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annox Grim Reaper
Anmeldungsdatum: 30.05.2004 Beiträge: 5800
Wohnort: Berlin
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(#143373) Verfasst am: 29.06.2004, 09:59 Titel: Der Koran: eine arabische Version der Bibel? |
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Zitat: | Als der Prophet Mohammed 632 n. Chr. starb, gab es einen wie heute schriftlich fixierten Koran noch nicht. Der dritte Kalif Uthman (644-656) ließ als erster eine verbindliche Ausgabe auf der Basis von Personen, die den Text auswendig gelernt hatten, und teilweise wohl auch nach bereits existierenden Manuskripten erstellen. Zu dieser Zeit lag eine arabische Grammatik noch in weiter Ferne, sie wurde erst 150 Jahre später kodifiziert.
Sogenannte diakritische Punkte, die die gleichgeschriebenen Konsonanten im heutigen Arabisch voneinander unterscheiden, existierten damals noch nicht. Sie wurden in den Koran erst später mit der arabischen Schrift eingeführt, zu einer Zeit, als niemand mehr Syro-Aramäisch kannte, jene Sprache, die zu Lebzeiten Mohammeds gesprochen und geschrieben wurde. |
Zitat: | Ein plakatives Beispiel für die Übersetzungsfehler sind die "Huris", die berühmten Jungfrauen, die im Paradies den Selbstmordattentätern, den Märtyrern versprochen werden. In Wirklichkeit sind es nur "weiße Weintrauben als symbolische Ausstattung des christlichen Paradieses in Anlehnung an das Abendmahl des Evangeliums".
Aufschlussreiches gibt es, entsprechend Christoph Luxenberg, auch zum "Kopftuch" zu finden, das der Koran den Frauen angeblich vorschreibt. "In einer Passage in Sure 24, Vers 31 heißt es arabisch gelesen: Sie sollen ihre "Chumur" auf ihre Taschen schlagen! Diese unverständliche Passage wurde dann so interpretiert, dass sie sich ihre Kopftücher über ihre Brüste ziehen sollen. Syro-Aramäisch ist es aber so zu verstehen, dass sie sich ihre Gürtel um die Lenden (Taille) schnallen sollen". |
Hier gibt es einen interessanten Artikel ueber 'das Buch', das nicht anzuzweifeln ist.
Gruss
Svantevit
_________________ Ich bin jenes Pferd, das unter der Peitsche der Kutscher den Wagen voller Gesindel hinter sich her ziehen muss.
[Sadegh Hedayat]
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Heike N. wundert gar nix mehr
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 26138
Wohnort: Bottrop
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(#143374) Verfasst am: 29.06.2004, 10:07 Titel: |
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Der Artikel liest sich sehr interessant, Svantevit.
_________________ God is Santa Claus for adults
Front Deutscher Äpfel (F.D.Ä.) - Nationale Initiative gegen die Überfremdung des deutschen Obstbestandes und gegen faul herumlungerndes Fallobst
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Sokrateer souverän
Anmeldungsdatum: 05.09.2003 Beiträge: 11649
Wohnort: Wien
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(#143402) Verfasst am: 29.06.2004, 12:11 Titel: Re: Der Koran: eine arabische Version der Bibel? |
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Svantevit hat folgendes geschrieben: | Zitat: | Als der Prophet Mohammed 632 n. Chr. starb, gab es einen wie heute schriftlich fixierten Koran noch nicht. Der dritte Kalif Uthman (644-656) ließ als erster eine verbindliche Ausgabe auf der Basis von Personen, die den Text auswendig gelernt hatten, und teilweise wohl auch nach bereits existierenden Manuskripten erstellen. |
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Alleine schon für diesen Teil gibt es keinerlei stichhaltige Beweise. Ibn Ishak, der erste Historiker, der über Mohammed schrieb, tat dies etwa hundert Jahre nachdem Mohammed angeblich gelebt hatte. Sein Werk ist aber gar nicht überliefert, sondern nur als Zitate in den Werken späterer Historiker. Noch dazu kannten diese Historiker mit der Zeit immer mehr Details über Mohammed, was mehr als nur verdächtig ist.
Selbst wenn die offizielle Version der Moslems stimmt, dann ist die Geschichte auch nicht ganz koscher. Uthman ließ z.B. alle divergierenden Versionen des Koran vernichten. Stellt sich die Frage wo diese Versionen herkamen. Warum musste Uthman jemanden mit dem Sammeln des Koran beauftragen, wo er doch selbst als Kalif das ganze Ding hätte auswendig können müssen? Und woher hatten seine Experten ihre Quellen und wie gingen diese vor? Einen Teil des Texts bekam Uthman angeblich von der Tochter Umars, die die Schriften, die im Haus des Propheten seinerzeit praktischerweise gefunden wurden, mal eben dreißig Jahre lang aufbewahrte ohne anderen davon mitzuteilen. Die Geschichte hat unzählige Löcher und Widersprüche.
Interessanterweise waren und sind es gerade Deutsche, die sich überhaupt kritisch mit dem Koran auseinandersetzen. Textkritik ist im Islam gänzlich unbekannt. Leider hat Edward Said in den 80ern der Orientalistik einen empfindlichen Schlag mit seiner Kampfschrift "Orientalism" versetzt. Seither ist das Feld komplett eingeschlafen.
Die Syro-Aramäische Lesart des Koran von Christoph Luxenberg ist übrigens ziemlich vergriffen.
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nickchanger auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 07.06.2004 Beiträge: 1753
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(#143477) Verfasst am: 29.06.2004, 18:21 Titel: Re: Der Koran: eine arabische Version der Bibel? |
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Sokrateer hat folgendes geschrieben: |
Die Syro-Aramäische Lesart des Koran von Christoph Luxenberg ist übrigens ziemlich vergriffen. |
ja, das stelle ich auch fest.
ich hab damals den artikel in der zeit über das buch gelesen, hab dann aber den kauf immer irgendwie verschoben. dachte natürlich auch, dass man so einen ladenhüter sicher immer kriegt
hat noch jemand einen shop, der das buch führt? bei amazon war es vor kurzem wenigstens noch als nicht lieferbar geführt, jetzt ist es ganz weg
_________________ RKK, Mafiosi, Kinderschänder, Hetzer, Massenmörder
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den Zusammenhang kennt jeder hier, drum bleibt er unausgesprochen!
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notkerbakker Proud member of the EAC
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 1474
Wohnort: Rheinland
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(#143485) Verfasst am: 29.06.2004, 19:06 Titel: Re: Der Koran: eine arabische Version der Bibel? |
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nickchanger hat folgendes geschrieben: | hat noch jemand einen shop, der das buch führt? bei amazon war es vor kurzem wenigstens noch als nicht lieferbar geführt, jetzt ist es ganz weg  |
Schau mal hier
Zitat: | 2004
340 Seiten
Paperback
ISBN 3-89930-028-9
in Vorbereitung
2. Auflage |
_________________ "[Die Kirchen versuchen] ... das, was sie an unmittelbarem Einfluß auf die moderne Gesellschaft verloren haben, mittelbar durch staatskirchenrechtliche Institutionalisierung zurückzugewinnen" Der Staatsrechtler Konrad Hesse 1965.
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