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Christ-Milizen töteten in Nigeria Moslems

 
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Saruman
Schlechtgelaunter Sommerdepressivler



Anmeldungsdatum: 23.07.2003
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Beitrag(#122193) Verfasst am: 07.05.2004, 13:38    Titel: Christ-Milizen töteten in Nigeria Moslems Antworten mit Zitat

Gerade in der Zeitung gelesen:
Zitat:

Lagos. - Bei einem grauenhaften Massaker in Nigeria sollen christliche Milizen der Volksgruppe der Tarok mindestes 630 Moslems niedergemetzelt haben. Das berichten Vertreter des Roten Kreuzes und Augenzeugen. Möglicherweise sind in der Mordnacht sogar noch mehr Menschen getötet worden. In einem Massengrab in der Ortschaft Yelwa wurden die Leichen der Opfer entdeckt.

_________________
Abgetrieben Kinder sollen kuenftig in den Familienstammbaum aufgenommen werden.
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frajo
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Anmeldungsdatum: 25.08.2003
Beiträge: 11440

Beitrag(#122275) Verfasst am: 07.05.2004, 16:08    Titel: Re: Christ-Milizen töteten in Nigeria Moslems Antworten mit Zitat

Saruman hat folgendes geschrieben:
Gerade in der Zeitung gelesen:
Zitat:

Lagos. - Bei einem grauenhaften Massaker in Nigeria sollen christliche Milizen der Volksgruppe der Tarok mindestes 630 Moslems niedergemetzelt haben. Das berichten Vertreter des Roten Kreuzes und Augenzeugen. Möglicherweise sind in der Mordnacht sogar noch mehr Menschen getötet worden. In einem Massengrab in der Ortschaft Yelwa wurden die Leichen der Opfer entdeckt.

es wäre hilfreich, wenn du auch erwähntest, welcher zeitung du die jeweilige information entnommen hast.
ansonsten halte ich das betonen von glaubensunterschieden bei gleichzeitigem vertuschen ökonomischer hintergründe sowohl im fall von verbrechen als auch von legal begangenen verwerflichen taten für anti-aufklärerisch.
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Saruman
Schlechtgelaunter Sommerdepressivler



Anmeldungsdatum: 23.07.2003
Beiträge: 253
Wohnort: Orthanc

Beitrag(#122371) Verfasst am: 07.05.2004, 21:38    Titel: Antworten mit Zitat

Reuters weiss mehr
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notkerbakker
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
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Beitrag(#122609) Verfasst am: 08.05.2004, 13:01    Titel: Antworten mit Zitat

Reuters schrieb:

Zitat:
In dem Konflikt zwischen den christlichen Tarok und moslemischen Fulani geht es um Besitzansprüche von fruchtbarem Ackerland. Religiöse Differenzen hatten den Konflikt verstärkt.


Radio Vatikan-Newsletter vom 6. Mai hierzu:

Zitat:
Der jüngste Angriff von christlichen Milizen auf die muslimische Stadt Yelwa im Zentrum des Landes hatte keinen religiösen Hintergrund. Das betonte der Bischof des benachbarten Ortes Jos, Ignatius Ayau Kaigama, gegenüber der Nachrichtenagentur Misna. Weiter lehnte er es ab, von einem Genozid zu sprechen - wie dies zuvor Nigerias wichtigster Moslemführer getan hatte. Die Ausschreitungen seien nicht geplant gewesen und das Ergebnis einer Fehde zwischen verfeindeten Stämmen. (ansa/reuters/afp)

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"[Die Kirchen versuchen] ... das, was sie an unmittelbarem Einfluß auf die moderne Gesellschaft verloren haben, mittelbar durch staatskirchenrechtliche Institutionalisierung zurückzugewinnen" Der Staatsrechtler Konrad Hesse 1965.
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narziss
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
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Beitrag(#122618) Verfasst am: 08.05.2004, 13:14    Titel: Antworten mit Zitat

DA glaub ich Radia Vatikan auch. Dieser Mord war bestimmt nicht von der Kirche aus geplant. Aber einige Menschen haben sich wohl zunutze gemacht, dass man Christen leichter manipulieren kann.
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frajo
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Anmeldungsdatum: 25.08.2003
Beiträge: 11440

Beitrag(#122750) Verfasst am: 08.05.2004, 16:43    Titel: Antworten mit Zitat

narziss hat folgendes geschrieben:
DA glaub ich Radia Vatikan auch. Dieser Mord war bestimmt nicht von der Kirche aus geplant. Aber einige Menschen haben sich wohl zunutze gemacht, dass man Christen leichter manipulieren kann.

morde wegen landstreitigkeiten kommen sogar in kleinen griechischen dörfern vor.
da bedarf es keiner manipulation.
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notkerbakker
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 1474
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Beitrag(#122761) Verfasst am: 08.05.2004, 17:11    Titel: Antworten mit Zitat

frajo hat folgendes geschrieben:
narziss hat folgendes geschrieben:
DA glaub ich Radia Vatikan auch. Dieser Mord war bestimmt nicht von der Kirche aus geplant. Aber einige Menschen haben sich wohl zunutze gemacht, dass man Christen leichter manipulieren kann.

morde wegen landstreitigkeiten kommen sogar in kleinen griechischen dörfern vor.
da bedarf es keiner manipulation.


Also, ich "glaube" da weder Radio Vatikan noch Reuters.

Das eine ist so monokausal ("Landstreitigkeiten") wie das andere in der Ablehnung ("nicht religiös") ebenso.

Wobei Reuters "glaubwürdiger" ist und in zwei Sätzen drei Konfliktfelder zu verbinden versteht.
Radio Vatikan weist religiöse Konflikte ab und schiebt die Probleme auf das "Konfliktfeld Ethnie" ab.

Dass es sich um Landstreitigkeiten oder um Religion oder um ethnische Streitigkeiten handele, ist für mich allzu unentwirrbar. Wenn, dann "glaube" ich (im Sinne von "für wahrscheinlich halten", nicht im albern-irrationalen Sinne), dass es eine Melange aus verschiedenen Faktoren ist, in dem Religion sich allzu häufig als guter Treibstoff erweist. Das letzteres der zitierte lokale Bischof (Radio Vatikan) bestreiten möchte, ist leicht nachzuvollziehen.

Abseits hiervon ist das ja keine Meldung, die "aus dem Nichts" auftaucht, sondern mit mehr oder weniger größerer Regelmäßigkeit treffen solche Meldungen aus Nigeria seit langem ein.

Es gibt seit Jahren einen erheblichen religiösen Boom dort (soweit ich Medienberichten "Glauben" schenken darf). Gerade christliche Kirchen jedweder Coleur sprießen insbesondere im Süden des Landes wie die berühmten Pilze aus dem Boden und aggresives Missionieren scheint eher Regel denn Ausnahme.

Andererseits sind die nördlichen Regionen Nigerias "traditionell" eher islamisch geprägt. In den nördlichen Provinzen gibt es seit Jahren die Tendenz Provinz um Provinz die Scharia einzuführen (auch in Bundesstaaten, wo eher die Bevölkerung eher pari/pari zugeneigt ist), obwohl dies nicht in Einklang mit der säkularen nigerianischen Bundesverfassung zu bringen ist (so vor einiger Zeit der dortige oberste Gerichtshof, der aber dort wohl - ebenso wie die Bundesverfassung - niemanden interessiert, schon gar nicht in entlegenen Provinzen).

Es gibt genug Konfliktpunkte und scharfmacherische Missionare beider Seiten - christlich wie muslimisch - schüren diese immer mal wieder.

Aber, natürlich: meine, bloß subjektive, Wertung.
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notkerbakker
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Beitrag(#122765) Verfasst am: 08.05.2004, 17:20    Titel: Antworten mit Zitat

narziss hat folgendes geschrieben:
DA glaub ich Radia Vatikan auch. Dieser Mord war bestimmt nicht von der Kirche aus geplant.


Wobei ja in Nigeria dann zu fragen wäre: welche Kirche denn?

Den Nachrichtenschnipseln ist indirekt "nur" der Genozidvorwurf eines Moslemsführers an "die Christen" zu entnehmen.
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frajo
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Anmeldungsdatum: 25.08.2003
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Beitrag(#122766) Verfasst am: 08.05.2004, 17:22    Titel: Antworten mit Zitat

es gibt keinen gegensatz zwischen unseren standpunkten.
du hast es ausführlicher beschrieben als ich.
wären beiträge wie deiner in der presse anläßlich solcher nachrichten zu lesen, stimmte ich einen lobgesang auf die presse an.
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notkerbakker
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
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Beitrag(#122769) Verfasst am: 08.05.2004, 17:25    Titel: Antworten mit Zitat

frajo hat folgendes geschrieben:
es gibt keinen gegensatz zwischen unseren standpunkten.


Hatte ich so auch nicht gesehen. Wenn dann bezüglich des von dir Zitierten Narzissens.

Zitat:
du hast es ausführlicher beschrieben als ich.
wären beiträge wie deiner in der presse anläßlich solcher nachrichten zu lesen, stimmte ich einen lobgesang auf die presse an.


Verlegen
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notkerbakker
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Beitrag(#124237) Verfasst am: 12.05.2004, 21:31    Titel: Antworten mit Zitat

Aus dem heutigen RV-Newsletter.

Zitat:
Bei neuen Ausschreitungen in der Provinzhauptstadt Kano sind mindestens 15 Christen getötet und zwei Kirchen in Brand gesetzt worden. Agenturberichten zufolge flohen Tausende Christen aus der Stadt. Gestern hatten sich rund 10.000 Moslems zu einem Protestmarsch versammelt. Zur Gewalt griffen sie offenbar als Vergeltung für den Angriff auf die muslimische Stadt Yelwa, bei der Christen in der vergangenen Woche mehrere hundert Menschen getötet hatten. Nigerianische Bischöfe betonen, dass es sich nicht um einen religiös motivierten Konflikt handle, sondern um Auseinandersetzungen zwischen verfeindeten Stämmen. (reuters)


Wieso wird ständig von Christen und Moslems geredet, wenn es sich doch gar nicht um religiös motivierte Konflikte handelt?
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Fluse
KLERIKERFEINDIN



Anmeldungsdatum: 27.10.2003
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Beitrag(#124324) Verfasst am: 13.05.2004, 00:56    Titel: Antworten mit Zitat

Eben!!!
Hätten alle die gleiche Religion oder gar keine,ob es dann zu dem Konflikt gekommen wäre?
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Die Bibel ist ein HIRNWEICHSPÜLER und HIRNWEISSFÄRBER mit
Extra Sündenlösekraft und Weissfärbekraft ( Magnusfe)

Jesusfreak zahl allein für deine Pfaffen!
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frajo
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Anmeldungsdatum: 25.08.2003
Beiträge: 11440

Beitrag(#124343) Verfasst am: 13.05.2004, 04:28    Titel: Antworten mit Zitat

Fluse hat folgendes geschrieben:
Eben!!!
Hätten alle die gleiche Religion oder gar keine,ob es dann zu dem Konflikt gekommen wäre?

ja.
denn die sozialen spannungen werden (in diesem fall) durch die religionsunterschiede wie durch brandbeschleuniger zwar verschlimmert, aber nicht verursacht.
ruanda war ein solcher fall, wo religionen keine größere rolle spielten.
(was "christliche" geistliche und ordensleute nicht daran hinderte, aktiv beim morden zu helfen, und ihre oberen nicht, die täter vor der irdischen justiz in sicherheit zu bringen.)
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notkerbakker
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 1474
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Beitrag(#130817) Verfasst am: 28.05.2004, 10:29    Titel: Antworten mit Zitat

Ausührlicher Artikel aus der Zeit über die Situation in Nigeria

Zitat:
Die Mähdrescher Gottes

Christliche Fundamentalisten rüsten in Afrika für einen neuen Kreuzzug. In Nigeria liefern sich ihre Anhänger blutige Schlachten mit Muslimen

Ein Religionskrieg? In Nigeria? Der Präsident sah den Reporter so befremdet an, als wolle er sagen: Von welchem Land reden Sie eigentlich? Aber Olusegun Obasanjo, der Staatschef von Nigeria, antwortete natürlich staatsmännisch – und bagatellisierte die blutigen Zusammenstöße zwischen Christen und Muslimen. „Leider gibt es immer ein paar schlechte Leute, die ihre Konflikte gewaltsam austragen.“


Zitat:
Drei Jahre sind seither vergangen, und vermutlich würde Obasanjo sein damaliges Urteil heute selber revidieren. Vorige Woche trat er nämlich mit höchst besorgter Miene vor das Fernsehpublikum, warnte vor einem „wechselseitigen Völkermord“ zwischen Muslimen und Christen (...)


Zitat:
Die Massenmorde, erklärte der mächtige Imam der islamischen Hochburg Kano, seien Teil einer westlichen Verschwörung gegen Allah und seine Anhänger. Der entfesselte Mob ging sogleich auf Christenjagd. Wer an Straßensperren keine Koransure aufsagen konnte, musste um sein Leben fürchten. Dutzende von „Ungläubigen“ wurden gelyncht. Genaue Zahlen sind nicht bekannt, aber in Europa oder Amerika interessieren sie ohnehin niemanden. Samuel P. Huntingtons Krieg der Kulturen, über den man dort gerne räsoniert, findet anderswo statt, im Irak, in Afghanistan, im Elendsgürtel um Paris. Die nackten Zahlen aber belegen, dass dieser Krieg in Nigeria schon vor Jahren ausgebrochen ist. Man schätzt, dass er seit 1999 über 10000 Menschenleben gekostet hat. Zum Vergleich: Seit Beginn der zweiten Intifada in Palästina im Jahre 2000 starben auf beiden Seiten rund 4000 Menschen.


Zitat:
Weniger bekannt ist, dass in dieser Weltgegend auch fundamentalistische Christen seit Jahren einen Kreuzzug führen.


Zitat:
Um sich eine Vorstellung von der jüngsten christlichen Missionsoffensive zu machen, muss man den Expressway von der Megastadt Lagos hinauf nach Ibadan nehmen. Die Einheimischen haben ihn „Autobahn der Kirchen“ getauft. Man fährt vorbei an unzähligen Riesenschildern und kunstvoll gemalten Reklametafeln. Es sind gleichsam die Feldzeichen in der Schlacht um die Seelen. Sie weisen nach rechts und links zu gewaltigen Hallen, manche so groß wie Hangars. Über den Eingängen prangt „Berg des Feuers und der Wunder“ oder „Botschaft Christi“ oder „Redemption Camp“, „Lager der Erlösung“. An Sonn- und Feiertagen ziehen sie wie Magneten Hunderttausende von Gläubigen an.


Zitat:
Neben den traditionellen afrikanischen Freikirchen nehmen seit anderthalb Jahrzehnten vor allem die protestantisch-fundamentalistischen Gemeinden, Sekten und Kulte zu, insbesondere die Pfingstbewegung. Sie propagieren einen streng bibeltreuen Glauben. Die Evolutionslehre ist Blasphemie. Homosexuelle sind widernatürlich. Kondome? Um Gottes willen, nicht einmal im HIV-geplagten Afrika!

Die neuen, radikalen Kirchen wuchern aus den Bürgerkriegsruinen von Liberia und Sierra Leone. Sie sind allgegenwärtig in den Slums von Nairobi, in den Townships am Kap, in den Bidonvilles von Abidjan. Evangelikale Wanderprediger, Apostel und Wunderheiler haben unterdessen den gesamten Küstenbogen am Golf von Guinea erobert. Sie beherrschen die Fernsehkanäle der Metropolen und dringen in die abgelegensten Bergdörfer vor, nach Kanungu in Uganda zum Beispiel, wo die „Bewegung zur Wiedereinführung der Zehn Gebote“ zur Jahrtausendwende über 500 Anhänger in den kollektiven Selbstmord trieb. In Ruanda sind die neuen Kongregationen so zahlreich wie humanitäre Organisationen, Spötter reden von regelrechten „Glaubenslandschaften“. 1994, im Jahr des Völkermords, gab es 8 Kirchen, sechs Jahre später waren es deren 300. In ganz Afrika sollen es unterdessen 20000 sein. Fest steht: Auf keinem anderen Kontinent breitet sich das Christentum so schnell, ja geradezu explosionsartig aus.


Zitat:
Es ist kein Zufall, dass amerikanische Tele-Evangelisten an vorderster Front stehen. Viele Kampagnen im fernen Afrika werden von christlichen Fundamentalisten aus den USA bemannt und finanziert, (...)


Zitat:
Der Muezzin bittet uns in das halbfertige Minarett. „Sie dürfen die Schuhe anlassen“, sagt er. Irgendwann verrät er die edlen Sponsoren: „Glaubensbrüder aus Mekka.“ Das Geld kam wahrscheinlich von Wahhabiten aus Saudi-Arabien, sie gehören zu den wichtigsten islamischen Gegenspielern der evangelikalen Christen, nicht nur in Afrika.

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notkerbakker
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 1474
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Beitrag(#137496) Verfasst am: 12.06.2004, 09:49    Titel: Antworten mit Zitat

Das Morden in Nigeria geht weiter

Zitat:
Bei Auseinandersetzungen zwischen Christen und Moslems sind in Nigeria mindestens 50 Menschen getötet worden.


Zitat:
Auslöser für die neue Gewalt sei der Wiederaufbau einer Moschee der moslemischen Minderheit in Numan, die vor einem Jahr niedergebrannt worden war. Der christliche Stamm der Bachama wolle verhindern, dass die Moslems ihr Gotteshaus wieder aufbauten. Die Moschee war im Juni vergangenen Jahres zerstört worden, nachdem ein christlicher Prediger von einem Moslem getötet worden war. Bei den darauffolgenden Auseinandersetzungen starben etwa hundert Menschen.

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nickchanger
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Anmeldungsdatum: 07.06.2004
Beiträge: 1753

Beitrag(#137504) Verfasst am: 12.06.2004, 10:03    Titel: Antworten mit Zitat

also zu einigen hier muss ich mal sagen:

zum missionieren gehören zwei! (zumindest bei bereits erwachsenen)
und zur anstiftung zum mord gehören auch zwei!

und deshalb hält sich mein mitleid in grenzen. da sind die auswirkungen, die man mit der zeit weltweit befürchten muss besorgniserregender (man hat sie ja eigentlich schon... ich will jetzt noch weniger nach riad, als ich es früher gewollt hätte)
_________________
RKK, Mafiosi, Kinderschänder, Hetzer, Massenmörder
-
den Zusammenhang kennt jeder hier, drum bleibt er unausgesprochen!
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Sanne
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Anmeldungsdatum: 05.08.2003
Beiträge: 12088
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Beitrag(#223248) Verfasst am: 03.12.2004, 18:29    Titel: Antworten mit Zitat

http://www.idea.de/cfml/index.cfm
Zitat:
Jos (idea) – Nur christliche Missionare können dem wachsenden Terrorismus Einhalt gebieten. Diese Ansicht vertritt ein führender afrikanischer Kirchenmann. Der Nigerianer Panya Baba (72), früherer Präsident der über 2,5 Millionen Mitglieder zählenden Evangelischen Kirche von Westafrika, hat sich auf einer Missionskonferenz in Jos (Nigeria), dafür ausgesprochen, daß die UN-Mitgliedsstaaten Evangelisten in Krisenregionen schicken, etwa den Nahen Osten. Missionare seien als Friedensbringer besser geeignet als Militär.


Dazu die Frage der Woche bei idea:

Können christliche Missionare den Terrorismus stoppen?
[ ] Ja
[ ] Nein
[ ] Vielleicht
_________________
Ich will das Internet doch nicht mit meinen Problemen belästigen! (Marge Simpson)
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Kephas
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Anmeldungsdatum: 04.06.2004
Beiträge: 205

Beitrag(#223589) Verfasst am: 04.12.2004, 18:56    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo narziss,

ich fürchte, daß es immer Menschen gab, die unter dem "Deckmantel" der Religion Verbrechen begangen haben, leider. Und zwar unabhängig von der Religion.
Aber daran ist dann nicht die Religion selber schuld, sondern diese Menschen mit ihrem falschen Religionsverständnis.

Gruß und Gottes Segen,

Kephas

narziss hat folgendes geschrieben:
DA glaub ich Radia Vatikan auch. Dieser Mord war bestimmt nicht von der Kirche aus geplant. Aber einige Menschen haben sich wohl zunutze gemacht, dass man Christen leichter manipulieren kann.
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narziss
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 21939

Beitrag(#223590) Verfasst am: 04.12.2004, 18:58    Titel: Antworten mit Zitat

Kephas hat folgendes geschrieben:
Hallo narziss,

ich fürchte, daß es immer Menschen gab, die unter dem "Deckmantel" der Religion Verbrechen begangen haben, leider. Und zwar unabhängig von der Religion.
Aber daran ist dann nicht die Religion selber schuld, sondern diese Menschen mit ihrem falschen Religionsverständnis.

Gruß und Gottes Segen,

Kephas


Ob die Religion nun schuld dran ist oder nur ausgenutzt wurde ist egal.
Ohne Religionen sähe die Welt gemütlicher aus.
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souverän



Anmeldungsdatum: 05.09.2003
Beiträge: 11649
Wohnort: Wien

Beitrag(#223594) Verfasst am: 04.12.2004, 19:01    Titel: Antworten mit Zitat

Kephas hat folgendes geschrieben:

ich fürchte, daß es immer Menschen gab, die unter dem "Deckmantel" der Religion Verbrechen begangen haben, leider. Und zwar unabhängig von der Religion.
Aber daran ist dann nicht die Religion selber schuld, sondern diese Menschen mit ihrem falschen Religionsverständnis.

Ja und? Ist Religion etwa nicht ein Produkt der Menschheit?
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sascha
bekennender magnusfe-Fan



Anmeldungsdatum: 30.08.2004
Beiträge: 1449
Wohnort: Bremen

Beitrag(#223600) Verfasst am: 04.12.2004, 19:10    Titel: Antworten mit Zitat

Sanne hat folgendes geschrieben:
http://www.idea.de/cfml/index.cfm
Jos (idea) – Nur christliche Missionare können dem wachsenden Terrorismus Einhalt gebieten. Diese Ansicht vertritt ein führender afrikanischer Kirchenmann. Der Nigerianer Panya Baba (72), früherer Präsident der über 2,5 Millionen Mitglieder zählenden Evangelischen Kirche von Westafrika, hat sich auf einer Missionskonferenz in Jos (Nigeria), dafür ausgesprochen, daß die UN-Mitgliedsstaaten Evangelisten in Krisenregionen schicken, etwa den Nahen Osten. Missionare seien als Friedensbringer besser geeignet als Militär.
Und ich bin dafür, dass alle Christen in die muslimischen Länder reisen und dort von Haus zu Haus gehen um den Menschen dort das Evangelium zu predigen.

Weil, nachdem, was ich im Koran und in den Hadithen gelesen habe, sind die Muslime immer hocherfreut, wenn in einer ihrer Städte missionierende Christen auftauchen. Sie sind so erfreut über die gute Nachricht vom Jesuskind und von Gottes Königreich, dass sie die Christen in der Regel gleich zu Kaffee und Kuchen einladen und ihnen sogar auch kostenfrei Unterkunft für die Nacht anbieten.
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magnusfe
MASTERMISSIONATOR OF THEOLOGIK



Anmeldungsdatum: 03.08.2004
Beiträge: 3944
Wohnort: dunkler Ort :

Beitrag(#223653) Verfasst am: 04.12.2004, 20:51    Titel: Na und ? Antworten mit Zitat

Schon Kain erschlug Abel

Menschen töten sich nun mal gegenseitig wenn der gegenseitige Hass explodiert

Um dies zu vermeiden ist keine Abschaffung der Religion hilfreich, weil sich die Menschen sonst wegen unterschiedlicher Sprachen, unterschiedlicher Kleidung etc. umbringen würden

Man muss demütig sein, den Nächsten tolerieren und versuchen zu kooperieren auch wenn man bestimmte Menschen nicht mag

Das ist wahre Toleranz, den anderen, auch wenn man Abneigungen hat, als Mitmenschen akzeptieren und den anderen genauso Lebensraum zugestehen wie man selbst hat

Aber viele viele Menschen sind nicht so, sie haben zu wenig Toleranz und Opferbereitschaft gegen Mitmenschen, die Mitmenschen sind genauso, das schaukelt sich hoch bis zum Terror

Immer dasselbe Spiel, die Menschheit ist nunmal so

Solche Meldungen sind das logische Ergebnis von Konfliktparteien, die sich nicht mögen und dennoch lokal nahe beieinander wohnen müssen und miteinander gezwungenermassen sich täglich sehen müssen

-> Solche Meldungen haben doch nix mit Religion zu tun sondern mit mangelnder Konfliktlösungsbereitschaft der Parteiein

Und grosser Irrtum : Viele Menschen haben wegen Religion schlechtes Gewissen und spenden Geld oder arbeiten ehrenamtlich bei sozialen Werken -> Man kann nicht sagen Welt sähe besser aus, vergiss es !!!
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Wer meine Worte klaut wird schlau
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