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15% Doofe in Deutschland?
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step
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Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 22782
Wohnort: Germering

Beitrag(#1368420) Verfasst am: 28.09.2009, 20:22    Titel: Antworten mit Zitat

Hornochse hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
Hornochse hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
Ich finde, man muß hier zuerst einemal ein gutes Konzept haben, bevor man sich über irgendwelche Ungerechtigkeiten aufregt.
Ein solches Konzept steht doch bei jedem im Hintergrund, wenn er Stellung bezieht. Aber es würde sicher nicht schaden, diese Standpunkte zu explizieren. Spätestens dann würden wir feststellen, dass einige auch der Ansicht sind, dass Leistung für den Auftragsgeber und Leistung für die Gemeinschaft in eins fallen.
Mit einer solchen Explizierung wäre viel gewonnen, für Mitleser und vielleicht sogar für denjenigen selbst.
Vielleicht könnte man das mal in einem separaten Thread machen. Hier wird das m.E. nichts.

Ja, es ist mir auch irgendwie peinlich, in einem verhunzten thread mit "doofem" Titel zu schreiben.
_________________
Was ist der Sinn des Lebens? - Keiner, aber Leere ist Fülle für den, der sie sieht.
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Xamanoth
auf eigenen Wunsch deaktiviert



Anmeldungsdatum: 07.04.2006
Beiträge: 7962

Beitrag(#1368433) Verfasst am: 28.09.2009, 20:35    Titel: Antworten mit Zitat

Noseman hat folgendes geschrieben:


Als Normalmensch hast Du aber am Wochenende Wochenende und bei Feierabend Feierabend und musst keinem anderen und selbst Dir selbst (fast) keine Rechenschaft mehr ablegen.

Das ist bei einem Menschen, der von seinem Körper materiell lebt, absolut nicht der Fall.

Gerade das ist bei Topmanagern aber auch nicht der Fall.

Meine gegenwärtige Chefin bekam letztens von einem Mandanten um etwa 21 Uhr am Samstag Abend eine mail, dass er sie dringend sprechen möchte (überhaupt scheinen Amerikaner wie Asiaten ein seltsames Verständnis von "Feierabend" und Wochenende" zu haben). Also ist sie aus der Oper gegangen (wo sie ihren Blackberry natürlich dabei hatte); in die Kanzlei gefarhen und hat die halbe Nacht telefoniert. Und die Dame ist zwar hochqualifiziert und hochbezahlt, aber deutlich unter der Berufsgruppe, um die es hier geht. Ich würde mal vermuten, dass so etwas bei einem Ackermann bspw gar nicht anders ist.

Das Thema Managergehälter ist übrigens gar kein so schlechtes Beispiel für den Unterschied des Gerechtigkeitsverständnisses zwischen Linksanhängern und FDP-anhängern. Ich bin der Ansicht, dass dem Staat einfach nicht zusteht, vorzuschreiben, wie viel eine Private Institution (wie eine Aktiengesellschaft) ihren Angestellten - und nichts anderes sind Vorstandsmitglieer, vielleicht rechtlich nicht so ganz, aber faktisch - zu zahlen bereit ist. Wenn ich Lust hätte, meinem Frisör tausend Euro für einen schlichten Trockenschnitt zu zahlen, wäre das auch ungerecht gegenüber den Frisören,d ie bei gleicher Leistung etwa zehn Euro verdienen. Das ist aber allein eine Sache zwischen mir und diesem Frisör.

Worum es mir in diesem Thread ging war ein Ausdruck des Unmuts darüber, dass dem Anhänger des politischen Gegners oft jedes politische Verständnis abgesprochen wird, wie LEN das gut mit "Idiot oder Asozial" beschrieben hat. Mir fällt es offen gesagt auch schwer, bspw die Linkspartei irgend wie ernst zu nehmen. Dennoch bin ich einfach der Ansicht, dass man in der politischen Diskussion vornehmlich gegen konkrete Positionen argumentieren sollte, und nicht gegen ein Klischee (das des bösen Neoliberalen, Finanzhais, Managerlakaien, etc).

Ich wähle übrigens FDP,weil
- ich mir davon am ehesten eine wirtschaftliche wie rechtliche Verbesserung der Situation Deutschlands, eine Senkung der Arbeitslosigkeit und damit am ehesten soziale Stabilisierung verspreche
- es bei mir tatsächlich so ist, dass meine beruflichen Perspektiven sich durch FDP- Politik erheblich vebessern könnten. Das liegt in der Natur meiner Spezialisierung.
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Sanne
gives peas a chance.



Anmeldungsdatum: 05.08.2003
Beiträge: 12088
Wohnort: Nordschland

Beitrag(#1368434) Verfasst am: 28.09.2009, 20:36    Titel: Antworten mit Zitat

step hat folgendes geschrieben:


Warum verdient eine Krankenschwester so wenig?
.


Wenn man den unteren Lohngruppen mehr Geld zahlen würde, wäre ja nicht mehr genug für die Oberen Zehntausend da.
_________________
Ich will das Internet doch nicht mit meinen Problemen belästigen! (Marge Simpson)
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hainer
frustrierter User



Anmeldungsdatum: 24.08.2006
Beiträge: 2539

Beitrag(#1368442) Verfasst am: 28.09.2009, 20:51    Titel: Antworten mit Zitat

Marcellinus hat folgendes geschrieben:
Ich denke, die FDP-Wähler haben ganz genau gewußt, was sie wollen: Eine CDU/FDP-Regierung. Hat Westerwelle ja auch laut genug verkündet. Dazu mußte die FDP stark genug sein. Daß sie so stark geworden ist, war vermutlich nicht beabsichtigt. Aber nur so wurde die CDU daran genindert, mit der SPD zu regieren, was Merkel vermutlich nicht ungern gemacht hätte.


Irrtum!

Nur der Stimmenverlust bei der SPD machte den Wechsel möglich. Die SPD verlor 6 Millionen Wähler.

Wären sie brav weiter SPD wählen gegangen, gäbe es weiterhin die große Koalition.

* Stattdessen gingen von diesen 6 Mio. ein drittel gar nicht mehr wählen.
* 1 Mio. zur Linken
* 900.000 zur Union
* 900.000 zu den Grünen
* 500.000 zur FDP
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jagy
Herb Derpington III.



Anmeldungsdatum: 26.11.2006
Beiträge: 7275

Beitrag(#1368443) Verfasst am: 28.09.2009, 20:55    Titel: Antworten mit Zitat

Xamanoth hat folgendes geschrieben:


Daumen hoch!
_________________
INGLIP HAS BEEN SUMMONED - IT HAS BEGUN!
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L.E.N.
im falschen Film



Anmeldungsdatum: 25.05.2004
Beiträge: 27745
Wohnort: Hamburg

Beitrag(#1368445) Verfasst am: 28.09.2009, 20:59    Titel: Antworten mit Zitat

Spiritus hat folgendes geschrieben:
L.E.N. hat folgendes geschrieben:

wie sieht denn deine hauptmotivation aus? mehr marktliberalität oder weniger steuern?


Hier gibt es für mich ebenfalls kein Entweder/Oder!

Unsinnige Bürokratien - auch wenn Burokraten anders denken mögen - gehören abgeschafft. Das allein bedeutet schon mehr Liberalität.


immer schön wischiwaschi bleiben... wie wärs etwas konkreter?
betrachtest du den kündigungsschutz (der ohnehin schon löchrig ist) und den mindestlohn (sofern vorhanden) als unsinnige bürokratie?

Zitat:
Eine Reduzierung der Steuern ist für mich dringend notwendig. Kennst Du die verschiedenen Steuern, die noch zusätzlich zur Mehrwertsteuer entrichtet werden müssen? Ihre Beibehaltung sichert künstlich Arbeitsplätze für die Bürokraten.
Deshalb heißt meine Forderung: Bürokratieabbau!


steuern sind nicht gleich steuern. gegen die wiedereinführung einer vermögenssteuer habe ich nichts einzuwenden, während die mehrwertsteuer nun entgegen der wahlkampfversprecher wahrscheinlich wieder mal erhöht wird und leistungen des staates wie kindergeld wohl gesenkt werden dürften.

Zitat:
Meine Hauptmotivation ist die Änderung der bisherigen Situation.
Für mich haben Video-Überwachung, Vorratsdatenspeicherung, Abschussbefehl für entführte Passagierflugzeuge, Erhebung von Passagierdaten etc. keinen Platz in einem Staat mit einer freiheitlich-demokratischen Grundordnung.

Mir geht es um die Wahrung der Freiheits- und Bürgerrechte.


ich habe zweifel daran, dass die fdp sich für die freiheits und bürgerrechte ebenso einsetzt wie für die interessen ihrer größten spender.

Zitat:
... und deshalb bin ich jetzt asozial oder doof? Ich sehe Erklärungsbedarf!


doof. schönen tag noch.

Zitat:
P.S.: Es wird über die bösen bösen Banker geschimpft. Was verdienen denn Fußballspieler?


fußballspieler sind nutznießer während banker maßgeblichen einfluss haben. ich glaube du bist einfach zu naiv um das zu checken.
_________________
Ich will Gott lästern dürfen! Weg mit §166 StGB!
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Hornochse
Orthographiefetischist



Anmeldungsdatum: 22.07.2007
Beiträge: 8223
Wohnort: Bundeshauptstadt

Beitrag(#1368446) Verfasst am: 28.09.2009, 21:01    Titel: Antworten mit Zitat

Ich habe den Thread vorläufig geschlossen, da die persönlichen Angriffe hier überhand nehmen.
_________________
Alles könnte anders sein - und fast nichts kann ich ändern.

- Niklas Luhmann -
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Zoff
registrierter User



Anmeldungsdatum: 24.08.2006
Beiträge: 21668

Beitrag(#1368556) Verfasst am: 28.09.2009, 22:02    Titel: Antworten mit Zitat

L.E.N. hat folgendes geschrieben:
Spiritus hat folgendes geschrieben:
... und deshalb bin ich jetzt asozial oder doof? Ich sehe Erklärungsbedarf!


doof. schönen tag noch.



@LEN: Persönliche Angriffe sind hier nicht erwünscht. Halte dich bitte an die Netiquette.
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Heizölrückstoßabdämpfung
Hedonist
Foren-Admin



Anmeldungsdatum: 26.07.2007
Beiträge: 17543
Wohnort: Stralsund

Beitrag(#1368870) Verfasst am: 29.09.2009, 08:53    Titel: Antworten mit Zitat

Thread wieder freigegeben.
_________________
„Wer in einem gewissen Alter nicht merkt, daß er hauptsächlich von Idioten umgeben ist, merkt es aus einem gewissen Grunde nicht.“ Curt Goetz
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Sokrateer
souverän



Anmeldungsdatum: 05.09.2003
Beiträge: 11649
Wohnort: Wien

Beitrag(#1369273) Verfasst am: 29.09.2009, 19:55    Titel: Antworten mit Zitat

Ich hatte mir Westerwelles als auch Gysis Rede angehört. (Alle anderen Parteien haben Schlaftabletten-Qualität)

Die Forderungen deckten sich in weiten Teilen, nur wurden sie mit unterschiedlichen, ideologisch aufgeladenen Wörtern begründet.

Beide wollten niedrigere Steuern für Mittelschichtler. Gysi aus Gründen der "Verteilungsgerechtigkeit" und "Binnennachfrage" (nachfrageorientiert), Westerwelle hingegen, weil sich "Leistung wieder lohnen müsse" (angebotsorientiert).
In Sachen Mindestlöhne divergieren beide Sichtweisen freilich.

Über die Bankenrettung schimpften beide. Diese sei übelster Sozialismus/Kapitalismus.

Aufgefallen ist mir, dass Gysi meinte, dass es für einen Ingenieur unwürdig wäre, einen Putzjob annehmen zu müssen. Westerwelle sah das Gratisstudium als Privileg, das für einen Gesellen unverständlich wäre.

In dieser Hinsicht ist Westerwelle klassenkämpferischer.
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Sokrateer
souverän



Anmeldungsdatum: 05.09.2003
Beiträge: 11649
Wohnort: Wien

Beitrag(#1369308) Verfasst am: 29.09.2009, 20:30    Titel: Antworten mit Zitat

Xamanoth hat folgendes geschrieben:
Das Thema Managergehälter ist übrigens gar kein so schlechtes Beispiel für den Unterschied des Gerechtigkeitsverständnisses zwischen Linksanhängern und FDP-anhängern. Ich bin der Ansicht, dass dem Staat einfach nicht zusteht, vorzuschreiben, wie viel eine Private Institution (wie eine Aktiengesellschaft) ihren Angestellten - und nichts anderes sind Vorstandsmitglieer, vielleicht rechtlich nicht so ganz, aber faktisch - zu zahlen bereit ist.

Das Verhältnis von Aktionären zu Vorstandsmitgliedern als faktisches Angestelltenverhältnis darzustellen, ist aber weit von der Realität entfernt.

In Wahrheit haben Aktionäre kaum Einfluss und Einsicht in die Geschicke "ihrer" Unternehmen. Es gibt da durchaus Wirtschaftsliberale, die in der Praxis das Eigentumsrecht als defacto ausgehebelt betrachten. Z.b. gibt es in den USA Vorschläge zu einem "plain vanilla banking" überzugehen, in dem nur signifikant beteiligte Gesellschafter eine Investmentbank leiten dürfen.

Und das ist letztlich Sache des Staates, denn der bestimmt die rechtliche Definition von Kapitalgesellschaften.

Xamanoth hat folgendes geschrieben:
Wenn ich Lust hätte, meinem Frisör tausend Euro für einen schlichten Trockenschnitt zu zahlen, wäre das auch ungerecht gegenüber den Frisören,d ie bei gleicher Leistung etwa zehn Euro verdienen. Das ist aber allein eine Sache zwischen mir und diesem Frisör.

Der Vergleich wird eben niemanden überzeugen, weil er eben hinkt.
Mir wäre auch kein Aufschrei von Aktionären bekannt, die befürchten, dass sie vielleicht hinkünftig den Vorständen keine exorbitanten Boni mehr bezahlen dürfen.

Xamanoth hat folgendes geschrieben:
- es bei mir tatsächlich so ist, dass meine beruflichen Perspektiven sich durch FDP- Politik erheblich vebessern könnten. Das liegt in der Natur meiner Spezialisierung.

Könntest du das näher erläutern? Theoretisch müssten ja gesetzliche und steuerrechtliche Vereinfachungen deiner Zunft schaden.
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zelig
Kultürlich



Anmeldungsdatum: 31.03.2004
Beiträge: 25405

Beitrag(#1369318) Verfasst am: 29.09.2009, 20:34    Titel: Antworten mit Zitat

step hat folgendes geschrieben:
Warum verdient eine Krankenschwester so wenig?


Pflegeberufe haben in Deutschland leider ein schlechtes Ansehen. In anderen Ländern gleicht die Ausbildung eher einem Studium, und ist daher besser bezahlt. Ausserdem scheinen Pflegekräfte eine Berufsgruppe darzustellen, anhand der manche Häuser prima Personalkosten einsparen können. Für die Angestellten bedeutet das eine erheblich Belastung. Das ist teils unglaublich, was Pflegekräfte bei relativ niedriger Bezahlung leisten müssen. In München dürfte es kaum möglich sein, vom Einkommen eine Familie durchzubringen. Paradoxerweise werden dort dennoch Pflegekräfte derzeit dringend gesucht.
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Evilbert
auf eigenen Wunsch deaktiviert



Anmeldungsdatum: 16.09.2003
Beiträge: 42408

Beitrag(#1369322) Verfasst am: 29.09.2009, 20:37    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
In München dürfte es kaum möglich sein, vom Einkommen eine Familie durchzubringen. Paradoxerweise werden dort dennoch Pflegekräfte derzeit dringend gesucht.


Das ist doch überhaupt nicht paradox, sondern logisch.

Wenn keiner davon leben kann, wird auch keiner den Job machen wollen. Paradox wäre es, wenn soviele Leute so bescheuert wären, sich für `nen Sterbelohn als Pfleger zu prostituieren, das es da einen Überhang an Pflegern gäbe.
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L.E.N.
im falschen Film



Anmeldungsdatum: 25.05.2004
Beiträge: 27745
Wohnort: Hamburg

Beitrag(#1369327) Verfasst am: 29.09.2009, 20:39    Titel: Antworten mit Zitat

Noseman hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
In München dürfte es kaum möglich sein, vom Einkommen eine Familie durchzubringen. Paradoxerweise werden dort dennoch Pflegekräfte derzeit dringend gesucht.


Das ist doch überhaupt nicht paradox, sondern logisch.

Wenn keiner davon leben kann, wird auch keiner den Job machen wollen. Paradox wäre es, wenn soviele Leute so bescheuert wären, sich für `nen Sterbelohn als Pfleger zu prostituieren, das es da einen Überhang an Pflegern gäbe.


weshalb steigt der lohn für diese berufe dann nicht?
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zelig
Kultürlich



Anmeldungsdatum: 31.03.2004
Beiträge: 25405

Beitrag(#1369334) Verfasst am: 29.09.2009, 20:43    Titel: Antworten mit Zitat

Noseman hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
In München dürfte es kaum möglich sein, vom Einkommen eine Familie durchzubringen. Paradoxerweise werden dort dennoch Pflegekräfte derzeit dringend gesucht.


Das ist doch überhaupt nicht paradox, sondern logisch.

Wenn keiner davon leben kann, wird auch keiner den Job machen wollen. Paradox wäre es, wenn soviele Leute so bescheuert wären, sich für `nen Sterbelohn als Pfleger zu prostituieren, das es da einen Überhang an Pflegern gäbe.


Du hast Recht. Ich meinte es so, daß, wenn Fachkräfte händeringend gesucht werden, dies eigentlich ein höheres Lohnniveau zur Folge haben müsste. Was aber nicht der Fall ist, soweit ich das beurteilen kann.
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step
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Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 22782
Wohnort: Germering

Beitrag(#1369341) Verfasst am: 29.09.2009, 20:48    Titel: Antworten mit Zitat

L.E.N. hat folgendes geschrieben:
weshalb steigt der lohn für diese berufe dann nicht?

Genau, das ist die Frage.

Vielleicht liegt das nicht primär am Ansehen (ich denke, das ist eher hoch), sondern an den Anforderungen. Vielleicht wird ja sogar zuwenig verlangt von den Pflegern. Und damit meine ich nicht die Anstrengung, sondern die Exzellenz des Umgangs mit den Patienten, in jeder Beziehung.

Und warum sind die Anforderungen so niedrig? Weil uns die Patienten so wenig wert sind? Weil niemand einen Vorteil von den Kranken hat?
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Evilbert
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Anmeldungsdatum: 16.09.2003
Beiträge: 42408

Beitrag(#1369347) Verfasst am: 29.09.2009, 20:52    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
Noseman hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
In München dürfte es kaum möglich sein, vom Einkommen eine Familie durchzubringen. Paradoxerweise werden dort dennoch Pflegekräfte derzeit dringend gesucht.


Das ist doch überhaupt nicht paradox, sondern logisch.

Wenn keiner davon leben kann, wird auch keiner den Job machen wollen. Paradox wäre es, wenn soviele Leute so bescheuert wären, sich für `nen Sterbelohn als Pfleger zu prostituieren, das es da einen Überhang an Pflegern gäbe.


Du hast Recht. Ich meinte es so, daß, wenn Fachkräfte händeringend gesucht werden, dies eigentlich ein höheres Lohnniveau zur Folge haben müsste. Was aber nicht der Fall ist, soweit ich das beurteilen kann.


Es gibt eben Möglichkeiten, den Bedarf kurzfristig zu überbrücken, zu "strecken" usw.

Die Nachfrage an Billigkräften führt angesichts der hohen Arbeitslosigkeit natürlich auch dazu, dass sich auch viele Leute darauf bewerben und es auch ein paar Monate aushalten.

Enorme Fluktuation in diesen Jobs. Beim Pflegedienst dürften dann auch noch gesundheitliche Probleme und Burnout hinzukommen, was auch anders wäre, wenn eine Kraft nicht die Arbeit von drei leisten müsste.

Aber solang der Laden noch knapp läuft, wird halt rund um die Uhr neues Personal -Frischfleisch- gesucht, gefunden und verheizt.
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Sokrateer
souverän



Anmeldungsdatum: 05.09.2003
Beiträge: 11649
Wohnort: Wien

Beitrag(#1369349) Verfasst am: 29.09.2009, 20:52    Titel: Antworten mit Zitat

L.E.N. hat folgendes geschrieben:
weshalb steigt der lohn für diese berufe dann nicht?

Ich kenne die deutsche Situation nicht, aber ich nehme an, dass auch dort der Staat die Entlohnung bestimmt. Eine Diplomkrankenschwester verdient in Österreich überdurchschnittlich.

Aber das erinnert mich an dieses Vorkommnis:
http://derstandard.at/fs/1252771475015/Niederoesterreich-166-Junglehrer-kamen-nicht-zu-Schule
Zitat:
Dem Niederösterreichischen Schulsystem sind 166 Junglehrer durch die Lappen gegangen. Wie der ORF Niederösterreich berichtet, haben sich die Lehrer trotz unterschriebener Bewerbung nicht auf ihrem Posten eingefunden. Das sei verantwortungslos, sagte Landesschulratspräsident Hermann Helm.

48 Stunden vor Dienstantritt hätten sie entweder abgesagt oder sich gar nicht gemeldet. Die häufigste Begründung für die Absage: Der Anfahrtsweg sei zu lang. "Da ging es um 50 Kilometer im Schnitt. Jedenfalls musste ich feststellen, dass einige Leute sehr unflexibel sind", sagte sich Helm.

Da fehlt es offenbar an Verständnis dafür, dass man sich beruflich auch anderswo umsehen kann.
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sehr gut
dauerhaft gesperrt



Anmeldungsdatum: 05.08.2007
Beiträge: 14852

Beitrag(#1369351) Verfasst am: 29.09.2009, 20:53    Titel: Antworten mit Zitat

L.E.N. hat folgendes geschrieben:
Noseman hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
In München dürfte es kaum möglich sein, vom Einkommen eine Familie durchzubringen. Paradoxerweise werden dort dennoch Pflegekräfte derzeit dringend gesucht.


Das ist doch überhaupt nicht paradox, sondern logisch.

Wenn keiner davon leben kann, wird auch keiner den Job machen wollen. Paradox wäre es, wenn soviele Leute so bescheuert wären, sich für `nen Sterbelohn als Pfleger zu prostituieren, das es da einen Überhang an Pflegern gäbe.


weshalb steigt der lohn für diese berufe dann nicht?

Entlohnt wird nach Ansehen der Tätigkeit, nach derem Status.

Ein dreckiges Stück Leder in ein Netz zu treten hat ein viel höheres Ansehen wie die Tätigkeit eines Pflegers, beide werden entsprechend ihres Ansehens bezahlt.
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vrolijke
Bekennender Pantheist
Moderator



Anmeldungsdatum: 15.03.2007
Beiträge: 46732
Wohnort: Stuttgart

Beitrag(#1369353) Verfasst am: 29.09.2009, 20:55    Titel: Antworten mit Zitat

Sokrateer hat folgendes geschrieben:
Aufgefallen ist mir, dass Gysi meinte, dass es für einen Ingenieur unwürdig wäre, einen Putzjob annehmen zu müssen.


Ich mag den Gysi zwar gut leiden, aber ich empfinde diese Aussage als diskriminierend.
_________________
Glück ist kein Geschenk der Götter; es ist die Frucht der inneren Einstellung.
Erich Fromm

Sich stets als unschuldiges Opfer äußerer Umstände oder anderer Menschen anzusehen ist die perfekte Strategie für lebenslanges Unglücklichsein.

Grenzen geben einem die Illusion, das Böse kommt von draußen
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satsche
registrierter User



Anmeldungsdatum: 30.07.2006
Beiträge: 2091
Wohnort: Südhessen

Beitrag(#1369357) Verfasst am: 29.09.2009, 20:59    Titel: Antworten mit Zitat

Werden die Prioritäten nicht schnell deutlich?

Ist nicht eigentlich längst „Tradition“ dass in der geplanten Koalition die FDP den Innenminister stellt?

Will sich nun die FDP von einem traumatisierten Rollstuhlfahrer am Nasenring durch die Manege ziehen lassen?

Frau Koch-Mehrin ins Familienministerium??

Geht jetzt der Besetzung solcher Posten ein casting bei Dieter Bohlen voraus???
_________________
Keiner hat das Recht zu gehorchen. Hannah A.
Das, was lebt, ist etwas anderes als das, was denkt. G. Benn
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Evilbert
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Anmeldungsdatum: 16.09.2003
Beiträge: 42408

Beitrag(#1369365) Verfasst am: 29.09.2009, 21:07    Titel: Antworten mit Zitat

Sokrateer hat folgendes geschrieben:
L.E.N. hat folgendes geschrieben:
weshalb steigt der lohn für diese berufe dann nicht?

Ich kenne die deutsche Situation nicht, aber ich nehme an, dass auch dort der Staat die Entlohnung bestimmt. Eine Diplomkrankenschwester verdient in Österreich überdurchschnittlich.


Heisst dass, das die Altenpfleger/ Krankenschwestern direkt Staatsbedienstete sind?

Das ist in D nicht so. Da gibt es Träger, meist Kirchen. Bei denen ist man dann angestellt und die handeln den Lohn mit der Tarifpartei/ der Gewerkschaft aus. (Die meist eine christliche ist, höhö -> Kirche bestimmt den Lohn quasi allein).
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Sokrateer
souverän



Anmeldungsdatum: 05.09.2003
Beiträge: 11649
Wohnort: Wien

Beitrag(#1369382) Verfasst am: 29.09.2009, 21:21    Titel: Antworten mit Zitat

Noseman hat folgendes geschrieben:
Sokrateer hat folgendes geschrieben:
L.E.N. hat folgendes geschrieben:
weshalb steigt der lohn für diese berufe dann nicht?

Ich kenne die deutsche Situation nicht, aber ich nehme an, dass auch dort der Staat die Entlohnung bestimmt. Eine Diplomkrankenschwester verdient in Österreich überdurchschnittlich.


Heisst dass, das die Altenpfleger/ Krankenschwestern direkt Staatsbedienstete sind?

Das ist in D nicht so. Da gibt es Träger, meist Kirchen. Bei denen ist man dann angestellt und die handeln den Lohn mit der Tarifpartei/ der Gewerkschaft aus. (Die meist eine christliche ist, höhö -> Kirche bestimmt den Lohn quasi allein).

Die meisten Spitäler sind staatlich. Dazu kommen Pflegeheime mit unterschiedlichen Trägern.

Mein Gedanke ging in die Richtung, dass, falls eine Institution durch ihre Marktmacht den Lohn einer Berufsgruppe wesentlich bestimmt, diese übersehen kann, dass niemand gezwungen ist, diesen Beruf auch auszuführen. (führt zu Mangel an Arbeitskräften bzw. schlechteren Arbeitskräften)

So ist das bei den niederösterreichischen Junglehrern. Die Einstiegsgehälter sind niedrig und dafür von jemanden zu erwarten, jahrelang abzuwarten, um dann ohne Vorwahrnung von einer Woche auf die andere seinen Lebensmittelpunkt zu ändern, ist völlig weltfremd. Logisch, dass sich die Leute lieber was besseres suchen.
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step
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Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 22782
Wohnort: Germering

Beitrag(#1369426) Verfasst am: 29.09.2009, 22:09    Titel: Antworten mit Zitat

sehr gut hat folgendes geschrieben:
Entlohnt wird nach Ansehen der Tätigkeit, nach derem Status.

Das glaube ich nicht: Laut Allensbach-Umfrage waren im öffentlichen Ansehen der Berufe auf Platz 1-3:

- Ärzte
- Krankenschwestern
- Polizei

Dann kamen Professoren, Pfarrer und Lehrer.

Ein niedrigeres Ansehen haben Spitzensportler und Informatiker, und am shlechtesten waren Politiker, Moderatoren und Gewerkschaftsführer.

Offensichtlich nicht besonders stark mit dem Gehalt korreliert. Das kann also nicht die Ursache des gringen Gehaltes von Krankensschwestern und -pflegern sein.
_________________
Was ist der Sinn des Lebens? - Keiner, aber Leere ist Fülle für den, der sie sieht.
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Xamanoth
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Anmeldungsdatum: 07.04.2006
Beiträge: 7962

Beitrag(#1369437) Verfasst am: 29.09.2009, 22:21    Titel: Antworten mit Zitat

Sokrateer hat folgendes geschrieben:

Könntest du das näher erläutern? Theoretisch müssten ja gesetzliche und steuerrechtliche Vereinfachungen deiner Zunft schaden.

Nur bis zu einem gewissen Maße. Es gibt viele Steuerexperten, die der Ansicht sind, dass selbst sie das System nicht mehr verstehen, was ein enormes Haftungsrisiko bedeutet.

Ich kenne eine große Kanzlei, die vorher gut positioniert war, und daran zerbrochen ist.

Meine Schwerpunkte sind:
- Mergers and Aquisitions (also Unternehmenskäufe)
- Aktienrecht
- Managerhaftung.
Mehr ins detail möchte ich nicht gehen. Nebenbei bin ich froh, dass sich mein Berufseinstieg noch etwas hinzieht, die internationalen Kanzleien sind gerade doch recht sparsam mit Neueinstellungen, das war letztes Jahr noch völlig anders.
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beachbernie
male Person of Age and without Color



Anmeldungsdatum: 16.04.2006
Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii

Beitrag(#1369458) Verfasst am: 29.09.2009, 22:39    Titel: Antworten mit Zitat

Xamanoth hat folgendes geschrieben:


Das Thema Managergehälter ist übrigens gar kein so schlechtes Beispiel für den Unterschied des Gerechtigkeitsverständnisses zwischen Linksanhängern und FDP-anhängern. Ich bin der Ansicht, dass dem Staat einfach nicht zusteht, vorzuschreiben, wie viel eine Private Institution (wie eine Aktiengesellschaft) ihren Angestellten - und nichts anderes sind Vorstandsmitglieer, vielleicht rechtlich nicht so ganz, aber faktisch - zu zahlen bereit ist. Wenn ich Lust hätte, meinem Frisör tausend Euro für einen schlichten Trockenschnitt zu zahlen, wäre das auch ungerecht gegenüber den Frisören,d ie bei gleicher Leistung etwa zehn Euro verdienen. Das ist aber allein eine Sache zwischen mir und diesem Frisör.




Lass mich das mal so umschreiben: Wenn Du nach dem Frisoerbesuch so pleite bist, dass Du bei Deinen Nachbarn auf der Matte stehst und die bittest, Dir mit etwas Kleingeld auszuhelfen, dann ist es nur recht und billig, wenn die von Dir verlangen, Dir in Zukunft einen billigeren Frisoer zu suchen. Deshalb werden ja gerade die "privatwirtschaftlichen" Boni thematisiert, weil die Banken pleite sind und um Staatsknete Schlange stehen und frecherweise immer noch glauben jetzt auf Kosten des Steuerzahlers bei den Boni reinlangen zu koennen. Die Oeffentlichkeit hat hier schon das Recht bei Banken, in die ihre Steuergelder reingepumpt wurden, mitzureden bei der Boni-Unkultur...

Gruss, Bernie
_________________
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Beiträge: 14852

Beitrag(#1369477) Verfasst am: 29.09.2009, 23:06    Titel: Antworten mit Zitat

step hat folgendes geschrieben:
sehr gut hat folgendes geschrieben:
Entlohnt wird nach Ansehen der Tätigkeit, nach derem Status.

Das glaube ich nicht: Laut Allensbach-Umfrage waren im öffentlichen Ansehen der Berufe auf Platz 1-3:

- Ärzte
- Krankenschwestern
- Polizei

Wenn ich mich umschaue dann sehe ich Leutchen die bei Lebensmitteln sparen, aber für diverse Gadgets immer bereit sind reichlich Geld dafür auszugeben.
Die Lebensmittel sind schon gerne gesehen, aber sie bedienen eine andere Ebene, eine niedrigere wie die Gadgets.

Ausserdem: Diese 3 von dir genannten Tätigkeiten machten im alten Athen Sklaven. Dienstleistungen, gern in Anspruch genommen und für notwendig gehalten, aber durch die Einordnung als Tätigkeit für Dienstleister abgewertet (evtl auch für das selbstverständlich halten, Standard).
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neinguar
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Anmeldungsdatum: 04.02.2008
Beiträge: 3088

Beitrag(#1369481) Verfasst am: 29.09.2009, 23:11    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
Xamanoth hat folgendes geschrieben:


Das Thema Managergehälter ist übrigens gar kein so schlechtes Beispiel für den Unterschied des Gerechtigkeitsverständnisses zwischen Linksanhängern und FDP-anhängern. Ich bin der Ansicht, dass dem Staat einfach nicht zusteht, vorzuschreiben, wie viel eine Private Institution (wie eine Aktiengesellschaft) ihren Angestellten - und nichts anderes sind Vorstandsmitglieer, vielleicht rechtlich nicht so ganz, aber faktisch - zu zahlen bereit ist. Wenn ich Lust hätte, meinem Frisör tausend Euro für einen schlichten Trockenschnitt zu zahlen, wäre das auch ungerecht gegenüber den Frisören,d ie bei gleicher Leistung etwa zehn Euro verdienen. Das ist aber allein eine Sache zwischen mir und diesem Frisör.



Lass mich das mal so umschreiben: Wenn Du nach dem Frisoerbesuch so pleite bist, dass Du bei Deinen Nachbarn auf der Matte stehst und die bittest, Dir mit etwas Kleingeld auszuhelfen, dann ist es nur recht und billig, wenn die von Dir verlangen, Dir in Zukunft einen billigeren Frisoer zu suchen. Deshalb werden ja gerade die "privatwirtschaftlichen" Boni thematisiert, weil die Banken pleite sind und um Staatsknete Schlange stehen und frecherweise immer noch glauben jetzt auf Kosten des Steuerzahlers bei den Boni reinlangen zu koennen. Die Oeffentlichkeit hat hier schon das Recht bei Banken, in die ihre Steuergelder reingepumpt wurden, mitzureden bei der Boni-Unkultur...


Und das ist nur ein Gesichtspunkt. Der andere ist, dass durch das Vergütungssystem Anreize für ein Verhalten gesetzt werden können, das für das Gesamtsystem gefährlich ist. Und der Anreiz für die AG, solche Anreize zu setzen, wird selbst wieder verstärkt, wenn das Verlustrisiko teilweise externalisiert ist.

Es ist auch nicht nur eine Sache zwischen einem Speditionsunternehmer und seinem angestellten LKW-Fahrer, auszuhandeln, wie schnell der Fahrer fährt und wie lange er am Stück hinterm Steuer sitzt.
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Evilbert
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Anmeldungsdatum: 16.09.2003
Beiträge: 42408

Beitrag(#1369492) Verfasst am: 29.09.2009, 23:22    Titel: Antworten mit Zitat

neinguar hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Xamanoth hat folgendes geschrieben:


Das Thema Managergehälter ist übrigens gar kein so schlechtes Beispiel für den Unterschied des Gerechtigkeitsverständnisses zwischen Linksanhängern und FDP-anhängern. Ich bin der Ansicht, dass dem Staat einfach nicht zusteht, vorzuschreiben, wie viel eine Private Institution (wie eine Aktiengesellschaft) ihren Angestellten - und nichts anderes sind Vorstandsmitglieer, vielleicht rechtlich nicht so ganz, aber faktisch - zu zahlen bereit ist. Wenn ich Lust hätte, meinem Frisör tausend Euro für einen schlichten Trockenschnitt zu zahlen, wäre das auch ungerecht gegenüber den Frisören,d ie bei gleicher Leistung etwa zehn Euro verdienen. Das ist aber allein eine Sache zwischen mir und diesem Frisör.



Lass mich das mal so umschreiben: Wenn Du nach dem Frisoerbesuch so pleite bist, dass Du bei Deinen Nachbarn auf der Matte stehst und die bittest, Dir mit etwas Kleingeld auszuhelfen, dann ist es nur recht und billig, wenn die von Dir verlangen, Dir in Zukunft einen billigeren Frisoer zu suchen. Deshalb werden ja gerade die "privatwirtschaftlichen" Boni thematisiert, weil die Banken pleite sind und um Staatsknete Schlange stehen und frecherweise immer noch glauben jetzt auf Kosten des Steuerzahlers bei den Boni reinlangen zu koennen. Die Oeffentlichkeit hat hier schon das Recht bei Banken, in die ihre Steuergelder reingepumpt wurden, mitzureden bei der Boni-Unkultur...


Und das ist nur ein Gesichtspunkt. Der andere ist, dass durch das Vergütungssystem Anreize für ein Verhalten gesetzt werden können, das für das Gesamtsystem gefährlich ist. Und der Anreiz für die AG, solche Anreize zu setzen, wird selbst wieder verstärkt, wenn das Verlustrisiko teilweise externalisiert ist.

Es ist auch nicht nur eine Sache zwischen einem Speditionsunternehmer und seinem angestellten LKW-Fahrer, auszuhandeln, wie schnell der Fahrer fährt und wie lange er am Stück hinterm Steuer sitzt.


Genau.

Dabei sind bei großen Speditionen die 7,5- Tonnen- LKW-Fahrer, die den Nahverkehr deckeln, schon Subunternehmer, die auf auf eigene Rechnung fahren. Früher oft nichtmal krankenversichert. Buckeln von morgens 5 bis zum späten Nachmittag.

Laut Xamo nur ne Sache zwischen dem Subunternehmer und dem Großspediteur.

Das ersterer womöglich eine vernachlässigte Familie hat, Leute im Halbschlaf überfährt, unversichert ist, der Allgemeinheit als Sozialfall zur Last fällt und vieles mehr- wen juckt das?

Bestimmt nicht den Speditionsunternehmer, weil der sich das nämlich mittlerweile als kleiner Fisch unter lauter großen Haien auch gar nicht leisten kann. Aber das zu vertiefen wäre hier sicher zu viel.
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Danol
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Anmeldungsdatum: 02.04.2007
Beiträge: 3027

Beitrag(#1369495) Verfasst am: 29.09.2009, 23:25    Titel: Antworten mit Zitat

step hat folgendes geschrieben:
Ja, es ist mir auch irgendwie peinlich, in einem verhunzten thread mit "doofem" Titel zu schreiben.


Ich würde vorschlagen dass einer von euch den Thread eröffnet. Interessant klingt der Gedanke schon.
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