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Was hält ihr vom staatlichen Grundinvestitionsprojekt? |
Spielst du jetzt den Robin Hood? Warum willst du die Reichen berauben?? |
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Das Ganze lässt viel zu viele Missbräuche zu, trotz all deiner Vorkehrungen! |
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Schlechte Idee. Diese neuen Betriebe und Projekte werden gleich wieder von den Konzernen aufgekauft und mit dem Boden würde man auch hemmungslos spekulieren! |
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Du setzt nur auf deine Betriebsgründugen. Was ist mit den ganz Armen, die wirklich Hilfe brauchen? |
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Gute Idee. So schafft man Arbeitsplätze und fördert die Wirtschaft! |
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Cool! So haben endlich mal die Leute mit originellen Ideen endlich eine Chance, sie zu verwirklichen! |
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Hannibal Freiheitskämpfer
Anmeldungsdatum: 07.11.2003 Beiträge: 5062
Wohnort: Wien
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(#144540) Verfasst am: 02.07.2004, 17:54 Titel: Staatliches Grundinvestitionsprojekt |
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So. Ich habe hier eine wirtschaftspolitische Idee. Ich nenne es, das "staatliche Grundinvestitionsprojekt".
Dieses Projekt hat zum Ziel, dass es Menschen, die weniger Kapital haben trotzdem ermöglicht wird, dass sie ein Grundstück produktiv nutzen können.
Das Ganze funktioniert ziemlich einfach: Man analysiert sich verschiedene Grundstücke durch, vor allem die Kirchlichen und die Staatlichen. Teilweise aber auch die Privaten.
Dann teilt man bestimmte Grundstücke, für dieses Projekt ein.
Dabei handelt es sich um Flächen, die nicht produktiv genutzt werden. Zb. Land, oder Gelände welches verpachtet wird und einige andere unoptimal genutzte Flächen, oder auch Gebäude.
Um die privaten Besitzer dieser Gebäude möglichst wenig zu schädigen, werden nur die am unproduktivsten genutzten Gelände, oder Gebäude gegen eine kleine Entschädigung enteignet. Das betrifft insbesondere die geerbten und nicht zB. zur Ausstellung freigegebenen Luxusschlösser der Habsburger und anderer ehemaliger K. u. K. - Snobs, die ihnen blos als Private gemüter dienen.
Auch Zahlreiche Kirchengelelände werden gegen eine kleine Entschädigung enteignet und manche staatlichen werden ebenfalls an dieses Projekt angeschlossen.
Ok. Was passiert jetzt mit diesem Land und den Gebäuden?
Sie werden für Erprobungen und Praktizierungen kreativer Ideen, oder in gewissem Mass auch Betriebsgründungen durch Leute, die wenig Startkapital haben vom Staat per Antrag gegen eine kleine einmalige Anzahlung zu Verfügung gestellt, in allen Fällen auch befristet. Diese staatliche Initiative soll letztendlich nur als Starthilfe für Unternehmen dienen. Für neue Projekte kann die Frist verlängert werden. Bei den Unternehmen soll dies aber nur bedingt möglich sein. Die genauen Regeln und Zeiten kann man eh festlegen. Jedenfalls wenn die Frist zu ende ist, dann muss sich das neue Unternehmen einen neuen Standort, möglicherweise in der Nähe suchen. Auch hier kann sie vom Staat bescheidene Hilfen in Anspruch nehmen, hat aber von nun an ein völlig eigenständiger Betrieb zu werden.
In jedem Fall erhält man diese verhältnissmässig kleine Anzahlung, die man für die Verfügung des Bodens, oder der Gebäude zahlen musste, NICHT zurrück.
Auch wird natürlich kontrolliert, wer dieses Land, oder Gebäude beantragt und weshalb, um wirklich nur gute Ideen und wirklich neue Unternehmer in ihrem tun zu fördern. Natürlich können auch erfahrene und/oder reiche Unternehmer von dieser Sache Gebrauch machen, aber nur in Form von kreativen Projekten und nicht in Form der Unternehmensförderung, die eigentlich den neuen Unternehmern Power für den Start geben soll.
Allerdings soll es auch im Laufe der Frist lockere Kontrollen geben, um zu checken, dass das Gebiet auch so genutzt wird, wie Anfang per Antrag für eine solche Fläche gestellt wurde.
Ein gewisses Maß Branchenwechsel ist ohne Weiteres erlaubt. Aber bei einem weitgehenden oder völligen Branchenwechsel muss man einen neuen Antrag stellen. Wenn er abgelehnt wird, dann muss die Firma auf einen eigenen Grund übersiedeln, wenn sie dann trotzdem ohne Genehmigung die Branche wechseln will.
Aber sie darf auf diesem zur Verfügung gestellten Grund das ursprüngliche Projekt und wenn gewollt, dann auch ein auf das Projekt direkt, oder indirekt bezogener Nebenerwerb ohne Genehmigung weiterführen, das steht einem noch frei.
Um Bodenspekulationen zu vermeiden, sind diese vom Staat zur Verfügung gestellten Flächen und Gebäude Projekt- aber nicht Personengebunden.
Die Fläche darf auch nicht weiterverkauft werden. Allerdings darf man sie dem Staat wieder überlassen, oder sie wird durch ein Zivilgerichtsverfahren wieder eingezogen, wenn das Unternehmen die Fläche, oder die Verträge irgendwie missbraucht.
In beiden Fällen erhält man die Anzahlung, die man anfangs für die Fläche geben musste, wie schon erwähnt, nicht zurrück. Auch dies ist eine Massnahme gegen Spekulation.
Insgesamt soll es sich halt um eine staatliche Brutstätte für neue Private Firmen handeln.
Was hält ihr von meiner Idee?
_________________ Meinungsfreiheit ausnahmslos für alle! Auch für Nazis!
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Woici ist vollkommen humorlos
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 7437
Wohnort: Em Schwobaländle
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(#144546) Verfasst am: 02.07.2004, 18:23 Titel: |
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nix
_________________ eigentlich bin ich ein ganz netter... und wenn ich freunde hätte, könnten die das auch bestätigen.
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Hannibal Freiheitskämpfer
Anmeldungsdatum: 07.11.2003 Beiträge: 5062
Wohnort: Wien
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(#144710) Verfasst am: 02.07.2004, 22:58 Titel: |
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Und wieso "nix"?
_________________ Meinungsfreiheit ausnahmslos für alle! Auch für Nazis!
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Woici ist vollkommen humorlos
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 7437
Wohnort: Em Schwobaländle
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(#145238) Verfasst am: 03.07.2004, 23:30 Titel: |
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weil so ein Vorschlag nur von jemandem kommen kann, der noch nichts hart erarbeiten musste... und wenn dann jemand kommen würde und meint ich müsse die hälfte davon abgeben weil es doch noch jemand gäbe der sich das nicht leisten könne, der bekäme einen Tritt in die Eier...
_________________ eigentlich bin ich ein ganz netter... und wenn ich freunde hätte, könnten die das auch bestätigen.
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max registrierter User
Anmeldungsdatum: 18.07.2003 Beiträge: 3055
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(#145251) Verfasst am: 03.07.2004, 23:41 Titel: |
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Woici hat folgendes geschrieben: | weil so ein Vorschlag nur von jemandem kommen kann, der noch nichts hart erarbeiten musste... |
Willst du jetzt behaupten, dass die Habsburger oder die Kirchen für ihren Besitz hart gearbeitet haben? Mir ist eigentlich nur bekannt, dass andere hart für sie arbeiten mussten.
Aber von der Idee halte ich auch nichts, weil die Grundlage wieder die Entstehung von neuen Kleinstunternehmen ist, die fast nie überlebensfähig sind.
_________________ Für die AGENDA 3010! 30-Stunden-Woche mit vollen Lohnausgleich und 10 Euro gesetzlicher Mindestlohn!
The only general I like is called strike
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Wygotsky registrierter User
Anmeldungsdatum: 25.01.2004 Beiträge: 5014
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(#145288) Verfasst am: 04.07.2004, 00:18 Titel: |
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Woici hat folgendes geschrieben: | weil so ein Vorschlag nur von jemandem kommen kann, der noch nichts hart erarbeiten musste... und wenn dann jemand kommen würde und meint ich müsse die hälfte davon abgeben weil es doch noch jemand gäbe der sich das nicht leisten könne, der bekäme einen Tritt in die Eier... |
Die meisten Leute, die Grundbesitz haben, mussten ihn sich nicht hart erarbeiten.
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Hannibal Freiheitskämpfer
Anmeldungsdatum: 07.11.2003 Beiträge: 5062
Wohnort: Wien
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(#145359) Verfasst am: 04.07.2004, 02:58 Titel: |
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Woici hat folgendes geschrieben: | weil so ein Vorschlag nur von jemandem kommen kann, der noch nichts hart erarbeiten musste... und wenn dann jemand kommen würde und meint ich müsse die hälfte davon abgeben weil es doch noch jemand gäbe der sich das nicht leisten könne, der bekäme einen Tritt in die Eier... |
Es geht eben darum, wirtschaftlich kaum, oder völlig ungenutzte Mittel zu enteignen, die derzeit Gruppen gehören, die für diesem Besitz weder hart erarbeiten mussten, noch an ihm überhaupt aktuell arbeiten.
Kennst du mal so als Beispiel Persenbeug? Das ist ein kleines Dörfchen in der Nähe von Ybbs an der anderen Seite der Donau. Dort besitzen die Habsklopse ein altes prunkvolles Schloss, in dem sie es sich gemütlich machen und dort niemanden reinlassen.
Jetzt stell dir mal vor wieviele Leute es gäbe, die damit was wesentlich Produktiveres anzufangen wüssten, oder anzufangen bereit wären?
Ich stimme dir schon zu, dass es wichtig ist, Leuten zu gönnen die Früchte ihrer Arbeit zu geniesen.
Natürlich gibt es Leute, die ihr Vermögen hart erarbeitet haben, aber es ist nicht immer der Fall. Und gerade bei Menschen, die für das Ihre nie wirklich arbeiten mussten, werden dieses Eigentum logischerweise in fast allen Fällen auch weit weniger produktiv nutzen, als Menschen, die es sich aus eigener Kraft erwirtschaftet haben.
Glaubst du, wenn ich ein Schloss geerbt hätte und auch ein gewisses Mass an Vermögen, wo ich mich zur Ruhe setzen kann, dass ich dann weiter daran arbeiten würde? Für gewöhnlich nicht.
Ausserdem geht es bei diesem Projekt genau darum, neuen Menschen die Chance zu geben, oder sie zu ermutigen, eben durch möglichst faire Arbeit sein Unternehmen aufzubauen, ohne dass er seine Expansion ausschließlich mit Krediten finanzieren muss, die zahlreiche Unternehmen und somit große Teile der Wirtschaft auf Dauer belasten.
Wygotsky hat folgendes geschrieben: | Die meisten Leute, die Grundbesitz haben, mussten ihn sich nicht hart erarbeiten. |
Das ist eine Tatsache. Denn die heutigen Grundbesitzer sind teilweise (zum Glück in vielen Fällen nicht mehr!) immer noch gewissermassen die Erben aus der Feudalzeit.
Es ist tatsächlich so, dass es immer noch Menschen gibt, die diesen Grund indirekt aus der Zeit der Adelsmacht geerbt haben. Diese Menschen setzen dann häufig diese Tradition fort(besonders noch in Süditalien) und bearbeiten das Land, oder ihre sonstigen Besitzungen nicht selbst, sondern verpachten ihre Ländereien, Lokale, Gebäude(,...) auf fast feudaler Basis an Leute, die dann für sie arbeiten und aus dem Gewinn, anstatt darin zu investieren und den Betrieb zu modernisieren, die Pacht bezahlen müssen.
Max hat folgendes geschrieben: | Willst du jetzt behaupten, dass die Habsburger oder die Kirchen für ihren Besitz hart gearbeitet haben? Mir ist eigentlich nur bekannt, dass andere hart für sie arbeiten mussten. |
Auch das ist eine Tatsache. Damals wurden die Arbeitenden tatsächlich ausgebeutet.
Nur, Max bedenke. Es gibt insgesamt doch einen Unterschied zwischen "Ausbeutung" und Ausbeutung.
Die eine Form der "Ausbeutung", die erst in junger Zeit sich weit verbreitet hat und auch den Erfolg der freien Marktwirtschaft begründet, ist die "Ausbeutung" der Arbeitskräfte zugunsten der Rentabilität, der Betriebsinvestition und der hohen Quantität und Qualität der Produkte.
Diese "Ausbeutung" ist quasi gar nicht mehr als solche zu bezeichnen, sie wird vor allem von Linksradikalen so bezeichnet.
Die andere Form der Ausbeutung war früher stark vertretten war, ging erst mit dem Aufstreben des Grossbürgertums(vor allem in der ersten Hälfte des 19.Jh), dann des Kleinbürgertums(vor allem Mitte und Ende des 19Jh.) und schließlich der Arbeiter (Ende des 19Jh. bis Mitte 20.Jh, regional unterschiedlich) immer weiter zurrück.
Sie besteht und bestand vor allem darin, dass politische Macht und wirtschaftliches Reichtum in den Händen der selben Personen waren, in denen des Adels. Diese kümmerten sich nicht groß um ihre Besitzungen, sondern liesen die Bauern, Handwerker, Händler, Diener(,...) größtenteils noch in Kleinstbetrieben, für sich arbeiten.
Die Arbeitenden mussten Teilweise aus dem Gewinn ihrer Kleinbetriebe Abgaben leisten und teilweise auf den Latifudien dieser Feudalherren arbeiten, welcher sich jedoch nicht um all diese Wirtschaften kümmerte, hatte er doch seine korrupten Vogte dazu, die ihrer Arbeit, auch der Kontrolle der Bauern, nicht wirklich nachgingen, so dass die Bauern ihre gelegentliche, unbezahlte Arbeit auf den Latifundien nur sehr halbherzig erfüllten und leichter rebellisch werden konnten. Ausserdem zahlten sich die Vogte ihre Löhne aus dem Geld des Herrn selbst aus, was ihm aber auch ziemlich wurscht war, hatte dieser doch das Geld in Hülle und Fülle. Aber dieses Investierte er nicht in seine Wirtschaft, sondern in seinen privaten Snobismus, seinen politischen Machtzuwuchs, also Privatarmee und so weiter...
Und sollte es mal an Geld mangeln, dann erhöhte er die Abgaben der Bauern und Anderer an ihn noch weiter. Dass die Bauern und Arbeiter halb verhungerten und selbst auch nichts für ihre Betriebe investieren konnten, war ihrem Herrn auch schnppe.
Er kümmerte sich lieber um seine private Kriegsführung als Ritter mit seiner kleinen Privatarmee und später, als die Könige das Fehdewesen endlich allmählich unterbanden, um sein ausgeschweiftes Privatleben und um die Politik, weil es dort auch Interessen gab, die er durchzusetzen suchte.
Unter diesen Umständen konnte sich die Wirtschaft gar nicht weiterentwickeln.
Heute gibt es diese antiproduktive Ausbeutung noch vor allem in Form des Erbes und des Geldpachtsystems.
Max hat folgendes geschrieben: |
Aber von der Idee halte ich auch nichts, weil die Grundlage wieder die Entstehung von neuen Kleinstunternehmen ist, die fast nie überlebensfähig sind. |
Fast jedes Unternehmen fängt klein an. Und bei dieser staatlichen "Brutstätte" der Firmen wird bereits eine starke Startförderung gewährleistet, die die Vergrösserung und Expansion der Unternehmen ermöglicht.
Ausserdem geht es in vielen Fällen um völlig neue Ideen, auch zB. der Entstehung völlig neuer Branchen, die vielleicht eine Marktlücke füllen, wo es aber den Menschen, die diese Idee haben, an Devisen fehlt.
Dieses Projekt ist eben dazu da, den freien Markt mit neuer Konkurrenz zu beleben und neue Ideen, die jedoch an der Geldfrage scheitern, ermöglicht werden.
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Hannibal Freiheitskämpfer
Anmeldungsdatum: 07.11.2003 Beiträge: 5062
Wohnort: Wien
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(#145365) Verfasst am: 04.07.2004, 03:11 Titel: |
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Kossuth hat folgendes geschrieben: |
Heute gibt es diese antiproduktive Ausbeutung noch vor allem in Form des Erbes und des Geldpachtsystems. |
Kleiner Nachtrag. Natürlich gibt es diese Art der Ausbeutung auch noch in vielen Teilen der dritten Welt. Afghanistan und Somalia, zum Beispiel, haben auch heute noch alle Merkmale des Feudalismus, welcher hierzulande zuletzt im Mittelalter, aber teils auch noch mehrere Male vor dieser Epoche war.
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max registrierter User
Anmeldungsdatum: 18.07.2003 Beiträge: 3055
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(#145386) Verfasst am: 04.07.2004, 09:27 Titel: |
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Kossuth hat folgendes geschrieben: | Fast jedes Unternehmen fängt klein an. Und bei dieser staatlichen "Brutstätte" der Firmen wird bereits eine starke Startförderung gewährleistet, die die Vergrösserung und Expansion der Unternehmen ermöglicht.
Ausserdem geht es in vielen Fällen um völlig neue Ideen, auch zB. der Entstehung völlig neuer Branchen, die vielleicht eine Marktlücke füllen, wo es aber den Menschen, die diese Idee haben, an Devisen fehlt.
Dieses Projekt ist eben dazu da, den freien Markt mit neuer Konkurrenz zu beleben und neue Ideen, die jedoch an der Geldfrage scheitern, ermöglicht werden. |
Es gibt hier aber ein wesentliches Problem: wir leben nicht im 17. Jahrhundert, als es keine Grosskonzerne als Konkurrenten gab Heute müssen sich neue Firmen gegen eine starke Konkurrenz behaupten, die über wesentlich mehr Kapital verfügt. Es gab doch in den letzten Jahren mehr als genug staatliche Unterstützung für die Gründung von neuen Unternehmen: eben die Förderung der Firmen des Neuen Marktes. Nur sind diese inzwischen fast alle wieder Pleite gegangen und der Markt wird von schon lange existierenden Grosskonzernenen, die sich auf die neuen Bereiche ausgedehnt haben, dominiert (z.B. PCs, Software, Telekommunikation, Biotechnologie). Die Rückkehr zur freien Konkurrenz ist utopisch.
Mal abgesehen davon, sehe ich als Lohnabhängiger im wesentlichen die Nachteile einer verschärften Konkurrenz (auch bei der Konkurrenz von sehr wenigen Global Players), da es hier doch im wesentlichen um einen Zwang zu erhöhten Ausbeutung handelt. Ausbeutung bedeutet, dass die Produkte der Arbeit mehr wert sind, als der ausgezahlte Lohn. Also Mehrwert durch Arbeit geschaffen wird. Menschliche Arbeit ist eben die Quelle des Profits. Eine Arbeit, die 100% von Maschinen geleistet würde, würde nur Gebrauchswerte schaffen, aber keine Werte. Der Wert der Produkte wäre der gleiche wie der Wert der Luft: sie hätten einen Gebrauchswert, aber dahinter stünde keine menschliche Arbeit, keine Anstrengungen, also würde auch niemand dafür zahlen (Ausnahme: wenn man durch die Besitzverhältnisse der Maschinen dazu gezwungen wäre). Ausbeutung ist also kein moralischer Begriff, der sich nur auf Menschen bezieht, die in totaler Armut leben. Z.B. kann die Ausbeutung steigen, aber in Zeiten eines starken Wirtschaftswachstums, kann der Lebensstandard der Arbeiter parallel auch steigen. Aber in diesen Zeiten leben wir nicht mehr. Heute bedeutet mehr Ausbeutung auch einen geringen Lebensstandard, wofür es momentan mehr als genug Beispiele gibt. Es sei nur mal die Handy-Fertigung von Siemens genannt.
_________________ Für die AGENDA 3010! 30-Stunden-Woche mit vollen Lohnausgleich und 10 Euro gesetzlicher Mindestlohn!
The only general I like is called strike
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