Vorheriges Thema anzeigen :: Nächstes Thema anzeigen |
Autor |
Nachricht |
Assarhaddon registrierter User
Anmeldungsdatum: 02.09.2008 Beiträge: 362
Wohnort: Tübingen
|
(#1399232) Verfasst am: 01.12.2009, 20:34 Titel: |
|
|
Haiduk hat folgendes geschrieben: | Wenn also das Ziel des Minarett-Verbotes darin besteht, die eklatante Unausgewogenheit bei den Menschenrechten zu verringern, dann wird das - auf's Ganze gesehen - zu mehr Respekt vor den Menschenrechten führen. |
Wenn du das tatsächlich glaubst, bist du dümmer als das Toastbrot, das ich gerade gegessen habe.
_________________ "Wir sind sowas wie ein Supermarkt: Wir haben nicht immer Kunden, aber wir haben stets geöffnet"
Murphy MacManus
|
|
Nach oben |
|
 |
tillich (epigonal) hat Spaß
Anmeldungsdatum: 12.04.2006 Beiträge: 22266
|
(#1399235) Verfasst am: 01.12.2009, 20:41 Titel: |
|
|
Aha. Wir fördern also die Menschenrechte "in der Welt", indem wir sie bei uns "reziprok" einschränken. Selten so einen Schwachsinn gehört.
Im Übrigen erinnere ich (speziell für christliche Mitdiskutanten) an Mt 7,12.
_________________ "YOU HAVE TO START OUT LEARNING TO BELIEVE THE LITTLE LIES." -- "So we can believe the big ones?" -- "YES."
(Death / Susan, in: Pratchett, Hogfather)
|
|
Nach oben |
|
 |
Haiduk Weißgardist
Anmeldungsdatum: 18.05.2008 Beiträge: 1058
Wohnort: Bayern
|
(#1399236) Verfasst am: 01.12.2009, 20:41 Titel: |
|
|
Assarhaddon hat folgendes geschrieben: | Haiduk hat folgendes geschrieben: | Wenn also das Ziel des Minarett-Verbotes darin besteht, die eklatante Unausgewogenheit bei den Menschenrechten zu verringern, dann wird das - auf's Ganze gesehen - zu mehr Respekt vor den Menschenrechten führen. |
Wenn du das tatsächlich glaubst, bist du dümmer als das Toastbrot, das ich gerade gegessen habe. |
Freilich glaube ich das. Wenn Du den Gedankengang nicht nachvollziehen kannst und auch keine Argumente dagegen anzuführen imstande bist, dann bist Du nur geringfügig intelligenter, als das dumme Toastbrot, das Du gerade gegessen hast.
_________________ Eure Rede aber sei: Ja, ja; nein, nein. Was darüber ist, das ist vom Übel. (Mt. 5, 37)
Ein Gesetz ist erst dann legitim, wenn selbst der letzte Schweinehirte in Galizien es verstehen kann. (Kaiserin Maria Theresia)
Denn die Waffen unsres Kampfes sind nicht fleischlich, sondern mächtig im Dienste Gottes, Festungen zu zerstören. (2. Kor. 10,4)
|
|
Nach oben |
|
 |
Haiduk Weißgardist
Anmeldungsdatum: 18.05.2008 Beiträge: 1058
Wohnort: Bayern
|
(#1399237) Verfasst am: 01.12.2009, 20:46 Titel: |
|
|
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: | Aha. Wir fördern also die Menschenrechte "in der Welt", indem wir sie bei uns "reziprok" einschränken. Selten so einen Schwachsinn gehört.
Im Übrigen erinnere ich (speziell für christliche Mitdiskutanten) an Mt 7,12. |
Dort heißt es: "Alles nun, was ihr wollt, dass euch die Leute tun sollen, das tut ihnen auch! Das ist das Gesetz und die Propheten."
Das würde ich so interpretieren, daß man das Thema so anpackt, daß die Stimmen reformbereiter islamischer Rechtsgelehrter endlich mal gehört werden, damit denen die Augen geöffnet werden, die heute noch blind sind. Solche Stimmen gibt es nämlich durchaus: Ägyptischer Imam fordert Reziprozität im Umgang mit Christen
_________________ Eure Rede aber sei: Ja, ja; nein, nein. Was darüber ist, das ist vom Übel. (Mt. 5, 37)
Ein Gesetz ist erst dann legitim, wenn selbst der letzte Schweinehirte in Galizien es verstehen kann. (Kaiserin Maria Theresia)
Denn die Waffen unsres Kampfes sind nicht fleischlich, sondern mächtig im Dienste Gottes, Festungen zu zerstören. (2. Kor. 10,4)
|
|
Nach oben |
|
 |
tillich (epigonal) hat Spaß
Anmeldungsdatum: 12.04.2006 Beiträge: 22266
|
(#1399244) Verfasst am: 01.12.2009, 21:14 Titel: |
|
|
Haiduk hat folgendes geschrieben: | Das würde ich so interpretieren, daß man das Thema so anpackt, daß die Stimmen reformbereiter islamischer Rechtsgelehrter endlich mal gehört werden, damit denen die Augen geöffnet werden, die heute noch blind sind. Solche Stimmen gibt es nämlich durchaus: Ägyptischer Imam fordert Reziprozität im Umgang mit Christen |
Der Mann fordert - außerordentlich erfreulicherweise - Reziprozität mit anderen Ländern als Fortschritt hin zu mehr Gleichberechtigung im eigenen Land. Du willst Reziprozität als Rückschritt Weg von Gleichberechtigung. See the difference?
Die Goldene Regel wie in Mt 7,12 spricht aber sowieso definitiv nicht von Reziprozität zu dem, was der andere - an Gutem oder Schlechtem - schon tut. Sie spricht von dem, was er der eigenen Meinung nach tun soll - und das soll man selber tun. Daran hält sich der ägyptische Imam insofern, als er meint, so wie Muslime erwarteten, dass sich die westlichen Staaten in dieser Frage korrekt verhalten, sollten sich auch muslimische Länder verhalten. Deine Forderung, das, was man selbst für negativ in anderen Ländern hält, selbst reziprok im eigenen Land zu tun, ist das exakte Gegenteil.
_________________ "YOU HAVE TO START OUT LEARNING TO BELIEVE THE LITTLE LIES." -- "So we can believe the big ones?" -- "YES."
(Death / Susan, in: Pratchett, Hogfather)
|
|
Nach oben |
|
 |
beachbernie male Person of Age and without Color
Anmeldungsdatum: 16.04.2006 Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii
|
(#1399294) Verfasst am: 01.12.2009, 23:45 Titel: |
|
|
Wolf hat folgendes geschrieben: | Danol hat folgendes geschrieben: |
Also ist Gleichheit vor dem Gesetz für dich entbehrlich? Und das nennst Du noch Demokratie oder Rechtsstaat? |
Was Gleichheit vor dem Gesetz ist, ist nicht so einfach.
Jeder darf so bauen, wie er will solange es das Stadtbild nicht stört ist irgendwie Gleichheit und irgendwie auch nicht.
In Kärnten und Voralberg müssen neue Bauten (seit 2008) ins Stadtbild passen, wodurch Minarette defacto verboten sind. Hier regt sich niemand drüber auf. |
Was "ins Stadtbild passt" und was nicht ist was voellig Subjektives. Mit sowas oeffnet man nur der Willkuer Tuer und Tor. Wenn ich wen nicht leiden kann, dann behaupte ich einfach, dass seine Garage nicht "ins Stadtbild" passt und wenn der Mann hinreichend unpopulaer ist und darueber abgestimmt wird, dann wird er sein Auto im Freien parken muessen. Gelebte "Basisdemokratie" halt...
_________________ Defund the gender police!!
|
|
Nach oben |
|
 |
beachbernie male Person of Age and without Color
Anmeldungsdatum: 16.04.2006 Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii
|
(#1399297) Verfasst am: 01.12.2009, 23:52 Titel: |
|
|
Joe hat folgendes geschrieben: | Latina hat folgendes geschrieben: | Das ist das dümmste Argument überhaupt: die andern sind doof und haben gemeine Gesetze, deshalb machen wir genau gleiche gemeine Gesetzen, dann werden sie dann schon sehen was sie davon haben! |
Das ist in der Tat ein doofes Argument. Aber viele Leute die ich kenne und für liberal halte haben JA zur Initiative gesagt. Und da ging es nicht mal um Minarette, schon gar nicht um Religion, oder was andere Länder da für komische Gesetze haben.
Die Libyen-Affäre hat wohl sein Uebriges dazu getan, dass sicherlich noch 20% der Wahlbeteiligten evt ein JA eingelegt haben die vorher unentschlossen waren. Nach dem Motto: SO lassen wir uns von dem Gadhaffi-Clown dann auch wieder nicht auf der Nase rumtanzen. |
Und dem "Gadhaffi-Clown" traue ich ohne Weiteres zu, dass er genauso bescheuert ist wie 57% der Schweizer und sagt: Ich lasse mir nicht als Moslem von diesen Almoehis auf der Nase rumtanzen und dann werden das die in Libyen festgehaltenen Schweizer am Ende ausbaden muessen. Kindergarten goes global.
_________________ Defund the gender police!!
|
|
Nach oben |
|
 |
beachbernie male Person of Age and without Color
Anmeldungsdatum: 16.04.2006 Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii
|
(#1399300) Verfasst am: 01.12.2009, 23:56 Titel: |
|
|
Haiduk hat folgendes geschrieben: |
Generell wäre es wohl das Klügste, wenn man gesetzliche Regelungen aus islamischen Ländern als Vorbild für hiesige Gesetze nimmt. Auf diese Weise erzwingt man die naheliegende Debatte zur Reziprozität, die derzeit ja leider verweigert wird. |
Das haettest Du wohl gerne. Dann waerst Du wohl am Ziel Deiner politischen Traeume...
_________________ Defund the gender police!!
|
|
Nach oben |
|
 |
Haiduk Weißgardist
Anmeldungsdatum: 18.05.2008 Beiträge: 1058
Wohnort: Bayern
|
(#1399310) Verfasst am: 02.12.2009, 00:27 Titel: |
|
|
Rennomierter russischer Religionsexperte drängt darauf, das Schweizer Minarettverbot nicht zu dramatisieren
Moskau, 1. Dezember, Interfax – Der rennomierte Religionsexperte und Autor zahlreicher Werke zur Geschichte des modernen Islam Roman Silantyev versteht das Verbot zum Bau von Minaretten in der Schweiz und drängt darauf, die Entscheidung nicht zu dramatisieren.
„Es gibt keinen Grund die Situation zu dramatisieren. Die Schweizer Justizministerin hat klar erklärt, daß diese Abstimmung nicht gegen Muslime als solche gerichtet war, sondern gegen extremistische Muslime, weil dieses Problem in ganz Europa besteht“, sagte Silantyev Interfax-Religion am Dienstag.
Seiner Auffassung nach hat die Schweiz verstanden, daß es keine Frage „der Befriedigung religiöser Belange von Muslimen ist, sondern der Versuch aggressiver Expansion und daß sie daher entschieden ist, dies zu beenden.“
„Das Vorhandensein oder die Abwesenheit eines Minaretts beeinflußt in keiner Weise das Vermögen der Muslime zu beten. Früher wurden die Gläubigen von Minaretten aus zum Gebet vorgeladen, aber heute hat fast jeder eine Uhr, ein Mobiltelefon oder eine Weckuhr. Nachdem somit Minarette ihre Funktion verloren haben, läßt der obsessive Wunsch zum Bau von Minaretten viele Leute hellhörig werden,“ glaubt der Religionsexperte.
Er wies darauf hin, daß muslimische Länder häufig „religiös unzuverlässige Elemente exilieren und daß diese Leute gewiss nicht nach Afrika gehen, sie gehen in entwickelte Länder, wo sie herzlich aufgenommen werden, aber sie wertschätzen einen solchen Empfang nicht, sie verstehen nicht, daß sie als Besuch gekommen sind und die Traditionen und Gewohnheiten dieser Länder respektieren sollten.“
„Pompöse Moscheen, besonders die mit hochragenden Minaretten, werden oft nicht als Gebetsplatz positioniert, sondern als provozierende Symbole der Anwesenheit und das ist genau der Grund einiger arabischer Staaten, wenn sie Moscheen bauen, die größer sind, als sie die Gemeinden wirklich bräuchten, Moscheen ‘zum Reinwachsen’“, sagte der Experte.
Er bemerkte, daß er dutzende ähnlicher Fälle in Russland aufzählen könnte, bei denen „diese Art von Hypermoscheen, die nicht mit der Größe der muslimischen Gemeinde korrelieren, in russischen Städten beinahe gebaut worden wären und diese Pläne erst nach der Drohung mit einem nationalen Votum verworfen wurden.“
Quelle: Dialog und Menschenrecht: Rennomierter Religionsexperte drängt darauf, das Schweizer Minarettverbot nicht zu dramatisieren
_________________ Eure Rede aber sei: Ja, ja; nein, nein. Was darüber ist, das ist vom Übel. (Mt. 5, 37)
Ein Gesetz ist erst dann legitim, wenn selbst der letzte Schweinehirte in Galizien es verstehen kann. (Kaiserin Maria Theresia)
Denn die Waffen unsres Kampfes sind nicht fleischlich, sondern mächtig im Dienste Gottes, Festungen zu zerstören. (2. Kor. 10,4)
|
|
Nach oben |
|
 |
beachbernie male Person of Age and without Color
Anmeldungsdatum: 16.04.2006 Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii
|
(#1399322) Verfasst am: 02.12.2009, 00:58 Titel: |
|
|
Haiduk hat folgendes geschrieben: | Rennomierter russischer Religionsexperte drängt darauf, das Schweizer Minarettverbot nicht zu dramatisieren
.....
|
Dann sollte ich vielleicht mal "darauf draengen", dass es bei uns in Kanada eine "Volksabstimmung" darueber gibt, Kirchtuerme bei russisch-orthodoxen Kirchen zu verbieten.
Da es sich hierbei nicht um eine als Diskriminierung russisch-orthodoxer Glaeubiger gedachte Massnahme handelt, bestuende auch kein Grund fuer "russische Religionsexperten" die Sache unnoetig zu "dramatisieren".
_________________ Defund the gender police!!
|
|
Nach oben |
|
 |
Critic oberflächlich
Anmeldungsdatum: 22.07.2003 Beiträge: 16341
Wohnort: Arena of Air
|
(#1399324) Verfasst am: 02.12.2009, 01:10 Titel: |
|
|
beachbernie hat folgendes geschrieben: | Haiduk hat folgendes geschrieben: | Rennomierter russischer Religionsexperte drängt darauf, das Schweizer Minarettverbot nicht zu dramatisieren
.....
|
Dann sollte ich vielleicht mal "darauf draengen", dass es bei uns in Kanada eine "Volksabstimmung" darueber gibt, Kirchtuerme bei russisch-orthodoxen Kirchen zu verbieten.
Da es sich hierbei nicht um eine als Diskriminierung russisch-orthodoxer Glaeubiger gedachte Massnahme handelt, bestuende auch kein Grund fuer "russische Religionsexperten" die Sache unnoetig zu "dramatisieren". |
Nicht zuletzt:
a. "Nur extremistische Muslime bauen Minarette, und alle Minarette sind übertrieben groß" ? -- Bloß gut, daß man Menschen von außen ansehen kann, was sie aussagen wollen.
b. Und in der Äußerung wird auch immer noch geleugnet, daß es doch tatsächlich Ausländer geben könnte, die auch dauerhaft in der Schweiz leben wollen. Sie werden weiterhin als "Besucher" bezeichnet.
_________________ "Die Pentagon-Gang wird in der Liste der Terrorgruppen geführt"
Dann bin ich halt bekloppt.
"Wahrheit läßt sich nicht zeigen, nur erfinden." (Max Frisch)
Zuletzt bearbeitet von Critic am 02.12.2009, 01:11, insgesamt einmal bearbeitet |
|
Nach oben |
|
 |
Haiduk Weißgardist
Anmeldungsdatum: 18.05.2008 Beiträge: 1058
Wohnort: Bayern
|
(#1399325) Verfasst am: 02.12.2009, 01:10 Titel: |
|
|
beachbernie hat folgendes geschrieben: | Dann sollte ich vielleicht mal "darauf draengen", dass es bei uns in Kanada eine "Volksabstimmung" darueber gibt, Kirchtuerme bei russisch-orthodoxen Kirchen zu verbieten.
Da es sich hierbei nicht um eine als Diskriminierung russisch-orthodoxer Glaeubiger gedachte Massnahme handelt, bestuende auch kein Grund fuer "russische Religionsexperten" die Sache unnoetig zu "dramatisieren". |
Kirchtürme sind wirklich das Unwichtigste bei russisch-orthodoxen Kirchen
_________________ Eure Rede aber sei: Ja, ja; nein, nein. Was darüber ist, das ist vom Übel. (Mt. 5, 37)
Ein Gesetz ist erst dann legitim, wenn selbst der letzte Schweinehirte in Galizien es verstehen kann. (Kaiserin Maria Theresia)
Denn die Waffen unsres Kampfes sind nicht fleischlich, sondern mächtig im Dienste Gottes, Festungen zu zerstören. (2. Kor. 10,4)
|
|
Nach oben |
|
 |
Haiduk Weißgardist
Anmeldungsdatum: 18.05.2008 Beiträge: 1058
Wohnort: Bayern
|
(#1399326) Verfasst am: 02.12.2009, 01:12 Titel: |
|
|
Critic hat folgendes geschrieben: |
Nicht zuletzt:
a. "Nur extremistische Muslime bauen Minarette, und alle Minarette sind Hypermoscheen" ?
b. Und in der Äußerung wird auch immer noch geleugnet, daß es doch tatsächlich Ausländer geben könnte, die auch dauerhaft in der Schweiz leben wollen. Sie werden weiterhin als "Besucher" bezeichnet. |
Zu a) Das steht dort nicht. Es ist Deine Interpretation.
Zu b) Dort steht, daß sie als Besucher gekommen sind. Das ist zweifellos richtig.
_________________ Eure Rede aber sei: Ja, ja; nein, nein. Was darüber ist, das ist vom Übel. (Mt. 5, 37)
Ein Gesetz ist erst dann legitim, wenn selbst der letzte Schweinehirte in Galizien es verstehen kann. (Kaiserin Maria Theresia)
Denn die Waffen unsres Kampfes sind nicht fleischlich, sondern mächtig im Dienste Gottes, Festungen zu zerstören. (2. Kor. 10,4)
|
|
Nach oben |
|
 |
PataPata Agnostiker und Pataphysiker
Anmeldungsdatum: 05.11.2007 Beiträge: 2977
Wohnort: Toscana
|
(#1399327) Verfasst am: 02.12.2009, 01:13 Titel: |
|
|
beachbernie hat folgendes geschrieben: | Und dem "Gadhaffi-Clown" traue ich ohne Weiteres zu, dass er genauso bescheuert ist wie 57% der Schweizer und sagt: Ich lasse mir nicht als Moslem von diesen Almoehis auf der Nase rumtanzen und dann werden das die in Libyen festgehaltenen Schweizer am Ende ausbaden muessen. Kindergarten goes global. | Der Rückschlag ist schon geschehen: Die beiden Geisel in Libyen wurden in Abwesenheit je zu 16 Monaten Haft verurteilt. Wenn man weiss, wie die Gerichte dort funktionieren...
_________________ Alles denkbare ist real
|
|
Nach oben |
|
 |
tillich (epigonal) hat Spaß
Anmeldungsdatum: 12.04.2006 Beiträge: 22266
|
(#1399330) Verfasst am: 02.12.2009, 02:14 Titel: |
|
|
Haiduk hat folgendes geschrieben: | „Es gibt keinen Grund die Situation zu dramatisieren. Die Schweizer Justizministerin hat klar erklärt, daß diese Abstimmung nicht gegen Muslime als solche gerichtet war, sondern gegen extremistische Muslime, weil dieses Problem in ganz Europa besteht“, sagte Silantyev Interfax-Religion am Dienstag. |
Das ist schon mal offensichtlicher Bullshit (ob die Schweizer Justizministerin das tatsächlich so gesagt hat oder nicht): Bei der Abstimmung ging es um "Minarette", nicht um "Minarette extremistischer Muslime". Und da Minarette für Moscheen, also muslimische Gebetsstätten, typisch sind (bei einer bestimmten Größe und wenn die Gemeinde sie sich leisten kann und will), richtet sich die Abstimmung selbstverständlich gegen "Muslime als solche" und nicht nur gegen Extremisten.
Haiduk hat folgendes geschrieben: | Seiner Auffassung nach hat die Schweiz verstanden, daß es keine Frage „der Befriedigung religiöser Belange von Muslimen ist, sondern der Versuch aggressiver Expansion und daß sie daher entschieden ist, dies zu beenden.“ |
Was die religiösen Belange von Muslimen sind und was nicht, müssen wohl als erste diese selbst wissen. Die allermeisten halten Minarette offenbar auch nicht für furchtbar dringend. Dennoch ist es natürlich ein deutliches Symbol der Ausgrenzung, ganz spezifisch Muslimen den Bau für sie typischer Elemente von Gotteshäusern zu verbieten - diese jedoch ganz generell, unabhängig vom Benehmen der Gemeinde, des spezifischen Baus etc.pp., als Zeichen "aggressiver Expansion" zu werten, offensichtlicher Unsinn.
Haiduk hat folgendes geschrieben: | „Das Vorhandensein oder die Abwesenheit eines Minaretts beeinflußt in keiner Weise das Vermögen der Muslime zu beten. Früher wurden die Gläubigen von Minaretten aus zum Gebet vorgeladen, aber heute hat fast jeder eine Uhr, ein Mobiltelefon oder eine Weckuhr. |
Natürlich kann ein Muslim auch ohne Minarett beten. Ich könnte auch in eine Kirche gehen, wenn es verboten wäre, dass man Kirchen ihre Funktion von außen ansieht o.Ä. Das ändert aber überhaupt nichts daran, dass so ein spezifisches Verbot der äußeren Sichtbarkeit ebenso wie ein Verbot für etwas, dass Muslime vielleicht halt gerne an ihr Gotteshaus bauen möchten, eine Einschränkung der Religionsfreiheit ist, auch wenn das Beten selbst erlaubt bleibt und die Religionsfreiheit damit nicht vollständig abgeschafft ist. Und eine offensichtliche religiöse Diskriminierung ist es ja sowieso.
Haiduk hat folgendes geschrieben: | Nachdem somit Minarette ihre Funktion verloren haben, läßt der obsessive Wunsch zum Bau von Minaretten viele Leute hellhörig werden,“ glaubt der Religionsexperte. |
Von einem "obsessiven" Wunsch kann man bei vier vorhandenen und drei geplanten Minaretten in der Schweiz (wenn ich die Zahlen richtig im Kopf habe, aber man kann beides jedenfalls an einer Hand abzählen) ja wohl kaum reden. Auch hier redet der Mann also alarmistischen und finstere Absichten unterstellenden Unfug. Auch der Wegfall der Funktion ist kein Grund, die Dinger zu verbieten - sie gehören halt typischerweise dazu, und wenn eine Gemeinde eine "schöne", als solche klar erkennbare Moschee haben möchte (und sie sich leisten kann), möchte sie halt evtl. auch ein Minarett. Die allermeisten Gemeinden haben aber offenbar eh andere Prioritäten.
Haiduk hat folgendes geschrieben: | Er wies darauf hin, daß muslimische Länder häufig „religiös unzuverlässige Elemente exilieren und daß diese Leute gewiss nicht nach Afrika gehen, sie gehen in entwickelte Länder, wo sie herzlich aufgenommen werden, aber sie wertschätzen einen solchen Empfang nicht, sie verstehen nicht, daß sie als Besuch gekommen sind und die Traditionen und Gewohnheiten dieser Länder respektieren sollten.“ |
Aha. Generalverdacht. Schönschön. Wer auswandert, muss ja schon fast kriminell sein, oder was?
Haiduk hat folgendes geschrieben: | „Pompöse Moscheen, besonders die mit hochragenden Minaretten, werden oft nicht als Gebetsplatz positioniert, sondern als provozierende Symbole der Anwesenheit und das ist genau der Grund einiger arabischer Staaten, wenn sie Moscheen bauen, die größer sind, als sie die Gemeinden wirklich bräuchten, Moscheen ‘zum Reinwachsen’“, sagte der Experte. |
Ich weiß nicht, wovon der Mann redet, aber offenbar nicht von Deutschland, und auch bei der Schweiz und anderen Ländern Westeuropas kann ich mir das kaum vorstellen. Hierzulande sind jedenfalls mE auch die großen Moscheen keineswegs in der Weise überdimensioniert, wie er das unterstellt, sondern der Gemeindegröße angemessen (jedenfalls kann ich das von der neuen Moschee in Duisburg ziemlich sicher sagen).
Bisher ist doch meistens gerade das Gegenteil der Fall, nämlich, dass sich die Gemeinden in viel zu kleinen Gebäuden drängen, die notdürftig umgebaut worden sind und vorher völlig anderen Zwecken dienten (in Duisburg-Marxloh war es zB eine ehemalige Kantine, woanders Fabriken, Gaststätten, Lagerhallen, Wohnhäuser etc.pp.). Und nur an dieser unwürdigen Situation ändert sich so nach und nach was und die Gemeinden bauen sich dafür gedachte, neue und schöne Gebäude als Moscheen. Auch hier erweist sich also dein Gewährsmann nun wahrhaftig nicht als "Experte".
Nur in einem hat er recht: Diese allmählich entstehenden schönen und neuen Moscheen sind natürlich tatsächlich "Symbole der Anwesenheit". Und dass Muslime diese bauen bedeutet mithin, dass sie sich nicht als vorübergehende Gäste, sondern als dauerhafte Bürger dieses Landes ansehen. Im Sinne der Integration der Muslime ist es nun wahrhaftig nur zu begrüßen, dass sie solche "Symbole der Anwesenheit" bauen und damit auch "Ja" zu diesem Land sagen. Ihnen das zu verweigern, bedeutet nichts anderes, als ihnen zu sagen, dass sie, was auch immer sie tun, als Muslime immer Bürger zweiter Klasse bleiben sollen und eine Integration gar nicht erwünscht ist.
_________________ "YOU HAVE TO START OUT LEARNING TO BELIEVE THE LITTLE LIES." -- "So we can believe the big ones?" -- "YES."
(Death / Susan, in: Pratchett, Hogfather)
|
|
Nach oben |
|
 |
Haiduk Weißgardist
Anmeldungsdatum: 18.05.2008 Beiträge: 1058
Wohnort: Bayern
|
(#1399335) Verfasst am: 02.12.2009, 02:47 Titel: |
|
|
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: | Haiduk hat folgendes geschrieben: | „Es gibt keinen Grund die Situation zu dramatisieren. Die Schweizer Justizministerin hat klar erklärt, daß diese Abstimmung nicht gegen Muslime als solche gerichtet war, sondern gegen extremistische Muslime, weil dieses Problem in ganz Europa besteht“, sagte Silantyev Interfax-Religion am Dienstag. |
Das ist schon mal offensichtlicher Bullshit (ob die Schweizer Justizministerin das tatsächlich so gesagt hat oder nicht): Bei der Abstimmung ging es um "Minarette", nicht um "Minarette extremistischer Muslime". Und da Minarette für Moscheen, also muslimische Gebetsstätten, typisch sind (bei einer bestimmten Größe und wenn die Gemeinde sie sich leisten kann und will), richtet sich die Abstimmung selbstverständlich gegen "Muslime als solche" und nicht nur gegen Extremisten.
Haiduk hat folgendes geschrieben: | Seiner Auffassung nach hat die Schweiz verstanden, daß es keine Frage „der Befriedigung religiöser Belange von Muslimen ist, sondern der Versuch aggressiver Expansion und daß sie daher entschieden ist, dies zu beenden.“ |
Was die religiösen Belange von Muslimen sind und was nicht, müssen wohl als erste diese selbst wissen. Die allermeisten halten Minarette offenbar auch nicht für furchtbar dringend. Dennoch ist es natürlich ein deutliches Symbol der Ausgrenzung, ganz spezifisch Muslimen den Bau für sie typischer Elemente von Gotteshäusern zu verbieten - diese jedoch ganz generell, unabhängig vom Benehmen der Gemeinde, des spezifischen Baus etc.pp., als Zeichen "aggressiver Expansion" zu werten, offensichtlicher Unsinn.
Haiduk hat folgendes geschrieben: | „Das Vorhandensein oder die Abwesenheit eines Minaretts beeinflußt in keiner Weise das Vermögen der Muslime zu beten. Früher wurden die Gläubigen von Minaretten aus zum Gebet vorgeladen, aber heute hat fast jeder eine Uhr, ein Mobiltelefon oder eine Weckuhr. |
Natürlich kann ein Muslim auch ohne Minarett beten. Ich könnte auch in eine Kirche gehen, wenn es verboten wäre, dass man Kirchen ihre Funktion von außen ansieht o.Ä. Das ändert aber überhaupt nichts daran, dass so ein spezifisches Verbot der äußeren Sichtbarkeit ebenso wie ein Verbot für etwas, dass Muslime vielleicht halt gerne an ihr Gotteshaus bauen möchten, eine Einschränkung der Religionsfreiheit ist, auch wenn das Beten selbst erlaubt bleibt und die Religionsfreiheit damit nicht vollständig abgeschafft ist. Und eine offensichtliche religiöse Diskriminierung ist es ja sowieso.
Haiduk hat folgendes geschrieben: | Nachdem somit Minarette ihre Funktion verloren haben, läßt der obsessive Wunsch zum Bau von Minaretten viele Leute hellhörig werden,“ glaubt der Religionsexperte. |
Von einem "obsessiven" Wunsch kann man bei vier vorhandenen und drei geplanten Minaretten in der Schweiz (wenn ich die Zahlen richtig im Kopf habe, aber man kann beides jedenfalls an einer Hand abzählen) ja wohl kaum reden. Auch hier redet der Mann also alarmistischen und finstere Absichten unterstellenden Unfug. Auch der Wegfall der Funktion ist kein Grund, die Dinger zu verbieten - sie gehören halt typischerweise dazu, und wenn eine Gemeinde eine "schöne", als solche klar erkennbare Moschee haben möchte (und sie sich leisten kann), möchte sie halt evtl. auch ein Minarett. Die allermeisten Gemeinden haben aber offenbar eh andere Prioritäten.
Haiduk hat folgendes geschrieben: | Er wies darauf hin, daß muslimische Länder häufig „religiös unzuverlässige Elemente exilieren und daß diese Leute gewiss nicht nach Afrika gehen, sie gehen in entwickelte Länder, wo sie herzlich aufgenommen werden, aber sie wertschätzen einen solchen Empfang nicht, sie verstehen nicht, daß sie als Besuch gekommen sind und die Traditionen und Gewohnheiten dieser Länder respektieren sollten.“ |
Aha. Generalverdacht. Schönschön. Wer auswandert, muss ja schon fast kriminell sein, oder was?
Haiduk hat folgendes geschrieben: | „Pompöse Moscheen, besonders die mit hochragenden Minaretten, werden oft nicht als Gebetsplatz positioniert, sondern als provozierende Symbole der Anwesenheit und das ist genau der Grund einiger arabischer Staaten, wenn sie Moscheen bauen, die größer sind, als sie die Gemeinden wirklich bräuchten, Moscheen ‘zum Reinwachsen’“, sagte der Experte. |
Ich weiß nicht, wovon der Mann redet, aber offenbar nicht von Deutschland, und auch bei der Schweiz und anderen Ländern Westeuropas kann ich mir das kaum vorstellen. Hierzulande sind jedenfalls mE auch die großen Moscheen keineswegs in der Weise überdimensioniert, wie er das unterstellt, sondern der Gemeindegröße angemessen (jedenfalls kann ich das von der neuen Moschee in Duisburg ziemlich sicher sagen).
Bisher ist doch meistens gerade das Gegenteil der Fall, nämlich, dass sich die Gemeinden in viel zu kleinen Gebäuden drängen, die notdürftig umgebaut worden sind und vorher völlig anderen Zwecken dienten (in Duisburg-Marxloh war es zB eine ehemalige Kantine, woanders Fabriken, Gaststätten, Lagerhallen, Wohnhäuser etc.pp.). Und nur an dieser unwürdigen Situation ändert sich so nach und nach was und die Gemeinden bauen sich dafür gedachte, neue und schöne Gebäude als Moscheen. Auch hier erweist sich also dein Gewährsmann nun wahrhaftig nicht als "Experte".
Nur in einem hat er recht: Diese allmählich entstehenden schönen und neuen Moscheen sind natürlich tatsächlich "Symbole der Anwesenheit". Und dass Muslime diese bauen bedeutet mithin, dass sie sich nicht als vorübergehende Gäste, sondern als dauerhafte Bürger dieses Landes ansehen. Im Sinne der Integration der Muslime ist es nun wahrhaftig nur zu begrüßen, dass sie solche "Symbole der Anwesenheit" bauen und damit auch "Ja" zu diesem Land sagen. Ihnen das zu verweigern, bedeutet nichts anderes, als ihnen zu sagen, dass sie, was auch immer sie tun, als Muslime immer Bürger zweiter Klasse bleiben sollen und eine Integration gar nicht erwünscht ist. |
Laß es uns kurz machen, tillich: Mit Deinem unverhüllt reduktionistischen Denk- und Argumentationsansatz kannst Du weder verstehen, worum es bei dieser Sache oder Religion im Allgemeinen überhaupt geht, noch wirst Du je irgendeinen relevanten Beitrag in dieser Debatte leisten können.
Umso besser, daß es Leute wie Roman Silantyev gibt, deren Sichtweisen aus guten Gründen Gehör finden.
Nicht böse sein,
Dein Haiduk
_________________ Eure Rede aber sei: Ja, ja; nein, nein. Was darüber ist, das ist vom Übel. (Mt. 5, 37)
Ein Gesetz ist erst dann legitim, wenn selbst der letzte Schweinehirte in Galizien es verstehen kann. (Kaiserin Maria Theresia)
Denn die Waffen unsres Kampfes sind nicht fleischlich, sondern mächtig im Dienste Gottes, Festungen zu zerstören. (2. Kor. 10,4)
|
|
Nach oben |
|
 |
tillich (epigonal) hat Spaß
Anmeldungsdatum: 12.04.2006 Beiträge: 22266
|
(#1399336) Verfasst am: 02.12.2009, 03:05 Titel: |
|
|
Haiduk hat folgendes geschrieben: | Laß es uns kurz machen, tillich: Mit Deinem unverhüllt reduktionistischen Denk- und Argumentationsansatz kannst Du weder verstehen, worum es bei dieser Sache oder Religion im Allgemeinen überhaupt geht, noch wirst Du je irgendeinen relevanten Beitrag in dieser Debatte leisten können. |
Nun, um ehrlich zu sein, verstehe ich zumindest in der Tat das nicht, was du meinst, wenn du in Bezug auf meinen Beitrag von einem "unverhüllt reduktionistischen Denk- und Argumentationsansatz" sprichst. Wenn dieses Schlagwort (?) aber deine ganze Antwort ist, belastet mich das aber auch nicht allzu sehr.
Haiduk hat folgendes geschrieben: | Nicht böse sein,
Dein Haiduk |
Nö. Eher amüsiert.
_________________ "YOU HAVE TO START OUT LEARNING TO BELIEVE THE LITTLE LIES." -- "So we can believe the big ones?" -- "YES."
(Death / Susan, in: Pratchett, Hogfather)
|
|
Nach oben |
|
 |
Haiduk Weißgardist
Anmeldungsdatum: 18.05.2008 Beiträge: 1058
Wohnort: Bayern
|
(#1399337) Verfasst am: 02.12.2009, 03:39 Titel: |
|
|
Tillich, vielleicht verstehst Du es ja so: Das Gegenteil des Reduktionismus ist der Holismus. Der philosophischen Reduktionismus zerlegt generell alles in Einzelteile, um diese dann isoliert zu betrachten und vergißt darüber dann das Gesamte. Deine Argumentation war von einem geradezu fanatischen Reduktionismus geprägt.
Wie viel Kirchturm erlaubt Allah? morgen in der BILD-Zeitung
Die Volksinitiative in der Schweiz hat der Islamkritik den Durchbruch gebracht!
_________________ Eure Rede aber sei: Ja, ja; nein, nein. Was darüber ist, das ist vom Übel. (Mt. 5, 37)
Ein Gesetz ist erst dann legitim, wenn selbst der letzte Schweinehirte in Galizien es verstehen kann. (Kaiserin Maria Theresia)
Denn die Waffen unsres Kampfes sind nicht fleischlich, sondern mächtig im Dienste Gottes, Festungen zu zerstören. (2. Kor. 10,4)
|
|
Nach oben |
|
 |
Haiduk Weißgardist
Anmeldungsdatum: 18.05.2008 Beiträge: 1058
Wohnort: Bayern
|
(#1399338) Verfasst am: 02.12.2009, 03:56 Titel: |
|
|
Hier übrigens die Seite der Minarett-Initiative:
http://www.minarette.ch/
Sehr ordentlich gemacht und alles gut recherchiert!
_________________ Eure Rede aber sei: Ja, ja; nein, nein. Was darüber ist, das ist vom Übel. (Mt. 5, 37)
Ein Gesetz ist erst dann legitim, wenn selbst der letzte Schweinehirte in Galizien es verstehen kann. (Kaiserin Maria Theresia)
Denn die Waffen unsres Kampfes sind nicht fleischlich, sondern mächtig im Dienste Gottes, Festungen zu zerstören. (2. Kor. 10,4)
|
|
Nach oben |
|
 |
tillich (epigonal) hat Spaß
Anmeldungsdatum: 12.04.2006 Beiträge: 22266
|
(#1399339) Verfasst am: 02.12.2009, 04:13 Titel: |
|
|
Haiduk hat folgendes geschrieben: | Tillich, vielleicht verstehst Du es ja so: Das Gegenteil des Reduktionismus ist der Holismus. Der philosophischen Reduktionismus zerlegt generell alles in Einzelteile, um diese dann isoliert zu betrachten und vergißt darüber dann das Gesamte. Deine Argumentation war von einem geradezu fanatischen Reduktionismus geprägt. |
Ja, überlegend, was "reduktionistisch" meinen könnte, kam ich so ungefähr auf so eine Definition, und Wikipedia bestätigte mir das. Nur sah ich nicht, was das mit meinem Beitrag zu den Aussagen deines russischen Islamexperten zu tun hat ...
MMn sind nämlich Gegenargumente gegen einzelne Aussagen nicht einfach mit "Das ist doch Reduktionismus!" abzutun, und ist bloßes Daherschwätzen nicht mit "Man muss das holistisch sehen!" gegen Gegenargumente geschützt.
Aber das sind jetzt eh alberne Sandkastenkeilereien. Sag was zu meinen Einwänden gegen deinen "Experten", oder lass es.
_________________ "YOU HAVE TO START OUT LEARNING TO BELIEVE THE LITTLE LIES." -- "So we can believe the big ones?" -- "YES."
(Death / Susan, in: Pratchett, Hogfather)
|
|
Nach oben |
|
 |
Haiduk Weißgardist
Anmeldungsdatum: 18.05.2008 Beiträge: 1058
Wohnort: Bayern
|
(#1399342) Verfasst am: 02.12.2009, 05:26 Titel: |
|
|
Bei Kewil gibt es den Kommentar von Roger Köppel, dem Chefautor der Schweizer Weltwoche, zu lesen, der heute in der FAZ gedruckt wurde.
Hier ein Auszug:
Zitat: | Ebenso abwegig sind jetzt aber auch die Bedenken, die von europäischen Funktionären oder deutschen Journalisten ventiliert werden: Gerade die EU hat sich unter der Ambition ihrer Staatswerdung zu einem Instrument der Demokratieverhinderung entwickelt. Viele Brüsseler Institutionen sind auf der Grundlage eines soliden Misstrauens gegen die eigenen Bevölkerungen von oben nach unten errichtet worden. In der Schweiz ist es genau umgekehrt: Hier hat sich die Demokratie als Staatsform des institutionalisierten Misstrauens von unten nach oben verfestigt. Initiative und Referendum, elementare Volksrechte, sind das Damoklesschwert der Bürger gegen die politische Klasse. Was in deutschen Zeitungen als “Kollateralschaden” oder Ausfluss “diffuser Ängste” schlechtgeredet wird, sind die wesenhaften “checks and balances” eines der ältesten Rechtsstaaten der Welt. |
Das Interessante ist, daß die Schweiz tatsächlich die am besten funktionierende Demokratie hat, weil sie schon Demokratie war, als es noch keine USA gab und in Frankreich noch nicht mal der Absolutismus erfunden worden war. Traditionalistische Katholiken verdammen die Schweiz daher auch seit jeher, weil dort der Keim zum selbstständigen politischen Denken der Bürger gesäht wurde, der die Säkularisierung überhaupt erst möglich machte.
Daß nun ausgerechnet sogenannte Freidenker die Schweizer für ihr mutiges Votum verdammen, ist an Komik kaum mehr zu übertreffen
Roger Köppel ist morgen übrigens bei "Hart aber Fair" zu Gast: http://www.wdr.de/tv/hartaberfair/sendungen/2009/20091202.php5?akt=1
_________________ Eure Rede aber sei: Ja, ja; nein, nein. Was darüber ist, das ist vom Übel. (Mt. 5, 37)
Ein Gesetz ist erst dann legitim, wenn selbst der letzte Schweinehirte in Galizien es verstehen kann. (Kaiserin Maria Theresia)
Denn die Waffen unsres Kampfes sind nicht fleischlich, sondern mächtig im Dienste Gottes, Festungen zu zerstören. (2. Kor. 10,4)
|
|
Nach oben |
|
 |
Alchemist registrierter User
Anmeldungsdatum: 03.08.2004 Beiträge: 27897
Wohnort: Hamburg
|
(#1399343) Verfasst am: 02.12.2009, 06:05 Titel: |
|
|
Haiduk hat folgendes geschrieben: | Tillich, vielleicht verstehst Du es ja so: Das Gegenteil des Reduktionismus ist der Holismus. Der philosophischen Reduktionismus zerlegt generell alles in Einzelteile, um diese dann isoliert zu betrachten und vergißt darüber dann das Gesamte. Deine Argumentation war von einem geradezu fanatischen Reduktionismus geprägt.
Wie viel Kirchturm erlaubt Allah? morgen in der BILD-Zeitung
Die Volksinitiative in der Schweiz hat der Islamkritik den Durchbruch gebracht! |
Nicht nur , dass du Blödsinns erzählst, du holst dir auch noch Blödsinn aus der ärgsten Zeitung Duetschlands.
Bravo...
|
|
Nach oben |
|
 |
Alchemist registrierter User
Anmeldungsdatum: 03.08.2004 Beiträge: 27897
Wohnort: Hamburg
|
(#1399344) Verfasst am: 02.12.2009, 06:06 Titel: |
|
|
Haiduk hat folgendes geschrieben: | Hier übrigens die Seite der Minarett-Initiative:
http://www.minarette.ch/
Sehr ordentlich gemacht und alles gut recherchiert! |
Auf der Startseite liest man keine Argumente gegen Türme, sondern gegen Zwangsehen und Scharia.
|
|
Nach oben |
|
 |
Haiduk Weißgardist
Anmeldungsdatum: 18.05.2008 Beiträge: 1058
Wohnort: Bayern
|
(#1399345) Verfasst am: 02.12.2009, 06:56 Titel: |
|
|
Alchemist hat folgendes geschrieben: | Haiduk hat folgendes geschrieben: | Tillich, vielleicht verstehst Du es ja so: Das Gegenteil des Reduktionismus ist der Holismus. Der philosophischen Reduktionismus zerlegt generell alles in Einzelteile, um diese dann isoliert zu betrachten und vergißt darüber dann das Gesamte. Deine Argumentation war von einem geradezu fanatischen Reduktionismus geprägt.
Wie viel Kirchturm erlaubt Allah? morgen in der BILD-Zeitung
Die Volksinitiative in der Schweiz hat der Islamkritik den Durchbruch gebracht! |
Nicht nur , dass du Blödsinns erzählst, du holst dir auch noch Blödsinn aus der ärgsten Zeitung Duetschlands.
Bravo... |
Wenn Dir der Artikel nicht gefällt, kannst Du ja auch die Jakarta-Post lesen. Trotzdem Indonesien selbst ein islamisches Land ist, (!)bedankt(!) man sich dort für das Minarettverbot und begreift es als Herausforderung: Thanking the Swiss vote
_________________ Eure Rede aber sei: Ja, ja; nein, nein. Was darüber ist, das ist vom Übel. (Mt. 5, 37)
Ein Gesetz ist erst dann legitim, wenn selbst der letzte Schweinehirte in Galizien es verstehen kann. (Kaiserin Maria Theresia)
Denn die Waffen unsres Kampfes sind nicht fleischlich, sondern mächtig im Dienste Gottes, Festungen zu zerstören. (2. Kor. 10,4)
|
|
Nach oben |
|
 |
Alchemist registrierter User
Anmeldungsdatum: 03.08.2004 Beiträge: 27897
Wohnort: Hamburg
|
(#1399347) Verfasst am: 02.12.2009, 07:10 Titel: |
|
|
Haiduk hat folgendes geschrieben: | Alchemist hat folgendes geschrieben: | Haiduk hat folgendes geschrieben: | Tillich, vielleicht verstehst Du es ja so: Das Gegenteil des Reduktionismus ist der Holismus. Der philosophischen Reduktionismus zerlegt generell alles in Einzelteile, um diese dann isoliert zu betrachten und vergißt darüber dann das Gesamte. Deine Argumentation war von einem geradezu fanatischen Reduktionismus geprägt.
Wie viel Kirchturm erlaubt Allah? morgen in der BILD-Zeitung
Die Volksinitiative in der Schweiz hat der Islamkritik den Durchbruch gebracht! |
Nicht nur , dass du Blödsinns erzählst, du holst dir auch noch Blödsinn aus der ärgsten Zeitung Duetschlands.
Bravo... |
Wenn Dir der Artikel nicht gefällt, kannst Du ja auch die Jakarta-Post lesen. Trotzdem Indonesien selbst ein islamisches Land ist, (!)bedankt(!) man sich dort für das Minarettverbot und begreift es als Herausforderung: Thanking the Swiss vote |
Das ist mir echt wurst, was irgendein Blat in Indonesien schreibt.
Mit deinen Bild Links disqualifzierst du dich selber
|
|
Nach oben |
|
 |
Haiduk Weißgardist
Anmeldungsdatum: 18.05.2008 Beiträge: 1058
Wohnort: Bayern
|
(#1399351) Verfasst am: 02.12.2009, 08:38 Titel: |
|
|
Alchemist hat folgendes geschrieben: | Mit deinen Bild Links disqualifzierst du dich selber |
"Bild links"? Hä?
_________________ Eure Rede aber sei: Ja, ja; nein, nein. Was darüber ist, das ist vom Übel. (Mt. 5, 37)
Ein Gesetz ist erst dann legitim, wenn selbst der letzte Schweinehirte in Galizien es verstehen kann. (Kaiserin Maria Theresia)
Denn die Waffen unsres Kampfes sind nicht fleischlich, sondern mächtig im Dienste Gottes, Festungen zu zerstören. (2. Kor. 10,4)
|
|
Nach oben |
|
 |
York Schottischer Schwarzwälder
Anmeldungsdatum: 04.02.2009 Beiträge: 2181
Wohnort: Republik Baden
|
(#1399356) Verfasst am: 02.12.2009, 09:18 Titel: |
|
|
Stichwort: Religions-Freiheit
In Saudi-Arabien sieht es in dieser Hinsicht zappenduster aus:
Zitat: | Das öffentliche Praktizieren anderer Religionen als des salafistischen Islam ist in Saudi-Arabien verboten, daher ist auch die Religionsfreiheit der Schiiten beschränkt, sie dürfen Bräuche, die mit dem salafistischen Islam nicht vereinbar sind, z. B. die Mut'a-Ehe oder das Gedenkfest für Imam Hussain (Ashura), nicht öffentlich ausüben. Die Schiiten werden von den religiösen Autoritäten nicht als Muslime anerkannt. Sie dürfen Moscheen betreiben, diese werden jedoch offiziell nicht als Moscheen angesehen. Entsprechend wird in den Schulen ausschließlich salafistischer Religionsunterricht erteilt.
Auch für Gastarbeiter und Diplomaten ist es bei Strafe verboten, einen Gottesdienst zu feiern, eine Taufe oder eine Krankensalbung zu empfangen. Kirchen, Synagogen oder andere nichtislamische Gebetshäuser gibt es nicht, und die Errichtung solcher ist verboten.
Bei der Bestrafung von Christen wegen Verstößen gegen das Missionierungsverbot, kann das Strafmaß je nach Nationalität unterschiedlich ausfallen. Staatsangehörige westlicher Verbündeter (z.B. USA, Frankreich, Deutschland oder Österreich) werden meist „diskret“ des Landes verwiesen, während Missionare aus anderen und, aus der Sicht Saudi-Arabiens, "unbedeutenderen" Ländern (z.B. Philippinen, Kenia) inhaftiert und manchmal auch hingerichtet werden.[36]
Im Weltverfolgungsindex für Christen, das vom Missions- und Hilfswerks Open Doors veröffentlicht wird, steht Saudi-Arabien, hinter Nordkorea auf dem zweiten Platz.[37]
|
http://de.wikipedia.org/wiki/Saudi-Arabien#Religionsfreiheit
In Saudi-Arabien sollte sich die Empörung über das Minarettverbot in Grenzen halten ....
Die sollten sich zuerst mal an der eigenen arabischen Nase fassen ....
|
|
Nach oben |
|
 |
beachbernie male Person of Age and without Color
Anmeldungsdatum: 16.04.2006 Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii
|
(#1399358) Verfasst am: 02.12.2009, 09:44 Titel: |
|
|
Haiduk hat folgendes geschrieben: | beachbernie hat folgendes geschrieben: | Dann sollte ich vielleicht mal "darauf draengen", dass es bei uns in Kanada eine "Volksabstimmung" darueber gibt, Kirchtuerme bei russisch-orthodoxen Kirchen zu verbieten.
Da es sich hierbei nicht um eine als Diskriminierung russisch-orthodoxer Glaeubiger gedachte Massnahme handelt, bestuende auch kein Grund fuer "russische Religionsexperten" die Sache unnoetig zu "dramatisieren". |
Kirchtürme sind wirklich das Unwichtigste bei russisch-orthodoxen Kirchen
|
Danke fuer die Anregung.....Kirchtuerme und Kerzen...und Ikonen natuerlich. In Zukunft sollen in Kanada weder Atheisten noch Moslems noch Hindus noch russisch-orthodoxe Christen Ikonen besitzen duerfen, damit auch wirklich niemand Grund hat sich diskriminiert zu fuehlen...
_________________ Defund the gender police!!
|
|
Nach oben |
|
 |
beachbernie male Person of Age and without Color
Anmeldungsdatum: 16.04.2006 Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii
|
(#1399359) Verfasst am: 02.12.2009, 09:48 Titel: |
|
|
PataPata hat folgendes geschrieben: | beachbernie hat folgendes geschrieben: | Und dem "Gadhaffi-Clown" traue ich ohne Weiteres zu, dass er genauso bescheuert ist wie 57% der Schweizer und sagt: Ich lasse mir nicht als Moslem von diesen Almoehis auf der Nase rumtanzen und dann werden das die in Libyen festgehaltenen Schweizer am Ende ausbaden muessen. Kindergarten goes global. | Der Rückschlag ist schon geschehen: Die beiden Geisel in Libyen wurden in Abwesenheit je zu 16 Monaten Haft verurteilt. Wenn man weiss, wie die Gerichte dort funktionieren... |
Wahrscheinlich funktionieren die exakt so wie Schweizer "Demokratie". Wenn man sich ueber jemanden aergert, laesst man das am Naechsten aus, der einem ueber den Weg laeuft.
_________________ Defund the gender police!!
|
|
Nach oben |
|
 |
beachbernie male Person of Age and without Color
Anmeldungsdatum: 16.04.2006 Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii
|
(#1399360) Verfasst am: 02.12.2009, 09:52 Titel: |
|
|
Haiduk hat folgendes geschrieben: |
Das Interessante ist, daß die Schweiz tatsächlich die am besten funktionierende Demokratie hat, weil sie schon Demokratie war, als es noch keine USA gab und in Frankreich noch nicht mal der Absolutismus erfunden worden war. Traditionalistische Katholiken verdammen die Schweiz daher auch seit jeher, weil dort der Keim zum selbstständigen politischen Denken der Bürger gesäht wurde, der die Säkularisierung überhaupt erst möglich machte.
|
In diesem Zusammenhang ist es aeusserst interessant, dass zu den Initiatoren der "Minarett-Initiative" neben der Schweizer Poebelpartei auch die Pius-Bruderschaft gehoerte. Scheinbar sind "traditionalistische Katholiken" mittlerweile zu richtigen Fans des Schweizer "Demokratiemodells" mutiert. Woran das wohl liegt?
_________________ Defund the gender police!!
|
|
Nach oben |
|
 |
|