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Leony gottlos
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 3674
Wohnort: Aufklärung und Kritischer Rationalismus
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(#142426) Verfasst am: 26.06.2004, 11:50 Titel: Sich selbst akzeptieren - was heißt das? |
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„Ich will so bleiben, wie ich bin ...“
So begann ein Lied, das mein geistig behinderter Sohn eines Tages aus der Sonderschule mitbrachte.
Das muss zu einer Zeit gewesen sein, als er noch nicht so groß war wie ein Erwachsener,
denn ich fragte ihn:
„Sag mal: Willst du wirklich so bleiben, wie du bist? Oder willst du größer werden?“
Wie ich erwartet hatte, antwortete er:
„Größer werden.“
Natürlich war mir klar, dass es in dem Liedtext nicht gegen das Größerwerden ging. Ich habe absichtlich danebengeschossen.
Es genügte mir, zu zeigen:
„Ich will so bleiben, wie ich bin“ – verstanden als umfassende Absage an jegliche Veränderungen der eigenen Person –
stimmt so nicht
und braucht auch nicht zu stimmen.
Akzeptanz der eigenen Person
ist nicht gleichbedeutend mit dem Wunsch, den Status quo der eigenen Person aufrechtzuerhalten.
Zur eigenen Person gehört nicht nur ihr Status quo,
dazu gehören auch ihre Entwicklungsmöglichkeiten und Entwicklungstendenzen.
Einen Teil dieser Entwicklungsmöglichkeiten und Entwicklungstendenzen zu bejahen,
vielleicht sogar aktiv zu fördern,
das ist ein legitimer, ja ein unerlässlicher Bestandteil der Akzeptanz der eigenen Person.
Aber was, wenn man es nicht schafft, sich so zu ändern, wie man gern möchte?
Wenn es einem einfach nicht gelingen will, das Rauchen aufzugeben, sein Übergewicht zu reduzieren, oder was auch immer?
Soll man dann eben sagen: „Ich will so bleiben, wie ich bin“?
Das wird teilweise gemacht.
Beim Googlen nach Übergewicht "Ich will so bleiben, wie ich bin" habe ich solche Aussagen von Übergewichtigen gefunden.
Aber ich, ich mag es nicht, dass ich Übergewicht habe und dass ich es nicht schaffe, das zu reduzieren.
Und ich sehe nicht ein, warum ich mich nicht darüber ärgern soll.
Erich Kästner hat folgendes geschrieben: | Nie sollt ihr so tief sinken,
von dem Kakao, durch den man euch zieht, auch noch zu trinken. |
Das gilt auch für den Kakao, durch den ich mich selber ziehe, indem ich mir mein Übergewicht antue.
Ich habe trotzdem weiterhin den Wunsch, abzunehmen, und ärgere mich, dass ich es nicht schaffe.
Ich habe ein Recht auf meine Wünsche, ob sie erfüllbar sind oder nicht,
und ich habe ein Recht auf meine Gefühle, ob sie erfreulich sind oder nicht.
Nicht nur mein Status quo,
und nicht nur mein Status quo mitsamt meinen Entwicklungsmöglichkeiten und Entwicklungstendenzen,
sondern auch meine Wünsche und meine Gefühle gehören zu meiner Persönlichkeit,
und ich will sie akzeptieren.
Dass ich nicht alles an mir prima finde, sehe ich nicht als Problem.
Mich selbst zu akzeptieren,
das heißt für mich,
dass meine Fehler mich nicht daran hindern,
eine freundliche Einstellung mir selbst gegenüber zu haben.
_________________ Gruß, Leony (Gott losgeworden vor vielen Jahren )
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Nav Gast
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(#142428) Verfasst am: 26.06.2004, 11:59 Titel: |
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Das kann man auch relativieren.
Ich habe früher, als ich ein Teenie war, immer versucht, ein anderer Mensch zu werden, weil ich mich für minderwertig und unfähig hielt.
Als ich dann 20 wurde, gings plötzlich nur noch aufwärts (auch wenn ich im Moment in einer Stagnationsphase angelangt bin) - aber nicht, weil ich mich wesentlich geändert hätte was meine Persönlichkeit betrifft, sondern weil ich nur meine Haltung zu meiner Persönlichkeit geändert habe.
War mir früher meine Exzentrik ein Dorn im Auge, so habe ich gelernt, das Beste daraus zu machen.
Anstatt auf das Ausgrenzende dieser Tatsache das Augenmerk zu legen (auch wenn es sicher derartiges Potential gibt), habe ich den Spieß umgedreht. Ich habe aufgehört, mich an Leute anzubiedern, die zu intolerant sind oder generell Probleme haben mit Menschen, die zum Beispiel immer was zum Spielen in der Hand brauchen oder fast ständig Musik hören müssen.
Plötzlich ging es aufwärts - ich habe mich persönlich weiterentwickelt und bin glücklicher und zufriedener geworden dadurch, daß ich mich selbst akzeptieren konnte und meine Schwächen und mein Anderssein nicht als absolut negative Faktoren sondern als integrale Bestandteile meiner Persönlichkeit aufzufassen begonnen habe.
Ungeduld - eine typische Eigenschaft, die zuerst sehr negativ wirkt. Ich habe sie, definitiv!
Aber Geduld ist oft Sand im Getriebe der Kreativität, weil man sich als geduldiger Mensch oft zu sehr dazu verleiten läßt, gerade unpassende Gedanken zu verdrängen.
Ich bin nicht geduldiger geworden, aber ich habe meine Ungeduld kanalisiert - nicht zu einer Stärke gemacht, aber integriert.
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frajo dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 25.08.2003 Beiträge: 11440
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(#142443) Verfasst am: 26.06.2004, 13:12 Titel: |
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für die ausgangsfrage leonys, was es heiße, sich selbst zu akzeptieren, habe ich im moment nicht den dazu nötigen langen atem. ich halte das thema nämlich für ebenso interessant wie schwierig.
deshalb nur eine kurze bemerkung zum stichwort "geduld".
Nav hat folgendes geschrieben: | Ungeduld - eine typische Eigenschaft, die zuerst sehr negativ wirkt. Ich habe sie, definitiv!
Aber Geduld ist oft Sand im Getriebe der Kreativität, weil man sich als geduldiger Mensch oft zu sehr dazu verleiten läßt, gerade unpassende Gedanken zu verdrängen.
Ich bin nicht geduldiger geworden, aber ich habe meine Ungeduld kanalisiert - nicht zu einer Stärke gemacht, aber integriert. |
zum einen halte ich es für einen persönlichen erfolg, wenn jemand (a) sich bewußt ist, daß übermäßige ungeduld problematisch ist, und (b) es lernt, damit umzugehen. das ist m.e. die klar bessere alternative als der ständige hader mit sich selbst, der niemanden weiterbringt - nicht einen selbst, nicht die umwelt.
doch der dargestellten negativen wahrnehmung der geduld kann ich nicht beipflichten.
geduld ist keineswegs sand im getriebe der kreativität.
an dieser behauptung ist nur dann etwas dran, wenn sie ein ungeduldiger mensch aufstellt, der seine besten ideen hat, wenn er seiner spontaneität nachgeben kann. für einen solchen menschen mag es richtig sein, daß ein allzulanges nachsinnen seiner kreativität eher abkömmlich ist.
jedoch neigen nicht alle menschen zur spontaneität. gerade auch unter kunstschaffenden gibt es viele, die ihre entwürfe hunderte von malen zerstören, weil sie erst mit einem perfekten resultat zufrieden sind.
beide haltungen, die spontaneität wie der perfektionismus, haben ihren berechtigten platz im spektrum menschlicher verhaltensweisen. und beide haben, selbstverständlich, auch ihre nachteile.
schließlich stimmt die annahme nicht, geduldige menschen neigten dazu, unpassende gedanken zu verdrängen.
umgekehrt wird ein schuh draus. das wesen des geduldigen menschen hängt gerade eben mit dem überdurchschnittlich aufwendigen er- und abwägen aller möglichen gedanken zusammen.
dagegen zeichnet sich spontaneität gerade dadurch aus, daß ihre eingebungen einem ausblenden eigentlich relevanter umfeldinformationen zu verdanken sind, das in dieser intensität und effektivität nur kurzfristig zu bewerkstelligen ist.
spontaneität heißt m.e. das kurzfristige ausblenden großer bereiche der wirklichkeit.
und das hat im künstlerischen bereich durchaus seine berechtigung, finde ich.
nicht jedoch im gesellschaftlichen. dort nennt sich dieses phänomen "cowboy-mentalität".
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Leony gottlos
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 3674
Wohnort: Aufklärung und Kritischer Rationalismus
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(#142456) Verfasst am: 26.06.2004, 13:48 Titel: |
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@ Nav:
Eine Eigenschaft, die auf den ersten Blick negativ zu sein scheint,
zu kanalisieren und konstruktiv zu nutzen,
das ist eine der Entwicklungsmöglichkeiten, die viele haben und zu ihrem Vorteil nutzen können.
„Verwandelt euren Hass in Energie!“ – das ist einer der Sprüche, die ich aus meiner 68er Zeit für mich mitgebracht habe.
Wenn ich von Einstellungen und Forderungen höre, die mich wütend machen,
dann versuche ich, diese Wut nicht in wüsten Beschimpfungen auszuleben,
sondern bemühe mich um einen Ton, der die Bereitschaft fördert, zuzuhören und darüber nachzudenken und zu diskutieren –
um dann mit meinen Argumenten um so wirksamer zuschlagen zu können
(gegen die Einstellungen und Forderungen, nicht gegen die Menschen ).
_________________ Gruß, Leony (Gott losgeworden vor vielen Jahren )
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Zamis Gast
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(#142457) Verfasst am: 26.06.2004, 13:52 Titel: Re: Sich selbst akzeptieren - was heißt das? |
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Leony hat folgendes geschrieben: | (...)Akzeptanz der eigenen Person
ist nicht gleichbedeutend mit dem Wunsch, den Status quo der eigenen Person aufrechtzuerhalten.
Zur eigenen Person gehört nicht nur ihr Status quo,
dazu gehören auch ihre Entwicklungsmöglichkeiten und Entwicklungstendenzen.
Einen Teil dieser Entwicklungsmöglichkeiten und Entwicklungstendenzen zu bejahen,
vielleicht sogar aktiv zu fördern,
das ist ein legitimer, ja ein unerlässlicher Bestandteil der Akzeptanz der eigenen Person.(...) |
Ja, ich stimme Dir da zu, und fühlte mich erinnert an ein Zitat von Carl Rogers
"Das seltsame Paradox ist, daß ich mich verändern kann, wenn ich mich so akzeptiere, wie ich bin."
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Leony gottlos
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 3674
Wohnort: Aufklärung und Kritischer Rationalismus
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(#142474) Verfasst am: 26.06.2004, 14:24 Titel: |
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@ Zamis:
Danke, dass du auch die Quelle angegeben hast. Ich habe die ganze Seite mit Gewinn gelesen.
Carl Rogers hat folgendes geschrieben: | Die einsame Person ist zutiefst davon überzeugt, dass man sie nicht mehr akzeptiert oder liebt,
wenn ihr wahres Selbst bekannt wird. |
So fühlte ich mich in der Zeit, als ich zur Schule ging.
Ich glaubte, nur Gott könnte mein wahres Selbst erkennen und mich dennoch akzeptieren und lieben.
Erst als meine Beziehungen zu anderen Menschen sich besserten, fand ich die Kraft, mich von meinem Glauben zu lösen.
_________________ Gruß, Leony (Gott losgeworden vor vielen Jahren )
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Leony gottlos
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 3674
Wohnort: Aufklärung und Kritischer Rationalismus
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(#142482) Verfasst am: 26.06.2004, 14:53 Titel: |
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Sprüche wie „Ich will so bleiben, wie ich bin“ (von einer Übergewichtigen)
oder
sind nicht selten die Reaktion auf Aufforderungen anderer Menschen, man möge sich doch ändern:
Aufforderungen, durch die man sich bedrängt fühlt und die man abwehren will.
Solche Sprüche bergen die Gefahr, dass Menschen auf ihren Status quo starren wie das Kaninchen auf die Schlange
und darüber versäumen, unvoreingenommen zu prüfen, ob es noch andere Entwicklungsmöglichkeiten gibt.
Diese Gefahr besteht insbesondere in Gruppen, die viel Gegenwind bekommen,
wenn solche Sprüche dort zu einer Gruppennorm werden.
_________________ Gruß, Leony (Gott losgeworden vor vielen Jahren )
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Babyface Altmeister
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 11519
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(#142484) Verfasst am: 26.06.2004, 14:59 Titel: |
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Leony hat folgendes geschrieben: | @ Zamis:
Danke, dass du auch die Quelle angegeben hast. Ich habe die ganze Seite mit Gewinn gelesen.
Carl Rogers hat folgendes geschrieben: | Die einsame Person ist zutiefst davon überzeugt, dass man sie nicht mehr akzeptiert oder liebt,
wenn ihr wahres Selbst bekannt wird. |
So fühlte ich mich in der Zeit, als ich zur Schule ging.
Ich glaubte, nur Gott könnte mein wahres Selbst erkennen und mich dennoch akzeptieren und lieben.
Erst als meine Beziehungen zu anderen Menschen sich besserten, fand ich die Kraft, mich von meinem Glauben zu lösen. |
Empathisches Verstehen und bedingunslose positive Wertschätzung des Patienten (mit dem Ziel, dass der Patient diese internalisiert) sind auch zwei ganz wichtige Bausteine seiner klientenzentrierten Therapie. Jemand, der sich selbst verachtet, welche Motivation sollte der auch haben, sein Selbst weiterzuentwickeln?
_________________ posted by Babyface
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kamelpeitsche Weapon of Mass Discussion
Anmeldungsdatum: 15.11.2003 Beiträge: 4555
Wohnort: Devil's Dancefloor
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(#142498) Verfasst am: 26.06.2004, 16:13 Titel: |
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Ein Mann, der Herrn K. lange nicht gesehen hatte, begrüsste ihn mit den Worten: «Sie haben sich gar nicht verändert.» «Oh!» sagte Herr K. und erbleichte
-Bert Brecht
_________________ "Was immer jeder Einzelne mitbringen will an Prägung oder Anderssein - einem kollektiven Imperativ enzieht es sich mit Sicherheit"
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kamelpeitsche Weapon of Mass Discussion
Anmeldungsdatum: 15.11.2003 Beiträge: 4555
Wohnort: Devil's Dancefloor
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(#142501) Verfasst am: 26.06.2004, 16:17 Titel: |
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Off-Topic:
Selten habe ich im FGH einen Thread mit soviel Interesse gelesen wie diesen hier!
_________________ "Was immer jeder Einzelne mitbringen will an Prägung oder Anderssein - einem kollektiven Imperativ enzieht es sich mit Sicherheit"
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pyrrhon registrierter User
Anmeldungsdatum: 22.05.2004 Beiträge: 8770
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(#142508) Verfasst am: 26.06.2004, 16:30 Titel: |
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kamelpeitsche hat folgendes geschrieben: | Off-Topic:
Selten habe ich im FGH einen Thread mit soviel Interesse gelesen wie diesen hier! |
Stimmt. Gut, dass wir Leony haben!
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Leony gottlos
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 3674
Wohnort: Aufklärung und Kritischer Rationalismus
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(#142517) Verfasst am: 26.06.2004, 16:50 Titel: |
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@ Kamelpeitsche, Nagarjuna: Thanx
_________________ Gruß, Leony (Gott losgeworden vor vielen Jahren )
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Leony gottlos
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 3674
Wohnort: Aufklärung und Kritischer Rationalismus
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(#142519) Verfasst am: 26.06.2004, 16:54 Titel: |
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Babyface hat folgendes geschrieben: | Leony hat folgendes geschrieben: | ...
So fühlte ich mich in der Zeit, als ich zur Schule ging.
Ich glaubte, nur Gott könnte mein wahres Selbst erkennen und mich dennoch akzeptieren und lieben.
Erst als meine Beziehungen zu anderen Menschen sich besserten, fand ich die Kraft, mich von meinem Glauben zu lösen. |
Empathisches Verstehen und bedingunslose positive Wertschätzung des Patienten (mit dem Ziel, dass der Patient diese internalisiert) sind auch zwei ganz wichtige Bausteine seiner klientenzentrierten Therapie. Jemand, der sich selbst verachtet, welche Motivation sollte der auch haben, sein Selbst weiterzuentwickeln? |
Selbstverachtung wird im Bereich christlicher Kirchen teilweise geradezu angestrebt.
Als ich in den 60er Jahren noch Christin war und zur Kirche ging,
habe ich bei jedem Abendmahlsgottesdienst, wie das von mir erwartet wurde, diese Worte mitgesprochen:
Evangelisches Kirchengesangbuch, Ausgabe für die evangelisch-lutherischen Kirchen Niedersachsens, 1967, unter „Die Allgemeine Beichte“, hat folgendes geschrieben: | Allmächtiger Gott, barmherziger Vater,
ich armer, elender, sündiger Mensch
bekenne dir alle meine Sünde und Missetat,
die ich begangen mit Gedanken, Worten und Werken,
womit ich dich jemals erzürnet
und deine Strafe zeitlich und ewiglich verdienet habe.
Sie sind mir aber alle herzlich leid und reuen mich sehr,
und ich bitte dich durch deine grundlose Barmherzigkeit
und um des unschuldigen, bitteren Leidens und Sterbens
deines lieben Sohnes Jesu Christi willen,
du wollest mir armen sündhaften Menschen gnädig und barmherzig sein,
mir alle meine Sünden vergeben
und zu meiner Besserung deines Geistes Kraft verleihen.
Amen. |
Und jedes Mal habe ich, wie es von mir erwartet wurde, mir vorher selbst eingeredet,
ich wäre wirklich so ein Miststück, dass ich ewige Strafe verdient hätte
Es ist ein Circulus vitiosus:
Religion wirkt zerstörerisch auf die Selbstachtung,
der Mensch mit geringer Selbstachtung ist anfällig für das Gefühl, auf die Religion angewiesen zu sein.
_________________ Gruß, Leony (Gott losgeworden vor vielen Jahren )
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Evilbert auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.09.2003 Beiträge: 42408
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(#142546) Verfasst am: 26.06.2004, 18:16 Titel: |
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Leony gottlos
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 3674
Wohnort: Aufklärung und Kritischer Rationalismus
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(#142562) Verfasst am: 26.06.2004, 19:26 Titel: |
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Babyface hat folgendes geschrieben: | ...
Empathisches Verstehen und bedingunslose positive Wertschätzung des Patienten (mit dem Ziel, dass der Patient diese internalisiert) sind auch zwei ganz wichtige Bausteine seiner klientenzentrierten Therapie. Jemand, der sich selbst verachtet, welche Motivation sollte der auch haben, sein Selbst weiterzuentwickeln? |
Ob eine wirklich bedingungslose positive Wertschätzung so gut ist, da bin ich nicht so sicher.
Was hat diese Wertschätzung denn noch zu bedeuten,
wenn das größte A****l*** die gleiche Wertschätzung bekommt wie ich?
Ist bedingungslose positive Wertschätzung nicht eine Form der Gleichgültigkeit gegenüber den Werten,
die an mir geschätzt zu werden verdienen?
Wäre es nicht vielleicht besser, von einer bedingungslosen Bereitschaft zur Wertschätzung zu sprechen
und von einer großen Aufgeschlossenheit für alles, was Wertschätzung verdient?
_________________ Gruß, Leony (Gott losgeworden vor vielen Jahren )
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annox Grim Reaper
Anmeldungsdatum: 30.05.2004 Beiträge: 5800
Wohnort: Berlin
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(#142570) Verfasst am: 26.06.2004, 19:49 Titel: |
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Die Akzeptanz ist doch sicher in gleichem Masse variabel wie die Messlatte.
_________________ Ich bin jenes Pferd, das unter der Peitsche der Kutscher den Wagen voller Gesindel hinter sich her ziehen muss.
[Sadegh Hedayat]
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Heike N. wundert gar nix mehr
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 26138
Wohnort: Bottrop
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(#142572) Verfasst am: 26.06.2004, 19:52 Titel: |
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Leony hat folgendes geschrieben: | Babyface hat folgendes geschrieben: | ...
Empathisches Verstehen und bedingunslose positive Wertschätzung des Patienten (mit dem Ziel, dass der Patient diese internalisiert) sind auch zwei ganz wichtige Bausteine seiner klientenzentrierten Therapie. Jemand, der sich selbst verachtet, welche Motivation sollte der auch haben, sein Selbst weiterzuentwickeln? |
Ob eine wirklich bedingungslose positive Wertschätzung so gut ist, da bin ich nicht so sicher.
Was hat diese Wertschätzung denn noch zu bedeuten,
wenn das größte A****l*** die gleiche Wertschätzung bekommt wie ich?
Ist bedingungslose positive Wertschätzung nicht eine Form der Gleichgültigkeit gegenüber den Werten,
die an mir geschätzt zu werden verdienen? |
Ich denke eher, dass es um die Erkenntnis geht, dass die eigene Person etwas wert ist und nicht um Handlungen oder einzelne Persönlichkeitsdefizite.
Ich kann z.B. jeden Morgen meinen Nachbarn die Zeitung klauen und mir trotzdem die höchstmögliche Wertschätzung zukommen lassen.
_________________ God is Santa Claus for adults
Front Deutscher Äpfel (F.D.Ä.) - Nationale Initiative gegen die Überfremdung des deutschen Obstbestandes und gegen faul herumlungerndes Fallobst
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Evilbert auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.09.2003 Beiträge: 42408
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(#142574) Verfasst am: 26.06.2004, 19:59 Titel: |
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Heike N. hat folgendes geschrieben: |
Ich kann z.B. jeden Morgen meinen Nachbarn die Zeitung klauen und mir trotzdem die höchstmögliche Wertschätzung zukommen lassen. |
Das bezweifle ich. Ich unterstelle jedem ein Gewissen. Wer sowas macht, der hat irgendwo ein Problem auch wenn es in diesem Fall ein geringes ist.
Hättest Du statt "Zeitung" "Milch" gesagt (auch wenn die in D niemand geliefert kriegt morgens) hätt ich das aber gelten lassen.
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Babyface Altmeister
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 11519
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(#142576) Verfasst am: 26.06.2004, 20:00 Titel: |
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Leony hat folgendes geschrieben: | Babyface hat folgendes geschrieben: | ...
Empathisches Verstehen und bedingunslose positive Wertschätzung des Patienten (mit dem Ziel, dass der Patient diese internalisiert) sind auch zwei ganz wichtige Bausteine seiner klientenzentrierten Therapie. Jemand, der sich selbst verachtet, welche Motivation sollte der auch haben, sein Selbst weiterzuentwickeln? |
Ob eine wirklich bedingungslose positive Wertschätzung so gut ist, da bin ich nicht so sicher.
Was hat diese Wertschätzung denn noch zu bedeuten,
wenn das größte A****l*** die gleiche Wertschätzung bekommt wie ich?
Ist bedingungslose positive Wertschätzung nicht eine Form der Gleichgültigkeit gegenüber den Werten,
die an mir geschätzt zu werden verdienen?
Wäre es nicht vielleicht besser, von einer bedingungslosen Bereitschaft zur Wertschätzung zu sprechen
und von einer großen Aufgeschlossenheit für alles, was Wertschätzung verdient? |
Man muss Rogers' Aussagen wohl vor dem Hintergrund seines humanistisch geprägten Weltbildes sehen. Rogers geht davon aus, dass JEDER Mensch von Natur aus gut ist, schlechte Verhaltensweisen durch falsche Lernprozesse erworben wurden und nicht seiner Natur entsprechen. Ein Mensch, der sich falsch verhält ist eigentlich ein Opfer, weil er sich seiner wahren Motive und Wünsche nicht bewusst ist. Diese Sichtweise ermöglicht es Rogers sozusagen schlechte Verhaltensweisen von der Person dissoziiert zu betrachten und anders zu bewerten als die Person. Die Missbilligung bestimmten Verhaltens tangiert daher nicht die positive Wertschätzung des Menschen selbst, der allein deshalb positive Wertschätzung verdient hat, weil er ein Mensch ist. Sein gutes Naturell kann er jederzeit wiederfinden und es dann auch positiv für die Gesellschaft einbringen.
_________________ posted by Babyface
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Heike N. wundert gar nix mehr
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 26138
Wohnort: Bottrop
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(#142577) Verfasst am: 26.06.2004, 20:02 Titel: |
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Noseman hat folgendes geschrieben: | Heike N. hat folgendes geschrieben: |
Ich kann z.B. jeden Morgen meinen Nachbarn die Zeitung klauen und mir trotzdem die höchstmögliche Wertschätzung zukommen lassen. |
Das bezweifle ich. Ich unterstelle jedem ein Gewissen. Wer sowas macht, der hat irgendwo ein Problem auch wenn es in diesem Fall ein geringes ist. |
Klar hätte ich irgendein Problem. Das Problem, fremdes Eigentum nicht zu respektieren. Ändert aber nichts daran, dass ich meine Person dennoch ganz großartig fände.
Zitat: | Hättest Du statt "Zeitung" "Milch" gesagt (auch wenn die in D niemand geliefert kriegt morgens) hätt ich das aber gelten lassen. |
Diebstahl ist Diebstahl. Auch wenn es vielleicht in dem Fall unter Mundraub läuft. Wenn ich wirklich Hunger oder Durst hätte, könnte ich auch klingeln und um ein Glas Milch bitten.
_________________ God is Santa Claus for adults
Front Deutscher Äpfel (F.D.Ä.) - Nationale Initiative gegen die Überfremdung des deutschen Obstbestandes und gegen faul herumlungerndes Fallobst
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Nordseekrabbe linker Autist
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 31152
Wohnort: Dresden
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(#142591) Verfasst am: 26.06.2004, 20:33 Titel: Re: Sich selbst akzeptieren - was heißt das? |
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Leony hat folgendes geschrieben: | „Ich will so bleiben, wie ich bin ...“
So begann ein Lied, das mein geistig behinderter Sohn eines Tages aus der Sonderschule mitbrachte. |
Und es war bis vor wenigen Jahren mal der Werbeslogan von du darfst .
_________________ Autismus macht kein Urlaub.
"Seid unbequem. Seid Sand, nicht Öl im Getriebe der Welt." (Günter Eich)
"Sei Du selbst die Veränderung, die Du Dir für die Welt wünschst." (Mahatma Gandhi)
"Soldaten sind Mörder." (Kurt Tucholsky)
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Nordseekrabbe linker Autist
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 31152
Wohnort: Dresden
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(#142593) Verfasst am: 26.06.2004, 20:37 Titel: |
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Sich selbst akzeptieren, so wie man ist, heisst nach meinem Verständnis sich mit allem positiven aber negativen Sachen, die einen ausmachen, im reinen zu leben , und zwar so, dass man von Grundprinzip her einigermassen fröhlich und optimistisch in die Zukunft blicken kann, und nicht die eigenen Selbstzweifel überwiegen. Denn das führt dann zur Depression.
_________________ Autismus macht kein Urlaub.
"Seid unbequem. Seid Sand, nicht Öl im Getriebe der Welt." (Günter Eich)
"Sei Du selbst die Veränderung, die Du Dir für die Welt wünschst." (Mahatma Gandhi)
"Soldaten sind Mörder." (Kurt Tucholsky)
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Evilbert auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.09.2003 Beiträge: 42408
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(#142596) Verfasst am: 26.06.2004, 20:42 Titel: |
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Heike N. hat folgendes geschrieben: | Noseman hat folgendes geschrieben: | Heike N. hat folgendes geschrieben: |
Ich kann z.B. jeden Morgen meinen Nachbarn die Zeitung klauen und mir trotzdem die höchstmögliche Wertschätzung zukommen lassen. |
Das bezweifle ich. Ich unterstelle jedem ein Gewissen. Wer sowas macht, der hat irgendwo ein Problem auch wenn es in diesem Fall ein geringes ist. |
Klar hätte ich irgendein Problem. Das Problem, fremdes Eigentum nicht zu respektieren. Ändert aber nichts daran, dass ich meine Person dennoch ganz großartig fände.
Zitat: | Hättest Du statt "Zeitung" "Milch" gesagt (auch wenn die in D niemand geliefert kriegt morgens) hätt ich das aber gelten lassen. |
Diebstahl ist Diebstahl. Auch wenn es vielleicht in dem Fall unter Mundraub läuft. Wenn ich wirklich Hunger oder Durst hätte, könnte ich auch klingeln und um ein Glas Milch bitten. |
Wer eine Zeitung klaut, macht das im Regelfalle nicht um sein oder das Überleben einer anderen Person wenigstens zeitweilig zu sichern, sondern aus höchst "niederen Motiven". Ich unterstelle jedem, der solche niederen Motive hat und auslebt, dass er nicht "höchstmögliche Wetschätzung" besitzt,sondern dass bei dieser Person irgendwas verkehrt läuft.
Im Unterschied dazu könnte ein Milchräuber aus Motiven handeln, die ganz anders gelegen sind .
Wenn ich wirklich Informationsbedarf habe, kann ich ja auch den Nachbarn nach Neuigkeiten befragen? Auch sowas gibt`s, die kriegen aber spätestens nach ein paar Tagen weder Antwort, noch Einblick in die Zeitung, noch ein Glas Milch. Zu recht.
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Heike N. wundert gar nix mehr
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 26138
Wohnort: Bottrop
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(#142600) Verfasst am: 26.06.2004, 20:45 Titel: |
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Oh, das sehe ich jetzt erst:
Leony hat folgendes geschrieben: | „Verwandelt euren Hass in Energie!“ – das ist einer der Sprüche, die ich aus meiner 68er Zeit für mich mitgebracht habe.
Wenn ich von Einstellungen und Forderungen höre, die mich wütend machen,
dann versuche ich, diese Wut nicht in wüsten Beschimpfungen auszuleben,
sondern bemühe mich um einen Ton, der die Bereitschaft fördert, zuzuhören und darüber nachzudenken und zu diskutieren –
um dann mit meinen Argumenten um so wirksamer zuschlagen zu können
(gegen die Einstellungen und Forderungen, nicht gegen die Menschen ). |
Ich bemühe mich auch, so zu handeln. Funxt leider viel zu häufig nicht.
_________________ God is Santa Claus for adults
Front Deutscher Äpfel (F.D.Ä.) - Nationale Initiative gegen die Überfremdung des deutschen Obstbestandes und gegen faul herumlungerndes Fallobst
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Nordseekrabbe linker Autist
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 31152
Wohnort: Dresden
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(#142602) Verfasst am: 26.06.2004, 20:47 Titel: |
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Heike N. hat folgendes geschrieben: | Oh, das sehe ich jetzt erst:
Leony hat folgendes geschrieben: | „Verwandelt euren Hass in Energie!“ – das ist einer der Sprüche, die ich aus meiner 68er Zeit für mich mitgebracht habe.
Wenn ich von Einstellungen und Forderungen höre, die mich wütend machen,
dann versuche ich, diese Wut nicht in wüsten Beschimpfungen auszuleben,
sondern bemühe mich um einen Ton, der die Bereitschaft fördert, zuzuhören und darüber nachzudenken und zu diskutieren –
um dann mit meinen Argumenten um so wirksamer zuschlagen zu können
(gegen die Einstellungen und Forderungen, nicht gegen die Menschen ). |
Ich bemühe mich auch, so zu handeln. Funxt leider viel zu häufig nicht.  |
Mund abputzen und weitermachen hilft da mitunter.
_________________ Autismus macht kein Urlaub.
"Seid unbequem. Seid Sand, nicht Öl im Getriebe der Welt." (Günter Eich)
"Sei Du selbst die Veränderung, die Du Dir für die Welt wünschst." (Mahatma Gandhi)
"Soldaten sind Mörder." (Kurt Tucholsky)
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Leony gottlos
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 3674
Wohnort: Aufklärung und Kritischer Rationalismus
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(#142626) Verfasst am: 26.06.2004, 21:37 Titel: |
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Heike N. hat folgendes geschrieben: | ...
Leony hat folgendes geschrieben: | „Verwandelt euren Hass in Energie!“ – das ist einer der Sprüche, die ich aus meiner 68er Zeit für mich mitgebracht habe.
Wenn ich von Einstellungen und Forderungen höre, die mich wütend machen,
dann versuche ich, diese Wut nicht in wüsten Beschimpfungen auszuleben,
sondern bemühe mich um einen Ton, der die Bereitschaft fördert, zuzuhören und darüber nachzudenken und zu diskutieren –
um dann mit meinen Argumenten um so wirksamer zuschlagen zu können
(gegen die Einstellungen und Forderungen, nicht gegen die Menschen ). |
Ich bemühe mich auch, so zu handeln. Funxt leider viel zu häufig nicht.  |
Funxt bei mir auch nicht immer, sondern vor allem in der Situation, an die ich dachte, als ich das schrieb:
Dass ich etwas in der Zeitung lese oder im Fernsehen höre, und dass ich daraufhin einen Leserbrief schreibe.
Was ich manchmal zu Hause von mir gebe, wenn ich eben etwas gehört oder gelesen habe,
und wie ich dann zuweilen hin und her durch die Wohnung tigere,
das kann für meinen Mann ganz schön strapaziös werden.
_________________ Gruß, Leony (Gott losgeworden vor vielen Jahren )
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Heike N. wundert gar nix mehr
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 26138
Wohnort: Bottrop
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(#142633) Verfasst am: 26.06.2004, 21:44 Titel: |
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Leony hat folgendes geschrieben: | Was ich manchmal zu Hause von mir gebe, wenn ich eben etwas gehört oder gelesen habe,
und wie ich dann zuweilen hin und her durch die Wohnung tigere,
das kann für meinen Mann ganz schön strapaziös werden. |
Was glaubst du, was hier manchmal los ist. Gegen sogenannte unbeseelte Gegenstände treten hilft ganz gut. Alternativ lässt iSMac Schimpftiraden über sich ergehen und macht mir dann einen Cappuchino.
_________________ God is Santa Claus for adults
Front Deutscher Äpfel (F.D.Ä.) - Nationale Initiative gegen die Überfremdung des deutschen Obstbestandes und gegen faul herumlungerndes Fallobst
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Raphael auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 01.02.2004 Beiträge: 8362
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(#142665) Verfasst am: 26.06.2004, 22:49 Titel: |
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Leony hat folgendes geschrieben: | Sprüche wie „Ich will so bleiben, wie ich bin“ (von einer Übergewichtigen)
oder
sind nicht selten die Reaktion auf Aufforderungen anderer Menschen, man möge sich doch ändern:
Aufforderungen, durch die man sich bedrängt fühlt und die man abwehren will.
Solche Sprüche bergen die Gefahr, dass Menschen auf ihren Status quo starren wie das Kaninchen auf die Schlange
und darüber versäumen, unvoreingenommen zu prüfen, ob es noch andere Entwicklungsmöglichkeiten gibt.
Diese Gefahr besteht insbesondere in Gruppen, die viel Gegenwind bekommen,
wenn solche Sprüche dort zu einer Gruppennorm werden. |
Danke für den Vergleich meiner sexuellen Orientierung mit angefressenem Übergewicht. Hast Du nicht was noch Dümmeres auf Lager?
Das gesellschaftliche Problem ist die mangelnde Akzeptanz bis hin zur Schnapsidee, man möge sich umpolen lassen. Aus der Zurückweisung dieser Schnapsidee wird dann konstruiert, man sei ganz einfach nur "voreingenommen", was die eigene Persönlichkeit angeht, und wolle "andere Entwicklungsmöglichkeiten" nicht "prüfen".
Ich empfehle Dir, mal Deine eigenen Entwicklungsmöglichkeiten zu prüfen. Und zwar dahin gehend, ob es Dir vielleicht möglich sein könnte, Menschen so anzunehmen, wie sie sind, und ihnen schlicht zu glauben, dass sie sich selbst anerkennen und nicht den geringsten Grund sehen, sich in anderer Leute Prokrustesbett zu legen.
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Nav Gast
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(#142668) Verfasst am: 26.06.2004, 22:53 Titel: |
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...und ich würde Dir empfehlen, nicht jedes Wort auf die Goldwaage zu legen und ein bißchen toleranter sein beim diskutieren.
Dann würden wir uns hier auch nicht in diese von Dir jetzt angezettelten, drohenden Metadiskussion verstricken, sondern könnten straightforward zu einem Ziel kommen.
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joseph.sebaldus dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 18.09.2003 Beiträge: 293
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(#142670) Verfasst am: 26.06.2004, 22:56 Titel: |
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kamelpeitsche hat folgendes geschrieben: | Off-Topic:
Selten habe ich im FGH einen Thread mit soviel Interesse gelesen wie diesen hier! |
Dem kann ich mich nur anschliessen.
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