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Hornochse Orthographiefetischist
Anmeldungsdatum: 22.07.2007 Beiträge: 8223
Wohnort: Bundeshauptstadt
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(#1360296) Verfasst am: 15.09.2009, 05:13 Titel: |
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CoS hat folgendes geschrieben: | Gute finde ich ihre Einstellung zur Unterstützung des Mittelstands UND Arbeitnehmer, durch vorgeschlagene Senkungen der Unternehmenssteuern und Lohnnebenkosten! |
Lohnnebenkosten sind Lohn und eine Senkung derselben bringt Arbeitnehmern überhaupt nichts sondern letztlich maximal weniger Kaufkraft. Unkonventionell erklärt.
CoS hat folgendes geschrieben: | Ich selbst bin Unternehmer und kenne es von mir und vielen Kollegen und Bekannten, dass das Problem Arbeitsplätze zu schaffen nix mit "nicht wollen" zu tun hat, sondern eher mit "nicht können", da ein Arbeitnehmer aufgrund hoher Lohnnebenkosten zu teuer ist. Man vergleiche Brutto und Netto! |
So argumentieren auch Konzerne, die Milliardengewinne einfahren. Eine Stärkung der Nachfrage durch steigende Reallöhne ist anscheinend prinzipiell ausgeschlossen.
CoS hat folgendes geschrieben: | Die Senkungen der Unternehmenssteuern und Lohnsteuern senkt die Arbeitslosigkeit, schafft Arbeitsplätze und damit Steuerzahler. |
Zudem senken sie die Einnahmen der Sozialversicherung, mittelfristig die Reallöhne und sorgen dafür, dass sich Einkommen und Vermögen weiterhin von unten nach oben verteilen.
CoS hat folgendes geschrieben: | Desweiteren muss sich arbeit wieder lohnen. Es kann nicht sein, dass manche ANs weniger bekommen als Harz 4 Empfänger! Auch da ist der Ansatz der FDP m.E. der richtige! |
Genau - ALGII um 30% reduzieren, dann verdienen auch prekär Beschäftigte wieder mehr als der Hartzi von nebenan.
CoS hat folgendes geschrieben: | Naja leider wird die FDP nie etwas erreichen, wenn sie sich weiter als Schoßhündchen der CDU gibt! Das macht sie zutiefst lächerlich und als "liberale" Partei unglaubwürdig! |
Wenn die FDP in ihrer jetzigen Verfassung ein zahmes Schoßhündchen ist, bleibt uns zu wünschen, dass sie weiterhin gut gestreichelt wird.
_________________ Alles könnte anders sein - und fast nichts kann ich ändern.
- Niklas Luhmann -
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Baldur auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 05.10.2005 Beiträge: 8326
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(#1360302) Verfasst am: 15.09.2009, 08:14 Titel: |
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Hornochse hat folgendes geschrieben: | Ich habe den Eindruck, Noseman trauert der sozialliberalen Koalition nach. |
Ich auch etwas. Dass die FDP diese zu erneuern kategorisch ausschließt, finde ich schon erschreckend. Man könnte meinen, sie könnten ihr im Nachhinein nicht viel Positives abgewinnen und wollten sich von ihrer damaligen Kompromissbereitschaft ein für alle mal distanzieren und auch für die Zukunft völlig davon verabschieden.
Schwarz-Gelb (ohne Grüne) geht gar nicht.
Rot-Rot-Grün (also ohne FDP) geht offenbar ebenso wenig.
Bleiben noch die schwarze und die Grüne Ampel.
Bodo Ramelow ist offenbar schon gegen die Partei-Meinung gewillt, die Grünen bei einer Regierungsbildung mit ins Boot zu holen, obwohl dies für eine Mehrheit gar nicht nötig wäre. - Eine Stimme Mehrheit genügt ihm nicht. (gehts demokratischer?)
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fwo Caterpillar D9
Anmeldungsdatum: 05.02.2008 Beiträge: 26588
Wohnort: im Speckgürtel
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(#1360303) Verfasst am: 15.09.2009, 08:16 Titel: |
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CoS hat folgendes geschrieben: | ....
Desweiteren muss sich arbeit wieder lohnen. .... |
Da bin ich einmal ausnahmsweise absolut der FDP-Meinung. Arbeit muss sich wieder lohnen. Im Moment heben wir jedoch leider den Fakt, dass Arbeit immer noch entwertet wird, und lohnen tut sich eigentlich hauptsächlich Kapital.
Leider hat die FDP an dieser Stelle noch keinen Ansatz gemacht, wie das wieder zu ändern wäre.
Mein Vorschlag - Da sich auf der einen Seite das marktwirtschaftliche System zumindest überall da bewährt, wo es nicht an unser aller Ressourcen kratzt ("Umwelt") es auch der anderen Seite aber zu Einkommensdifferenzen führt, die nicht mehr durch Leistung begründet werden können, sondern nur durch die Stellung im System oder die Arbeit der Eltern, müsste die Steuerprogression in den oberen Einkommensbereichen gewaltig erhöht werden, bei Millioneneinkommen ruhig bis 70 %. Und zwar nicht nur, weil der Staat dieses Geld braucht, sondern auch ganz offen zur Herstellung eines wieder leistungsangepassten Einkommens auch in den oberen Etagen.
Es kann nicht sein, dass sich ab einer gewissen Kapitalhöhe das Kapital ohne Zutun trotz reichlichen Abschöpfens weiter vermehrt, während es auf der anderen Seite bereits bei den "mittleren" Einkommen kaum mehr möglich ist, überhaupt Kapital anzusammeln.
Arbeit soll endlich wieder lohnen.
Wie wird man am schnellsten Millionär? Keine Ahnung aber: Ehrlich währt am längsten.
fwo
_________________ Ich glaube an die Existenz der Welt in der ich lebe.
The skills you use to produce the right answer are exactly the same skills you use to evaluate the answer. Isso.
Es gibt keinen Gott. Also: Jesus war nur ein Bankert und alle Propheten hatten einfach einen an der Waffel (wenn es sie überhaupt gab).
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Baldur auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 05.10.2005 Beiträge: 8326
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(#1360305) Verfasst am: 15.09.2009, 08:20 Titel: |
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fwo hat folgendes geschrieben: | Nordseekrabbe hat folgendes geschrieben: | Noseman hat folgendes geschrieben: | Hornochse hat folgendes geschrieben: | Ich habe den Eindruck, Noseman trauert der sozialliberalen Koalition nach. |
Genau, stimmt!
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Vielleicht besinnt sich die FDP auf ihre Urgesteine wie Graf Lambsdorff oder Genscher, wenn die Westerwelles der FDP abgetreten sind... wobei, dann müsste sich die SPD ja auch zurückbesinnen... |
Das ist zumindest wahrscheinlicher als dass sie sich auf ihre (immer gerne vorgezeigten) Außenseiter wie Hildegard Hamm-Brücher, Burkhard Hirsch, Gerhart Baum, oder Ralf Dahrendorf erinnert. Auf der Ecke ist auch fast nichts nachgewachsen. Warum wohl?
fwo |
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Baldur auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 05.10.2005 Beiträge: 8326
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(#1360306) Verfasst am: 15.09.2009, 08:27 Titel: |
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CoS hat folgendes geschrieben: | Opfer müssen halt gebracht werden für die perfekte Welt :twisted |
Die "perfekte Welt" gibt es nicht. Das heißt allerdings nicht, dass man nicht daran arbeiten müsste, sie anzustreben. Der Begriff "ideale Welt" läge mir hier übrigens näher.
CoS hat folgendes geschrieben: | Leider ist die FDP das Schoßhündchen der CDU [...] |
Ich habe ehr den Eindruck, es ist umgekehrt.
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Baldur auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 05.10.2005 Beiträge: 8326
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(#1360309) Verfasst am: 15.09.2009, 08:31 Titel: |
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CoS hat folgendes geschrieben: | Es kann nicht sein, dass manche ANs weniger bekommen als Harz 4 Empfänger! Auch da ist der Ansatz der FDP m.E. der richtige! |
Es kann auch nicht sein, dass es Hartz-4-Empfängern (nahezu?) verunmöglicht wird, AGr zu werden. Hier ist der Ansatz der FDP m.E. der falsche!
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Neuroquant Daedra-Fürst
Anmeldungsdatum: 04.03.2007 Beiträge: 98
Wohnort: Rheinland Pfalz
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(#1360349) Verfasst am: 15.09.2009, 11:10 Titel: |
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Wieso kommt in mir der Verdacht hoch, dass alles links von der FDP selbige immer nur auf die Wirtschaft reduziert? Ideologischer Tunnelblick?
_________________ Muh!
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fwo Caterpillar D9
Anmeldungsdatum: 05.02.2008 Beiträge: 26588
Wohnort: im Speckgürtel
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(#1360351) Verfasst am: 15.09.2009, 11:15 Titel: |
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Neuroquant hat folgendes geschrieben: | Wieso kommt in mir der Verdacht hoch, dass alles links von der FDP selbige immer nur auf die Wirtschaft reduziert? Ideologischer Tunnelblick? |
Wahrscheinlich eher, weil man bei der Diskussion über Parteien sinnigerweise auf die Teile ihrer Programme konzentriert, die sie nicht schlecht irgendwo anders abgeschrieben haben.
fwo
_________________ Ich glaube an die Existenz der Welt in der ich lebe.
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Es gibt keinen Gott. Also: Jesus war nur ein Bankert und alle Propheten hatten einfach einen an der Waffel (wenn es sie überhaupt gab).
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Yogosh Leisetreter ...und Klugscheisser
Anmeldungsdatum: 19.03.2009 Beiträge: 2170
Wohnort: Berlin
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(#1360358) Verfasst am: 15.09.2009, 11:26 Titel: |
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Neuroquant hat folgendes geschrieben: | Wieso kommt in mir der Verdacht hoch, dass alles links von der FDP selbige immer nur auf die Wirtschaft reduziert? Ideologischer Tunnelblick? |
Uhhm ... das hat die FDP jahrelang sehr eindrucksvoll selber gemacht. Wenn sie das jetzt gerne anders hätte braucht sie sich nicht wundern. Aber wenn sie sich jahrelang auch mal anderen Themen dauerhaft und in ähnlich glaubwürdiger und enthusiastischer Weise widmet wie Steuersenkungen und Sozialabbau wird sich dieser Eindruck auch wieder verflüchtigen.
Irgendwann nimmt man vielleicht sogar den Westerwelle ernst. Alles ist möglich in der PR, wenn man Geduld hat und konsistent bleibt.
_________________ "If the King's English was good enough for Jesus Christ, it's good enough for the children of Texas!" - Miriam Amanda "Ma" Ferguson, Governor of Texas, als Begründung gegen Spanischunterricht
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Neuroquant Daedra-Fürst
Anmeldungsdatum: 04.03.2007 Beiträge: 98
Wohnort: Rheinland Pfalz
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(#1360364) Verfasst am: 15.09.2009, 11:35 Titel: |
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fwo hat folgendes geschrieben: |
Wahrscheinlich eher, weil man bei der Diskussion über Parteien sinnigerweise auf die Teile ihrer Programme konzentriert, die sie nicht schlecht irgendwo anders abgeschrieben haben.
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Seit wann geht es in der Programmatik um Urheberschaft, bzw welches Parteiprogramm erfindet denn heute das Rad noch neu? Es geht doch eher um Positionen, die man besetzt, oder eben nicht.
Yogosh hat folgendes geschrieben: |
Uhhm ... das hat die FDP jahrelang sehr eindrucksvoll selber gemacht. Wenn sie das jetzt gerne anders hätte braucht sie sich nicht wundern. Aber wenn sie sich jahrelang auch mal anderen Themen dauerhaft und in ähnlich glaubwürdiger und enthusiastischer Weise widmet wie Steuersenkungen und Sozialabbau wird sich dieser Eindruck auch wieder verflüchtigen.
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Tut sie doch, Stichwort Bürgerrechte, Datenschutz, Bildungspolitik. Nur leider nimmt das die PR nicht so auf. Zumindest an der Basis hab ich den Eindruck, dass sich der linke Flügel wieder regt.
_________________ Muh!
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fwo Caterpillar D9
Anmeldungsdatum: 05.02.2008 Beiträge: 26588
Wohnort: im Speckgürtel
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(#1360369) Verfasst am: 15.09.2009, 11:44 Titel: |
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Neuroquant hat folgendes geschrieben: | .....
Yogosh hat folgendes geschrieben: |
Uhhm ... das hat die FDP jahrelang sehr eindrucksvoll selber gemacht. Wenn sie das jetzt gerne anders hätte braucht sie sich nicht wundern. Aber wenn sie sich jahrelang auch mal anderen Themen dauerhaft und in ähnlich glaubwürdiger und enthusiastischer Weise widmet wie Steuersenkungen und Sozialabbau wird sich dieser Eindruck auch wieder verflüchtigen.
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Tut sie doch, Stichwort Bürgerrechte, Datenschutz, Bildungspolitik. Nur leider nimmt das die PR nicht so auf. Zumindest an der Basis hab ich den Eindruck, dass sich der linke Flügel wieder regt. |
Macht das wirklich die FDP? Eben nicht. Es waren Hirsch, Baum und Schnarre, die gegen den "großen Lauschangriff" geklagt haben und nicht die FDP.
Bei den Themen, die Du hier aufgezählt hast, wird man bei den Grünen, sogar bei den Linken inzwischen besser bedient.
fwo
_________________ Ich glaube an die Existenz der Welt in der ich lebe.
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Es gibt keinen Gott. Also: Jesus war nur ein Bankert und alle Propheten hatten einfach einen an der Waffel (wenn es sie überhaupt gab).
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AlexJ Supermarktoverlord
Anmeldungsdatum: 11.04.2008 Beiträge: 2353
Wohnort: Köln
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(#1360370) Verfasst am: 15.09.2009, 11:46 Titel: |
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Neuroquant hat folgendes geschrieben: |
Yogosh hat folgendes geschrieben: |
Uhhm ... das hat die FDP jahrelang sehr eindrucksvoll selber gemacht. Wenn sie das jetzt gerne anders hätte braucht sie sich nicht wundern. Aber wenn sie sich jahrelang auch mal anderen Themen dauerhaft und in ähnlich glaubwürdiger und enthusiastischer Weise widmet wie Steuersenkungen und Sozialabbau wird sich dieser Eindruck auch wieder verflüchtigen.
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Tut sie doch, Stichwort Bürgerrechte, Datenschutz, Bildungspolitik. Nur leider nimmt das die PR nicht so auf. Zumindest an der Basis hab ich den Eindruck, dass sich der linke Flügel wieder regt. |
Da die FDP nie alleine Regieren kann und außer die CDU kein Koalitionspartner in Frage kommt, ist das Engagement der FDP als Oppositionspartei in diesen Bereichen zwar löblich, sobald sie aber am Koalitionstisch sitzt, schon wieder vergessen.
Da alle Parteien bis auf CDU in Sachen Bürgerrechte, Datenschutz und Bildungspolitik Pro-aktiv sind, sticht die FDP auch nicht sonderlich hervor.
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Neuroquant Daedra-Fürst
Anmeldungsdatum: 04.03.2007 Beiträge: 98
Wohnort: Rheinland Pfalz
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(#1360374) Verfasst am: 15.09.2009, 11:55 Titel: |
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fwo hat folgendes geschrieben: |
Macht das wirklich die FDP? Eben nicht. Es waren Hirsch, Baum und Schnarre, die gegen den "großen Lauschangriff" geklagt haben und nicht die FDP.
Bei den Themen, die Du hier aufgezählt hast, wird man bei den Grünen, sogar bei den Linken inzwischen besser bedient.
fwo |
Naja, der wirkliche Kahlschlag ging erst mit RotGrün los, und wurde von SchwarzRot emsig weiter ausgebaut.
_________________ Muh!
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CoS Antitheist
Anmeldungsdatum: 10.07.2005 Beiträge: 2734
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(#1360412) Verfasst am: 15.09.2009, 14:17 Titel: |
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Hornochse hat folgendes geschrieben: | Lohnnebenkosten sind Lohn und eine Senkung derselben bringt Arbeitnehmern überhaupt nichts sondern letztlich maximal weniger Kaufkraft. |
Das ist absolutes dummgerede. "Welcher Teil der Lohnkosten gesenkt wird ist dem AG egal". Mir ist es nicht egal, denn der Arbeitnehmer ist ein Dienstleister, der mir in Form seiner Arbeitskraft eine Dienstleistung erbringt. Sollte ich den nicht vernünftig bezahlen, wird er nicht bereit sein nach voller Kraft zu Arbeiten.
Klar bringen Lohnnebenkosten weniger Steuern und Sozialabgaben. Das blödgeschwurbel von wegen "der kleine Mann muss das dann zahlen" ist einfach nur politische Unwissenheit. Am Ende KANNS der kleine Mann nicht bezahlen, denn ICH bin als AG der, der seine Scheiss (man vergebe mir den Ausdruck) Kohle verdienen muss! Wenn ich 2000 für den Bezahle kanns net sein, dass der 1000 davon kriegt! Da muss er nämlich ein halbes Jahr für den Staat arbeiten gehen, bringt er mir in dem halben Jahr, in dem er für mich arbeitet keinen Gewinn, muss ich ihn entlassen, sonst steh bald ich und alle anderen Arbeitsnehmer in der Schlange beim Arbeitsamt!
Würden diese Steuern und Abgaben gesenkt, würde auch ich einstellen!
So und jetzt mal rechnerisch. Mehr Arbeitsplätze weniger Harz 4 kosten, ingesamt aber mehr Steuerzahler. Soviel zur Finanzierung.
Das Harz 4 gesenkt werden soll hab ich nie behauptet. Im Gegenteil es sollten Mindestlöhne eingeführt werden. Da bin ich dafür! Arbeit muss sich lohnen.
So der Rest hier in diesem Thread ist pure Polemik, Dummschwätzerei, Ahnungslosigkeit und Verschwörungstheorien! Deswegen hat sich das Thema für mich erledigt, weil mir sonst gleich die Hutschnure platzt und ich meinen Account hier nicht aufs Spiel setzen will!
_________________ "Wenn Sie mich suchen, ich halte mich in der Nähe des Wahnsinns auf, genauer gesagt auf der schmalen Linie zwischen Wahnsinn und Panik, gleich um die Ecke von Todesangst, nicht weit weg von Irrwitz und Idiotie!"
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fwo Caterpillar D9
Anmeldungsdatum: 05.02.2008 Beiträge: 26588
Wohnort: im Speckgürtel
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(#1360418) Verfasst am: 15.09.2009, 14:30 Titel: |
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CoS hat folgendes geschrieben: | ..... |
Komm wieder, wenn Du verstanden hast, warum weniger Lohnnebenkosten weniger Geld im Portemonnaie bedeuten.
Besonders, wenn Du hier den Unternehmer gibst.
fwo
_________________ Ich glaube an die Existenz der Welt in der ich lebe.
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Es gibt keinen Gott. Also: Jesus war nur ein Bankert und alle Propheten hatten einfach einen an der Waffel (wenn es sie überhaupt gab).
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harun ar-raschid registrierter User
Anmeldungsdatum: 02.09.2009 Beiträge: 104
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(#1360425) Verfasst am: 15.09.2009, 14:45 Titel: |
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fwo hat folgendes geschrieben: | warum weniger Lohnnebenkosten weniger Geld im Portemonnaie bedeuten | ... wüsst' ich auch gern. Sei doch so nett und gib eine kurze, leicht verständliche Erläuterung.
Vielleicht anhand eines Beispiels (RV 9,95 %; AV 1,4 %; KV 7,3 %; PV 1,225 %)?
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fwo Caterpillar D9
Anmeldungsdatum: 05.02.2008 Beiträge: 26588
Wohnort: im Speckgürtel
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(#1360436) Verfasst am: 15.09.2009, 15:18 Titel: |
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harun ar-raschid hat folgendes geschrieben: | fwo hat folgendes geschrieben: | warum weniger Lohnnebenkosten weniger Geld im Portemonnaie bedeuten | ... wüsst' ich auch gern. Sei doch so nett und gib eine kurze, leicht verständliche Erläuterung.
Vielleicht anhand eines Beispiels (RV 9,95 %; AV 1,4 %; KV 7,3 %; PV 1,225 %)? |
Ohne auf deine Prozente einzugehen, ganz einfach:
Unsere Lohnnebenkosten sind die Versicherungen derer es minmal bedarf, dass wir auch im Notfall dem Staat nicht auf der Tasche liegen. Sie sind Pflicht - und deshalb werden sie vom Staat organisiert.
Die Langzeiterfahrung aller derartiger Leistungen ist, dass sie teuerer werden, wenn sie privat organisiert werden. (Wenn Du dafür aktuelle Beispiele haben willst, sieh dir die Privatisierungserfoge der Müll- und Energiewirtschaft an, hübsches Beispiel ist auch die amerikanische Krankenversicherung - ach so ja: Man kann sich die Arztbesuche auch ganz sparen - in den USA in den unteren Lohngruppen gar nicht so unüblich)
Da sie die Minimallleistungen sind, bedeutet das, dass wir nicht um sie herumkommen und dann im Anschluss teurer bezahlen.
Deshalb ganz allgemein:
Weniger Lohnnebenkosten kommt uns im Endeffekt teuerer.
Weniger Staat = weniger Steuern (s.o.: Müll, Energie) kommt uns im Endeffekt teurer.
Zumindest Klein und Mittelverdiener.
fwo
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Es gibt keinen Gott. Also: Jesus war nur ein Bankert und alle Propheten hatten einfach einen an der Waffel (wenn es sie überhaupt gab).
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Yogosh Leisetreter ...und Klugscheisser
Anmeldungsdatum: 19.03.2009 Beiträge: 2170
Wohnort: Berlin
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(#1360437) Verfasst am: 15.09.2009, 15:19 Titel: |
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harun ar-raschid hat folgendes geschrieben: | fwo hat folgendes geschrieben: | warum weniger Lohnnebenkosten weniger Geld im Portemonnaie bedeuten | ... wüsst' ich auch gern. Sei doch so nett und gib eine kurze, leicht verständliche Erläuterung.
Vielleicht anhand eines Beispiels (RV 9,95 %; AV 1,4 %; KV 7,3 %; PV 1,225 %)? |
Mal ganz naiv, weil ich keine Ahnung habe was "(RV 9,95 %; AV 1,4 %; KV 7,3 %; PV 1,225 %)" überhaupt bedeutet:
1.) Wiki sagt mir, dass Lohnnebenkosten hauptsächlich Beiträge zur Sozialversicherung sind.
2.) Mein Arbeitgeber zahlt die
3.) Dafür bin ich sozialversichert
4.) Würde er weniger zahlen, wäre ich auch weniger sozialversichert
5.) Es sei denn ich kauf mir das selber
6.) Womit ich weniger Geld für andere Sachen hätte
War das jetzt eine Milchmädchenrechnung oder ist das wirklich so simpel?
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CoS Antitheist
Anmeldungsdatum: 10.07.2005 Beiträge: 2734
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(#1360447) Verfasst am: 15.09.2009, 15:36 Titel: |
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Yogosh hat folgendes geschrieben: | harun ar-raschid hat folgendes geschrieben: | fwo hat folgendes geschrieben: | warum weniger Lohnnebenkosten weniger Geld im Portemonnaie bedeuten | ... wüsst' ich auch gern. Sei doch so nett und gib eine kurze, leicht verständliche Erläuterung.
Vielleicht anhand eines Beispiels (RV 9,95 %; AV 1,4 %; KV 7,3 %; PV 1,225 %)? |
Mal ganz naiv, weil ich keine Ahnung habe was "(RV 9,95 %; AV 1,4 %; KV 7,3 %; PV 1,225 %)" überhaupt bedeutet:
1.) Wiki sagt mir, dass Lohnnebenkosten hauptsächlich Beiträge zur Sozialversicherung sind.
2.) Mein Arbeitgeber zahlt die
3.) Dafür bin ich sozialversichert
4.) Würde er weniger zahlen, wäre ich auch weniger sozialversichert
5.) Es sei denn ich kauf mir das selber
6.) Womit ich weniger Geld für andere Sachen hätte
War das jetzt eine Milchmädchenrechnung oder ist das wirklich so simpel? |
Die "Beiträge" zur Sozialversicherung bestehen aus mehreren Einzelbeiträgen. Beispielsweise Dein Beitrag zum Arbeitslosengeld. Im Grunde zahlst Du damit aber nicht "Dein" Arbeitslosengeld, sondern das der anderen, die zum Teil am Ende vielleicht sogar noch mehr Geld in der Tasche haben als Du!
Solltest Du vereiratet sein und Deine Frau gut Geld verdienen beispielsweise, würdest Du ab einem bestimmen Einkommen Deines Ehepartners kein Harz 4 mehr bekommen, irrelevenat wieviele Jahre Du in diese Versicherung eingezahlt hast, während andere die ihr Lebenlang nie wirklich eingezahlt haben ihre Lebensabsicherung vom Staat bezahlt kriegen.
Das Du damit "weniger Sozialversichert" bist ist Unsinn.
Das Spielchen geht bei Deiner Rentenversichrung weiter. Du zahlst hier nicht für Deine Rente, sondern für die Rente von anderen.
So und jetzt nochmal zum mitschreiben:
Ich bin Selbständig, hatte immer mal ne Phase wo ich Leute hätte einstellen wollen, was ich mir aber aufgrund der großen Lohnnebenkosten nicht leisen konnte. Ein AN war einfach zu teuer für mich. Genau so gehts mindestens 10 Kollegen die ich kenne. Einer davon hat sich in die Schweiz abgesetzt und dort Leute eingestellt.
Der größte Arbeitgeber in Deutschland sind kleine und besonders mittelständische Unternehmen und nicht Opel oder irgendwelche großen Banken! Während Banken und Konzerne mit Steuervergünstigungen im Land gehalten werden, nur um hier nicht selbst vor die Hunde zu gehen muss die Tante Emma mit ihrem kleinen Kaufmannsladen die Scheisse ausbügeln!
Senkung der Steuern und Abgaben bringen (und das wird Dir jedes kleine/mittelständische Unternehmen bestätigen) Arbeitsplätze. Da werden also Leute, die heute von DEINEN Sozialabgaben bezahlt werden (Harz 4 Empfänger) zu EINZAHLERN in diese Renten- und Arbeitslosenkassen, was letztendlich mehr Geld im Staatssäckel und weniger Ausgaben für beispielsweise Harz 4 bedeuten würde.
Ich habe AWL gelernt - Hätte ich das was Du geschrieben hast meinem AWL Lehrer an den Kopf geknallt, hätte der mich bestimmt aus m Unterricht geworfen. Nimm Dir n AWL Buch, ließ ein bisschen und verstehe wie die Dinge laufen, anstatt rumzuheulen, dass Du "schlechter Sozialversichert" bist - Meine Fresse. So jetzt ist aber gut. Ich bin raus!
_________________ "Wenn Sie mich suchen, ich halte mich in der Nähe des Wahnsinns auf, genauer gesagt auf der schmalen Linie zwischen Wahnsinn und Panik, gleich um die Ecke von Todesangst, nicht weit weg von Irrwitz und Idiotie!"
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CoS Antitheist
Anmeldungsdatum: 10.07.2005 Beiträge: 2734
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(#1360448) Verfasst am: 15.09.2009, 15:37 Titel: |
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[quote="CoS" postid=1360447] Yogosh hat folgendes geschrieben: | harun ar-raschid hat folgendes geschrieben: | fwo hat folgendes geschrieben: | warum weniger Lohnnebenkosten weniger Geld im Portemonnaie bedeuten | ... wüsst' ich auch gern. Sei doch so nett und gib eine kurze, leicht verständliche Erläuterung.
Vielleicht anhand eines Beispiels (RV 9,95 %; AV 1,4 %; KV 7,3 %; PV 1,225 %)? |
Mal ganz naiv, weil ich keine Ahnung habe was "(RV 9,95 %; AV 1,4 %; KV 7,3 %; PV 1,225 %)" überhaupt bedeutet:
1.) Wiki sagt mir, dass Lohnnebenkosten hauptsächlich Beiträge zur Sozialversicherung sind.
2.) Mein Arbeitgeber zahlt die
3.) Dafür bin ich sozialversichert
4.) Würde er weniger zahlen, wäre ich auch weniger sozialversichert
5.) Es sei denn ich kauf mir das selber
6.) Womit ich weniger Geld für andere Sachen hätte
War das jetzt eine Milchmädchenrechnung oder ist das wirklich so simpel? |
Die "Beiträge" zur Sozialversicherung bestehen aus mehreren Einzelbeiträgen. Beispielsweise Dein Beitrag zum Arbeitslosengeld. Im Grunde zahlst Du damit aber nicht "Dein" Arbeitslosengeld, sondern das der anderen, die zum Teil am Ende vielleicht sogar noch mehr Geld in der Tasche haben als Du!
Solltest Du vereiratet sein und Deine Frau gut Geld verdienen beispielsweise, würdest Du ab einem bestimmen Einkommen Deines Ehepartners kein Harz 4 mehr bekommen, irrelevenat wieviele Jahre Du in diese Versicherung eingezahlt hast, während andere die ihr Lebenlang nie wirklich eingezahlt haben ihre Lebensabsicherung vom Staat bezahlt kriegen.
Das Du damit "weniger Sozialversichert" bist ist Unsinn.
Das Spielchen geht bei Deiner Rentenversichrung weiter. Du zahlst hier nicht für Deine Rente, sondern für die Rente von anderen.
So und jetzt nochmal zum mitschreiben an die Verschwörerfraktion:
Ich bin Selbständig, hatte immer mal ne Phase wo ich Leute hätte einstellen wollte, was ich mir aber aufgrund der großen Lohnnebenkosten nicht leisen konnte. Ein AN war einfach zu teuer für mich. Genau so gehts mindestens 10 Kollegen die ich kenne. Einer davon hat sich in die Schweiz abgesetzt und dort Leute eingestellt.
Der größte Arbeitgeber in Deutschland sind kleine und besonders mittelständische Unternehmen und nicht Opel oder irgendwelche großen Banken! Während Banken und Konzerne mit Steuervergünstigungen im Land gehalten werden, nur um hier nicht selbst vor die Hunde zu gehen muss die Tante Emma mit ihrem kleinen Kaufmannsladen die Scheisse ausbügeln!
Senkung der Steuern und Abgaben bringen (und das wird Dir jedes kleine/mittelständische Unternehmen bestätigen) Arbeitsplätze und stärken den stark geschwächten Mittelstand. Da werden also Leute, die heute von DEINEN Sozialabgaben bezahlt werden (Harz 4 Empfänger) zu EINZAHLERN in diese Renten- und Arbeitslosenkassen, was letztendlich mehr Geld im Staatssäckel und weniger Ausgaben für beispielsweise Harz 4 bedeuten würde.
Ich habe AWL gelernt - Hätte ich das was Du geschrieben hast meinem AWL Lehrer an den Kopf geknallt, hätte der mich bestimmt aus m Unterricht geworfen. Nimm Dir n AWL Buch, ließ ein bisschen und verstehe wie die Dinge laufen, anstatt rumzuheulen, dass Du "schlechter Sozialversichert" bist - Meine Fresse. So jetzt ist aber gut. Ich bin raus!
_________________ "Wenn Sie mich suchen, ich halte mich in der Nähe des Wahnsinns auf, genauer gesagt auf der schmalen Linie zwischen Wahnsinn und Panik, gleich um die Ecke von Todesangst, nicht weit weg von Irrwitz und Idiotie!"
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Yogosh Leisetreter ...und Klugscheisser
Anmeldungsdatum: 19.03.2009 Beiträge: 2170
Wohnort: Berlin
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(#1360466) Verfasst am: 15.09.2009, 16:45 Titel: |
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Was Du zur Sozial- und Rentenversicherung sagst gilt genauso für alle Versicherungen und nennt sich glaube ich Solidaritätsprinzip. Natürlich haben am Ende nur diejenigen bezahlt, die die Leistungen letztlich dann doch nicht benötigt haben. Dafür haben sie sich Sicherheit gekauft. Dafür zahle ich aber gern und halte dieses Prinzip auch für gut. Wenn weniger Geld in die Sozialkassen kommt bin ich und alle anderen auch natürlich weniger sozialversichert. Das hat mit Rumheulen nichts zu tun. Alles andere wäre Voodoo Economics.
Dass es politische Möglichkeiten gäbe, kleine und mittelständische Unternehmen zu entlasten und das ganze anders zu finanzieren, glaube ich gerne und fände das auch sinnvoll. Wenn es denn anders finanziert und nicht bloß gestrichen oder dem einzelnen auferlegt wird.
Dass ich von den Details der ganzen Sache nicht besonders viel Ahnung habe, gestehe ich gerne zu. Aber dass dieses Problem ein rein faktisches und kein politisches sei nehme ich Dir nicht ab. Deswegen kannst Du Dir Deine arroganten Belehrungen sparen.
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Sokrateer souverän
Anmeldungsdatum: 05.09.2003 Beiträge: 11649
Wohnort: Wien
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(#1360472) Verfasst am: 15.09.2009, 16:51 Titel: |
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CoS hat folgendes geschrieben: | Ich bin Selbständig, hatte immer mal ne Phase wo ich Leute hätte einstellen wollte, was ich mir aber aufgrund der großen Lohnnebenkosten nicht leisen konnte. Ein AN war einfach zu teuer für mich. |
Der zweite Satz stimmt, der erste nicht. Denn "Lohnnebenkosten" ist ein Unwort. Sie sind einfach Teil des wahrhaften Bruttolohns und das sollte politisch eigentlich nur den Arbeitnehmer etwas angehen, ob er die jeweiligen Zwangsbeiträge für angemessen oder richtig hält.
Arbeitgeberverbände wettern gerne gegen Lohnnebenkosten, weil sie offenbar glauben, dass eine Reduzierung die Arbeiter billig machen würde. Die Theorie von Angebot und Nachfrage würde aber meiner Meinung nach voraussagen, dass die Löhne am Arbeitsmarkt um den Betrag steigen, um den die Abgaben gesenkt würden.
Mit anderen Worten: Wenn beispielsweise Elektroinstallateure aktuell einem Arbeitgeber den Betrag X kosten, dann ist das der echte, aktuelle Marktpreis für Elektroinstallateure. Warum sollte sich daran etwas ändern, nur weil der Betrag X anders verwendet wird?
fwo hat folgendes geschrieben: | Die Langzeiterfahrung aller derartiger Leistungen ist, dass sie teuerer werden, wenn sie privat organisiert werden. (Wenn Du dafür aktuelle Beispiele haben willst, sieh dir die Privatisierungserfoge der Müll- und Energiewirtschaft an, hübsches Beispiel ist auch die amerikanische Krankenversicherung - ach so ja: Man kann sich die Arztbesuche auch ganz sparen - in den USA in den unteren Lohngruppen gar nicht so unüblich) |
In einer Mischwirtschaft sind die Grenzen von Privat zu Staat selten vertikal. Im britischen System sind Ärzte Angestellte des Staates, soweit ich weiß. Dieses System ist auch nicht gerade das Beste.
In Österreich sind Ärzte selbstständig und schließen Verträge mit Kassen ab. Medikamente, Gerätschaften usw. kommen von Privaten.
Siemens baut Atomkraftwerke, ist aber auch nicht Teil des Staats. Für die Teuerung im Energiebereich ist meiner Meinung nach die Teuerung der Rohstoffe verantwortlich. Das will halt niemand wahrhaben.
Wenn wir an die alten klassischen Staatsbetriebe denken, dann waren das, wie bei der Post (inkl. Telekom) monolithische Betriebe, die möglichst viel unbedingt selber machen wollten. Nicht einmal die Telefone wollten sie verkaufen, sondern die musste man mieten und Fremdtelefone waren verboten.
Also halte ich es für verfehlt streng zwischen staatlich und privat zu unterscheiden und der einen oder anderen Variante pauschal einen Vorteil zuzusprechen.
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Hornochse Orthographiefetischist
Anmeldungsdatum: 22.07.2007 Beiträge: 8223
Wohnort: Bundeshauptstadt
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(#1360479) Verfasst am: 15.09.2009, 17:06 Titel: |
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CoS hat folgendes geschrieben: | Klar bringen Lohnnebenkosten weniger Steuern und Sozialabgaben. Das blödgeschwurbel von wegen "der kleine Mann muss das dann zahlen" ist einfach nur politische Unwissenheit. |
Tatsächlich? Kannst du dich an die letzte MWSt-Erhöhung erinnern? Warum wurden Hartz I - IV durchgeführt? Die Erfahrung zeigt, dass dieser Staat sich das Geld, das er auf der einen Seite verliert, tendenziell bei denen holt, die nicht im Überfluss leben. Und eine MWSt-Erhöhung trifft nunmal vorrangig diejnigen, die ohnehin einen Großteil oder ihr gesamtes Einkommen verkonsumieren müssen. Und welche Auswirkungen sinkende Einnahmen der Sozialversicherung haben, muss ich dir wahrscheinlich nicht erklären.
CoS hat folgendes geschrieben: | Am Ende KANNS der kleine Mann nicht bezahlen, denn ICH bin als AG der, der seine Scheiss (man vergebe mir den Ausdruck) Kohle verdienen muss! Wenn ich 2000 für den Bezahle kanns net sein, dass der 1000 davon kriegt! Da muss er nämlich ein halbes Jahr für den Staat arbeiten gehen, bringt er mir in dem halben Jahr, in dem er für mich arbeitet keinen Gewinn, muss ich ihn entlassen, sonst steh bald ich und alle anderen Arbeitsnehmer in der Schlange beim Arbeitsamt! |
Ich vermute, du nimmst das alles als moralische Kritik an dir als Person wahr. Das ist nicht der Fall. Du als (kleiner) Unternehmer kannst nicht anders handeln, sofern du auf dem Markt überleben willst, das ist richtig. Die Kritik richtet sich letztlich gegen die Funktionsweise des ökonomischen Systems.
CoS hat folgendes geschrieben: | Würden diese Steuern und Abgaben gesenkt, würde auch ich einstellen!
So und jetzt mal rechnerisch. Mehr Arbeitsplätze weniger Harz 4 kosten, ingesamt aber mehr Steuerzahler. Soviel zur Finanzierung. |
Du setzt voraus, dass diese Arbeitsplätze in einer Höhe vergütet wären, die sogar ausreicht, um Steuern zu zahlen. Die Realität zeigt uns, dass viele Löhne durch staatliche Hilfen aufgestockt werden müssen - Tendenz steigend. Und dann sag' mir doch mal, wie du die Binnennachfrage ankurbeln willst (auf die du vermutlich angewiesen sein wirst), wenn die Leute nichts verdienen.
CoS hat folgendes geschrieben: | Das Harz 4 gesenkt werden soll hab ich nie behauptet. Im Gegenteil es sollten Mindestlöhne eingeführt werden. Da bin ich dafür! Arbeit muss sich lohnen. |
Du hattest behauptet, der Ansatz der FDP sei hier richtig:
CoS hat folgendes geschrieben: | Desweiteren muss sich arbeit wieder lohnen. Es kann nicht sein, dass manche ANs weniger bekommen als Harz 4 Empfänger! Auch da ist der Ansatz der FDP m.E. der richtige! |
Ich habe noch nicht gehört, dass die FDP nun die Einführung von Mindestlöhnen propagiert sondern eher, dass man überlege ALGII um bis zu 30% zu kürzen und die Lohn<s>neben</s>kosten zu senken. Du musst schon wissen, was diese Partei vertritt, bevor du mit ihr argumentierst. Soviel zur politischen Ahnungslosigkeit.
_________________ Alles könnte anders sein - und fast nichts kann ich ändern.
- Niklas Luhmann -
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Hornochse Orthographiefetischist
Anmeldungsdatum: 22.07.2007 Beiträge: 8223
Wohnort: Bundeshauptstadt
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(#1360494) Verfasst am: 15.09.2009, 17:30 Titel: |
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CoS hat folgendes geschrieben: | Die "Beiträge" zur Sozialversicherung bestehen aus mehreren Einzelbeiträgen. Beispielsweise Dein Beitrag zum Arbeitslosengeld. Im Grunde zahlst Du damit aber nicht "Dein" Arbeitslosengeld, sondern das der anderen, die zum Teil am Ende vielleicht sogar noch mehr Geld in der Tasche haben als Du!
Solltest Du vereiratet sein und Deine Frau gut Geld verdienen beispielsweise, würdest Du ab einem bestimmen Einkommen Deines Ehepartners kein Harz 4 mehr bekommen, irrelevenat wieviele Jahre Du in diese Versicherung eingezahlt hast, während andere die ihr Lebenlang nie wirklich eingezahlt haben ihre Lebensabsicherung vom Staat bezahlt kriegen.
Das Du damit "weniger Sozialversichert" bist ist Unsinn.
Das Spielchen geht bei Deiner Rentenversichrung weiter. Du zahlst hier nicht für Deine Rente, sondern für die Rente von anderen. |
Es spielt keine Rolle, dass er nicht für seine Arbeitslosigkeit und für seine Rente zahlt. Sobald er arbeitslos wird oder in den Ruhestand geht, trägt er ebenso die Konsequenzen sinkender Einnahmen der Sozialversicherung. Dieses unredliche gegeneinander Ausspielen von Arbeitnehmern und Arbeitslosen ist übrigens eine Lieblingsaktivität der FDP.
_________________ Alles könnte anders sein - und fast nichts kann ich ändern.
- Niklas Luhmann -
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Neuroquant Daedra-Fürst
Anmeldungsdatum: 04.03.2007 Beiträge: 98
Wohnort: Rheinland Pfalz
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(#1361057) Verfasst am: 16.09.2009, 09:10 Titel: |
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Hornochse hat folgendes geschrieben: |
Ich habe noch nicht gehört, dass die FDP nun die Einführung von Mindestlöhnen propagiert sondern eher, dass man überlege ALGII um bis zu 30% zu kürzen und die Lohn<s>neben</s>kosten zu senken. Du musst schon wissen, was diese Partei vertritt, bevor du mit ihr argumentierst. Soviel zur politischen Ahnungslosigkeit. |
Du solltest es dann aber auch wissen, bevor du hier mit 1/4-Wahrheiten herum pollterst. Der Ansatz der FDP ist hier ein zwar relativ niedriges Bürgergeld, welches allerdings durch einen hohen "Freibetrag" schon mit Mini- bis Kleinjobs erheblich aufgepolstert werden kann. In diesem Konzept lohnt es sich auf jeden Fall, arbeiten aufzunehmen. In Fällen besonderer Härte (Krankheiten, Behinderungen, etc) fällt dieses natürlich entsprechend höher aus.
Unfair bzw ungerecht erscheint dieses m.M.n. allerdings dann, wenn man gedanklich davon ausgeht, sich auf Hartz 4 ausruhen zu wollen, und das kann nicht das Ziel von Sozialpolitik sein.
_________________ Muh!
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Hornochse Orthographiefetischist
Anmeldungsdatum: 22.07.2007 Beiträge: 8223
Wohnort: Bundeshauptstadt
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(#1361193) Verfasst am: 16.09.2009, 13:01 Titel: |
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Neuroquant hat folgendes geschrieben: | Du solltest es dann aber auch wissen, bevor du hier mit 1/4-Wahrheiten herum pollterst. |
So, so. http://www.youtube.com/watch?v=6j6S1ef2hUA
Neuroquant hat folgendes geschrieben: | Der Ansatz der FDP ist hier ein zwar relativ niedriges Bürgergeld, welches allerdings durch einen hohen "Freibetrag" schon mit Mini- bis Kleinjobs erheblich aufgepolstert werden kann. |
Das läuft dann effektiv auf staatlich subventionierte Lohnarbeit hinaus.
Neuroquant hat folgendes geschrieben: | In diesem Konzept lohnt es sich auf jeden Fall, arbeiten aufzunehmen. In Fällen besonderer Härte (Krankheiten, Behinderungen, etc) fällt dieses natürlich entsprechend höher aus.
Unfair bzw ungerecht erscheint dieses m.M.n. allerdings dann, wenn man gedanklich davon ausgeht, sich auf Hartz 4 ausruhen zu wollen, und das kann nicht das Ziel von Sozialpolitik sein. |
Ich weiß nicht, ob ich dich jetzt richtig verstehe, doch ein Ausruhen auf ALG-II Niveau dürfte den meisten doch eher schwer fallen.
_________________ Alles könnte anders sein - und fast nichts kann ich ändern.
- Niklas Luhmann -
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Baldur auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 05.10.2005 Beiträge: 8326
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pewe auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 20.01.2008 Beiträge: 3377
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(#1363773) Verfasst am: 20.09.2009, 21:30 Titel: |
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Jetzt habe ich gehofft eine intellektuelle Auseinandersetzung zum allseits favorisierten Staatsmonopolismus zu finden; wieder nichts.
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Spiritus Sternenstaub auf verfaulendem Laub
Anmeldungsdatum: 03.04.2004 Beiträge: 605
Wohnort: Münsterland
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(#1363778) Verfasst am: 20.09.2009, 21:45 Titel: |
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Ach', hätte ich doch ein fettes Leben - dann hätte ich keine Wechselschicht mehr, müsste nicht immer 7 Tage am Stück arbeiten, hätte jedes Wochenende frei, müsste nicht 18 km zur Arbeit fahren, könnte am sozialen Leben teilnehmen und und und .....
Die Linke
Die Linke hat ja tolle Sprüche bezüglich der Umverteilung drauf. Die Linke gerät ja fürs erste auch nicht in Gefahr, ihren Worten auch Taten folgen lassen zu müssen. Da kann man doch gut von gerechter Verteilung reden.
SPD/Grüne
Ja, Hartz 4 als Altlast! Das sollte genügen! AKW - nee. Ich möchte Steini bzw. Trittin sehen, wie sie abends für ein bisschen Strom auf dem Fahrrad strampeln. Und bei den ersten Hochrechnungen erlahmen ihre Beine ......
CDU/CSU
Aufgrund der christlichen Leitikone Leyen und des Hardliners Schäuble mehr als fragwürdig. Noch ein Punkt: Schäuble hat gegen Schily gewonnen, was die Aushöhlung der Grundrechte anbelangt.
FDP
Diese Partei ist nicht everybody darling. Hier fehlen dumpfe Parolen. FDP - da weiß Mann/Frau was man bekommt! Wem das gefällt ....
Genug der Häme!
Morgen früh wähle ich!
Spiritus
_________________ Semper fidelis!
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Hornochse Orthographiefetischist
Anmeldungsdatum: 22.07.2007 Beiträge: 8223
Wohnort: Bundeshauptstadt
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(#1363797) Verfasst am: 20.09.2009, 22:03 Titel: |
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Spiritus hat folgendes geschrieben: | FDP
Diese Partei ist nicht everybody darling. Hier fehlen dumpfe Parolen. |
"Arbeit muss sich wieder lohnen" in Verbindung mit geforderten Einkommenssteuersenkungen, die hauptsächlich denjenigen zu Gute kommen, deren Arbeit sich ohnehin schon "lohnt", halte ich für dumpf genug.
_________________ Alles könnte anders sein - und fast nichts kann ich ändern.
- Niklas Luhmann -
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