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Sind wir wirklich so langweilig?
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Baldur
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Anmeldungsdatum: 05.10.2005
Beiträge: 8326

Beitrag(#1452516) Verfasst am: 31.03.2010, 01:03    Titel: Re: Sind wir wirklich so langweilig? Antworten mit Zitat

Xamanoth hat folgendes geschrieben:
Hat der Spiegelautor recht? Sind wir wirklich die langweilgste Generation seid der Biedermeierzeit?


Ja, vollkommen. Meine Generation ist absolut zum Kotzen. Ungustiöses im Blickfeld
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Ralf Rudolfy
Auf eigenen Wunsch deaktiviert.



Anmeldungsdatum: 11.12.2003
Beiträge: 26674

Beitrag(#1452538) Verfasst am: 31.03.2010, 08:48    Titel: Antworten mit Zitat

Ach Gottchen, schon wieder eine Generation, die sich für eine verlorene hält ...
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moritura
pan narrans



Anmeldungsdatum: 01.12.2003
Beiträge: 1358
Wohnort: Berlin

Beitrag(#1452541) Verfasst am: 31.03.2010, 08:49    Titel: Antworten mit Zitat

Komodo hat folgendes geschrieben:
"Wir" und langweilig?

Wer erfüllt die "neuen" Medien, das Internet, denn mit Inhalten? Größenteils Leute zwischen 20 und 30. Wir konsumieren dieses Medium nicht nur, wir kreieren auch in diesem Medium.

Ich finde das Ausloten dieser Möglichkeiten ziemlich interessant.


Und wer hat das Internet aufgebaut? Gruß von den in den 60er geborenen Lachen

moecks hat folgendes geschrieben:
Wenn dieses Land durch etwas in seiner technischen Inovation gebremst wird dann durch diese alten die mit ihrer Verweigerung neue Dinge zu lernen die Weiterentwicklung bremsen. Leider haben sie aufgrund ihres Alters die Positionen in den Unternehmen um ihren Willen durchzusetzen.


Nur weil man nicht mehr wie ein junger Hund hinter jedem Stock herrennt, der geworfen wird (zumal man die gleichen Stöcke schon hat hundermal fliegen sehen) bremst man noch lang keine Entwicklung. Man sorgt nur für eine langfristigere Basis. Motzen Werdet erstmal trocken hinter den Ohren.

(Das ich mal sowas schreiben würde Bitte nicht!)
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Shadaik
evolviert



Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 26377
Wohnort: MG

Beitrag(#1452581) Verfasst am: 31.03.2010, 09:58    Titel: Re: Sind wir wirklich so langweilig? Antworten mit Zitat

Xamanoth hat folgendes geschrieben:
Wir heißt meine Generation, die Generation, die zwischen der Wahl Kohls und dem Mauerfall (also den achzigern) geboren ist.
Endlich, endlich ist meine Chance gekommen, das recht des Erstbenenners: Generation Shadaik!

Reich mir die Flosse!
_________________
Fische schwimmen nur in zwei Situationen mit dem Strom: Auf der Flucht und im Tode
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Shadaik
evolviert



Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 26377
Wohnort: MG

Beitrag(#1452584) Verfasst am: 31.03.2010, 10:04    Titel: Antworten mit Zitat

L.E.N. hat folgendes geschrieben:
ich halte die 80er jahre-generation für konsumorientiert und unpolitisch.

mE nötige maßnahmen gegen diese entwicklung:
- demokratische strukturen in kita und schulen verstärkt einbringen
- werbung (speziell an kinder gerichtete) staatlich (also demokratisch) reglementieren.
Das konsumorientiert mag ich gar nicht zurückweisen, "unpolitisch" dagegen schon - immerhin gingen aus uns die LOHAS (konsumorientiert und politisch) hervor.
Es sei denn, du verstehst unter "politisch" nur das Parteienwesen. da sind wir in der Tat im Vergleich sowohl zu den Älteren als auch den Jüngeren unterrepräsentiert.
_________________
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Komodo
Maggots!



Anmeldungsdatum: 27.05.2005
Beiträge: 4588
Wohnort: 2Fort

Beitrag(#1452657) Verfasst am: 31.03.2010, 13:24    Titel: Antworten mit Zitat

moritura hat folgendes geschrieben:
Komodo hat folgendes geschrieben:
"Wir" und langweilig?

Wer erfüllt die "neuen" Medien, das Internet, denn mit Inhalten? Größenteils Leute zwischen 20 und 30. Wir konsumieren dieses Medium nicht nur, wir kreieren auch in diesem Medium.

Ich finde das Ausloten dieser Möglichkeiten ziemlich interessant.


Und wer hat das Internet aufgebaut? Gruß von den in den 60er geborenen Lachen
Aufgebaut, ja, aber es war noch längst kein Massenphönomen.
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moecks
registrierter User



Anmeldungsdatum: 20.03.2009
Beiträge: 4560

Beitrag(#1452698) Verfasst am: 31.03.2010, 14:45    Titel: Antworten mit Zitat

moritura hat folgendes geschrieben:

moecks hat folgendes geschrieben:
Wenn dieses Land durch etwas in seiner technischen Inovation gebremst wird dann durch diese alten die mit ihrer Verweigerung neue Dinge zu lernen die Weiterentwicklung bremsen. Leider haben sie aufgrund ihres Alters die Positionen in den Unternehmen um ihren Willen durchzusetzen.


Nur weil man nicht mehr wie ein junger Hund hinter jedem Stock herrennt, der geworfen wird (zumal man die gleichen Stöcke schon hat hundermal fliegen sehen) bremst man noch lang keine Entwicklung. Man sorgt nur für eine langfristigere Basis. Motzen Werdet erstmal trocken hinter den Ohren.

(Das ich mal sowas schreiben würde Bitte nicht!)

Nein, so geht das nicht! Nana, ich schrieb von der Generation 50+. Da solltest du ja nun noch nicht dazugehören. Und die ich meine sind noch nie hinter einen Stock hergerannt.
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goatmountain
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Anmeldungsdatum: 10.10.2009
Beiträge: 2810

Beitrag(#1452709) Verfasst am: 31.03.2010, 15:00    Titel: Antworten mit Zitat

moecks hat folgendes geschrieben:

Nein, so geht das nicht! Nana, ich schrieb von der Generation 50+. Da solltest du ja nun noch nicht dazugehören. Und die ich meine sind noch nie hinter einen Stock hergerannt.

dann verallgemeinere das bitte nicht so. du beleidigst menschen pauschal.
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I.R
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Anmeldungsdatum: 08.10.2006
Beiträge: 9142

Beitrag(#1452710) Verfasst am: 31.03.2010, 15:01    Titel: Antworten mit Zitat

moecks hat folgendes geschrieben:
moritura hat folgendes geschrieben:

moecks hat folgendes geschrieben:
Wenn dieses Land durch etwas in seiner technischen Inovation gebremst wird dann durch diese alten die mit ihrer Verweigerung neue Dinge zu lernen die Weiterentwicklung bremsen. Leider haben sie aufgrund ihres Alters die Positionen in den Unternehmen um ihren Willen durchzusetzen.


Nur weil man nicht mehr wie ein junger Hund hinter jedem Stock herrennt, der geworfen wird (zumal man die gleichen Stöcke schon hat hundermal fliegen sehen) bremst man noch lang keine Entwicklung. Man sorgt nur für eine langfristigere Basis. Motzen Werdet erstmal trocken hinter den Ohren.

(Das ich mal sowas schreiben würde Bitte nicht!)

Nein, so geht das nicht! Nana, ich schrieb von der Generation 50+. Da solltest du ja nun noch nicht dazugehören. Und die ich meine sind noch nie hinter einen Stock hergerannt.

Auch wenn Du es kaum glauben magst, auch die sind damals hinter einem Stock hergerannt. Die waren auch mal jung.

Wenn Du jung und gut bist, setzt Du Dich durch. Wenn Du Dich nicht durchsetzt, bist Du halt nur jung.
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Telliamed
registrierter User



Anmeldungsdatum: 05.03.2007
Beiträge: 5125
Wohnort: Wanderer zwischen den Welten

Beitrag(#1452746) Verfasst am: 31.03.2010, 15:34    Titel: Antworten mit Zitat

Gehört eigentlich unter die Rubrik "Dumme Gedanken":
Ich bin sogar schon mit Stock herumgerannt, aber nur ganz langsam. (Generation: 50 +, nach Knieverletzung)

Aber mein Sohn gehört der Generation der in den 1980er Jahren Geborenen an. Da komme ich immer wieder ins Staunen, wenn ich mit ihm und ihm Gleichaltrigen zusammen bin. Da gibt es "neue Nachdenklichkeit", da gibt es außerordentlich höfliche Manieren, und zugleich wird mitunter nach Sachen gefragt, von denen ich dachte, dass sie eigentlich selbstverständlich seien.

Die Generation steht besser da, die keine Feindbilder mehr braucht und "Bekenntnisse" zu der einen, alles beherrschenden großen Idee ablegen muß:

"Sag mir, wo Du stehst, sag mir, wo Du stehst,
Und welchen Weg du gehst ...
Zurück oder vorwärts; du musst dich entschließen!
Wir bringen die Zeit nach vorn Stück um Stück.
Du kannst nicht bei uns und bei ihnen genießen,
denn wenn du im Kreis gehst, dann bleibst du zurück."

(Oktoberklub)
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fwo
Caterpillar D9



Anmeldungsdatum: 05.02.2008
Beiträge: 26440
Wohnort: im Speckgürtel

Beitrag(#1452759) Verfasst am: 31.03.2010, 15:53    Titel: Antworten mit Zitat

I.R hat folgendes geschrieben:
.....
Wenn Du jung und gut bist, setzt Du Dich durch. Wenn Du Dich nicht durchsetzt, bist Du halt nur jung.

Das ist hier ist eigentlich nicht meine Diskussion und ich gehöre auch noch zu den 50+, aber hier möchte ich dir widersprechen: Jüngere setzen sich nicht durch, die springen sich durch - Sitzen als Dynamik des Rechthabens zu verkaufen ist ein Vorrecht der Älteren.

Abseits vom Sprachwitz: Die Dynamik eines Systems hängt weniger davon ab, wie alt die Leute sind, als viel mehr davon, wie alt das System ist. Junge Systeme haben noch keine "Führer" und dementsprechend mehr Wettbewerb, auch weil die Kraft des Konservativen fehlt. Das heißt, junge Systeme spülen Macher nach oben. Sobald die neuen Ideen einen Markt gefunden haben, werden die Macher in der Führung durch die Verkäufer abgelöst, die Erfolge werden von der Qualität abgekoppelt und die aufgebauten Apparate werden immer mehr durch Formalismen gesteuert, in denen Originalität nicht mehr gefragt ist. Die nächste Führungsgeneration ist also die der Funktionäre, deren Qualifikation darin besteht, mögliche Konkurrenten durch die Bildung entsprechender Seilschaften rechtzeitig kaltzustellen. Das dürfte so ungefähr die "Führungselite" sein, die Scheuch "das untergehakte Mittelmaß" genannt hat.

Ich halte es für kurzsichtig, eine Generation beurteilen zu wollen, ohne gleichzeitig die Situation (das Alter des Systems) zu sehen, in die sie hineingeboren wurde. So schaffte die weitgehende Zerstörung Deutschlands durch den zweiten Weltkrieg Schaffens- und Aufstiegsbedingungen, wie sie Jahrzehnte später nicht mehr vorliegen. Und ob der junge Hüpfer sich heute durchsetzt oder nicht, liegt weniger an seiner Qualität als daran, in welcher Phase sich das Gebiet, auf dem er sich betätigt, gerade befindet.

fwo
_________________
Ich glaube an die Existenz der Welt in der ich lebe.

The skills you use to produce the right answer are exactly the same skills you use to evaluate the answer. Isso.

Es gibt keinen Gott. Also: Jesus war nur ein Bankert und alle Propheten hatten einfach einen an der Waffel (wenn es sie überhaupt gab).
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moecks
registrierter User



Anmeldungsdatum: 20.03.2009
Beiträge: 4560

Beitrag(#1452864) Verfasst am: 31.03.2010, 19:23    Titel: Antworten mit Zitat

fwo hat folgendes geschrieben:
I.R hat folgendes geschrieben:
.....
Wenn Du jung und gut bist, setzt Du Dich durch. Wenn Du Dich nicht durchsetzt, bist Du halt nur jung.

Das ist hier ist eigentlich nicht meine Diskussion und ich gehöre auch noch zu den 50+, aber hier möchte ich dir widersprechen: Jüngere setzen sich nicht durch, die springen sich durch - Sitzen als Dynamik des Rechthabens zu verkaufen ist ein Vorrecht der Älteren.

Abseits vom Sprachwitz: Die Dynamik eines Systems hängt weniger davon ab, wie alt die Leute sind, als viel mehr davon, wie alt das System ist. Junge Systeme haben noch keine "Führer" und dementsprechend mehr Wettbewerb, auch weil die Kraft des Konservativen fehlt. Das heißt, junge Systeme spülen Macher nach oben. Sobald die neuen Ideen einen Markt gefunden haben, werden die Macher in der Führung durch die Verkäufer abgelöst, die Erfolge werden von der Qualität abgekoppelt und die aufgebauten Apparate werden immer mehr durch Formalismen gesteuert, in denen Originalität nicht mehr gefragt ist. Die nächste Führungsgeneration ist also die der Funktionäre, deren Qualifikation darin besteht, mögliche Konkurrenten durch die Bildung entsprechender Seilschaften rechtzeitig kaltzustellen. Das dürfte so ungefähr die "Führungselite" sein, die Scheuch "das untergehakte Mittelmaß" genannt hat.

Ich halte es für kurzsichtig, eine Generation beurteilen zu wollen, ohne gleichzeitig die Situation (das Alter des Systems) zu sehen, in die sie hineingeboren wurde. So schaffte die weitgehende Zerstörung Deutschlands durch den zweiten Weltkrieg Schaffens- und Aufstiegsbedingungen, wie sie Jahrzehnte später nicht mehr vorliegen. Und ob der junge Hüpfer sich heute durchsetzt oder nicht, liegt weniger an seiner Qualität als daran, in welcher Phase sich das Gebiet, auf dem er sich betätigt, gerade befindet.

fwo

Danke fwo für diese Worte. Eine echte Perle. Coole Sache, das...
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Sanne
gives peas a chance.



Anmeldungsdatum: 05.08.2003
Beiträge: 12088
Wohnort: Nordschland

Beitrag(#1452868) Verfasst am: 31.03.2010, 19:38    Titel: Antworten mit Zitat

Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
Ach Gottchen, schon wieder eine Generation, die sich für eine verlorene hält ...


Mein Abschlußjahrgang gehörte zur Generation "No Future"- und "Null Bock"-Generation.
(Das war allerdings unmittelbar bevor das Zeitalter des Wassermanns begann)
_________________
Ich will das Internet doch nicht mit meinen Problemen belästigen! (Marge Simpson)
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Heizölrückstoßabdämpfung
Hedonist
Foren-Admin



Anmeldungsdatum: 26.07.2007
Beiträge: 17543
Wohnort: Stralsund

Beitrag(#1452892) Verfasst am: 31.03.2010, 20:47    Titel: Antworten mit Zitat

Ein äußerst interessanter Thread.

Xamanoth hat folgendes geschrieben:
Wir heißt meine Generation, die Generation, die zwischen der Wahl Kohls und dem Mauerfall (also den achzigern) geboren ist.

Wir haben vor Kohl keinen Kanzler bewusst erlebt, und die schwarzgelbe Konstante ließ uns in einen politischen Dämmerschlaf wachsen, der nichts mehr mit dem Rebellionswillen, aber auch nichts mehr mit dem konsequenten Konservatismus eines großen Teils unserer Elterngeneration zu tun hat.


Da ich in der DDR geboren bin, trifft das auf mich nicht ganz zu. Aber da ich zu Zeiten der Wiedervereinigung erst 10 war, war ich für Rebellion zu jung. Auch das mit Kohl passt auf mich einigermaßen.

Zitat:
Wir erinnern uns noch an eine Zeit ohne Internet, Handys und Privatfernsehen. Wir haben noch teilweise miteinander Brettspiele oder Geländespiele gespielt, da sich mit einem Gameboy nicht so versumpfen lässt wie mit "world of warcraft". Wir erinnern uns an Herrn von Bölefeld, Hallo Spencer, Fanta in Braunen Flaschen, Raider, Zauberwürfel, den Tag, an dem nichts gescheites im Fernsehen kam weil "da in Berlin sonne Mauer umgefalln ist".


Passt.

Zitat:
Die Nazis sind uns zu weit weg als dass Antifaschismus ein so wichtiges und elementares Prinzip unseres weltbild sein könnte, wie den Studenten in den achzigern. Wir sind schon so alt, von jedem mit "sie" angesprochen zu werden, entwickeln bereits einen kleinen Bauchansatz und wohnen schon längst nicht mehr in WGs, aber werden von "richtig erwachsenen" immer noch als Jünglinge angesehen.


Abgesehen von der Sache mit dem Bauchansatz (ich habe einen richtigen Bauch Cool) zutreffend.

Zitat:
Die Emanzipation der Frau ist uns ein selbstverständliches, bei weitem nicht mehr mitreißendes Phänomeen, weibliche Richter, Polizisten, selbst Bundeskanzler sind für uns nichts wirklich bemerkenswertes.


Jup.

Zitat:

Als wir das erste mal wählen durften, waren die grünen schon in der Regierung.


Ich durfte '98 das erste mal wählen, was ich damals gewählt habe, verrate ich lieber nicht.

Zitat:
Wir haben kein Konzept, kein Ideal, kein Prinzip, außer dem glauben an die Notwendigkeit der eigenen Leistung, alternativ der totalen Resignation.


Das würde ich nicht so schwarz - weiß betrachten, aber ich kenne duchaus Leute, auf die das zutrifft.

Zitat:
Wir gelen uns die Haare und beginnen Nadelstreifen zu tragen, Leute mit zerrissenen Jeans und gefärbten Haaren sind uns fremd.


Ich muss zwar ab und zu Anzüge tragen, aber Nadelstreifen kommen füch mich nicht infrage. nee

Zitat:
Der kalte Krieg, und die damit verbundene Kommunistenhatz sind uns eine verblassende Chimäre, "Sozialismus" erscheint uns je nach Gusto, wie eine Sache, für die man selbstverständlich kämpfen soll, oder ein verblasstes Phantom, dass so unbedeutend ist, dass es nicht mal bekämpft zu werden lohnt.


Jup.

Zitat:
Wir sprechen fließend Englisch, aber beherrschen nicht mal mehr die elementarsten Lateinischen und altgriechisschen Begriffe, diejenigen von uns, die Platon im Original lesen können (geschweige denn Wollen) sind minimal.


Dito.

Zitat:
Die Mehrheit von uns wird auf die Frage nach den eigenen Überzeugungen kaum eine verwertbare Antwort nennen können.


Überzeugungen im Bezug auf was?

Zitat:
Von uns sind weder ein Krieg noch eine Revolution zu erwarten, wir sind alles, aber nicht radikal.


Jup.

Zitat:
Hat der Spiegelautor recht? Sind wir wirklich die langweilgste Generation seid der Biedermeierzeit?


Ich finde "unsere" Generation nicht langweilig.

L.E.N. hat folgendes geschrieben:
ich halte die 80er jahre-generation für konsumorientiert und unpolitisch.


Ersteres ist nach meinem Empfinden so ca. 50/50 verteilt. Letzteres halte ich für weitgehend zutreffend.

Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
Ach Gottchen, schon wieder eine Generation, die sich für eine verlorene hält ...


Sehe ich absolut nicht so.
_________________
„Wer in einem gewissen Alter nicht merkt, daß er hauptsächlich von Idioten umgeben ist, merkt es aus einem gewissen Grunde nicht.“ Curt Goetz
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Norm
registrierter User



Anmeldungsdatum: 12.02.2007
Beiträge: 8149

Beitrag(#1452960) Verfasst am: 31.03.2010, 23:07    Titel: Re: Sind wir wirklich so langweilig? Antworten mit Zitat

Xamanoth hat folgendes geschrieben:
Wir heißt meine Generation, die Generation, die zwischen der Wahl Kohls und dem Mauerfall (also den achzigern) geboren ist.
...

Ja genau, das trifft auf alle ca. 8 Millionen zu, genauso wie alle die in den 68ern jung waren, rebellische Studenten waren und in Kommunen lebten. freakteach
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Shadaik
evolviert



Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 26377
Wohnort: MG

Beitrag(#1453102) Verfasst am: 01.04.2010, 09:39    Titel: Re: Sind wir wirklich so langweilig? Antworten mit Zitat

Norm hat folgendes geschrieben:
Xamanoth hat folgendes geschrieben:
Wir heißt meine Generation, die Generation, die zwischen der Wahl Kohls und dem Mauerfall (also den achzigern) geboren ist.
...

Ja genau, das trifft auf alle ca. 8 Millionen zu, genauso wie alle die in den 68ern jung waren, rebellische Studenten waren und in Kommunen lebten. freakteach
Das sagt der Generationen-Begriff überhaupt nicht aus.
Er sucht jene Elemente, die auf die Prägung in einer gemeinsamen Zeit zurückgehen, gewisse Gemeinsamkeiten, die tatsächlich sehr viele Menschen dieser Zeit verbinden - Raiders, Kohl, Tele5, Mauerfall und die gesellschaftlichen Auswirkungen dieser zeittypischen Ereignisse/Dinge zum Beispiel. Und sei es nur die Tatsache, dass wir alle den Spruch "und Raider heisst jetzt Twix" verstehen.
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Zumsel
registrierter User



Anmeldungsdatum: 08.03.2005
Beiträge: 4667

Beitrag(#1453129) Verfasst am: 01.04.2010, 10:46    Titel: Re: Sind wir wirklich so langweilig? Antworten mit Zitat

Xamanoth hat folgendes geschrieben:
Wir haben kein Konzept, kein Ideal, kein Prinzip, außer dem glauben an die Notwendigkeit der eigenen Leistung, alternativ der totalen Resignation.


Dass es heute mehr karrieregeile Streber an den Universitäten gibt als früher, wage ich mal zu bezweifeln. Ein Großteil der sog. 68er bestand doch auch bloß aus Mode- und Lifestylesozialisten. Mitläufer, die immer nur machen, was gerade schick ist, gibt es in jeder Generation. Als es drauf ankam, haben sich viele Anhänger der Studentenbewegung dann doch lieber für Karriere und Konsum entschieden.

Man könnte übrigens auch fragen, was denn mit der heutigen Professorengeneration los sei. Wo sind denn die Adornos und Horkheimers? Und was zum Geier ist aus einem Habermas geworden, der sogar dem Papst in den Arsch kriecht oder einem Sloterdijk, der den "Leistungsträgern" am liebsten alle Steuern erlassen würde und Almosen besser fände als den Sozialstaat?

Xamanoth hat folgendes geschrieben:
Wir sprechen fließend Englisch, aber beherrschen nicht mal mehr die elementarsten Lateinischen und altgriechisschen Begriffe, diejenigen von uns, die Platon im Original lesen können (geschweige denn Wollen) sind minimal.


Während sich die Generationen davor ja praktisch keine interessantere Freizeitbeschäftigung ausdenken konnten und an Samstagabenden am liebsten auf griechisch die Frage dikutierte, ob der Große Alkibiades vom Meister selbst stammt oder nicht.
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Kival
Profeminist Ghost



Anmeldungsdatum: 14.11.2006
Beiträge: 24071

Beitrag(#1453134) Verfasst am: 01.04.2010, 10:56    Titel: Re: Sind wir wirklich so langweilig? Antworten mit Zitat

Xamanoth hat folgendes geschrieben:

Wir haben vor Kohl keinen Kanzler bewusst erlebt, und die schwarzgelbe Konstante ließ uns in einen politischen Dämmerschlaf wachsen, der nichts mehr mit dem Rebellionswillen, aber auch nichts mehr mit dem konsequenten Konservatismus eines großen Teils unserer Elterngeneration zu tun hat.


Nö.

Zitat:
Wir erinnern uns noch an eine Zeit ohne Internet, Handys und Privatfernsehen. Wir haben noch teilweise miteinander Brettspiele oder Geländespiele gespielt, da sich mit einem Gameboy nicht so versumpfen lässt wie mit "world of warcraft".


Naja, letzteres beizweifel ich mal, ansonsten: Ja, aber besser war's da nicht.

Zitat:
Wir erinnern uns an Herrn von Bölefeld, Hallo Spencer, Fanta in Braunen Flaschen, Raider, Zauberwürfel, den Tag, an dem nichts gescheites im Fernsehen kam weil "da in Berlin sonne Mauer umgefalln ist".


Nö.

Zitat:
Die Nazis sind uns zu weit weg als dass Antifaschismus ein so wichtiges und elementares Prinzip unseres weltbild sein könnte, wie den Studenten in den achzigern. Wir sind schon so alt, von jedem mit "sie" angesprochen zu werden, entwickeln bereits einen kleinen Bauchansatz und wohnen schon längst nicht mehr in WGs, aber werden von "richtig erwachsenen" immer noch als Jünglinge angesehen.


Ich glaube, du hättest die Generation nicht bis zum Mauerfall geborenen gehen lassen sollen..

Zitat:
Die Emanzipation der Frau ist uns ein selbstverständliches, bei weitem nicht mehr mitreißendes Phänomeen, weibliche Richter, Polizisten, selbst Bundeskanzler sind für uns nichts wirklich bemerkenswertes.


Keineswegs selbstverständlich.

Zitat:
Als wir das erste mal wählen durften, waren die grünen schon in der Regierung. Wir haben kein Konzept, kein Ideal, kein Prinzip, außer dem glauben an die Notwendigkeit der eigenen Leistung, alternativ der totalen Resignation.


Weder noch.

Zitat:
Wir gelen uns die Haare und beginnen Nadelstreifen zu tragen, Leute mit zerrissenen Jeans und gefärbten Haaren sind uns fremd.


Nein.

Zitat:
Der kalte Krieg, und die damit verbundene Kommunistenhatz sind uns eine verblassende Chimäre, "Sozialismus" erscheint uns je nach Gusto, wie eine Sache, für die man selbstverständlich kämpfen soll, oder ein verblasstes Phantom, dass so unbedeutend ist, dass es nicht mal bekämpft zu werden lohnt.


Irgendwas dazwischen, ok.

Zitat:
Wir sprechen fließend Englisch, aber beherrschen nicht mal mehr die elementarsten Lateinischen und altgriechisschen Begriffe, diejenigen von uns, die Platon im Original le

sen können (geschweige denn Wollen) sind minimal.


Ok, da ich eh minimal bin.... eh, ... :hmn:

Zitat:
Die Mehrheit von uns wird auf die Frage nach den eigenen Überzeugungen kaum eine verwertbare Antwort nennen können.

Von uns sind weder ein Krieg noch eine Revolution zu erwarten, wir sind alles, aber nicht radikal.


Weiß nicht, stimmt aber schon einigermaßen. Ist aber auch gut so.

Das ist doch Quark, dieser Generationenbegriff wird im allgemeinen völlig unsinnig genutzt, das was medial am stärksten präsentiert wird ist dann repräsentativ für eine völlig inhomogene Generation.
_________________
"A basic literacy in statistics will one day be as necessary for efficient citizenship as the ability to read and write." (angeblich H. G. Wells)
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Zumsel
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Anmeldungsdatum: 08.03.2005
Beiträge: 4667

Beitrag(#1453163) Verfasst am: 01.04.2010, 12:18    Titel: Re: Sind wir wirklich so langweilig? Antworten mit Zitat

Zumsel hat folgendes geschrieben:
Dass es heute mehr karrieregeile Streber an den Universitäten gibt als früher, wage ich mal zu bezweifeln. Ein Großteil der sog. 68er bestand doch auch bloß aus Mode- und Lifestylesozialisten. Mitläufer, die immer nur machen, was gerade schick ist, gibt es in jeder Generation. Als es drauf ankam, haben sich viele Anhänger der Studentenbewegung dann doch lieber für Karriere und Konsum entschieden.


Interessant an diesem ganzen Generationengebrabbel ist ja auch, dass das als völlig in Ordnung angesehen wird. In der Jugend ein bisschen Rebellion, das soll schon sein. Aber bitte nicht so, dass es den Status quo ernsthaft gefährden könnte. Erwachsene haben angepasste Spießer zu sein. Das zeigt, was diesen "Generationskritikern" tatsächlich gegen den Strich geht. Nämlich nicht ein Mangel an ernsthaften Veränderungsbemühungen, sondern das Fehlen jener harmlosen Rebellion, die die herrschenden gesellschaftlichen Verhältnisse nicht ernsthaft umzustoßen vermag, sondern als scheinoppositionelles Schauspiel sogar integraler Bestandteil derselben ist. Sobald die Jugend diese ihr zugewiesene Rolle verweigert, wird's selbst dem angepasstesten Feuilletonisten zu langweilig.
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