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Kowei als Doppelnick gesperrt
Anmeldungsdatum: 09.03.2010 Beiträge: 487
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(#1442083) Verfasst am: 10.03.2010, 00:54 Titel: Welche gute Aufklärungsschriften gibt es über nichtchristliche Religionen? |
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An Aufklärungsschriften über das Christentum gibt es ja keinen Mangel. Doch wo findet man z.B. seriöse Aufklärungsarbeit über nichtchristliche Religionen? Gibt es so etwas wie Feuerbach und Deschner auch für den Islam oder das Judentum? Damit meine ich nicht solche Leute wie Gerrt Wilders und Kollegen, die manche Religionen verteufeln, um einer anderen in den Arsch zu kriechen. Es sollte schon etwas seriöser sein. Es gibt und gab doch sicherlich auch unter Arabern und Juden etliche gelehrte, religionskritische Menschen. Europäer kennen sich mit dem Koran und dem Talmud in der Regel aber kaum aus, so dass von dieser Seite kaum gut fundierte Kritik kommt, was eigentlich schade ist.
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Evilbert auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.09.2003 Beiträge: 42408
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(#1442086) Verfasst am: 10.03.2010, 01:00 Titel: |
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Die wesentlichen Argumente, was die drei großen monotheistischen Religionen angehen, sind doch völlig kompatibel.
Deschner hat ja hervorgehoben, dass die Religionsgeschichte eine Kriminalgeschichte sei und dass die Elemente der Religion alle nur geklaut seien. Das lässt sich analog leicht auf die anderen beiden bekloppten Ideologien übertragen.
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Kowei als Doppelnick gesperrt
Anmeldungsdatum: 09.03.2010 Beiträge: 487
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(#1442090) Verfasst am: 10.03.2010, 01:20 Titel: |
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Nun ja, Deschner hat deshalb aber dennoch nicht darauf verzichtet die Geschichte des Christentums ganz ausführlich zu beschreiben. Ich halte es auch nicht immer für richtig vom Christentum auf alle anderen Religionen zu schließen, da jede Religion ihre ganz spezielle Geschichte hat, die es zu verstehen gilt, so man Aussagen über diese Religionen machen will.
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Kowei als Doppelnick gesperrt
Anmeldungsdatum: 09.03.2010 Beiträge: 487
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(#1442103) Verfasst am: 10.03.2010, 01:56 Titel: Israel Shahak, Jüdische Geschichte – Jüdische Religion |
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Ich habe hier auch schon nach Israel Shahak gesucht, allerdings nichts zu ihm gefunden. Er gehört sicherlich zu den klügsten jüdischen Religionskritikern, die mir bekannt sind.
Zitat: | Israel Shahak, Jüdische Geschichte – Jüdische Religion
Israel Shahak
ca. 240 Seiten, Paperback. Format 14 x 21 cm. 978-3-9813189-1-3
14,95 EUR (incl. 7% USt. zzgl. Versand)
Israel Shahaks Buch ist inzwischen zum Muss-Buch geworden, für jeden der sich mit der ethischen und moralischen Situation in Israel beschäftigt. Er führt die heutige Grausamkeit nicht zuletzt auf die Quellen des Judentums zurück.
Buch bietet drei Grundtheorien [eine] davon ist, dass das Erbe des Judischen Fanatismus, besonders im Berreich der jüdischen Verhaltensweisen gegenüber Nichtjuden, ein stein des Anstosses ist, der die Entwicklung zu einer weltlichen und aufgeklärten jüdischen Zivilistation verhindert.
"Benjamin Beit- Hallahmi.
http://www.dersemit.net/index.php?page=shop.product_details&flypage=flypage_images.tpl&product_id=7&category_id=1&vmcchk=1&option=com_virtuemart&Itemid=20l |
Zu diesem außergewöhnlich, bemenswerten Buch eine Rezension von Ludwig Watzal
Israel Shahak gehört zu den außergewöhnlichsten Persönlichkeiten in Israel. Als Kind ging er durch die Hölle von Bergen-Belsen und emigrierte nach dem Ende der Nazi-Barbarei nach Palästina. Er absolvierte seinen Militärdienst und studierte Biochemie und wurde Professor an der Hebräischen Universität in Jerusalem. Aus einem Bewunderer David Ben Gurions wurde 1956 einer seiner schärfsten Kritiker. Anlass war die Offenlegung der wirklichen Kriegsziele Israels. Ben Gurion erklärte damals in der Knesset, dem Parlament Israels, dass der wirkliche Grund für den Krieg „die Wiederherstellung des Königreichs Davids und Salomons„ gewesen sei. Sein direktes gesellschaftspolitisches Engagement begann 1965 als er Augenzeuge wurde, wie ein ultrareligiöser Jude die Erlaubnis verweigerte, sein Telefon am Sabbat zu benutzen, um einen Rettungswagen für einen Nicht-Juden herbeizurufen. Shahak wandte sich an das Rabbinische Gericht in Jerusalem, um dessen Meinung zum Verhalten des ultrareligiösen Juden einzuholen. Das Gericht erklärte, dass der Jude nach den Religionsgesetzen richtig, ja sogar fromm gehandelt habe. Dieser Zwischenfall machte ihn stutzig gegenüber seiner eigenen Gesellschaft, insbesondere dem Judentum. Hinzu kam seine antizionistische Einstellung. Sie hat ihn vor vielen Fehlbeurteilungen israelischer Politik bewahrt. Schon frühzeitig kämpfte er gegen jede Art von Diskriminierung von Nicht-Juden, insbesondere von palästinensischen Israelis und Palästinensern in den von Israel besetzten Gebieten. Er war jahrelang Vorsitzender der Liga für Menschenrechte. In den letzten Jahren hat er sich dem Studium der jüdischen Religion gewidmet und insbesondere ihre Interpretation durch die Orthodoxie scharf verurteilt. In ihr sieht er die Wurzeln für den Rassismus gegenüber allen Nicht-Juden und auch die Ursache für den Mord an Ministerpräsident Yitzhak Rabin. Der Fundamentalismus in Israel hat seine Wurzeln in den orthodoxen Glaubensvorstellungen. In seinen beiden Büchern weist er dieses nach. Nur wenige außerhalb Israels sind jedoch darüber informiert.
http://www.fes.de/IPG/ONLINE4-2000/REZWATZAL.HTM
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chiring Asatru
Anmeldungsdatum: 11.08.2005 Beiträge: 1694
Wohnort: Westfalen
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(#1442109) Verfasst am: 10.03.2010, 03:06 Titel: |
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Über den Vergleich archäologischer Funde und den Angaben in der Bibel - und damit auch zu den Grundlagen der Ideologie der Bibel
Israel Finkelstein / Neil Silbermann: keine Posaunen vor Jericho
Zwei Klassiker der Islamkritik:
Ibn Warrag: Warum ich kein Muslim bin
Jaya Ghopal: Gabriels Einflüsterungen (Ghopal wurde im Vorwort als der Deschner des Islams bezeichnet)
Sehr Lesenswert auch: (1051 Seiten!)
Tilman Nagel: Mohammed (eine Biografie)
_________________ .
Zuletzt bearbeitet von chiring am 10.03.2010, 03:14, insgesamt einmal bearbeitet |
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Kowei als Doppelnick gesperrt
Anmeldungsdatum: 09.03.2010 Beiträge: 487
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(#1442110) Verfasst am: 10.03.2010, 03:14 Titel: |
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Von Israel Finkelstein habe ich mal was im Fernsehen gesehen. Der scheint gut zu sein.
Die Bücher über den Islam kenne ich aber noch nicht. Ist es eigentlich nur dummes Geschwätz, dass der große Prophet und Jesus ursprünglich aus nur einer Legendensammlung entstanden sind?
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chiring Asatru
Anmeldungsdatum: 11.08.2005 Beiträge: 1694
Wohnort: Westfalen
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(#1442112) Verfasst am: 10.03.2010, 03:34 Titel: |
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Kowei hat folgendes geschrieben: | Von Israel Finkelstein habe ich mal was im Fernsehen gesehen. Der scheint gut zu sein.
Die Bücher über den Islam kenne ich aber noch nicht. Ist es eigentlich nur dummes Geschwätz, dass der große Prophet und Jesus ursprünglich aus nur einer Legendensammlung entstanden sind? |
Davon hab ich noch nicht gehört. Mohammed hat (als Analphabet) sicher christliche Apokryphen gekannt und sehr viel aus dem arabischen Heidentum und dem Christentum übernommen - insbesondere die Höllenvorstellung.
Der Name "Mohammed" ist eigentlich ein Ehrenname, der eigentliche dürfte Tilman Nagel zufolge wohl "Gutam" (oder ähnlich geheißen haben). Über Herkunft, Jugend und den Werdegang Mohammeds weiß man zumindest wesentlich mehr als über Jesus, auch wenn man aufgrund der legendarischen Überwucherungen zu dem Schluß kommen kann, daß Mohammed (so wie man ihn glaubt zu kennen) keine historische Figur ist. (Die These vertritt z.B. Prof. Kalisch - durch die er sich Morddrohungen eingehandelt hat).
Wenn man sich mit dem Islam beschäftigen will, sind Ghopal, Warrag und der Islamforscher Nagel erste Adressen.
Was das Judentum angeht finde ich das Buch von Finkelstein hervorragend. Es beschäftigt sich allerdings vor allem mit Archäologie im Vergleich zur Bibel - und rückt diese Angaben zurecht. Es gab keine Posauenen vor Jericho, weil die Stadt zu jener Zeit gar keine Stadtmauern hatte die einstürzen konnten. Das Buch ist darüber hinaus ein Fundus geschichtlicher Daten, die die Redaktion der Bibel als politische Neuerungsbewegung kennzeichnen. Diese Forschungsergebnisse werden erst seit knapp 10 Jahren interdisziplinär diskutiert.
_________________ .
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Kowei als Doppelnick gesperrt
Anmeldungsdatum: 09.03.2010 Beiträge: 487
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(#1442204) Verfasst am: 10.03.2010, 14:02 Titel: Israel Shahak, Jüdische Geschichte – Jüdische Religion |
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So Israel Finkelstein die Geschichten des alten, israelischen Judentum kritisch beleuchtet, so tut dies Israel Shahak mit dem talmudischen Judentum. Er weist darauf hin, dass durch den Talmud aus dem Judentum eine ganz andere Religion gemacht wurde, die auch viele polytheistische, griechische und persische Elemente beinhaltet.
Zitat: | Zitat Israel Shahak
Tertullian, einer der ersten Kirchenväter, schrieb: "Ich glaube es, weil es absurd ist.". Dies kann als Motto für den weitaus größten Teil der talmudischen Vorschriften dienen, wobei die Worte "Ich glaube es" durch "Ich mache es" zu ersetzen sind.
Die Dispensationen
Wie oben gezeigt, ist das talmudische System höchst dogmatisch und erlaubt keine Lockerung der Vorschriften, auch wenn sie durch veränderte Umstände ins Absurde abgleiten. Anders als bei der Bibel ist im Talmud der wörtliche Sinn des Textes bindend und darf nicht auf irgendeine Weise ausgelegt werden. In der Zeit des klassischen Judentums wurden verschiedene talmudische Gesetze unhaltbar für die herrschende Klasse der Juden, nämlich die Rabbiner und die Reichen. Im Interesse dieser Klasse erfand man eine Methode zur systematischen Täuschung, um den Buchstaben des Gesetzes beizubehalten, gleichzeitig aber dessen Geist und Absicht zu vergewaltigen. Dies war das heuchlerische System der "Dispensationen" (Heterim), das meiner Meinung nach die wichtigste Ursache für die Entartung des Judaismus in seiner klassischen Zeit war. |
Die Umdeutung religiöser Schriften, für ganz entgegengesetzte Zwecke, hat allerdings auch schon in anderen Religionen lange Traditionen. Man verleiht bestimmten Worten einfach einen ganz anderen Sinn und schon lassen sich Religionen für alle möglichen Zwecke benutzen.
So Deschner in seinen Werken beschreibt wie Frühchristen gegen Ketzer und Nichtchristen hetzten, so standen jüdische, religiöse Eiferer diesen heiligen Kirchenleuten oftmals in nichts nach.
Für den berühmten,jüdischen Gelehrten Rabbi Moses ben Maimon (Maimonides) gehörten Schwarzafrikaner, Mongolen nebst manchen arabischen Stämmen mehr zu den Affen als zu den Menschen. Für ihn standen sie damit noch weit unter anderen Nichtjuden. Maimonides, dieser berühmte jüdische Philosoph, war also ein schwarzenfeindlicher Rassist.
Zitat: | Maimonides Buch III Kapitel 51
"Einige der Türken [d.h.die mongolische Rasse] und die Nomaden im Norden sowie die Schwarzen und die Nomaden im Süden und all diejenigen, die ihnen in unseren Landstrichen ähneln. Ihre Natur entspricht der Beschaffenheit stummer Tiere, und nach meiner Meinung stehen sie nicht auf dem Stand von Menschen, und bei allen belebten Dingen stehen sie unter dem Menschen und über dem Affen, da sie dem Aussehen nach mehr Menschen als Affen ähneln."
Seit Mose hatte im Judentum niemand einen solchen Einfluss und eine solche Autorität wie Rabbi Moses ben Maimon.
Jüdische Geschichte - jüdische Religion 12 - Die Täuschung geht weiter-Teil 1
http://groups.google.com/group/de.soc.politik.misc/browse_thread/thread/9b3354e3b005d649
Das letzte und allgemeinere Beispiel ist, falls überhaupt möglich, noch schockierender als die anderen und betrifft die Haltung der chassidischen Bewegung gegenüber Nichtjuden. Der Chassidismus, eine Fortführung (und eine Verfälschung!) der jüdischen Mystik, ist noch immer ein lebendige Bewegung mit Hunderttausenden von aktiven Anhängern, die fanatisch auf ihre "heiligen Rabbis" eingeschworen sind. Einige von ihnen haben beträchtlichen politischen Einfluß in Israel, darunter auf die Führer der meisten Parteien und noch mehr auf die höheren Ränge der Armee.
Wie ist also nun die Einstellung dieser Bewegung gegenüber Nichtjuden? Als Beispiel sei hier das berühmte grundlegende Buch Hatanya der Chabad-Bewegung angeführt, eines der wichtigsten Ablegers des Chassidismus. Nach diesem Buch sind alle Nichtjuden ausnahmslos satanische Kreaturen, "in denen absolut nichts Gutes ist". Sogar ein nichtjüdischer Embryo unterscheidet sich qualitativ von einem jüdischen.Die ganze Existenz eines Nichtjuden ist "entbehrlich", wogegen die gesamte Schöpfung allein um der Juden willen erfolgte. Dieses Buch erschien in zahllosen Auflagen, und seine Vorstellungen werden in den zahllosen "Diskursen" des derzeitigen, geborenen Führers des Chabad, dem sogenannten Ljubawitscher Rabbi M. M. Schneuerssohn, weiterverbreitet, der diese mächtige weltweite Organisation von seinem Hauptquartier in New York aus leitet.
In Israel erfolgt die Verbreitung dieser Ideen in der Öffentlichkeit, in den Schulen und in der Armee. (Nach dem Zeugnis von Schulamit Aloni, Mitglied der Knesset, erfuhr diese Propaganda des Chabad eine Steigerung vor der israelischen Invasion des Libanon im März 1978, um Militärärzte und Krankenschwestern zu veranlassen, "verwundeten Nichtjuden" medizinische Hilfe vorzuenthalten. Diese nazi- ähnliche Anweisung galt nicht speziell für Araber oder für Palästinenser, sondern schlicht und einfach für "Nichtjuden", Gojim.)
http://groups.google.com/group/de.soc.politik.misc/browse_thread/thread/9b3354e3b005d649 |
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Kowei als Doppelnick gesperrt
Anmeldungsdatum: 09.03.2010 Beiträge: 487
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(#1442215) Verfasst am: 10.03.2010, 14:55 Titel: Israel Shahak, Jüdische Geschichte – Jüdische Religion-Dispensationen |
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Diese Dispensationen, die Israel Shahak in seinem Buch beschreibt haben es echt in sich. Manches wirkt auf den ersten Blick eher lustig, wird von religiösen Eiferen aber sehr ernst genommen.
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Israel Shahak, Jüdische Geschichte – Jüdische Religion - Dispensationen
6. Der Sabbat-Goj
Doch selbst ein einfaches menschliches "Problem", wie der Wunsch, eine heiße Tasse Tee am Sonnabendnachmittag zu trinken, wird zu einer ernsthaften Schwierigkeit, wenn der regelmäßig an Werktagen benutzte Samowar verführerisch im Raume steht. Dies sind nur zwei Beispiele von einer Vielzahl sogenannter "Probleme bei der Einhaltung des Sabbats". Man kann mit Sicherheit sagen, daß die Schwierigkeiten bei einer Gemeinschaft, die ausschließlich aus orthodoxen Juden besteht, zumindest während der letzten acht oder zehn Jahrhunderte ohne die "Hilfe" von Nichtjuden fast unlösbar waren. Dies gilt noch mehr für die heutige Zeit im "jüdischen Staat", weil viele öffentliche Dienste wie die Wasser-, Gas- und Stromversorgung in diese Kategorie fallen. Nicht eine Woche könnte der klassische Judaismus ohne die Hilfe einiger Nichtjuden bestehen.
Ohne die besonderen Dispensationen bereitet es große Schwierigkeiten, Nichtjuden für diese Arbeiten am Sonnabend einzusetzen, denn die talmudischen Vorschriften verbieten es Juden, einen Nichtjuden zu bitten, am Sabbat eine Arbeit zu verrichten, die sie selbst nicht tun dürfen. Ich werde nun zwei Arten dieser für solche Zwecke benutzten Dispensationen beschreiben.
Zunächst einmal gibt es die Methode des "Andeutens", die auf der kasuistischen Logik beruht, nach der ein schlau formuliertes, sündiges Verlangen untadelig wird. In der Regel muß die Andeutung "dunkel", darf aber in Fällen extremer Dringlichkeit auch "klar" sein. So werden z.B. israelische Soldaten in einem kürzlich veröffentlichten Büchlein über die Befolgung religiöser Vorschriften belehrt, wie man mit von der Armee beschäftigten arabischen Arbeitern als Sabbat-Gojim spricht. In dringenden Fällen, wie wenn es etwa sehr kalt ist und ein Feuer entzündet werden muß oder man Licht für einen Gottesdienst braucht, kann ein jüdischer Soldat eine klare Andeutung benutzen und dem Araber sagen: "Es ist kalt oder dunkel hier". Normalerweise muß aber eine dunkle Andeutung genügen, wie z.B.: "Es wäre sehr schön, wenn es hier etwas wärmer wäre." Diese Methode des "Andeutens" ist insofern besonders abstoßend und entwürdigend, als sie in der Regel bei Nichtjuden verwendet wird, die infolge ihrer Armut oder niedrigen sozialen Stellung vollständig der Macht ihrer jüdischen Arbeitgeber ausgeliefert sind. Ein nichtjüdischer Diener (oder Angestellter der israelischen Armee), der sich selbst nicht in der Auslegung der "dunklen Andeutungen" als Befehle übt, wird mitleidslos entlassen.
Die zweite Methode verwendet man für Fälle, in denen es sich bei der Arbeit, die ein Nichtjude an einem Sonnabend verrichten soll, nicht um eine gelegentliche Aufgabe oder einen persönlichen, je nach Bedarf "anzudeutenden" Dienst, sondern um routine- oder regelmäßige Arbeit ohne dauernde jüdische Überwachung handelt. Nach dieser Methode, der sogenannten "impliziten Einbeziehung" (havlaah) des Sabbats in die Werktage, wird der Nichtjude "für die ganze Woche (oder das ganze Jahr)" angestellt, ohne daß der Sabbat besonders herausgestellt wird. In Wirklichkeit wird die Arbeit jedoch nur am Sabbat getan. Diese Methode benutzte man in der Vergangenheit, um Nichtjuden anzuwerben, die die Kerzen in der Synagoge nach dem Gebet am Samstagabend zu löschen hatten (damit sie nicht herunterbrannten, was eine Verschwendung bedeutete). Ein Beispiel aus dem modernen Israel ist die Regulierung der Wasserversorgung, die Überwachung von Wasserbecken an Sonnabenden.
3. Melken am Sabbat
Ein Melken am Sabbat war schon im vortalmudischen Zeiten durch die oben erwähnte sich steigernde religiöse Strenge verboten. In der Diaspora konnte das Verbot mühelos eingehalten werden, da jüdische Viehzüchter in der Regel reich genug waren, sich nichtjüdische Diener zu halten, denen (unter einem der nachfolgend beschriebenen Vorwände) das Melken befohlen werden konnte. Die ersten jüdischen Kolonisten in Palästina benutzten Araber für diese und andere Zwecke. Mit der zwingenden Auflage der zionistischen Politik, nur jüdische Arbeitskräfte einzusetzen, brauchte man eine Dispensation. (Besonders wichtig war dies vor der Einführung der Melkmaschinen Ende der fünfziger Jahre.) Auch hier gab es unterschiedliche Meinungen zwischen den zionistischen und nichtzionistischen Rabbinern.
Nach dem zionistischen Rabbiner ist das verbotene Melken unter der Voraussetzung erlaubt, daß die Milch keine weiße sondern blaue Farbe hat. Die blaue Samstagmilch wird dann ausschließlich zur Herstellung von Käse verwendet und der Farbstoff in die Molke ausgewaschen. Nichtzionistische Rabbiner haben dagegen ein viel feineres Schema entwickelt (ich war persönlich zugegen, als dies in einem religiösen Kibbuz 1952 in die Tat umgesetzt wurde). Sie entdeckten eine alte Vorschrift, die es erlaubt, die Euter einer Kuh unter der strengen Bedingung, daß die Milch ungenutzt in die Erde läuft, am Sabbat nur zu dem Zweck zu leeren, dem Tier seine durch die geschwollenen Euter verursachten Leiden zu mindern. Und nun geschieht folgendes: Am Samstagmorgen geht ein frommer Kibbuznik in den Kuhstall und stellt die Eimer unter die Kühe. (Solch eine Arbeit ist in der gesamten talmudischen Literatur nicht verboten.) Dann geht er in die Synagoge und betet. Anschließend kommt ein Kollege, dessen "ehrliche Absicht" es ist, die Schmerzen des Tieres zu mindern und läßt die Milch auf den Boden laufen. Steht aber zufällig ein Eimer herum, muß er dann diesen entfernen? Natürlich nicht. Er "ignoriert" einfach die Eimer, erfüllt seine mildtätige Aufgabe und geht in die Synagoge. Schließlich geht ein frommer Kollege in den Kuhstall und entdeckt zu seiner großen Überraschung die Eimer voller Milch. Er stellt sie an einen kühlen Ort und folgt seinen Kameraden in die Synagoge. Alles hat jetzt seine Ordnung, und es ist nicht mehr notwendig, Geld für den blauen Farbstoff zu verschwenden.
2. Das Sabbat-Jahr
Nach dem talmudischen Gesetz (das sich auf 3. Mose 25 gründet) muß das in jüdischem Besitz befindliche Land in Palästina in jedem siebten Jahr ("Sabbatjahr") brachliegen und darf dann nicht bearbeitet (auch nicht abgeerntet) werden. Es gibt überwältigende Beweise dafür, daß dieses Gesetz etwa tausend Jahre lang, vom 5. Jahrhundert v. Chr. an bis zum Verschwinden der jüdischen Landwirtschaft in Palästina, streng befolgt wurde. Als es später keine Gelegenheit mehr zur praktischen Anwendung des Gesetzes gab, blieb es theoretisch unverändert stehen. In den achtziger Jahren des 19. Jahrhunderts jedoch, als sich die ersten jüdischen Landwirtschaftskolonien in Palästina bildeten, bereitete es in der Praxis Schwierigkeiten. Die mit den Siedlern sympathisierenden Rabbiner erfanden zur Abhilfe eine Dispensation, die später von ihren Nachfolgern in den religiösen zionistischen Parteien perfektioniert und so zu einer festen Gewohnheit in Israel wurde.
Diese Dispensation funktioniert wie folgt. Kurz vor einem Sabbat-Jahr übergibt der Innenminister Israels dem Oberrabbiner ein Dokument, das ihn zum rechtmäßigen Eigentümer sämtlichen privaten und öffentlichen Landes in Israel ernennt. Bewaffnet mit diesem Stück Papier geht der Oberrabbiner zu einem Nichtjuden und verkauft ihm das gesamte Land Israels (und seit 1967 auch das der besetzten Gebiete) für einen symbolischen Betrag. In einem separaten Dokument ist festgelegt, daß der "Käufer" nach Ablauf des Jahres das Land wieder "zurückverkauft". Dieser Vorgang wiederholt sich alle sieben Jahre, und zwar in der Regel mit demselben "Käufer". Nichtzionistische Rabbiner erkennen die Gültigkeit dieser Dispensation nicht an und sagen ganz richtig, daß sich das ganze Geschäft auf einer Sünde gründe und somit null und nichtig sei, weil das religiöse Gesetz es Juden verbiete, Land in Palästina an Nichtjuden zu verkaufen. Der zionistische Rabbiner entgegnet darauf jedoch, verboten sei lediglich ein echter und kein fiktiver Verkauf!
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GermanHeretic Individualoptimist & Kulturpessimist
Anmeldungsdatum: 16.06.2004 Beiträge: 4932
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(#1442219) Verfasst am: 10.03.2010, 15:03 Titel: Re: Israel Shahak, Jüdische Geschichte – Jüdische Religion-Dispensationen |
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Kowei hat folgendes geschrieben: | Manches wirkt auf den ersten Blick eher lustig, wird von religiösen Eiferen aber sehr ernst genommen. |
Ich kann soviel Blicke darauf werfen, wie ich will, es bleibt immer gleich lächerlich.
_________________ "Nehmen Sie einem Durchschnittsmenschen die Lebenslüge, und Sie nehmen ihm zu gleicher Zeit das Glück." (Henrik Ibsen)
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Kowei als Doppelnick gesperrt
Anmeldungsdatum: 09.03.2010 Beiträge: 487
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(#1442220) Verfasst am: 10.03.2010, 15:05 Titel: |
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Zitat: | Wenn man sich mit dem Islam beschäftigen will, sind Ghopal, Warrag und der Islamforscher Nagel erste Adressen. |
Ghopal, Warrag und den Islamforscher Nagel werde ich mir mal merken. Danke für den Hinweis. Die sind dann wohl aber bei gläubigen Moslems so beliebt wie ein K-H Deschner bei Christen oder ein Israel Shahak bei orthodoxen Juden.
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Kowei als Doppelnick gesperrt
Anmeldungsdatum: 09.03.2010 Beiträge: 487
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(#1442389) Verfasst am: 10.03.2010, 20:59 Titel: Israel Shahak, Jüdische Geschichte – Jüdische Religion |
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GermanHeretic hat folgendes geschrieben: | Kowei hat folgendes geschrieben: | Manches wirkt auf den ersten Blick eher lustig, wird von religiösen Eiferen aber sehr ernst genommen. |
Ich kann soviel Blicke darauf werfen, wie ich will, es bleibt immer gleich lächerlich. |
Humor ist wenn man trotzdem lacht. In der Realität sind solche Religionsvorschriften aber nicht immer nur lustig, gerade dann, wenn sie einen selber treffen. Gerade Nichtjuden in Israel haben laut diesen religiösen Gesetzen kaum irgend eine Chance ganz normale, demokratische Grundrechte zu erlangen. Wenn ein israelischer, einheimischer Palästinenser nur dann Grund und Boden in Israel kaufen kann, wenn er zum Judentum übertritt, stimmt irgend etwas mit einer angeblich so freien Gesellschaft nicht. Würde anders herum in Europa ein Jude nur Land kaufen können, wenn er zum Christentum übertritt, was gäbe das für ein Geschrei. Die jüdische Religion in Israel ist somit weitaus intoleranter, als das heutige, europäische Christentum und sie hat sicherlich auch weitaus mehr Macht, um gesellschaftliche Angelegenheiten nach religiösen Vorschriften zu gestalten.
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Israel Shahak, Jüdische Geschichte – Jüdische Religion
Nichtjuden im Land Israel
Neben den allgemein gegen Nichtjuden gerichteten Gesetze enthält die Halacha Sondergesetze gegen Nichtjuden, die im Land Israel (Erez Israel) leben oder, in einigen Fällen, durch das Land reisen. Diese Gesetze sollen die jüdische Vorherrschaft in diesem Land sichern.
Der Talmud und die talmudische Literatur sind unterschiedlicher Ansicht über die genaue geographische Definition des Begriffs "Land Israel", und diese Debatte wird auch in der heutigen Zeit zwischen den verschiedenen zionistischen Meinungsströmungen fortgeführt. Aus Sicht der Maximalisten gehören zum Land Israel (neben Palästina selbst) nicht nur der ganze Sinai, Jordanien, Syrien und der Libanon, sondern auch beträchtliche Teile der Türkei. In der Auslegung der vorherrschenden "Minimalisten" liegt die nördliche Grenze "nur" etwa in der Mitte von Syrien und dem Libanon auf dem Breitengrad von Homs. Diese Ansicht unterstützte Ben Gurion. Aber auch diejenigen, die Teile von Syrien-Libanon ausschließen, stimmen darin überein, daß bestimmte diskriminierende Gesetze (wenn auch weniger unterdrückend als in Israel selbst) für die Nichtjuden dieser Teile gelten, da dieses Territorium zum Königreich Davids gehörte. Nach allen talmudischen Auslegungen gehört Zypern zum Land Israel.
Ich möchte jetzt einige der Sondergesetze anführen, die für die Nichtjuden im Land Israel gelten. Augenfällig ist dabei die Verbindung zur heutigen zionistischen Praxis.
Die Halacha verbietet es Juden, Immobilien, d.h. Felder und Häuser, im Land Israel an Nichtjuden zu verkaufen. In Syrien ist der Verkauf von Häusern (aber nicht von Feldern) erlaubt.
Die Vermietung eines Hauses im Land Israel ist an einen Nichtjuden unter zwei Bedingungen gestattet. Zunächst einmal darf er das Haus nicht bewohnen, sondern nur für andere Zwecke (wie als Lagerhaus) benutzen. Zum zweiten dürfen drei oder mehrere nebeneinanderliegende Häuser nicht vermietet werden. Die Erklärung für diese und mehrere andere Vorschriften lautet wie folgt: "Du sollst ihnen nicht erlauben, auf dem Land zu lagern, denn wenn sie kein Land besitzen, werden sie sich nur vorübergehend aufhalten." Auch eine vorübergehende Anwesenheit von Nichtjuden kann nur toleriert werden, "wenn die Juden im Exil leben oder die Nichtjuden mächtiger als die Juden sind".
Sind jedoch die Juden mächtiger als die Nichtjuden, so dürfen wir keine Götzenanbeter unter uns leben lassen. Auch ein nur auf Zeit Ansässiger oder Hausierer darf nur unser Land passieren, sofern er die sieben Noachidischen Gesetze beachtet, denn es steht geschrieben: "Sie sollen nicht in deinem Lande wohnen", d.h. auch nicht zeitweilig. Beachtet er die sieben Noachidischen Gesetze, so wird er zu einem ansässigen Fremdling (ger toschaw) und erhält nicht den Status eines ansässigen Fremdlings außer in Zeiten des Jubeljahres [d. h. als der Tempel noch stand und Opfer gebracht wurden]. Außerhalb des Jubeljahres ist es verboten, irgendeinen aufzunehmen, der nicht voll zum Judaismus übergetreten ist (ger zedek).
Damit ist klar, daß die ganze Frage, wie die Palästinenser zu behandeln seien, nach der Halacha lediglich eine Frage der jüdischen Macht ist, so wie es die Führer und Sympathisanten des Gusch Emunim sagen. Wenn die Juden genug Macht haben, ist es ihre religiöse Pflicht, die Palästinenser zu vertreiben.
Israelische Rabbiner und ihre fanatischen Anhänger zitieren oft diese Gesetze. So wurde z.B. das Gesetz, das die Vermietung von drei nebeneinanderliegenden Häusern an Nichtjuden verbietet, feierlich von einer rabbinischen Konferenz bestätigt, die 1979 die Verträge von Camp David erörterte. Die Konferenz stellte ferner fest, daß nach der Halacha auch die "Autonomie", die Begin bereitwillig den Palästinensern anbot, zu liberal sei. Gegen solche öffentlichen Auslassungen, die in der Tat die Haltung der Halacha korrekt wiedergeben, beziehen die zionistischen "Linken" nur selten Stellung.
Neben den bisher erwähnten Gesetzen, die sich gegen alle Nichtjuden im Lande Israel richten, üben die Gebote gegen die Kanaaniter und andere in Palästina vor der Eroberung durch Josua lebenden Nationen sowie gegen die Amalekiter erlassenen Gesetze einen noch schlimmeren Einfluß aus. Alle diese Völker sind vollständig auszurotten. Der Talmud und die talmudische Literatur wiederholen die biblischen Aufforderungen zum Völkermord mit noch größerer Vehemenz. Einflußreiche Rabbiner, die eine beträchtliche Anhängerschaft unter israelischen Armeeoffizieren haben, setzen die Palästinenser (oder sogar alle Araber) mit diesen antiken Völkern gleich, so daß Befehle wie "Du sollst nicht retten, was atmet" eine aktuelle Bedeutung erlangen. In der Tat ist es nicht ungewöhnlich, daß Reservisten, die zum Patrouillendienst im Gazastreifen einberufen werden, eine "erzieherische Lektion" erhalten, in der man ihnen sagt, daß die Palästinenser im Gazagebiet "wie die Amalekiter" seien. Ein bedeutender israelischer Rabbiner zitierte feierlich biblische Verse mit einem Aufruf zum Völkermord an den Midianitern als Rechtfertigung des Massakers von Kibbija. Diese Auslassung hat weite Verbreitung in der israelischen Armee gefunden. Man könnte viele ähnliche Beispiele blutrünstiger rabbinischer Erklärungen gegen die Palästinenser anführen, die alle auf diesen Gesetzen beruhen.
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Kowei als Doppelnick gesperrt
Anmeldungsdatum: 09.03.2010 Beiträge: 487
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(#1442707) Verfasst am: 11.03.2010, 13:13 Titel: |
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Auch wenn ich nicht so recht weiß, was ich von der AGPF halten soll, gibt es dort etliche kritische Infos zum Krishna-Kult
Der Krishna-Kult:
Strassenverkauf ist die wirtschaftliche Basis des Krishna-Kultes
http://www.agpf.de/Krishna-Strassenverkauf.htm
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