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Babyface Altmeister
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 11519
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(#143099) Verfasst am: 28.06.2004, 12:54 Titel: Haimörder droht Haftstrafe |
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Zitat: | "Er oder ich", so beschrieb ein australischer Taucher die brenzlige Situation, als er unter Wasser einem riesigen Hai begegnete. Der Mann entschied sich fürs eigene Wohl - und könnte dafür nun bestraft werden. Ihm droht eine Haftstrafe von bis zu zwei Jahren, denn der Hai war nicht irgendein Hai. |
Zitat: | Canbarra - Keine Frage, die Zähne, die Grey Nurse Haie im Gebiss haben, sind Furcht einflößend. Zwar heißt es, diese Haiart attackiere Menschen nicht. Doch das sah der Taucher ihm nicht an, als er am 9. Juni vor der australischen Küste eine Begegnung mit einem solchen Exemplar hatte. In Anbetracht des schnell näher kommenden bedrohlichen Mauls habe er gedacht: "Der oder ich", sagte er dem australischen Blatt "Daily Telegraph". "Ich war überzeugt, dass er mich fressen würde." |
http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,306147,00.html
_________________ posted by Babyface
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frajo dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 25.08.2003 Beiträge: 11440
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(#143142) Verfasst am: 28.06.2004, 14:16 Titel: |
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ich halte nichts vom journalismus des spiegel-online. er verschleiert mehr als er erhellt.
folgende informationen stammen von den seiten der "humane society international" (HSI):
HSI hat folgendes geschrieben: | HSI is seriously worried that the Grey Nurse shark may become extinct on the east-coast within a few decades.
they are not easily able to replenish their numbers when their mortality rate increases and are extremely vulnerable to over-fishing
...
struggle to cope with the increasing demands, for example for fish and chips in the west and for shark fin soup in Asian cuisine.
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HSI hat folgendes geschrieben: |
Tragically the victim was female and from a population on Australia’s east-coast estimated at just 300 individuals. It is a population perilously close to extinction, where every breeding female is precious.
...
Contributors to spearfishing internet forums report the offender is claiming self defence, while others cast doubt on the credibility of this excuse. Grey nurse are very passive animals and contributors report the shark was killed by a deliberate shot from above the head.
... |
angesichts der umstände ist es zu begrüßen, daß der fall gerichtlich aufgearbeitet wird.
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Ralf Rudolfy Auf eigenen Wunsch deaktiviert.
Anmeldungsdatum: 11.12.2003 Beiträge: 26674
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(#143179) Verfasst am: 28.06.2004, 15:36 Titel: |
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frajo hat folgendes geschrieben: | ich halte nichts vom journalismus des spiegel-online. er verschleiert mehr als er erhellt. |
Das ist -- wieder einmal -- richtig. Hier wird (bewußt?) ein falsches Bild vermittelt, daß sich ein Taucher im Interesse des Artenschutzes gefälligst fressen lassen muß. Motiv dafür ist anscheinend, eine an sich nicht sonderlich interessante Begebenheit zur Nachricht aufzupeppen.
_________________ Dadurch, daß ein Volk nicht mehr die Kraft oder Willen hat, sich in der Sphäre des Politischen zu halten, verschwindet das Politische nicht aus der Welt. Es verschwindet nur ein schwaches Volk. (Carl Schmitt)
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frajo dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 25.08.2003 Beiträge: 11440
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(#143189) Verfasst am: 28.06.2004, 16:08 Titel: |
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an ausführlichkeit nichts zu wünschen übrig läßt eine australische regierungsseite über den carcharias taurus.
Decline in the numbers of Grey Nurse Sharks caught in shark meshing nets
in the Newcastle/ Sydney/Wollongong regions from 1950-1999
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Hannibal Freiheitskämpfer
Anmeldungsdatum: 07.11.2003 Beiträge: 5062
Wohnort: Wien
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(#143334) Verfasst am: 29.06.2004, 02:38 Titel: |
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Ich weis schon, dass es Haie gibt, die (theoretisch) keine Menschen fressen.
Aber ich kenne mich mit denen nicht aus und bei diesem Anblick, wenn sich der Hai auf mich zu bewegt...:
...hätte ich als Taucher sofort geschossen.
_________________ Meinungsfreiheit ausnahmslos für alle! Auch für Nazis!
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Ralf Rudolfy Auf eigenen Wunsch deaktiviert.
Anmeldungsdatum: 11.12.2003 Beiträge: 26674
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(#143349) Verfasst am: 29.06.2004, 07:29 Titel: |
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Kossuth hat folgendes geschrieben: | Ich weis schon, dass es Haie gibt, die (theoretisch) keine Menschen fressen.
Aber ich kenne mich mit denen nicht aus und bei diesem Anblick, wenn sich der Hai auf mich zu bewegt...:
...hätte ich als Taucher sofort geschossen.  |
Es ist ja durchaus möglich, daß es sich so verhält, wie der Taucher sagt. Es ist aber auch durchaus möglich, daß er aus Jux den Hai erlegt hat, um eine hübsche Trophäe zu haben (was hatte der Kerl überhaupt mit der Harpune da unten zu suchen?) und das mit der Notwehr nur eine Schutzbehauptung ist. Deshalb ist es gut, daß der Vorfall gerichtlich untersucht wird -- mehr sagt die Meldung ja auch gar nicht aus.
_________________ Dadurch, daß ein Volk nicht mehr die Kraft oder Willen hat, sich in der Sphäre des Politischen zu halten, verschwindet das Politische nicht aus der Welt. Es verschwindet nur ein schwaches Volk. (Carl Schmitt)
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Nav Gast
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(#143363) Verfasst am: 29.06.2004, 09:20 Titel: |
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Auch Haie sind Lebewesen - und es ist moralisch zutiefst verwerflich ein Tier aus Geltungssucht zu töten!
Wenn der Typ den Hai wirklich getötet hat, um eine Trophäe zu erobern, dann hat er selbstverständlich eine Haftstrafe aufgebrummt zu bekommen!
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Spock lebt noch
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 4185
Wohnort: Herbipolis
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(#143391) Verfasst am: 29.06.2004, 11:30 Titel: |
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Ich finde, dass es noch viel Aufklärungsbedarf im Zusammenleben mit Haien gibt. Sie sind nicht die grausamen Geschöpfe, für die sie immer gehalten wurden. Ich finde, dass man gerade den Tauchern, die in Haigebieten tauchen vorher eine Schulung geben sollte, bevor man sie dort ins Wasser lässt.
_________________ "Wieviel dieses Märchen von Christus uns un den Unseren genützt hat, ist allbekannt!" (Papst Leo x.)
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Tassilo Deaktiviert
Anmeldungsdatum: 17.05.2004 Beiträge: 7361
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(#143400) Verfasst am: 29.06.2004, 12:01 Titel: Fressen Haie Menschen? |
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Ich habe schon öfter Berichte über Haie gesehen/gelesen. Dort wurde immer behauptet, das Haie keine Menschen fressen. Ich selber kann mich auch an keine einzige Zeitungs-/Medienmeldung erinnern, dass ein Hai einen Menschen gefressen habe. (Von Haien gebissene Menschen gibt es dagegen sehr wohl.)
Kennt hier jemand eine Statistik o.ä., wie viele Menschen von Haien GEFRESSEN wurden?
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Spock lebt noch
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 4185
Wohnort: Herbipolis
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(#143403) Verfasst am: 29.06.2004, 12:12 Titel: |
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Zitat: | Betroffene Sportarten
Von Haiunfällen betroffene Sportarten: In 34% aller bisher registrierten Haiunfälle waren Schwimmer involviert. Taucher: 23%. Im Wasser watende Menschen: 20%. Badende: 15%. Surfer: 8%
Statistik nach Regionen
In den Jahren 1990 bis 1995 wurden weltweit insgesamt 283 Unfälle mit Haien gemeldet; davon verliefen 14,1% (40 Ereignisse) tödlich.
Beispiele einiger Regionen:
Region Anzahl Angriffe Anzahl Todesfälle Anzahl Verletzte
Florida 92 0 (0%) 92 (100%)
Brasilien 32 6 (18.75%) 26 (81.25%)
Südafrika 28 3 (10.7%) 25 (89.3%)
Kalifornien 20 1 (5%) 19 (95%)
Hawaii 19 3 (15.8%) 16 (84.2%)
Neuseeland 8 3 (37.5%) 5 (62.5%)
La Réunion 6 3 (50%) 3 (50%)
Hongkong 6 6 (100%) 0 (0%)
Japan 5 3 (60%) 2 (40%)
Australien* 11 4 7*
* Daten unvollständig vorhanden. |
_________________ "Wieviel dieses Märchen von Christus uns un den Unseren genützt hat, ist allbekannt!" (Papst Leo x.)
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Klaus-Peter auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 10.01.2004 Beiträge: 1534
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(#143410) Verfasst am: 29.06.2004, 12:49 Titel: |
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Nav hat folgendes geschrieben: | Wenn der Typ den Hai wirklich getötet hat, um eine Trophäe zu erobern, dann hat er selbstverständlich eine Haftstrafe aufgebrummt zu bekommen! |
Und wie willst Du das feststellen? eda steht Aussage gegen Aussage, und der Hai kann nix mehr sagen.
Ich denke, wenn ein Typ mit Harpune taucht, dann sollte er sich gut genug auskennen, um gefährliche von ungefährlichen Tieren unterscheiden zu können. Wenn er es nicht kann, dann muss er beweisen, dass er objektiv (nicht nur putativ) gefährdet war. Wenn er das nicht kann, dann ist er zu verurteilen, als ob er den Hai aus Jux abgeschossen hätte. Andernfalls könnte sich jeder Trophäenjäger auf putative Notwehr herausreden.
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pyrrhon registrierter User
Anmeldungsdatum: 22.05.2004 Beiträge: 8770
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(#143416) Verfasst am: 29.06.2004, 13:10 Titel: |
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Klaus-Peter hat folgendes geschrieben: | Ich denke, wenn ein Typ mit Harpune taucht, dann sollte er sich gut genug auskennen, um gefährliche von ungefährlichen Tieren unterscheiden zu können. Wenn er es nicht kann, dann muss er beweisen, dass er objektiv (nicht nur putativ) gefährdet war. Wenn er das nicht kann, dann ist er zu verurteilen, als ob er den Hai aus Jux abgeschossen hätte. Andernfalls könnte sich jeder Trophäenjäger auf putative Notwehr herausreden. |
Das Problem dabei ist "nur" die Umkehr der Beweislast: Die Schuld des Angeklagten ist zu beweisen, nicht die Unschuld. Im Endeffekt steht, wie Du ja auch schreibst, Aussage gegen Aussage. Wenn die Experten sagen, dass diese Art von Haien ungefährlich ist, dann steht diese Aussage gegen die Aussage des Tauchers, dass er in diesem konkreten Fall gefährdet war. Das kommt jetzt darauf an, wem der Richter glaubt. Ich vermute (als juristischer Laie), dass der Taucher gute Chancen hat, davon zu kommen, wenn er sich nicht in Widersprüche verwickelt und es auch keine Zeugen gibt, zu denen er etwas anderes gesagt hat, oder dergleichen.
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Babyface Altmeister
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 11519
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(#143423) Verfasst am: 29.06.2004, 13:51 Titel: |
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Ich sehe es ähnlich wie Klau-Peter. Wer mit oder ohne entprechenden Kenntnissen und einer Harpune in Gewässern taucht, muss sich zwar nicht von einem Hai auffressen lassen, aber er muss die rechtlichen Konsequenzen tragen, falls er die Notwehrsituation nicht nachweisen kann.
Im übrigen würde ich darin keine Umkehr der Beweislast sehen. Wenn starke Indizien in einem Prozess gegen den Angeklagten vorliegen (hier: diese Haiart greift nach unserem Wissen keine Menschen an), dann ist es am Angeklagten, diese Indizien wirkungsvoll zu entkräften, weil sonst diese Inidzien allein genügend beweiskräftig für eine Verurteilung sind. Läuft nicht anders als bei Notwehr gegen Übergriffe durch Menschen. Wenn es keine plausiblen Anhaltspunkte dafür gibt, dass derjenige, den ich objektiv angefriffen habe um mich zu verteidigen, mich überhaupt angegriffen hat oder es mir so erscheinen musste, dann bin ich dran.
_________________ posted by Babyface
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pyrrhon registrierter User
Anmeldungsdatum: 22.05.2004 Beiträge: 8770
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(#143428) Verfasst am: 29.06.2004, 14:15 Titel: |
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Babyface hat folgendes geschrieben: | Ich sehe es ähnlich wie Klau-Peter. Wer mit oder ohne entprechenden Kenntnissen und einer Harpune in Gewässern taucht, muss sich zwar nicht von einem Hai auffressen lassen, aber er muss die rechtlichen Konsequenzen tragen, falls er die Notwehrsituation nicht nachweisen kann. |
Ich glaube, da sind wir uns alle einig.
Babyface hat folgendes geschrieben: | Im übrigen würde ich darin keine Umkehr der Beweislast sehen. Wenn starke Indizien in einem Prozess gegen den Angeklagten vorliegen (hier: diese Haiart greift nach unserem Wissen keine Menschen an), dann ist es am Angeklagten, diese Indizien wirkungsvoll zu entkräften, weil sonst diese Inidzien allein genügend beweiskräftig für eine Verurteilung sind. |
Wenn derartige Indizien vorliegen, dann ist das keine Umkehr der Beweislast mehr. Wie gut diese Indizien aber sind, weiß ich nicht, darüber sagt der Artikel nur wenig aus. Es kommt halt dann darauf an, wie ungefährlich diese Haiart wirklich ist. Wurde bis jetzt keine oder so gut wie keine Angriffe auf Menschen gemeldet, dann steckt der Taucher vermutlich zurecht in Schwierigkeiten. Ich weiß leider zu wenig über Haie und diese Haiart im speziellen.
Babyface hat folgendes geschrieben: | Läuft nicht anders als bei Notwehr gegen Übergriffe durch Menschen. Wenn es keine plausiblen Anhaltspunkte dafür gibt, dass derjenige, den ich objektiv angefriffen habe um mich zu verteidigen, mich überhaupt angegriffen hat oder es mir so erscheinen musste, dann bin ich dran. |
Genau. Und wie es dem Taucher erschien, weiß ich nicht. Nehmen wir einmal an, dass der Taucher zu wenig Kenntnisse hat, und dass er es mit der Angst zu tun bekam und tatsächlich, wenn auch zu Unrecht, um sein Leben fürchtete. Ich weiß nicht, wie wahrscheinlich diese Annahme ist, aber wenn er seine Aussage plausibel machen kann, ist er dann zu verurteilen oder ist nicht vielmehr auch zu überlegen, ob nicht Taucher besser geschult werden müssen, bevor sie tauchen dürfen?
Ich bin in dieser Sache derselben Meinung wie Peter Raulfs:
Peter Raulfs hat folgendes geschrieben: | Es ist ja durchaus möglich, daß es sich so verhält, wie der Taucher sagt. Es ist aber auch durchaus möglich, daß er aus Jux den Hai erlegt hat, um eine hübsche Trophäe zu haben (was hatte der Kerl überhaupt mit der Harpune da unten zu suchen?) und das mit der Notwehr nur eine Schutzbehauptung ist. Deshalb ist es gut, daß der Vorfall gerichtlich untersucht wird -- mehr sagt die Meldung ja auch gar nicht aus. |
Wir können hier meiner Meinung nach leider nur mutmaßen, da uns nur wenige Informationen zur Verfügung stehen.
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Heike N. wundert gar nix mehr
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 26138
Wohnort: Bottrop
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(#143430) Verfasst am: 29.06.2004, 14:18 Titel: |
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Babyface hat folgendes geschrieben: | Ich sehe es ähnlich wie Klau-Peter. |
Was hat Peter dir geklaut?
_________________ God is Santa Claus for adults
Front Deutscher Äpfel (F.D.Ä.) - Nationale Initiative gegen die Überfremdung des deutschen Obstbestandes und gegen faul herumlungerndes Fallobst
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Babyface Altmeister
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 11519
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(#143439) Verfasst am: 29.06.2004, 15:10 Titel: |
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Nagarjuna hat folgendes geschrieben: | Babyface hat folgendes geschrieben: | Im übrigen würde ich darin keine Umkehr der Beweislast sehen. Wenn starke Indizien in einem Prozess gegen den Angeklagten vorliegen (hier: diese Haiart greift nach unserem Wissen keine Menschen an), dann ist es am Angeklagten, diese Indizien wirkungsvoll zu entkräften, weil sonst diese Inidzien allein genügend beweiskräftig für eine Verurteilung sind. |
Wenn derartige Indizien vorliegen, dann ist das keine Umkehr der Beweislast mehr. Wie gut diese Indizien aber sind, weiß ich nicht, darüber sagt der Artikel nur wenig aus. Es kommt halt dann darauf an, wie ungefährlich diese Haiart wirklich ist. Wurde bis jetzt keine oder so gut wie keine Angriffe auf Menschen gemeldet, dann steckt der Taucher vermutlich zurecht in Schwierigkeiten. Ich weiß leider zu wenig über Haie und diese Haiart im speziellen. |
Wenn man diese Tiere als dem Menschen gefährlich einstuft, dürfte man dort mE keine Taucher mit Harpunen ohne besondere Gründe tauchen lassen. Aber nicht zum Schutz der Taucher, sondern der Haie.
Zitat: | Babyface hat folgendes geschrieben: | Läuft nicht anders als bei Notwehr gegen Übergriffe durch Menschen. Wenn es keine plausiblen Anhaltspunkte dafür gibt, dass derjenige, den ich objektiv angefriffen habe um mich zu verteidigen, mich überhaupt angegriffen hat oder es mir so erscheinen musste, dann bin ich dran. |
Genau. Und wie es dem Taucher erschien, weiß ich nicht. Nehmen wir einmal an, dass der Taucher zu wenig Kenntnisse hat, und dass er es mit der Angst zu tun bekam und tatsächlich, wenn auch zu Unrecht, um sein Leben fürchtete. Ich weiß nicht, wie wahrscheinlich diese Annahme ist, aber wenn er seine Aussage plausibel machen kann, ist er dann zu verurteilen oder ist nicht vielmehr auch zu überlegen, ob nicht Taucher besser geschult werden müssen, bevor sie tauchen dürfen? |
Ich vermute, das ist schon so. Und wenn er nicht wusste, dass diese Haiart als ungefährlich gilt, sollte sich das imho eher noch verschärfend auf das Strafmaß auswirken, falls es ihm nicht gelingt, nachzuweisen, das er tatsächlich angegriffen wurde.
Allgemein gilt aber bei Verhaltensweisen mit sehr hoher Missbrauchswahrscheinlichkeit: Argumente für deren Nichtahndung dürfen nur soweit akzeptiert werden, wie die Akzeptanz dieser Argumente noch eine Unterscheidung zwischen echter Notwehr und kriminellem/missbräuchlichem Verhalten in der Praxis erlaubt. Deshalb fällt meine Prognose für den Taucher hier eher schlecht aus.
_________________ posted by Babyface
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Babyface Altmeister
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 11519
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(#143440) Verfasst am: 29.06.2004, 15:13 Titel: |
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Heike N. hat folgendes geschrieben: | Babyface hat folgendes geschrieben: | Ich sehe es ähnlich wie Klau-Peter. |
Was hat Peter dir geklaut?  |
Oops! Das "s" auf meiner Tatatur.
Sorry Peter, war ein Versehen!
_________________ posted by Babyface
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Ralf Rudolfy Auf eigenen Wunsch deaktiviert.
Anmeldungsdatum: 11.12.2003 Beiträge: 26674
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(#143444) Verfasst am: 29.06.2004, 15:29 Titel: |
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Babyface hat folgendes geschrieben: | Allgemein gilt aber bei Verhaltensweisen mit sehr hoher Missbrauchswahrscheinlichkeit: Argumente für deren Nichtahndung dürfen nur soweit akzeptiert werden, wie die Akzeptanz dieser Argumente noch eine Unterscheidung zwischen echter Notwehr und kriminellem/missbräuchlichem Verhalten in der Praxis erlaubt. Deshalb fällt meine Prognose für den Taucher hier eher schlecht aus. |
Im Grunde ist der Fall gar keine Eigentümlichkeit in bezug auf Haie. Auch ein Wildschwein in hiesigen Wäldern kann verflucht unfreundlich werden, wenn man es aus der Sasse scheucht. Wenns nun dazu kommt und einer das Wildschein in angeblicher Notwehr erschießt, wird der dem Förster schon mal ausführlich erklären müssen, was er eigentlich mit einer Flinte im Unterholz zu suchen hatte.
_________________ Dadurch, daß ein Volk nicht mehr die Kraft oder Willen hat, sich in der Sphäre des Politischen zu halten, verschwindet das Politische nicht aus der Welt. Es verschwindet nur ein schwaches Volk. (Carl Schmitt)
Zuletzt bearbeitet von Ralf Rudolfy am 30.06.2004, 07:18, insgesamt einmal bearbeitet |
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pyrrhon registrierter User
Anmeldungsdatum: 22.05.2004 Beiträge: 8770
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(#143445) Verfasst am: 29.06.2004, 15:36 Titel: |
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Babyface hat folgendes geschrieben: | Wenn man diese Tiere als dem Menschen gefährlich einstuft, dürfte man dort mE keine Taucher mit Harpunen ohne besondere Gründe tauchen lassen. Aber nicht zum Schutz der Taucher, sondern der Haie. |
Stimmt. Da hast Du recht.
Babyface hat folgendes geschrieben: | Nagarjuna hat folgendes geschrieben: | Nehmen wir einmal an, dass der Taucher zu wenig Kenntnisse hat, und dass er es mit der Angst zu tun bekam und tatsächlich, wenn auch zu Unrecht, um sein Leben fürchtete. Ich weiß nicht, wie wahrscheinlich diese Annahme ist, aber wenn er seine Aussage plausibel machen kann, ist er dann zu verurteilen oder ist nicht vielmehr auch zu überlegen, ob nicht Taucher besser geschult werden müssen, bevor sie tauchen dürfen? |
Ich vermute, das ist schon so. Und wenn er nicht wusste, dass diese Haiart als ungefährlich gilt, sollte sich das imho eher noch verschärfend auf das Strafmaß auswirken, falls es ihm nicht gelingt, nachzuweisen, das er tatsächlich angegriffen wurde. |
Da hast Du wohl, wenn ich mir das so überlege, auch recht. Mit einer Harpune ist er ja auch mit einer gefährlichen Waffe unterwegs, da sollte er sich eigentlich auskennen, denn ein Missbrauch der Waffe hat potentiell sehr negative, auch tötliche Konsequenzen. Selbst wenn er sie nicht bewusst missbrauchte, ging er nicht mit der nötigen Verantwortung mit der Waffe um. Und warum er überhaupt eine Harpune hatte, muss er wohl auch noch plausibel erklären können.
Weißt Du, ob für den Besitz einer Harpune so etwas wie ein Waffenschein nötig ist? Oder kann die jeder kaufen?
Babyface hat folgendes geschrieben: | Allgemein gilt aber bei Verhaltensweisen mit sehr hoher Missbrauchswahrscheinlichkeit: Argumente für deren Nichtahndung dürfen nur soweit akzeptiert werden, wie die Akzeptanz dieser Argumente noch eine Unterscheidung zwischen echter Notwehr und kriminellem/missbräuchlichem Verhalten in der Praxis erlaubt. Deshalb fällt meine Prognose für den Taucher hier eher schlecht aus. |
Ist mir jetzt klar, dass Du recht hast. Diese Unterscheidung wäre nicht mehr möglich, wenn man konsequent meinen obigen Einwand gelten ließe. Allerdings dürfte es sehr schwierig für den Taucher sein, das zu beweisen, wenn er keine Bißspuren hat, vorausgesetzt, der Hai hätte ihn tatsächlich angegriffen. Ich halte einen Angriff nach den mir bekannten Informationen höchstens dann für plausibel, wenn der Taucher den Hai vorher sehr gereizt hat, aber selbst dann sieht es wirklich schlecht für den Taucher aus...
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fornit Kaktus
Anmeldungsdatum: 06.10.2003 Beiträge: 552
Wohnort: Wohn ich in der Wüste oder andersum?
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(#143453) Verfasst am: 29.06.2004, 16:34 Titel: |
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Zitat: |
Wenns nun dazu kommt und einer das Wildschein in angeblicher Notwehr erscheißt, wird der dem Förster schon mal ausführlich erklären müssen, was er eigentlich mit einer Flinte im Unterholz zu suchen hatte.
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ganz zu schweigen, davon, wie er es geschafft hat, dem angreifenden schwein von oben in den kopf zu schiessen.
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Shadaik evolviert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 26377
Wohnort: MG
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(#143462) Verfasst am: 29.06.2004, 17:32 Titel: Re: Fressen Haie Menschen? |
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Tassilo hat folgendes geschrieben: | Ich habe schon öfter Berichte über Haie gesehen/gelesen. Dort wurde immer behauptet, das Haie keine Menschen fressen. Ich selber kann mich auch an keine einzige Zeitungs-/Medienmeldung erinnern, dass ein Hai einen Menschen gefressen habe. (Von Haien gebissene Menschen gibt es dagegen sehr wohl.)
Kennt hier jemand eine Statistik o.ä., wie viele Menschen von Haien GEFRESSEN wurden? |
Das ist relativ einfach: es tendiert gegen 0.
den meisten Haien schmecken Menschen nicht. Zu kräftige Knochen, zu viel Muskelmasse, zu wenig Fett.
Ausnahmen sind mW nur Tigerhaie und einige Arten der Hammerhaie.
_________________ Fische schwimmen nur in zwei Situationen mit dem Strom: Auf der Flucht und im Tode
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Evilbert auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.09.2003 Beiträge: 42408
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(#143467) Verfasst am: 29.06.2004, 18:01 Titel: |
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Nav hat folgendes geschrieben: | Auch Haie sind Lebewesen - und es ist moralisch zutiefst verwerflich ein Tier aus Geltungssucht zu töten!
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Ich bin bestimmt kein fundamentalistischer Veggie, ist es nicht aber nicht viel verwerflicher, Tiere in Massenzuchthhaktung zu halten zu dem einzigen Zweck, sie zu töten und aufzuessen?
Ich will damit niemandem persönlich einen Vorwurf machen; ich selbst beteilige mich ja auch bereitwillig dran (auch ich nutze Tierprodukte, und ich kaufe für meine Tochter auch tote Tiere ein etc.).
Ich sehe die Grenze dieses eigentlich unmoralischen Verhaltens in dem Haibeispiel lediglich darin, dass es sich hier um eine vom Aussterben bedrohte Art handelt.
Im übrigen bin ich einer ganz anderen Ansicht als Klaus-Peter oder Babyface: man kann nicht erwarten, dass jeder Taucher ein Meeresbiologiestudium zu absolvieren hat, bevor man ihn mit einer Harpune unter Wasser lassen sollte.
Wer "irrtümlich" ein geschütztes Tier tötet, sollte beim ersten Mal verwarnt und mit einer empfindlichen Geldstrafe belegt werden. Was hoffentlich ja auch tatsächlich wohl so ähnlich praktiziert wird. Damit entfällt der lästige Beweis oder Gegenbeweis, ob der Taucher nun böswillig handelte oder tatsächlich aus Notwehr. Ein Wiederholungsfall wäre dann ein Indiz für Ersteres, aber soll man wirklich jemand jahrelang ins Gefängnis sperren, weil er einmalig ein seltenes Tier tötete? Selbst wenn es einwandfrei ganz böse Absicht gewesen wäre, halte ich ein solches Urteil angesichts meiner einleitenden Überlegungen zur Moralfrage für eine scheinheilige, völlig unverhältnismässige Doppelmoral.
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Hannibal Freiheitskämpfer
Anmeldungsdatum: 07.11.2003 Beiträge: 5062
Wohnort: Wien
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(#143469) Verfasst am: 29.06.2004, 18:07 Titel: |
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Peter Raulfs hat folgendes geschrieben: |
Es ist ja durchaus möglich, daß es sich so verhält, wie der Taucher sagt. Es ist aber auch durchaus möglich, daß er aus Jux den Hai erlegt hat, um eine hübsche Trophäe zu haben (was hatte der Kerl überhaupt mit der Harpune da unten zu suchen?) und das mit der Notwehr nur eine Schutzbehauptung ist. Deshalb ist es gut, daß der Vorfall gerichtlich untersucht wird -- mehr sagt die Meldung ja auch gar nicht aus. |
Klar. Eine Untersuchung ist hier tatsächlich durchaus angebracht.
Das ist schon offensichtlich, dass mans in diesem Fall gar nicht wissen kann.
Aber ich wollte halt nur klarstellen, dass ich aus Schiss den Hai erschossen hätte...
_________________ Meinungsfreiheit ausnahmslos für alle! Auch für Nazis!
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Babyface Altmeister
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 11519
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(#143480) Verfasst am: 29.06.2004, 18:32 Titel: |
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Nagarjuna hat folgendes geschrieben: | Weißt Du, ob für den Besitz einer Harpune so etwas wie ein Waffenschein nötig ist? Oder kann die jeder kaufen?
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_________________ posted by Babyface
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Babyface Altmeister
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 11519
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(#143487) Verfasst am: 29.06.2004, 19:10 Titel: |
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Noseman hat folgendes geschrieben: | Im übrigen bin ich einer ganz anderen Ansicht als Klaus-Peter oder Babyface: man kann nicht erwarten, dass jeder Taucher ein Meeresbiologiestudium zu absolvieren hat, bevor man ihn mit einer Harpune unter Wasser lassen sollte. |
Möchte mal klarstellen, dass ich kein Meeresbiologiestudium gefordert habe. Natürlich kann man nicht erwarten, dass ein Harpunentaucher im Mittelmeer die Gefährlichkeit jeder geschützten Haifischart, die sich zufällig mal dorthin verirren könnte, einschätzen kann. Wenn man allerdings in das angestammte Revier dieser seltenen Tiere eindringt und deshalb jederzeit mit einer Begegnung rechnen muss, sieht die Sache wieder anders aus. Es wäre unverantwortlich, Leute mit Harpunen und ohne blassen Schimmer, dass von diesen bedrohlich wirkenden Haien sehr wahrscheinlich keine Bedrohung ausgeht, dort rumtauchen zu lassen.
_________________ posted by Babyface
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Ralf Rudolfy Auf eigenen Wunsch deaktiviert.
Anmeldungsdatum: 11.12.2003 Beiträge: 26674
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(#143612) Verfasst am: 30.06.2004, 07:32 Titel: |
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Babyface hat folgendes geschrieben: | Noseman hat folgendes geschrieben: | Im übrigen bin ich einer ganz anderen Ansicht als Klaus-Peter oder Babyface: man kann nicht erwarten, dass jeder Taucher ein Meeresbiologiestudium zu absolvieren hat, bevor man ihn mit einer Harpune unter Wasser lassen sollte. |
Möchte mal klarstellen, dass ich kein Meeresbiologiestudium gefordert habe. Natürlich kann man nicht erwarten, dass ein Harpunentaucher im Mittelmeer die Gefährlichkeit jeder geschützten Haifischart, die sich zufällig mal dorthin verirren könnte, einschätzen kann. Wenn man allerdings in das angestammte Revier dieser seltenen Tiere eindringt und deshalb jederzeit mit einer Begegnung rechnen muss, sieht die Sache wieder anders aus. Es wäre unverantwortlich, Leute mit Harpunen und ohne blassen Schimmer, dass von diesen bedrohlich wirkenden Haien sehr wahrscheinlich keine Bedrohung ausgeht, dort rumtauchen zu lassen. |
Der Typ scheint nicht die geringste Ahnung gehabt zu haben, sonst hätte er einige Verhaltensmaßregeln im Umgang mit Haien beherzigt. M.W. sind Haie blind wie Maulwürfe und orientieren sich vornehmlich über ein Sinnesorgan im Rachenraum, das heftige Bewegungen registriert und den Hai zur vermeintlichen Beute leitet. Wenn ein Taucher sich ruhig verhält und nicht rumzappelt, ist die Chance groß, daß der Hai ihn gar nicht bemerkt.
_________________ Dadurch, daß ein Volk nicht mehr die Kraft oder Willen hat, sich in der Sphäre des Politischen zu halten, verschwindet das Politische nicht aus der Welt. Es verschwindet nur ein schwaches Volk. (Carl Schmitt)
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