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Roter Ballon Lifted
Anmeldungsdatum: 22.12.2006 Beiträge: 2631
Wohnort: München
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(#1384803) Verfasst am: 31.10.2009, 12:38 Titel: Sinn, Wert, Bedeutung ... |
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... und alles was mir wichtig ist.
Von der rein kognitiven Warte aus, wurde ja schon viel philosophisches beigetragen.
Fangen wir doch mal anders an.
Eigentlich ist es ja so, das niemand von Geburt spätere kognitive Höchstleistungen abrufen kann.
Es ist also ein langes assoziatives erlernen von Bedeutungsverknüpungen.
Bedeutendes ist aber nicht durch den Cortex bestimmt, sondern erfolgt eher aus einer generellen Grundstimmung basalerer, also evolutionsgeschichtlich älterer Hirnregionen.
In meinem blutigen_Laien_Modell funzt das etwa so.
Jede Sinnes\Wahrnehmung erhält, sobald es sensorisch erfaßt ist, über den Mandelkern einen Tonus (wie eine Färbung, oder einen Beiklang).
Möglich ist natürlich, das generell eine gute Grundstimmung zu einer guten Rezeptions-Bewertung führt.
Ich halte es aber für möglich, das da schon sehr viel differenzierter eingefärbt wird.
(Wenn überhaupt, würd ich allein im Mandelkern dann von "Präferenzen" sprechen).
Okay wozu dann also der Cortex?
Die Großhirnrinde ist zuallererst ein hoch komplex sortiertes Archiv.
Der Haupttrick - meiner Meinung nach! - besteht darin alle Wahrnehmungen und Sinneseindrücke nach deren Färbungen abzulegen.
Das klingt wohl ziemlich nüchern, halt ich aber für essentiell, um ETWAS mögen zu können.
Als biologischer Apparat dienen alle Funktionen unseres Hirnes wiederum auch nur dazu Stärken zu verstärken und Schwächen zu dämpfen.
Wir haben da sowas wie einen Hirnschrittmacher, denn ARAS,
also grob, je mehr Neurotransmitter ausgeschüttet werden desto mehr "Bedeutung" erhält der Sinneseindruck
und rückgekoppelt, je mehr ich etwas mag desto mehr Neurotransmitter werden aktiviert.
okay, langer Rede kurzer Sinn:
Es erscheint mir also grundsätzlich unmöglich, wenn die Bildung einer Meinung über etwas auch nur annähernd dem vorgestellten Modell entspricht, sich ändern kann.
Vorsicht,
ich sprech hier über Bedeutungen die "echt empfunden" werden , nicht über dies "es soll sein, daß es gilt"- Einverständnis, daß wohl den Großteil eines philosophisch erklärten Gesellschaftsvertrages ausmacht.
damit ergibt sich mMn auch eine Weltanschauliche Konsequenz zur Gottesfrage:
bei mir ist es so, daß "Gott" lediglich eine Sprachhülse ohne Bedeutung (=Empfindung), es löst nichts aus, es erklärt nichts, ist zu nix gut,
weil sich bei mir in weltanschaulichen Problemstellungen bessere, funktionierende und nachempfindbare Lösungen ergeben haben.
Wenn es nun sein kann, daß man von Beginn an "gottlos" glücklich ist,
dann halte ich das für ein sehr starkes Argument gegen die Idee eines Schöpferwesens und dessen Wille und Plan mit den Menschen.
Er ist dann nämlich egal, und weil es egal ist sagt mir mein Mandelkern >ignore<!
_________________ ____________________
ertrage die Clowns!
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step registriert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 22782
Wohnort: Germering
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(#1384809) Verfasst am: 31.10.2009, 12:55 Titel: Re: Sinn, Wert, Bedeutung ... |
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Roter Ballon hat folgendes geschrieben: | Es erscheint mir also grundsätzlich unmöglich, wenn die Bildung einer Meinung über etwas auch nur annähernd dem vorgestellten Modell entspricht, sich ändern kann. |
Ich denke, diese Folgerung ist falsch (wenn ich den Satz richtig verstanden habe), selbst wenn Dein Modell stimmen sollte. Denn solche Bedeutungen empfindet der Mensch ja viele, und auf verschiedenen Ebenen. Eine solche "Bedeutungskonkurrenz", verbunden mit der Plastizität des Mechanismus, erlaubt sehrwohl Meinungsänderungen, ja erzwingt sie mglw. sogar.
_________________ Was ist der Sinn des Lebens? - Keiner, aber Leere ist Fülle für den, der sie sieht.
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fwo Caterpillar D9
Anmeldungsdatum: 05.02.2008 Beiträge: 26444
Wohnort: im Speckgürtel
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(#1384815) Verfasst am: 31.10.2009, 13:40 Titel: Re: Sinn, Wert, Bedeutung ... |
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Roter Ballon hat folgendes geschrieben: | ......
damit ergibt sich mMn auch eine Weltanschauliche Konsequenz zur Gottesfrage:
bei mir ist es so, daß "Gott" lediglich eine Sprachhülse ohne Bedeutung (=Empfindung), es löst nichts aus, es erklärt nichts, ist zu nix gut,
weil sich bei mir in weltanschaulichen Problemstellungen bessere, funktionierende und nachempfindbare Lösungen ergeben haben.
Wenn es nun sein kann, daß man von Beginn an "gottlos" glücklich ist,
dann halte ich das für ein sehr starkes Argument gegen die Idee eines Schöpferwesens und dessen Wille und Plan mit den Menschen.
Er ist dann nämlich egal, und weil es egal ist sagt mir mein Mandelkern >ignore<! |
Was daran mit Sicherheit korrekt ist, dass in diesem Zusammenhang alte Inhalte lebenslang dominieren können. Was mir in idesem Zusammenhang sofort gegenwärtig ist, ist die körperlich spürbare Angst, die meine Mutter ergriff, wenn ihr Sohn Gott lästerte.
Es ist auf der anderen Seite so - da liegt die Kunst der Sekten - dass es immer mal wieder im Leben labile Phasen gibt, in denen ganz viel purzeln kann.
fwo
_________________ Ich glaube an die Existenz der Welt in der ich lebe.
The skills you use to produce the right answer are exactly the same skills you use to evaluate the answer. Isso.
Es gibt keinen Gott. Also: Jesus war nur ein Bankert und alle Propheten hatten einfach einen an der Waffel (wenn es sie überhaupt gab).
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pera auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 01.07.2009 Beiträge: 4256
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(#1384818) Verfasst am: 31.10.2009, 14:03 Titel: Re: Sinn, Wert, Bedeutung ... |
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Roter Ballon hat folgendes geschrieben: | ... und alles was mir wichtig ist.
okay, langer Rede kurzer Sinn:
Es erscheint mir also grundsätzlich unmöglich, wenn die Bildung einer Meinung über etwas auch nur annähernd dem vorgestellten Modell entspricht, sich ändern kann.
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Den Satz verstehe ich nicht ganz.
- Wenn er bedeuten soll: Eine einmal gebildetet Meinung kann sich unmöglich ändern.
- Oder bedeutet er : Der Vorgang der Meinungsbildung ist unveränderbar.
Das zweite mag sein, das erste halte ich für ausgeschlossen.
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Roter Ballon Lifted
Anmeldungsdatum: 22.12.2006 Beiträge: 2631
Wohnort: München
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(#1385025) Verfasst am: 31.10.2009, 23:36 Titel: |
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okay
da verschwimmt etwas die begriffliche Schärfe - das gehörte aber auch nie zu meinen stärken.
Habt ihr euch gefragt wie die Bedeutung in eure Meinung kommt?
Natürlich gibt es Auswahlkriterien, aber warum, werden die Einen den Anderen vorgezogen?
(oder für diesen Thread: WAS läßt uns mögen, lieber haben als, bevorzugen?)
Ein sehr oft verwendeter Sammelbegriff, nämlich den der Präferenzen erklärt zwar alles, eben genau deswegen eigentlich gar nichts ... des ist halt so
hypothetisches Beispiel:
Nehmen wir mal an eine realisierte künstliche Intelligenz steht vor dem Problem zwischen einem roten und einem blauen Pullover entscheiden zu müssen. (der Nutzen-Aspekt sei mal ausgeblendet)
Da sich die Pullis nur in der Farbe unterscheiden, ansonsten bis zum kleinsten Garnzipfelchen gleich sind, wirds wohl auf eine zufällige Auswahl hinauslaufen.
Dagegen würd ich mich immer für den blauen Pulli entscheiden, selbst wenn der teurer wäre.
Ich mag halt blau lieber als rot.
Nun ist KI hier eher symbolisch für alle rational kognitiven Überlegungen anzusehen, die sonst so in den Köpfen herumgehen.
also, Erklärungen, warum man sich entschieden hat, sind ja Legion.
Im übrigen bin ich auch der Meinung, dass eben diese "emotionale" Bindung von Entscheidung und Meinung, der Hauptgrund sein wird, warum KI´s nie wirklich funktionieren werden - aber das nur nebenbei.
Mit "emotional" mein ich, im oben erwähnten grobschlächtigen Modell, die Zusammenhänge von Wahrnehmung der Sinneseindrücke, die gekoppelt über das limbische System, die Afferenz und Efferenz-mechanismen unserer Hirnchemie, den momentanen Aktivierungslevel des Neuronenfeuers mitbestimmen.
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sehr gut dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 05.08.2007 Beiträge: 14852
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(#1385043) Verfasst am: 01.11.2009, 00:04 Titel: Re: Sinn, Wert, Bedeutung ... |
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Roter Ballon hat folgendes geschrieben: | bei mir ist es so, daß "Gott" lediglich eine Sprachhülse ohne Bedeutung (=Empfindung), es löst nichts aus, es erklärt nichts, ist zu nix gut, ... |
Kommt auf deine Definition von "Gott" an - für mich ist "Gott" nur eine Umschreibung der genutzten Lebensquelle. Wovon man das Leben erwartet das ist der Gott.
Wenn für jemanden Fussball das Leben ist, dann geht er am Samstag in dessen Versammlungsstätte und singt dort zusammen mit Gleichgesinnten Choräle.
Religion ist der way-of-life, der Tanz um den jeweiligen Gott.
Kurz: der Begriff "Gott" ist variabel, ein Platzhalter für viele Dinge. Wenn man ihn aber nur auf bestimmte Dinge anwendet(i.d.F. alte Formen der Religionen) dann mag er ohne Bedeutung sein. Das heisst aber nicht das man selbst nichts als "Gott" nutzt.
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step registriert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 22782
Wohnort: Germering
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(#1385134) Verfasst am: 01.11.2009, 11:35 Titel: |
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Roter Ballon hat folgendes geschrieben: | Mit "emotional" mein ich, im oben erwähnten grobschlächtigen Modell, die Zusammenhänge von Wahrnehmung der Sinneseindrücke, die gekoppelt über das limbische System, die Afferenz und Efferenz-mechanismen unserer Hirnchemie, den momentanen Aktivierungslevel des Neuronenfeuers mitbestimmen. |
Willst Du damit sagen, daß bei Intelligenzen mit biologischer Evolution, speziell beim Menschen, die Substratbindung des Bewußtseins sehr hoch ist? Das ist sicher der Fall.
Roter Ballon hat folgendes geschrieben: | Im übrigen bin ich auch der Meinung, dass eben diese "emotionale" Bindung von Entscheidung und Meinung, der Hauptgrund sein wird, warum KI´s nie wirklich funktionieren werden - aber das nur nebenbei. |
Was genau meinst Du mit "funktionieren"? Ein gutes Weltmodell ausbilden? Zielgerichtet Handeln? Empathie? Emulation menschlichen Verhaltens?
Roter Ballon hat folgendes geschrieben: | Da sich die Pullis nur in der Farbe unterscheiden, ansonsten bis zum kleinsten Garnzipfelchen gleich sind, wirds wohl auf eine zufällige Auswahl hinauslaufen. |
Warum sollte die KI prinzipiell keine Präferenzen herausbilden? Wegen der geringeren Substratbindung? Eine Präferenz für eine bestimmte Farbe kann doch auch durch Erfahrungen mit Nutzen und Schaden entstehen, oder durch kulturelle Prägung.
_________________ Was ist der Sinn des Lebens? - Keiner, aber Leere ist Fülle für den, der sie sieht.
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pewe auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 20.01.2008 Beiträge: 3377
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(#1385174) Verfasst am: 01.11.2009, 13:59 Titel: |
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step hat folgendes geschrieben: |
Roter Ballon hat folgendes geschrieben: | Im übrigen bin ich auch der Meinung, dass eben diese "emotionale" Bindung von Entscheidung und Meinung, der Hauptgrund sein wird, warum KI´s nie wirklich funktionieren werden - aber das nur nebenbei. |
Was genau meinst Du mit "funktionieren"? Ein gutes Weltmodell ausbilden? Zielgerichtet Handeln? Empathie? Emulation menschlichen Verhaltens? |
Dazu fällt mir der Fall Elliot von António Damásio ein.
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Roter Ballon Lifted
Anmeldungsdatum: 22.12.2006 Beiträge: 2631
Wohnort: München
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(#1385351) Verfasst am: 01.11.2009, 20:55 Titel: |
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pewe hat folgendes geschrieben: | step hat folgendes geschrieben: |
Roter Ballon hat folgendes geschrieben: | Im übrigen bin ich auch der Meinung, dass eben diese "emotionale" Bindung von Entscheidung und Meinung, der Hauptgrund sein wird, warum KI´s nie wirklich funktionieren werden - aber das nur nebenbei. |
Was genau meinst Du mit "funktionieren"? Ein gutes Weltmodell ausbilden? Zielgerichtet Handeln? Empathie? Emulation menschlichen Verhaltens? |
Dazu fällt mir der Fall Elliot von António Damásio ein. |
oh cool, genau so in etwa hab ich mir das vorgestellt (zusammengereimt)
Die Theorie der somatischen Marker
Das Kern-Bewusstsein
halte aber immer noch die Amygdala als Ort der emotionalen Bindung für treffender.
(der Name ist "hübscher" )
@step
Entscheidungsfindung ist doch das Leistungskriterium für eine KI.
Also eigentlich eine nur aus den wesentlichen logischen Kalkülen reduzierte Auswahlmatrix.
Nimmt man beim Pulloverbeispiel einen Zufallsgenerator zu Hilfe, um die Entscheidungsvarianz lebendiger Personen zu simulieren,
erreicht man vielleicht gute Korrelation bei großen Testmengen,
dazu reicht aber auch statistische Power allein,
wozu ne KI die nicht zuverlässig entscheidet, weil zufallsgeleitet - also kein Vertrauen!
Wenn da aber kein Vertrauen in die Leistungsfähigkeit der KI vorhanden ist, wozu braucht man sie dann?
Legt man in den logischen Kalkülen eine "Präferenz" an, dann kennt man ja die vorprogrammierte Tendenz, die KI ist also nicht frei, d.h. ausrechenbar, also wieder keine "echte" KI.
Im übrigen find ich weiterhin deine Begriffe Substrat und Präferenz fallen unter:
Intersubjektivität hat folgendes geschrieben: | Sachverhalte, die zwar für mehrere Personen zugänglich sind, aber prinzipiell nur für Personen in bestimmten Kontexten und mit bestimmten Eigenschaften zugänglich sein können, so dass nur diese Personenkreise darin rational gerechtfertigt oder dazu rational genötigt sein können, die entsprechenden Urteile für wahr zu halten. Hier würden einige Theoretiker etwa pseudowissenschaftliche oder religiöse oder auch ethische Wahrheitsansprüche verorten. |
Wo oder was ist "Präferenz", "Substrat"?
Ich bin der Überzeugung, dass Information nicht abstrakt sein kann, sondern zwangsläufig eine physikalische Verkörperung haben muss
konkret ein Neuronenfaserbündel feuert => Ein Sinneseindruck verknüpft sich mit dem "emotionalem Marker" => der Information* wird Bedeutung beigestellt.
*Information = eigentlich alles was (a)gesendet - (b)übertragen - (c)empfangen - (d)interpretiert werden kann.
a; b; c; d sind keine generelle Reihenfolge, das Empfangene kann ebenso gut das bereits interpretierte sein, das Interpretierte das Übertragene, durch den Reigen der Vertauschungen ändern sich aber auch die Inhalte ... wie ein Lichtstrahl der wieder und wieder durch ein Prisma gelenkt und abgelenkt wird.
ähm Okay, es kann aber auch schlicht sein, dass
KI ned funzen, weil man es immer Personen geben wird, die nicht glauben, daß die funktionieren.
Ist halt wieder so ne "emotionale Bindung" einer Grundstimmung die ich jetzt mal "Verweigerungshaltung" nenne.
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step registriert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 22782
Wohnort: Germering
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(#1385364) Verfasst am: 01.11.2009, 21:10 Titel: |
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Roter Ballon hat folgendes geschrieben: | step hat folgendes geschrieben: | Roter Ballon hat folgendes geschrieben: | Im übrigen bin ich auch der Meinung, dass eben diese "emotionale" Bindung von Entscheidung und Meinung, der Hauptgrund sein wird, warum KI´s nie wirklich funktionieren werden - aber das nur nebenbei. | Was genau meinst Du mit "funktionieren"? Ein gutes Weltmodell ausbilden? Zielgerichtet Handeln? Empathie? Emulation menschlichen Verhaltens? | ... Entscheidungsfindung ist doch das Leistungskriterium für eine KI. |
Wenn das so ist, behauptest Du sozusagen, daß Entscheidungen nur auf Basis von Emotionen getroffen werden können. Und das halte ich für falsch. Ein Schachcomputer trifft auch Enstcheidungen, ohne Emotionen, und rein unbewußt.
Roter Ballon hat folgendes geschrieben: | .. Legt man in den logischen Kalkülen eine "Präferenz" an, dann kennt man ja die vorprogrammierte Tendenz, die KI ist also nicht frei, d.h. ausrechenbar, also wieder keine "echte" KI. |
Drei Fehler:
1. Determiniert heißt nicht notwendig berechenbar.
2. Du müßtest erst mal zeigen, daß menschliche Entscheidungen nicht determiniert sind. Sind sie mE nicht.
3. Eine KI könnte Präferenzen ausbilden, auch ohne daß diese programmiert wurden, etwa durch Lernen aus Erfahrung.
Roter Ballon hat folgendes geschrieben: | Wo oder was ist "Präferenz", "Substrat"? |
Präferenz = Bewertungsrelation, also z.B. wenn Du zum Frühstück Erdbeer lieber als Aprikose magst.
Substrat = die Hardware, die den Entscheidungsvorgang realisiert.
Ja freilich, das ist ja ne Binsenweisheit.
Roter Ballon hat folgendes geschrieben: | ähm Okay, es kann aber auch schlicht sein, dass KI ned funzen, weil man es immer Personen geben wird, die nicht glauben, daß die funktionieren. ... "Verweigerungshaltung" ... |
Deswegen hatte ich oben gefragt, ob Du eine Emulation menschlichen Verhaltens forderst. Was mE eher der falsche Ansatz wäre.
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Roter Ballon Lifted
Anmeldungsdatum: 22.12.2006 Beiträge: 2631
Wohnort: München
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(#1385403) Verfasst am: 01.11.2009, 22:22 Titel: |
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step hat folgendes geschrieben: | Roter Ballon hat folgendes geschrieben: | step hat folgendes geschrieben: | Roter Ballon hat folgendes geschrieben: | Im übrigen bin ich auch der Meinung, dass eben diese "emotionale" Bindung von Entscheidung und Meinung, der Hauptgrund sein wird, warum KI´s nie wirklich funktionieren werden - aber das nur nebenbei. | Was genau meinst Du mit "funktionieren"? Ein gutes Weltmodell ausbilden? Zielgerichtet Handeln? Empathie? Emulation menschlichen Verhaltens? | ... Entscheidungsfindung ist doch das Leistungskriterium für eine KI. |
Wenn das so ist, behauptest Du sozusagen, daß Entscheidungen nur auf Basis von Emotionen getroffen werden können. Und das halte ich für falsch. Ein Schachcomputer trifft auch Enstcheidungen, ohne Emotionen, und rein unbewußt. |
Bevor der Thread Titel ganz verdrängt wird von dem alten Determinimusdingens, nochmal explizit
Sinn, Wert, Bedeutung ... wann ist wann wichtig?
Deine KI- Entscheidung sind logisch richtig aber,
und das ist der alles entscheidende Dreh, sind sie auch "wichtig"?
Wie kommt es zu einer Bedeutung?
Also, nochmal Beispiel bei zwei gleichwertigen Lösungen
Also A ist richtig und B ist nicht falsch,
das Supoptimal bei Schachcompis ist ja schon einfach weniger Berechnungstiefe,
sind also schlecht gewählt, vor allem hab ich ja nie behauptet oder ausgeschlossen, daß Entscheidungen ohne Emotion möglich sind,
ich sags gerne nochmal - dann bedeuten sie nix!.
step hat folgendes geschrieben: | Roter Ballon hat folgendes geschrieben: | .. Legt man in den logischen Kalkülen eine "Präferenz" an, dann kennt man ja die vorprogrammierte Tendenz, die KI ist also nicht frei, d.h. ausrechenbar, also wieder keine "echte" KI. |
Drei Fehler:
1. Determiniert heißt nicht notwendig berechenbar.
2. Du müßtest erst mal zeigen, daß menschliche Entscheidungen nicht determiniert sind. Sind sie mE nicht.
3. Eine KI könnte Präferenzen ausbilden, auch ohne daß diese programmiert wurden, etwa durch Lernen aus Erfahrung. |
1. personale Interaktion besteht aus Imitation und Antizipation
Scriptbots versagen im antizipieren, wenn sie sich länger halten, dann weil die Person der Imitation eines Gesprächs auf den Leim geht,
weil es nett ist wenn sich jemand für die eigenen Gedanken "aufnahmebereit" zeigt
... letztlich ist aber nur ein Selbstgespräch - also eine Reflexion mit Hilfmittel,
kann auch interessant sein.
2. seltsam das du dich dem sehr funktional organischem Modell verweigerst,
ich halte es ja selbst für sehr deterministisch, wenn auch nicht im Detail, sondern schlicht,
wer sich gut fühlt, die Situation gut bewertet und den anstehenden assozierten Entscheidungen somit positiv gegenübersteht.
btw. Musik und Farbenspiele an der Fleischtheke sollen positiv auf die Kaufdlaune der unentschlossenen wirken - und das tun sie nachweislich auch.
3. könnte sie nicht,
ähm KI ist eigentlich nur ein "Gleichnis" für Kognition,
Die Hirnarchitektur spielt uns da einen Streich,
Ein Sinneseindruck wird lange bevor er den Cortex erreicht vorsortiert.
Was wir dann darüber denken hat mit dem Sinneseindruck so viel zutun, wie der Kommentator beim Fußball mitspielt.
step hat folgendes geschrieben: | Roter Ballon hat folgendes geschrieben: | Wo oder was ist "Präferenz", "Substrat"? |
Präferenz = Bewertungsrelation, also z.B. wenn Du zum Frühstück Erdbeer lieber als Aprikose magst.
Substrat = die Hardware, die den Entscheidungsvorgang realisiert. |
ich glaub der Unterschied besteht hier nur, daß ich "Präferenz" einer Grundstimmung zuordne
während du konkret ein Detail benennnst ...
was ich nun wieder für grob falsch halte.
Ist eher so wie Dur und Moll die Tonlage festlegen, nicht aber die Melodie.
step hat folgendes geschrieben: |
Ja freilich, das ist ja ne Binsenweisheit. |
die du wie, mit welchem Modell darlegst?
step hat folgendes geschrieben: | Roter Ballon hat folgendes geschrieben: | ähm Okay, es kann aber auch schlicht sein, dass KI ned funzen, weil man es immer Personen geben wird, die nicht glauben, daß die funktionieren. ... "Verweigerungshaltung" ... |
Deswegen hatte ich oben gefragt, ob Du eine Emulation menschlichen Verhaltens forderst. Was mE eher der falsche Ansatz wäre. |
Ich weiß um die Möglichkeit des anderen Ansatzes, der is ja Mainstream ... wovon ich mal weg will.
Was genau ist falsch daran zu fragen wenn es logisch richtig ist, ist es dann automatisch bedeutsam?
Die Logiker drücken sich meist elegant um diesen letzten Schritt, wohlwissend das dann unweigerlich moralisches Glatteis auf sie wartet.
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Roter Ballon Lifted
Anmeldungsdatum: 22.12.2006 Beiträge: 2631
Wohnort: München
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(#1385518) Verfasst am: 02.11.2009, 05:27 Titel: |
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step hat folgendes geschrieben: | Roter Ballon hat folgendes geschrieben: | step hat folgendes geschrieben: | Roter Ballon hat folgendes geschrieben: | Im übrigen bin ich auch der Meinung, dass eben diese "emotionale" Bindung von Entscheidung und Meinung, der Hauptgrund sein wird, warum KI´s nie wirklich funktionieren werden - aber das nur nebenbei. | Was genau meinst Du mit "funktionieren"? Ein gutes Weltmodell ausbilden? Zielgerichtet Handeln? Empathie? Emulation menschlichen Verhaltens? | ... Entscheidungsfindung ist doch das Leistungskriterium für eine KI. |
Wenn das so ist, behauptest Du sozusagen, daß Entscheidungen nur auf Basis von Emotionen getroffen werden können. Und das halte ich für falsch. Ein Schachcomputer trifft auch Enstcheidungen, ohne Emotionen, und rein unbewußt.
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Nachtrag:
Pokercomputer ...
Warum funktionieren Pokercomputer?
Weil sie die die Gewinnwahrscheinlichkeit berechnen.
Es ist ja nicht so, daß sie Lust am Pokern hätten, oder irgendeine Aufregung verspüren, wenn sie ein bestimmtes Blatt zugespielt kommen.
Pokercompis bedeutet es nix Poker zu spielen - there is no addictedness.
Aber wo bleibt da der Spaß?
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