geschrieben: | zelig hat folgendes geschrieben: | Wie schön anschaulich hier die problematischen Folgen aus dem Glauben an eine objektive Wahrheit dargestellt, aber auch demonstriert werden. ; ) |
11. Gebot: Du sollst den Beitrag deines Nächsten nicht vorwegnehmen. :motz: |
Amen. |
http://www.youtube.com/watch?v=NLjXt7KxD4c
: )
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Rasmus entartet und notorisch gottlos - Ich bin Papst
Anmeldungsdatum: 20.05.2004 Beiträge: 17559
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(#1357880) Verfasst am: 10.09.2009, 14:55 Titel: |
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Hornochse hat folgendes geschrieben: | orendel hat folgendes geschrieben: | narziss hat folgendes geschrieben: | Statt: "Es gibt Gott nicht!" hätte man auch "Ich glaube nicht an Gott." sagen können. |
Als Lehrer sollte man doch wohl eher objektive Wahrheiten als uninteressante persönliche Haltungen vertreten. |
Abgesehen davon, dass es zweifelhaft ist, ob es überhaupt etwas wie eine objektive Wahrheiten gibt: "Gott gibt es nicht" ist definitiv keine. |
Es ist so wahr wie irgendwas nur wahr sein kann.
Wenn man die Aussage als möglicherweise nicht zutreffend ansieht, dann haben Begriffe wie "!wahr" und "falsch" keine wirkliche Bedeutung mehr. (Das ist nicht verkehrt! Nur sollte man sich dessen immer bewusst sein.)
_________________ Brother Sword of Enlightenment of the Unitarian Jihad
If you ask the wrong questions you get answers like '42' or 'God'.
"Glaubst Du noch oder hüpfst Du schon?"
Sylvia Browne - Wahrsager oder Scharlatan?
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Hornochse Orthographiefetischist
Anmeldungsdatum: 22.07.2007 Beiträge: 8223
Wohnort: Bundeshauptstadt
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(#1357881) Verfasst am: 10.09.2009, 14:56 Titel: |
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zelig hat folgendes geschrieben: | Surata hat folgendes geschrieben: | Hornochse hat folgendes geschrieben: | zelig hat folgendes geschrieben: | Wie schön anschaulich hier die problematischen Folgen aus dem Glauben an eine objektive Wahrheit dargestellt, aber auch demonstriert werden. ; ) |
11. Gebot: Du sollst den Beitrag deines Nächsten nicht vorwegnehmen. |
Amen. |
http://www.youtube.com/watch?v=NLjXt7KxD4c
: ) |
Der Designer dieser Kartoffelsäcke sollte verklagt werden.
_________________ Alles könnte anders sein - und fast nichts kann ich ändern.
- Niklas Luhmann -
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nocquae diskriminiert nazis
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 18183
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(#1357882) Verfasst am: 10.09.2009, 14:58 Titel: |
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Rasmus hat folgendes geschrieben: | narziss hat folgendes geschrieben: | Statt: "Es gibt Gott nicht!" hätte man auch "Ich glaube nicht an Gott." sagen können. |
Das ist eine andere Aussage. |
Sicher. In der Umgangssprache wird beides aber oft synonym verwendet.
Diese Situation hätte man natürlich nutzen können, um dem Kind beizubringen, dass es von der eigenen abweichende Meinungen gibt, und wie man mit dieser Tatsache umgeht. Das kann man allerdings wohl nur, wenn man das auch selber gelernt hat. In diesem Bereich dürfte die Lehrerin selbst ein Defizit gehabt haben.
_________________ In Deutschland gilt derjenige, der auf den Schmutz hinweist, als viel gefährlicher, als derjenige, der den Schmutz macht.
-- Kurt Tucholsky
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zelig Kultürlich
Anmeldungsdatum: 31.03.2004 Beiträge: 25405
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(#1357883) Verfasst am: 10.09.2009, 14:58 Titel: |
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Hornochse hat folgendes geschrieben: | zelig hat folgendes geschrieben: | Surata hat folgendes geschrieben: | Hornochse hat folgendes geschrieben: | zelig hat folgendes geschrieben: | Wie schön anschaulich hier die problematischen Folgen aus dem Glauben an eine objektive Wahrheit dargestellt, aber auch demonstriert werden. ; ) |
11. Gebot: Du sollst den Beitrag deines Nächsten nicht vorwegnehmen. :motz: |
Amen. |
http://www.youtube.com/watch?v=NLjXt7KxD4c
: ) |
Der Designer dieser Kartoffelsäcke sollte verklagt werden. |
Das ist so wahr. Wahrer geht es kaum.
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Hornochse Orthographiefetischist
Anmeldungsdatum: 22.07.2007 Beiträge: 8223
Wohnort: Bundeshauptstadt
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(#1357884) Verfasst am: 10.09.2009, 14:58 Titel: |
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Rasmus hat folgendes geschrieben: | Wenn man die Aussage als möglicherweise nicht zutreffend ansieht, dann haben Begriffe wie "!wahr" und "falsch" keine wirkliche Bedeutung mehr. |
Das stimmt nicht. Ich sage damit nur, dass ich nicht wissen kann, ob die Aussage wahr ist.
_________________ Alles könnte anders sein - und fast nichts kann ich ändern.
- Niklas Luhmann -
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orendel registrierter User
Anmeldungsdatum: 10.09.2009 Beiträge: 4
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(#1357885) Verfasst am: 10.09.2009, 14:58 Titel: |
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Hornochse hat folgendes geschrieben: | orendel hat folgendes geschrieben: | Zitat: | Abgesehen davon, dass es zweifelhaft ist, ob es überhaupt etwas wie eine objektive Wahrheiten gibt: "Gott gibt es nicht" ist definitiv keine. |
Richtig, aber einem Kind kann man so noch am ehesten veranschaulichen, dass der übliche Glaube an einen außerhalb menschlicher Vorstellung existierenden Gott falsch ist. |
Objektiv falsch? Und woher weißt du das? |
...Da es für diese Existenz keinerlei empirische Evidenz gibt, die vernünftigerweise akzeptiert werden kann.
Überdies kreisen wir um die Frage objektiver Wahrheiten. Mein Hauptanliegen mit diesem Beispiel war das Problem der affektiven Folgen des Verhaltens der Lehrerin und dessen Bewertungsmöglichkeiten.
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Necromancer Kleingeist
Anmeldungsdatum: 22.10.2007 Beiträge: 565
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(#1357886) Verfasst am: 10.09.2009, 14:59 Titel: |
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Ich fand mit dem Zitat war alles gesagt - des mit dem Mantel der Wahrheit hinhalten....statt einem die Wahrheit wie ein nasses Tuch um die Ohren zu hauen.
Zitat: | Einem Kind kann man es nicht am ehesten veranschaulichen, einem Kind kann man es am besten eintrichtern. | Jo so kann man seinem Kind gar nicht früh genug eintrichtern das es eines Tages sterben muss
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zelig Kultürlich
Anmeldungsdatum: 31.03.2004 Beiträge: 25405
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(#1357887) Verfasst am: 10.09.2009, 15:00 Titel: |
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NOCQUAE hat folgendes geschrieben: | Rasmus hat folgendes geschrieben: | narziss hat folgendes geschrieben: | Statt: "Es gibt Gott nicht!" hätte man auch "Ich glaube nicht an Gott." sagen können. |
Das ist eine andere Aussage. |
Sicher. In der Umgangssprache wird beides aber oft synonym verwendet.
Diese Situation hätte man natürlich nutzen können, um dem Kind beizubringen, dass es von der eigenen abweichende Meinungen gibt, und wie man mit dieser Tatsache umgeht. Das kann man allerdings wohl nur, wenn man das auch selber gelernt hat. In diesem Bereich dürfte die Lehrerin selbst ein Defizit gehabt haben. |
Jup. Habe das entscheidende Wörtchen gefettet.
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Hornochse Orthographiefetischist
Anmeldungsdatum: 22.07.2007 Beiträge: 8223
Wohnort: Bundeshauptstadt
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(#1357889) Verfasst am: 10.09.2009, 15:03 Titel: |
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orendel hat folgendes geschrieben: | Mein Hauptanliegen mit diesem Beispiel war das Problem der affektiven Folgen des Verhaltens der Lehrerin und dessen Bewertungsmöglichkeiten. |
Die Lehrerin hat m.E. unzulässig, d.h. vor allem: nicht durch Argumente, in fundamentale Überzeugungen des Kindes eingegriffen. Im Sinne der in ihrem politischen System vorherrschenden Ideologie allerdings hat sie wohl richtig gehandelt.
_________________ Alles könnte anders sein - und fast nichts kann ich ändern.
- Niklas Luhmann -
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Kramer postvisuell
Anmeldungsdatum: 01.08.2003 Beiträge: 30878
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(#1357890) Verfasst am: 10.09.2009, 15:03 Titel: Re: Guter Atheist - böser Atheist? Ein Fallbeispiel |
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orendel hat folgendes geschrieben: | Die Lehrerin baute sich groß vor dem Kind auf und verkündete vor der ganzen Klasse: "Es ist falsch, was Deine Eltern Dir immer erzählen. Gott gibt es nicht." Erwartungsgemäß musste die Siebenjährige den Rest des Tages weinen.
Wie ist das Verhalten der Lehrerin hier zu bewerten? |
Hat es denn gewirkt? War das Kind danach vom Glauben geheilt?
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zelig Kultürlich
Anmeldungsdatum: 31.03.2004 Beiträge: 25405
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(#1357895) Verfasst am: 10.09.2009, 15:15 Titel: Re: Guter Atheist - böser Atheist? Ein Fallbeispiel |
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Kramer hat folgendes geschrieben: | orendel hat folgendes geschrieben: | Die Lehrerin baute sich groß vor dem Kind auf und verkündete vor der ganzen Klasse: "Es ist falsch, was Deine Eltern Dir immer erzählen. Gott gibt es nicht." Erwartungsgemäß musste die Siebenjährige den Rest des Tages weinen.
Wie ist das Verhalten der Lehrerin hier zu bewerten? |
Hat es denn gewirkt? War das Kind danach vom Glauben geheilt? |
Wie heilt man eigentlich die Neigung zur Scharfmacherei?
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Mo. over and out
Anmeldungsdatum: 30.11.2007 Beiträge: 12690
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(#1357897) Verfasst am: 10.09.2009, 15:17 Titel: |
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Die Lehrerin sagt dem Kind quasi "Es ist falsch deinen Eltern zu glauben, aber es ist richtig, mir zu glauben."
Man kann nur hoffen, dass das Kind daraus den Schluss zieht, niemandem einfach zu glauben, nur weil er eine Autorität darstellt.
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