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Religion ohne Gott
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GermanHeretic
Individualoptimist & Kulturpessimist



Anmeldungsdatum: 16.06.2004
Beiträge: 4932

Beitrag(#1432279) Verfasst am: 15.02.2010, 18:09    Titel: Re: Religion ohne Gott, die Freireligiösen Antworten mit Zitat

Rasmus hat folgendes geschrieben:
Einen Priester zu feuern der Behauptet es gäbe keinen Gott halte ich für durchaus legitim. Arbeitsrechtlich wäre das absolut einwandfei.

Legitim ist etwas anderes als legal. Nicht an einen Gott zu glauben und dies auch noch öffentlich kundzutun, ist ein Grundrecht. Mir fällt es schwer zu akzeptieren, daß dies durch einen Arbeitsvertrag ausgehebelt werden kann. Selbst wenn es um Pfaffen geht.
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"Nehmen Sie einem Durchschnittsmenschen die Lebenslüge, und Sie nehmen ihm zu gleicher Zeit das Glück." (Henrik Ibsen)
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Evilbert
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Beiträge: 42408

Beitrag(#1432283) Verfasst am: 15.02.2010, 18:13    Titel: Re: Religion ohne Gott, die Freireligiösen Antworten mit Zitat

GermanHeretic hat folgendes geschrieben:
Rasmus hat folgendes geschrieben:
Einen Priester zu feuern der Behauptet es gäbe keinen Gott halte ich für durchaus legitim. Arbeitsrechtlich wäre das absolut einwandfei.

Legitim ist etwas anderes als legal. Nicht an einen Gott zu glauben und dies auch noch öffentlich kundzutun, ist ein Grundrecht. Mir fällt es schwer zu akzeptieren, daß dies durch einen Arbeitsvertrag ausgehebelt werden kann. Selbst wenn es um Pfaffen geht.


Es ist auch legitim jeden Tag 3 Torten zu essen und einen Kasten Bier zu trinken. Nur kann man nicht erwarten, dass man wenn man das macht weiterhin seinen Profifußballvertrag verlängert bekommt.

Der Typ leistet schlicht nicht die Arbeitsleistung, die er zu erbringen hat; erfüllt die Arbeitsaufträge in keinster Weise, zu denen er sich verpflichtete; ja richtet sozusagen höchstmöglichen Schaden an und ist also geschaftsschädigend.

Wenn das kein Kündigungsgrund ist, dann weiss ich auch nicht. Schulterzucken
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fwo
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Beitrag(#1432290) Verfasst am: 15.02.2010, 18:21    Titel: Re: Religion ohne Gott, die Freireligiösen Antworten mit Zitat

GermanHeretic hat folgendes geschrieben:
Rasmus hat folgendes geschrieben:
Einen Priester zu feuern der Behauptet es gäbe keinen Gott halte ich für durchaus legitim. Arbeitsrechtlich wäre das absolut einwandfei.

Legitim ist etwas anderes als legal. Nicht an einen Gott zu glauben und dies auch noch öffentlich kundzutun, ist ein Grundrecht. Mir fällt es schwer zu akzeptieren, daß dies durch einen Arbeitsvertrag ausgehebelt werden kann. Selbst wenn es um Pfaffen geht.

Der eigene Glaube ist die Grundlage für eine glaubhafte Verkündigung, und die ist die Aufgabe, für die der Priester eingestellt ist. Man kann also gut argumentieren, dass die Grundlage für den Arbeitsvertrag, die Fähigkeit zu einer glaubhaften Verkündigung entfallen ist....

Außerdem ist Kirche nicht einfach ein Arbeitgeber, sondern gehört zu den Tendenzbetrieben, die arbeitsrechtlich etwas anders zu behandeln sind.

Das nur so als Einwand eines juristischen Laien.

fwo
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GermanHeretic
Individualoptimist & Kulturpessimist



Anmeldungsdatum: 16.06.2004
Beiträge: 4932

Beitrag(#1432291) Verfasst am: 15.02.2010, 18:23    Titel: Re: Religion ohne Gott, die Freireligiösen Antworten mit Zitat

Noseman hat folgendes geschrieben:
Der Typ leistet schlicht nicht die Arbeitsleistung, die er zu erbringen hat; erfüllt die Arbeitsaufträge in keinster Weise, zu denen er sich verpflichtete; ja richtet sozusagen höchstmöglichen Schaden an und ist also geschaftsschädigend.

Wenn das kein Kündigungsgrund ist, dann weiss ich auch nicht. Schulterzucken

So einfach ist das eben nicht. Er leistet ja weiterhin seine Arbeit, tauft, beerdigt, predigt, er glaubt nur nicht. Bestenfalls kann man ihm das als geschäftsschädigende Aussage auslegen, aber das ist Sache des Arbeitsgebers. Na ja, und auch wie die Kundschaft darauf reagiert.
Ich finde es nichtsdestotrotz äußerst witzig, wie sich Leute, die sich sonst völlig zu recht über das Wirken der Kirche bzgl. ungläubiger oder wiederverheirateter Angestellten bekacken, sich jetzt echauffieren, wenn eine Kirche mal fünfe gerade sein läßt. Mal abgesehen davon, daß das Außenstehender einen feuchten Scheißdreck angeht, genau so etwas ist doch der fortschreitenden Säkularisierung geschuldet. Hier säkularisiert sich ein Stück Kirche, und das ist offenbar auch nicht recht. Warum eigentlich? Schafft sich so am Ende ein Feindbild selbst ab?
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Religionskritik-Wiesbaden
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Beitrag(#1432293) Verfasst am: 15.02.2010, 18:29    Titel: Re: Religion ohne Gott, die Freireligiösen Antworten mit Zitat

GermanHeretic hat folgendes geschrieben:
Rasmus hat folgendes geschrieben:
Einen Priester zu feuern der Behauptet es gäbe keinen Gott halte ich für durchaus legitim. Arbeitsrechtlich wäre das absolut einwandfei.

Legitim ist etwas anderes als legal. Nicht an einen Gott zu glauben und dies auch noch öffentlich kundzutun, ist ein Grundrecht. Mir fällt es schwer zu akzeptieren, daß dies durch einen Arbeitsvertrag ausgehebelt werden kann. Selbst wenn es um Pfaffen geht.


Es ist nicht vergleichbar mit den Fällen, die es ja hierzulande häufiger gibt, wenn ein katholischer oder evangelischer Bediensteter (z.B. ein Erzieher) nicht regelkonform zu seiner Kirche lebt, wzb. Nichteheliche Partnerschaft oder gleichgeschlechtliche Beziehung, und dann von seiner Kirche entlassen wird. Denn Sexualität ist ja keines der Fundamente von Religion (ja, ja ich weiß, es gibt das Ehesakrament zwinkern, aber einige Landeskirchen erkennen mittlerweile auch die Homoehe an)

Klaas Hendrikse sagt übrigens selbst, er greift das Fundament seiner Kirche - den Glauben an Gott - an, und kann auch nicht verstehen, warum er nicht hinausfliegt:

Zitat:
Pfarrer Klaas Hendrikse ist selbst verwundert, dass er wegen seiner Ansichten nicht aus der Kirche ausgeschlossen wird. "Natürlich greife ich mit meiner Meinung und mit meinem Buch die Fundamente der Kirche an und stelle sie in Frage", sagt er. "Wenn ich trotzdem in der Kirche bleiben darf und meine Ansichten toleriert werden, dann taugen die Fundamente dieser Kirche nicht."


Quelle, FR, vom 15.01 http://www.fr-online.de/in_und_ausland/politik/aktuell/2287722_Reformierte-Kirche-Der-gottlose-Pfarrer.html
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Evilbert
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Beitrag(#1432294) Verfasst am: 15.02.2010, 18:30    Titel: Re: Religion ohne Gott, die Freireligiösen Antworten mit Zitat

GermanHeretic hat folgendes geschrieben:

Ich finde es nichtsdestotrotz äußerst witzig, wie sich Leute, die sich sonst völlig zu recht über das Wirken der Kirche bzgl. ungläubiger oder wiederverheirateter Angestellten bekacken, sich jetzt echauffieren, wenn eine Kirche mal fünfe gerade sein läßt.


Ich reg mich nicht darüber auf. Ich hab lediglich festgestellt, dass die Kirche, wenn sie wollte, den Typen selbstverständlich achtkantig rausschmeissen könnte.

Und nein; er macht eben nicht seine Arbeit. Jedenfalls in großen Teiles seiner Betätigungsfelder nicht; da ist er sogar extrem kontraproduktiv. Dass er daneben in anderen bereichen gute Arbeit leistet ist egal.

Wenn ich im Umschlaglager einer Spedition einen Mitarbeiter habe, der zwar penibel die Frachtpaiere im Ein- und Ausgang prüft, die Waren dann aber beim Ent- und Beladen mit dem Stapler regelmäßig zerdeppert, dann fliegt der irgendwann raus, was denn wohl sonst.
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GermanHeretic
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Beitrag(#1432297) Verfasst am: 15.02.2010, 18:37    Titel: Re: Religion ohne Gott, die Freireligiösen Antworten mit Zitat

Noseman hat folgendes geschrieben:
Wenn ich im Umschlaglager einer Spedition einen Mitarbeiter habe, der zwar penibel die Frachtpaiere im Ein- und Ausgang prüft, die Waren dann aber beim Ent- und Beladen mit dem Stapler regelmäßig zerdeppert, dann fliegt der irgendwann raus, was denn wohl sonst.

Im vorliegenden Fall hat der Mitarbeiter aber, um im Vergleich zu bleiben, öffentlich kundgetan, daß mehr Warenverkher auf die Schiene gehört.
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Evilbert
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Beiträge: 42408

Beitrag(#1432300) Verfasst am: 15.02.2010, 18:41    Titel: Re: Religion ohne Gott, die Freireligiösen Antworten mit Zitat

GermanHeretic hat folgendes geschrieben:
Noseman hat folgendes geschrieben:
Wenn ich im Umschlaglager einer Spedition einen Mitarbeiter habe, der zwar penibel die Frachtpaiere im Ein- und Ausgang prüft, die Waren dann aber beim Ent- und Beladen mit dem Stapler regelmäßig zerdeppert, dann fliegt der irgendwann raus, was denn wohl sonst.

Im vorliegenden Fall hat der Mitarbeiter aber, um im Vergleich zu bleiben, öffentlich kundgetan, daß mehr Warenverkher auf die Schiene gehört.


Das ist doch geschäftsschädigend genug. Zumal er das nicht öffentlich in seiner Freizeit getan hat, sondern sozusagen im Dienst dem Kunden gegenüber.
Das ist ein klarer Grund für eine Abmahnung. Und wenn er das im wiederholten Fall macht Schulterzucken

Also arbeitsrechtlich bin ich ganz sicher, dass ein Rausschmiß absolut gerechtfertigt wäre.
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fwo
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Beitrag(#1432303) Verfasst am: 15.02.2010, 18:45    Titel: Re: Religion ohne Gott, die Freireligiösen Antworten mit Zitat

Noseman hat folgendes geschrieben:
....

Also arbeitsrechtlich bin ich ganz sicher, dass ein Rausschmiß absolut gerechtfertigt wäre.

Aber ich glaube, da regt sich hier niemand darüber auf, sondern man rechnet es der Kirche im Gegenteil hoch an, dass sie versucht, das auszuhalten. Ich habe allerdings leichte Vorstellungsschwierigkeiten, dass Kirche in Deutschland dazu in der Lage wäre, oder es auch nur versuchen wollte.

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Rasmus
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Anmeldungsdatum: 20.05.2004
Beiträge: 17559

Beitrag(#1432305) Verfasst am: 15.02.2010, 18:46    Titel: Re: Religion ohne Gott, die Freireligiösen Antworten mit Zitat

GermanHeretic hat folgendes geschrieben:
Noseman hat folgendes geschrieben:
Der Typ leistet schlicht nicht die Arbeitsleistung, die er zu erbringen hat; erfüllt die Arbeitsaufträge in keinster Weise, zu denen er sich verpflichtete; ja richtet sozusagen höchstmöglichen Schaden an und ist also geschaftsschädigend.

Wenn das kein Kündigungsgrund ist, dann weiss ich auch nicht. Schulterzucken

So einfach ist das eben nicht.


Hast Du nachgesehen, was ein Tendenzbetrieb ist?

Doch, es ist so einfach!

Zitat:
Er leistet ja weiterhin seine Arbeit, tauft, beerdigt, predigt, er glaubt nur nicht.


Er verkündet das aber auch noch öffentlich, während seiner Predigten. Und, nein, er Tauft nicht. Er kann nicht taufen, wenn er bekundet, nicht an Gott zu glauben.

Zitat:
Bestenfalls kann man ihm das als geschäftsschädigende Aussage auslegen, aber das ist Sache des Arbeitsgebers. Na ja, und auch wie die Kundschaft darauf reagiert.


Nein, die Kirche darf von ihren Mitarbeitern verlangen, dass sie einen christlichen Lebenswandel vorweisen können. Bekundetet Glaube an Gott ist da nur das absolute Minimum dessen, was notwendig ist. Und ausnahmsweise halte ich es für völlig gerechtfertigt, wenn die Kirche darauf besteht nur LEute als Pfarrer einzustellen, die auch an Gott glauben.

Zitat:
Ich finde es nichtsdestotrotz äußerst witzig, wie sich Leute, die sich sonst völlig zu recht über das Wirken der Kirche bzgl. ungläubiger oder wiederverheirateter Angestellten bekacken, sich jetzt echauffieren, wenn eine Kirche mal fünfe gerade sein läßt.


Ich echauffiere mich nicht, ich kann es nur nicht im mindesten nachvollziehen. Das ist was anderes.

Ansonsten halte ich es nur für die übliche Heuchelei und den gewohnten Opportunismus der Kirchen: Tund und lassen, was uns gerade in den Kram passt oder was Vorteile verspricht, unabhängig davon, was es ist oder was das für uns bedeutet, geschweige denn wie es sich mit unserem Glauben vereinbaren ließe.

Echauffieren tue ich mich über das Verhalten des Pfarrers, ja.

Zitat:
Mal abgesehen davon, daß das Außenstehender einen feuchten Scheißdreck angeht,


Ich werde Dich in Zukunft um Erlaubnis fragen, bevor ich irgendwozu was sage, ja, einverstanden? Mit den Augen rollen

Zitat:
genau so etwas ist doch der fortschreitenden Säkularisierung geschuldet.


Das bezweifle ich. Die Kirche ist immer noch da und es wird immer noch gepredigt, oder?

Zitat:
Hier säkularisiert sich ein Stück Kirche, und das ist offenbar auch nicht recht. Warum eigentlich? Schafft sich so am Ende ein Feindbild selbst ab?


Der Pfarrer handelt imho wenig aufrichtig und die Kirche agiert völlig irrational. Das ist miir selbst dann icht recht, wenn mir das endergebnis zufällig mal in den KRam passt.
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fwo
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Beitrag(#1432326) Verfasst am: 15.02.2010, 19:23    Titel: Re: Religion ohne Gott, die Freireligiösen Antworten mit Zitat

Rasmus hat folgendes geschrieben:
.....
Der Pfarrer handelt imho wenig aufrichtig und die Kirche agiert völlig irrational. Das ist miir selbst dann icht recht, wenn mir das endergebnis zufällig mal in den KRam passt.

Es könnte auch sein, dass die Kirche hier ausprobiert, ob es möglich ist, mit einem anderen Gottesbild zu leben.

Got ist ja auch für uns real, und wenn es als Wahn oder, in meiner Formulierung, als Marotte anderer Leute ist.

Der Pfarrer, der da sagt, einen Gott gebe es nicht, meint einen persönlichen Gott außerhalb der menschlichen Vorstellungswelt. Nichtsdestotroz kann er einen Gott als imaginäres Gegenüber, als Werkzeug der Sellenhygiene (Seele im Sinne von Psyche) für sinnvoll halten und diesen Gott im Sinne seiner Auswirkung auf den ihn anbetenden Menschen definieren und auch für sinnvoll halten. Ich habe z.B. auch Küng in diesem Sinne verstanden, der allerdings sehr vorsichtig mit dem ist, wie er das beschreibet - er weiß vielleicht, warum. Für mich findet da ein Übergang vom persönlichen, absoluten Gott zum Gott als Mantra statt. Das würde ich nicht als unaufrichtig bezeichnen. Das ist dann vielleicht die Steigerung von Kuschelchrist.

Vielleicht kann ja mal einer unserer Christen was dazu sagen.

fwo
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Religionskritik-Wiesbaden
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Beitrag(#1432369) Verfasst am: 15.02.2010, 20:02    Titel: Gott ist tot Theologie Antworten mit Zitat

@fwo,
bin zwar Atheist, versuche trotzdem mal ein Beispiel zu liefern.

Innherhalb des Protestantismus gab es schon des öfteren Personen und Theologen, die das Gottesbild in Frage stellten und Ideen zum Aufbau einer "Kirche ohne Gott" lieferten.

Bekanntestes Beispiel ist der Theologe Dietrich Bonhoeffer, der Aufgrund seiner Diskussionen mit atheitischen Mitinsassen im Konzentrationslager zu der Erkenntnis kam, das ethisches Handeln (im Sinne von Guten Werken, tolerantem Umgang, etc.) auch ohne einen Gottesbezug möglich ist.
Da aber die Nazis ihn ermordeten, kam es nie zu einer Ausarbeitung dieser neuen Theologie von Ihm.

jetzt auch mal wieder aus Zeitgründen aus wikipedia (Aritkel zu Dietrich Bonhoeffer) zitiert:
Zitat:
Bonhoeffer war ein sehr eigenständiger Theologe, der die Bedeutung der Bergpredigt und Nachfolge Jesu besonders betonte und persönlich vorlebte. In seinen Gefängnisbriefen entwickelte er Visionen für eine künftige Ökumene an der Seite der Armen und Gedanken zu einer nichtreligiösen Interpretation von Bibel und Gottesdienst.


Diese nichtreligiöse Bibelinterpretation sieht man in hervorragender Weise umgesetzt in der 10 Teiligen Filmreihe "Dekalog" des polnischen und atheistischen Regisseurs Krzysztof Kieslowski.

Sehr wohl knüpft aber die Gott ist tot Theologie an diese Denktraditionen Bonhoeffers an.

siehe hierzu den wikiartikel:
http://de.wikipedia.org/wiki/Gott-ist-tot-Theologie

Du (FWO) siehst in dem Verhalten dieser entgöttlichten Christen etwas unaufrichtiges und hast natürlich recht. Denn es gibt sicherlich auch in den Niederlanden irgendwelche Humanistischen Vereinigungen die beispielsweise säkulare Trauerreden anbieten, sich caritativ engagieren, etc. Zumindest gibt es das bei uns in Deutschland.

Kurzer historischer Exkurs. Bei den Hardcore Arianern des 16. und 17. Jahrhunderts in Polen-Litauen gab es nicht nur die, welche an der Gottessohnschaft eines Herrn Jesu zweifelten, folglich auch keine Christen mehr wahren, sondern auch kleiner Gruppierungen, die grundsätzlich Zweifel an allen Heiligen Schriften hatten, da sie dies als Menschenwerk sahen. Gott war nach deren Verständnis überall, aber nicht durch Menschen definierbar. Diesen Gedanken spielten diese dann solange durch, bis zu der Erkenntnis gelangten, das Gott weder durch Menschen definierbar ist, noch Gott einen Einfluss auf die Menschen hat. Wie gesagt, nur eine Minderheit der Arianer dachte so radikal.
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fwo
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Beitrag(#1432377) Verfasst am: 15.02.2010, 20:12    Titel: Re: Gott ist tot Theologie Antworten mit Zitat

Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben:
@fwo,...
Du (FWO) siehst in dem Verhalten dieser entgöttlichten Christen etwas unaufrichtiges ....

Hä? Wo? Kann es sein, dass Du da Rasmus und mich zusammenwirfst?

fwo
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Beitrag(#1432382) Verfasst am: 15.02.2010, 20:16    Titel: Re: Gott ist tot Theologie Antworten mit Zitat

fwo hat folgendes geschrieben:
Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben:
@fwo,...
Du (FWO) siehst in dem Verhalten dieser entgöttlichten Christen etwas unaufrichtiges ....

Hä? Wo? Kann es sein, dass Du da Rasmus und mich zusammenwirfst?

fwo

Verlegen
Sorry hatte mich verlesen,
Zitat:
Für mich findet da ein Übergang vom persönlichen, absoluten Gott zum Gott als Mantra statt. Das würde ich nicht als unaufrichtig bezeichnen. Das ist dann vielleicht die Steigerung von Kuschelchrist.

Verlegen
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Rasmus
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Beitrag(#1432387) Verfasst am: 15.02.2010, 20:20    Titel: Re: Religion ohne Gott, die Freireligiösen Antworten mit Zitat

fwo hat folgendes geschrieben:
Rasmus hat folgendes geschrieben:
.....
Der Pfarrer handelt imho wenig aufrichtig und die Kirche agiert völlig irrational. Das ist miir selbst dann icht recht, wenn mir das endergebnis zufällig mal in den KRam passt.

Es könnte auch sein, dass die Kirche hier ausprobiert, ob es möglich ist, mit einem anderen Gottesbild zu leben.

Got ist ja auch für uns real, und wenn es als Wahn oder, in meiner Formulierung, als Marotte anderer Leute ist.


Das macht Gott nicht real.

Zitat:
Der Pfarrer, der da sagt, einen Gott gebe es nicht, meint einen persönlichen Gott außerhalb der menschlichen Vorstellungswelt.


Er meint vor allen Dingen den Gott, dessen Existenz die Grundlage seiner Kirche darstellt.


Zitat:
Nichtsdestotroz kann er einen Gott als imaginäres Gegenüber, als Werkzeug der Sellenhygiene (Seele im Sinne von Psyche) für sinnvoll halten und diesen Gott im Sinne seiner Auswirkung auf den ihn anbetenden Menschen definieren und auch für sinnvoll halten.


Dann wäre er nicht nur ein Heuchler, sondern auch noch arrogant und dämlich dazu.

Zitat:
Ich habe z.B. auch Küng in diesem Sinne verstanden, der allerdings sehr vorsichtig mit dem ist, wie er das beschreibet - er weiß vielleicht, warum. Für mich findet da ein Übergang vom persönlichen, absoluten Gott zum Gott als Mantra statt. Das würde ich nicht als unaufrichtig bezeichnen. Das ist dann vielleicht die Steigerung von Kuschelchrist.


Ichh alte ihn nicht für unaufrichtig, weil er seine Meinung sagt, sondern weil er das im Rahmen seines Berufes tut, für den er weiterhin bezahlt wird. Da ändern auch noch so viele Details seiner Weltsicht nichts dran.
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Beitrag(#1432634) Verfasst am: 16.02.2010, 01:15    Titel: Re: Religion ohne Gott, die Freireligiösen Antworten mit Zitat

Rasmus hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Rasmus hat folgendes geschrieben:
.....
Der Pfarrer handelt imho wenig aufrichtig und die Kirche agiert völlig irrational. Das ist miir selbst dann icht recht, wenn mir das endergebnis zufällig mal in den KRam passt.

Es könnte auch sein, dass die Kirche hier ausprobiert, ob es möglich ist, mit einem anderen Gottesbild zu leben.

Got ist ja auch für uns real, und wenn es als Wahn oder, in meiner Formulierung, als Marotte anderer Leute ist.


Das macht Gott nicht real.....

Du hast Recht - da sollte "existent" stehen.

Bei dem Rest sind wir verschiedener Meinung.

fwo
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Beitrag(#1432680) Verfasst am: 16.02.2010, 10:25    Titel: Re: Religion ohne Gott, die Freireligiösen Antworten mit Zitat

Rasmus hat folgendes geschrieben:

Ich echauffiere mich nicht, [...]Ich werde Dich in Zukunft um Erlaubnis fragen, bevor ich irgendwozu was sage, ja, einverstanden? Mit den Augen rollen

Nein, Du echauffierst Dich gerade überhaupt nicht. Lachen

Du schreibst nur sehr lange Beiträge darüber, daß ein Arbeitsgeber einen Angestellten trotz geschäftsschädigenden Verhaltens nicht hinausgeworfen hat.
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Beitrag(#1432693) Verfasst am: 16.02.2010, 11:44    Titel: Re: Religion ohne Gott, die Freireligiösen Antworten mit Zitat

GermanHeretic hat folgendes geschrieben:
Rasmus hat folgendes geschrieben:

Ich echauffiere mich nicht, [...]Ich werde Dich in Zukunft um Erlaubnis fragen, bevor ich irgendwozu was sage, ja, einverstanden? Mit den Augen rollen

Nein, Du echauffierst Dich gerade überhaupt nicht. Lachen

Du schreibst nur sehr lange Beiträge darüber, daß ein Arbeitsgeber einen Angestellten trotz geschäftsschädigenden Verhaltens nicht hinausgeworfen hat.


Ja, weil ich es nicht verstehe. Ich halte es für dumm, aber nicht für verwerflich.

Ich wundere mich mehr darüber, wie man das anders sehen kann. Ein strück weit wird das daran liegen, dass ich der Kirche nicht traue, gerade weil diese Entscheidung eine so große Ausnahme ist.
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Anmeldungsdatum: 12.12.2009
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Beitrag(#1432731) Verfasst am: 16.02.2010, 13:39    Titel: Re: Religion ohne Gott Antworten mit Zitat

Karlchen hat folgendes geschrieben:
Der Mann ist kein Christ, falls er die (wie auch immer definierte) Existenz Gottes verneint. Er wäre dann Atheist mit christlichem Gehabe im Pfarrerkostüm oder so. Kölle Alaaf? Am Kopf kratzen
Ohne Gott bricht die gesammte christliche Theologie zusammen und auch Jesus wird zu einem Sozialrevoluzer o.Ä. reduziert. Wozu braucht er dann ein Kirchengebäude, Liturgie und überhaupt eine christliche Dachorganisation für seine Auftritte?
Würd gern mehr darüber hören.

1) Der christliche Gott ist nur eine Kopie heidnischer Götzen, jeder kann ihn sich selber schnitzen und wie einen Gartenzwerg aufstellen

Ebla (Tell Marik/Syrien), ausgegraben 1965 bis 1968, war ab 3000 v.C. ein Stadtstaat und hat 2450–2240 v.C. eine Blüte. Die Stadt ist ummauert mit Zitadelle und Palast im Zentrum. Wahrscheinlich hat Sargon, König von Akkad, die Stadt zerstört. Ebla erreicht danach von 1850–1600 v.C. erneut Bedeutung, die Einwohner unter König Ibbit-Lim nennen sich die Amurriter.
Der Hethiterkönig Hattusilis I (etwa 1533-1508 v.C.) zerstört Ebla erneut, nach 700 v.C. wird die Stadt verlassen und zerfällt 2700 Jahre lang. Im Palastarchiv finden sich etwa 17.000 Tafeln geschrieben in Eblaitisch (sumerischer Dialekt), Sumerisch und Akkadisch, 80% davon in sumerischer Keilschrift. Späte hebräische Namen der Bibel basieren auf eblaitischen Worten wie Yah/Yahweh, Adamu/Adam, h’àwa/Eva, Abarama/Abraham, Bilhah, Ishmael, Isûrael, Are-esaum/Esau, Mika-ilu/Michael, Dau-dum/David.

Der Stadtstaat Ugarit (Ras Shamrah/Syrien 6 km nördlich Latakia) ist seit 7000 v.C. besiedelt, Jahrtausende vor Gottes Schöpfung der Welt und der Menschen. Ugarit hat ab 1450 v.C. eine Blüte und wird 1192 v.C. durch Seeräuber zerstört, die dort mit 6 Kriegsschiffen landen.
Der ugaritische Gott El wird in der Bibel zu El(ohim) als Schöpfer der Welt und belegt den hebräischen Tanach als reinen heidnischen Kult. Gott El ist in Ugarit Schöpfer der Welt, paart sich mit vielen Frauen und wird als Mann mit Stierhörnern verehrt. Alle Götzen in Sumer, Akkad und Babylonien tragen eine Tiara mit Hörnern. Ugaritische Götzen sind Yamm, Dagan, Mot, Anath, Kothar, Baal (Sohn von El) und Asherah (Frau von El). Der Frauenfeind Luther tilgt Astarte aus der Bibel. Ugaritische Götzen, Gebete, Mythen, Rituale und Begriffe wie Dan-i-El; Ezek-i-El; Sam-u-El, Ish-ma-El, El-i-jah, El-o-him finden sich im hebräischen Tanach wieder. Psalm 29 verherrlicht Baal als den ugaritischen Wettergott. Die heidnischen Götzen El Shaddai, El Elyon und El Berith werden zum hebräischen Yahwe umgemodelt.

2) Die christlichen Religionen schaufeln sich ihr eigenes Grab, immer schneller, immer tiefer
In Deutschland glauben 61% an die Evolution, >40% sind konfessionslos, 28% evangelisch und 29% katholisch.Die 35.000 Priester/Pfarrer sind durchschnittlich knapp 60 Jahre alt. Im Bistum Erfurt werden wegen Schrumpfung 50% aller Pfarreien geschlossen. Die Priester müssen bis zu 14 Gemeinden gleichzeitig betreuen, Gottesdienste gibt es alle 3-4 Wochen. Das Ziel der pastoralen Neuordnung ist 15.000 Gläubige/Priester gemäß dem Verhältnis von Novizen zu Priestern im Dienst.
Frankreich hat keine Kirchensteuer, etwa 15.000 katholische Priester sind derzeit im Mittel 77 Jahre alt. Das Erzbistum Poitiers hat als Beispiel für 730.000 Katholiken in 600 Pfarreien nur 300 Priester, davon sind 150 über 80 Jahre alt. Das Bistum rechnet derzeit mit 40 Abgängen und 3 Novizen pro Jahr gemäß 90 Priesterweihen im Jahr für ganz Frankreich. Die alten geweihten Tattergreise haben keinen Führerschein mehr und für einen Chauffeur samt Auto fehlt das Geld. Das Bistum Poitier lässt viele Gemeinden mit Predigt, Katechese, Diakonie und Finanzen von Laien führen – das Ende des Zölibats naht.

Es braucht noch etwas Geduld, so 5 bis 10 Jahre und einen neuen Papst. Dann platzt die Seifenblase.
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DeHerg
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Beitrag(#1432818) Verfasst am: 16.02.2010, 17:57    Titel: Re: Religion ohne Gott Antworten mit Zitat

emporda hat folgendes geschrieben:
Karlchen hat folgendes geschrieben:
Der Mann ist kein Christ, falls er die (wie auch immer definierte) Existenz Gottes verneint. Er wäre dann Atheist mit christlichem Gehabe im Pfarrerkostüm oder so. Kölle Alaaf? Am Kopf kratzen
Ohne Gott bricht die gesammte christliche Theologie zusammen und auch Jesus wird zu einem Sozialrevoluzer o.Ä. reduziert. Wozu braucht er dann ein Kirchengebäude, Liturgie und überhaupt eine christliche Dachorganisation für seine Auftritte?
Würd gern mehr darüber hören.

1) Der christliche Gott ist nur eine Kopie heidnischer Götzen, jeder kann ihn sich selber schnitzen und wie einen Gartenzwerg aufstellen

Ebla (Tell Marik/Syrien), ausgegraben 1965 bis 1968, war ab 3000 v.C. ein Stadtstaat und hat 2450–2240 v.C. eine Blüte. Die Stadt ist ummauert mit Zitadelle und Palast im Zentrum. Wahrscheinlich hat Sargon, König von Akkad, die Stadt zerstört. Ebla erreicht danach von 1850–1600 v.C. erneut Bedeutung, die Einwohner unter König Ibbit-Lim nennen sich die Amurriter.
Der Hethiterkönig Hattusilis I (etwa 1533-1508 v.C.) zerstört Ebla erneut, nach 700 v.C. wird die Stadt verlassen und zerfällt 2700 Jahre lang. Im Palastarchiv finden sich etwa 17.000 Tafeln geschrieben in Eblaitisch (sumerischer Dialekt), Sumerisch und Akkadisch, 80% davon in sumerischer Keilschrift. Späte hebräische Namen der Bibel basieren auf eblaitischen Worten wie Yah/Yahweh, Adamu/Adam, h’àwa/Eva, Abarama/Abraham, Bilhah, Ishmael, Isûrael, Are-esaum/Esau, Mika-ilu/Michael, Dau-dum/David.

Der Stadtstaat Ugarit (Ras Shamrah/Syrien 6 km nördlich Latakia) ist seit 7000 v.C. besiedelt, Jahrtausende vor Gottes Schöpfung der Welt und der Menschen. Ugarit hat ab 1450 v.C. eine Blüte und wird 1192 v.C. durch Seeräuber zerstört, die dort mit 6 Kriegsschiffen landen.
Der ugaritische Gott El wird in der Bibel zu El(ohim) als Schöpfer der Welt und belegt den hebräischen Tanach als reinen heidnischen Kult. Gott El ist in Ugarit Schöpfer der Welt, paart sich mit vielen Frauen und wird als Mann mit Stierhörnern verehrt. Alle Götzen in Sumer, Akkad und Babylonien tragen eine Tiara mit Hörnern. Ugaritische Götzen sind Yamm, Dagan, Mot, Anath, Kothar, Baal (Sohn von El) und Asherah (Frau von El). Der Frauenfeind Luther tilgt Astarte aus der Bibel. Ugaritische Götzen, Gebete, Mythen, Rituale und Begriffe wie Dan-i-El; Ezek-i-El; Sam-u-El, Ish-ma-El, El-i-jah, El-o-him finden sich im hebräischen Tanach wieder. Psalm 29 verherrlicht Baal als den ugaritischen Wettergott. Die heidnischen Götzen El Shaddai, El Elyon und El Berith werden zum hebräischen Yahwe umgemodelt.
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narr
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Beitrag(#1433509) Verfasst am: 17.02.2010, 23:42    Titel: Pfarrer glaubt nicht Antworten mit Zitat

Das lässt doch hoffen...Lachen

"Klass Hendrikse ( i. Bild ) glaubt nicht an Gott. Das teilt er mit vielen Niederländern.
Was ihn zu einem besonderen Atheisten macht – und als Atheisten bezeichnet er sich:
Er ist Pfarrer der protestantischen Gemeinde in Zierikzee.
"


Hier angehängt, Heizöl.
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sehr gut
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Beitrag(#1433510) Verfasst am: 17.02.2010, 23:49    Titel: Antworten mit Zitat

http://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?t=29379&start=0
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Tarvoc
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Beitrag(#1433515) Verfasst am: 17.02.2010, 23:58    Titel: Re: Religion ohne Gott Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
emporda hat folgendes geschrieben:
Ich finde der Mann hat Format und ist konsequent. Genau so mutig ist die Entscheidung seiner Kirche.

Das sehe ich auch so.

Irgendwie hat der Gestus dieses Priesters etwas von Bartleby dem Schreiber an sich. Aber vielleicht überinterpretiere ich das...

Noseman hat folgendes geschrieben:
Und nein; er macht eben nicht seine Arbeit.

Da hast du Recht.
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Beitrag(#1433577) Verfasst am: 18.02.2010, 08:04    Titel: Re: Religion ohne Gott, die Freireligiösen Antworten mit Zitat

Rasmus hat folgendes geschrieben:
Man sollte ihn achtkantig rauswerfen - hier könnte ich es sogar verstehen, anders als bei geschiedenen oder in woikder Ehe lebenden etc. Angestellten von Tendenzbetrieben ist es doch bei der Führung einer Gemeinde schon was anderes.


[Zitat repariert : Rasmus]


Beim Rauswurf müsste man berücksichtigen, wann er "Atheist" wurde. Wenn er sich als Atheist entschlossen hat Pastor zu werden, dann wäre ein Rauswurf wohl angebracht. War er aber zu der Zeit, als er Pastor wurde ein überzeugter Christ, der seinen Glauben an Gott erst später verloren hat, fände ich den Rauswurf nicht gerechtfertigt. Wenn die Gemeinde gegen ihn ist, müsste man ihm einen Job zuweisen in dem er keinen "seelsorgerischen Schaden" anrichten kann. Gibt es eigentlich Auffanglösungen für ungläubig gewordene Geistliche, oder sind diese entweder zur Heuchelei gezwungen falls sie nicht arbeitslos werden wollen? (Vielleicht könnte man sie als Seelsorger in die "atheistischen Gemeinden" (siehe anderer Thread) schicken? zwinkern )
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Rasmus
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Beitrag(#1433582) Verfasst am: 18.02.2010, 08:57    Titel: Re: Religion ohne Gott, die Freireligiösen Antworten mit Zitat

Weltmarionette hat folgendes geschrieben:
Rasmus hat folgendes geschrieben:
Man sollte ihn achtkantig rauswerfen - hier könnte ich es sogar verstehen, anders als bei geschiedenen oder in woikder Ehe lebenden etc. Angestellten von Tendenzbetrieben ist es doch bei der Führung einer Gemeinde schon was anderes.


Beim Rauswurf müsste man berücksichtigen, wann er "Atheist" wurde. Wenn er sich als Atheist entschlossen hat Pastor zu werden, dann wäre ein Rauswurf wohl angebracht. War er aber zu der Zeit, als er Pastor wurde ein überzeugter Christ, der seinen Glauben an Gott erst später verloren hat, fände ich den Rauswurf nicht gerechtfertigt.


Nochmal: Tendenzbetrieb.

Sollte die CDU einen Pressesprecher behalten müssen/sollen, der irgendwann im Laufe seiner Karriere erkennt, dass er eher mit den Grünen übereinstimmt und das nicht nur öffentlich macht sondern auch mit seinen Pressemitteilungen kommuniziert?

Es steht der Kirche durchaus zu zu fordern/verlangen/erwarten, dass alle ihre Angestellten den Glauben der Kirche teilen. Dieser Glaube erklärt sich nicht schlicht durch Kirchenmitgliedschaft, er muss gelebt werden. (Würdest du mir abkaufen, dass ich Umweltschützer wäre, nur weil ich ein Greenpeace-Mitglied bin - wenn ich gleichzeitig meinen Garten mit Altöl sprenge?)

Ich glaube, die Kirche genießt viele Privilegien, die sie so nicht haben sollte, und sie nutzt ihre arbeitsrechtlichen Vorteile in Situationen, wo ihr das nicht möglich sein sollte. Aber hier geht es nicht um eine aus normalen Steuergeldern finanzierte Kindergärtnerin.

Zitat:
Wenn die Gemeinde gegen ihn ist, müsste man ihm einen Job zuweisen in dem er keinen "seelsorgerischen Schaden" anrichten kann.


Aber das tut er allein schon deshalb, weil er nicht glaubt.

Zitat:
Gibt es eigentlich Auffanglösungen für ungläubig gewordene Geistliche, oder sind diese entweder zur Heuchelei gezwungen falls sie nicht arbeitslos werden wollen? (Vielleicht könnte man sie als Seelsorger in die "atheistischen Gemeinden" (siehe anderer Thread) schicken? zwinkern )


Nein, gibt es nicht. Wieso sollte es? Mitgegangen, mitgefangen, mitgehangen.

Solche Leute profitieren über Jaqhre von den Privillegien der Kirche. Die müssen es schlicht schlucken, wenn sie dann mal auf der Seite der Verlierer stehen.
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Beitrag(#1433593) Verfasst am: 18.02.2010, 09:44    Titel: Re: Religion ohne Gott, die Freireligiösen Antworten mit Zitat

Rasmus hat folgendes geschrieben:
Sollte die CDU einen Pressesprecher behalten müssen/sollen, der irgendwann im Laufe seiner Karriere erkennt, dass er eher mit den Grünen übereinstimmt und das nicht nur öffentlich macht sondern auch mit seinen Pressemitteilungen kommuniziert?



Dass sie ihn nicht behalten muss, steht außer Frage. Aber sie kann ihn -aus welchen Gründen auch immer- trotzdem behalten.


Es fällt mir natürlich schwer die Position des Pastors genau einzuschätzen, weil ich sein Buch nicht gelesen habe. Er betreibt meines Erachtens nicht die Rosinenpickerei wie andere Theologen. Was denen gefällt wird buchstäblich genommen, was nicht gefällt, soll man doch bitteschön nicht wörtlich nehmen. Für ihn ist halt auch Gott eine Metapher. Zu entscheiden ob das noch irgendetwas mit Christentum zu tun hat, ist nicht meine Aufgabe.
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fwo
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Beitrag(#1433611) Verfasst am: 18.02.2010, 11:15    Titel: Re: Religion ohne Gott, die Freireligiösen Antworten mit Zitat

Rasmus hat folgendes geschrieben:
.....
Nochmal: Tendenzbetrieb.

Sollte die CDU einen Pressesprecher behalten müssen/sollen, der irgendwann im Laufe seiner Karriere erkennt, dass er eher mit den Grünen übereinstimmt und das nicht nur öffentlich macht sondern auch mit seinen Pressemitteilungen kommuniziert?

Es steht der Kirche durchaus zu zu fordern/verlangen/erwarten, dass alle ihre Angestellten den Glauben der Kirche teilen. Dieser Glaube erklärt sich nicht schlicht durch Kirchenmitgliedschaft, er muss gelebt werden. (Würdest du mir abkaufen, dass ich Umweltschützer wäre, nur weil ich ein Greenpeace-Mitglied bin - wenn ich gleichzeitig meinen Garten mit Altöl sprenge?)....

Nun müssen aber solche Tendenzbetriebe nicht statisch sein - bei der CDU werden heute in einigen Fragestellungen Optionen öffentlich diskutiert, bei denen nur bei dem Versuch sie öffentlich zu diskutieren vor 20 Jahren mit Sicherheit Ausschlussforderungen laut geworden wären, weil es sich nach damaliger Meinung um grünen Schwachsinn gehandelt hätte, der mit der Linie der Partei nicht in Einklang zu bringen gewesen wäre .....

Und in dieser Hinsicht sind evangelische und RK Kirche nicht identisch: Während die RKK schon von der Struktur darauf ausgelegt ist, einen "orthodoxen" Glauben zu vertreten, ist die Varianz im evangelischen Lager erheblich höher, so dass hier Entwicklungen hin zu Gott als Mantra und bei der Bibel bestimmend nur das neue Testament mit dem Gottesohn als Bild, und Evangelisten, deren Worte halt mehr Zeitzeichen als Wahrheit sind, nicht nur als denkbar erscheint - ich interpretiere die Entscheidung der niederländischen Kirche einfach so, dass sie damit ihre Bandbreite bis dahin öffentlich macht.

Als Außenstehender kann ich nur ihr Verhalten leidenschaftslos (zumindest da, wo sie mich nicht selbst bedrängt) beschreiben und interpretieren. Der ich die internen Entwicklungen nicht kenne, sondern höchstens an Entscheidungen wie der niederländischen erst festmachen kann, sehe ich keinen Grund, Veränderungen als Mangel an Orthodoxie negativ zu bewerten.

Dass Atheismus auch im Judentum möglich ist, habe ich amüsiert einmal bei einem Interview mit einer amerikanischen Rabbinerin gehört: Sie war nach ihrem Gottesbild gefragt worden und antwortete, dass sie nicht sicher sei, ob dieser Gott wirkllich existiere - es sei aber auch egal für sie. Auf die Frage, ob diese +- atheistische Position denn als Rabbiner möglich sei, antwortete sie "Natürlich. Ich glaube sogar, dass Atheismus die Voraussetzung dafür ist, ein wirklich gute Rabbi zu sein." Das wurde nicht weiter hinterfragt, evtl. sogar, weil deutlich war, dass sie das nicht als Scherz meinte. Aber bei einer Rabbinerin muss ich wohl nicht dazusagen, dass sie nicht orthodox war.

fwo
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Es gibt keinen Gott. Also: Jesus war nur ein Bankert und alle Propheten hatten einfach einen an der Waffel (wenn es sie überhaupt gab).
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Marcellinus
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Beitrag(#1433613) Verfasst am: 18.02.2010, 11:22    Titel: Re: Religion ohne Gott, die Freireligiösen Antworten mit Zitat

fwo hat folgendes geschrieben:
...Aber bei einer Rabbinerin muss ich wohl nicht dazusagen, dass sie nicht orthodox war.

Nein, und auch nicht, daß orthodoxe Juden bei solchen Aussagen die Pimpernellen kriegen! Lachen
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"Mangel an historischem Sinn ist der Erbfehler aller Philosophen ... Alles aber ist geworden;
es gibt keine ewigen Tatsachen: sowie es keine absoluten Wahrheiten gibt."

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