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Guter Atheist - böser Atheist? Ein Fallbeispiel
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DeHerg
nun schon länger Ranglos



Anmeldungsdatum: 28.04.2007
Beiträge: 6525
Wohnort: Rostock

Beitrag(#1357898) Verfasst am: 10.09.2009, 15:21    Titel: Re: Guter Atheist - böser Atheist? Ein Fallbeispiel Antworten mit Zitat

orendel hat folgendes geschrieben:
Wie ist das Verhalten der Lehrerin hier zu bewerten? Was sie gesagt hat, entsprach vollkommen der wissenschaftlich erwiesenen UND öffentlich anerkannten Wahrheit.
1. hab ich schon wieder was verpasst? Meines letzten Kentnissstandes nach wird ein Gott doch als Supranaturalistische Entität definiert und ist somit nicht testbar/überprüfbar->irrelevant für die Wissenschaft(sie macht gar keine Aussagen über solche Wesen, auch nicht über ihre Existenz).

2. einer 7Jährigen sowas ohne jeden Anlass in aller öffentlichkeit vor den latz zu knallen zeugt wirklich nicht von pädagogischen Fähigkeiten

3. eine solche Aussage in offizieller Funktion ist für einen Staatsdiener in einem sekulären/laizistischen Staat absolut unangemessen(Sekularität/Laizismus besagt das öffentliche Organe Religion weder unterstützen noch behindern dürfen)
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Haare spalten ist was für Grobmotoriker

"Leistung muss sich wieder lohnen"<--purer Sozialismus
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Rasmus
entartet und notorisch gottlos - Ich bin Papst



Anmeldungsdatum: 20.05.2004
Beiträge: 17559

Beitrag(#1357899) Verfasst am: 10.09.2009, 15:22    Titel: Antworten mit Zitat

Hornochse hat folgendes geschrieben:
Rasmus hat folgendes geschrieben:
Wenn man die Aussage als möglicherweise nicht zutreffend ansieht, dann haben Begriffe wie "!wahr" und "falsch" keine wirkliche Bedeutung mehr.


Das stimmt nicht. Ich sage damit nur, dass ich nicht wissen kann, ob die Aussage wahr ist.


Ja, und ich sage, dass Du damit im Prinzip Recht hast - aber nur insofern, als dass Du eben nichts wirklich wissen kannst, und das man eine Aussage zur Nicht-Existenz halt nie beweisen kann. Praktisch besteht aber fast nie jemand darauf, so genau zu sein.
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Sylvia Browne - Wahrsager oder Scharlatan?
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Kramer
postvisuell



Anmeldungsdatum: 01.08.2003
Beiträge: 30878

Beitrag(#1357901) Verfasst am: 10.09.2009, 15:25    Titel: Re: Guter Atheist - böser Atheist? Ein Fallbeispiel Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
orendel hat folgendes geschrieben:
Die Lehrerin baute sich groß vor dem Kind auf und verkündete vor der ganzen Klasse: "Es ist falsch, was Deine Eltern Dir immer erzählen. Gott gibt es nicht." Erwartungsgemäß musste die Siebenjährige den Rest des Tages weinen.

Wie ist das Verhalten der Lehrerin hier zu bewerten?


Hat es denn gewirkt? War das Kind danach vom Glauben geheilt?


Wie heilt man eigentlich die Neigung zur Scharfmacherei?

Am Kopf kratzen


Ich werde das nächste Mal nachschauen, ob Du in der Online-List auftauchst, bevor ich Witze über das DDR-Bildungssystem mache.
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step
registriert



Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 22782
Wohnort: Germering

Beitrag(#1357902) Verfasst am: 10.09.2009, 15:25    Titel: Antworten mit Zitat

Necromancer hat folgendes geschrieben:
Ich fand mit dem Zitat war alles gesagt - des mit dem Mantel der Wahrheit hinhalten....statt einem die Wahrheit wie ein nasses Tuch um die Ohren zu hauen.

Ja, das Zitat traf es sehr gut, finde ich auch.

Es ist mE in diesem Fall nicht primär entscheidend, ob man die Nichtexistenz des Weihnachtsmannes für hinreichend gut belegt hält, um es ein "hyp. Fakt" zu nennen, oder ob man dises Thema für Privatspekulation hält.

Primär scheint mir hier, daß die Lehrerin jegliches pädagogische Feingefühl vermissen läßt, was man leicht sieht, wenn man statt Götterglaube ein anderes für das Kind mglw. emotional besetztes Thema wählt, etwa daß es unehelich ist, daß der Vater nicht verschwunden, sondern ein böser Klassenfeind ist o.ä.
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Was ist der Sinn des Lebens? - Keiner, aber Leere ist Fülle für den, der sie sieht.
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zelig
Kultürlich



Anmeldungsdatum: 31.03.2004
Beiträge: 25405

Beitrag(#1357903) Verfasst am: 10.09.2009, 15:30    Titel: Re: Guter Atheist - böser Atheist? Ein Fallbeispiel Antworten mit Zitat

Kramer hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
orendel hat folgendes geschrieben:
Die Lehrerin baute sich groß vor dem Kind auf und verkündete vor der ganzen Klasse: "Es ist falsch, was Deine Eltern Dir immer erzählen. Gott gibt es nicht." Erwartungsgemäß musste die Siebenjährige den Rest des Tages weinen.

Wie ist das Verhalten der Lehrerin hier zu bewerten?


Hat es denn gewirkt? War das Kind danach vom Glauben geheilt?


Wie heilt man eigentlich die Neigung zur Scharfmacherei?

:hmm:


Ich werde das nächste Mal nachschauen, ob Du in der Online-List auftauchst, bevor ich Witze über das DDR-Bildungssystem mache.


Shit. Hab ich doch völlig falsch verstanden.

Mc, mc, mmc.
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Bravopunk
Sugoi Dekai :D



Anmeldungsdatum: 08.03.2008
Beiträge: 32556
Wohnort: Woanders

Beitrag(#1357921) Verfasst am: 10.09.2009, 16:43    Titel: Antworten mit Zitat

Ich überlege gerade, wie es zu diesem Ausraster der Lehrkraft gekommen ist.

Es gibt da ja grundsätzlich nur zwei Möglichkeiten:

a) Die Lehrerin war cholerisch.

b) Die Lehrerin wurde dazu provoziert.

Trifft a) zu, dann is das zwar blöde, aber unabänderlich. Ich hatte auch mal einen cholerischen Lehrer... der war normalerweise total cool und lässig... nur manchmal... skeptisch

Im Fall b) entschuldigt das die Tat viel weniger. Denn eine Lehrkraft hat sich nicht provozieren zu lassen, egal wie sehr sie auch Menschen sind.

Natürlich wird da wohl die allgemeine Staatsdoktrin (auch wenn mir nicht näher bekannt) der DDR eine gewichtige Rolle gespielt haben und auch wie sehr sich die Lehrerin als verlängerter Arm dieser Doktrin verstanden hat.

Die Frage bleibt, ob das Kind evtl. den Unterricht mit ihren Verkündungen und etwaigen Bekehrungsversuchen gestört haben könnte. orendel wird uns das vielleicht ja beantworten können. Festzuhalten bleibt, dass natürlich derartige Äußerungen im Nichtreligiösen Unterricht (also alles, was nicht mit Reli betitelt ist) unangebracht sind.

Die Aussage "Es gibt keinen Gott." würde ich selbst Erwachsenen nicht ohne gute Argumente dafür zu haben und zu geben an den Kopf werfen. Kindern sowieso nicht. nee Als Erziehungsbeauftragter erstrecht nicht!

Das Verhalten der Lehrerin ist für mich absolut inakzeptabel. Das Kind tut mir leid. Traurig
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Das Begräbnis der Freiheit

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Uriziel
Herpiderpi



Anmeldungsdatum: 22.12.2007
Beiträge: 1728

Beitrag(#1357965) Verfasst am: 10.09.2009, 20:05    Titel: Re: Guter Atheist - böser Atheist? Ein Fallbeispiel Antworten mit Zitat

orendel hat folgendes geschrieben:

Hierzu ein praktisches Fallbeispiel:
Als ich die erste Klasse einer Polytechnischen Oberschule in der DDR besuchte, musste ich erleben, dass eine Mitschülerin aus christlichem Elternhaus von unserer Klassenlehrerin heftig in der Stunde angegriffen wurde. Die Lehrerin baute sich groß vor dem Kind auf und verkündete vor der ganzen Klasse: "Es ist falsch, was Deine Eltern Dir immer erzählen. Gott gibt es nicht." Erwartungsgemäß musste die Siebenjährige den Rest des Tages weinen.


Klingt nach einer blöden Kuh, die sich nur traut, vor Kindern die Klappe groß aufzureissen und denen was erzählen zu wollen.
Ich frage mich, ob ich der sogar eine klatschen würde...

... und ich bin gewiss nicht der Mensch, der gleich jedem Deppen eine mitgeben würde. >_>
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Kramer
postvisuell



Anmeldungsdatum: 01.08.2003
Beiträge: 30878

Beitrag(#1358068) Verfasst am: 10.09.2009, 22:50    Titel: Re: Guter Atheist - böser Atheist? Ein Fallbeispiel Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
orendel hat folgendes geschrieben:
Die Lehrerin baute sich groß vor dem Kind auf und verkündete vor der ganzen Klasse: "Es ist falsch, was Deine Eltern Dir immer erzählen. Gott gibt es nicht." Erwartungsgemäß musste die Siebenjährige den Rest des Tages weinen.

Wie ist das Verhalten der Lehrerin hier zu bewerten?


Hat es denn gewirkt? War das Kind danach vom Glauben geheilt?


Wie heilt man eigentlich die Neigung zur Scharfmacherei?

Am Kopf kratzen


Ich werde das nächste Mal nachschauen, ob Du in der Online-List auftauchst, bevor ich Witze über das DDR-Bildungssystem mache.


Shit. Hab ich doch völlig falsch verstanden.

Mc, mc, mmc.


Schon vergessen. Cool
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Kramer
postvisuell



Anmeldungsdatum: 01.08.2003
Beiträge: 30878

Beitrag(#1358070) Verfasst am: 10.09.2009, 22:55    Titel: Antworten mit Zitat

Fuxing hat folgendes geschrieben:

Es ist 2 Autoritäten (Eltern und Lehrer) unterstellt, und beide Autoritäten behaupten jeweils das konkrete Gegenteil des anderen.


Die Aufgabe der Schule sollte in diesem Fall sein, nicht etwas zu behaupten, sondern darüber zu informieren, dass Erwachsene, auch Autoritätpersonen, oft sehr unterschiedliche und sich widersprechende Dinge behaupten. Davon war die DDR wahrscheinlich weit entfernt, aber so viel besser ist es heute auch nicht unbedingt.
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theologie-der-vernunft
registrierter User



Anmeldungsdatum: 18.07.2009
Beiträge: 124

Beitrag(#1358637) Verfasst am: 12.09.2009, 09:14    Titel: Re: Guter Atheist - böser Atheist? Ein Fallbeispiel Antworten mit Zitat

Kramer hat folgendes geschrieben:
orendel hat folgendes geschrieben:
Die Lehrerin baute sich groß vor dem Kind auf und verkündete vor der ganzen Klasse: "Es ist falsch, was Deine Eltern Dir immer erzählen. Gott gibt es nicht." Erwartungsgemäß musste die Siebenjährige den Rest des Tages weinen.

Wie ist das Verhalten der Lehrerin hier zu bewerten?


Hat es denn gewirkt? War das Kind danach vom Glauben geheilt?


Hier zeigt sich das Problem des neuen naturalisischen Atheismus, der das alte Denken nur verneint.

Wäre es daher nicht im Sinne der Aufklärung als Freigeist - frei von heutigen Hypothesen, Glaubensvorstellungen und Dogmen bzw. einem Denken, das nur fromme Spinner sieht und diese verneint - zu fragen, was die Alten wirklich dachten?

Denn möglicherweise haben die Ureltern (vom griechischen Monismus kommende jüdisch-griechische Denker der Zeitenwende) gar nicht von einem geheimnisvollen Gott des Gesetzes erzählt, sondern über eine gemeinsame Bestimmung nachgedacht.
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Marcellinus
Outsider



Anmeldungsdatum: 27.05.2009
Beiträge: 7429

Beitrag(#1358649) Verfasst am: 12.09.2009, 10:13    Titel: Re: Guter Atheist - böser Atheist? Ein Fallbeispiel Antworten mit Zitat

theologie-der-vernunft hat folgendes geschrieben:

Hier zeigt sich das Problem des neuen naturalisischen Atheismus, der das alte Denken nur verneint.

Hier zeigt sich überhaupt nichts außer dem Rigorismus und der emotionalen Rücksichtslosigkeit des DDR-Regimes. Ich bin übrigens nicht sicher, ob das oben gezeigte Verhalten typisch für DDR-Lehrer war.

Ein atheistischer Lehrer macht einfach seine Arbeit, und das geht nicht ohne emotionale Zuwendung. Er versucht, den Schüler zum selbständigen Denken zu ermuntern. Und wenn der Schüler dann von sich aus zu einem naturalistischen Weltbild findet, dann ist es gut. Und wenn nicht, dann kann man es auch nicht ändern. Man darf als Lehrer nie vergessen, daß man dem Schüler schon durch Erfahrung überlegen ist (sein sollte!). Es geht nicht darum, einen Schüler in Grund und Boden zu argumentieren. Es geht nicht um einen Wettkampf, es geht um Förderung. Ich muß mich (fast) bis auf sein Niveau begeben und ihm dann zeigen, wie er besser werden kann. Der Fortschritt des Schülers ist das Ziel, nicht daß der Lehrer seine Meinung loswird.
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"Mangel an historischem Sinn ist der Erbfehler aller Philosophen ... Alles aber ist geworden;
es gibt keine ewigen Tatsachen: sowie es keine absoluten Wahrheiten gibt."

Friedrich Nietzsche
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Yogosh
Leisetreter ...und Klugscheisser



Anmeldungsdatum: 19.03.2009
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Wohnort: Berlin

Beitrag(#1358650) Verfasst am: 12.09.2009, 10:14    Titel: Antworten mit Zitat

Bei dem Beispiel würde ich vermuten, dass es eher um soziale Ausgrenzung ging als um eine pädagigische Maßnahme im Interesse des Kindes.
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Fuxing
grösstenteils harmlos



Anmeldungsdatum: 07.05.2008
Beiträge: 1691
Wohnort: Ankh Morpork

Beitrag(#1358664) Verfasst am: 12.09.2009, 11:08    Titel: Antworten mit Zitat

Kramer hat folgendes geschrieben:
Fuxing hat folgendes geschrieben:

Es ist 2 Autoritäten (Eltern und Lehrer) unterstellt, und beide Autoritäten behaupten jeweils das konkrete Gegenteil des anderen.


Die Aufgabe der Schule sollte in diesem Fall sein, nicht etwas zu behaupten, sondern darüber zu informieren, dass Erwachsene, auch Autoritätpersonen, oft sehr unterschiedliche und sich widersprechende Dinge behaupten. Davon war die DDR wahrscheinlich weit entfernt, aber so viel besser ist es heute auch nicht unbedingt.


Bei den Behauptungen kommt hier allerdings erschwerend hinzu, dass sie konkrete Auswirkungen auf die Situation des Kindes haben. Dass irgendwelche Leute total widersprüchliche Dinge behaupten, kriegt m.E. ein Kind recht früh mit.

Das Beispiel ist m.E. ein klassisches für die Doppelbindungstheorie / Pawlowsches Paradoxon
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theologie-der-vernunft
registrierter User



Anmeldungsdatum: 18.07.2009
Beiträge: 124

Beitrag(#1358708) Verfasst am: 12.09.2009, 12:10    Titel: Re: Guter Atheist - böser Atheist? Ein Fallbeispiel Antworten mit Zitat

Marcellinus hat folgendes geschrieben:

Ein atheistischer Lehrer macht einfach seine Arbeit, und das geht nicht ohne emotionale Zuwendung. Er versucht, den Schüler zum selbständigen Denken zu ermuntern. Und wenn der Schüler dann von sich aus zu einem naturalistischen Weltbild findet, dann ist es gut...Der Fortschritt des Schülers ist das Ziel, nicht daß der Lehrer seine Meinung loswird.


Genau darum geht es. Doch stell Dir vor, der Schüler, der ein rein rationales, naturalistisches Weltbild hat, nimmt nicht einfach die Meinung der Eltern und des Lehrers an. Er forscht frei von allen Hypothesen selbst in der historischen Kritik... Bedeutungsinhalte der Glaubenstexte... dem geistesgeschichtlichen Kontext... nach. Und stellt dann fest, dass seine Urgroßeltern auch monistische Naturalisten waren, die im logischen Lebensfluss antiker Aufklärung genau das verstanden, was damals jüdisch Gesetzesgläubige "Wort/Vernunft" (bei den Hebräern ein Begriff) nannten?

Nein, es geht nicht um die Missionierung der Lehrer.

Doch wenn die Lehrer, festhaltend an Glaubensvorstellungen der Eltern weiter der Welt vermitteln wollen, dass ein natürliches Weltbild evolutionsbiologischer Welterklärung gegen den Glauben spricht, unmöglich eine monistisch-biologische Sinngebung gleichzeitig als kreative=schöpferische Bestimmung zu denken sei (in Glaubenssprache lebendiges Wort, über das hinaus kein Gesetz gilt, es nichts von einem vor-gestzten Gott zu sagen gäbe) wie sich das bei den Ureltern zeigt, sind dann nicht echte Freigeister gefragt?
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Asz
WiW (Weib im Web)



Anmeldungsdatum: 31.01.2008
Beiträge: 2431
Wohnort: Berlin

Beitrag(#1358737) Verfasst am: 12.09.2009, 13:43    Titel: Re: Guter Atheist - böser Atheist? Ein Fallbeispiel Antworten mit Zitat

theologie-der-vernunft hat folgendes geschrieben:
Marcellinus hat folgendes geschrieben:

Ein atheistischer Lehrer macht einfach seine Arbeit, und das geht nicht ohne emotionale Zuwendung. Er versucht, den Schüler zum selbständigen Denken zu ermuntern. Und wenn der Schüler dann von sich aus zu einem naturalistischen Weltbild findet, dann ist es gut...Der Fortschritt des Schülers ist das Ziel, nicht daß der Lehrer seine Meinung loswird.


Genau darum geht es. Doch stell Dir vor, der Schüler, der ein rein rationales, naturalistisches Weltbild hat, nimmt nicht einfach die Meinung der Eltern und des Lehrers an. Er forscht frei von allen Hypothesen selbst in der historischen Kritik... Bedeutungsinhalte der Glaubenstexte... dem geistesgeschichtlichen Kontext... nach. Und stellt dann fest, dass seine Urgroßeltern auch monistische Naturalisten waren, die im logischen Lebensfluss antiker Aufklärung genau das verstanden, was damals jüdisch Gesetzesgläubige "Wort/Vernunft" (bei den Hebräern ein Begriff) nannten?

Nein, es geht nicht um die Missionierung der Lehrer.

Doch wenn die Lehrer, festhaltend an Glaubensvorstellungen der Eltern weiter der Welt vermitteln wollen, dass ein natürliches Weltbild evolutionsbiologischer Welterklärung gegen den Glauben spricht, unmöglich eine monistisch-biologische Sinngebung gleichzeitig als kreative=schöpferische Bestimmung zu denken sei (in Glaubenssprache lebendiges Wort, über das hinaus kein Gesetz gilt, es nichts von einem vor-gestzten Gott zu sagen gäbe) wie sich das bei den Ureltern zeigt, sind dann nicht echte Freigeister gefragt?


Das habe ich nicht verstanden idee
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Der Gescheitere gibt nach! Ein unübertreffliches Wort. Es begründete die Weltherrschaft der Dummheit
(Marie von Ebner-Eschenbach)
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Fuxing
grösstenteils harmlos



Anmeldungsdatum: 07.05.2008
Beiträge: 1691
Wohnort: Ankh Morpork

Beitrag(#1358740) Verfasst am: 12.09.2009, 13:57    Titel: Re: Guter Atheist - böser Atheist? Ein Fallbeispiel Antworten mit Zitat

theologie-der-vernunft hat folgendes geschrieben:
Marcellinus hat folgendes geschrieben:

Ein atheistischer Lehrer macht einfach seine Arbeit, und das geht nicht ohne emotionale Zuwendung. Er versucht, den Schüler zum selbständigen Denken zu ermuntern. Und wenn der Schüler dann von sich aus zu einem naturalistischen Weltbild findet, dann ist es gut...Der Fortschritt des Schülers ist das Ziel, nicht daß der Lehrer seine Meinung loswird.


Genau darum geht es. Doch stell Dir vor, der Schüler, der ein rein rationales, naturalistisches Weltbild hat, nimmt nicht einfach die Meinung der Eltern und des Lehrers an. Er forscht frei von allen Hypothesen selbst in der historischen Kritik... Bedeutungsinhalte der Glaubenstexte... dem geistesgeschichtlichen Kontext... nach. Und stellt dann fest, dass seine Urgroßeltern auch monistische Naturalisten waren, die im logischen Lebensfluss antiker Aufklärung genau das verstanden, was damals jüdisch Gesetzesgläubige "Wort/Vernunft" (bei den Hebräern ein Begriff) nannten?

Nein, es geht nicht um die Missionierung der Lehrer.

Doch wenn die Lehrer, festhaltend an Glaubensvorstellungen der Eltern weiter der Welt vermitteln wollen, dass ein natürliches Weltbild evolutionsbiologischer Welterklärung gegen den Glauben spricht, unmöglich eine monistisch-biologische Sinngebung gleichzeitig als kreative=schöpferische Bestimmung zu denken sei (in Glaubenssprache lebendiges Wort, über das hinaus kein Gesetz gilt, es nichts von einem vor-gestzten Gott zu sagen gäbe) wie sich das bei den Ureltern zeigt, sind dann nicht echte Freigeister gefragt?


1. kein Mensch ist absolut frei (Edit: und schon gar kein siebenjähriges Kind)

2. daraus folgt, dass eine von dir geforderte "Forschung frei von Hypothesen" gar nicht möglich ist

3. daraus folgt wieder, dass deine weiteren Schlüsse oder Forderungen unlogisch oder mindestens unbrauchbar sind bzw. dass sich kein vernünftiger Mensch mit ihnen auseindersetzen sollte.
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Mo.
over and out



Anmeldungsdatum: 30.11.2007
Beiträge: 12690

Beitrag(#1358742) Verfasst am: 12.09.2009, 14:02    Titel: Re: Guter Atheist - böser Atheist? Ein Fallbeispiel Antworten mit Zitat

Asz hat folgendes geschrieben:
theologie-der-vernunft hat folgendes geschrieben:
Marcellinus hat folgendes geschrieben:

Ein atheistischer Lehrer macht einfach seine Arbeit, und das geht nicht ohne emotionale Zuwendung. Er versucht, den Schüler zum selbständigen Denken zu ermuntern. Und wenn der Schüler dann von sich aus zu einem naturalistischen Weltbild findet, dann ist es gut...Der Fortschritt des Schülers ist das Ziel, nicht daß der Lehrer seine Meinung loswird.


Genau darum geht es. Doch stell Dir vor, der Schüler, der ein rein rationales, naturalistisches Weltbild hat, nimmt nicht einfach die Meinung der Eltern und des Lehrers an. Er forscht frei von allen Hypothesen selbst in der historischen Kritik... Bedeutungsinhalte der Glaubenstexte... dem geistesgeschichtlichen Kontext... nach. Und stellt dann fest, dass seine Urgroßeltern auch monistische Naturalisten waren, die im logischen Lebensfluss antiker Aufklärung genau das verstanden, was damals jüdisch Gesetzesgläubige "Wort/Vernunft" (bei den Hebräern ein Begriff) nannten?

Nein, es geht nicht um die Missionierung der Lehrer.

Doch wenn die Lehrer, festhaltend an Glaubensvorstellungen der Eltern weiter der Welt vermitteln wollen, dass ein natürliches Weltbild evolutionsbiologischer Welterklärung gegen den Glauben spricht, unmöglich eine monistisch-biologische Sinngebung gleichzeitig als kreative=schöpferische Bestimmung zu denken sei (in Glaubenssprache lebendiges Wort, über das hinaus kein Gesetz gilt, es nichts von einem vor-gestzten Gott zu sagen gäbe) wie sich das bei den Ureltern zeigt, sind dann nicht echte Freigeister gefragt?


Das habe ich nicht verstanden idee

Ich bin mir nicht sicher, ob das überhaupt Zweck der Übung war.
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Yogosh
Leisetreter ...und Klugscheisser



Anmeldungsdatum: 19.03.2009
Beiträge: 2170
Wohnort: Berlin

Beitrag(#1358748) Verfasst am: 12.09.2009, 14:16    Titel: Re: Guter Atheist - böser Atheist? Ein Fallbeispiel Antworten mit Zitat

theologie-der-vernunft hat folgendes geschrieben:
Doch stell Dir vor, der Schüler, der ein rein rationales, naturalistisches Weltbild hat, nimmt nicht einfach die Meinung der Eltern und des Lehrers an. Er forscht frei von allen Hypothesen selbst in der historischen Kritik... Bedeutungsinhalte der Glaubenstexte... dem geistesgeschichtlichen Kontext... nach. Und stellt dann fest, dass seine Urgroßeltern auch monistische Naturalisten waren, die im logischen Lebensfluss antiker Aufklärung genau das verstanden, was damals jüdisch Gesetzesgläubige "Wort/Vernunft" (bei den Hebräern ein Begriff) nannten?

Dann stellt er eben fest dass seine Eltern und Großeltern andere Überzeugungen hatten. Na Und?

theologie-der-vernunft hat folgendes geschrieben:
Doch wenn die Lehrer, festhaltend an Glaubensvorstellungen der Eltern weiter der Welt vermitteln wollen, dass ein natürliches Weltbild evolutionsbiologischer Welterklärung gegen den Glauben spricht, unmöglich eine monistisch-biologische Sinngebung gleichzeitig als kreative=schöpferische Bestimmung zu denken sei (in Glaubenssprache lebendiges Wort, über das hinaus kein Gesetz gilt, es nichts von einem vor-gestzten Gott zu sagen gäbe) wie sich das bei den Ureltern zeigt, sind dann nicht echte Freigeister gefragt?

Das riecht sehr nach einem Strohmann. Welche Lehrer versuchen denn der Welt zu vermitteln, dass ein "natürliches Weltbild evolutionsbiologischer Welterklärung gegen den Glauben spricht"? Die im Beispiel sah das wohl in der Tat als ihren Lehrauftrag. Aber der Lehrplan ist mit der DDR untergegangen. Da sind Historiker gefragt.

Falls Lehrer tatsächlich Kinder indoktrinieren ist in der Tat Kritik angebracht. Und die Schulbehörde.
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der kleine Fritz
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Anmeldungsdatum: 24.06.2005
Beiträge: 2183
Wohnort: Planet Erde

Beitrag(#1358823) Verfasst am: 12.09.2009, 15:25    Titel: Antworten mit Zitat

theologie-der-vernunft hat folgendes geschrieben:
Doch wenn die Lehrer, festhaltend an Glaubensvorstellungen der Eltern weiter der Welt vermitteln wollen, dass ein natürliches Weltbild evolutionsbiologischer Welterklärung gegen den Glauben spricht, unmöglich eine monistisch-biologische Sinngebung gleichzeitig als kreative=schöpferische Bestimmung zu denken sei (in Glaubenssprache lebendiges Wort, über das hinaus kein Gesetz gilt, es nichts von einem vor-gestzten Gott zu sagen gäbe) wie sich das bei den Ureltern zeigt, sind dann nicht echte Freigeister gefragt?


Willst du ballancer mit unverständlichem, unendlichem Sermon Konkurrenz machen oder legst du gar keinen Wert darauf von allen verstanden zu werden?

Und was soll das: "theologie-der-vernunft", soll das eine Kritik an der Theologie der Unvernunft werden? Ja da biste bei den Freigeistern richtig!! Smilie
_________________
und Gott bleibt stumm....
um so eifriger schwatzen seine selbsternannten Missionare.
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theologie-der-vernunft
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Anmeldungsdatum: 18.07.2009
Beiträge: 124

Beitrag(#1358834) Verfasst am: 12.09.2009, 15:35    Titel: Antworten mit Zitat

Enschuldigung wenn ich Verwirrung gebracht habe.

Aber ich dachte es wäre klar, dass es mir nicht um einen Schulunterricht geht. Vielmehr der neue Atheismus, der oft als Freigeist auftritt, aber in der Hypothese des Elternglaubens (Glaube ist gegen Wissen und Vernunft, Vertauen auf Übernatürlichkeiten, vorgesetzte Gottesbilder, Buchstaben...) und damit dessen Verneinung gefangen bleibt, der Lehrer der Welt sein will.

Sicher kann niemand bei seiner wissenschaftlichen Auswertung vom bestimmten Annahmen völlig loslösen. Doch sich von allgemein angenommenen Hypothesen, die letztlich gegen besseres Wissen festgehalten werden, zu befreien, um der Wahrheit auf den Grund zu gehen, ist das nicht die Aufgabe von Freigeistern?

Denn wenn es zutrifft, dass sich unsere geistigen Urgroßeltern bzw. die Väter des christlichen Glaubens auf den Logos/die Vernunft des monistischen griechischen Denkens bezogen, der logisch-kausale Lebensfluss das biblisch bebilderte Wesen der Zeiten- bzw. Glaubenswende war, sind dann nicht Freigeister gefragt?

Oder kann von Schriftlehrern, die ihre Lebenswerke auf einen jungen Guru bauten, der auf geheimnisvolle Weise als Christusgott zu gelten hat und die daher alle logisch-kausale Weltentstehung, gar die Vernunft verdammten, die Glaubenswahrheit stets nur in Unerklärlichkeiten/Übernatürlichkeiten begründeten, diese Denkfreiheit erwartet werden?
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Yogosh
Leisetreter ...und Klugscheisser



Anmeldungsdatum: 19.03.2009
Beiträge: 2170
Wohnort: Berlin

Beitrag(#1358851) Verfasst am: 12.09.2009, 15:59    Titel: Antworten mit Zitat

theologie-der-vernunft hat folgendes geschrieben:
Aber ich dachte es wäre klar, dass es mir nicht um einen Schulunterricht geht. Vielmehr der neue Atheismus, der oft als Freigeist auftritt, aber in der Hypothese des Elternglaubens (Glaube ist gegen Wissen und Vernunft, Vertauen auf Übernatürlichkeiten, vorgesetzte Gottesbilder, Buchstaben...) und damit dessen Verneinung gefangen bleibt, der Lehrer der Welt sein will.

Kommt wohl vom Thread. Vielleicht ist es besser dafür einen neuen aufzumachen. Aber so wie Du den "neuen Atheismus" beschreibst riecht es für mich immer noch extrem nach Strohmann. Einen Vertreter oder etwas konkretere Thesen zu nennen wäre hilfreich.

theologie-der-vernunft hat folgendes geschrieben:
Sicher kann niemand bei seiner wissenschaftlichen Auswertung vom bestimmten Annahmen völlig loslösen. Doch sich von allgemein angenommenen Hypothesen, die letztlich gegen besseres Wissen festgehalten werden, zu befreien, um der Wahrheit auf den Grund zu gehen, ist das nicht die Aufgabe von Freigeistern?

Ist ein lobenswertes Ziel für jeden würde ich mal sagen.

theologie-der-vernunft hat folgendes geschrieben:
Denn wenn es zutrifft, dass sich unsere geistigen Urgroßeltern bzw. die Väter des christlichen Glaubens auf den Logos/die Vernunft des monistischen griechischen Denkens bezogen, der logisch-kausale Lebensfluss das biblisch bebilderte Wesen der Zeiten- bzw. Glaubenswende war, sind dann nicht Freigeister gefragt?

Uhhmm ... gefragt was jetzt genau zu machen? Historiker, Ideengeschichtler, Philosophiehistoriker zu werden? Vorsokratiker zu lesen? Keine Ahnung worauf Du hier hinaus willst.

theologie-der-vernunft hat folgendes geschrieben:
Oder kann von Schriftlehrern, die ihre Lebenswerke auf einen jungen Guru bauten, der auf geheimnisvolle Weise als Christusgott zu gelten hat und die daher alle logisch-kausale Weltentstehung, gar die Vernunft verdammten, die Glaubenswahrheit stets nur in Unerklärlichkeiten/Übernatürlichkeiten begründeten, diese Denkfreiheit erwartet werden?

Bei Leuten, die die Vernunft verdammen ist es wohl naheliegend anzunehmen, dass sie recht frei von Denken sind. Aber über wen sprichst Du hier konkret?
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der kleine Fritz
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Beitrag(#1358864) Verfasst am: 12.09.2009, 16:16    Titel: Antworten mit Zitat

theologie-der-vernunft hat folgendes geschrieben:
Denn wenn es zutrifft, dass sich unsere geistigen Urgroßeltern bzw. die Väter des christlichen Glaubens auf den Logos/die Vernunft des monistischen griechischen Denkens bezogen, der logisch-kausale Lebensfluss das biblisch bebilderte Wesen der Zeiten- bzw. Glaubenswende war, sind dann nicht Freigeister gefragt?


Und wenn es nicht zutrifft, was dann?

Meinst du ernsthaft, daß sich unsere geistigen Ureltern bei der Ausübung ihres naiven christlichgen Glaubens darüber bewußt waren, sich auf monistisches griechisches Denkens zu beziehen, das der logisch-kausale Lebensfluss das biblisch bebilderte Wesen der Zeiten- bzw. Glaubenswende war?
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und Gott bleibt stumm....
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DeHerg
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Beitrag(#1358866) Verfasst am: 12.09.2009, 16:17    Titel: Antworten mit Zitat

theologie-der-vernunft hat folgendes geschrieben:
Aber ich dachte es wäre klar, dass es mir nicht um einen Schulunterricht geht. Vielmehr der neue Atheismus, der oft als Freigeist auftritt, aber in der Hypothese des Elternglaubens (Glaube ist gegen Wissen und Vernunft, Vertauen auf Übernatürlichkeiten, vorgesetzte Gottesbilder, Buchstaben...) und damit dessen Verneinung gefangen bleibt, der Lehrer der Welt sein will.
entweder Subjekt A bleibt im "Elternglauben" gefangen oder in dessen Verneinung(negation). Das Wort und(unterstrichen) dort ergibt keinen sein.

theologie-der-vernunft hat folgendes geschrieben:
Sicher kann niemand bei seiner wissenschaftlichen Auswertung vom bestimmten Annahmen völlig loslösen. Doch sich von allgemein angenommenen Hypothesen, die letztlich gegen besseres Wissen festgehalten werden, zu befreien, um der Wahrheit auf den Grund zu gehen, ist das nicht die Aufgabe von Freigeistern?
Wenn du mit komplexem Satzbau und dem intensiven Gebrauch von Fachbegriffen schon den Anschein von Exaktheit erwecken willst, sei wenigstens so exakt und spuck aus von welchen "allgemein angenommenen Hypothesen, die letztlich gegen besseres Wissen festgehalten werden" du hier sprichst

theologie-der-vernunft hat folgendes geschrieben:
Denn wenn es zutrifft, dass sich unsere geistigen Urgroßeltern bzw. die Väter des christlichen Glaubens auf den Logos/die Vernunft des monistischen griechischen Denkens bezogen, der logisch-kausale Lebensfluss das biblisch bebilderte Wesen der Zeiten- bzw. Glaubenswende war, sind dann nicht Freigeister gefragt?
"die Vernunft des monistischen griechischen Denkens bezogen, der logisch-kausale Lebensfluss das biblisch bebilderte Wesen der Zeiten- bzw. Glaubenswende war" drück dich klarer aus!

theologie-der-vernunft hat folgendes geschrieben:
Oder kann von Schriftlehrern, die ihre Lebenswerke auf einen jungen Guru bauten, der auf geheimnisvolle Weise als Christusgott zu gelten hat und die daher alle logisch-kausale Weltentstehung, gar die Vernunft verdammten, die Glaubenswahrheit stets nur in Unerklärlichkeiten/Übernatürlichkeiten begründeten, diese Denkfreiheit erwartet werden?
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Fuxing
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Beitrag(#1358885) Verfasst am: 12.09.2009, 16:42    Titel: Antworten mit Zitat

theologie-der-vernunft hat folgendes geschrieben:

... Vielmehr der neue Atheismus, der oft als Freigeist auftritt....


Gehörst du zu den Menschen, die "Atheismus" auch für "nur eine andere Religion" bzw. eine Ideologie halten?

Das Thema ist hier schon mindestens 50x durch.

Atheismus ist lediglich die Abwesenheit eines irgendwie gearteten Geister- oder Götterglaubens und verhält sich (ich glaub ich hab das hier irgendwo gelesen) im Vergleich zu Religion so wie Glatze zu Haarfarbe.
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Lord Snow
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Beitrag(#1358893) Verfasst am: 12.09.2009, 17:04    Titel: Antworten mit Zitat

Das ist ein treffender Vergleich.

Und der Haarträger kann da auch nicht einfach behaupten, man hätte ja bloß ne andere Frisur!
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Yogosh
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Beitrag(#1358894) Verfasst am: 12.09.2009, 17:05    Titel: Antworten mit Zitat

Fuxing hat folgendes geschrieben:
Atheismus [...] verhält sich [...] im Vergleich zu Religion so wie Glatze zu Haarfarbe.

Den merke ich mir. Sehr schöne bildliche Verdeutlichung. Danke!
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theologie-der-vernunft
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Anmeldungsdatum: 18.07.2009
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Beitrag(#1359146) Verfasst am: 13.09.2009, 07:13    Titel: Antworten mit Zitat

der kleine Fritz hat folgendes geschrieben:

Meinst du ernsthaft, daß sich unsere geistigen Ureltern bei der Ausübung ihres naiven christlichgen Glaubens darüber bewußt waren, sich auf monistisches griechisches Denkens zu beziehen, das der logisch-kausale Lebensfluss das biblisch bebilderte Wesen der Zeiten- bzw. Glaubenswende war?



Wenn ich nicht nach langjähriger freier, glaubensunvoreingenommener Auswertung des heutigen Wissen gewiss wäre, dass vor 2000 Jahren kein junger Jude Namens Jesus war, dem einige Fischerfreunde hinterhergehinkt sind... Auch kein Heilsprediger von der Kirche verherrlicht sein kann, wie mir ständig von der Theologie versucht wird beizubringen. Dann müsste ich völlig bekloppt sein, im Freigeisterhaus zum Denken aufzufordern.

Jedesmal wenn ein halbwegs ernst zu Theologe Bücher schreibt oder auch nur auf Tagungen den Mund aufmacht, belegt er, dass es beim historischen Jesus nur um ein hoheitliches Wesen gegangen sein kann, kein Wanderguru das Wesen der Glaubenswende (vom leeren Mythos/Gesetz zum Logos) war. (Beispiele auf meiner Homepage.)

Einen jungen Juden zum Gottessohn bzw. Gott zu erheben (was heute allgemein angenommene Hypothese bleibt, wenn der historische Jesus nur ein Heilspreder wäre) darauf wären die theologisch-philosphischen Denker, die nachweilich aus dem griechischen Denken kamen, in wildesten Träumen nicht gekommen.

Heute wissen wir, dass die Bildung zu Zeit Jesus in den Prinzipien des natürlichen Werdens den wahren Gottessohn (irdische offenbarung schöpferischen Willens, Wirkens...) sah. Dies wird gar als die Christologie Alexandriens bezeichnet. Doch Professoren, die ihren Studenten bisher beibrachten und ihr gesamtes Lebenswerk darauf aufbauten, dass ein jungern Jude als Gottessohn galt bzw. zu gelten hätte, müssen scheinbar weiter an dieser Hypothese festhalten.

Genau diese Glaubenshypothese bestimmt auch das atheistische Denken. Und so wird gegen besseres Wissen weiter angenommen, dass nur naives Denken war, wie wir es beim heutigen Glauben beobachten und Gesetzestexte nachgeplappert wurden. Doch all dies kann nach Auswertung heuten Geschichtswissens bzw. dem Wissen um das Denken genau dort, wo wir gewöhlich einen Heilspediger hinstellen, nicht sein.

Alle heutige Theologie, die jeden Satz des NT als theologische Aussage nachweisst oder die historische Kritik, die keinen Stein des Neuen Testamentes als geschichtlich stehen lässt, klebt an der Hyothese von einem jungen Juden. Selbst wenn der die Dogmen auswertende Chefwissenschaftler der Kirche in seinem Jesusbuch letzlich die "schöpferische Vernunft" der griechischen Philosophie als biblischen und damit historischen Jesus deutlich macht, hält er nur an der allgemein angenommen Dogmatik fest, dass im christlichen Glauben ein Heilsprediger als auferstandener Gottessohn zu gelten hätte. Auf den Logos des evolutionsbiologisch erforschten Lebensflusses bzw. des wissenschaft beschriebenen kreativen Kosmos kann er nicht eingehen.

Wie soll auch eine Kirche, die sich seit der Aufklärung gegen Vernunft und Wissen wendet, dort ihren wahren Grund/Gürnder nachdenken können? Und wie sollen naturalistische Atheisten, die annehmen, dass alles nur leere Rhetorik sei, darüber nachdenken können, dass genau dort, wo sie die Welt erklären, das erklärt wird, was in der Antike Grund einer Glaubensaufklärung war: Auferstehung.

Es bleibt dabei, echte Freigeister sind gefragt.

Der Papst konnte meiner Bitte, die Aufklärung darüber nachdenken zu lassen, warum der monistische Logos das auf den Tüchern zu sehende Gesicht brauchte, nicht folgen. Daher fordere ich selbst dazu auf.

Gerhard
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theologie-der-vernunft
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Beitrag(#1359147) Verfasst am: 13.09.2009, 07:28    Titel: Antworten mit Zitat

Wen es echt interessiert "Auf-verstehung", unter der angegebenen Homepage: Aufgrund Wissen auf kreative=schöpferische Bestimmung schließen, nicht weiter alte Götter anbeten, Buchstaben dienen... sondern der lebendigen kreativen=schöpferischen Vernunft. Doch das wurde auch zur Zeitenwende nicht als Glaube gesehen.
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der kleine Fritz
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Anmeldungsdatum: 24.06.2005
Beiträge: 2183
Wohnort: Planet Erde

Beitrag(#1359153) Verfasst am: 13.09.2009, 08:53    Titel: Antworten mit Zitat

theologie-der-vernunft hat folgendes geschrieben:
Es bleibt dabei, echte Freigeister sind gefragt.


Ohweh, jetzt bin ich aber in der Klemme ob ich wohl dazu gehöre ... bin ich nun ein echter, unechter oder gar kein Freigeist?
Diese Ungewißheit bereitet mir schlaflose Nächte und du könntest mich mit einer dazu gegebenen Freigeister- Definition erlösen! Smilie
Mein Dank im voraus ist dir gewiß!
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Asz
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Anmeldungsdatum: 31.01.2008
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Beitrag(#1359160) Verfasst am: 13.09.2009, 09:33    Titel: Antworten mit Zitat

Wußt ich's doch zynisches Grinsen
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Der Gescheitere gibt nach! Ein unübertreffliches Wort. Es begründete die Weltherrschaft der Dummheit
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