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Das Internet Forum -eine aussterbende Gattung?!
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closeman
Leistungsträger



Anmeldungsdatum: 27.11.2007
Beiträge: 1481

Beitrag(#1390879) Verfasst am: 12.11.2009, 22:07    Titel: Das Internet Forum -eine aussterbende Gattung?! Antworten mit Zitat

Vielleicht ist es ja auch noch anderen aufgefallen: Internet - Diskussionen verschieben sich mehr und mehr in Twitter Kurzdarstellungen oder 'blogs'. Die guten alten Foren werden entweder geschlossen oder so hart reglementiert, das User nicht mal mehr Themen eröffnen können. D.h. im besten Fall geben die Betreiber Themen vor und lassen dann vielleicht noch vorsortierte Kommentare zu.

Mein Eindruck: Die Art von Forum die vor einigen Jahren noch selbstverständlich war, wird immer weniger. Ist das nur mein subjektiver Blick auf diese Internetplattformen oder habt ihr ähnliche Erfahrungen gemacht?
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moritura
pan narrans



Anmeldungsdatum: 01.12.2003
Beiträge: 1358
Wohnort: Berlin

Beitrag(#1390892) Verfasst am: 12.11.2009, 22:27    Titel: Antworten mit Zitat

Eigentlich erinnern mich die blogs eher an die Zeit vor den Foren. Als die meisten eine Homepage hatten, die sie in mehr oder weniger häufigen Abständen pflegten (mit Texten, soviele grafische Möglichkeiten gab es noch gar nicht) oder das usenet.

Was für Foren sicher problematisch ist, sind die immer stärkeren gesetzlichen Regelungen, die den Forenbetreiber immer mehr in Haftung für die Inhalte nehmen. In einem blog schreibt ja nur der Eigentümer selber. Das ist rechtlich einfacher und administratorisch weniger aufwändig.
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esme
lebt ohne schützende Gänsefüßchen.



Anmeldungsdatum: 12.06.2005
Beiträge: 5667

Beitrag(#1390894) Verfasst am: 12.11.2009, 22:34    Titel: Antworten mit Zitat

Ich habe dieselbe Erfahrung gemacht. Zwei andere Foren, in denen ich zu Hause war, sind hauptsächlich durch Blogs eingegangen, die aber keinen Dialog bieten.
_________________
Gunkl über Intelligent Design:
Da hat sich die Kirche beim Rückzugsgefecht noch einmal grandios verstolpert und jetzt wollen sie auch noch Haltungsnoten für die argumentative Brez'n, die sie da gerissen haben.
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closeman
Leistungsträger



Anmeldungsdatum: 27.11.2007
Beiträge: 1481

Beitrag(#1390897) Verfasst am: 12.11.2009, 22:42    Titel: Antworten mit Zitat

Soweit das eine oder andere Forum überhaupt noch existiert wird dort hauptsächlich Smalltalk betrieben. 'Was kochen wir Heute', 'Haustiere' oder 'was mag ich' - Themen sind noch die zulässigen Top Ten. Alles andere wird mehr oder weniger verbannt.

In der Kommentarfunktion von Tageszeitungen finden noch kontroverse Debatten zu einzelnen Artikeln statt, aber das war's dann auch schon. Soblad diese Kommentare eine 'kritische Masse' erreicht haben, wird auch diese Diskussion beendet.
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esme
lebt ohne schützende Gänsefüßchen.



Anmeldungsdatum: 12.06.2005
Beiträge: 5667

Beitrag(#1390898) Verfasst am: 12.11.2009, 22:46    Titel: Antworten mit Zitat

In meinen Foren beendet niemand die Diskussion, die Leute kommen einfach immer weniger, weil sie ihre Blogs schreiben und dann kommen sie noch weniger, weil im Forum nichts los ist.
_________________
Gunkl über Intelligent Design:
Da hat sich die Kirche beim Rückzugsgefecht noch einmal grandios verstolpert und jetzt wollen sie auch noch Haltungsnoten für die argumentative Brez'n, die sie da gerissen haben.
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closeman
Leistungsträger



Anmeldungsdatum: 27.11.2007
Beiträge: 1481

Beitrag(#1390921) Verfasst am: 12.11.2009, 23:05    Titel: Antworten mit Zitat

esme hat folgendes geschrieben:
In meinen Foren beendet niemand die Diskussion, die Leute kommen einfach immer weniger, weil sie ihre Blogs schreiben und dann kommen sie noch weniger, weil im Forum nichts los ist.


Ja, genau das habe ich in letzter Zeit auch beobachtet. Wird ein Thema zu 'heikel' schläft es entweder sowieso ein oder es wird geschlossen
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nihil
nothing



Anmeldungsdatum: 19.06.2007
Beiträge: 661

Beitrag(#1391332) Verfasst am: 13.11.2009, 21:55    Titel: Antworten mit Zitat

Als ich vor 10 Jahren ins Netz ging, habe ich auch wesentlich mehr geschrieben als heute.
Damals war das unheimlich faszinierend, dass es neben dem out- auch einen input gab.
Neu im Netz wird hier keiner sein; es gibt mittlerweile sicher eine Schreib- (und auch Lesefaulheit - schnell mal drüberscrollen).
4 Sätze sind für mich auch schon Rekord. Traurig
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Fluse
KLERIKERFEINDIN



Anmeldungsdatum: 27.10.2003
Beiträge: 2034
Wohnort: Niedersachsen

Beitrag(#1391359) Verfasst am: 13.11.2009, 22:37    Titel: Antworten mit Zitat

Kann auch möglichlerweise daran liegen, daß man in mehr Foren etc. atkiv sich angemeldet hat!?
Auch ben Überinformation einfach keine Lust oder Zeit hat, sich dazu immer zu melden!
Ich merke es seit einem Jahr Extrem, mache den PC kaum noch an. Weil ich Probleme mit einem Katzenbaby hatte, fuhr ich den PC nur noch hoch!

Gruß Fluse
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Die Bibel ist ein HIRNWEICHSPÜLER und HIRNWEISSFÄRBER mit
Extra Sündenlösekraft und Weissfärbekraft ( Magnusfe)

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vrolijke
Bekennender Pantheist
Moderator



Anmeldungsdatum: 15.03.2007
Beiträge: 46732
Wohnort: Stuttgart

Beitrag(#1391374) Verfasst am: 13.11.2009, 22:50    Titel: Antworten mit Zitat

Ich betrachte das hier als mein virtueller Stammtisch.

Was viel mehr nachgelassen hat, sind Einträge in "Gästebücher". Ich glaub, ich werde meins demnächs tatsächlich löschen. Da schreibt ja eh keiner rein.
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Glück ist kein Geschenk der Götter; es ist die Frucht der inneren Einstellung.
Erich Fromm

Sich stets als unschuldiges Opfer äußerer Umstände oder anderer Menschen anzusehen ist die perfekte Strategie für lebenslanges Unglücklichsein.

Grenzen geben einem die Illusion, das Böse kommt von draußen
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Fluse
KLERIKERFEINDIN



Anmeldungsdatum: 27.10.2003
Beiträge: 2034
Wohnort: Niedersachsen

Beitrag(#1391380) Verfasst am: 13.11.2009, 22:55    Titel: Antworten mit Zitat

Im Gästebuch sich zu verewigen , muß kein Zwag sein, um guten kontakt zu haben!+Gruß Fluse
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closeman
Leistungsträger



Anmeldungsdatum: 27.11.2007
Beiträge: 1481

Beitrag(#1391429) Verfasst am: 13.11.2009, 23:42    Titel: Antworten mit Zitat

Die Plattformen, auf denen freier Meinungsaustausch möglich war, werden weniger. Die Möglichkeiten, sich im Netz auszutauschen -ohne auf Reglements und Zensur Rücksicht zu nehmen- werden weniger. 'Virtuelle Stammtische' sind zwar gefragt, werden aber immer weniger angeboten. Viele Blogs sind anstrengend zu lesen und schlecht strukturiert. Twitter u.ä. Plattformen reduzieren den Meinungsaustausch auf max. 200 Zeichen und knüpfen an SMS Belanglosigkeiten an.
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vrolijke
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Moderator



Anmeldungsdatum: 15.03.2007
Beiträge: 46732
Wohnort: Stuttgart

Beitrag(#1391435) Verfasst am: 13.11.2009, 23:45    Titel: Antworten mit Zitat

closeman hat folgendes geschrieben:
Die Plattformen, auf denen freier Meinungsaustausch möglich war, werden weniger. Die Möglichkeiten, sich im Netz auszutauschen -ohne auf Reglements und Zensur Rücksicht zu nehmen- werden weniger. 'Virtuelle Stammtische' sind zwar gefragt, werden aber immer weniger angeboten. Viele Blogs sind anstrengend zu lesen und schlecht strukturiert. Twitter u.ä. Plattformen reduzieren den Meinungsaustausch auf max. 200 Zeichen und knüpfen an SMS Belanglosigkeiten an.


Gewisse Regularien und Netiquette brauchts schon, damit es nicht in Klamotte ausartet!
Ich finde dieses Forum (fast) optimal geführt.
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Critic
oberflächlich



Anmeldungsdatum: 22.07.2003
Beiträge: 16338
Wohnort: Arena of Air

Beitrag(#1391442) Verfasst am: 13.11.2009, 23:51    Titel: Antworten mit Zitat

Es ist ja eine ganze Menge an mir vorbeigegangen: Mit dem Mobiltelefon kann man eine ganze Menge machen, aber ich telefoniere damit kaum. Gesimst habe ich im wesentlichen, um mir kurze Gedankeneinfälle zu notieren, die in der Form aber auch niemanden sonst angehen - also nix verschicken oder twittern. Meine zwei E-Mail-Adressen, auf denen sich überhaupt etwas Relevantes tut, überprüfe ich im Schnitt einmal am Tag (oder auch gar nicht). Und in der Regel äußere ich mich auch nicht zu Themen, bevor ich nicht mindestens eine Woche darüber recherchiert habe...
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"Die Pentagon-Gang wird in der Liste der Terrorgruppen geführt"

Dann bin ich halt bekloppt. Mit den Augen rollen

"Wahrheit läßt sich nicht zeigen, nur erfinden." (Max Frisch)
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vrolijke
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Moderator



Anmeldungsdatum: 15.03.2007
Beiträge: 46732
Wohnort: Stuttgart

Beitrag(#1391464) Verfasst am: 14.11.2009, 00:07    Titel: Antworten mit Zitat

Critic hat folgendes geschrieben:
Es ist ja eine ganze Menge an mir vorbeigegangen: Mit dem Mobiltelefon kann man eine ganze Menge machen, aber ich telefoniere damit kaum. Gesimst habe ich im wesentlichen, um mir kurze Gedankeneinfälle zu notieren, die in der Form aber auch niemanden sonst angehen - also nix verschicken oder twittern. Meine zwei E-Mail-Adressen, auf denen sich überhaupt etwas Relevantes tut, überprüfe ich im Schnitt einmal am Tag (oder auch gar nicht). Und in der Regel äußere ich mich auch nicht zu Themen, bevor ich nicht mindestens eine Woche darüber recherchiert habe...


Ich gehöre zu den Typen, die lieber ab und zu mal auf die schnauze fliegen, als daß sie sich vor lauter Zurückhaltung vergessen zu leben.
Leben ist Straucheln und wieder aufstehen.
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closeman
Leistungsträger



Anmeldungsdatum: 27.11.2007
Beiträge: 1481

Beitrag(#1391469) Verfasst am: 14.11.2009, 00:12    Titel: Antworten mit Zitat

vrolijke hat folgendes geschrieben:
closeman hat folgendes geschrieben:
Die Plattformen, auf denen freier Meinungsaustausch möglich war, werden weniger. Die Möglichkeiten, sich im Netz auszutauschen -ohne auf Reglements und Zensur Rücksicht zu nehmen- werden weniger. 'Virtuelle Stammtische' sind zwar gefragt, werden aber immer weniger angeboten. Viele Blogs sind anstrengend zu lesen und schlecht strukturiert. Twitter u.ä. Plattformen reduzieren den Meinungsaustausch auf max. 200 Zeichen und knüpfen an SMS Belanglosigkeiten an.


Gewisse Regularien und Netiquette brauchts schon, damit es nicht in Klamotte ausartet!
Ich finde dieses Forum (fast) optimal geführt.


Jo. Von diesem Forum war ja auch nicht die Rede. Diverse andere Foren verschwinden aber nach und nach. Vielleicht auch deshalb, weil die Pflege von Regularien und 'Netiquette' (echtes Neudeutsch), viel Mühe macht und immer mehr rechtliche Einschränkungen das Betreiben eines Forums schwierig machen.
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Skeptiker
"I can't breathe!"



Anmeldungsdatum: 14.01.2005
Beiträge: 16834
Wohnort: 129 Goosebumpsville

Beitrag(#1391476) Verfasst am: 14.11.2009, 00:17    Titel: Re: Das Internet Forum -eine aussterbende Gattung?! Antworten mit Zitat

closeman hat folgendes geschrieben:
Vielleicht ist es ja auch noch anderen aufgefallen: Internet - Diskussionen verschieben sich mehr und mehr in Twitter Kurzdarstellungen oder 'blogs'. Die guten alten Foren werden entweder geschlossen oder so hart reglementiert, das User nicht mal mehr Themen eröffnen können. D.h. im besten Fall geben die Betreiber Themen vor und lassen dann vielleicht noch vorsortierte Kommentare zu.

Mein Eindruck: Die Art von Forum die vor einigen Jahren noch selbstverständlich war, wird immer weniger. Ist das nur mein subjektiver Blick auf diese Internetplattformen oder habt ihr ähnliche Erfahrungen gemacht?


Nun, aus meiner Sicht ist es so:

Die Menschen in Deutschland haben nichts zu sagen.

Das heisst: Sie können sagen, was sie wollen. Es ändert nichts.

Sie können auch in Internetforen schreiben, was sie wollen. Es hat keine Bedeutung, weil die staatliche Kontrolle verhindern wird, dass es eine Wirkung entfaltet.

So ist alles eingekästelt und die Menschen dürfen "wirken" in dafür vorgesehen Kästchen. Darin mag es vielfach "Freiheit" geben.

Aber das ist natürlich nicht das, was die Menschen sich wünschen.

So wie ein Motor, der nicht an ein Fahrwerk gekuppelt ist, nur im Leerlauf dreht und unnötig Energie verbraucht, so ist auch ein Diskussonsforum, in dem sowieso nichts Reales verändert werden kann, in dem nichts entschieden wird, wie ein Motor im Leerlauf, der sich um sich selber dreht.

Wenn man eines hoffentlich nahen Tages auf der Welt Diskussionsforen einrichtet, welche gekoppelt sind an die politischen und ökonomischen Parameter, dann werden sie aufblühen, wie wilde, ungezügelte Blumen und Bäume aus der Tiefe der menschlichen Schöpferkraft.

Ich denke, Menschen wollen nicht einfach schwätzen in den Tag oder in die Nacht hinein, wo die Stimme verhallt und sich verliert in kleinen, unbedeutenden Gassen ...-

Skeptiker
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Das ist Postmoderne Ideologie! Psychologe und Philosoph analysieren RASSISMUS-Video

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AdvocatusDiaboli
Öffentlicher Mobber



Anmeldungsdatum: 12.08.2003
Beiträge: 26397
Wohnort: München

Beitrag(#1391485) Verfasst am: 14.11.2009, 00:23    Titel: Re: Das Internet Forum -eine aussterbende Gattung?! Antworten mit Zitat

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
closeman hat folgendes geschrieben:
Vielleicht ist es ja auch noch anderen aufgefallen: Internet - Diskussionen verschieben sich mehr und mehr in Twitter Kurzdarstellungen oder 'blogs'. Die guten alten Foren werden entweder geschlossen oder so hart reglementiert, das User nicht mal mehr Themen eröffnen können. D.h. im besten Fall geben die Betreiber Themen vor und lassen dann vielleicht noch vorsortierte Kommentare zu.

Mein Eindruck: Die Art von Forum die vor einigen Jahren noch selbstverständlich war, wird immer weniger. Ist das nur mein subjektiver Blick auf diese Internetplattformen oder habt ihr ähnliche Erfahrungen gemacht?


Nun, aus meiner Sicht ist es so:

Die Menschen in Deutschland haben nichts zu sagen.

Das heisst: Sie können sagen, was sie wollen. Es ändert nichts.

Sie können auch in Internetforen schreiben, was sie wollen. Es hat keine Bedeutung, weil die staatliche Kontrolle verhindern wird, dass es eine Wirkung entfaltet.

So ist alles eingekästelt und die Menschen dürfen "wirken" in dafür vorgesehen Kästchen. Darin mag es vielfach "Freiheit" geben.

Aber das ist natürlich nicht das, was die Menschen sich wünschen.

So wie ein Motor, der nicht an ein Fahrwerk gekuppelt ist, nur im Leerlauf dreht und unnötig Energie verbraucht, so ist auch ein Diskussonsforum, in dem sowieso nichts Reales verändert werden kann, in dem nichts entschieden wird, wie ein Motor im Leerlauf, der sich um sich selber dreht.

Wenn man eines hoffentlich nahen Tages auf der Welt Diskussionsforen einrichtet, welche gekoppelt sind an die politischen und ökonomischen Parameter, dann werden sie aufblühen, wie wilde, ungezügelte Blumen und Bäume aus der Tiefe der menschlichen Schöpferkraft.

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Triggerwarnung: Der toxische Addi hat gepostet. Oh, zu spät, Sie haben das schon gelesen.
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armer schlucker
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Anmeldungsdatum: 09.01.2009
Beiträge: 1233
Wohnort: wo die Hosen Husen haßen und die Hasen Hosen haßen

Beitrag(#1391486) Verfasst am: 14.11.2009, 00:25    Titel: Antworten mit Zitat

sehr schön gesagt! Daumen hoch!

es gibt ja zum Glück auch noch Praktiker-Foren, wo man sich über Dinge austauschen kann, die man selber beeinflussen kann
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Die Philosophen haben die Welt verschieden interpretiert, es kommt aber darauf an, sie zu verschonen!
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sehr gut
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Anmeldungsdatum: 05.08.2007
Beiträge: 14852

Beitrag(#1391489) Verfasst am: 14.11.2009, 00:26    Titel: Antworten mit Zitat

Critic hat folgendes geschrieben:
Und in der Regel äußere ich mich auch nicht zu Themen, bevor ich nicht mindestens eine Woche darüber recherchiert habe...

Geschockt

(Cool, mal schauen wie/ob du in den 9/11-Themen geschrieben hast)
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vrolijke
Bekennender Pantheist
Moderator



Anmeldungsdatum: 15.03.2007
Beiträge: 46732
Wohnort: Stuttgart

Beitrag(#1391498) Verfasst am: 14.11.2009, 00:32    Titel: Re: Das Internet Forum -eine aussterbende Gattung?! Antworten mit Zitat

Realitätsflüchtling hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
closeman hat folgendes geschrieben:
Vielleicht ist es ja auch noch anderen aufgefallen: Internet - Diskussionen verschieben sich mehr und mehr in Twitter Kurzdarstellungen oder 'blogs'. Die guten alten Foren werden entweder geschlossen oder so hart reglementiert, das User nicht mal mehr Themen eröffnen können. D.h. im besten Fall geben die Betreiber Themen vor und lassen dann vielleicht noch vorsortierte Kommentare zu.

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Nun, aus meiner Sicht ist es so:

Die Menschen in Deutschland haben nichts zu sagen.

Das heisst: Sie können sagen, was sie wollen. Es ändert nichts.

Sie können auch in Internetforen schreiben, was sie wollen. Es hat keine Bedeutung, weil die staatliche Kontrolle verhindern wird, dass es eine Wirkung entfaltet.

So ist alles eingekästelt und die Menschen dürfen "wirken" in dafür vorgesehen Kästchen. Darin mag es vielfach "Freiheit" geben.

Aber das ist natürlich nicht das, was die Menschen sich wünschen.

So wie ein Motor, der nicht an ein Fahrwerk gekuppelt ist, nur im Leerlauf dreht und unnötig Energie verbraucht, so ist auch ein Diskussonsforum, in dem sowieso nichts Reales verändert werden kann, in dem nichts entschieden wird, wie ein Motor im Leerlauf, der sich um sich selber dreht.

Wenn man eines hoffentlich nahen Tages auf der Welt Diskussionsforen einrichtet, welche gekoppelt sind an die politischen und ökonomischen Parameter, dann werden sie aufblühen, wie wilde, ungezügelte Blumen und Bäume aus der Tiefe der menschlichen Schöpferkraft.

Ich denke, Menschen wollen nicht einfach schwätzen in den Tag oder in die Nacht hinein, wo die Stimme verhallt und sich verliert in kleinen, unbedeutenden Gassen ...-

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Das wollt ich auch gerade schreiben. Furchbar!
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closeman
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Anmeldungsdatum: 27.11.2007
Beiträge: 1481

Beitrag(#1391518) Verfasst am: 14.11.2009, 00:49    Titel: Re: Das Internet Forum -eine aussterbende Gattung?! Antworten mit Zitat

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
closeman hat folgendes geschrieben:
Vielleicht ist es ja auch noch anderen aufgefallen: Internet - Diskussionen verschieben sich mehr und mehr in Twitter Kurzdarstellungen oder 'blogs'. Die guten alten Foren werden entweder geschlossen oder so hart reglementiert, das User nicht mal mehr Themen eröffnen können. D.h. im besten Fall geben die Betreiber Themen vor und lassen dann vielleicht noch vorsortierte Kommentare zu.

Mein Eindruck: Die Art von Forum die vor einigen Jahren noch selbstverständlich war, wird immer weniger. Ist das nur mein subjektiver Blick auf diese Internetplattformen oder habt ihr ähnliche Erfahrungen gemacht?


Nun, aus meiner Sicht ist es so:

Die Menschen in Deutschland haben nichts zu sagen.

Das heisst: Sie können sagen, was sie wollen. Es ändert nichts.

Sie können auch in Internetforen schreiben, was sie wollen. Es hat keine Bedeutung, weil die staatliche Kontrolle verhindern wird, dass es eine Wirkung entfaltet.

So ist alles eingekästelt und die Menschen dürfen "wirken" in dafür vorgesehen Kästchen. Darin mag es vielfach "Freiheit" geben.

Aber das ist natürlich nicht das, was die Menschen sich wünschen.

So wie ein Motor, der nicht an ein Fahrwerk gekuppelt ist, nur im Leerlauf dreht und unnötig Energie verbraucht, so ist auch ein Diskussonsforum, in dem sowieso nichts Reales verändert werden kann, in dem nichts entschieden wird, wie ein Motor im Leerlauf, der sich um sich selber dreht.

Wenn man eines hoffentlich nahen Tages auf der Welt Diskussionsforen einrichtet, welche gekoppelt sind an die politischen und ökonomischen Parameter, dann werden sie aufblühen, wie wilde, ungezügelte Blumen und Bäume aus der Tiefe der menschlichen Schöpferkraft.

Ich denke, Menschen wollen nicht einfach schwätzen in den Tag oder in die Nacht hinein, wo die Stimme verhallt und sich verliert in kleinen, unbedeutenden Gassen ...-

Skeptiker


Hallo Skeptiker,

es ist 'aweng' aus der Mode gekommen, aber ich danke für deinen Beitrag.

Neudeutsch: 'Zustimm'.

Inzwischen verkommen die Kommentarfunktionen tatsächlich zu reinen 'Quatschbuden'. Man kann darüber spekulieren, ob dahinter eine Absicht steckt oder ob es allein eine Ventilfunktion hat sich noch im www. auszutauschen.

Ich gebe hier auch nur meinen subjektiven Eindruck wieder. Vor wenigen Jahren war es noch ein 'must' dass auch der letzte Ortsverein ein Forum ins Netz stellte um Diskussionen anzuregen und ein Feedback für die eigene Arbeit zu bekommen. Das war eine sehr positive Entwicklung, weil der 'Stammtisch' eine Öffentlichkeit bekam. Jeder konnte mitlesen und ggf. auch mitdiskutieren.

Erst die Notwendigkeit einer Moderation machte vielen dieser Plattformen den Garaus. An Stammtischen geht es eben nicht immer politisch korrekt zu. Solange diese Plattformen frei und offen waren hatten sie auch Rückwirkung, weil sie -im Gegensatz zu Leserbriefen- unzensiert waren.

Mir fehlt das. Spazialistenforen für Klagen und Düfte oder Modellbau gibt es nach wie vor. Wer das braucht findet genug davon. Der von dir festgestellte Leerlauf findet zunehmend in den letzten 2 - 3 Jahren statt, und genau das ist mein Thema in diesem Thread. Aus dem Leerlauf resultiert nämlich keine Rückkopplung mehr in das Alltagleben (ND: 'real Life').
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vrolijke
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Moderator



Anmeldungsdatum: 15.03.2007
Beiträge: 46732
Wohnort: Stuttgart

Beitrag(#1391520) Verfasst am: 14.11.2009, 00:57    Titel: Re: Das Internet Forum -eine aussterbende Gattung?! Antworten mit Zitat

closeman hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
closeman hat folgendes geschrieben:
Vielleicht ist es ja auch noch anderen aufgefallen: Internet - Diskussionen verschieben sich mehr und mehr in Twitter Kurzdarstellungen oder 'blogs'. Die guten alten Foren werden entweder geschlossen oder so hart reglementiert, das User nicht mal mehr Themen eröffnen können. D.h. im besten Fall geben die Betreiber Themen vor und lassen dann vielleicht noch vorsortierte Kommentare zu.

Mein Eindruck: Die Art von Forum die vor einigen Jahren noch selbstverständlich war, wird immer weniger. Ist das nur mein subjektiver Blick auf diese Internetplattformen oder habt ihr ähnliche Erfahrungen gemacht?


Nun, aus meiner Sicht ist es so:

Die Menschen in Deutschland haben nichts zu sagen.

Das heisst: Sie können sagen, was sie wollen. Es ändert nichts.

Sie können auch in Internetforen schreiben, was sie wollen. Es hat keine Bedeutung, weil die staatliche Kontrolle verhindern wird, dass es eine Wirkung entfaltet.

So ist alles eingekästelt und die Menschen dürfen "wirken" in dafür vorgesehen Kästchen. Darin mag es vielfach "Freiheit" geben.

Aber das ist natürlich nicht das, was die Menschen sich wünschen.

So wie ein Motor, der nicht an ein Fahrwerk gekuppelt ist, nur im Leerlauf dreht und unnötig Energie verbraucht, so ist auch ein Diskussonsforum, in dem sowieso nichts Reales verändert werden kann, in dem nichts entschieden wird, wie ein Motor im Leerlauf, der sich um sich selber dreht.

Wenn man eines hoffentlich nahen Tages auf der Welt Diskussionsforen einrichtet, welche gekoppelt sind an die politischen und ökonomischen Parameter, dann werden sie aufblühen, wie wilde, ungezügelte Blumen und Bäume aus der Tiefe der menschlichen Schöpferkraft.

Ich denke, Menschen wollen nicht einfach schwätzen in den Tag oder in die Nacht hinein, wo die Stimme verhallt und sich verliert in kleinen, unbedeutenden Gassen ...-

Skeptiker


Hallo Skeptiker,

es ist 'aweng' aus der Mode gekommen, aber ich danke für deinen Beitrag.

Neudeutsch: 'Zustimm'.

Inzwischen verkommen die Kommentarfunktionen tatsächlich zu reinen 'Quatschbuden'. Man kann darüber spekulieren, ob dahinter eine Absicht steckt oder ob es allein eine Ventilfunktion hat sich noch im www. auszutauschen.

Ich gebe hier auch nur meinen subjektiven Eindruck wieder. Vor wenigen Jahren war es noch ein 'must' dass auch der letzte Ortsverein ein Forum ins Netz stellte um Diskussionen anzuregen und ein Feedback für die eigene Arbeit zu bekommen. Das war eine sehr positive Entwicklung, weil der 'Stammtisch' eine Öffentlichkeit bekam. Jeder konnte mitlesen und ggf. auch mitdiskutieren.

Erst die Notwendigkeit einer Moderation machte vielen dieser Plattformen den Garaus. An Stammtischen geht es eben nicht immer politisch korrekt zu. Solange diese Plattformen frei und offen waren hatten sie auch Rückwirkung, weil sie -im Gegensatz zu Leserbriefen- unzensiert waren.

Mir fehlt das. Spazialistenforen für Klagen und Düfte oder Modellbau gibt es nach wie vor. Wer das braucht findet genug davon. Der von dir festgestellte Leerlauf findet zunehmend in den letzten 2 - 3 Jahren statt, und genau das ist mein Thema in diesem Thread. Aus dem Leerlauf resultiert nämlich keine Rückkopplung mehr in das Alltagleben (ND: 'real Life').


Es ist schon komisch, daß sich niemand nach Meinungen von "Weltverbesserer" richtet. Das kommt, daß die Welt nur in kleinen Schritten geändert wird. Was Skeptiker vorschwebt, ist eine Welt nach "seinen" Vorstellungen. Von der Pike auf alles neu. Das will einfach niemand haben. Egal wie oft er das sich und andern versucht einzureden.
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closeman
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Anmeldungsdatum: 27.11.2007
Beiträge: 1481

Beitrag(#1391533) Verfasst am: 14.11.2009, 01:07    Titel: Antworten mit Zitat

@vrolijke:

Da ich nicht weiß welche Fehden zwischen den einzelnen Freigeistern hier laufen, hab' ich Skeptikers Beitrag einfach so gelesen und aufgenommen, wie er/sie/es ihn geschrieben hat und fand darin vieles, dem ich zustimmen kann. Zum Thema hat Skeptiker einiges geschrieben was der Kultur von Internet Foren gerecht wird.
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vrolijke
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Anmeldungsdatum: 15.03.2007
Beiträge: 46732
Wohnort: Stuttgart

Beitrag(#1391541) Verfasst am: 14.11.2009, 01:20    Titel: Antworten mit Zitat

closeman hat folgendes geschrieben:
@vrolijke:

Da ich nicht weiß welche Fehden zwischen den einzelnen Freigeistern hier laufen, hab' ich Skeptikers Beitrag einfach so gelesen und aufgenommen, wie er/sie/es ihn geschrieben hat und fand darin vieles, dem ich zustimmen kann. Zum Thema hat Skeptiker einiges geschrieben was der Kultur von Internet Foren gerecht wird.


Ich mag nun mal nicht solche pesimistische "Weltverbesserer". Tschuldigung. Nimms nicht persönlich. Das wiederholt sich immer wieder.
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Glück ist kein Geschenk der Götter; es ist die Frucht der inneren Einstellung.
Erich Fromm

Sich stets als unschuldiges Opfer äußerer Umstände oder anderer Menschen anzusehen ist die perfekte Strategie für lebenslanges Unglücklichsein.

Grenzen geben einem die Illusion, das Böse kommt von draußen
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closeman
Leistungsträger



Anmeldungsdatum: 27.11.2007
Beiträge: 1481

Beitrag(#1391545) Verfasst am: 14.11.2009, 01:23    Titel: Antworten mit Zitat

vrolijke hat folgendes geschrieben:
closeman hat folgendes geschrieben:
@vrolijke:

Da ich nicht weiß welche Fehden zwischen den einzelnen Freigeistern hier laufen, hab' ich Skeptikers Beitrag einfach so gelesen und aufgenommen, wie er/sie/es ihn geschrieben hat und fand darin vieles, dem ich zustimmen kann. Zum Thema hat Skeptiker einiges geschrieben was der Kultur von Internet Foren gerecht wird.


Ich mag nun mal nicht solche pesimistische "Weltverbesserer". Tschuldigung. Nimms nicht persönlich. Das wiederholt sich immer wieder.


Hab' ich auch nicht persönlich genommen. Die Aussage von Skeptiker fand' ich aber auch nicht verkehrt.
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esme
lebt ohne schützende Gänsefüßchen.



Anmeldungsdatum: 12.06.2005
Beiträge: 5667

Beitrag(#1391556) Verfasst am: 14.11.2009, 01:42    Titel: Re: Das Internet Forum -eine aussterbende Gattung?! Antworten mit Zitat

Skeptiker hat folgendes geschrieben:

Ich denke, Menschen wollen nicht einfach schwätzen in den Tag oder in die Nacht hinein, wo die Stimme verhallt und sich verliert in kleinen, unbedeutenden Gassen ...-


Unabhängig von deiner politischen Meinung glaube ich, dass du mit diesem Satz sehr unrecht hast.
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Gunkl über Intelligent Design:
Da hat sich die Kirche beim Rückzugsgefecht noch einmal grandios verstolpert und jetzt wollen sie auch noch Haltungsnoten für die argumentative Brez'n, die sie da gerissen haben.
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Critic
oberflächlich



Anmeldungsdatum: 22.07.2003
Beiträge: 16338
Wohnort: Arena of Air

Beitrag(#1391571) Verfasst am: 14.11.2009, 02:24    Titel: Antworten mit Zitat

sehr gut hat folgendes geschrieben:
Critic hat folgendes geschrieben:
Und in der Regel äußere ich mich auch nicht zu Themen, bevor ich nicht mindestens eine Woche darüber recherchiert habe...

Geschockt

(Cool, mal schauen wie/ob du in den 9/11-Themen geschrieben hast)


Es muß ja nicht immer gleich eine Diplomarbeit werden. Aber wenn ich keine Ahnung von Physik habe und Spezialisten dafür gerade versuchen, jemandem die Relativitätstheorie zu erklären, der diese "ergebnisoffen diskutieren" will, dann würde eine Einlassung ohne Ahnung die Sache ja nur noch weiter erschweren...

Und andererseits beeinflußt die Quellenauswahl die letztliche Meinung des Auswertenden auch.
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Dann bin ich halt bekloppt. Mit den Augen rollen

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DeHerg
nun schon länger Ranglos



Anmeldungsdatum: 28.04.2007
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Wohnort: Rostock

Beitrag(#1391604) Verfasst am: 14.11.2009, 03:29    Titel: Antworten mit Zitat

closeman hat folgendes geschrieben:
Da ich nicht weiß welche Fehden zwischen den einzelnen Freigeistern hier laufen
es ist weniger eine Fehde sondern eher die Erkenntnis an was für Umstände er zwangsweise die Umsetzung dieser von dir wünschenswerten Vorstellung knüpft(denn früher oder später wird er wieder zu dem Punkt kommen wo er "erklärt"(eher proklamiert) das alle Probleme nur mit der kommunistischen Weltrevolution gelöst werden können und alles schlechte auf der Welt singulär auf den Kapitalismus zurückzuführen ist)
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Marcellinus
Outsider



Anmeldungsdatum: 27.05.2009
Beiträge: 7429

Beitrag(#1391673) Verfasst am: 14.11.2009, 12:23    Titel: Re: Das Internet Forum -eine aussterbende Gattung?! Antworten mit Zitat

closeman hat folgendes geschrieben:
Vielleicht ist es ja auch noch anderen aufgefallen: Internet - Diskussionen verschieben sich mehr und mehr in Twitter Kurzdarstellungen oder 'blogs'. Die guten alten Foren werden entweder geschlossen oder so hart reglementiert, das User nicht mal mehr Themen eröffnen können. D.h. im besten Fall geben die Betreiber Themen vor und lassen dann vielleicht noch vorsortierte Kommentare zu.

Mein Eindruck: Die Art von Forum die vor einigen Jahren noch selbstverständlich war, wird immer weniger. Ist das nur mein subjektiver Blick auf diese Internetplattformen oder habt ihr ähnliche Erfahrungen gemacht?

Könnte das einfach ein subjektives Problem sein? Könnte es sein, daß du früher mehr geschrieben hast als heute? Natürlich werden Foren moderiert. Ich kenn noch die alten unmoderierten Usenet Foren. Oh, oh. zwinkern Du kannst auch heute mehr Zeit in Foren verbringen, als gut tut. Wenn du z.B. hier nur die Hälfte aller Threads sorgfältig verfolgst, kommst du zu keinem anderen Hobby mehr. Und das wäre doch nicht gut, oder? Lachen
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Skeptiker
"I can't breathe!"



Anmeldungsdatum: 14.01.2005
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Beitrag(#1391704) Verfasst am: 14.11.2009, 14:13    Titel: Antworten mit Zitat

DeHerg hat folgendes geschrieben:
closeman hat folgendes geschrieben:
Da ich nicht weiß welche Fehden zwischen den einzelnen Freigeistern hier laufen
es ist weniger eine Fehde sondern eher die Erkenntnis an was für Umstände er zwangsweise die Umsetzung dieser von dir wünschenswerten Vorstellung knüpft(denn früher oder später wird er wieder zu dem Punkt kommen wo er "erklärt"(eher proklamiert) das alle Probleme nur mit der kommunistischen Weltrevolution gelöst werden können und alles schlechte auf der Welt singulär auf den Kapitalismus zurückzuführen ist)


Erst mal danke an Dich, closeman, für Dein inhaltliches Nachvollziehen und Deine Zustimmung.

Und an vrolijke und DeHerg: Ja, ich sprach von der allein schon objektiv beschränkten Funktion von öffentlichen Diskursen in einer Gesellschaft, wo inhaltliche Diskussionen über Themen der Zeit an sich überflüssig sind, weil die Bevölkerung sowieso von jeglicher Mitbestimmung und Mitgestaltung ausgeschlossen ist.

Ich war ja seit den Anfängen des längst geschlossenen taz-forums dort aktives Mitglied und auch Moderator, bis die taz kalte Füße bekommen hat, angesichts der Befürchtung, dass sie die ziemlich offenherzigen Diskussionen nicht mehr kontrollieren konnte. Damals hatte ich eine Art "Menschenrechts-Nettiquette" entworfen, als Leitfaden für moderative Eingriffe.

Nun, das half nichts und heute hat die taz nur noch einen Blog, wo nicht mehr diskutiert werden kann, sondern nur noch Monologe abgesondert werden können.

Ich vertrete ja die Philosophie der Auseinandersetzung, weil ich der Meinung bin, dass es ohne Auseinandersetzung keine Weiterentwicklung, keinen Fortschritt gibt. das bedeutet in Bezug auf Diskussionen: Wenn man nicht auf die Argumente des anderen eingeht, sondern nur a) seine eigene Meinung dagegen stellt ohne auf die andere zu achten und/oder b) nur guckt, was der andere sagt, aber nicht, wie er/sie es begründet, dann haben wir sozusagen die Diskussion als solche getötet, bevor sie ene Chance hatte, zu beginnen.

Da solche Blätter wie die taz sich mit vielen politisch und kulturell brisanten Themen befasst, könnte eine anschließende Diskussion der Artikel, so wie damals stattfand, manchmal doch einiges an weiteren Erkenntnissen zutage fördern. Aber auch andere Tageszeitung oder Fernsehsender verzichten auf Diskussionsforen oder kontrollieren diese auf sehr amteurhafte und politisch restriktive Weise. Schließlich muss man auch sehen, wie die Eigentümerverhältnisse bzw. Zusammensetzung der Rundfunkräte aussehen. Sie sehen übrigens i.d.R. nicht gut aus. Cool

Jedenfalls wissen die User, dass sie ohnehin eine bestimmte Rolle in der Gesellschaft zugeteilt bekommen haben. Und die besteht eben nicht darin, mitzureden an wichtigen gesellschaftlichen Themen im Sinne von Gehört-werden. Denn wenn die da oben Stimmungen ermitteln wollen, dann haben die ihre Umfrage-Institute und die machen das. Anschließend wird entschieden, wie man den Leuten das Schlechte "besser vermittelt", d.h. wie man noch besser lügt, um anschließend günstigere Umfrageergebnisse zu bekommen.

So viel also zur Stellung von (Internet- und anderen) Diskussionsforen in dieser Gesellschaft, wo alle Gewalt doch zumindest offiziell vom Volke ausgehen soll. Dieses darf reden, es darf schwätzen, sich sogar empören (- Holla! -), aber im Grunde ist die Unmündigkeit des Volkes festgezurrt und diejenigen, welche die relevanten Entscheidungen treffen, die ja die Bevölkerung und ihre Nachkommen direkt und nachhaltig betreffen (!), bewerten öffentliche Diskussionen, sofern sie angesichts dieser Zustände denn stattfinden als eine Art begleitendem Entengeschnatter.

Doch sie gehen mit dieser Entenfreiheit in dem Sinne hausieren, indem sie anderen Staaten, die nicht so wollen, wie die herrschende neoliberale Elite in D-Land, einen Verstoß gegen die *Meinungsfreiheit* (- hört, hört! -) und natürlich anderer *Menschenrechte* vorwerfen. Und wenn dasnicht aufhöre, dann gibt's statt 0,000001% "Entwicklunghilfe" vom BSP nur noch 0,000000000001%.

Und das Problem ist eben, dass zwar kritische Analysen in den Köpfen der Mitdiskutanten und Lesern etwas bewegen können, aber deren Lebensverhältnisse sind nicht immer so, dass dies dann auch eine praktische Relevanz antfalten könnte, die über das eigene Wohnzimmer oder die eigene Parzelle hinaus ginge.

Deshalb können sich fruchtbare und engagierte, gesellschaftsweite Debatten eigentlich nur dann richtig entfalten, wenn es parallel dazu auch gesellschaftliche Emanzipationsbewegungen gibt, welche die demokratischen Handlungsräume der Bevölkerung entscheidend erweitern, etwa in Form einer demokratischen Kontrolle der Politik, der Justiz, der Exekutive und weiterer Institutionen mit allem, was dazu gehört (z.B. Transparenz, unabhängige Expertisen, Vetorechte, etc.).

Solange sich im RL nichts, aber auch gar nichts bewegt, zeigen gesellschaftliche Diskussionen die charakteristische Eigenschaft, sich ewig im Kreis zu drehen, was aber eben nicht an den Diskussionsteilnehmern liegt, sondern an den materiellen Verhältnissen in dieser zutiefst und verkrusteten antidemokratischen Gesellschaft, in der es - außer im technischen Sinne - keinen Fortschritt, keine wirklich Bewegung gibt.

Und da bleiben dann eigentlich nur noch small talks oder Nergalismen und so'n Kram. Aber das halt sind nur Symptome, nicht die Ursachen selber. Und darunter leiden alle Diskussionsforen mit Anspruch.

Das war noch mal - etwas anders formuliert - meine Aussage.

Skeptiker
_________________
°
K.I.Z - Frieden

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