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UNESCO-Atlas der gefährdeten Sprachen
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Tassilo
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Anmeldungsdatum: 17.05.2004
Beiträge: 7361

Beitrag(#1218054) Verfasst am: 19.02.2009, 14:54    Titel: UNESCO-Atlas der gefährdeten Sprachen Antworten mit Zitat

http://newsticker.sueddeutsche.de/list/id/462081

Zitat:
In Deutschland sind 13 Sprachen vom Aussterben bedroht. Nordfriesisch und Saterfriesisch zählen zu den am stärksten gefährdeten Sprachen. Aber auch Bairisch, Alemannisch, Ostfränkisch, Niedersächsisch, Sorbisch und Jiddisch werden von immer weniger Menschen gesprochen.

Dies geht aus dem Atlas der gefährdeten Sprachen hervor, den die Kulturorganisation UNESCO am Donnerstag in Paris vorgestellt hat. Demnach sind etwa 2500 von insgesamt schätzungsweise 6000 Sprachen vom Aussterben bedroht. «Der Tod einer Sprache bedeutet zugleich das Verschwinden eines kulturellen Erbes, von Gedichten über Legenden bis zu Sprichwörtern und Scherzen», sagte UNESCO-Direktor Koïchiro Matsuura.
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Yog-Sothoth
einfach nur zu faul ...



Anmeldungsdatum: 25.08.2008
Beiträge: 184
Wohnort: elbflorenz

Beitrag(#1218074) Verfasst am: 19.02.2009, 15:24    Titel: Re: UNESCO-Atlas der gefährdeten Sprachen Antworten mit Zitat

Tassilo hat folgendes geschrieben:
http://newsticker.sueddeutsche.de/list/id/462081

Zitat:
In Deutschland sind 13 Sprachen vom Aussterben bedroht. Nordfriesisch und Saterfriesisch zählen zu den am stärksten gefährdeten Sprachen. Aber auch Bairisch, Alemannisch, Ostfränkisch, Niedersächsisch, Sorbisch und Jiddisch werden von immer weniger Menschen gesprochen.

Dies geht aus dem Atlas der gefährdeten Sprachen hervor, den die Kulturorganisation UNESCO am Donnerstag in Paris vorgestellt hat. Demnach sind etwa 2500 von insgesamt schätzungsweise 6000 Sprachen vom Aussterben bedroht. «Der Tod einer Sprache bedeutet zugleich das Verschwinden eines kulturellen Erbes, von Gedichten über Legenden bis zu Sprichwörtern und Scherzen», sagte UNESCO-Direktor Koïchiro Matsuura.


sorbisch? kommt mir nie so vor, wenn ich mal mdr schaue. obwohl die wissen, dass das im mdr und nicht in einem ihrer lokalkänale ausgestrahlt wird, müssen die, von jung bis alt, sorbisch reden. und warum? um einheit zu demonstrieren, oder wollen sie beim zuschauer mitleid hervorrufen? ich weiß es nicht.
_________________
hm ...
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Evilbert
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Anmeldungsdatum: 16.09.2003
Beiträge: 42408

Beitrag(#1218076) Verfasst am: 19.02.2009, 15:27    Titel: Antworten mit Zitat

Ich finde es ja auch furchtbar traurig (eine Runde Mitleid heuchel Weinen ) dass durch das Aussterben enorm schöner Sprachen wie Alemannisch oder Niedersächsisch wertvolle Redewendungen, Gedichte und Sprichworte verloren gehen.

Nur würde ich da eher Latein und Altgriechisch pflegen (lassen), ganz ehrlich gesagt.
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Ralf Rudolfy
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Anmeldungsdatum: 11.12.2003
Beiträge: 26674

Beitrag(#1218090) Verfasst am: 19.02.2009, 15:40    Titel: Antworten mit Zitat

Noseman hat folgendes geschrieben:
Ich finde es ja auch furchtbar traurig (eine Runde Mitleid heuchel Weinen ) dass durch das Aussterben enorm schöner Sprachen wie Alemannisch oder Niedersächsisch wertvolle Redewendungen, Gedichte und Sprichworte verloren gehen.


Es liegt in der Hand der potentiellen Sprecher, ob eine Sprache erhalten bleibt oder nicht.
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Ralf Rudolfy
Auf eigenen Wunsch deaktiviert.



Anmeldungsdatum: 11.12.2003
Beiträge: 26674

Beitrag(#1218091) Verfasst am: 19.02.2009, 15:42    Titel: Re: UNESCO-Atlas der gefährdeten Sprachen Antworten mit Zitat

Yog-Sothoth hat folgendes geschrieben:
sorbisch? kommt mir nie so vor, wenn ich mal mdr schaue.

Kommt mir auch nicht so vor. Das wird doch gepäppelt an allen Ecken und Enden.
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Shadaik
evolviert



Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 26377
Wohnort: MG

Beitrag(#1218103) Verfasst am: 19.02.2009, 16:00    Titel: Re: UNESCO-Atlas der gefährdeten Sprachen Antworten mit Zitat

Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
Yog-Sothoth hat folgendes geschrieben:
sorbisch? kommt mir nie so vor, wenn ich mal mdr schaue.

Kommt mir auch nicht so vor. Das wird doch gepäppelt an allen Ecken und Enden.
Sorbisch ist eine slawische Sprache. Im MDR ist mir bisher allenfalls ein wenig Dialekt aufgefallen, auch wenn ich zugeben muss, das extrem selten zu schauen.
_________________
Fische schwimmen nur in zwei Situationen mit dem Strom: Auf der Flucht und im Tode
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Yog-Sothoth
einfach nur zu faul ...



Anmeldungsdatum: 25.08.2008
Beiträge: 184
Wohnort: elbflorenz

Beitrag(#1218121) Verfasst am: 19.02.2009, 16:22    Titel: Re: UNESCO-Atlas der gefährdeten Sprachen Antworten mit Zitat

Shadaik hat folgendes geschrieben:
Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
Yog-Sothoth hat folgendes geschrieben:
sorbisch? kommt mir nie so vor, wenn ich mal mdr schaue.

Kommt mir auch nicht so vor. Das wird doch gepäppelt an allen Ecken und Enden.
Sorbisch ist eine slawische Sprache. Im MDR ist mir bisher allenfalls ein wenig Dialekt aufgefallen, auch wenn ich zugeben muss, das extrem selten zu schauen.


bis vor einem jahr habe ich den sachsenspiegel immer regelmäßig gesehen; aber der war irgendwann so nachrichtenfrei, das man sich das schauen sparen konnte.
und dort war es aber immer so, wenn ein bericht über die - ach so armen, missverstandenen, vom aussterben ihrer sprache bedrohten - sorben kam, diese (immer) sorbisch sprachen, wobei dann eine deutsche synchronstimme zeitlich versetzt darübergelegt wurde.
naja, hat wohl auch gut zu beträgen gepasst, wurden die sorben als opfer der moderne, intoleranz oder was auch immer dargestellt (oder stellten sich selber so dar), die ihre kulturelle identität verlieren...
_________________
hm ...
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AdvocatusDiaboli
Öffentlicher Mobber



Anmeldungsdatum: 12.08.2003
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Beitrag(#1428227) Verfasst am: 06.02.2010, 15:12    Titel: Antworten mit Zitat

Ancient tribe becomes extinct as last member dies

Zitat:
The last member of an ancient tribe that has inhabited an Indian island chain for around 65,000 years has died, a group that campaigns for the protection of indigenous peoples has said.

Boa Sr, who was around 85 years of age, died last week in the Andaman islands, about 750 miles off India's eastern coast, Survival International said in a statement.

The London-based group, which works to protect indigenous peoples, said she was the last member of one of ten distinct Great Andamanese tribes, the Bo.


Mit Boa Sr ist die letzte der Bo gestorben und somit auch ihre Sprache.
http://en.wikipedia.org/wiki/Aka-Bo_language
http://en.wikipedia.org/wiki/Great_Andamanese_languages

Das Sprachensterben ist nicht aufzuhalten. jetzt hat es eine der ältesten Sprachen der Welt ereilt. Es wird davon ausgegangen, dass die Sprache so alt war wie ihr Volk. 65.000 Jahre. Auch wenn im Laufe der Zeit auch im Bo Effekte des Sprachwandels gewirkt haben, so waren vermutlich noch einige Elemente der Ursprache enthalten... Besonders die Abgeschiedenheit der Andamaneninseln trug dazu bei. Im Vergleich dazu sind im bevölkerungsreicheren und mobileren Europa die Sprachen untereinander häufiger in Kontakt gekommen und so sind unsere ältesten Sprachen wie z.B. das Baskische längst nicht so alt.
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Triggerwarnung: Der toxische Addi hat gepostet. Oh, zu spät, Sie haben das schon gelesen.
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York
Schottischer Schwarzwälder



Anmeldungsdatum: 04.02.2009
Beiträge: 2181
Wohnort: Republik Baden

Beitrag(#1428277) Verfasst am: 06.02.2010, 17:26    Titel: Antworten mit Zitat

Um Alemannisch müsst ihr euch nicht sorgen.

Es wird überleben. In der Schweiz.

Oder ich müsst die Schweizer schlecht kennen.
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Danol
registrierter User



Anmeldungsdatum: 02.04.2007
Beiträge: 3027

Beitrag(#1428297) Verfasst am: 06.02.2010, 18:07    Titel: Antworten mit Zitat

Noseman hat folgendes geschrieben:
Nur würde ich da eher Latein und Altgriechisch pflegen (lassen), ganz ehrlich gesagt.


Ich würde überhaupt nichts pfegen lassen. Das Aussterben von Sprachen ist ein ganz normaler Prozess, den steuern zu wollen kommt mir arg obrigkeitsstaatlich-autoritär-kulturdiktatorisch vor, genauso wie das reflexhafte Bekämpfen jeder sprachlichen Neu- bzw. Weiterentwicklung. Mir geht die permanente Indoktrination bzgl. des kulturellen Wertes diverser eigentlich toter Sprachen sowieso auf die Nerven. Wenn man sich so um die kulturellen Errungenschaften, die bisher nur in einer Sprache vorhanden sind, sorgt, dann sollte man dafür sorgen dass sich genau das änder. Wenn das nicht geht - Pech gehabt. Dann stirbt eben ein bisschen Kultur aus - allemal besser als solche Sprachen bis zum Sankt-Nimmerleinstag künstlich am Leben zu halten.
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Kiki
ist sicher nicht Eso



Anmeldungsdatum: 27.01.2007
Beiträge: 15062
Wohnort: Ulm

Beitrag(#1428302) Verfasst am: 06.02.2010, 18:15    Titel: Antworten mit Zitat

Friesisch hat es definitiv nicht leicht, weil alle von den Inseln abwandern und auf dem Festland kaum noch Leute Friesisch verstehen.
_________________
You may not have realized that your tiniest moves provoke disorder in my heart with a strenght comparable to that of a typhoon.
~
Kömodie = Tragödie + Zeit (Jürgen von der Lippe)
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York
Schottischer Schwarzwälder



Anmeldungsdatum: 04.02.2009
Beiträge: 2181
Wohnort: Republik Baden

Beitrag(#1428319) Verfasst am: 06.02.2010, 18:57    Titel: Antworten mit Zitat

Noseman hat folgendes geschrieben:


enorm schöner Sprachen wie Alemannisch oder Niedersächsisch


Ja, Alemannisch ist enorm schön! Da möchte ich zustimmen! Smilie

Hie guéd alemannisch alleweg! Es isch mîne Muéderschbrooch! Smilie
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musikdusche
reflektierender User



Anmeldungsdatum: 29.05.2006
Beiträge: 896
Wohnort: Düsseldorf

Beitrag(#1428322) Verfasst am: 06.02.2010, 18:59    Titel: Antworten mit Zitat

Danol hat folgendes geschrieben:
Ich würde überhaupt nichts pfegen lassen. Das Aussterben von Sprachen ist ein ganz normaler Prozess, den steuern zu wollen kommt mir arg obrigkeitsstaatlich-autoritär-kulturdiktatorisch vor, genauso wie das reflexhafte Bekämpfen jeder sprachlichen Neu- bzw. Weiterentwicklung. Mir geht die permanente Indoktrination bzgl. des kulturellen Wertes diverser eigentlich toter Sprachen sowieso auf die Nerven. Wenn man sich so um die kulturellen Errungenschaften, die bisher nur in einer Sprache vorhanden sind, sorgt, dann sollte man dafür sorgen dass sich genau das änder. Wenn das nicht geht - Pech gehabt. Dann stirbt eben ein bisschen Kultur aus - allemal besser als solche Sprachen bis zum Sankt-Nimmerleinstag künstlich am Leben zu halten.

Ersetze das Wort "Sprache" in dem Zitat durch "Architektur", "schriftliche Überlieferungen" oder meinetwegen auch "Kochrezepte". Ich für meinen Teil möchte jedenfalls nicht in einer Welt leben, wo man nur noch - zugegeben schmackhaften und nahrhaften - Kartoffelbrei als Speise kennt.
_________________
Jeder Fehler erscheint unglaublich dumm, wenn Andere ihn begehen. (Lichtenberg)
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astarte
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Anmeldungsdatum: 13.11.2006
Beiträge: 46545

Beitrag(#1428325) Verfasst am: 06.02.2010, 19:05    Titel: Antworten mit Zitat

musikdusche hat folgendes geschrieben:
Danol hat folgendes geschrieben:
Ich würde überhaupt nichts pfegen lassen. Das Aussterben von Sprachen ist ein ganz normaler Prozess, den steuern zu wollen kommt mir arg obrigkeitsstaatlich-autoritär-kulturdiktatorisch vor, genauso wie das reflexhafte Bekämpfen jeder sprachlichen Neu- bzw. Weiterentwicklung. Mir geht die permanente Indoktrination bzgl. des kulturellen Wertes diverser eigentlich toter Sprachen sowieso auf die Nerven. Wenn man sich so um die kulturellen Errungenschaften, die bisher nur in einer Sprache vorhanden sind, sorgt, dann sollte man dafür sorgen dass sich genau das änder. Wenn das nicht geht - Pech gehabt. Dann stirbt eben ein bisschen Kultur aus - allemal besser als solche Sprachen bis zum Sankt-Nimmerleinstag künstlich am Leben zu halten.

Ersetze das Wort "Sprache" in dem Zitat durch "Architektur", "schriftliche Überlieferungen" oder meinetwegen auch "Kochrezepte". Ich für meinen Teil möchte jedenfalls nicht in einer Welt leben, wo man nur noch - zugegeben schmackhaften und nahrhaften - Kartoffelbrei als Speise kennt.

Wie soll man Sprache konservieren, wie etwas schriftliches, oder gebautes?
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Danol
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Anmeldungsdatum: 02.04.2007
Beiträge: 3027

Beitrag(#1428330) Verfasst am: 06.02.2010, 19:26    Titel: Antworten mit Zitat

musikdusche hat folgendes geschrieben:
Ersetze das Wort "Sprache" in dem Zitat durch "Architektur", "schriftliche Überlieferungen" oder meinetwegen auch "Kochrezepte". Ich für meinen Teil möchte jedenfalls nicht in einer Welt leben, wo man nur noch - zugegeben schmackhaften und nahrhaften - Kartoffelbrei als Speise kennt.


Ich hätte nichts gegen eine einzige Sprache, ich habe auch nichts gegen ein paar hundert. Was mich nervt ist nur dieser zwanghafte Erhaltungsreflex ...
Würdest Du, der Architektur zuliebe, immernoch in zugigen Holzhütten wohnen wollen oder, der Esskultur zuliebe, sämtliche im Mittelalter verbreiteten Mangelerscheinungen ertragen wollen? Ich jedenfalls nicht. Analog sehe ich das mit der Sprache: Es ist nicht alles erhaltenswert, nur weil es ein paar Jahrhunderte/tausende Bestandteil unserer Kultur war. (Wobei noch unberücksichtigt bleibt dass ein Großteil der entsprechenden Kultur durch Übersetzungen ohnehin bewahrt bleiben kann, wenn dann gehen allenfalls ein paar Feinheiten verloren - seis drumm. Dafür könnte man sich von einer Menge angesammeltem Ballast erlösen.)
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Spartacus Leto
Ist hier raus!



Anmeldungsdatum: 27.08.2005
Beiträge: 5659

Beitrag(#1428334) Verfasst am: 06.02.2010, 19:33    Titel: Antworten mit Zitat

Wo ist das Problem, wenn alle Menschen dieselbe Muttersprache hätten? Das würde die Kommunikation erheblich erleichtern.
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astarte
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Anmeldungsdatum: 13.11.2006
Beiträge: 46545

Beitrag(#1428336) Verfasst am: 06.02.2010, 19:40    Titel: Antworten mit Zitat

Danol hat folgendes geschrieben:
musikdusche hat folgendes geschrieben:
Ersetze das Wort "Sprache" in dem Zitat durch "Architektur", "schriftliche Überlieferungen" oder meinetwegen auch "Kochrezepte". Ich für meinen Teil möchte jedenfalls nicht in einer Welt leben, wo man nur noch - zugegeben schmackhaften und nahrhaften - Kartoffelbrei als Speise kennt.


Ich hätte nichts gegen eine einzige Sprache, ich habe auch nichts gegen ein paar hundert. Was mich nervt ist nur dieser zwanghafte Erhaltungsreflex ...
Ja, das finde ich auch sehr merkwürdig. Sagt mir hier einer: unser Dialekt muss erhalten werden, frag ich: unserer? Der von diesem Dorf, oder der vom nächsten? Oder der von mir, der sich aus den beiden meiner Eltern, dem von da, wo ich aufwuchs, dem von da, wo ich später wohnte, wo ich meine Ausbildung machte... usw und dem dieses Dorfes zusammensetzt? Man könnte ja verbieten, dass jemand mit jemand mit etwas anderem Dialekt spricht und ich hätte natürlich nie hier rein heiraten dürfen (und der Kindergartenfreund mit den Eltern aus Thüringen hat mein Kind vielleicht sprachlich versaut, sag ich euch, der sprach hochdeutsch!Geschockt)
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vrolijke
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Moderator



Anmeldungsdatum: 15.03.2007
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Wohnort: Stuttgart

Beitrag(#1428359) Verfasst am: 06.02.2010, 20:29    Titel: Antworten mit Zitat

astarte hat folgendes geschrieben:
Danol hat folgendes geschrieben:
musikdusche hat folgendes geschrieben:
Ersetze das Wort "Sprache" in dem Zitat durch "Architektur", "schriftliche Überlieferungen" oder meinetwegen auch "Kochrezepte". Ich für meinen Teil möchte jedenfalls nicht in einer Welt leben, wo man nur noch - zugegeben schmackhaften und nahrhaften - Kartoffelbrei als Speise kennt.


Ich hätte nichts gegen eine einzige Sprache, ich habe auch nichts gegen ein paar hundert. Was mich nervt ist nur dieser zwanghafte Erhaltungsreflex ...
Ja, das finde ich auch sehr merkwürdig. Sagt mir hier einer: unser Dialekt muss erhalten werden, frag ich: unserer? Der von diesem Dorf, oder der vom nächsten? Oder der von mir, der sich aus den beiden meiner Eltern, dem von da, wo ich aufwuchs, dem von da, wo ich später wohnte, wo ich meine Ausbildung machte... usw und dem dieses Dorfes zusammensetzt? Man könnte ja verbieten, dass jemand mit jemand mit etwas anderem Dialekt spricht und ich hätte natürlich nie hier rein heiraten dürfen (und der Kindergartenfreund mit den Eltern aus Thüringen hat mein Kind vielleicht sprachlich versaut, sag ich euch, der sprach hochdeutsch!Geschockt)


Das kenne ich auch noch aus meiner Kindheit.
Da kamen viele Mitschüler aus alle umliegende Dörfer. Die hatten alle verschiedene Dialekten, und Gebräuche. Auf mich haben die damals einen "Steinzeit-Eindruck" gemacht.
Da gabs übrigens auch mal den einen oder andern der verprügelt wurde, wer er ein Mädchen aus dem Nachbardorf freite. Erhaltenswerte Bräuche Pillepalle
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AdvocatusDiaboli
Öffentlicher Mobber



Anmeldungsdatum: 12.08.2003
Beiträge: 26397
Wohnort: München

Beitrag(#1428360) Verfasst am: 06.02.2010, 20:37    Titel: Antworten mit Zitat

York hat folgendes geschrieben:
Um Alemannisch müsst ihr euch nicht sorgen.

Es wird überleben. In der Schweiz.

Oder ich müsst die Schweizer schlecht kennen.


Die so etwas wie Deutsch sprechenden Schweizer haben allerdings große Angst davor, dass bei ihnen bald nur noch Arabisch gesprochen wird... die Deutschschweizer identifzieren sich mit ihrem Schwyzerdütschen Dialekt, der ihnen auch eine Art Zusammengehörigkeitsgefühl verleiht. Insbesondere in Abgrenzung zum schriftsprachlichen Standarddeutschen des großen Nachbarn...
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nocquae
diskriminiert nazis



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 18183

Beitrag(#1428363) Verfasst am: 06.02.2010, 20:39    Titel: Antworten mit Zitat

musikdusche hat folgendes geschrieben:
Danol hat folgendes geschrieben:
Ich würde überhaupt nichts pfegen lassen. Das Aussterben von Sprachen ist ein ganz normaler Prozess, den steuern zu wollen kommt mir arg obrigkeitsstaatlich-autoritär-kulturdiktatorisch vor, genauso wie das reflexhafte Bekämpfen jeder sprachlichen Neu- bzw. Weiterentwicklung. Mir geht die permanente Indoktrination bzgl. des kulturellen Wertes diverser eigentlich toter Sprachen sowieso auf die Nerven. Wenn man sich so um die kulturellen Errungenschaften, die bisher nur in einer Sprache vorhanden sind, sorgt, dann sollte man dafür sorgen dass sich genau das änder. Wenn das nicht geht - Pech gehabt. Dann stirbt eben ein bisschen Kultur aus - allemal besser als solche Sprachen bis zum Sankt-Nimmerleinstag künstlich am Leben zu halten.

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Der Vergleich hinkt nicht mehr, der ist beidseitig amputiert. Geschockt
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-- Kurt Tucholsky
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Sanne
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Anmeldungsdatum: 05.08.2003
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Beitrag(#1428364) Verfasst am: 06.02.2010, 20:41    Titel: Antworten mit Zitat

Ich mag regionale Sprachen.
Daß sich Leute deswegen prügeln oder ihren Kindern den Umgang verbieten, hat mit der Sprache aber nix zu tun. Leute prügeln sich auch wegen Autos, Handys, Frisuren und Turnschuhen.
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Ich will das Internet doch nicht mit meinen Problemen belästigen! (Marge Simpson)


Zuletzt bearbeitet von Sanne am 06.02.2010, 20:45, insgesamt einmal bearbeitet
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nocquae
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 18183

Beitrag(#1428366) Verfasst am: 06.02.2010, 20:43    Titel: Antworten mit Zitat

Sanne hat folgendes geschrieben:
Ich mag regionale Sprachen. Ich finde es schön, wenn
Daß sich Leute deswegen prügeln oder ihren Kindern den Umgang verbieten, hat mit der Sprache aber nix zu tun. Leute prügeln sich auch wegen Autos, Handys, Frisuren und Turnschuhen.

Das willkürliche Auslassen von Satzteilen ist keine regionale Sprache. Nein, so geht das nicht! (mit der möglichen Ausnahme des Bairischen …)

EDIT: Oder meintest du »Ich finde es schön, wenn sich Leute deswegen prügeln oder ihren Kindern den Umgang verbieten«? Am Kopf kratzen
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In Deutschland gilt derjenige, der auf den Schmutz hinweist, als viel gefährlicher, als derjenige, der den Schmutz macht.
-- Kurt Tucholsky
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Sanne
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Anmeldungsdatum: 05.08.2003
Beiträge: 12088
Wohnort: Nordschland

Beitrag(#1428369) Verfasst am: 06.02.2010, 20:50    Titel: Antworten mit Zitat

nocquae hat folgendes geschrieben:
Sanne hat folgendes geschrieben:
Ich mag regionale Sprachen
Daß sich Leute deswegen prügeln oder ihren Kindern den Umgang verbieten, hat mit der Sprache aber nix zu tun. Leute prügeln sich auch wegen Autos, Handys, Frisuren und Turnschuhen.

Das willkürliche Auslassen von Satzteilen ist keine regionale Sprache. Nein, so geht das nicht! (mit der möglichen Ausnahme des Bairischen …)


Ich habs editiert Verlegen


Ich denk da auch mehr an Plattdüütsch.

"Wenn de Wind dör de Bööm weiht,
Un Gras nich mehr wassen deiht,
Un geel all ward, denn kummt de Tied.
Wenn de Storm övre't Feld geiht
Wo lang schon keen Korn mehr steiht,
Un Mehl all ward, denn ist bald sowiet.
Dat de Dag kötter ward un de Nach de duert lang,
Un de kinner vun Nabar, de warn in Düstern bang..."
_________________
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vrolijke
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Beitrag(#1428370) Verfasst am: 06.02.2010, 20:51    Titel: Antworten mit Zitat

Sanne hat folgendes geschrieben:
Ich mag regionale Sprachen.
Daß sich Leute deswegen prügeln oder ihren Kindern den Umgang verbieten, hat mit der Sprache aber nix zu tun. Leute prügeln sich auch wegen Autos, Handys, Frisuren und Turnschuhen.


Aber das Stolz sein, anders zu sprechen, beinhaltet ja eine Abgrenzung. "Wir wollen ja anders sein als ihr".
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astarte
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Anmeldungsdatum: 13.11.2006
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Beitrag(#1428372) Verfasst am: 06.02.2010, 20:55    Titel: Antworten mit Zitat

Sanne hat folgendes geschrieben:
Ich mag regionale Sprachen.
Ich auch, manche mehr manche weniger. Dennoch finde ich soll und darf Sprache lebendig bleiben.
_________________
Tja
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vrolijke
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Anmeldungsdatum: 15.03.2007
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Beitrag(#1428374) Verfasst am: 06.02.2010, 20:58    Titel: Antworten mit Zitat

Sanne hat folgendes geschrieben:
nocquae hat folgendes geschrieben:
Sanne hat folgendes geschrieben:
Ich mag regionale Sprachen
Daß sich Leute deswegen prügeln oder ihren Kindern den Umgang verbieten, hat mit der Sprache aber nix zu tun. Leute prügeln sich auch wegen Autos, Handys, Frisuren und Turnschuhen.

Das willkürliche Auslassen von Satzteilen ist keine regionale Sprache. Nein, so geht das nicht! (mit der möglichen Ausnahme des Bairischen …)


Ich habs editiert Verlegen


Ich denk da auch mehr an Plattdüütsch.

"Wenn de Wind dör de Bööm weiht,
Un Gras nich mehr wassen deiht,
Un geel all ward, denn kummt de Tied.
Wenn de Storm övre't Feld geiht
Wo lang schon keen Korn mehr steiht,
Un Mehl all ward, denn ist bald sowiet.
Dat de Dag kötter ward un de Nach de duert lang,
Un de kinner vun Nabar, de warn in Düstern bang..."


So was ähnliches kenne ich auch:

Wer Dag för Dag sin Arbeit deit
ond ovends denn sien oltje naait
ond növenbie noch söven Nixen
dei brook nie mehr to wixxxxx
_________________
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Anmeldungsdatum: 13.11.2006
Beiträge: 46545

Beitrag(#1428376) Verfasst am: 06.02.2010, 21:00    Titel: Antworten mit Zitat

Tztztz
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nocquae
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 18183

Beitrag(#1428378) Verfasst am: 06.02.2010, 21:01    Titel: Antworten mit Zitat

astarte hat folgendes geschrieben:
Sanne hat folgendes geschrieben:
Ich mag regionale Sprachen.
Ich auch, manche mehr manche weniger. Dennoch finde ich soll und darf Sprache lebendig bleiben.

Ich denke, es ist hier unstrittig, dass Sprachen lebendig bleiben dürfen. Ich meine, einige Diskutanten hier wollten eher ihrer Meinung Ausdruck verleihen, dass um das Aussterben von Sprachen zuweilen ein wenig zuviel Drama gemacht wird.
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-- Kurt Tucholsky
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Anmeldungsdatum: 13.11.2006
Beiträge: 46545

Beitrag(#1428379) Verfasst am: 06.02.2010, 21:03    Titel: Antworten mit Zitat

nocquae hat folgendes geschrieben:
astarte hat folgendes geschrieben:
Sanne hat folgendes geschrieben:
Ich mag regionale Sprachen.
Ich auch, manche mehr manche weniger. Dennoch finde ich soll und darf Sprache lebendig bleiben.

Ich denke, es ist hier unstrittig, dass Sprachen lebendig bleiben dürfen. Ich meine, einige Diskutanten hier wollten eher ihrer Meinung Ausdruck verleihen, dass um das Aussterben von Sprachen zuweilen ein wenig zuviel Drama gemacht wird.
Jo, ich ja auch.
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Tja
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vrolijke
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Beitrag(#1428380) Verfasst am: 06.02.2010, 21:04    Titel: Antworten mit Zitat

nocquae hat folgendes geschrieben:
astarte hat folgendes geschrieben:
Sanne hat folgendes geschrieben:
Ich mag regionale Sprachen.
Ich auch, manche mehr manche weniger. Dennoch finde ich soll und darf Sprache lebendig bleiben.

Ich denke, es ist hier unstrittig, dass Sprachen lebendig bleiben dürfen. Ich meine, einige Diskutanten hier wollten eher ihrer Meinung Ausdruck verleihen, dass um das Aussterben von Sprachen zuweilen ein wenig zuviel Drama gemacht wird.


In sofern ist Sprache was lebendiges. Es entstehen neue Formen, und manche sterben halt aus. "Survivel of the fittest". So simpel ist das.
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Sich stets als unschuldiges Opfer äußerer Umstände oder anderer Menschen anzusehen ist die perfekte Strategie für lebenslanges Unglücklichsein.

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