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Organspende
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astarte
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Anmeldungsdatum: 13.11.2006
Beiträge: 46493

Beitrag(#1388303) Verfasst am: 07.11.2009, 00:19    Titel: Antworten mit Zitat

Misterfritz hat folgendes geschrieben:
astarte hat folgendes geschrieben:
Meiohmei. Mit den Augen rollen

ist es nicht so, dass der umgang mit verstorbenen immer den hinterbliebenen geschuldet ist? die toten merken ja nix davon.
und trotzdem denke ich, dass leute, die dauernd mit dem tod von menschen zu tun haben, sie nicht als toten zellhaufen ansehen, auch nicht die, die organe rausschneiden, auch nicht, wenn sie atheisten sind. es mag andere geben...

Das "toter Zellhaufen" muss ein Reizwort sein. Sofort wird damit angenommen, dass der dies verwendet ein gefühlloser Klotz ist, der keine trauer kennt, keine respektiert und überhaupt eiskalt. Wenn ich jetzt nur noch verstehen würde, wo da der Zusammenhang ist.

Nein ich glaube, dass den allermeisten Medizinern ganz genau bewusst ist, dass der Körper vor ihnen ein Haufen Zellen ist, dat haben die gelernt, ziemlich ausgiebig. Und dass ihnen ganz genauso bewusst ist, was son Haufen Zellen im Leben für eine wunderbare Sache sein kann, dass die Erinnerung an einen Menschen lebendig ist, und dieser Körper vor ihnen, obwohl er keine Person mehr ist (auch für den Gläubigen Christen verlässt doch die Seele den Körper, oder nicht?) noch anderen Menschen helfen kann, und das noch mal wunderbar ist.
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Tja
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Misterfritz
mini - mal



Anmeldungsdatum: 09.03.2006
Beiträge: 21867
Wohnort: badisch sibirien

Beitrag(#1388310) Verfasst am: 07.11.2009, 00:30    Titel: Antworten mit Zitat

astarte hat folgendes geschrieben:
Nein ich glaube, dass den allermeisten Mediziner ganz genau bewusst ist, ......

aha, du glaubst. gut, das akzeptiere ich. nur, auch mediziner sind halt nicht unfrei von gefühlen, gedanken, denken, wissen(?).
vielleicht wäre es ja schön, wenn alles ordentlich sortiert, wie es sich wohl rasmus vorstellt, wäre. aber der mensch ist nun mal sehr oft irrational - wenn er ett nicht wäre. gäbe es den begriff wohl nicht.
und, das ist das einzige, was ich eigentlich sagen wollte. und somit empfinde ich weder die eine noch die ander sicht als "richtig" und recht haben zu wollen fällt flach.
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I'm tapping in the dusternis
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astarte
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Anmeldungsdatum: 13.11.2006
Beiträge: 46493

Beitrag(#1388317) Verfasst am: 07.11.2009, 00:38    Titel: Antworten mit Zitat

Misterfritz hat folgendes geschrieben:
astarte hat folgendes geschrieben:
Nein ich glaube, dass den allermeisten Mediziner ganz genau bewusst ist, ......

aha, du glaubst. gut, das akzeptiere ich. nur, auch mediziner sind halt nicht unfrei von gefühlen, gedanken, denken, wissen(?).
Zusammenhang? (btw kenne ich eine Menge Mediziner und bin selber von der Sache nicht ganz unbeleckt zwinkern aber alle kenn ich nicht) Aber das hab ich jetzt schon mehr mals wiederholt. *gähn*

Zitat:
vielleicht wäre es ja schön, wenn alles ordentlich sortiert, wie es sich wohl rasmus vorstellt, wäre. aber der mensch ist nun mal sehr oft irrational - wenn er ett nicht wäre. gäbe es den begriff wohl nicht.
und, das ist das einzige, was ich eigentlich sagen wollte. und somit empfinde ich weder die eine noch die ander sicht als "richtig" und recht haben zu wollen fällt flach.

Die Sicht ist: der Mensch besteht aus Zellen. Die ist mW richtig. Was hat denn der böse Rasmus anderes gesagt? Tote Körper bestehen aus Zellen? Ja das ist echt eiskalt. Buhu!
_________________
Tja
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Misterfritz
mini - mal



Anmeldungsdatum: 09.03.2006
Beiträge: 21867
Wohnort: badisch sibirien

Beitrag(#1388332) Verfasst am: 07.11.2009, 00:51    Titel: Antworten mit Zitat

astarte hat folgendes geschrieben:
Die Sicht ist: der Mensch besteht aus Zellen. Die ist mW richtig. Was hat denn der böse Rasmus anderes gesagt? Tote Körper bestehen aus Zellen? Ja das ist echt eiskalt. Buhu!

aha,
jepp, das ist aus physischer sicht richtig, es sehen aber die meisten menschen nicht so. und nur das habe ich hier gesagt. Mit den Augen rollen
_________________
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tridi
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Anmeldungsdatum: 21.06.2007
Beiträge: 7933

Beitrag(#1388412) Verfasst am: 07.11.2009, 02:25    Titel: Antworten mit Zitat

MeineGitarreBrauchtStrom hat folgendes geschrieben:
Bravopunk hat folgendes geschrieben:
Ich habe einen Organspendeausweis.

Allerdings steht da drin, dass jemand bestimmtes darüber entscheiden soll, ob meine Organe verwendet werden dürfen. Jemand, der weiß, dass ich meine Organe gerne spenden lasse.

Ich hab nämlich ehrlich gesagt etwas Angst, dass die Ärzte bei meinen guten Organen und meiner günstigen Blutgruppe in Versuchung geraten mich auszuschlachten, obwohl ich noch gute Chancen habe, wenn ich im Koma bin oder so.

Von Horrorstorys, dass die auf einer anderen Station gerade einen stinkreichen Sterbenskranken haben, daneben einen bettelarmen und der Stinkreiche kriegt meine Organe, weil er dafür bezahlt ect. mal abgesehen. Bitte nicht! Noch ist unser Gesundheitssystem nicht privatisiert genug für sowas. zwinkern

Aber wenn jemand anderes darüber entscheidet, dann ist sicher, dass es jemand tut, der kein Interesse daran hat mich auszuschlachten, sondern daran, dass mir geholfen wird.

Verstehe ich nicht ganz. Wenn Du schon grundsätzlich einverstanden bist, daß Organe entnommen werden dürfen, warum soll eine andere Person letztlich darüber entscheiden? Soll derjenige kontrollieren, ob man bei Dir noch was machen kann? Hat der denn Ahnung davon? Und was ist, wenn die Person im Unglücksfall gar nicht zu erreichen ist?


bei mir ist das sehr aehnlich wie bei bravopunk. allerdings sind es bei mir drei bestimmte personen meines vertrauens, von denen zwei im angesicht meiner leiche zustimmen muessen.

wenn einer unerreichbar ist, machts also nix, zwei personen reichen ja. wenn die aerzte die beiden ueberzeugen koennen, dass bei mir mit sicherheit nix mehr zu machen ist, koennen sie mich zerlegen.

solange aber eine der drei personen nicht von davon ueberzeugt ist, dass ich endgueltig und unwiderruflich hinueber bin, solange will ich auch mit sicherheit noch nicht ausgeschlachtet werden. denn solange ein zweifel besteht, moege man lieber versuchen, mich zu erhalten!
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tridi
_____



Anmeldungsdatum: 21.06.2007
Beiträge: 7933

Beitrag(#1388415) Verfasst am: 07.11.2009, 02:33    Titel: Antworten mit Zitat

Mo. hat folgendes geschrieben:
Bravopunk hat folgendes geschrieben:
Ich habe einen Organspendeausweis.

Allerdings steht da drin, dass jemand bestimmtes darüber entscheiden soll, ob meine Organe verwendet werden dürfen. Jemand, der weiß, dass ich meine Organe gerne spenden lasse.

Ich hab nämlich ehrlich gesagt etwas Angst, dass die Ärzte bei meinen guten Organen und meiner günstigen Blutgruppe in Versuchung geraten mich auszuschlachten, obwohl ich noch gute Chancen habe, wenn ich im Koma bin oder so.

Meine Horrorvorstellung war, dass ich über Jahre ohne Aussicht auf Besserung an Maschinen angeschlossen dahinvegetiere. In so einem Fall, würde ich mir fast wünschen, dass jemand scharf ist auf meine Organe und diesen Zustand endlich beendet.

meine horrorvorstellung ist, dass mich jemand ausschalten koennte, obwohl ich noch lebe.

den umgekehrten fall dagegen, also dass ich tot bin aber irgendwelche maschinen meine ueberreste noch am dahinvegetieren halten, finde ich damit verglichen relativ harmlos: denn was sollte mich dieser zustand kratzen, wenn ich eh tot bin?
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Mo.
over and out



Anmeldungsdatum: 30.11.2007
Beiträge: 12690

Beitrag(#1388419) Verfasst am: 07.11.2009, 03:07    Titel: Antworten mit Zitat

tridi hat folgendes geschrieben:
Mo. hat folgendes geschrieben:
Bravopunk hat folgendes geschrieben:
Ich habe einen Organspendeausweis.

Allerdings steht da drin, dass jemand bestimmtes darüber entscheiden soll, ob meine Organe verwendet werden dürfen. Jemand, der weiß, dass ich meine Organe gerne spenden lasse.

Ich hab nämlich ehrlich gesagt etwas Angst, dass die Ärzte bei meinen guten Organen und meiner günstigen Blutgruppe in Versuchung geraten mich auszuschlachten, obwohl ich noch gute Chancen habe, wenn ich im Koma bin oder so.

Meine Horrorvorstellung war, dass ich über Jahre ohne Aussicht auf Besserung an Maschinen angeschlossen dahinvegetiere. In so einem Fall, würde ich mir fast wünschen, dass jemand scharf ist auf meine Organe und diesen Zustand endlich beendet.

meine horrorvorstellung ist, dass mich jemand ausschalten koennte, obwohl ich noch lebe.

den umgekehrten fall dagegen, also dass ich tot bin aber irgendwelche maschinen meine ueberreste noch am dahinvegetieren halten, finde ich damit verglichen relativ harmlos: denn was sollte mich dieser zustand kratzen, wenn ich eh tot bin?

Ähm, ja, wenn man tot ist, gibts idR keine Aussicht auf Besserung mehr skeptisch , dann wärs mir wohl auch egal bzw. noch nichtmal mehr das. Aber es soll ja auch vorkommen, dass man ohne Möglichkeit mit der Umwelt in irgendeiner Weise interagieren zu können und ohne Aussicht auf Besserung, "lebt", weil Maschinen verhindern, dass man stirbt.
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Zeitreisender
...tue immer was ich will...



Anmeldungsdatum: 04.11.2009
Beiträge: 97

Beitrag(#1388427) Verfasst am: 07.11.2009, 08:15    Titel: Antworten mit Zitat

Mo. hat folgendes geschrieben:
tridi hat folgendes geschrieben:
Mo. hat folgendes geschrieben:
Bravopunk hat folgendes geschrieben:
Ich habe einen Organspendeausweis.

Allerdings steht da drin, dass jemand bestimmtes darüber entscheiden soll, ob meine Organe verwendet werden dürfen. Jemand, der weiß, dass ich meine Organe gerne spenden lasse.

Ich hab nämlich ehrlich gesagt etwas Angst, dass die Ärzte bei meinen guten Organen und meiner günstigen Blutgruppe in Versuchung geraten mich auszuschlachten, obwohl ich noch gute Chancen habe, wenn ich im Koma bin oder so.




Meine Horrorvorstellung war, dass ich über Jahre ohne Aussicht auf Besserung an Maschinen angeschlossen dahinvegetiere. In so einem Fall, würde ich mir fast wünschen, dass jemand scharf ist auf meine Organe und diesen Zustand endlich beendet.

meine horrorvorstellung ist, dass mich jemand ausschalten koennte, obwohl ich noch lebe.

den umgekehrten fall dagegen, also dass ich tot bin aber irgendwelche maschinen meine ueberreste noch am dahinvegetieren halten, finde ich damit verglichen relativ harmlos: denn was sollte mich dieser zustand kratzen, wenn ich eh tot bin?

Ähm, ja, wenn man tot ist, gibts idR keine Aussicht auf Besserung mehr skeptisch , dann wärs mir wohl auch egal bzw. noch nichtmal mehr das. Aber es soll ja auch vorkommen, dass man ohne Möglichkeit mit der Umwelt in irgendeiner Weise interagieren zu können und ohne Aussicht auf Besserung, "lebt", weil Maschinen verhindern, dass man stirbt.



Wieso trägst Du dann überhaupt einen Organspenderausweis bei Dir? Und wieso belastest Du letztendlich eine Dir nahestehende Person (oder mehrere) mit der Entscheidung, wenn es sprichwörtlich ans Eingemachte geht? Wenn Dir egal ist, was nach Deinem Tod ist, dann kann es Dir auch egal sein, ob dann jemand mit Deinen Organen weiterlebt. Jetzt und hier haste nämlich nix davon! Oder sind Organspender bessere Menschen? Hähä, eben nicht, erst wenn sie tot sind und dann sind sie ja angeblich keine Menschen mehr.
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Marcellinus
Outsider



Anmeldungsdatum: 27.05.2009
Beiträge: 7429

Beitrag(#1388431) Verfasst am: 07.11.2009, 10:42    Titel: Antworten mit Zitat

Leute, es geht um Organsprende und die Frage, was dafür und was dagegen spricht. Fest steht, daß mit mehr Spenderorganen anderen Menschen wirklich geholfen werden könnte, die ohne früher sterben müßten oder ständig von Apparaten abhängig wären. Das dürfte doch unbestritten sein.

Und jetzt muß sich jeder die Frage stellen, ob seine eigenen emotionalen Befindlichkeiten, im Bezug auf den eigenen Tod und/oder das weitere "Schicksal" seines eigenen toten Körpers wirklich wichtiger sind als die reale Möglichkeit, anderen Menschen zu helfen mit Organen, für die man von dem Augenblick an, soviel dürfte doch feststehen, keine Verwendung mehr hat und die eh dem Verfall geweiht sind.

Meine Antwort steckt als unterschriebener Organspendeausweis in meiner Brieftasche, die ich immer bei mir habe, wenn ich das Haus verlasse.
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"Mangel an historischem Sinn ist der Erbfehler aller Philosophen ... Alles aber ist geworden;
es gibt keine ewigen Tatsachen: sowie es keine absoluten Wahrheiten gibt."

Friedrich Nietzsche
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Bravopunk
Sugoi Dekai :D



Anmeldungsdatum: 08.03.2008
Beiträge: 31839
Wohnort: Woanders

Beitrag(#1388437) Verfasst am: 07.11.2009, 11:06    Titel: Antworten mit Zitat

Zeitreisender hat folgendes geschrieben:
Mo. hat folgendes geschrieben:
tridi hat folgendes geschrieben:
Mo. hat folgendes geschrieben:
Bravopunk hat folgendes geschrieben:
Ich habe einen Organspendeausweis.

Allerdings steht da drin, dass jemand bestimmtes darüber entscheiden soll, ob meine Organe verwendet werden dürfen. Jemand, der weiß, dass ich meine Organe gerne spenden lasse.

Ich hab nämlich ehrlich gesagt etwas Angst, dass die Ärzte bei meinen guten Organen und meiner günstigen Blutgruppe in Versuchung geraten mich auszuschlachten, obwohl ich noch gute Chancen habe, wenn ich im Koma bin oder so.




Meine Horrorvorstellung war, dass ich über Jahre ohne Aussicht auf Besserung an Maschinen angeschlossen dahinvegetiere. In so einem Fall, würde ich mir fast wünschen, dass jemand scharf ist auf meine Organe und diesen Zustand endlich beendet.

meine horrorvorstellung ist, dass mich jemand ausschalten koennte, obwohl ich noch lebe.

den umgekehrten fall dagegen, also dass ich tot bin aber irgendwelche maschinen meine ueberreste noch am dahinvegetieren halten, finde ich damit verglichen relativ harmlos: denn was sollte mich dieser zustand kratzen, wenn ich eh tot bin?

Ähm, ja, wenn man tot ist, gibts idR keine Aussicht auf Besserung mehr skeptisch , dann wärs mir wohl auch egal bzw. noch nichtmal mehr das. Aber es soll ja auch vorkommen, dass man ohne Möglichkeit mit der Umwelt in irgendeiner Weise interagieren zu können und ohne Aussicht auf Besserung, "lebt", weil Maschinen verhindern, dass man stirbt.



Wieso trägst Du dann überhaupt einen Organspenderausweis bei Dir? Und wieso belastest Du letztendlich eine Dir nahestehende Person (oder mehrere) mit der Entscheidung, wenn es sprichwörtlich ans Eingemachte geht? Wenn Dir egal ist, was nach Deinem Tod ist, dann kann es Dir auch egal sein, ob dann jemand mit Deinen Organen weiterlebt. Jetzt und hier haste nämlich nix davon! Oder sind Organspender bessere Menschen? Hähä, eben nicht, erst wenn sie tot sind und dann sind sie ja angeblich keine Menschen mehr.


Äh... meinst du jetzt mich damit? Am Kopf kratzen

Ich will keine Organe spenden, weil ich dann ein besserer Mensch bin. Mit den Augen rollen Da pfeif ich drauf. Mir geht es nur darum, dass andere Menschen sterben müssen, obwohl sie es eigentlich nicht müssten, wenn ich Organe spenden würde und tot bin. Das ist einfach nur unnötig. Die anderen müssen nicht sterben, wenn ich ihnen doch helfen kann. Auch wenn ich es dann nur noch passiv tue. Aber durch den Organspendeausweis tue ich es ja eben jetzt aktiv, solange ich es noch kann. Das ist alles.

Und dass ich Dritte damit belaste, darüber kann ich auch nur lächeln. Derjenige ist durch meinen Tod doch eh schon belastet. Und, wie gesagt, weiß er ja auch genau, was ich will, braucht es also nur noch bestätigen. Der Vorteil ist sogar, da es bei Organspende meist recht schnell gehen muss, erfährt die Person als erste von meinem Tod bzw. von einem unheilbaren Zustand/Hirntod. Das ist auch noch recht praktisch. zwinkern
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"Hier spricht Ramke. Wer jetzt allein ist, kriegt nur noch den Abschaum!"

Meine Freiheit, deine Freiheit

Kaguya-hime

Kanashikute Yarikirenai
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Zeitreisender
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Anmeldungsdatum: 04.11.2009
Beiträge: 97

Beitrag(#1388448) Verfasst am: 07.11.2009, 12:15    Titel: Antworten mit Zitat

Bravopunk hat folgendes geschrieben:
Zeitreisender hat folgendes geschrieben:
Mo. hat folgendes geschrieben:
tridi hat folgendes geschrieben:
Mo. hat folgendes geschrieben:
Bravopunk hat folgendes geschrieben:
Ich habe einen Organspendeausweis.

Allerdings steht da drin, dass jemand bestimmtes darüber entscheiden soll, ob meine Organe verwendet werden dürfen. Jemand, der weiß, dass ich meine Organe gerne spenden lasse.

Ich hab nämlich ehrlich gesagt etwas Angst, dass die Ärzte bei meinen guten Organen und meiner günstigen Blutgruppe in Versuchung geraten mich auszuschlachten, obwohl ich noch gute Chancen habe, wenn ich im Koma bin oder so.




Meine Horrorvorstellung war, dass ich über Jahre ohne Aussicht auf Besserung an Maschinen angeschlossen dahinvegetiere. In so einem Fall, würde ich mir fast wünschen, dass jemand scharf ist auf meine Organe und diesen Zustand endlich beendet.

meine horrorvorstellung ist, dass mich jemand ausschalten koennte, obwohl ich noch lebe.

den umgekehrten fall dagegen, also dass ich tot bin aber irgendwelche maschinen meine ueberreste noch am dahinvegetieren halten, finde ich damit verglichen relativ harmlos: denn was sollte mich dieser zustand kratzen, wenn ich eh tot bin?

Ähm, ja, wenn man tot ist, gibts idR keine Aussicht auf Besserung mehr skeptisch , dann wärs mir wohl auch egal bzw. noch nichtmal mehr das. Aber es soll ja auch vorkommen, dass man ohne Möglichkeit mit der Umwelt in irgendeiner Weise interagieren zu können und ohne Aussicht auf Besserung, "lebt", weil Maschinen verhindern, dass man stirbt.



Wieso trägst Du dann überhaupt einen Organspenderausweis bei Dir? Und wieso belastest Du letztendlich eine Dir nahestehende Person (oder mehrere) mit der Entscheidung, wenn es sprichwörtlich ans Eingemachte geht? Wenn Dir egal ist, was nach Deinem Tod ist, dann kann es Dir auch egal sein, ob dann jemand mit Deinen Organen weiterlebt. Jetzt und hier haste nämlich nix davon! Oder sind Organspender bessere Menschen? Hähä, eben nicht, erst wenn sie tot sind und dann sind sie ja angeblich keine Menschen mehr.


Äh... meinst du jetzt mich damit? Am Kopf kratzen

Ich will keine Organe spenden, weil ich dann ein besserer Mensch bin. Mit den Augen rollen Da pfeif ich drauf. Mir geht es nur darum, dass andere Menschen sterben müssen, obwohl sie es eigentlich nicht müssten, wenn ich Organe spenden würde und tot bin. Das ist einfach nur unnötig. Die anderen müssen nicht sterben, wenn ich ihnen doch helfen kann. Auch wenn ich es dann nur noch passiv tue. Aber durch den Organspendeausweis tue ich es ja eben jetzt aktiv, solange ich es noch kann. Das ist alles.



Dich und jeden, der einen solchen Ausweis bei sich trägt, obwohl er eigentlich Angst hat. Vielleicht sogar zu Recht?

Man bedenke, wie viele Organe entnommen werden könnten und wie vielen kranken Menschen geholfen werden könnten im Vergleich zu nur einer Person, der man vielleicht einfach ein bisschen weniger hilft. Nicht zu vergessen, das viele Geld, was an den vielen OPs verdient werden könnte...


Zitat:
Und dass ich Dritte damit belaste, darüber kann ich auch nur lächeln. Derjenige ist durch meinen Tod doch eh schon belastet.
Ja, und wie und dann soll er auch noch sein OK geben, dich auszuschlachten Mit den Augen rollen
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Zeitreisender
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Anmeldungsdatum: 04.11.2009
Beiträge: 97

Beitrag(#1388450) Verfasst am: 07.11.2009, 12:25    Titel: Antworten mit Zitat

Was mich an der Argumentation für die Organspende massiv stört ist die unterschwellige Schuldzuweisung, dass wenn ich kein Organspender bin, Menschen deswegen sterben müssen.

Dagegen wehre ich mich!!!

Niemand ist Schuld an der Krankheit anderer und hat demzufolge keinerlei moralische Verpflichtung, seinen Körper zum Ausschlachten freizugeben. Wer das gerne tun möchte, um der Forschung einen Dienst zu erweisen, bitte sehr. Aber bitte nicht, weil man auf die Tränendrüse gedrückt bekommt, schau mal, was mit Deinem Körper noch für Gutes getan werden kannst. Darauf pfeiffe ich, wenn ich tot bin!!!

Vielleicht würde ich es machen, wenn meine Angehörigen dafür einen Batzen Geld bekämen. Sonst nicht.
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Komodo
Maggots!



Anmeldungsdatum: 27.05.2005
Beiträge: 4588
Wohnort: 2Fort

Beitrag(#1388452) Verfasst am: 07.11.2009, 12:33    Titel: Antworten mit Zitat

Zeitreisender hat folgendes geschrieben:
Was mich an der Argumentation für die Organspende massiv stört ist die unterschwellige Schuldzuweisung, dass wenn ich kein Organspender bin, Menschen deswegen sterben müssen.

Dagegen wehre ich mich!!!

Niemand ist Schuld an der Krankheit anderer und hat demzufolge keinerlei moralische Verpflichtung, seinen Körper zum Ausschlachten freizugeben. Wer das gerne tun möchte, um der Forschung einen Dienst zu erweisen, bitte sehr. Aber bitte nicht, weil man auf die Tränendrüse gedrückt bekommt, schau mal, was mit Deinem Körper noch für Gutes getan werden kannst. Darauf pfeiffe ich, wenn ich tot bin!!!

Vielleicht würde ich es machen, wenn meine Angehörigen dafür einen Batzen Geld bekämen. Sonst nicht.
Wenn dich unterschwellige Schuldzuweisungen so stören, wieso zum Kuckuck bezeichnest du die Organspende dann als „Ausschlachten”?
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Zeitreisender
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Anmeldungsdatum: 04.11.2009
Beiträge: 97

Beitrag(#1388453) Verfasst am: 07.11.2009, 12:35    Titel: Antworten mit Zitat

Komodo hat folgendes geschrieben:
Zeitreisender hat folgendes geschrieben:
Was mich an der Argumentation für die Organspende massiv stört ist die unterschwellige Schuldzuweisung, dass wenn ich kein Organspender bin, Menschen deswegen sterben müssen.

Dagegen wehre ich mich!!!

Niemand ist Schuld an der Krankheit anderer und hat demzufolge keinerlei moralische Verpflichtung, seinen Körper zum Ausschlachten, edit: zur Organentnahme freizugeben. Wer das gerne tun möchte, um der Forschung einen Dienst zu erweisen, bitte sehr. Aber bitte nicht, weil man auf die Tränendrüse gedrückt bekommt, schau mal, was mit Deinem Körper noch für Gutes getan werden kannst. Darauf pfeiffe ich, wenn ich tot bin!!!

Vielleicht würde ich es machen, wenn meine Angehörigen dafür einen Batzen Geld bekämen. Sonst nicht.
Wenn dich unterschwellige Schuldzuweisungen so stören, wieso zum Kuckuck bezeichnest du die Organspende dann als „Ausschlachten”?


Ok, nennen wir es Organentnahme. Das Ausschlachten nehme ich zurück.
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Zeitreisender
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Anmeldungsdatum: 04.11.2009
Beiträge: 97

Beitrag(#1388455) Verfasst am: 07.11.2009, 12:44    Titel: Antworten mit Zitat

Beleuchten wir die Sache doch vielleicht mal von folgender Seite:

Ich (also nicht wirklich ich) habe eine kaputte Niere, Leber oder sonst was und nur eine Transplantation kann mich retten.

Wie pervers ist das, darauf zu hoffen, dass bald ein junger gesunder Mensch für mich ins Gras beißt?

Ich habe diesen Gedanken nicht erfunden, genau solche Aussagen kommen von Menschen, denen es genau so ergeht. Gibt es eigentlich auch welche, die von sich aus auf eine Spende verzichten würden? (Außer mir)
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Misterfritz
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Anmeldungsdatum: 09.03.2006
Beiträge: 21867
Wohnort: badisch sibirien

Beitrag(#1388457) Verfasst am: 07.11.2009, 12:52    Titel: Antworten mit Zitat

Zeitreisender hat folgendes geschrieben:
Vielleicht würde ich es machen, wenn meine Angehörigen dafür einen Batzen Geld bekämen. Sonst nicht.

in diesem fall hoffe ich, dass deine angehörigen dich sehr mögen zwinkern
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Komodo
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Anmeldungsdatum: 27.05.2005
Beiträge: 4588
Wohnort: 2Fort

Beitrag(#1388459) Verfasst am: 07.11.2009, 13:00    Titel: Antworten mit Zitat

Zeitreisender hat folgendes geschrieben:
Beleuchten wir die Sache doch vielleicht mal von folgender Seite:

Ich (also nicht wirklich ich) habe eine kaputte Niere, Leber oder sonst was und nur eine Transplantation kann mich retten.

Wie pervers ist das, darauf zu hoffen, dass bald ein junger gesunder Mensch für mich ins Gras beißt?

Ich habe diesen Gedanken nicht erfunden, genau solche Aussagen kommen von Menschen, denen es genau so ergeht. Gibt es eigentlich auch welche, die von sich aus auf eine Spende verzichten würden? (Außer mir)
Pervers ist der Gedanke gar nicht, es ist völlig normal, dass man für einen selber mehr Wert ist, als irgendein Fremder. Trotzdem ist der Gedanke unsinnig.
Organspender sterben nicht für Organempfänger, sie sterben einfach so, egal ob sie spenden oder nicht. Täglich sterben Leute, das ist normal. Das, worauf Organempfänger hoffen ist nicht, dass jemand für sie stribt, sondern lediglich, dass wenn schon jemand stribt, dieser ihnen wenigstens helfen kann.
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tridi
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Anmeldungsdatum: 21.06.2007
Beiträge: 7933

Beitrag(#1388462) Verfasst am: 07.11.2009, 13:10    Titel: Antworten mit Zitat

Mo. hat folgendes geschrieben:
tridi hat folgendes geschrieben:

meine horrorvorstellung ist, dass mich jemand ausschalten koennte, obwohl ich noch lebe.

den umgekehrten fall dagegen, also dass ich tot bin aber irgendwelche maschinen meine ueberreste noch am dahinvegetieren halten, finde ich damit verglichen relativ harmlos: denn was sollte mich dieser zustand kratzen, wenn ich eh tot bin?

Ähm, ja, wenn man tot ist, gibts idR keine Aussicht auf Besserung mehr skeptisch , dann wärs mir wohl auch egal bzw. noch nichtmal mehr das. Aber es soll ja auch vorkommen, dass man ohne Möglichkeit mit der Umwelt in irgendeiner Weise interagieren zu können und ohne Aussicht auf Besserung, "lebt", weil Maschinen verhindern, dass man stirbt.


ich war nur von 2 faellen ausgegangen: entweder ich bin tot oder ich lebe.

du machst nun drei faelle draus: tot, lebendig und "lebendig". ok. lass mich den letzteren fall noch in zwei weitere faelle unterteilen:

- "lebendig", aber dauerhaft voellig ohne jegliche form von rest-bewusstsein (also nicht mal traum oder irgendeine form von gedanken, da tut sich gar nichts im hirn) (*)

- "lebendig", aber noch irgendeine form von rest-bewusstsein (zB traeumt, aber keine chance, zu erwachen).

im ersteren fall, also "lebendig" ohne rest-bewusstsein, gilt dasselbe wie im todesfall: was kratzts mich, wenn da noch ne maschine was mit mir macht? krieg ich eh nix von mit und betrifft mich nicht wirklich.

im zweiten fall, also "lebendig" mit irgendeiner form von rest-bewusstsein: wieso sollte ich in diesem zustand ein interesse daran haben, dass dieses rest-bewusstsein beendet wird?


(*) ich weiss, "bewusstsein" ist ein falsches wort fuer den zustand, den ich meine, bewusstsein meint ja grade, dass man noch wach ist und mit seiner umgebung kommunizieren kann. drum hab ichs "rest-bewusstsein" genannt. ich hoffe, ihr versteht, was ich meine. gibts ein besseres wort, das diesen unterschied bezeichnen koennte zwischen kommunikationsunfaehig, aber noch irgendwie traeumend, einerseits und tot (bzw. wie tot) andererseits beschreiben koennte?
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Zeitreisender
...tue immer was ich will...



Anmeldungsdatum: 04.11.2009
Beiträge: 97

Beitrag(#1388464) Verfasst am: 07.11.2009, 13:11    Titel: Antworten mit Zitat

Misterfritz hat folgendes geschrieben:
Zeitreisender hat folgendes geschrieben:
Vielleicht würde ich es machen, wenn meine Angehörigen dafür einen Batzen Geld bekämen. Sonst nicht.

in diesem fall hoffe ich, dass deine angehörigen dich sehr mögen zwinkern


Derjenige, der es bekäme wird sicher mein Leben nicht gegen Geld tauschen wollen. Aber das wäre ein wirklicher Trost.

Wer seinen nächsten Angehörigen nicht über den Weg traut, der sollte sich eh schnellstmöglich trennen, mit oder ohne Lebensversicherung zwinkern

Komodo schrieb:
Zitat:
Pervers ist der Gedanke gar nicht, es ist völlig normal, dass man für einen selber mehr Wert ist, als irgendein Fremder. Trotzdem ist der Gedanke unsinnig.
Organspender sterben nicht für Organempfänger, sie sterben einfach so, egal ob sie spenden oder nicht. Täglich sterben Leute, das ist normal. Das, worauf Organempfänger hoffen ist nicht, dass jemand für sie stirbt, sondern lediglich, dass wenn schon jemand stirbt, dieser ihnen wenigstens helfen kann.


Du sagst es.
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Marcellinus
Outsider



Anmeldungsdatum: 27.05.2009
Beiträge: 7429

Beitrag(#1388465) Verfasst am: 07.11.2009, 13:12    Titel: Antworten mit Zitat

Komodo hat folgendes geschrieben:
...Trotzdem ist der Gedanke unsinnig.
Organspender sterben nicht für Organempfänger, sie sterben einfach so, egal ob sie spenden oder nicht. Täglich sterben Leute, das ist normal. Das, worauf Organempfänger hoffen ist nicht, dass jemand für sie stribt, sondern lediglich, dass wenn schon jemand stribt, dieser ihnen wenigstens helfen kann.

So isses! Wenn es aber für ein Organ mehr als einen Interessenten gibt (ich weiß nicht, ob das der potentielle Empfänger überhaupt mitbekommt), kann man ein solche Hilfe immer zurückweisen.
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"Mangel an historischem Sinn ist der Erbfehler aller Philosophen ... Alles aber ist geworden;
es gibt keine ewigen Tatsachen: sowie es keine absoluten Wahrheiten gibt."

Friedrich Nietzsche
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Rasmus
entartet und notorisch gottlos - Ich bin Papst



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Beitrag(#1388467) Verfasst am: 07.11.2009, 13:16    Titel: Antworten mit Zitat

Zeitreisender hat folgendes geschrieben:
Beleuchten wir die Sache doch vielleicht mal von folgender Seite:

Ich (also nicht wirklich ich) habe eine kaputte Niere, Leber oder sonst was und nur eine Transplantation kann mich retten.

Wie pervers ist das, darauf zu hoffen, dass bald ein junger gesunder Mensch für mich ins Gras beißt?

Ich habe diesen Gedanken nicht erfunden, genau solche Aussagen kommen von Menschen, denen es genau so ergeht. Gibt es eigentlich auch welche, die von sich aus auf eine Spende verzichten würden? (Außer mir)


https://www-ec.destatis.de/csp/shop/sfg/bpm.html.cms.cBroker.cls?cmspath=struktur,vollanzeige.csp&ID=1022599

"Im Jahr 2007 verstarben in Deutschland 827 155 Personen. Damit
stieg die Zahl der Gestorbenen gegenüber dem Vorjahr um 0,7 %."

Es muss niemand hoffen, dass jemand stirbt. Es sterben jede Menge Leute.

http://www.organspende-info.de/organspende/statistiken/

... nur scheinen zu viele Leute so zu denken wie Du.

Es sterben genug Leute, niemand muss hoffen, dass jemand extra stirbt. Es reicht wenn derjenige seine Organe spendet.
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Zeitreisender
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Beitrag(#1388469) Verfasst am: 07.11.2009, 13:17    Titel: Antworten mit Zitat

tridi hat folgendes geschrieben:
Mo. hat folgendes geschrieben:
tridi hat folgendes geschrieben:

meine horrorvorstellung ist, dass mich jemand ausschalten koennte, obwohl ich noch lebe.

den umgekehrten fall dagegen, also dass ich tot bin aber irgendwelche maschinen meine ueberreste noch am dahinvegetieren halten, finde ich damit verglichen relativ harmlos: denn was sollte mich dieser zustand kratzen, wenn ich eh tot bin?

Ähm, ja, wenn man tot ist, gibts idR keine Aussicht auf Besserung mehr skeptisch , dann wärs mir wohl auch egal bzw. noch nichtmal mehr das. Aber es soll ja auch vorkommen, dass man ohne Möglichkeit mit der Umwelt in irgendeiner Weise interagieren zu können und ohne Aussicht auf Besserung, "lebt", weil Maschinen verhindern, dass man stirbt.


ich war nur von 2 faellen ausgegangen: entweder ich bin tot oder ich lebe.

du machst nun drei faelle draus: tot, lebendig und "lebendig". ok. lass mich den letzteren fall noch in zwei weitere faelle unterteilen:

- "lebendig", aber dauerhaft voellig ohne jegliche form von rest-bewusstsein (also nicht mal traum oder irgendeine form von gedanken, da tut sich gar nichts im hirn) (*)

- "lebendig", aber noch irgendeine form von rest-bewusstsein (zB traeumt, aber keine chance, zu erwachen).

im ersteren fall, also "lebendig" ohne rest-bewusstsein, gilt dasselbe wie im todesfall: was kratzts mich, wenn da noch ne maschine was mit mir macht? krieg ich eh nix von mit und betrifft mich nicht wirklich.

im zweiten fall, also "lebendig" mit irgendeiner form von rest-bewusstsein: wieso sollte ich in diesem zustand ein interesse daran haben, dass dieses rest-bewusstsein beendet wird?


(*) ich weiss, "bewusstsein" ist ein falsches wort fuer den zustand, den ich meine, bewusstsein meint ja grade, dass man noch wach ist und mit seiner umgebung kommunizieren kann. drum hab ichs "rest-bewusstsein" genannt. ich hoffe, ihr versteht, was ich meine. gibts ein besseres wort, das diesen unterschied bezeichnen koennte zwischen kommunikationsunfaehig, aber noch irgendwie traeumend, einerseits und tot (bzw. wie tot) andererseits beschreiben koennte?



Soweit ich informiert bin, weiß niemand nix genaues. Es wird vermutet, geglaubt, dass Hirntot tot ist, es wird vermutet, dass keiner mehr was spürt. Gibt es Erfahrungsberichte???
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Zeitreisender
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Beitrag(#1388472) Verfasst am: 07.11.2009, 13:22    Titel: Antworten mit Zitat

Rasmus hat folgendes geschrieben:
Zeitreisender hat folgendes geschrieben:
Beleuchten wir die Sache doch vielleicht mal von folgender Seite:

Ich (also nicht wirklich ich) habe eine kaputte Niere, Leber oder sonst was und nur eine Transplantation kann mich retten.

Wie pervers ist das, darauf zu hoffen, dass bald ein junger gesunder Mensch für mich ins Gras beißt?

Ich habe diesen Gedanken nicht erfunden, genau solche Aussagen kommen von Menschen, denen es genau so ergeht. Gibt es eigentlich auch welche, die von sich aus auf eine Spende verzichten würden? (Außer mir)


https://www-ec.destatis.de/csp/shop/sfg/bpm.html.cms.cBroker.cls?cmspath=struktur,vollanzeige.csp&ID=1022599

"Im Jahr 2007 verstarben in Deutschland 827 155 Personen. Damit
stieg die Zahl der Gestorbenen gegenüber dem Vorjahr um 0,7 %."

Es muss niemand hoffen, dass jemand stirbt. Es sterben jede Menge Leute.

http://www.organspende-info.de/organspende/statistiken/

... nur scheinen zu viele Leute so zu denken wie Du.

Es sterben genug Leute, niemand muss hoffen, dass jemand extra stirbt. Es reicht wenn derjenige seine Organe spendet.


Wieso zu viele? Bei aktuellen Umfragen sind die Organspender immer in der Mehrheit. (Lügen die? Hab ich schon mal gefragt)

Ich vermute, ich weiß es natürlich nicht, dass es tatsächlich so ist. Und wegen des moralischen Drucks trauen sie sich nur nicht, es offen zuzugeben.

Man darf, man muss nicht!
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Rasmus
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Beitrag(#1388484) Verfasst am: 07.11.2009, 13:52    Titel: Antworten mit Zitat

Zeitreisender hat folgendes geschrieben:
Rasmus hat folgendes geschrieben:
Zeitreisender hat folgendes geschrieben:
Beleuchten wir die Sache doch vielleicht mal von folgender Seite:

Ich (also nicht wirklich ich) habe eine kaputte Niere, Leber oder sonst was und nur eine Transplantation kann mich retten.

Wie pervers ist das, darauf zu hoffen, dass bald ein junger gesunder Mensch für mich ins Gras beißt?

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... nur scheinen zu viele Leute so zu denken wie Du.

Es sterben genug Leute, niemand muss hoffen, dass jemand extra stirbt. Es reicht wenn derjenige seine Organe spendet.


Wieso zu viele?


Du hast nicht wirklich Ahnung vom Thema, oder?

Die Leute auf den Wartelisten sterben, weil nicht genügend Organe gespendet werden; pro Million Bundesbürger gibt es jedes Jahr weniger als 20 Spenden, insgesamt sind es unter 1500 jedes Jahr.

http://www.organspende-info.de/organspende/statistiken/

Deshalb "zu viele".

Zitat:
Bei aktuellen Umfragen sind die Organspender immer in der Mehrheit. (Lügen die? Hab ich schon mal gefragt)


Muss wohl so sein.

Zitat:
Ich vermute, ich weiß es natürlich nicht, dass es tatsächlich so ist. Und wegen des moralischen Drucks trauen sie sich nur nicht, es offen zuzugeben.


Irrelevant.

Zitat:
Man darf, man muss nicht!


Äh ... "man" ist tot, wenn die Frage relevant wird. Es ist schon falsch, hier überhaupt noch von dürfen oder müssen zu reden. Ein Leichnam muss, darf, kann oder will nichts.
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Beitrag(#1388486) Verfasst am: 07.11.2009, 14:06    Titel: Antworten mit Zitat

Zeitreisender hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Und dass ich Dritte damit belaste, darüber kann ich auch nur lächeln. Derjenige ist durch meinen Tod doch eh schon belastet.
Ja, und wie und dann soll er auch noch sein OK geben, dich auszuschlachten Mit den Augen rollen


Wieso "mich"? Ich bin dann schon tot. Schulterzucken

Mein Kadaver. Das was von meinem Körper und mir übrig ist, wenn mein Gehirn seine Funktion einstellt.

Es handelt sich bei dieser Person um jemanden, der ganz genau weiß, wie wichtig es ist Menschen zu helfen, so man kann. Auch wenn das bedeutet den Körper - sozusagen das, was symbolisch für denjenigen steht, den man kannte - in seine Einzelteile zu zerlegen. Mir hilft es nicht, wenn man mich an einem Stück lässt, weil mir gar nix mehr helfen kann. Anderen hilft es auch nicht. Also: Warum sollte man mich nicht ausweiden? Cool (Gibt wirklich schöne Wörter dafür. Ich liebe es...)
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Beitrag(#1388487) Verfasst am: 07.11.2009, 14:12    Titel: Antworten mit Zitat

Zeitreisender hat folgendes geschrieben:
Was mich an der Argumentation für die Organspende massiv stört ist die unterschwellige Schuldzuweisung, dass wenn ich kein Organspender bin, Menschen deswegen sterben müssen.


Richtig. Sterben müssen sie sowieso. Fragt sich eben nur wann. Cool

Wenn durch meine Mithilfe verhindert werden kann, dass Menschen früher sterben, als sie müssen, dann mach ich das halt.

Zeitreisender hat folgendes geschrieben:
Dagegen wehre ich mich!!!

Niemand ist Schuld an der Krankheit anderer und hat demzufolge keinerlei moralische Verpflichtung, seinen Körper zum Ausschlachten freizugeben. Wer das gerne tun möchte, um der Forschung einen Dienst zu erweisen, bitte sehr. Aber bitte nicht, weil man auf die Tränendrüse gedrückt bekommt, schau mal, was mit Deinem Körper noch für Gutes getan werden kannst. Darauf pfeiffe ich, wenn ich tot bin!!!

Vielleicht würde ich es machen, wenn meine Angehörigen dafür einen Batzen Geld bekämen. Sonst nicht.


Ich spende keine Organe, weil ich denke ich wäre es irgendwem schuldig. Ich tue es, weil ich weiß, dass meine Organe noch nach meinem Tod, also über meine jämmerliche Existenz hinaus, einen Nutzen haben können. Warum sollte ich denen, die diesen Nutz dann nießen es nicht gönnen? Bin doch eh krepiert. (noch ein schönes Wort.) Cool
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Beitrag(#1388488) Verfasst am: 07.11.2009, 14:15    Titel: Antworten mit Zitat

Rasmus hat folgendes geschrieben:







Äh ... "man" ist tot, wenn die Frage relevant wird. Es ist schon falsch, hier überhaupt noch von dürfen oder müssen zu reden. Ein Leichnam muss, darf, kann oder will nichts.


Falsch.
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Zeitreisender
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Beitrag(#1388491) Verfasst am: 07.11.2009, 14:20    Titel: Antworten mit Zitat

@ Rasmus: Falsch ist Deine Aussage, die Frage wäre erst relevant, wenn man tot ist.

Wozu unterhalten wir uns denn jetzt darüber überhaupt?

Wenn ein Toter überhaupt keine Rechte mehr hat, wozu gibt es denn dann ein Testament?

Und wenn wirklich nur so wenige Organe spenden möchten, dann ist es eben so. Jeder hat die Freiheit, selbst zu entscheiden. Ob Dir das nun paßt oder nicht.
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Rasmus
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Beitrag(#1388524) Verfasst am: 07.11.2009, 15:15    Titel: Antworten mit Zitat

Zeitreisender hat folgendes geschrieben:
@ Rasmus: Falsch ist Deine Aussage, die Frage wäre erst relevant, wenn man tot ist.


Wieso sollte sie vorher relevant sein?

Zitat:
Wozu unterhalten wir uns denn jetzt darüber überhaupt?


Weil Menschen sterben, weil andere Menschen meinen, sie müssten ihre Organe behalten, nachdem sie schon tod sind.

Zitat:
Wenn ein Toter überhaupt keine Rechte mehr hat, wozu gibt es denn dann ein Testament?


Nenn' mir drei tote Personen, die ihre Rechte noch eingeklagt hätten ...

Zitat:
Und wenn wirklich nur so wenige Organe spenden möchten, dann ist es eben so. Jeder hat die Freiheit, selbst zu entscheiden. Ob Dir das nun paßt oder nicht.


Du sagst dann bescheid, wenn du sowas wie ein Argument hast, ja? Danke!

Es passt mir nicht! Es gibt eigentlich keinen Grund, Organe nicht schlicht ohne Rückfrage und ohne Eiuspruchsmöglichkeiot zu entnehmen.
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esme
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Beitrag(#1388538) Verfasst am: 07.11.2009, 15:43    Titel: Antworten mit Zitat

Zeitreisender hat folgendes geschrieben:

Und wenn wirklich nur so wenige Organe spenden möchten, dann ist es eben so. Jeder hat die Freiheit, selbst zu entscheiden. Ob Dir das nun paßt oder nicht.


Und wie erklärst du dir, dass in Ländern mit opt-out-System so gut wie niemand das opt-out in Anspruch nimmt?
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Gunkl über Intelligent Design:
Da hat sich die Kirche beim Rückzugsgefecht noch einmal grandios verstolpert und jetzt wollen sie auch noch Haltungsnoten für die argumentative Brez'n, die sie da gerissen haben.
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