Vorheriges Thema anzeigen :: Nächstes Thema anzeigen |
Autor |
Nachricht |
Ralf Rudolfy Auf eigenen Wunsch deaktiviert.
Anmeldungsdatum: 11.12.2003 Beiträge: 26674
|
(#1380426) Verfasst am: 22.10.2009, 10:44 Titel: "Gated Community" |
|
|
Todsicher in der Isolation
Zitat: | In Deutschland etabliert sich eine neue Wohnform für Wohlhabende - Gated Communitys und abgeschottete Stadthäuser. Sie bieten ihren vermögenden Einwohnern das Gefühl von Sicherheit. |
Also, ich kann ja noch halbwegs nachvollziehen, daß Leute, sie soviel haben, daß sie ständig Angst haben, es könnte ihnen jemand etwas wegnehmen, sich in solcher Umgebung sicher fühlen.
Nich nachvollziehen kann ich, wie man sich so wohlfühlen kann.
|
|
Nach oben |
|
 |
vrolijke Bekennender Pantheist

Anmeldungsdatum: 15.03.2007 Beiträge: 46732
Wohnort: Stuttgart
|
(#1380441) Verfasst am: 22.10.2009, 11:12 Titel: Re: "Gated Community" |
|
|
Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben: | Todsicher in der Isolation
Zitat: | In Deutschland etabliert sich eine neue Wohnform für Wohlhabende - Gated Communitys und abgeschottete Stadthäuser. Sie bieten ihren vermögenden Einwohnern das Gefühl von Sicherheit. |
Also, ich kann ja noch halbwegs nachvollziehen, daß Leute, sie soviel haben, daß sie ständig Angst haben, es könnte ihnen jemand etwas wegnehmen, sich in solcher Umgebung sicher fühlen.
Nich nachvollziehen kann ich, wie man sich so wohlfühlen kann. |
In meiner Montagezeit habe ich mal in so ne ähnliche Siedlung in der nähe von Frankfurt gearbeitet.
Für kein Geld würde ich dort hinziehen. Selten so viel tote Leute gesehen wie dort. Misstrauen und Ablehnung wo man hingeschaut hat. Widerlich!
_________________ Glück ist kein Geschenk der Götter; es ist die Frucht der inneren Einstellung.
Erich Fromm
Sich stets als unschuldiges Opfer äußerer Umstände oder anderer Menschen anzusehen ist die perfekte Strategie für lebenslanges Unglücklichsein.
Grenzen geben einem die Illusion, das Böse kommt von draußen
|
|
Nach oben |
|
 |
Latina Ausgetreten
Anmeldungsdatum: 28.07.2006 Beiträge: 934
Wohnort: Börn, Hellvetia
|
(#1380449) Verfasst am: 22.10.2009, 11:32 Titel: |
|
|
Die tun mir fast leid. Wer ständig allen anderen nur misstraut und ständig Angst hat, dass ihm was geklaut wird, ist ein armes Würstchen.
Diese soziale Apartheid find ich zum kotzen. Hier in der Schweiz will ja der Kanton Obwalden Wohnzonen für Reiche schaffen.
_________________ "Ein Gramm Wissen ist einem Zentner Überzeugung und einer Tonne Meinung bei weitem vorzuziehen" [Manès Sperber]
|
|
Nach oben |
|
 |
Assarhaddon registrierter User
Anmeldungsdatum: 02.09.2008 Beiträge: 362
Wohnort: Tübingen
|
(#1380479) Verfasst am: 22.10.2009, 12:17 Titel: |
|
|
Ich denke, das ist eher ein Berliner Phänomen. Dort scheint es etwas anders abzugehen, als wir Landeier uns das so vorstellen. Ein Freund von mir studiert dort und hat dieses Jahr erwähnt, dass er zwar genug Geld hätte, um sich mit Abwrackprämie einen Neuwagen zu holen und seine alte Klappermühle zu verschrotten, er sich das aber nicht traue, weil er keine Garage hat sondern auf der Straße parkt. Auf meinen unverständigen Blick versicherte er mir, dass die durchschnittliche Halbwertszeit eines Neuwagens in Berlin, wenn man ihn über Nacht nicht in einer abgeschlossenen Garage parkt, ca. 6 Monate beträgt.
Will sagen: Mit einer Kriminalitätsrate wie in Berlin ist es nicht verwunderlich, wenn Leute allmählich auf die Idee kommen, die Gewährleistung ihrer eigenen Sicherheit nicht dem Staat zu überlassen. Ein Massenphänomen ist das ja noch nicht.
_________________ "Wir sind sowas wie ein Supermarkt: Wir haben nicht immer Kunden, aber wir haben stets geöffnet"
Murphy MacManus
|
|
Nach oben |
|
 |
Spartacus Leto Ist hier raus!
Anmeldungsdatum: 27.08.2005 Beiträge: 5659
|
(#1380482) Verfasst am: 22.10.2009, 12:22 Titel: |
|
|
Ich frag mich nur, wie man sich dort sicher fühlen kann? Erfahrungsgemäß ist es in proletarischen Gegenden deutlich unwahrscheinlicher nach Hause zu kommen und festzustellen, dass Einbrecher da waren.
|
|
Nach oben |
|
 |
Surata auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 29.03.2005 Beiträge: 17383
|
(#1380489) Verfasst am: 22.10.2009, 12:27 Titel: |
|
|
Spartacus Leto hat folgendes geschrieben: | Ich frag mich nur, wie man sich dort sicher fühlen kann? Erfahrungsgemäß ist es in proletarischen Gegenden deutlich unwahrscheinlicher nach Hause zu kommen und festzustellen, dass Einbrecher da waren. |
Ist es erfahrungsgemäß in proletarischen Gegenden nicht auch deutlich unwahrscheinlicher, dort etwas Lohnendes zu finden?
|
|
Nach oben |
|
 |
Rasmus entartet und notorisch gottlos - Ich bin Papst
Anmeldungsdatum: 20.05.2004 Beiträge: 17559
|
(#1380490) Verfasst am: 22.10.2009, 12:32 Titel: |
|
|
Spartacus Leto hat folgendes geschrieben: | Ich frag mich nur, wie man sich dort sicher fühlen kann? Erfahrungsgemäß ist es in proletarischen Gegenden deutlich unwahrscheinlicher nach Hause zu kommen und festzustellen, dass Einbrecher da waren. |
Wieso sollte ein Einbrecher sich an einem Objekt versuchen, dass speziell darauf ausgelegt ist, ihm das Leben möglichst schwer zu machen? Das versaut einfach die Kosten/Nutzen Rechnung
_________________ Brother Sword of Enlightenment of the Unitarian Jihad
If you ask the wrong questions you get answers like '42' or 'God'.
"Glaubst Du noch oder hüpfst Du schon?"
Sylvia Browne - Wahrsager oder Scharlatan?
|
|
Nach oben |
|
 |
Ralf Rudolfy Auf eigenen Wunsch deaktiviert.
Anmeldungsdatum: 11.12.2003 Beiträge: 26674
|
(#1380492) Verfasst am: 22.10.2009, 12:34 Titel: |
|
|
Assarhaddon hat folgendes geschrieben: | Ich denke, das ist eher ein Berliner Phänomen. Dort scheint es etwas anders abzugehen, als wir Landeier uns das so vorstellen. Ein Freund von mir studiert dort und hat dieses Jahr erwähnt, dass er zwar genug Geld hätte, um sich mit Abwrackprämie einen Neuwagen zu holen und seine alte Klappermühle zu verschrotten, er sich das aber nicht traue, weil er keine Garage hat sondern auf der Straße parkt. Auf meinen unverständigen Blick versicherte er mir, dass die durchschnittliche Halbwertszeit eines Neuwagens in Berlin, wenn man ihn über Nacht nicht in einer abgeschlossenen Garage parkt, ca. 6 Monate beträgt.
Will sagen: Mit einer Kriminalitätsrate wie in Berlin ist es nicht verwunderlich, wenn Leute allmählich auf die Idee kommen, die Gewährleistung ihrer eigenen Sicherheit nicht dem Staat zu überlassen. Ein Massenphänomen ist das ja noch nicht. |
Wenn Leute Lust bekommen, Neuwagen anzuzünden, dann ist das m.E. eine Folge einer sich verstärkenden sozialen Polarisierung. Ich sehe es nicht für eine besonders gute Idee an, als Reaktion darauf die soziale Polarisierung noch weiter zu verstärken. Irgendwann muß auch der Reiche ja auch aus dem Reichenghetto mal raus.
|
|
Nach oben |
|
 |
kamelpeitsche Weapon of Mass Discussion
Anmeldungsdatum: 15.11.2003 Beiträge: 4555
Wohnort: Devil's Dancefloor
|
(#1380503) Verfasst am: 22.10.2009, 12:56 Titel: |
|
|
Spartacus Leto hat folgendes geschrieben: | Ich frag mich nur, wie man sich dort sicher fühlen kann? Erfahrungsgemäß ist es in proletarischen Gegenden deutlich unwahrscheinlicher nach Hause zu kommen und festzustellen, dass Einbrecher da waren. |
Bestechende Logik.
_________________ "Was immer jeder Einzelne mitbringen will an Prägung oder Anderssein - einem kollektiven Imperativ enzieht es sich mit Sicherheit"
|
|
Nach oben |
|
 |
Assarhaddon registrierter User
Anmeldungsdatum: 02.09.2008 Beiträge: 362
Wohnort: Tübingen
|
(#1380504) Verfasst am: 22.10.2009, 12:57 Titel: |
|
|
Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben: | Assarhaddon hat folgendes geschrieben: | Ich denke, das ist eher ein Berliner Phänomen. Dort scheint es etwas anders abzugehen, als wir Landeier uns das so vorstellen. Ein Freund von mir studiert dort und hat dieses Jahr erwähnt, dass er zwar genug Geld hätte, um sich mit Abwrackprämie einen Neuwagen zu holen und seine alte Klappermühle zu verschrotten, er sich das aber nicht traue, weil er keine Garage hat sondern auf der Straße parkt. Auf meinen unverständigen Blick versicherte er mir, dass die durchschnittliche Halbwertszeit eines Neuwagens in Berlin, wenn man ihn über Nacht nicht in einer abgeschlossenen Garage parkt, ca. 6 Monate beträgt.
Will sagen: Mit einer Kriminalitätsrate wie in Berlin ist es nicht verwunderlich, wenn Leute allmählich auf die Idee kommen, die Gewährleistung ihrer eigenen Sicherheit nicht dem Staat zu überlassen. Ein Massenphänomen ist das ja noch nicht. |
Wenn Leute Lust bekommen, Neuwagen anzuzünden, dann ist das m.E. eine Folge einer sich verstärkenden sozialen Polarisierung. Ich sehe es nicht für eine besonders gute Idee an, als Reaktion darauf die soziale Polarisierung noch weiter zu verstärken. Irgendwann muß auch der Reiche ja auch aus dem Reichenghetto mal raus. |
Und was siehst du als gute Idee an für einen Berliner, der einen Neuwagen fahren möchte und keine Lust hat sich diesen abfackeln oder klauen zu lassen? Der braucht nun mal eine Garage und punkt. Und wer noch mehr besitzt, scheint in Berlin mittlerweile eine Gated Community zu brauchen. (Wenn man die in Wirklichkeit gar nicht braucht, sei doch froh dass die Leute für sinnlosen Mist Geld ausgeben. Belebt die Konjunktur.)
_________________ "Wir sind sowas wie ein Supermarkt: Wir haben nicht immer Kunden, aber wir haben stets geöffnet"
Murphy MacManus
|
|
Nach oben |
|
 |
Misterfritz mini - mal
Anmeldungsdatum: 09.03.2006 Beiträge: 21867
Wohnort: badisch sibirien
|
(#1380516) Verfasst am: 22.10.2009, 13:17 Titel: Re: "Gated Community" |
|
|
Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben: | Todsicher in der Isolation
Zitat: | In Deutschland etabliert sich eine neue Wohnform für Wohlhabende - Gated Communitys und abgeschottete Stadthäuser. Sie bieten ihren vermögenden Einwohnern das Gefühl von Sicherheit. |
Also, ich kann ja noch halbwegs nachvollziehen, daß Leute, sie soviel haben, daß sie ständig Angst haben, es könnte ihnen jemand etwas wegnehmen, sich in solcher Umgebung sicher fühlen.
Nich nachvollziehen kann ich, wie man sich so wohlfühlen kann. |
naja, eigentlich nichts neues
in städte durfte früher auch nicht jeder rein oder gar drin wohnen und seinem broterwerb nachgehen...
_________________ I'm tapping in the dusternis
|
|
Nach oben |
|
 |
tillich (epigonal) hat Spaß
Anmeldungsdatum: 12.04.2006 Beiträge: 22262
|
(#1380583) Verfasst am: 22.10.2009, 14:53 Titel: |
|
|
Zitat: | Auch in der Arkadien-Siedlung hat man für Kritik am umzäunten Wohnen kein Verständnis. Das Sicherheitskonzept sei wichtig, sagt Andrea Braun. Alles andere "ist doch nur Neid". |
Asozial, im Wortsinne.
_________________ "YOU HAVE TO START OUT LEARNING TO BELIEVE THE LITTLE LIES." -- "So we can believe the big ones?" -- "YES."
(Death / Susan, in: Pratchett, Hogfather)
|
|
Nach oben |
|
 |
Fuxing grösstenteils harmlos
Anmeldungsdatum: 07.05.2008 Beiträge: 1691
Wohnort: Ankh Morpork
|
(#1380630) Verfasst am: 22.10.2009, 16:38 Titel: Re: "Gated Community" |
|
|
Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben: | Todsicher in der Isolation
Zitat: | In Deutschland etabliert sich eine neue Wohnform für Wohlhabende - Gated Communitys und abgeschottete Stadthäuser. Sie bieten ihren vermögenden Einwohnern das Gefühl von Sicherheit. |
Also, ich kann ja noch halbwegs nachvollziehen, daß Leute, sie soviel haben, daß sie ständig Angst haben, es könnte ihnen jemand etwas wegnehmen, sich in solcher Umgebung sicher fühlen.
Nich nachvollziehen kann ich, wie man sich so wohlfühlen kann. |
Die mir bekannten "Gated Communities" hier in der Gegend wurden in den letzten 10 Jahren weitgehend aufgelöst - es handelte sich um die privaten Wohnbereiche der hier angesiedelten ausländischen Streitkräfte - insbesondere der US-amerikanischen.
Aus den Überresten sind teilweise recht preiswerte Wohnobjekte für weniger betuchte Menschen geworden - und die vorher vorhandenen Umzäunungen wurden eingerissen.
Im Zeitraum davor war ganz klar zu beobachten, dass sich die französischen Wohnsiedlungen eher in die bestehende Wohnlandschaft (ohne Umzäunungen) integriert hatten als die amerikanischen (Umzäunung, strenge Einlasskontrollen).
Und als "Aussenstehender" kam ich mir rund um die französischen Siedlungen sicherer vor als rund um die amerikanischen (die im Bereich der vorhandenen Flugplätze heute immer noch eine eigene Welt für sich darstellen).
|
|
Nach oben |
|
 |
Latina Ausgetreten
Anmeldungsdatum: 28.07.2006 Beiträge: 934
Wohnort: Börn, Hellvetia
|
(#1380632) Verfasst am: 22.10.2009, 16:45 Titel: |
|
|
Zitat: | Auch in der Arkadien-Siedlung hat man für Kritik am umzäunten Wohnen kein Verständnis. Das Sicherheitskonzept sei wichtig, sagt Andrea Braun. Alles andere "ist doch nur Neid". |
Das ist so der typische Spruch von solchen Leuten. Ärgert man sich wegen immensen Boni für skrupellose Manager? NEID! Motzt man wegen der spritsaufenden, gefährlichen SUVs? NEID, na klar! Hat man andere Vorstellungen einer gerechten Gesellschaft? NEID!!!
Diese Menschen sind nicht fähig, mal in eine andere Richtung zu denken.
_________________ "Ein Gramm Wissen ist einem Zentner Überzeugung und einer Tonne Meinung bei weitem vorzuziehen" [Manès Sperber]
|
|
Nach oben |
|
 |
Rasmus entartet und notorisch gottlos - Ich bin Papst
Anmeldungsdatum: 20.05.2004 Beiträge: 17559
|
(#1380634) Verfasst am: 22.10.2009, 16:46 Titel: Re: "Gated Community" |
|
|
Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben: | Nich nachvollziehen kann ich, wie man sich so wohlfühlen kann. |
Ich schon.
Schließt du Deine Wohnungstür ab, oder kann bei Dir jeder der will durch die Bude latschen?
Das ist im Prinzip nichts anderes - bloß halt etwas größer gefasst.
aus dem Text geht nicht hervor, dass die Anwohner sich darüber hinaus sozial oder sonstwie abschotten würden - und ich glaube, wer einen Picasso in der Wohnung hängen hat dürfte schon Grund zur Sorge haben, oder?
_________________ Brother Sword of Enlightenment of the Unitarian Jihad
If you ask the wrong questions you get answers like '42' or 'God'.
"Glaubst Du noch oder hüpfst Du schon?"
Sylvia Browne - Wahrsager oder Scharlatan?
|
|
Nach oben |
|
 |
Sokrateer souverän
Anmeldungsdatum: 05.09.2003 Beiträge: 11649
Wohnort: Wien
|
(#1380713) Verfasst am: 22.10.2009, 18:36 Titel: |
|
|
Spartacus Leto hat folgendes geschrieben: | Ich frag mich nur, wie man sich dort sicher fühlen kann? Erfahrungsgemäß ist es in proletarischen Gegenden deutlich unwahrscheinlicher nach Hause zu kommen und festzustellen, dass Einbrecher da waren. |
Deine Erfahrung trügt. Einbrecher sind keine Klassenkämpfer.
Früher gab es Portiere und Hausmeister, bzw. Omas, Hausfrauen und Rentner, die ein Auge auf die Nachbarschaft hatten. Gated Communities ersetzen deren Funktion. Der Nutzen, den das Wachpersonal im Wesentlichen bringt, ist, dass keine Einbrechertruppe mit dem Möbellaster vorfahren und verlassene Häuser in unter Tags verlassenen und anonymisierten Gegenden ausräumen können.
|
|
Nach oben |
|
 |
Sokrateer souverän
Anmeldungsdatum: 05.09.2003 Beiträge: 11649
Wohnort: Wien
|
(#1380727) Verfasst am: 22.10.2009, 18:49 Titel: Re: "Gated Community" |
|
|
Rasmus hat folgendes geschrieben: | Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben: | Nich nachvollziehen kann ich, wie man sich so wohlfühlen kann. |
Ich schon.
Schließt du Deine Wohnungstür ab, oder kann bei Dir jeder der will durch die Bude latschen? |
Im Burgenland im Osten Österreichs waren die Häuser bis vor wenigen Jahren unverschlossen. Und es war völlig normal, dass man mal zum Nachbarn auf Besuch hereinspazierte. Dementsprechend sicher war es auch. Und das ist schon ein ganz anderes Freiheitsgefühl.
Rasmus hat folgendes geschrieben: | aus dem Text geht nicht hervor, dass die Anwohner sich darüber hinaus sozial oder sonstwie abschotten würden - und ich glaube, wer einen Picasso in der Wohnung hängen hat dürfte schon Grund zur Sorge haben, oder? |
Im Osten Österreichs steigt seit der Öffnung der Schengengrenze die Einbruchskriminalität rasant an. Das ist hier seit Jahren ein politisches Dauerthema und es wird immer schlimmer. Die Aufklärungsquote liegt irgendwo bei 5%. Betroffen sind alle. Von der einsamen Bäuerin im abgelegenen Hof bis zum Wiener Polizeipräsidenten, bei dem auch schon eingebrochen wurde. Die Einbrecher machen da keinen Unterschied zwischen Arm und Reich.
In Altbauwohnungen wird einfach der untere Türbereich eingetreten und ein Kind durchgeschickt, das schnell alles, was sich schnappen lässt mitnimmt.
Heutzutuage ist ein Einbruch bei Reichen nicht unbedingt lukrativer als bei Armen. Einen Picasso muss man erst einmal abtransportieren. Auf der anderen Seite hat jeder Prolet drei teure Handys, teure Uhren, Digitalkameras, Laptop, Flachbildfernseher usw., das sich schnell zu Geld machen lässt.
|
|
Nach oben |
|
 |
Fuxing grösstenteils harmlos
Anmeldungsdatum: 07.05.2008 Beiträge: 1691
Wohnort: Ankh Morpork
|
(#1520866) Verfasst am: 18.08.2010, 07:18 Titel: |
|
|
Edit: falscher Thread
|
|
Nach oben |
|
 |
Keller last neoliberal standing and car of the year 1983!
Anmeldungsdatum: 30.11.2006 Beiträge: 1411
|
(#1521267) Verfasst am: 18.08.2010, 17:40 Titel: |
|
|
Latina hat folgendes geschrieben: | Zitat: | Auch in der Arkadien-Siedlung hat man für Kritik am umzäunten Wohnen kein Verständnis. Das Sicherheitskonzept sei wichtig, sagt Andrea Braun. Alles andere "ist doch nur Neid". |
Das ist so der typische Spruch von solchen Leuten. Ärgert man sich wegen immensen Boni für skrupellose Manager? NEID! Motzt man wegen der spritsaufenden, gefährlichen SUVs? NEID, na klar! Hat man andere Vorstellungen einer gerechten Gesellschaft? NEID!!!
Diese Menschen sind nicht fähig, mal in eine andere Richtung zu denken. |
Gilt umgekehrt genauso. Und oft ist es auch einfach Neid.
|
|
Nach oben |
|
 |
Keller last neoliberal standing and car of the year 1983!
Anmeldungsdatum: 30.11.2006 Beiträge: 1411
|
(#1521277) Verfasst am: 18.08.2010, 17:47 Titel: |
|
|
Für mich hätte das so einen Back-to-the-Mutterleib-Effekt. Wenn ich als sehr kleines Kind nicht schlafen konnte, hab ich mir vorgestellt, ich liege inmitten von Katzen, die mich schützen -> back to the Mutterleib.
Wenn mein Sohn nicht einschlafen konnte, suggerierte ich ihm, er sei ein Eichhörnchenjunges in seinem Nest, eingekuschelt zwischen Mama- und Papaeichhorn, während außerhalb der Baumhöhle ein bitterkalter Gewittersturm nässt -> total back to the Mutterleib.
Deshalb fände ich es auch total supi, wichtigster Belastungszeuge in einem extrem bedeutenden Mafiaprozess zu sein, mit lauter EX-KGB killern, denen man ne Millionen geboten hat, wenn sie mich beseitigen und ich, umgeben von lauter Superleibwachenbullen in nem zum Bunker ausgebauten Wohnhaus -> extremst back to the Mutterleib
In abgeschwächter Form könnte ich das auch hier so empfinden.
Sich anbietender, dämlicher Wortwitz in diesem Zusammenhang: -> bäcker to the Mutterlaib
|
|
Nach oben |
|
 |
Dissonanz Zeuge ANOVAs
Anmeldungsdatum: 24.03.2008 Beiträge: 3541
|
(#1521279) Verfasst am: 18.08.2010, 17:47 Titel: |
|
|
Keller hat folgendes geschrieben: | Latina hat folgendes geschrieben: | Zitat: | Auch in der Arkadien-Siedlung hat man für Kritik am umzäunten Wohnen kein Verständnis. Das Sicherheitskonzept sei wichtig, sagt Andrea Braun. Alles andere "ist doch nur Neid". |
Das ist so der typische Spruch von solchen Leuten. Ärgert man sich wegen immensen Boni für skrupellose Manager? NEID! Motzt man wegen der spritsaufenden, gefährlichen SUVs? NEID, na klar! Hat man andere Vorstellungen einer gerechten Gesellschaft? NEID!!!
Diese Menschen sind nicht fähig, mal in eine andere Richtung zu denken. |
Gilt umgekehrt genauso. Und oft ist es auch einfach Neid. |
_________________ -Brother Broadsword of Warm Humanitarianism
"In other words, the cultures have been subjected to as careless handling as if in the hands of a somewhat below par student assistant, but they have survived."
-H. W. Chalkley in Science, Vol. LXXI, No. 1843
You can't spell Discord without Disco.
-frypoddie
|
|
Nach oben |
|
 |
|