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Plath auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 24.08.2009 Beiträge: 361
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(#1382898) Verfasst am: 27.10.2009, 09:25 Titel: Fundraising - nur Marketing oder sinnvoll? |
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Beim threat zum Engagement-Preis bin ich auf das Fundraiser-Magazin gestossen.
z.B. http://www.fundraiser-magazin.de/tl_files/pdf/fundraiser_11_fruehjahr_2009.pdf
Bei allem Sinnvollen, dass man mit einer planvollen Spendenaktion erreichen kann, bin ich aber auch angewidert von der Kommerzialisierung.
Erfolg hat, wer sich mit einer guten Fundraiser- (sprich: Werbe-) Agentur genug Aufmerksamkeit verschaffen kann.
Letztens berichtete ein in seiner Kirchengemeinde engagierter Bekannter, wie überraschend viel Erfolg ein Spendenaufruf für die Kirchenrenovierung hatte - es gab da bestimmte Tipps von einem Fundraiser für die Formulierung, etc..
Bis vor einiger Zeit ging es mir so, dass ich für die eine oder andere Organisationen gespendet habe, dessen Werbung mit der Post ins Haus kam. Die heimischen Vereine dagegen, die immer weniger öffentliche Zuschüsse erhalten, sind auf professionelles Geld-Organisieren gar nicht eingerichtet und krepeln mit ihren Mitgliedsbeiträgen rum.
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Plath auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 24.08.2009 Beiträge: 361
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(#1382983) Verfasst am: 27.10.2009, 14:08 Titel: |
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aus: http://www.bpb.de/publikationen/A64TJX,3,0,Stiftungen_in_der_B%FCrgergesellschaft%3A_Grundlegende_Fragen_zu_M%F6glichkeiten_und_Grenzen.html#art3
Zitat: | These: Stiftungen erfüllen eine wichtige Rolle innerhalb der Gesellschaft, was zu einem Gewinn für das Gemeinwohl führt, der die vielen Nachteile der Stiftungsform überwiegt.
Stifterperspektive: Stiftungen bieten die Möglichkeit, denjenigen eine Stimme zu geben, die sonst vom gesellschaftlichen Meinungsbild ausgeschlossen wären und deren Anliegen im politischen Prozess unberücksichtigt blieben.
Staatliche Perspektive: Stiftungen eröffnen neue politische Möglichkeiten und die Option, andere Ansätze fern ab von parteilichen Zwängen als unabhängige Akteure in den Politikprozess einzubringen.
Zivilgesellschaftliche Perspektive: Stiftungen wirken als unabhängige Bastionen sowohl gegen die Vorherrschaft des Staates und der Wirtschaft als auch gegen deren allumfassende Kontrolle über die Zivilgesellschaft. Sie ermöglichen somit Pluralismus und fördern politische Alternativen, etwa in Denkwerkstätten und Nichtregierungsorganisationen (NRO).
Gegenthese: Es besteht kein klarer Nachweis darüber, dass Stiftungen die ihnen zugeschriebenen Aufgaben erfüllen. Zudem ist zu bezweifeln, dass sie über das finanzielle und organisatorische Potenzial verfügen, diesen Aufgaben jemals gerecht zu werden.
Stifterperspektive: Stiftungen sind ein Tätigkeitsfeld für eine Gruppe selbst ernannter "Wohltäter", die Partikularinteressen in den politischen Prozess einbringen. Da sie letztlich der Elite und der oberen Mittelklasse entspringen, verstärken sie die Ungleichheit im Zugang zur politischen Meinungsfindung.
Staatliche Perspektive: Stiftungen mischen sich störend in den politischen Prozess ein. Sie vertreten spezielle Interessen und selten das Allgemeinwohl und sollten daher mit Vorsicht behandelt werden. Stiftungen unterliegen außerdem keiner internen oder externen demokratisch legitimierten Aufsicht.
Zivilgesellschaftliche Perspektive: Stiftungen sind undemokratische, quasiaristokratische Bollwerke in einer modernen, formal egalitären Gesellschaft und passen nicht in eine dynamische, integrierende Zivilgesellschaft. |
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kamelpeitsche Weapon of Mass Discussion
Anmeldungsdatum: 15.11.2003 Beiträge: 4555
Wohnort: Devil's Dancefloor
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(#1383065) Verfasst am: 27.10.2009, 19:17 Titel: |
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Fundraising ist einfach Resultat daraus, dass Menschen frei entscheiden können, wo ihr Geld hingeht. Dass derjenige mit dem besten Marketing das meiste Geld für seine Organisation bekommt, finde ich zwar unschön, aber Alternativen sehe ich dazu nicht.
_________________ "Was immer jeder Einzelne mitbringen will an Prägung oder Anderssein - einem kollektiven Imperativ enzieht es sich mit Sicherheit"
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Plath auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 24.08.2009 Beiträge: 361
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(#1383341) Verfasst am: 28.10.2009, 08:20 Titel: |
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Ja schon. Und dass sich die Leute nicht nur auf den Staat verlassen sollen ist ja auch okay.
Aber wenn der Staat so pleite ist, dass er seine Handlungsfähigkeit schwer einbüßt, muss man diese freien (überspitzt: planlosen, ohne größeres Konzept) Initiativen nicht unbedingt fördern, sondern das geld, das scheinbar vorhanden ist, als Steuern für die staatlichen Vorhaben einziehen.
Es ist auch eine Sache ob man dem Staat / den Politikern die gewählt wurden vertraut oder misstraut.
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kamelpeitsche Weapon of Mass Discussion
Anmeldungsdatum: 15.11.2003 Beiträge: 4555
Wohnort: Devil's Dancefloor
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(#1383565) Verfasst am: 28.10.2009, 19:42 Titel: |
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Wenn ich spende, dann immer an Organisationen, denen ich wesentlich mehr vertraue als dem Staat.
_________________ "Was immer jeder Einzelne mitbringen will an Prägung oder Anderssein - einem kollektiven Imperativ enzieht es sich mit Sicherheit"
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