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China, die Buchmesse in Frankfurt und 2 Ausladungen

 
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zelig
Kultürlich



Anmeldungsdatum: 31.03.2004
Beiträge: 25405

Beitrag(#1357956) Verfasst am: 10.09.2009, 19:00    Titel: China, die Buchmesse in Frankfurt und 2 Ausladungen Antworten mit Zitat

Zitat:
China beginnt, die Frankfurter Buchmesse nach seinen Vorstellungen zu organisieren. Mit massivem Druck auf die Veranstalter verhinderte das diesjährige Ehrengast-Land jetzt den Auftritt einer regimekritischen Autorin. Dai Qing, die bekannteste Umweltjournalistin Chinas, die in Peking Publikationsverbot hat, war zu einem Symposium im Vorfeld der Buchmesse eingeladen worden. Nein, sagte Chinas oberste Zensurbehörde - die Frankfurter knickten nun ein.
[...]
Die Chinesen hätten "unmissverständlich erklärt, wenn Frau Dai Qing auftaucht, dann ziehen sie sich voll zurück", sagt Peter Ripken, der zuständige Projektleiter der Buchmesse. Man befinde sich in einer "Zwickmühle", weil in diesem Fall die komplette zehnköpfige offizielle Delegation aus Peking nicht anreisen wolle. Per E-Mail überredete daher die Frankfurter Buchmesse die Autorin, an dem Symposium nicht teilzunehmen. Sie solle stattdessen im Oktober kommen. "Es ist ganz klar geworden, dass die Frankfurter Buchmesse der chinesischen Regierung diesmal nachgegeben hat", sagt Dai Qing.

http://www.sueddeutsche.de/kultur/744/487153/text/



Zitat:
Frankfurter Buchmesse gerät ins Zwielicht
Der Streit um die Ein- und Ausladung zweier chinesischer Literatren wenige Wochen vor der Frankfurter Buchmesse gerät immer mehr zum Skandal.

Der Skandal um die Ausladung zweier chinesischer Autoren im Vorfeld der Frankfurter Buchmesse mit China als Gastland hat nun auch eine innenpolitische Debatte ausgelöst. Der Vorsitzende des Bundestagskulturausschusse, Hans-Joachim Otto (FDP), sprach am Donnerstag von einem „Armutszeugnis für die Verantwortlichen der Messe“. Schon am Vortag hatte der Menschenrechtsbeauftragter der Bundesregierung Günter Nooke eine klare Haltung von der Buchmesse angemahnt. Unterdessen wollen die Schriftstellerin Dai Qing und der in den USA im Exil lebende Autor Bei Ling ungeachtete der Boykottandrohung der chinesischen Seite doch an einem China-Symposium am Wochenende in Frankfurt teilnehmen.

http://www.abendblatt.de/kultur-live/article1178777/Frankfurter-Buchmesse-geraet-ins-Zwielicht.html



Zitat:
Die kritische chinesische Autorin Dai Qing kann jetzt doch vor der Frankfurter Buchmesse an einem internationalen Treffen in der Mainmetropole teilnehmen.

(sda/dpa) Die kritische chinesische Autorin Dai Qing kann trotz Ausladung durch die Organisatoren der Frankfurter Buchmesse nun doch an einem internationalen Treffen in Deutschland teilnehmen.

Die Journalistin reist jetzt auf Einladung des deutschen PEN- Zentrums an diesem Freitag nach Frankfurt. Nach Informationen der Nachrichtenagentur DPA bekam die 68-Jährige von der deutschen Botschaft in Peking bereits ein Visum erteilt.
[...]
Die Frankfurter Organisatoren hatten auch den im Exil in den USA lebenden Schriftsteller und Verleger Bei Ling ausgeladen. Der Schriftsteller berichtete der Agentur, Projektleiter Peter Ripken habe ihn am Mittwoch «sehr besorgt» angerufen und gebeten, nicht zu dem Symposium zu kommen.

Sein Flug von Boston nach Frankfurt war bereits gebucht. Erst vor einer Woche sei er gebeten worden, seinen Beitrag über Zensur und Selbstzensur vorzubereiten. Hingegen gab Ripken in Frankfurt an, Bei Ling schon vor Wochen mitgeteilt zu haben, dass er nicht teilnehmen könne.

http://www.nzz.ch/nachrichten/international/china_buchmesse_1.3534067.html



Bin gespannt wie das weitergeht. Etwas mehr Standvermögen hätte ich den Organisatoren, insbesondere Ripken schon gewünscht. Mit den Augen rollen
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York
Schottischer Schwarzwälder



Anmeldungsdatum: 04.02.2009
Beiträge: 2181
Wohnort: Republik Baden

Beitrag(#1358626) Verfasst am: 12.09.2009, 08:22    Titel: Antworten mit Zitat

Ich empfinde diees schäbige Einknicken vor China als sehr blamabel.
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AntagonisT
Master of Disaster



Anmeldungsdatum: 28.09.2005
Beiträge: 5587
Wohnort: 2 Meter über dem Boden

Beitrag(#1358644) Verfasst am: 12.09.2009, 10:01    Titel: Antworten mit Zitat

Meine Fresse, etwas mehr Freude am Eklat hätte man sich hier schon erwarten können. Peinlich!
_________________
“Primates often have trouble imagining an universe not run by an angry alpha male.”
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York
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Anmeldungsdatum: 04.02.2009
Beiträge: 2181
Wohnort: Republik Baden

Beitrag(#1358835) Verfasst am: 12.09.2009, 15:36    Titel: Antworten mit Zitat

http://www.dw-world.de/dw/function/0,,12356_cid_4680449,00.html

Zitat:
FRANKFURT AM MAIN: Zum Auftakt eines Symposiums zum Thema "China und die Welt" im Vorfeld der Frankfurter Buchmesse ist es zu einem Eklat gekommen. Als die Peking-kritische Journalistin und Umweltaktivistin Dai Qing auf dem Podium das Wort ergriff, verließen die meisten Teilnehmer der offiziellen chinesischen Delegation und der Vertreter der chinesischen Botschaft vorübergehend den Raum.


Sollen sie doch dahin gehen, wo der Pfeffer wächst!

Und diese feigen deutschen Veranstalter, die in vorauseilendem Gehorsam die Kritiker ausladen wollten, gleich mit!

Auf solche rückgratlosen kriecherischen Kreaturen können wir gerne verzichten ...
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Zoff
registrierter User



Anmeldungsdatum: 24.08.2006
Beiträge: 21668

Beitrag(#1358947) Verfasst am: 12.09.2009, 19:26    Titel: Re: China, die Buchmesse in Frankfurt und 2 Ausladungen Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:

Bin gespannt wie das weitergeht. Etwas mehr Standvermögen hätte ich den Organisatoren, insbesondere Ripken schon gewünscht. Mit den Augen rollen


Ich habe das eigentlich nicht anders erwartet.
Wer sich mit diesem Regime einlässt weiß doch von vornherein, was auf ihn zukommt.
Wenn die Charakter hätten, dann hätten die alles gleich ohne die offiziellen chinesischen Vertreter organisiert.
Aber so war ein einknicken vorprogrammiert.
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zelig
Kultürlich



Anmeldungsdatum: 31.03.2004
Beiträge: 25405

Beitrag(#1359001) Verfasst am: 12.09.2009, 21:05    Titel: Re: China, die Buchmesse in Frankfurt und 2 Ausladungen Antworten mit Zitat

Zoff hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:

Bin gespannt wie das weitergeht. Etwas mehr Standvermögen hätte ich den Organisatoren, insbesondere Ripken schon gewünscht. :roll:


Ich habe das eigentlich nicht anders erwartet.
Wer sich mit diesem Regime einlässt weiß doch von vornherein, was auf ihn zukommt.
Wenn die Charakter hätten, dann hätten die alles gleich ohne die offiziellen chinesischen Vertreter organisiert.
Aber so war ein einknicken vorprogrammiert.


Ich weiß nicht. Das Buch steht doch wie kein zweites Medium für die Freiheit des Wortes. Es geht hier also nicht nur um den skandalösen Vorgang selber. Darüber hinaus sendet er noch ein deutliches Signal aus, nämlich daß das Geschäft diejenigen zu verraten bereit ist, von deren Werk es lebt. Und darüber hinaus natürlich, wer auf internationaler Bühne gerade das Sagen hat. Ich hätte damit gerechnet, daß den Veranstaltern ein derart peinliches Versagen nicht unterläuft.
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AntagonisT
Master of Disaster



Anmeldungsdatum: 28.09.2005
Beiträge: 5587
Wohnort: 2 Meter über dem Boden

Beitrag(#1359003) Verfasst am: 12.09.2009, 21:08    Titel: Antworten mit Zitat

die beiden Ausgeladenen durften jetzt wohl doch zumindest ein Grußwort sprechen, was dazu geführt hat, daß die chinesische Delegation gleich den Ort verlassen hat und sich einer der Organisatoren nachher entschuldigen musste Mit den Augen rollen
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Hornochse
Orthographiefetischist



Anmeldungsdatum: 22.07.2007
Beiträge: 8223
Wohnort: Bundeshauptstadt

Beitrag(#1359065) Verfasst am: 13.09.2009, 00:00    Titel: Re: China, die Buchmesse in Frankfurt und 2 Ausladungen Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
Darüber hinaus sendet er noch ein deutliches Signal aus, nämlich daß das Geschäft diejenigen zu verraten bereit ist, von deren Werk es lebt. Und darüber hinaus natürlich, wer auf internationaler Bühne gerade das Sagen hat.


Man kann hier wieder einmal den Zwiespalt beobachten, der in Deutschland in Hinblick auf China häufiger aktuell wird: Bestimmte Akteure stehen zwischen Regimekritik aufgrund von Menschenrechtsverletzungen, etc. und dem Bewusstsein der ökonomischen Macht Chinas. Da kapitalistische Unternehmen sich einen Dreck um Menschenrechte scheren, sofern sie Profite erzielen können, ist auch nicht abzusehen, dass sich daran schnell etwas ändert. Und einen Eklat zu verursachen, der seitens der chinesischen Regierung mit wirtschaftlichen "Sanktionen" quittiert werden könnte, will kaum ein relevanter Akteur verantworten.
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Alles könnte anders sein - und fast nichts kann ich ändern.

- Niklas Luhmann -
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York
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Anmeldungsdatum: 04.02.2009
Beiträge: 2181
Wohnort: Republik Baden

Beitrag(#1359363) Verfasst am: 13.09.2009, 15:18    Titel: Antworten mit Zitat

Diese Worte von Chen Danqing bringen es auf den Punkt:

Zitat:
Kurz klingen die Worte von Chen Danqing wieder im Ohr. Der chinesische Lyriker bemerkte unlängst in der Süddeutschen Zeitung:

"Ihr denkt immer noch, dass ihr im Dialog mit China das System ändern könnt.
China ändert euch!"


http://www.zeit.de/kultur/literatur/2009-09/china-kommentar-buchmesse
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