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Anmeldungsdatum: 12.06.2008 Beiträge: 2546
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(#1379904) Verfasst am: 21.10.2009, 07:42 Titel: Gesellschaftsutopien 1 - Abitur beliebig oft wiederholen |
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Hallo Gemeinde,
ich hab irgendwie kein passendes Forum gefunden, um das Thema zu diskutieren, und um zu erfahren, was der intelligentere Teil der Menschheit von meinen Ideen hält, also warum das nicht hier diskutieren? In den "Lehrerforen" sollte man als Teilnahmeberechtigung "Lehrer" sein.... bin ich nicht, und ich hatte auch die Vermutung, dass man sehr schnell auf die Idee kommen könnte, dass ich mit meinen revolutionären Ideen ganz schnell als "Nichtlehrer" entlavt würde. Also wollte ich die Leute dort nicht mit neuen Gedanken erschrecken.
Ok, um was geht es mir eigentlich..... nun eigentlich sind meine Gedanken Teil eines gesellschaftlichen Konzepts, welches die Gesellschaft transparenter und humaner gestalten soll.
...so hatte ich beispielsweise die Idee, auf "meine alten Tage" nochmal Abitur zu machen (ich habe 'nur' Fachhochschulreife mit 1,5), allerding habe ich wenig Lust, hierfür mit 3 Jahre in irgend eine Bildungsveranstaltung zu bemühen, zumal mir ein geregelter Tagesablauf... na ja ihr wisst schon, früh morgens Aufstehen liegt mir nicht.... (ok, will ich mal nicht zu sehr abschweifen).
Ok, kurz und gut, ich hatte die Idee, dass ich mir das Wissen für eine Abitursprüfung nebenher selbst so pö-a-pö selbst aneigne, denn dass ich nicht blöd bin, das hab ich schon mit meiner 1,5 bei der Fachhochschulreife bewiesen.
Die Sichtung des möglichen Prüfungsstoff eines Abiturs ergab dann aber einen Stoffumfang, der - so wie es aussieht - nicht zu überblicken ist, so dass es gar nicht möglich erscheint, sich als vollkommen Externer auf den Stoff einer Prüfung vorzubereiten, und so wie es scheint, scheint ein Abitur für "normale" Abiturienten auch nur deshalb bestehbar zu sein, weil die Abitursprüfungen irgendwie auf den zuvor stattgefundenen Unterricht abgestimmt zu sein.
Kurz und gut, ich befürchte, dass das so, wie ich mir das vorstelle, scheinbar nicht funktioniert .
Ich habe dann auch noch einmal ein bischen weiter recherchiert, und musste feststellen, dass so eine Abitursprüfung für die meisten Leute ein echtes Drama ist, ein angstbesetzter Zeitpunkt, in dem vieles im Leben abhängen kann, eine nahezu grausame Unsicherheit, die viele, die dort versagen soch in den Selbstmord getrieben haben, in jedemfall ein Ereignis, welches für die Beteiligten ein äußerste Belastund und einen äußersten Stess darstellt.
Ganz davon abgesehen, von diesen Dramen, dass teilweise Aufgaben gestellt werden, die nicht lösbar waren. Ich könnte mich da maßlos darüber aufregen, dass "hochqualifiziertes" Lehrpersonal "unendlich" viel Zeit hat, sich Aufgaben auszudenken, die sich dann am Ende als unlösbar herausstellen, und man verlangt dann von Prüflingen, dass sie unter der Situation des Prüfungsstesses und unter Zeitdruck den Scheiß lösen sollen, den andere mit 'beliebig' viel Zeit noch nicht mal lösbar erstellen konnten - ich weiß nicht wie es euch dabei geht, aber bei mir löst das maßlose Aggressionen und maßlose Wut aus, wenn ich mir vorstelle, dass ich so eine unlösbare Aufgabe unter Prüfungsbedinungen zu lösen hätte - kurz und gut, ich finde unser Bildungs- und Prüfungssystem für verlogen und beschissen!
Verlogen und ungerecht finde ich es deswegen, weil die Chancen auf ein "gutes Abi" zu einem nicht zu unterschätzenden Teil von Zufall und Glück abhängen, und auch, weil die Investition, die ein Schüler zum ereichen eins guten Abis erheblich sind.
Beschissen finde ich unser Bildungssystem, weil bei dem was unterrichtet wird, längst nicht mehr klar ist, wozu es eingendlich gut ist, bzw es im eigentlichen Sinne ein sinnfreies Wissen ist.
Wenn ich das richtig interpretiere, dann ist Bildung wohl nichts anderes, als die Vorbereitung des Menschen auf das ausbeuterische Verwertungsssystem des Kapitalismus. Es ist scheißegal, was der Schüler lernt, hauptsache er stellt unter Beweis, dass er "Leistung" erbringt, und dass er "funktioniert".
Ist es das, was unsere Bildungseinrichtungen hervorbringen wollen - Menschenmaterial, welches auf Knopfdruck funktioniert.... bahhh. Also ist Schule keine Einrichtung, die ein Wissen vermittelt, sondern eigentlich eine Selektionseinrichtung, und mit dem Studium wird dann weiter selektiert, und wenn dann der ganze 'Ausschuss' irgendwann aussortiert ist, dann hat man eine Masse Mensch, die bewiesen hat, dass sie bereit ist, äußerste Anstrengungen zu unternehmen, um den gestellten Anforderungen zu entsprechen.
Ist es das, was Bildung will - aussieben?
Ich dachte Bildung hätte etwas mit dem Erwerb von Wissen und Fähigkeiten zu tun? ... aber irgendwie sehe ich das wohl zu idealistisch ((, und ich weiß nicht, ob ich Lust habe, erst durch eine Mühle zu gehen, um mich in einem Konkurrenzkampf "durchsieben" zu lassen, um dann durch ein Abschlusszeugnis meine "Leistungsfähigkeit" und meine "Leistungswilligkeit" bescheinigen zu lassen. Bah ist das frustig....
Ok - kurz und gut, nach dem ich endlos meine Vorgedanken jetzt präsentiert hab, dann mal zu meiner eigentlichen Idee, der Idee eines zentralen und externen Abiturs, welches jeder, jederzeit gegen entsprechende Prüfungsgebühr - versteht sich - zu jederzeit ablengen kann, und auch beliebig oft wiederholen kann.
Vorgestellt hatte ich mir das folgendermaßen, das die Prüfungen zu bestimmten Bildungsabschlüssen von einer zentralen Behörde durchgeführt werden, und dass die Aufgaben, die einem Prüfling vorgestzt werden aus einem (sehr großen) Pool von veröffentlichten Aufgaben zusammengestellt werden.
Praktisch würde das so aussehen, dass im Internet alle Aufgaben, die in einer Prüfung vorkommen können, publiziert werden, damit jeder sich ausgiebig mit den Anforderungen auseinandersetzen kann. Es versteht sich von selbst, das der Pool an möglichen Aufgaben so groß ist, dass nicht jemand alle Lösungen auswendig lernen kann o.ä.
Durch die vorherige veröffentlichung aller potentiellen Aufgaben wird allerdings transparent gemacht, welche Level die Anforderung sind und es können in dem Sinne auch keine Überraschungen auftreten.
Als weiteres Element kommt hinzu, dass jeder eine Prüfung - gegen Zahlung einer dem Prüfungsaufwand entsprechenden Gebühr - eine Prüfung beliebig oft wiederholen kann.
Das würde für den Prüfling bedeuten, dass er (a) vorab selbst einschätzen kann, wie seine Leistungen sind, (b) dass er sich dann zur Prüfung anmelden kann, wenn er von sich überzeugt ist, dass er die Anforderungen erfüllen kann, und (c) dass ihm der Prüfungsstress fast vollständig genommen wird, da er einen 'Patzer' jederzeit verbessern kann, wenn er glaubt, dass er aufgrund widriger Umstände zu schlecht beurteilt wurde.
Es mögen jetzt vermutlich Kritiker aus der konservativen Ecke (oh - je, die haben immer jede Menge Einwände ) einwänden, dass bei so einer Prüfung ja 'jeder' auf eine gute Beurteilung kommen könnte, jedoch das stimmt so nicht! Jemand, der nix kann oder der leistungsschwach ist, der wird so eine Prüfung endlos wiederholen können, ohne sich merklich zu verbessern, d.h. das ist ein Strohmanarguemtent, wenn jemand behauptet, dass dann ein schlechter Kandidat sich dann nur oft genug prüfen lassen muss, bis er "per Zufall" auf ein gutes Ergebnis käme - das funktioniert einfach nicht, und ist wiegesagt nur ein Strohmanargument. Voraussetzung ist selbstverständlich, dass der Pool, aus dem die Aufgaben per Zufall ausgewählt werden so groß ist, dass die Wahrscheinlichkeit, dass jemand die selben Aufgaben bekommt, die er schon mal gelöst hatte gegen Null geht.
Ok...meine anderen Ideen, wie man Schule und Bildung verbessern könnte, die heb ich mir dann vielleicht für ein anderes Thema auf....
....Schule sollte freiwillig sein. Schule sollte ein Ort sein, den Schüler gerne besuchen. Die Tatsache, dass die meisten Schüler nur wiederwillig zur Schule gehen ist doch nur ein Hinweis darauf, das die Schule nicht Schülergerecht ist... .... na ja, demnächst vielleicht mehr.
nav.
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Ralf Rudolfy Auf eigenen Wunsch deaktiviert.
Anmeldungsdatum: 11.12.2003 Beiträge: 26674
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(#1379907) Verfasst am: 21.10.2009, 07:49 Titel: |
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Doppelt gepostetes Thema gelöscht.
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Sanne gives peas a chance.
Anmeldungsdatum: 05.08.2003 Beiträge: 12088
Wohnort: Nordschland
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(#1380003) Verfasst am: 21.10.2009, 12:09 Titel: |
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http://www.abi-nachholen.de/externenpruefung.html
Da darf man zweimal durchfallen, und beim dritten Mal muß man es dann schaffen. Bißchen was lernen (oder bereits können) muß man wohl schon, denn der Prüfstoff ist der selbe wie an den normalen Gymnasien.
_________________ Ich will das Internet doch nicht mit meinen Problemen belästigen! (Marge Simpson)
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esme lebt ohne schützende Gänsefüßchen.
Anmeldungsdatum: 12.06.2005 Beiträge: 5667
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(#1380015) Verfasst am: 21.10.2009, 12:25 Titel: |
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Ich schlage vor, dass du als erstes einmal Wahrscheinlichkeitsrechnung lernst und überlegst, wie groß dieser Pool sein muss, damit es unmöglich ist, mit Auswendiglernen *durchzukommen*, wenn die Eltern das Geld für zehn Antritte haben. Beim österreichischen Führerscheintest ist verständnisfreies Auswendiglernen des Fragenpools jedenfalls ohne weiteres möglich (und das war natürlich auch eine Reaktion auf willkürliche Prüfer).
Als nächstes solltest du berücksichtigen, dass es in einzelnen Gebieten nicht beliebig viele Aufgaben gibt, die nur den vorgeschriebenen Stoff verwenden und einen vernünftigen Schwierigkeitsgrad haben. Dazu empfehle ich dir, was ich auch jedem Schüler und Studenten zum Lernen empfehle: Versuche mal selbst eine sinnvolle Prüfung zum gelernten Stoff zusammenzustellen. Die Erkenntnis, was eigentlich zentral ist, *ist* ein wesentlicher Teil des Lernprozesses.
Dass externe Matura schwieriger ist, ist allerdings zumindest in Österreich im Durchschnitt deutlich richtig.
_________________ Gunkl über Intelligent Design:
Da hat sich die Kirche beim Rückzugsgefecht noch einmal grandios verstolpert und jetzt wollen sie auch noch Haltungsnoten für die argumentative Brez'n, die sie da gerissen haben.
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narr workingglass

Anmeldungsdatum: 02.01.2009 Beiträge: 3884
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(#1380026) Verfasst am: 21.10.2009, 12:41 Titel: Re: Gesellschaftsutopien 1 - Abitur beliebig oft wiederholen |
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hmm, so richtig ist mir nicht klar, was eigentlich dein Problem ist - außer, dass dir anscheinend das extere Abi zu schwer ist. Ich kenne drei Leute die das gemacht haben, zwei haben sich mit einer Schule ein Jahr lang darauf vorbereitet und einer hat es alles selbst gemacht. Alle drei haben es geschafft.
Ich selbst habe Abi auf dem zweiten Bildungsweg gemacht (Hessenkolleg), allerdings ist das in der Steinzeit gewesen....
Natürlich kann/muss bei unserem Bildungssystem viel verbessert werden.... aber.... zumindest haben wir eines. Und ich sehe auch das Problem, dass viele Aufgaben die inzwischen den Schulen zufallen eigentlich Aufgabe der Eltern wären... - also, ich bin mit pauschalen Urteilen vorsichtig- 'die' Lehrer gibt es genauso wenig wie 'die' Schüler'
Dein Einwand:
Navigator2 hat folgendes geschrieben: |
...Beschissen finde ich unser Bildungssystem, weil bei dem was unterrichtet wird, längst nicht mehr klar ist, wozu es eingendlich gut ist, bzw es im eigentlichen Sinne ein sinnfreies Wissen ist. |
höre ich manchmal von Studenten... ist in meinen Augen, hmmm, im besten Fall - zu kurz gedacht. 'Wissen' ist 'Wissen' und hat erstmal wenig mit 'Sinn' zu tun. Diese Argumentation kann nahtlos in: 'Wozu ist Grundlagenforschung gut?' münden. Man kann sich auch fragen: 'wozu ist Rechtschreibung gut?' Wo dcoh jdeer aelels lseen knan
Navigator2 hat folgendes geschrieben: |
Wenn ich das richtig interpretiere, dann ist Bildung wohl nichts anderes, als die Vorbereitung des Menschen auf das ausbeuterische Verwertungsssystem des Kapitalismus. Es ist scheißegal, was der Schüler lernt, hauptsache er stellt unter Beweis, dass er "Leistung" erbringt, und dass er "funktioniert". |
Meinst du? Wer lesen kann, kann Bibliotheken benutzen - und wer Bildung hat kann sogar darüber nachdenken - der eine macht sich die Mühe - der andere nicht. Und was die Leistung anbelangt - was ist schlecht an 'Leistung' - ich 'leiste' gern etwas und meine Studenten in der Regel auch. 'Kunst' kommt von 'Können' hab ich mal gelesen - was du aus deiner 'Bildung' machst ist doch deine Sache, oder?
Navigator2 hat folgendes geschrieben: |
...Bildungseinrichtungen .... Menschenmaterial, ... Selektionseinrichtung, ... 'Ausschuss'... Masse Mensch, ... |
hmm, merkwürdige Wortwahl hast du...
Navigator2 hat folgendes geschrieben: |
Ok - kurz und gut, nach dem ich endlos meine Vorgedanken ... |
na ja, Einsicht ist der erste Weg zur Besserung
Navigator2 hat folgendes geschrieben: |
... zentralen und externen Abiturs, ... zu jederzeit ablengen kann, und auch beliebig oft wiederholen kann. |
ein externes Abi gibt es doch und der Stoff der geprüft wird, ist auch bekannt. Und die 'Wiederholung so oft man möchte', wozu soll das gut sein? Man kann über die Prüfungsmodalitäten streiten - die sind oft ungünstig, oder z.B. die Frage stellen ob ein Abitur überhaupt nötig ist um eine Uni zu besuchen. Aber irgendwann muss man anfangen die Qualität in irgendeiner Form zu prüfen. Und Qualität heißt nun mal 'überprüfbares' Wissen. Jemand kann ganz tolle Ideen haben... aber ohne Grundlage...
Navigator2 hat folgendes geschrieben: |
....Schule sollte freiwillig sein. Schule sollte ein Ort sein, den Schüler gerne besuchen. Die Tatsache, dass die meisten Schüler nur wiederwillig zur Schule gehen... |
. Navigator2 hat folgendes geschrieben: | .so hatte ich beispielsweise die Idee, auf "meine alten Tage" nochmal Abitur zu machen (ich habe 'nur' Fachhochschulreife mit 1,5) |
die Schule wäre für dich doch freiwillig? Und woher hast du das, dass die meisten Schüler die Schule nur widerwillig besuchen? Ich kenne einige die gerne zur Schule gehen und auch tolle Lehrer haben.
Navigator2 hat folgendes geschrieben: | .... na ja, demnächst vielleicht mehr.
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Shadaik evolviert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 26377
Wohnort: MG
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(#1380033) Verfasst am: 21.10.2009, 12:54 Titel: |
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Sanne hat folgendes geschrieben: | http://www.abi-nachholen.de/externenpruefung.html
Da darf man zweimal durchfallen, und beim dritten Mal muß man es dann schaffen. Bißchen was lernen (oder bereits können) muß man wohl schon, denn der Prüfstoff ist der selbe wie an den normalen Gymnasien. | Eine Freundin von mir macht das grade und ich muss sagen: Von dem, was ich da mitbekommen habe ist das (in Deutsch) schon fast ein Germanistik-Studium, keine normale Oberstufe.
_________________ Fische schwimmen nur in zwei Situationen mit dem Strom: Auf der Flucht und im Tode
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Navigator2 unbefristet gesperrt
Anmeldungsdatum: 12.06.2008 Beiträge: 2546
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(#1380079) Verfasst am: 21.10.2009, 14:22 Titel: |
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esme hat folgendes geschrieben: | Ich schlage vor, dass du als erstes einmal Wahrscheinlichkeitsrechnung lernst und überlegst, wie groß dieser Pool sein muss, damit es unmöglich ist, mit Auswendiglernen *durchzukommen*,
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Das halte ich jetzt wieder für ein Strohmannargument mit ad hominem Komponente.
Ein Unmöglichkeit auszuschließen ist nicht ausschließbar, es ist aber _denkbar_ unwahrscheinlich, dass ein Schüler aus einem Aufgabenpool von 1000 Aufgaben genau die 10 Aufgaben bekommt die er Auswendig gelernt hat oder kann oder schon hatte...
Zitat: |
wenn die Eltern das Geld für zehn Antritte haben.
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Nun, wenn sich jemand 10 Antritte leistet, und sich bei jemem Antritt intensiv vorbereitet, dann wird er sich alleine schon durch die Vorbereitungsarbeit verbessern.
Es dürfte aber nahezu ausgeschlossen sein, dass eine "Niete", die nix kann, auch nur eine annähern akzeptable Leistung erbringen kann, nur dadurch, dass sie oft genug die Prüfung wiederholt.
Von daher find ich deinen Einwand.... ärgerlich.
Zitat: |
Beim österreichischen Führerscheintest ist verständnisfreies Auswendiglernen des Fragenpools jedenfalls ohne weiteres möglich (und das war natürlich auch eine Reaktion auf willkürliche Prüfer).
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Und du möchtest jetzt was damit ausdrücken?
Aber wie kommt es, dass man sich beispielsweise bei einer Führerscheinprüfung damit begnügt, dass "hirnloses" Auswendiglernen ausreicht, wo doch gerade das führen eines Kraftfahrzeuges eine äußerst verantwortungsvolle Tätigkeit ist.
Zitat: |
Als nächstes solltest du berücksichtigen, dass es in einzelnen Gebieten nicht beliebig viele Aufgaben gibt, die nur den vorgeschriebenen Stoff verwenden und einen vernünftigen Schwierigkeitsgrad haben.
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Dann muß man sich doch einmal überlegen, ob man sich nicht damit begnügen sollte, dem Schüler beizubringen, wie man die schweren Aufgaben bewältigt, und ihn, sofern er in der Lage ist, diese schweren Aufgaben, die, wenn sie einmal gelernt sind, nun nicht mehr schwer sind, mit voller Punktzahl belohnen soll, denn er hat ja dann das gelernt, was er lernen sollte.
Das was mich ärgert ist, weil ich bei dir den Sieber erkenne. Ich glaube, du würdest nicht allen deinen Schülern eine "EINS" gönnen, weil du dir einbildest, du müsstest sieben
Bäh - pfui Teufel!
Also dann ist das Abi kein Nachweis einer absoluten Bildung, sondern nur ein Aussiebezeugnis.
Ein gutes Abi sagt dann eben aus, dass der Schüler besser war als der Durchschnitt der Schüler.
Darauf *was* der Schüler eigentlich kann, darauf kommt es also scheinbar gar nicht an.
Danke, du bestätigst meinen Eindruck dieses Bildungssstem, welches letztendlich auch ein Ausdruck dieses Gesellschaftssystem ist.
Es bedeutet also, dass es gar nicht um _absolute_ Leistungen geht, sondern dass ihr Lehrer Leistungen relativiert, und euch so einen Notenschitt nach dem dicken Daumen hinbiegt.
Wer also gut sein will, der muß einfach besser sein, als der Durchschnitt oder alls alle anderen.
Wenn aber alle gut sein wollen - und wer will nicht gut sein, dann fängt das gegenseitige Hauen und Stechen an - widerlich!
Und dann wundert ihr euch, wenn gelegentlich da mal Schüler ausrasten und zu Amokläufern werden? Ihr produziert sie ja!
Zitat: |
Dazu empfehle ich dir, was ich auch jedem Schüler und Studenten zum Lernen empfehle: Versuche mal selbst eine sinnvolle Prüfung zum gelernten Stoff zusammenzustellen.
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Ach du liebes bischen. Ich weiß nicht, wie viele tausend Lehrer ein Land wie D beschäftigt, und all diese Lehrer sollen nicht in der Lage sein, einen Aufgabenpool von 1000 oder mehr potentiellen Abitursaufgaben zu erstellen. Ich bitte dich, mach dich nicht lächerlich! Ich verlange nicht, dass sich zwei Lehrer hinsetzen und 1000 Aufgaben erstellen, es reicht, wenn jeder Lehrer 3 Aufgaben erstellt, die er für angemessen hält und an eine zentrale Kommission sendet, welche dann aus den tausenden von Aufgaben, die von den Pädagogen eines Landes an erdacht wurden einen verbindlichen Pool von meinetwegen 1000 Aufgaben (es ist kaum anzunehmen, dass ein Schüler zur Vorbereitung 1000 Aufgaben bearbeitet - die Zeit hat der gar nicht - wer es dennoch tut, der hat schon aufgrund seines Fleißes das Abi verdient!) erstellt. Und wenn dann mal klar ist, woraus der Aufgabenpool besteht, dann kann jeder Schüler im Voraus feststellen, wie er mit diesen Aufgaben klar kommt und kann sein Leistungsniveau bereits vor der Prüfung abschätzen.
Zitat: |
Die Erkenntnis, was eigentlich zentral ist, *ist* ein wesentlicher Teil des Lernprozesses.
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Du mögest bitte erläutern, wie das gemeint ist. Schüler sind keine Hellseher und sie können nicht erahnen, welches Niveau und was genau in einer Prüfung beispielsweise Geschichte (nur so als Beispiel) von ihnen verlangt und erwartet wird. Wenn aber der Stoffumfang unklar ist, bzw so umfangreich ist, dass er unmöglich zu schaffen ist - ein mir bekannter Lehrer meinte einmal: "...du kannst jeden kaputt prüfen...", dann wird die Prüfung zu einem Lotteriespiel.
Nun ist es, soweit mir bekannt ist, so, dass häufig die Fachlehrer ihre "Schäfchen" (Schüler) so vorbereiten, dass sie in etwa genau das lernen, was aller Voraussicht nach geprüft wird (wenn sie nicht gar selbst die Prüfungsaufgaben erstellt haben oder die Prüfung abnehmen) - mir kann keiner weiß machen, dass man in einer begrenzten Anzahl von Stunden Abiturienten das Wissen eines 10 bändigen Geschichtslexikon eintrichtern kann. D.h. die ganze Prüfung bis zu einem gewissen Grade sowieso eine Farce ist, wie mir das ganze Bildungssystem bis zu einem gewissen Grade als Farce vorkommt. Nur darf das wohl keiner der Beteiligten offen zugeben....das mit der Farce.
(Während ich das hier schreibe und korrekturlese bekomme ich eher die Vision, dass so eine Abi-Prüfung eher so etwas ist, wie ein Wettlauf um gute Noten. Ach hier wieder das Bild, dass nicht irgend eine absolute Leistung bewertet wird, sondern die Noten werden nach Gutsherrenart des Lehrers (Prüfers) entsprechend dem Zieleinlauf der Schüler verteilt. Und wenn es zu viele Gute gibt, dann erhöht man eben die Anforderungen - so funktioniert das Ganze doch wohl? Irgendwie zu kotzen...)
Ich glaube es war das Fach Geschichte, bei dem ich mich mal informierte, welcher Stoffumfang da abgeprüft werden könnte....und damit war klar, dass ein Stoff, der vom frühen Mittelalter bis in die Neuzeit als Themenspektrum so viel Stoff ergibt, der den Rahmen jeder Prüfungsvorbereitung bei weitem sprengen würde. D.h. solche "Prüfungen" funktionieren dann wohl auch bloß, wenn für den Prüfling das Themanspektrum durch den "Wink mit dem Zaunpfahl" bzw durch die _spezielle_Vorbereitung_ durch den Fachlehrer eingegrenzt wird, bzw wenn vorheriger Unterricht und Abiprüfung miteinander "synchronisiert werden". Damit wird aber die ganze Prüfung selbst schon wieder zur Farce, und bei der Ungeweißheit, ob Unterricht und Prüfungsstoff auch wirklich synchronisiert sind, zum Lotteriespiel.
Und aus einem weiteren Grund wird das ganze zur Farce, weil das Wissen, was geprüft werden soll schon aufgrund der Fülle zur Beliebigkeit verkommt. Muß ein Abiturient heute noch wissen, wann die Schlacht von Tannenberg war - (ich schätze dass die meisten ohne Wikipeda nichts damit anfangen können...konnte ich auch nicht....).
Zitat: |
Dass externe Matura schwieriger ist, ist allerdings zumindest in Österreich im Durchschnitt deutlich richtig. |
<Loriot>
Ach?
</Loriot>
Und das liegt jetzt daran? Weil man die eigenen Schülerschäfchen speziell auf das dressiert hat, was aller Wahrscheinlichkeit nach an der Prüfung drann kommt, während die "Externen" im Nebel einer unüberblickbaren Stoffülle stehen, ohne zu wissen, was in der Prüfung von ihnen verlangt wird.
(....ach so, Gedankenlesen (= das was ein Prüfer sich einbildet was zentral sei) ist Teil des Lernprozesses - ich vergaß...)
Danke dass du mir bestätigst, dass diese Abi-Prüfungen eine Mischung aus Lotteriespiel und Farce sind, denn ansonsten müssten die Prüfungen ja für alle gleich schwer sein.
Nein, ich bleibe bei meiner Ansicht, dass ein verbindlicher Aufgabenpool wünschenswert ist für alle, und selbst wenn es Schüller schaffen sollten, einen ganzen Pool zu bearbeiten und replizieren können, so kann auch das - je nach dem, um welches Fach es sich handelt, eine tolle Leistung sein, die mit einer entsprechend positiven Bewertung belohnt werden sollte. (...und gerade ein Fach wie Geschichte (im Gegensatz zu Mathe) hat viel mit replizieren, dem einfachen Wiedergeben von Geschiche zu tun, und wenn das jemand lernt, in dem er Prüfungsaufgaben bearbeitet, was mehr wollte man denn von einem Schüler erwarten?
nav.
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Surata auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 29.03.2005 Beiträge: 17383
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(#1380085) Verfasst am: 21.10.2009, 14:30 Titel: |
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Navigator2 hat folgendes geschrieben: |
Und das liegt jetzt daran? Weil man die eigenen Schülerschäfchen speziell auf das dressiert hat, was aller Wahrscheinlichkeit nach an der Prüfung drann kommt, während die "Externen" im Nebel einer unüberblickbaren Stoffülle stehen, ohne zu wissen, was in der Prüfung von ihnen verlangt wird.
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Nö, eher, weil Externe das Abi in mehr Fächern machen müssen. (wobei seit dem G8 sinds glaub ich nur noch 2 mehr. War jedenfalls bei meinem Bruder so)
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nocquae diskriminiert nazis
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 18183
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(#1380089) Verfasst am: 21.10.2009, 14:36 Titel: |
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Surata hat folgendes geschrieben: | Navigator2 hat folgendes geschrieben: |
Und das liegt jetzt daran? Weil man die eigenen Schülerschäfchen speziell auf das dressiert hat, was aller Wahrscheinlichkeit nach an der Prüfung drann kommt, während die "Externen" im Nebel einer unüberblickbaren Stoffülle stehen, ohne zu wissen, was in der Prüfung von ihnen verlangt wird.
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Nö, eher, weil Externe das Abi in mehr Fächern machen müssen. (wobei seit dem G8 sinds glaub ich nur noch 2 mehr. War jedenfalls bei meinem Bruder so) |
Das Abitur besteht ja nicht nur aus der Abiturprüfung. Es fließen ja auch die Noten aus 4 Halbjahren mit ein, die bei Externen fehlen.
_________________ In Deutschland gilt derjenige, der auf den Schmutz hinweist, als viel gefährlicher, als derjenige, der den Schmutz macht.
-- Kurt Tucholsky
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Surata auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 29.03.2005 Beiträge: 17383
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(#1380092) Verfasst am: 21.10.2009, 14:40 Titel: |
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NOCQUAE hat folgendes geschrieben: | Surata hat folgendes geschrieben: | Navigator2 hat folgendes geschrieben: |
Und das liegt jetzt daran? Weil man die eigenen Schülerschäfchen speziell auf das dressiert hat, was aller Wahrscheinlichkeit nach an der Prüfung drann kommt, während die "Externen" im Nebel einer unüberblickbaren Stoffülle stehen, ohne zu wissen, was in der Prüfung von ihnen verlangt wird.
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Nö, eher, weil Externe das Abi in mehr Fächern machen müssen. (wobei seit dem G8 sinds glaub ich nur noch 2 mehr. War jedenfalls bei meinem Bruder so) |
Das Abitur besteht ja nicht nur aus der Abiturprüfung. Es fließen ja auch die Noten aus 4 Halbjahren mit ein, die bei Externen fehlen. |
Genau deshalb müssen sie ja mehrere Fächer machen.
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nocquae diskriminiert nazis
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 18183
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(#1380100) Verfasst am: 21.10.2009, 14:52 Titel: |
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Surata hat folgendes geschrieben: | NOCQUAE hat folgendes geschrieben: | Surata hat folgendes geschrieben: | Navigator2 hat folgendes geschrieben: |
Und das liegt jetzt daran? Weil man die eigenen Schülerschäfchen speziell auf das dressiert hat, was aller Wahrscheinlichkeit nach an der Prüfung drann kommt, während die "Externen" im Nebel einer unüberblickbaren Stoffülle stehen, ohne zu wissen, was in der Prüfung von ihnen verlangt wird.
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Nö, eher, weil Externe das Abi in mehr Fächern machen müssen. (wobei seit dem G8 sinds glaub ich nur noch 2 mehr. War jedenfalls bei meinem Bruder so) |
Das Abitur besteht ja nicht nur aus der Abiturprüfung. Es fließen ja auch die Noten aus 4 Halbjahren mit ein, die bei Externen fehlen. |
Genau deshalb müssen sie ja mehrere Fächer machen. |
Öh, ja, darauf wollte ich hinaus.
_________________ In Deutschland gilt derjenige, der auf den Schmutz hinweist, als viel gefährlicher, als derjenige, der den Schmutz macht.
-- Kurt Tucholsky
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Surata auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 29.03.2005 Beiträge: 17383
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(#1380107) Verfasst am: 21.10.2009, 15:28 Titel: |
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NOCQUAE hat folgendes geschrieben: | Surata hat folgendes geschrieben: | NOCQUAE hat folgendes geschrieben: | Surata hat folgendes geschrieben: | Navigator2 hat folgendes geschrieben: |
Und das liegt jetzt daran? Weil man die eigenen Schülerschäfchen speziell auf das dressiert hat, was aller Wahrscheinlichkeit nach an der Prüfung drann kommt, während die "Externen" im Nebel einer unüberblickbaren Stoffülle stehen, ohne zu wissen, was in der Prüfung von ihnen verlangt wird.
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Nö, eher, weil Externe das Abi in mehr Fächern machen müssen. (wobei seit dem G8 sinds glaub ich nur noch 2 mehr. War jedenfalls bei meinem Bruder so) |
Das Abitur besteht ja nicht nur aus der Abiturprüfung. Es fließen ja auch die Noten aus 4 Halbjahren mit ein, die bei Externen fehlen. |
Genau deshalb müssen sie ja mehrere Fächer machen. |
Öh, ja, darauf wollte ich hinaus. |
Ich auch.
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tillich (epigonal) hat Spaß
Anmeldungsdatum: 12.04.2006 Beiträge: 22263
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(#1380108) Verfasst am: 21.10.2009, 15:30 Titel: |
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Also, um ehrlich zu sein ...
Man kann als Schüler auf dem Gymnasium oder der Gesamtschule sein Abi machen.
Man kann es als Erwachsener auf Kollegs/Abendschulen nachmachen.
Oder man kann sich alleine oder mit Hilfe von verschiedenen Anbietern vorbereiten und ein externes Abitur ablegen.
Und zumindest in Ländern wie NRW, wo es ein Zentralabitur gibt (das ich freilich aus anderen Gründen für keine gute Idee halte und bei dem in der Tat seit der Einführung vor ein paar Jahren öfters mal was schief gelaufen ist) müssten die Aufgaben ja auch für alle gleich sein; in NRW gibt es auch Beispielaufgaben im Netz, die das verlangte Niveau verdeutlichen.
Also, ich finde, das sind eigentlich genug Wege, um das (nach-)machen zu können, jedenfalls wüsste ich nicht, was grundsätzlich fehlt; höchstens vielleicht, dass das System ermutigender umgebaut wird (zB Abschaffung der Haupt- und Realschulen zugunsten der Gesamtschulen, damit kein Schüler auf eine Schule geschickt wird, wo ein Abi gar nicht möglich ist). Dass es keinen Pool von bekannten Aufgaben gibt, finde ich richtig, denn es geht ja gerade auch darum, sich ethoden und Kenntnisse angeeignet zu haben, um (in einem bestimmten Rahmen) neue Probleme bearbeiten zu können. Gerade Geschichte ist übrigens auch ein ganz schlechtes Beispiel dafür, dass es im Wesentlichen aufs Auswendiglernen von Fakten ankäme.
_________________ "YOU HAVE TO START OUT LEARNING TO BELIEVE THE LITTLE LIES." -- "So we can believe the big ones?" -- "YES."
(Death / Susan, in: Pratchett, Hogfather)
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narr workingglass

Anmeldungsdatum: 02.01.2009 Beiträge: 3884
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(#1380154) Verfasst am: 21.10.2009, 18:11 Titel: |
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Navigator2 hat folgendes geschrieben: | ...
Das was mich ärgert ist, weil ich bei dir den Sieber erkenne. Ich glaube, du würdest nicht allen deinen Schülern eine "EINS" gönnen, weil du dir einbildest, du müsstest sieben
Bäh - pfui Teufel! |
du bist aber fix im erkennen von 'Siebern'....
Navigator2 hat folgendes geschrieben: |
Also dann ist das Abi kein Nachweis einer absoluten Bildung, sondern nur ein Aussiebezeugnis.
Ein gutes Abi sagt dann eben aus, dass der Schüler besser war als der Durchschnitt der Schüler. |
es gibt keinen Nachweis einer 'absoluten Bildung' - da es keine 'absolute Bildung' gibt - wie sollte die aussehen?
Und natürlich ist eine Prüfung - egal welche eine Auswahl. Die einen die den Stoff so gut beherrschen und umsetzen können, dass sie ihn auch unter Stress wiedergeben können und die die das aus unterschiedlichsten Gründen nicht können.
Es gibt oft inzwischen 'Ausnahmereglungen', z.B. bekommen dyslektische Studenten bei uns an der Uni inzwischen entweder mehr Zeit oder größere Schrift. Ich hab mit einem auch schon mal eine Hausarbeit abgesprochen anstelle der Prüfung. Viele der Prüfungen sind inzwischen 'offene Buch' Examen. Es kommt sehr wohl darauf an was der Student in dem Fall 'kann'
Und natürlich ist das Bildungssystem Ausdruck dieses Gesellschaftssystems von was soll es denn sonst Ausdruck sein?
Navigator2 hat folgendes geschrieben: |
Wer also gut sein will, der muß einfach besser sein, als der Durchschnitt oder alls alle anderen.
Wenn aber alle gut sein wollen - und wer will nicht gut sein, dann fängt das gegenseitige Hauen und Stechen an - widerlich!
Und dann wundert ihr euch, wenn gelegentlich da mal Schüler ausrasten und zu Amokläufern werden? Ihr produziert sie ja! |
Wer ist 'ihr' - außerdem scheint mir das eine reichlich abstruse Behauptung - dass die Schule und/oder die Lehrer Amokläufer 'produzieren'. Wegen mir haben sie ihren Anteil daran, aber Sachverhalte so zu vereinfachen... erscheint mir wenig erwachsen.
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Wolf registrierter User
Anmeldungsdatum: 23.08.2004 Beiträge: 16610
Wohnort: Zuhause
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(#1380178) Verfasst am: 21.10.2009, 18:52 Titel: |
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Navigator2 hat folgendes geschrieben: |
Ein Unmöglichkeit auszuschließen ist nicht ausschließbar, es ist aber _denkbar_ unwahrscheinlich, dass ein Schüler aus einem Aufgabenpool von 1000 Aufgaben genau die 10 Aufgaben bekommt die er Auswendig gelernt hat oder kann oder schon hatte... |
Sie ist größer 0 und damit, und da man unendlich oft wiederholen darf:
Ist die W-keit das Abi irgendwann (in unendlicher Zeit) zu schaffen 1.
_________________ Trish:(
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AdmiralT der Gärtner war's
Anmeldungsdatum: 25.07.2009 Beiträge: 1209
Wohnort: Neuhaus
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(#1380187) Verfasst am: 21.10.2009, 19:11 Titel: Re: Gesellschaftsutopien 1 - Abitur beliebig oft wiederholen |
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narr hat folgendes geschrieben: | Navigator2 hat folgendes geschrieben: |
....Schule sollte freiwillig sein. Schule sollte ein Ort sein, den Schüler gerne besuchen. Die Tatsache, dass die meisten Schüler nur wiederwillig zur Schule gehen... |
. Navigator2 hat folgendes geschrieben: | .so hatte ich beispielsweise die Idee, auf "meine alten Tage" nochmal Abitur zu machen (ich habe 'nur' Fachhochschulreife mit 1,5) |
die Schule wäre für dich doch freiwillig? Und woher hast du das, dass die meisten Schüler die Schule nur widerwillig besuchen? Ich kenne einige die gerne zur Schule gehen und auch tolle Lehrer haben.
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Du kennst einige Leute die gerne zur Schule gehen, ich kenne auch ein paar. Ich gehe auch gerne zur (Berufs)schule.
Aber wenn ich mir meine Klasse anschaue dann würde ich sagen die Klasse ist leer, wenn es freiwillig ist.
Schule darf in der heutigen Zeit nicht freiwillig sein. Ich wette 80% würden zuhuse bleiben. Oder warum haben die Schulen so viel Probleme mit Schwänzern?
Navigator was würdest du denn tun das die Schüler freiwillig in die Schule gehen? Und was machst du mit denen die nicht in die Schule gegangen sind? (Und somit rotzedoof)Nach Sibirien schicken zum Arbeiten?
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Danol registrierter User
Anmeldungsdatum: 02.04.2007 Beiträge: 3027
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(#1380208) Verfasst am: 21.10.2009, 19:46 Titel: |
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Wolf hat folgendes geschrieben: | Sie ist größer 0 und damit, und da man unendlich oft wiederholen darf:
Ist die W-keit das Abi irgendwann (in unendlicher Zeit) zu schaffen 1. |
In unendlicher Zeit ist die Wahrscheinlichkeit, die Antworten wieder zu vergessen, übrigens ebenfalls 1
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Rasmus entartet und notorisch gottlos - Ich bin Papst
Anmeldungsdatum: 20.05.2004 Beiträge: 17559
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(#1380209) Verfasst am: 21.10.2009, 19:51 Titel: |
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Danol hat folgendes geschrieben: | Wolf hat folgendes geschrieben: | Sie ist größer 0 und damit, und da man unendlich oft wiederholen darf:
Ist die W-keit das Abi irgendwann (in unendlicher Zeit) zu schaffen 1. |
In unendlicher Zeit ist die Wahrscheinlichkeit, die Antworten wieder zu vergessen, übrigens ebenfalls 1 |
Wie alt werden denn die Leute so, die ihr kennt?
Ich kann meine Antworten auch geben, ohne die FRagen überhaupt zu lesen - selbst dann ist es nicht ausgeschlossen, dass ich bestehe!
Trotzdem: Beliebig oft versuchen? Wozu?
Wenn jemand 5mal oder 12mal durchgefallen ist kommt irgendwann der Zeitpunkt wo man begreifen sollte, dass es einfach nicht geht.
_________________ Brother Sword of Enlightenment of the Unitarian Jihad
If you ask the wrong questions you get answers like '42' or 'God'.
"Glaubst Du noch oder hüpfst Du schon?"
Sylvia Browne - Wahrsager oder Scharlatan?
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Wolf registrierter User
Anmeldungsdatum: 23.08.2004 Beiträge: 16610
Wohnort: Zuhause
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(#1380210) Verfasst am: 21.10.2009, 19:51 Titel: |
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Danol hat folgendes geschrieben: | In unendlicher Zeit ist die Wahrscheinlichkeit, die Antworten wieder zu vergessen, übrigens ebenfalls 1 |
Als Konservativer muss ich Strohmann-Argumente bringen.
_________________ Trish:(
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Danol registrierter User
Anmeldungsdatum: 02.04.2007 Beiträge: 3027
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(#1380214) Verfasst am: 21.10.2009, 20:02 Titel: |
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Rasmus hat folgendes geschrieben: | Wie alt werden denn die Leute so, die ihr kennt? |
Seit wann müssen Mathematikeraussagen irgendwas mit Realität zu tun haben?
Wolf hat folgendes geschrieben: | Als Konservativer muss ich Strohmann-Argumente bringen. |
Naja, ich sehe das Argument schon. Ich halte nur nichts von der Vorstellung dass nun jeder x mal, mit x >>2, zum Abi antreten würde, bis ers endlich mal hätte. Die meisten Menschen haben mit ihrem Leben dann doch was anderes vor. Die Fast-Nullmenge, für die das anders ist, kann man m.E. ruhig machen lassen, wen juckts schon ob 2 oder 3 Leute mehr ihr Abi haben ohne ernsthaft was gelernt zu haben?
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Wolf registrierter User
Anmeldungsdatum: 23.08.2004 Beiträge: 16610
Wohnort: Zuhause
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(#1380216) Verfasst am: 21.10.2009, 20:09 Titel: |
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Danol hat folgendes geschrieben: | Naja, ich sehe das Argument schon. Ich halte nur nichts von der Vorstellung dass nun jeder x mal, mit x >>2, zum Abi antreten würde, bis ers endlich mal hätte. Die meisten Menschen haben mit ihrem Leben dann doch was anderes vor. Die Fast-Nullmenge, für die das anders ist, kann man m.E. ruhig machen lassen, wen juckts schon ob 2 oder 3 Leute mehr ihr Abi haben ohne ernsthaft was gelernt zu haben? |
Es ist eine Entwertung des Abiturs.
Wäre es in 3 Versuchen nicht schafft ist im Normalfall ohnehin völlig ungeignet für ein Studium bis auf Psychologie(die haben viele Multiple Choice Tests). Und genau dafür ist ein Abi eigentlich dar.
Sinnvoll wäre es hingegen den NC abzuschaffen.
_________________ Trish:(
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Danol registrierter User
Anmeldungsdatum: 02.04.2007 Beiträge: 3027
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(#1380225) Verfasst am: 21.10.2009, 20:16 Titel: |
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Wolf hat folgendes geschrieben: | Es ist eine Entwertung des Abiturs. |
Das ist mir sowas von egal. Ich persönlich halte das Abi für absolut überflüssig, egal wieviel Versuche man hat.
Zitat: | Wäre es in 3 Versuchen nicht schafft ist im Normalfall ohnehin völlig ungeignet für ein Studium bis auf Psychologie(die haben viele Multiple Choice Tests). Und genau dafür ist ein Abi eigentlich dar. |
Welche Qualifikationen, die für ein Studium zwingend erforderlich sind, sollte ein Abi denn vermitteln?
(Zur Info warum mich diese Argumentation einfach nervt: Ich habe z.B. kein Abi, hätte auch keines machen können weil ich in der 12. Klasse zuviele sog. Unterkurse angesammelt habe, studiere aber trotzdem und bis jetzt erfolgreich. Ich sehe nicht was mir ein Abi im Studium geholfen hätte. Fachkenntnisse sind sowieso zu vernachlässigen, auch auf der lerntechnischen Ebene habe ich im Abi nichtsmehr gelernt was mir nicht schon nach dem Realschulabschluss bekannt war. Ich sehe das Abi im wesentlichen als 2 (bzw. 3) verschwendete Jahre, von einigen positiven persönlichen Erfahrungen, die man dabei i.d.R. macht, abgesehen.)
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Wolf registrierter User
Anmeldungsdatum: 23.08.2004 Beiträge: 16610
Wohnort: Zuhause
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(#1380227) Verfasst am: 21.10.2009, 20:19 Titel: |
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Danol hat folgendes geschrieben: | +(Zur Info warum mich diese Argumentation einfach nervt: Ich habe z.B. kein Abi, hätte auch keines machen können weil ich in der 12. Klasse zuviele sog. Unterkurse angesammelt habe, studiere aber trotzdem und bis jetzt erfolgreich. |
Kannst du das für einen Österreicher erklären?
_________________ Trish:(
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Sanne gives peas a chance.
Anmeldungsdatum: 05.08.2003 Beiträge: 12088
Wohnort: Nordschland
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(#1380230) Verfasst am: 21.10.2009, 20:26 Titel: |
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Wolf hat folgendes geschrieben: | Danol hat folgendes geschrieben: | +(Zur Info warum mich diese Argumentation einfach nervt: Ich habe z.B. kein Abi, hätte auch keines machen können weil ich in der 12. Klasse zuviele sog. Unterkurse angesammelt habe, studiere aber trotzdem und bis jetzt erfolgreich. |
Kannst du das für einen Österreicher erklären? |
Man kann in Deutschland auch ohne Abitur studieren, z.B. mit Fachhochschulreife, für viele Studiengänge reicht auch eine abgeschlossene Berufsausbildung als Zugangsvoraussetzung.
Und "Unterkurs" heißt einfach "schlechte Note"
_________________ Ich will das Internet doch nicht mit meinen Problemen belästigen! (Marge Simpson)
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Danol registrierter User
Anmeldungsdatum: 02.04.2007 Beiträge: 3027
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(#1380231) Verfasst am: 21.10.2009, 20:28 Titel: |
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Sanne hat folgendes geschrieben: | Man kann in Deutschland auch ohne Abitur studieren, z.B. mit Fachhochschulreife, für viele Studiengänge reicht auch eine abgeschlossene Berufsausbildung als Zugangsvoraussetzung. |
Das ist richtig, betrifft mich aber nicht. In manche Studiengänge kann man sich ohne Abi einschreiben wenn man eine Eignungsprüfung besteht.
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AdmiralT der Gärtner war's
Anmeldungsdatum: 25.07.2009 Beiträge: 1209
Wohnort: Neuhaus
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(#1380232) Verfasst am: 21.10.2009, 20:28 Titel: |
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Aber dann kann man, so weit ich weiß, nicht alles studieren
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Danol registrierter User
Anmeldungsdatum: 02.04.2007 Beiträge: 3027
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(#1380233) Verfasst am: 21.10.2009, 20:30 Titel: |
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AdmiralT hat folgendes geschrieben: | Aber dann kann man, so weit ich weiß, nicht alles studieren |
Logischerweise nur das Fach, für das man die Prüfung gemacht hat, und ein in der Studienordnung vorgesehenes Nebenfach.
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Sanne gives peas a chance.
Anmeldungsdatum: 05.08.2003 Beiträge: 12088
Wohnort: Nordschland
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(#1380235) Verfasst am: 21.10.2009, 20:34 Titel: |
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Für manche Studien-Fächer ist die Allgemeine Hochschulreife, also das Abitur, zwingend. Wenn man unbedingt sowas studieren will, muß man eben auch entsprechenden Einsatz bringen, um das Abitur zu erlangen.
_________________ Ich will das Internet doch nicht mit meinen Problemen belästigen! (Marge Simpson)
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esme lebt ohne schützende Gänsefüßchen.
Anmeldungsdatum: 12.06.2005 Beiträge: 5667
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(#1380238) Verfasst am: 21.10.2009, 20:45 Titel: |
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Navigator2 hat folgendes geschrieben: | esme hat folgendes geschrieben: | Ich schlage vor, dass du als erstes einmal Wahrscheinlichkeitsrechnung lernst und überlegst, wie groß dieser Pool sein muss, damit es unmöglich ist, mit Auswendiglernen *durchzukommen*,
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Das halte ich jetzt wieder für ein Strohmannargument mit ad hominem Komponente.
Ein Unmöglichkeit auszuschließen ist nicht ausschließbar, es ist aber _denkbar_ unwahrscheinlich, dass ein Schüler aus einem Aufgabenpool von 1000 Aufgaben genau die 10 Aufgaben bekommt die er Auswendig gelernt hat oder kann oder schon hatte...
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Was meinst du, warum ich von Wahrscheinlichkeitsrechnung sprach? Es ist eben nicht besonders unwahrscheinlich, mit mangelhaften Kenntnissen durchzukommen.
Navigator2 hat folgendes geschrieben: |
Zitat: |
wenn die Eltern das Geld für zehn Antritte haben.
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Nun, wenn sich jemand 10 Antritte leistet, und sich bei jemem Antritt intensiv vorbereitet, dann wird er sich alleine schon durch die Vorbereitungsarbeit verbessern.
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Ich sehe das unfaire nicht in den 10 Antritten, sondern dass sich jemand anderer das in *deinem* Vorschlag finanziell nicht leisten kann. Und in deinem System muss sich dann der Aufgabenpool entsprechend vergrößern.
Navigator2 hat folgendes geschrieben: |
Es dürfte aber nahezu ausgeschlossen sein, dass eine "Niete", die nix kann, auch nur eine annähern akzeptable Leistung erbringen kann, nur dadurch, dass sie oft genug die Prüfung wiederholt.
Von daher find ich deinen Einwand.... ärgerlich.
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Und genau damit bin ich bei deinem Vorschlag nicht einer Meinung. Von daher finde ich "ärgerlich" ein schwaches Argument.
Navigator2 hat folgendes geschrieben: |
Zitat: |
Beim österreichischen Führerscheintest ist verständnisfreies Auswendiglernen des Fragenpools jedenfalls ohne weiteres möglich (und das war natürlich auch eine Reaktion auf willkürliche Prüfer).
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Und du möchtest jetzt was damit ausdrücken?
Aber wie kommt es, dass man sich beispielsweise bei einer Führerscheinprüfung damit begnügt, dass "hirnloses" Auswendiglernen ausreicht, wo doch gerade das führen eines Kraftfahrzeuges eine äußerst verantwortungsvolle Tätigkeit ist.
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Weil der Druck des Wahlvolks höher ist, fähig oder unfähig einen Führerschein zu bekommen als eine Matura?
Navigator2 hat folgendes geschrieben: |
Zitat: |
Als nächstes solltest du berücksichtigen, dass es in einzelnen Gebieten nicht beliebig viele Aufgaben gibt, die nur den vorgeschriebenen Stoff verwenden und einen vernünftigen Schwierigkeitsgrad haben.
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Dann muß man sich doch einmal überlegen, ob man sich nicht damit begnügen sollte, dem Schüler beizubringen, wie man die schweren Aufgaben bewältigt, und ihn, sofern er in der Lage ist, diese schweren Aufgaben, die, wenn sie einmal gelernt sind, nun nicht mehr schwer sind, mit voller Punktzahl belohnen soll, denn er hat ja dann das gelernt, was er lernen sollte.
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Tja, wenn es um Mathematik geht, ist das richtige Ziel im Computerzeitalter das Verständnis und nicht das gute Einprogrammieren von Algorithmen in den Computer in dieser Hinsicht unterlegene Gehirne. Das wird in anderen Fächern nicht soviel anders sein. Die Frage ist immer, wie man dieses Verständnis abprüft. Und Fragenpools gehen eben eher nicht in diese Richtung.
Eine Prüfungsmethode ist meiner Meinung nach immer ein Kompromiß. Die absolute Gerechtigkeit erreicht man im allgemeinen nur dadurch, dass man etwas anderes abprüft, als man eigentlich will. Das ist einer der Hauptgründe, warum etwa in Geschichte gerne Jahreszahlen abgeprüft werden. Ein Essay über die Auswirkungen des Mauerfalls wird nie 100prozentig objektiv beurteilt werden können, liegt aber den sinnvollen Lehrzielen näher als das Datum zu wissen.
Navigator2 hat folgendes geschrieben: |
Das was mich ärgert ist, weil ich bei dir den Sieber erkenne. Ich glaube, du würdest nicht allen deinen Schülern eine "EINS" gönnen, weil du dir einbildest, du müsstest sieben
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Da sind wir ja einer Meinung. Mich ärgert auch, dass du in mir einen Sieber erkennst, ohne dafür irgendein Argument zu geben. (Kleiner Tipp: Ich habe mit Lehrern nur zu tun, wenn ich sie ausbilde. Vielleicht solltest du mal darüber nachdenken, was das bedeutet, wenn ich bei deinen Prüfern eben nicht ausgesiebt habe, weil ich allen gönne, dich prüfen zu dürfen.)
Navigator2 hat folgendes geschrieben: |
Bäh - pfui Teufel!
Also dann ist das Abi kein Nachweis einer absoluten Bildung, sondern nur ein Aussiebezeugnis.
Ein gutes Abi sagt dann eben aus, dass der Schüler besser war als der Durchschnitt der Schüler.
Darauf *was* der Schüler eigentlich kann, darauf kommt es also scheinbar gar nicht an.
Danke, du bestätigst meinen Eindruck dieses Bildungssstem, welches letztendlich auch ein Ausdruck dieses Gesellschaftssystem ist.
Es bedeutet also, dass es gar nicht um _absolute_ Leistungen geht, sondern dass ihr Lehrer Leistungen relativiert, und euch so einen Notenschitt nach dem dicken Daumen hinbiegt.
Wer also gut sein will, der muß einfach besser sein, als der Durchschnitt oder alls alle anderen.
Wenn aber alle gut sein wollen - und wer will nicht gut sein, dann fängt das gegenseitige Hauen und Stechen an - widerlich!
Und dann wundert ihr euch, wenn gelegentlich da mal Schüler ausrasten und zu Amokläufern werden? Ihr produziert sie ja!
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Nein, nein, wir produzieren die Lehrer, weil wir deinen Ratschlägen folgen und nicht aussieben, damit wir an den Unis keine Amokläufe haben. Du wirst doch nicht erwarten, dass ich mein Leben riskiere, damit du bessere Prüfer hast?
(Wenn du ein ernsthaftes Argument auf diese Passage willst, dann versuche es erstmal ohne Unterstellungen an meine Seite und zweitens ohne die ekelhafte Aussage, dass die Opfer von Amokläufen selbst schuld sind.)
Navigator2 hat folgendes geschrieben: |
Zitat: |
Dazu empfehle ich dir, was ich auch jedem Schüler und Studenten zum Lernen empfehle: Versuche mal selbst eine sinnvolle Prüfung zum gelernten Stoff zusammenzustellen.
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Ach du liebes bischen. Ich weiß nicht, wie viele tausend Lehrer ein Land wie D beschäftigt, und all diese Lehrer sollen nicht in der Lage sein, einen Aufgabenpool von 1000 oder mehr potentiellen Abitursaufgaben zu erstellen. Ich bitte dich, mach dich nicht lächerlich! Ich verlange nicht, dass sich zwei Lehrer hinsetzen und 1000 Aufgaben erstellen, es reicht, wenn jeder Lehrer 3 Aufgaben erstellt, die er für angemessen hält und an eine zentrale Kommission sendet, welche dann aus den tausenden von Aufgaben, die von den Pädagogen eines Landes an erdacht wurden einen verbindlichen Pool von meinetwegen 1000 Aufgaben (es ist kaum anzunehmen, dass ein Schüler zur Vorbereitung 1000 Aufgaben bearbeitet - die Zeit hat der gar nicht - wer es dennoch tut, der hat schon aufgrund seines Fleißes das Abi verdient!) erstellt. Und wenn dann mal klar ist, woraus der Aufgabenpool besteht, dann kann jeder Schüler im Voraus feststellen, wie er mit diesen Aufgaben klar kommt und kann sein Leistungsniveau bereits vor der Prüfung abschätzen.
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Du solltest meine Empfehlung ernstnehmen und darüber nachdenken, wie eine sinnvolle Prüfung aussieht und *was* sie prüfen soll, aber du hast ja bereits entschieden, dass der Abistoff sowieso im großen und ganzen sinnlos ist. Und nein, ich glaube nicht, dass irgendjemand *nur* aufgrund von Fleiß ein Abi verdient.
Navigator2 hat folgendes geschrieben: |
Zitat: |
Die Erkenntnis, was eigentlich zentral ist, *ist* ein wesentlicher Teil des Lernprozesses.
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Du mögest bitte erläutern, wie das gemeint ist. Schüler sind keine Hellseher und sie können nicht erahnen, welches Niveau und was genau in einer Prüfung beispielsweise Geschichte (nur so als Beispiel) von ihnen verlangt und erwartet wird. Wenn aber der Stoffumfang unklar ist, bzw so umfangreich ist, dass er unmöglich zu schaffen ist - ein mir bekannter Lehrer meinte einmal: "...du kannst jeden kaputt prüfen...", dann wird die Prüfung zu einem Lotteriespiel.
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Wenn ein Lehrer einen Schüler in der Klasse "kaputt prüft", dann wird aber allen Zusehern klar sein, dass die Fragen unfair waren. Die Schüler können das also sehr wohl beurteilen, weil das ja nicht die einzige Prüfung von diesem Lehrer und in diesem Fach ist. Gegen derartige Lehrer vorzugehen scheitert meist nur, wenn sie gute Beziehungen haben, und da hilft in der Tat eine Zentralmatura mir anonymer Korrektur, was auch der einzige Grund ist, warum ich da dafür bin. Mit deinen öffentlichen Fragenpools und entgeltlichen unbegrenzten Antritten hat das aber nichts zu tun, die sind das, was ich an deinem Vorschlag kritisiere.
Bei einer Zentralmatura (wie etwa in Frankreich) wird das Niveaueinschätzungsproblem eben dadurch gelöst, dass die Fragen der vergangenen Jahre bekannt sind.
Sollte dir das tatsächlich völlig unmöglich sein, das selbst irgendwie einzuschätzen, dann wirst du beim Lernen eben Hilfe benötigen wie sie auch viele andere in Anspruch nehmen. (Meines Erachtens benötigt die überwältigende Mehrheit aber Hilfe aus Gründen der Selbstdisziplin, Ausdauer und Frustrationstoleranz und nicht aus intellektuellen Gründen.)
Navigator2 hat folgendes geschrieben: |
Nun ist es, soweit mir bekannt ist, so, dass häufig die Fachlehrer ihre "Schäfchen" (Schüler) so vorbereiten, dass sie in etwa genau das lernen, was aller Voraussicht nach geprüft wird (wenn sie nicht gar selbst die Prüfungsaufgaben erstellt haben oder die Prüfung abnehmen)
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In Österreich kommt das in der Tat häufig vor und es ist Externisten gegenüber ungerecht. Wo ist die Verbindung zu meiner Kritik an deinen Vorschlägen?
Im übrigen reicht es auch nicht, dass eine anonyme Zentralmatura Vorteile hat, man muss schon auch belegen, dass die Vorteile etwaige Nachteile überwiegen. (Das tun sie meiner Meinung, aber dass du diesen Aspekt völlig negierst, macht deine Argumentation unglaubwürdiger.)
Navigator2 hat folgendes geschrieben: |
- mir kann keiner weiß machen, dass man in einer begrenzten Anzahl von Stunden Abiturienten das Wissen eines 10 bändigen Geschichtslexikon eintrichtern kann.
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Und du behauptest, dass man von dir verlangt, jeden Satz eine 10bändigen Geschichtslexikons zu können? Falls du Medizinstudenten kennst, kannst du die mal fragen, was es bedeutet, ein tausendseitiges Lehrbuch für eine Prüfung zu lernen.
Navigator2 hat folgendes geschrieben: |
D.h. die ganze Prüfung bis zu einem gewissen Grade sowieso eine Farce ist, wie mir das ganze Bildungssystem bis zu einem gewissen Grade als Farce vorkommt. Nur darf das wohl keiner der Beteiligten offen zugeben....das mit der Farce.
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Navigator2 hat folgendes geschrieben: |
Ich glaube es war das Fach Geschichte, bei dem ich mich mal informierte, welcher Stoffumfang da abgeprüft werden könnte....und damit war klar, dass ein Stoff, der vom frühen Mittelalter bis in die Neuzeit als Themenspektrum so viel Stoff ergibt, der den Rahmen jeder Prüfungsvorbereitung bei weitem sprengen würde.
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Hast du tatsächlich vorgehabt, soviel Zeit wie ein Schüler zu investieren?
Navigator2 hat folgendes geschrieben: |
Zitat: |
Dass externe Matura schwieriger ist, ist allerdings zumindest in Österreich im Durchschnitt deutlich richtig. |
<Loriot>
Ach?
</Loriot>
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Statt dem "ach" könntest du vielleicht wahrnehmen, dass ich in mancher Hinsicht deiner Meinung bin. Aber du blockst lieber jedes Argument damit ab, dass du davon ausgehst, dass ich Lehrerin bin, die gleichzeitig siebt und ihre liebsten Schätzchen mit Infos versorgt und dann in einem Anfall unglaublicher Dummheit irrtümlich zugibt, dass die externe Matura schwieriger ist.
Navigator2 hat folgendes geschrieben: |
Und das liegt jetzt daran? Weil man die eigenen Schülerschäfchen speziell auf das dressiert hat, was aller Wahrscheinlichkeit nach an der Prüfung drann kommt, während die "Externen" im Nebel einer unüberblickbaren Stoffülle stehen, ohne zu wissen, was in der Prüfung von ihnen verlangt wird.
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Na, wie machen das die Medizinstudenten? Oder die erfolgreichen Externistenmaturanten? Schon gefragt oder lieber weitergesudert?
Die Antwort: Verständnis des Stoffs, Fragen aus früheren Jahren, Prüfungszuhören, wo erlaubt, und Beratung durch Leute, die mehr Ahnung haben. (Aber Achtung, das könnten manchmal Lehrer sein.)
Navigator2 hat folgendes geschrieben: |
(....ach so, Gedankenlesen (= das was ein Prüfer sich einbildet was zentral sei) ist Teil des Lernprozesses - ich vergaß...)
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Was meinst du denn so, was in der Geschichte der vergangenen 500 Jahre zentral ist? Meinst du wirklich, dass da alles objektiv gleich wichtig ist?
Navigator2 hat folgendes geschrieben: |
Danke dass du mir bestätigst, dass diese Abi-Prüfungen eine Mischung aus Lotteriespiel und Farce sind, denn ansonsten müssten die Prüfungen ja für alle gleich schwer sein.
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Wie gesagt, ich halte das für ein wichtiges Argument für zentrale Prüfungen. Dass es Externisten schwerer haben, belegt aber in keiner Weise, dass es ein Lotteriespiel ist.
Navigator2 hat folgendes geschrieben: |
Nein, ich bleibe bei meiner Ansicht, dass ein verbindlicher Aufgabenpool wünschenswert ist für alle, und selbst wenn es Schüller schaffen sollten, einen ganzen Pool zu bearbeiten und replizieren können, so kann auch das - je nach dem, um welches Fach es sich handelt, eine tolle Leistung sein, die mit einer entsprechend positiven Bewertung belohnt werden sollte. (...und gerade ein Fach wie Geschichte (im Gegensatz zu Mathe) hat viel mit replizieren, dem einfachen Wiedergeben von Geschiche zu tun, und wenn das jemand lernt, in dem er Prüfungsaufgaben bearbeitet, was mehr wollte man denn von einem Schüler erwarten?
nav. |
Wie gesagt, auch in Geschichte wird das Wiedergeben nur deshalb so gerne abgeprüft, weil es die bessere Standardisierung erlaubt, obwohl das sinnvolle Lehrziel ein anderes ist.
Du findest, dass gute Noten für stupides Replizieren vergeben werden sollen und gleichzeitig beklagst du dich, dass der zu lernende Stoff so sinnlos ist. Siehst du da wirklich keinen Zusammenhang?
Gibt es irgendein Fach, das dich persönlich interessiert? Wie siehst du dort das Verhältnis vom <s>Nachplappern</s> Replizieren von Antworten zum Verständnis?
_________________ Gunkl über Intelligent Design:
Da hat sich die Kirche beim Rückzugsgefecht noch einmal grandios verstolpert und jetzt wollen sie auch noch Haltungsnoten für die argumentative Brez'n, die sie da gerissen haben.
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Danol registrierter User
Anmeldungsdatum: 02.04.2007 Beiträge: 3027
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(#1380241) Verfasst am: 21.10.2009, 20:56 Titel: |
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esme hat folgendes geschrieben: | Was meinst du, warum ich von Wahrscheinlichkeitsrechnung sprach? Es ist eben nicht besonders unwahrscheinlich, mit mangelhaften Kenntnissen durchzukommen. |
Das scheint doch derzeit sowieso die Regel zu sein, bei allen Abschlüssen, nicht nur beim Abi. Jedenfalls wenn man das Lamentieren von Profs, Ausbildern, Betrieben und Schulen ernst nehmen will.
Zitat: | Hast du tatsächlich vorgehabt, soviel Zeit wie ein Schüler zu investieren? |
Das habe ich mich dabei aber auch gefragt. In aller Regel wird der Stoff ja nur in der Tiefe und der Detailreiche verlangt, wie er im Unterricht auch mal drannkam, zumindest im Schnitt kommt das in etwa hin. Einen Aufsatz über die Gründe der Scheidung Heinrichs des VIII. von seiner 4. Ehefrau wird niemand im Abi verlangen. Über die Folgen der Trennung von der 2. eventuell schon eher.
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