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Überbevölkerung - sind Religionen die Ursache?
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Querdenker
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Anmeldungsdatum: 27.05.2005
Beiträge: 1830
Wohnort: NRW

Beitrag(#1411968) Verfasst am: 02.01.2010, 01:56    Titel: Überbevölkerung - sind Religionen die Ursache? Antworten mit Zitat

Inwieweit kann man eigentlich sagen (oder auch nicht) das die Religionen schuld an der enormen Bevölkerungszahl (resp. Bevölkerungsexplosion) auf diesem, unseren Planeten sind? Diese Frage stelle ich mir deshalb, weil es doch eigentlich unnatürlich ist, das sich Lebewesen ausgerechnet an Orten extrem vermehren, wo die Nahrung knapp ist?

Parallel dazu habe ich diverse Bilder von Völkern und ihren Dörfern vor Augen, die nicht zu dem gehören, was wir gemeinhin als "Zivilisation" bezeichnen. Diese Dörfer sind ja meist relativ klein, bzw. 'übersichtlich'.

Auf der anderen Seite kenne ich die Christliche Doktrin "Mehret Euch und werdet viele". Der fällt mir insbesondere dann ein, wenn ich wahrnehme, das gerade die, welche wenig haben, möglichst viele Kinder in die Welt setzen.

Besteht da möglicherweise eine Kausalität, oder bin ich mal wieder auf der falschen Fährte unterwegs?
_________________
Gewöhnlich glaubt der Mensch, wenn er nur Worte hört, es müsse sich dabei doch auch was denken lassen. (Johann Wolfgang von Goethe)

Die Bibel: Ein Buch, sie zu knechten, sie alle zu finden, Ins Dunkel zu treiben und ewig zu binden (frei nach Tolkien)

Reinhard Mey - Sei wachsam (live)
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Hornochse
Orthographiefetischist



Anmeldungsdatum: 22.07.2007
Beiträge: 8223
Wohnort: Bundeshauptstadt

Beitrag(#1411970) Verfasst am: 02.01.2010, 02:03    Titel: Antworten mit Zitat

Ich würd's erst einmal so erklären:

Je größer die Armut in einem Land, desto höher der Anreiz, für möglichst viele Nachkommen zu sorgen, die einem im Alter das Überleben sichern.
Je geringer die Armut, desto geringer dieser Anreiz. Hinzu kommt, zumindest in Industriestaaten, dass immer häufiger beide potentielle Elternteile arbeiten und Karrierefragen für Frauen leider häufig auch Kinderfragen sind.

Edit: Sicher werden auch kulturelle Variablen eine Rolle spielen. Ich vermute allerdings, dass diese sekundär ist.
_________________
Alles könnte anders sein - und fast nichts kann ich ändern.

- Niklas Luhmann -
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Zoff
registrierter User



Anmeldungsdatum: 24.08.2006
Beiträge: 21668

Beitrag(#1411973) Verfasst am: 02.01.2010, 02:21    Titel: Antworten mit Zitat

Hornochse hat folgendes geschrieben:
Ich würd's erst einmal so erklären:

Je größer die Armut in einem Land, desto höher der Anreiz, für möglichst viele Nachkommen zu sorgen, die einem im Alter das Überleben sichern.
Je geringer die Armut, desto geringer dieser Anreiz. Hinzu kommt, zumindest in Industriestaaten, dass immer häufiger beide potentielle Elternteile arbeiten und Karrierefragen für Frauen leider häufig auch Kinderfragen sind.

Edit: Sicher werden auch kulturelle Variablen eine Rolle spielen. Ich vermute allerdings, dass diese sekundär ist.


Jep.

Dazu kommt noch, dass es in den betroffenen Ländern wohl keine andere Möglichkeit der Altersvorsorge gibt.
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Uriziel
Herpiderpi



Anmeldungsdatum: 22.12.2007
Beiträge: 1728

Beitrag(#1411977) Verfasst am: 02.01.2010, 04:08    Titel: Antworten mit Zitat

Hornochse hat folgendes geschrieben:
Ich würd's erst einmal so erklären:

Je größer die Armut in einem Land, desto höher der Anreiz, für möglichst viele Nachkommen zu sorgen, die einem im Alter das Überleben sichern.



Ein Grund mehr, eine Million hungernder Menschen nicht zu füttern, weil man sonst nämlich in einigen Jahren ZEHN Millionen hungernde zu füttern hat.

Hart, aber wahr.
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Spartacus Leto
Ist hier raus!



Anmeldungsdatum: 27.08.2005
Beiträge: 5659

Beitrag(#1411982) Verfasst am: 02.01.2010, 04:29    Titel: Antworten mit Zitat

Uriziel hat folgendes geschrieben:
Hornochse hat folgendes geschrieben:
Ich würd's erst einmal so erklären:

Je größer die Armut in einem Land, desto höher der Anreiz, für möglichst viele Nachkommen zu sorgen, die einem im Alter das Überleben sichern.



Ein Grund mehr, eine Million hungernder Menschen nicht zu füttern, weil man sonst nämlich in einigen Jahren ZEHN Millionen hungernde zu füttern hat.

Hart, aber wahr.


Wie Menschenverachtend.

Dem Problem der Überbevölkerung ließe sich mit grundsätzlich kostenloser Versorgung mit Nahrung, Wohnraum usw., sowie Verhütungsmitteln recht einfach lösen.

Aber Halt! Das darf natürlich nicht gemacht werden, weil das schlecht für den Markt wäre.
Oder ist das viel mehr ein Indiz dafür den Kapitalismus in die Mülltonne zu treten?
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beachbernie
male Person of Age and without Color



Anmeldungsdatum: 16.04.2006
Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii

Beitrag(#1411983) Verfasst am: 02.01.2010, 04:30    Titel: Antworten mit Zitat

Zoff hat folgendes geschrieben:
Hornochse hat folgendes geschrieben:
Ich würd's erst einmal so erklären:

Je größer die Armut in einem Land, desto höher der Anreiz, für möglichst viele Nachkommen zu sorgen, die einem im Alter das Überleben sichern.
Je geringer die Armut, desto geringer dieser Anreiz. Hinzu kommt, zumindest in Industriestaaten, dass immer häufiger beide potentielle Elternteile arbeiten und Karrierefragen für Frauen leider häufig auch Kinderfragen sind.

Edit: Sicher werden auch kulturelle Variablen eine Rolle spielen. Ich vermute allerdings, dass diese sekundär ist.


Jep.

Dazu kommt noch, dass es in den betroffenen Ländern wohl keine andere Möglichkeit der Altersvorsorge gibt.



Man kann's auch so formulieren: Wer in einem Land wie z.B. Somalia nicht mindestens ein halbes Dutzend Kinder hat, der ist selber schuld, wenn er im Alter verhungert. Wer weniger Kinder hat, der riskiert, dass die alle draufgehen, bevor man selber alt ist. Bei einem halben Dutzend ist fast sicher, dass ein oder zwei uebrigbleiben. Wer ganz sicher gehen will, der legt sich halt ein ganzes Dutzend Blagen zu. So funktioniert in vielen Drittweltlaendern die Rentenversicherung und deshalb vermehren sich die Leute dort auch wie die Karnickel. Nicht weil sie unvernuenftigt sind, sondern weil sie sich, im Gegenteil, auf der persoenlichen Ebene sehr vernuenftig verhalten.
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Rudolf
registrierter User



Anmeldungsdatum: 19.01.2004
Beiträge: 1460

Beitrag(#1411986) Verfasst am: 02.01.2010, 04:46    Titel: Antworten mit Zitat

Dumme Frage, dumme Antworten, oder wat?
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Querdenker
registrierter User



Anmeldungsdatum: 27.05.2005
Beiträge: 1830
Wohnort: NRW

Beitrag(#1411987) Verfasst am: 02.01.2010, 04:57    Titel: Antworten mit Zitat

Ok, so weit so gut. Allerdings fehlt mir immer noch das Verständnis, warum das so ist. Insbesondere Beachbernie hat ja einen Blick auf die Ureinwohner. Haben, bzw. hatten die Inuit (ich hoffe das ist richtig) auch eine solche 'Rentenvorsorge'? Wie ist das mit den Indianern?

Wenn ich mich nicht irre, waren das doch max. kleine Dorfgemeinschaften und keine Gruppen die expandieren wollten/mussten um jeden Preis?

Auch im Afrikanischen Raum sieht es mit den Ureinwohnern doch nicht wirklich anders aus, oder? Woher kommt nun die Rentenvorsorge á la 'f..ken und werfen so viel wie möglich'? Insbesondere dort, wo die Ressourcen ohnehin schon knapp bemessen sind, wie ihr ja auch bestätigt?

Versteht ihr, was ich meine?
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logikus
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Anmeldungsdatum: 16.12.2009
Beiträge: 382

Beitrag(#1411994) Verfasst am: 02.01.2010, 10:41    Titel: Antworten mit Zitat

Es stimmt schon, das in vielen Kulturen Religion oder besser gesagt die Traditionen (die sich die Religionen immer zu Nutze gemacht haben) verantwortlich dafür sind, das dort mehr Kinder als anderswo geboren werden. Aber das war schon immer so und ist doch streng genommen von Religion unabhängig, wir Menschen haben schon immer gern geschnackselt.
Nur hat die Überbevölkerung inzwischen soooo starke Ausmaße angenommen, das wir Familienplanung, Verhütung etc. als "normal" betrachten.
Nein, das ist nicht normal. Das sind schon die Auswirkungen der Überbevölkerung.
Die Ursache ist einfach die: wir haben keine natürlichen Feinde. Wir stehen an der Spitze der Nahrungskette. Das gilt für den hochindustrialisierten Menschen genauso wie für den Ureinwohner aus der Wüstensteppe.
Das ist der ganz offensichtliche biologische Grund für die Überbevölkerung, nicht die Religion.
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Skeptiker
"I can't breathe!"



Anmeldungsdatum: 14.01.2005
Beiträge: 16834
Wohnort: 129 Goosebumpsville

Beitrag(#1412006) Verfasst am: 02.01.2010, 11:32    Titel: Antworten mit Zitat

Uriziel hat folgendes geschrieben:
Hornochse hat folgendes geschrieben:
Ich würd's erst einmal so erklären:

Je größer die Armut in einem Land, desto höher der Anreiz, für möglichst viele Nachkommen zu sorgen, die einem im Alter das Überleben sichern.


Ein Grund mehr, eine Million hungernder Menschen nicht zu füttern, weil man sonst nämlich in einigen Jahren ZEHN Millionen hungernde zu füttern hat.

Hart, aber wahr.


Dazu ein passendes Zitat von Friedrich August von Hayek (08.05.1899 - 23.03.1992):

Zitat:
Wenn wir garantieren, dass jeder am Leben erhalten wird, der erst einmal geboren ist, werden wir sehr bald nicht mehr in der Lage sein, dieses Versprechen zu erfüllen.

http://chefarztfrau.de/?tag=friedrich-a-hayek


Man beachte das kecke "wir" ...-

Skeptiker
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Querdenker
registrierter User



Anmeldungsdatum: 27.05.2005
Beiträge: 1830
Wohnort: NRW

Beitrag(#1412021) Verfasst am: 02.01.2010, 12:25    Titel: Antworten mit Zitat

Hab hier mal ein Diagramm gefunden:



Irgendwo um 1600 herum, scheint der Beginn zu sein, an die Weltbevölkerung explosionsartig beginnt zu wachsen. Davor haben wir einen linearen verlauf, obwohl, und das unterstelle ich jetzt einfach mal, die Menschen damals sicher auch gern geschnackselt haben. Irgendetwas muss da doch geschehen sein. Es muss sich doch Ideologisch etwas verändert haben?
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logikus
registrierter User



Anmeldungsdatum: 16.12.2009
Beiträge: 382

Beitrag(#1412023) Verfasst am: 02.01.2010, 12:32    Titel: Antworten mit Zitat

Querdenker hat folgendes geschrieben:
Hab hier mal ein Diagramm gefunden:
Irgendwo um 1600 herum, scheint der Beginn zu sein, an die Weltbevölkerung explosionsartig beginnt zu wachsen. Davor haben wir einen linearen verlauf, obwohl, und das unterstelle ich jetzt einfach mal, die Menschen damals sicher auch gern geschnackselt haben. Irgendetwas muss da doch geschehen sein. Es muss sich doch Ideologisch etwas verändert haben?


Na klar - ist doch auch eindeutig: Erstens ist die Kurve deutlich erkennbar exponentiell. Demzugrunde liegt einfach die mathematische Formel - das eine Zahl ständig mit einem Faktor mulitpliziert wird - und das Ergebnis wieder - und dessen Ergebnis wieder usw. usf. - Andererseits kann auch die beginnende Industrialisierung deutlich zum Anstieg dieses Faktors beigetragen haben. (Medizinische Entwicklung, Transportwesen, Nutzung von Erdöl etc.)
Also - DA erst die Religion ins Spiel zu bringen ist auch ein wenig unlogisch, da Religionen auch schon seit der Steinzeit über Menschen herrschten und ihr "Schnacksel"-trieb dadurch nur unwesentlich beeinflusst wurde.
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Marcellinus
Outsider



Anmeldungsdatum: 27.05.2009
Beiträge: 7429

Beitrag(#1412035) Verfasst am: 02.01.2010, 12:54    Titel: Antworten mit Zitat

Querdenker hat folgendes geschrieben:
Hab hier mal ein Diagramm gefunden:



Irgendwo um 1600 herum, scheint der Beginn zu sein, an die Weltbevölkerung explosionsartig beginnt zu wachsen. Davor haben wir einen linearen verlauf, obwohl, und das unterstelle ich jetzt einfach mal, die Menschen damals sicher auch gern geschnackselt haben. Irgendetwas muss da doch geschehen sein. Es muss sich doch Ideologisch etwas verändert haben?

Nein, nicht ideologisch, oder jedenfalls nicht nur, sondern materiell, vor allem die Entdeckung Amerikas und damit die Möglichkeit, für viele Menschen, damals im wesentlichen Europäer, neues Land zu finden. Bis zu dem Zeitpunkt lebten die meisten Menschen als Leibeigene in der Landwirtschaft, brauchten sogar für das Heiraten die Genehmigung vom Grundherren. Hinzu kam eine extrem hohe Kindersterblichkeit. Erst langsam sinkt die Sterblichkeitsrate, nicht so sehr aufgrund medizinischer Versorgung, die sich eh die meisten nicht leisten konnten, sondern durch Hygiene.

Was den Einfluß der Religionen betrifft, so ist das Bild widersprüchlich. Überall dort wo Religionen stark sind, ist auch die Vermehrungsrate hoch: Indien, Afrika, Südamerika. Das hat nicht nur zweckmäßige Gründe. Altersversorgung ist nur ein Grund, denn die vielen Kinder wollen natürlich auch großgezogen sein, und wo es nichts zu erben gibt, können die Alten auch nicht unterstützt werden. Es hat vermutlich weniger etwas mit vernünftiger Planung als mit geistlosen Traditionen zu tun. Hinzu kommt die politische Vorstellung vieler Regimes in der Dritten Welt, eine große Bevölkerungszahl gäbe ihnen einen Machtvorsprung gegenüber den Nachbarn.
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"Mangel an historischem Sinn ist der Erbfehler aller Philosophen ... Alles aber ist geworden;
es gibt keine ewigen Tatsachen: sowie es keine absoluten Wahrheiten gibt."

Friedrich Nietzsche
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Hornochse
Orthographiefetischist



Anmeldungsdatum: 22.07.2007
Beiträge: 8223
Wohnort: Bundeshauptstadt

Beitrag(#1412097) Verfasst am: 02.01.2010, 17:04    Titel: Antworten mit Zitat

Uriziel hat folgendes geschrieben:
Hornochse hat folgendes geschrieben:
Ich würd's erst einmal so erklären:

Je größer die Armut in einem Land, desto höher der Anreiz, für möglichst viele Nachkommen zu sorgen, die einem im Alter das Überleben sichern.



Ein Grund mehr, eine Million hungernder Menschen nicht zu füttern, weil man sonst nämlich in einigen Jahren ZEHN Millionen hungernde zu füttern hat.

Hart, aber wahr.


Im Gegenteil. Ein Grund mehr, Armut zu bekämpfen.
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- Niklas Luhmann -
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astarte
Foren-Admin
Foren-Admin



Anmeldungsdatum: 13.11.2006
Beiträge: 46545

Beitrag(#1412100) Verfasst am: 02.01.2010, 17:17    Titel: Antworten mit Zitat

Hornochse hat folgendes geschrieben:
Uriziel hat folgendes geschrieben:
Hornochse hat folgendes geschrieben:
Ich würd's erst einmal so erklären:

Je größer die Armut in einem Land, desto höher der Anreiz, für möglichst viele Nachkommen zu sorgen, die einem im Alter das Überleben sichern.



Ein Grund mehr, eine Million hungernder Menschen nicht zu füttern, weil man sonst nämlich in einigen Jahren ZEHN Millionen hungernde zu füttern hat.

Hart, aber wahr.


Im Gegenteil. Ein Grund mehr, Armut zu bekämpfen.

So ist es.
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Tja
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Wichtelmann
noch Ranglos



Anmeldungsdatum: 02.01.2010
Beiträge: 1
Wohnort: Planet Erde

Beitrag(#1412189) Verfasst am: 02.01.2010, 22:24    Titel: Antworten mit Zitat

Ist mein erster Eintrag hier in diesem Forum, also bitte weist mich zurecht wenn ich etwas falsch mache.

Die Auswirkungen sind klar, die Ursachen auch....mehr oder weniger.

Wie sieht es mit Lösungsvorschlägen aus?
Wie lässt sich das wieder Rückgängig machen?

Immerhin ist es ja so, dass es nicht zu viele werden, sondern es schon zu viel zu viele sind! skeptisch
_________________
Lasst uns das Unheil abwenden.....
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Johnnyboy
Stück Scheiße



Anmeldungsdatum: 26.06.2005
Beiträge: 2562
Wohnort: Babylon

Beitrag(#1412193) Verfasst am: 02.01.2010, 22:32    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Auf der anderen Seite kenne ich die Christliche Doktrin "Mehret Euch und werdet viele". Der fällt mir insbesondere dann ein, wenn ich wahrnehme, das gerade die, welche wenig haben, möglichst viele Kinder in die Welt setzen.


Es ist vorallem eine Doktrin aus einer (übrigens vorchrictlichen) Zeit, in der es schlicht von Vorteil war zahlreich zu sein. Grundsätzlich ist es im Kampf ums überleben einfach sinnvoll eine große Population zu haben um nicht einfach verdrängt zu werden.

Wir sind heute einfach nicht mehr gut genug beim Abschlachten der Kinder Anderer.

Der Gedanke der dahintersteckt ist dementsprechend nicht notwendigerweise rein religiösen Ursprungs: Die Religionen halfen vielmehr beim konservieren desselben.
_________________
"Das Leben des Starken erfüllt seinen Sinn, das des Schwachen seinen Zweck".
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Johnnyboy
Stück Scheiße



Anmeldungsdatum: 26.06.2005
Beiträge: 2562
Wohnort: Babylon

Beitrag(#1412195) Verfasst am: 02.01.2010, 22:38    Titel: Antworten mit Zitat

Wichtelmann hat folgendes geschrieben:
Ist mein erster Eintrag hier in diesem Forum...


Willkommen! Prost
_________________
"Das Leben des Starken erfüllt seinen Sinn, das des Schwachen seinen Zweck".
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logikus
registrierter User



Anmeldungsdatum: 16.12.2009
Beiträge: 382

Beitrag(#1412243) Verfasst am: 03.01.2010, 08:59    Titel: Antworten mit Zitat

Hornochse hat folgendes geschrieben:

Im Gegenteil. Ein Grund mehr, Armut zu bekämpfen.


Das klingt immer so erhaben, "Armut bekämpfen". Aber wie soll man das machen?
Und jetzt frage ich nicht nach den Möglichkeiten im Detail, sondern im Allgemeinen,
wie kämpft man gegen einen Mangel, den man einfach nicht bekämpfen kann? Der immer größer wird, je mehr man dagegen ankämpft.
Das ist das erste Problem.

Das andere, womöglich größere Problem, ist die moralische Seite, wenn man erkennt, das man selbst nur dann überlebt, wenn man Anderen was wegnimmt.
Wir* sind da verschont worden (bisher!), aber in Zukunft wirds ganz schön eng werden hier. Da werden solche Ansichten wie die der Solidarität oder Brüderlichkeit nicht mehr so up to date sein.
Das soll jetzt kein Aufruf zur "Flucht in den Egoismus" werden. Man sollte sich nur langsam von diesen Schwarz/Weiss-Ansichten trennen und auch darüber nachdenken, das man bei dem "Kampf gegen Armut" schnell um sein eigenes Leben kämpft, wenn man nicht aufpasst.


* edit: mit "Wir" meine ich natürlich immer die ca. 15% Reichen, Wohlhabenden dieser Erde, Diejenigen, die Armut nur aus Erzählungen kennen, im Gegensatz zum Rest der Welt, der in wirklicher Armut lebt.
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Hornochse
Orthographiefetischist



Anmeldungsdatum: 22.07.2007
Beiträge: 8223
Wohnort: Bundeshauptstadt

Beitrag(#1412246) Verfasst am: 03.01.2010, 09:19    Titel: Antworten mit Zitat

logikus hat folgendes geschrieben:
Hornochse hat folgendes geschrieben:

Im Gegenteil. Ein Grund mehr, Armut zu bekämpfen.


Das klingt immer so erhaben, "Armut bekämpfen". Aber wie soll man das machen?
Und jetzt frage ich nicht nach den Möglichkeiten im Detail, sondern im Allgemeinen,
wie kämpft man gegen einen Mangel, den man einfach nicht bekämpfen kann?


In den Industriestaaten werden täglich Unmengen an Lebensmitteln und anderen grundlegenden Gütern auf den Müll geworfen. Wieso schafft man sie nicht dorthin, wo sie gebraucht werden? Weil dabei Kosten anfielen, die den Profit schmälerten.
Wieso arbeiten Menschen in vielen Ländern der Dritten Welt zu Löhnen, von denen sie und ihre Familien kaum leben können? Weil niedrige Arbeitskosten den Profit erhöhen.

Wir müssen nicht so tun, als gäbe es keine Möglichkeiten zur Linderung der Armut - vielleicht sogar zu ihrer vollständigen erfolgreichen Bekämpfung innerhalt kürzester Zeit. Sie werden nur aus gewissen Gründen nicht genutzt.
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logikus
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Anmeldungsdatum: 16.12.2009
Beiträge: 382

Beitrag(#1412247) Verfasst am: 03.01.2010, 09:25    Titel: Antworten mit Zitat

Hornochse hat folgendes geschrieben:
logikus hat folgendes geschrieben:
Hornochse hat folgendes geschrieben:

Im Gegenteil. Ein Grund mehr, Armut zu bekämpfen.


Das klingt immer so erhaben, "Armut bekämpfen". Aber wie soll man das machen?
Und jetzt frage ich nicht nach den Möglichkeiten im Detail, sondern im Allgemeinen,
wie kämpft man gegen einen Mangel, den man einfach nicht bekämpfen kann?


In den Industriestaaten werden täglich Unmengen an Lebensmitteln und anderen grundlegenden Gütern auf den Müll geworfen. Wieso schafft man sie nicht dorthin, wo sie gebraucht werden? Weil dabei Kosten anfielen, die den Profit schmälerten.
Wieso arbeiten Menschen in vielen Ländern der Dritten Welt zu Löhnen, von denen sie und ihre Familien kaum leben können? Weil niedrige Arbeitskosten den Profit erhöhen.

Wir müssen nicht so tun, als gäbe es keine Möglichkeiten zur Linderung der Armut - vielleicht sogar zu ihrer vollständigen erfolgreichen Bekämpfung innerhalt kürzester Zeit. Sie werden nur aus gewissen Gründen nicht genutzt.


Hm. Hast ja recht - das wissen wir doch Alle bereits, deswegen hab ich ja extra NICHT nach Details gefragt. Klar wissen wir, wie man das bewerkstelligen könnte. Klar wissen wir, was zu tun wäre, um unseren Reichtum, und ganz gezielt den Überfluß so zu verteilen, das Menschen, denen es an fast Allem mangelt, damit versorgt werden können.

Aber das ist doch kurzsichtig. Das ist doch keine Lösung des Problems, das viel tiefer liegt. Überbevölkerung kann man nicht ignorieren. Auch nicht mit noch so viel gutem Willen.
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Spartacus Leto
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Anmeldungsdatum: 27.08.2005
Beiträge: 5659

Beitrag(#1412250) Verfasst am: 03.01.2010, 09:33    Titel: Antworten mit Zitat

logikus hat folgendes geschrieben:
Hornochse hat folgendes geschrieben:

Im Gegenteil. Ein Grund mehr, Armut zu bekämpfen.


Das klingt immer so erhaben, "Armut bekämpfen". Aber wie soll man das machen?
Und jetzt frage ich nicht nach den Möglichkeiten im Detail, sondern im Allgemeinen,
wie kämpft man gegen einen Mangel, den man einfach nicht bekämpfen kann? Der immer größer wird, je mehr man dagegen ankämpft.
Das ist das erste Problem.
Falsch, es gibt keinen Mangel. Die Produktion ist mehr als ausreichend um die gesamte Menschheit angemessen zu versorgen. Das Problem liegt im Kapitalismus, welche den gesellschaftlich produzieren Mehrwert. Es wird genug produziert, das Problem ist die Verteilung. Die Perversion der Sache wird insbesondere durch die Vernichtung von unverdorbenen Lebensmitteln um die Preise stabil zu halten offenbar.



logikus hat folgendes geschrieben:
Das andere, womöglich größere Problem, ist die moralische Seite, wenn man erkennt, das man selbst nur dann überlebt, wenn man Anderen was wegnimmt.
Wie bereits dargelegt, stimmt das nicht.


logikus hat folgendes geschrieben:
Wir* sind da verschont worden (bisher!), aber in Zukunft wirds ganz schön eng werden hier. Da werden solche Ansichten wie die der Solidarität oder Brüderlichkeit nicht mehr so up to date sein.
Oh, da riecht man ja förmlich den vom Abstieg ins Proletariat bedrohten Kleinbürger, der davon träumt



logikus hat folgendes geschrieben:
Das soll jetzt kein Aufruf zum "Flucht in den Egoismus" werden. Man sollte sich nur langsam von diesen Schwarz/Weiss-Ansichten trennen und auch darüber nachdenken, das man bei dem "Kampf gegen Armut" schnell um sein eigenes Leben kämpft, wenn man nicht aufpasst.


* edit: mit "Wir" meine ich natürlich immer die ca. 15% Reichen, Wohlhabenden dieser Erde, Diejenigen, die Armut nur aus Erzählungen kennen, im Gegensatz zum Rest der Welt, der in wirklicher Armut lebt.
Oh, hab ich mich doch geirrt, und habe ich hier doch tatsächlich einen waschechten Kapitalisten, der sich erdreistet, mich mit einem "Wir" meinen? Wohl kaum! Eher den Kleinbürger, der nicht sieht, dass der Klassenkampf nicht vor Nationalgrenzen Halt macht. Temporäre Unterschiede im proletarischen Lebensstandard isind kein Grund den Klassenkampf zugunsten eines Nationalismus aufzugeben. Wozu das führt hat die Geschichte bereits gezeigt.
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Hornochse
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Anmeldungsdatum: 22.07.2007
Beiträge: 8223
Wohnort: Bundeshauptstadt

Beitrag(#1412251) Verfasst am: 03.01.2010, 09:36    Titel: Antworten mit Zitat

logikus hat folgendes geschrieben:
Klar wissen wir, was zu tun wäre, um unseren Reichtum, und ganz gezielt den Überfluß so zu verteilen, das Menschen, denen es an fast Allem mangelt, damit versorgt werden können.

Aber das ist doch kurzsichtig.


Ich finde es eher kurzsichtig, diese Optionen nicht zu nutzen.

logikus hat folgendes geschrieben:
Das ist doch keine Lösung des Problems, das viel tiefer liegt. Überbevölkerung kann man nicht ignorieren. Auch nicht mit noch so viel gutem Willen.


Die wachsende Bevölkerung ist ein Faktor neben anderen - nicht mehr. Und vermutlich nicht einmal der relevanteste. Wenn es heißt: Je ärmer das Land, desto höher der Anreiz zur Zeugung von Kindern und je mehr Kinder, desto knapper die Ressourcen - dann ist Armut selbst der Ansatzpunkt und nicht die Überbevölkerung.
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logikus
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Anmeldungsdatum: 16.12.2009
Beiträge: 382

Beitrag(#1412254) Verfasst am: 03.01.2010, 09:47    Titel: Antworten mit Zitat

Ohjemineh.
Mit was für Leuten hab ich´s auf einmal hier zu tun?
Also eurer Dialektik nach hab ich ehrlich gesagt Angst, weiter zu diskutieren. Aber ich will mal nicht so sein.
ich bin weder Kapitalist noch Kommunist noch Marxist noch Whateverist. Ich hasse -Ismen.
Mich stört nur, das Leute nicht weit genug denken, grade zum Thema Überbevölkerung. Das Problem Überbevölkerung liegt ALLEN und ich kann nicht stark genug betonen: ALLEN Problemen, die die heutige globale Zivilisation hat, zugrunde.
Da kann man noch so sehr Umverteilen, Reformieren, System ausdenken etc etc.
Das Problem sprengt einfach alle bisherigen Grenzen. Und nur weil wir nicht jeden Tag darüber reden, weil es so ein Tabuthema ist, weil wir es heute noch nicht so stark merken, zumindest nicht in Deutschland, heisst es nicht, dass es schon nicht so schlimm sei. Aber die Zeichen stehen so glasklar an der Wand, das ich mich immer wieder frage, warum nicht endlich über so Grundsätzliches diskutiert wird. Aber es ist eben so, das es dafür nunmal keine Lösung gibt (ich hab das Gefühl, ich wiederhole mich).
Und weil es keine Lösung gibt, müssen wir nunmal so weitermachen wie bisher und da versteht mich bitte nicht falsch: Natürlich ist es wichtig, heute Ressourcen zu verteilen, Gerechtigkeit vor Kapitalismus zu stellen und Menschlichkeit vor Profit. Aber das ist und bleibt kurzsichtig und wird auf Dauer das Problem nicht beheben, im schlimmsten Falle eher vergrößern.
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Hornochse
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Anmeldungsdatum: 22.07.2007
Beiträge: 8223
Wohnort: Bundeshauptstadt

Beitrag(#1412255) Verfasst am: 03.01.2010, 09:54    Titel: Antworten mit Zitat

logikus hat folgendes geschrieben:
Ohjemineh.
Mit was für Leuten hab ich´s auf einmal hier zu tun?
Also eurer Dialektik nach hab ich ehrlich gesagt Angst, weiter zu diskutieren.


Zeig' mir mal eine Stelle, an der ich hier diesen "Dialekt" an den Tag legte, wie Leto es tat.

logikus hat folgendes geschrieben:
Aber ich will mal nicht so sein.


Wie nett.

logikus hat folgendes geschrieben:
Mich stört nur, das Leute nicht weit genug denken, grade zum Thema Überbevölkerung. Das Problem Überbevölkerung liegt ALLEN und ich kann nicht stark genug betonen: ALLEN Problemen, die die heutige globale Zivilisation hat, zugrunde.
Da kann man noch so sehr Umverteilen, Reformieren, System ausdenken etc etc.
Das Problem sprengt einfach alle bisherigen Grenzen. Und nur weil wir nicht jeden Tag darüber reden, weil es so ein Tabuthema ist, weil wir es heute noch nicht so stark merken, zumindest nicht in Deutschland, heisst es schon nicht so schlimm sei. Aber die Zeichen stehen so glasklar an der Wand, das ich mich immer wieder frage, warum nicht endlich über so grundsätzliches Diskutiert wird. Aber es ist eben so, das es dafür nunmal keine Lösung gibt (ich hab das Gefühl, ich wiederhole mich).
Und weil es keine Lösung gibt, müssen wir nunmal so weitermachen wie bisher und da versteht mich bitte nicht falsch: Natürlich ist es wichtig, heute Ressourcen zu verteilen, Gerechtigkeit vor Kapitalismus zu stellen und Menschlichkeit vor Profit. Aber das ist und bleibt kurzsichtig und wird auf Dauer das Problem nicht beheben, im schlimmsten Falle eher vergrößern.


Ich stelle erst einmal soviel fest: Du erzählst, Überbevölkerung sei an allen Problemen der heutigen globalen Zivilisation schuld, bringst aber kein einziges haltbares Argument (in diesem Post nicht einmal ein unhaltbares). Auf mein Argument im letzten Beitrag gehst du überhaupt nicht ein. Das ist nicht sonderlich überzeugend sondern bisher eher ein Indiz für eine Überzeugung, die nicht auf Argumenten gründet und wohl auch nicht durch sie beseitigt werden kann.
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Alles könnte anders sein - und fast nichts kann ich ändern.

- Niklas Luhmann -
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logikus
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Anmeldungsdatum: 16.12.2009
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Beitrag(#1412258) Verfasst am: 03.01.2010, 10:10    Titel: Antworten mit Zitat

Hornochse hat folgendes geschrieben:

Zeig' mir mal eine Stelle, an der ich hier diesen "Dialekt" an den Tag legte, wie Leto es tat.

Ja sorry, da war nur dein Karl Marx dran schuld. Verlegen
Hornochse hat folgendes geschrieben:

Ich stelle erst einmal soviel fest: Du erzählst, Überbevölkerung sei an allen Problemen der heutigen globalen Zivilisation schuld, bringst aber kein einziges haltbares Argument (in diesem Post nicht einmal ein unhaltbares). Auf mein Argument im letzten Beitrag gehst du überhaupt nicht ein. Das ist nicht sonderlich überzeugend sondern bisher eher ein Indiz für eine Überzeugung, die nicht auf Argumenten gründet und wohl auch nicht durch sie beseitigt werden kann.


Klar, ich kann bei der Fülle an Argumenten auch nicht auf alles eingehen. Aber mach ich hiermit gern als Nachtrag:
Das Überbevölkerung immer der letzte Nenner beim Kürzen globaler Probleme ist, sollte schon Vielen aufgefallen sein. Ressourcen wurden immer schon ungerecht verteilt oder im Überfluß unwirtschaftlich bzw. ineffizient behandelt.
Aber sieh dir das doch nur mal am Beispiel ÖL an.
Hier eine gute Grafik dazu, auf die ich gestern gestossen bin, :

Da siehst du den prognostizierten Ölverbrauch. Das musst du doch zugeben, das eine gerechte Verteilung der übrigen Ressourcen zwar heute noch den Frieden erhält, aber das absolut nichts dagegen gemacht werden kann, das die Vorräte einmal zuende gehen.
Das ist jetzt nur ein Beispiel von Vielen, wo es ähnlich aussieht.

Und noch zu deinem Argument vom vorigen Beitrag:
Hornochse hat folgendes geschrieben:

Wenn es heißt: Je ärmer das Land, desto höher der Anreiz zur Zeugung von Kindern und je mehr Kinder, desto knapper die Ressourcen - dann ist Armut selbst der Ansatzpunkt und nicht die Überbevölkerung.

Logisch. Nur stimmt das nicht ganz - weil durch (theoretischen) Wohlstand Aller das Kinderzeugen nicht völlig abgestellt wird, bzw. die Überbevölkerung nicht rückläufig wird.
Also löst du das Problem nicht. Du legst es nur auf die lange Bank.
Wobei alleine das Vorhaben, den 85% Armen zu exakt demselben Lebensstandard wie dem der 15% Reichen zu verhelfen, schon mal an den dafür nicht vorhandenen Ressourcen scheitert.
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44650

Beitrag(#1412261) Verfasst am: 03.01.2010, 10:32    Titel: Antworten mit Zitat

Marcellinus hat folgendes geschrieben:
Nein, nicht ideologisch, oder jedenfalls nicht nur, sondern materiell, vor allem die Entdeckung Amerikas und damit die Möglichkeit, für viele Menschen, damals im wesentlichen Europäer, neues Land zu finden.

Die Entdeckung Amerikas war sicher ein Faktor, aber wie du es beschreibst, bleiben mir zu viele Fragen offen. Erstens war Amerika auch schon vor seiner Entdeckung durch die Europäer nicht unbewohnt und zweitens war die Entdeckung Amerikas nicht das erste Mal in der Geschichte der Menschheit, dass irgendwer "neues Land" entdeckt hat, und trotzdem hat nicht jede geographische Entdeckung von irgendwem oder irgendwas zu einer solchen Explosion geführt.
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Boludo
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Anmeldungsdatum: 20.07.2008
Beiträge: 100

Beitrag(#1412270) Verfasst am: 03.01.2010, 12:04    Titel: Antworten mit Zitat

Empfängnisverhütung kostet sehr viel Geld, ist nicht überall verfügbar und gesellschaftlich akzeptiert, außerdem erfordet sie einer gewissen Aufklärung.
Ich denke, viele Leute können sich Verhütungsmittel einfach nicht leisten oder wissen nichts darüber.

Stefan
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verquer
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Anmeldungsdatum: 29.12.2009
Beiträge: 19

Beitrag(#1412278) Verfasst am: 03.01.2010, 12:34    Titel: Antworten mit Zitat

Da gibt es doch so eine wunderbare Seite ( http://www.gapminder.org ), deren Statistiken diese Diskussion etwas befruchten könnten.

Folgt mal dem unten angebenen Link. Dort seht ihr die Geburtraten gegenüber dem ProKopfEinkommen aufgetragen. Dann drückt ihr den Knopf und lasst Euch die Statistik über die Jahre hinweg als Movie abspielen.

http://graphs.gapminder.org/world/#$majorMode=chart$is;shi=t;ly=2003;lb=f;il=t;fs=11;al=30;stl=t;st=t;nsl=t;se=t$wst;tts=C$ts;sp=6;ti=2007$zpv;v=0$inc_x;mmid=XCOORDS;iid=phAwcNAVuyj1jiMAkmq1iMg;by=ind$inc_y;mmid=YCOORDS;iid=phAwcNAVuyj0TAlJeCEzcGQ;by=ind$inc_s;uniValue=8.21;iid=phAwcNAVuyj0XOoBL_n5tAQ;by=ind$inc_c;uniValue=255;gid=CATID0;by=grp$map_x;scale=log;dataMin=194;dataMax=96846$map_y;scale=lin;dataMin=0.855;dataMax=8.7$map_s;sma=49;smi=2.65$cd;bd=0$inds=

Für die Denkfaulen (mich) gibt es auf TED auch noch ein paar Videos von Hans Rosling, der die Statistiken auch noch erklärt...

http://www.ted.com/talks/lang/eng/hans_rosling_at_state.html
http://www.ted.com/talks/lang/eng/hans_rosling_reveals_new_insights_on_poverty.html

vorallen das erste Video ist empfehlenswert.

EDIT: Worauf ich eigentlich hinauswollte... Was müssen wir tun, um das Problem zu lösen? Exakt das, was wir tun!
EDIT2: Höflichkeitsmodus angeschmissen.
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esme
lebt ohne schützende Gänsefüßchen.



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Beiträge: 5667

Beitrag(#1412445) Verfasst am: 03.01.2010, 20:16    Titel: Antworten mit Zitat

Boludo hat folgendes geschrieben:
Empfängnisverhütung kostet sehr viel Geld,

Kannst du das belegen?

Boludo hat folgendes geschrieben:

ist nicht überall verfügbar und gesellschaftlich akzeptiert, außerdem erfordet sie einer gewissen Aufklärung.


Ja, insbesondere mit Aufklärung und ausreichenden Autonomie der Frauen.
Das ist auch ein Teil des Mikrokreditkonzepts.
Beides lässt sich auch gut über Bildung erreichen.

Wie meistens in komplexen Systemen muss man aber an mehreren Schräubchen gleichzeitig drehen, um was zu erreichen. In manchen Ländern wäre es schon ein Fortschritt, wenn die "Fütterer" die Anti-Aufklärung unterlassen. (Und auch Organisationen wie Mafia und Hamas füttern eifrig mit, ich empfehle also schon aus reinem Eigennutz das schnellere Füttern als alle Profis.)
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