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Missbrauchsfälle in der RKK
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narziss
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 21939

Beitrag(#1460066) Verfasst am: 14.04.2010, 14:26    Titel: Antworten mit Zitat

Kramer hat folgendes geschrieben:
Gibt es eigentlich Untersuchungen, ob es einen Zusammenhang zwischen Homesexualität und Katholizismus gibt? Das Forum mit dem höchsten Anteil schwuler Mitglieder, das ich kenne und das kein explizites Schwulenforum ist, ist mykath.de. Ich gehe jede Wette ein, dass der Schwulenanteil dort wesentlich höher ist als hier.
Gilt das auch für das kath.net-forum? zwinkern
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Kramer
postvisuell



Anmeldungsdatum: 01.08.2003
Beiträge: 30878

Beitrag(#1460067) Verfasst am: 14.04.2010, 14:28    Titel: Antworten mit Zitat

klauswerner hat folgendes geschrieben:
Das ist in der Vergangenheit eben nicht geschehen, Vertuscher werden eben NICHT zur Verantwortung gezogen, und mit Sicherheit gehört zu den dringenden aber nicht stattfindenden notwendigen Änderungen der Strukturen:

- mehr Demokratie in der Kirchenhierarchie
- Frauen in kirchliche Ämter
- Zölibat nur auf freiwilliger Basis
- Vertuscher zukünftig sofort mit bestrafen
- Änderung des Verhältnisses zur Sexualität
- Anerkennung der Homosexualität
- ...

Also wird sich nix ändern, traurig!


Was ist daran traurig? Wer will den eine moderne und attraktive Kirche? Ich nicht.
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Kramer
postvisuell



Anmeldungsdatum: 01.08.2003
Beiträge: 30878

Beitrag(#1460069) Verfasst am: 14.04.2010, 14:29    Titel: Antworten mit Zitat

narziss hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
Gibt es eigentlich Untersuchungen, ob es einen Zusammenhang zwischen Homesexualität und Katholizismus gibt? Das Forum mit dem höchsten Anteil schwuler Mitglieder, das ich kenne und das kein explizites Schwulenforum ist, ist mykath.de. Ich gehe jede Wette ein, dass der Schwulenanteil dort wesentlich höher ist als hier.
Gilt das auch für das kath.net-forum? zwinkern


Weiss ich nicht, aber es ist durchaus denkbar. Schwule Katholiken sind nicht immer die liberalsten Katholiken.
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Effô Tisetti
Königsblau bis in den Tod



Anmeldungsdatum: 18.09.2003
Beiträge: 9920
Wohnort: 75

Beitrag(#1460080) Verfasst am: 14.04.2010, 14:55    Titel: Antworten mit Zitat

Ich möchte nur noch mal ganz kurz auf die Perfidie des Einwurfs aus dem vatikanischen Umfeld hinweisen: Zölibatär muss man nicht leben. Man kann den Zölibat prinzipiell jeden Tag in die Tonne klappen. Wenn es um pädophil motivierten Missbrauch geht und der Zölibat die Ursache wäre, müsste man den Zölibat abschaffen. Wenn dagegen Homosexualität die Ursache wäre, müsste man homosexuelle Menschen "abschaffen". Wenn also letzteres "die Wahrheit" und mithin "das Problem" wäre, wie es der Kardinalsekretär behauptet, dann bekommt man auch eine Vorstellung davon, was er da eigentlich - kaum mehr verklausuliert - gesagt hat.

Dass er keinerlei Quellen für seine abstrusen Behauptungen nennt und dass der Zölibat offenbar recht attraktiv auf Homosexuelle wirkt, sind dabei eigentlich nur noch Randnotizen.
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"Die einfache Formel: Jesus ist stärker! hilft Menschen, sich aus der Fixierung völlig irrationaler Wertesysteme zu lösen."
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wuffi
permanent gesperrt



Anmeldungsdatum: 23.12.2009
Beiträge: 1256

Beitrag(#1460102) Verfasst am: 14.04.2010, 15:45    Titel: Antworten mit Zitat

Gerade auf kath. Net sehr interessant : Mertens kritisiert Mixa , bezeichnet Pabst als schwerhörig , ein gewisser Berger , Herausgeber einer theologischen Zeitschrifft übt Solidarität mit Schwulen .
Meissner dagegen . Interne Kritiker sollen zum Schweigen gebracht werden , die Kommentare voller Hass .
Kirche der reinen Lehre und Abnicker , yes , und dann in die Mülltonne


Zuletzt bearbeitet von wuffi am 14.04.2010, 16:18, insgesamt 2-mal bearbeitet
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Rasmus
entartet und notorisch gottlos - Ich bin Papst



Anmeldungsdatum: 20.05.2004
Beiträge: 17559

Beitrag(#1460106) Verfasst am: 14.04.2010, 15:55    Titel: Antworten mit Zitat

kalkant hat folgendes geschrieben:
Alchemist hat folgendes geschrieben:

homosexuell sein, ist weit mehr als eine sexuelle Handlung mit einer Person des gleichen Geschlechts. Es geht hier doch vielmehr um begehren und gleichzeitiges begehrt werden, um Zuneigung, Vertrautheit etc. All die Dinge, die eine intime Beziehung, und sei es nur ein kurze zwinkern, gibt es nicht bei den Missbrauchsfällen.
Daher ist das eine völlig verquere Gleichsetzung, was aber bei den Pfaffen nicht verwundert


Die Fähigkeit zu echter Zuneigung, Vertrautheit, Liebe wird übrigens auch den Homosexuellen gern von Seiten der Gläubigen abgesprochen. Somit ergibt sich aus deren Sicht doch wieder eine Ähnlichkeit mit Pädophilie. Schon mehrfach habe ich Statements der Art "Wahre Liebe kann es nur zwischen Mann und Frau geben" gehört oder gelesen, womit Homosexuelle wieder zu triebgesteuerten Sexsüchtigen degradiert werden.


Deshalb habe ich auf das "kann ja sein" auch ein wenig empfindlich reagiert. Die Kirche lügt hier nicht erst seit heute gezielt und systematisch. Das sollte man nicht einfach bei Seite wischen, auch wenn es auf einen speziellen Sachverhalt hin bezogen nicht relevant sein mag.

Und ja, für diue Kirche ist das alles das selbe: Es ist eine Sünde, wenn man Sex hat ohne vorher zu heiraten, es ist eine Sünde, wenn ein Priester Sex hat, und es ist eine Sünde, wenn man sich an Kindern vergeht. (Jedenfalls wenn man das als Priester tut ... ) Da wird nicht differenztiert.

Es ist nicht schlimmer ein Kind sexuell zu missbrauchen als einen Apfel zu stehlen - man beichtet, bereut und alles ist wieder gut. So läuft das System nunmal und es stößt leider schnell an seine Grenzen.

@fwo - Du hast Recht.
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Ottaviani
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Anmeldungsdatum: 22.08.2008
Beiträge: 1893
Wohnort: Wien

Beitrag(#1460111) Verfasst am: 14.04.2010, 16:14    Titel: Antworten mit Zitat

Abtei Ettal läßt sich nicht von der Erzdiözese München bevormunden
http://www.kathweb.at/content/site/nachrichten/database/32088.html
da hat Erzbischof Marx offenbar sehr gepatzt nach Gutherrenart den Rücktritt des Abtes anzuordnen
das steht ihm nicht zu
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Femina
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Anmeldungsdatum: 24.07.2005
Beiträge: 1038

Beitrag(#1460112) Verfasst am: 14.04.2010, 16:19    Titel: Antworten mit Zitat

narziss hat folgendes geschrieben:
http://www.bild.de/BILD/news/telegramm/telegramm,,iurl=http:_2F_2Fweb.bild.de_2Fcont_2Fschlaglichter_2F4954026.html.html

Wenn man mit den Zahlen ein wenig umherjongliert, ist es nicht völlig undenkbar, dass dieser Skandal der Kirche in diesem Jahr 20.000 zusätzliche Austritte beschert hat.


Wie geil! Und wenn man hier Vergleiche mit den Austrittszahlen vom März 2009 zieht,muss man ja bedenken, dass es vor einem Jahr die kleiner geratene Austrittswelle aufgrund der damaligen Skandale gab. In Wirklichkeit wäre die Zahl der Folgeaustritte aufgrund des Missbrauchskandals damit noch höher (aber immer noch nicht hoch genug).
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Rasmus
entartet und notorisch gottlos - Ich bin Papst



Anmeldungsdatum: 20.05.2004
Beiträge: 17559

Beitrag(#1460115) Verfasst am: 14.04.2010, 16:27    Titel: Antworten mit Zitat

klauswerner hat folgendes geschrieben:
Also für mich ist das Problem des Kindesmissbrauchs, bitte nicht falsch verstehen, nachwievor zweitrangig.
Ob es den wie und wieoft wo gibt - da kann man lange Streiten, muss man aber nicht.

Wo man streiten soll und muss: wie kann es geschehen das der Missbrauch bekannt ist aber nicht eingeschritten wird, das Vorgesetzte Missbrauch decken, wie kann man Strukturen so ändern, dass das nicht mehr vorkommt, oder wenn Missbrauch vorkommt konsequent und schnell gehandelt wird.

Das ist in der Vergangenheit eben nicht geschehen, Vertuscher werden eben NICHT zur Verantwortung gezogen, und mit Sicherheit gehört zu den dringenden aber nicht stattfindenden notwendigen Änderungen der Strukturen:

- mehr Demokratie in der Kirchenhierarchie
- Frauen in kirchliche Ämter
- Zölibat nur auf freiwilliger Basis
- Vertuscher zukünftig sofort mit bestrafen
- Änderung des Verhältnisses zur Sexualität
- Anerkennung der Homosexualität
- ...

Also wird sich nix ändern, traurig!


Die Kirche ist nunmal kein Briefmarkenverein, d.h. die können nicht mal eben per Mehrheitsbeschluss die Spielregeln ändern. Das ist ein inhärentes Problem mit angeblich göttlichen Wahrheiten: Die sind richtig - im Zweifel ist es das Universum, was falsch liegt.

Du schreibst

- Vertuscher zukünftig sofort mit bestrafen

... aber wieso sollte das etwas sein, was die Kirche intern zu regeln hat? Die hierfür verantwortlichen Leute sind Verbrecher - schlicht und ergreifend. Es ist Aufgabe des Staates, hier gegen vorzugehen und ggf. zu bestrafen. Was die Kirche darüber hinaus macht ist mir egal. Aber ich denke es ist höchste Zeit, dass man aufhört so zu tun, als könnten die solche Dinge intern und unter sich regeln.
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klauswerner
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Anmeldungsdatum: 16.12.2009
Beiträge: 715
Wohnort: Nürnberger Land

Beitrag(#1460116) Verfasst am: 14.04.2010, 16:29    Titel: Antworten mit Zitat

Grundsätzlich ist jede Form von Sexualität ausserhalb der Ehe und ohne Zeugungswunsch nach aktuellem Katechismus schwere Sünde.

Also:
- vorehelicher Sex
- Onanie
- Sex der Lust willen
- ...

Damit KANN Homosexualität nicht gut sein, sie steht übrigens auf der Sündenskala auf einer Ebene wie die Onanie, denn sie ist ausserhalb der Ehe UND ohne Zeugungswunsch.

Übrigens: nach katholischem Recht kann jede Ehe, bei der keine Zeugungsfähigkeit vorliegt sofort getrennt werden und der zeugungsfähige Partner kann erneunt kirchlich heiraten, eben WEIL die Zeugungsfähigkeit Vorraussetzung einer gültigen Ehe ist.
Es gab und gibt die Verweigerung der Eheschliessung von Behinderten weil schon im voraus feststand dass keine Zeugungsfähigkeit vorlag.
Beispiele kann man im Internet finden.

Daher KANN sich die Kirche auch NICHT in ihrer Linie zur Homosexualität ändern. Denn dann würde sie eine Form von Sexualität ausserhalb der Ehe und ohne Zeugungswunsch gutheissen.

Damit würde das Verbot des vorehelichen Sexualverkehrs ebenso wie das des Sexualverkehrs zweier Partner aus reiner Lust und Liebe aneinander oder das der Onanie mit stürzen.
Sprich: das ganze Gebäude 1700 Jahre Sexuallehre würde zusammenbrechen

Daher auch das verquere: der/die Homosexuelle ist ein Geschöpf Gottes und darf nicht verurteilt werden, es sei den er/sie lebt die Homosexualität aus.

Selbst wenn die Kirche die Verheiratung von Homos zuliese um zumindest einen Aspekt dieser Moral zu umgehen, bliebe der andere: Sex aus Lust am Partner ohne Zeugungswunsch.
Wenn das ok wäre, warum (in Gottes Namen) dann nur mit Trauschein? Das liese sich nicht mehr lange halten, in dieser Religion der Liebe.

Ich halte eine Änderung für absolut ausgeschlossen, das Risko eines solchen Gebäudeeinsturzes geht kein Papst ein.
Man stelle sich die vielen sexuell verkrüppelten selbstkasteienden strengen konservativen Katholiken vor, die plötzlich hören würden das alles umsonst gewesen sei. Das DIE SACHE und sogar SPASS daran völlig ok wären. Das sind doch häufig gerade die grössten Spender. Die würden aus allen Wolken fallen.

Damit ist und bleibt die katholische Religion der Liebe eine Verlogene.

Und zur Doppelmoral: viele Pfarrer wissen ganz genau was in ihren Gemeinden abgeht und sagen hiner vorgehaltener Hand das das auch ok ist, egal ob homosexuelle Partnerschaft, Onanie oder Sex vor der Ehe. Deswegen auch schon lange keine Kanzelreden zum Thema mehr.
Aber: Schweigen um Rom nicht zu brüskieren. Der wers Maul aufmacht muss gehen. Siehe Drewermann, Hasenhüttl, Küng, Ranke-Heinemann, ...

Traurig aber war: Damit ist die Doppelmoral in der Kirche weiterhin auf Jahrhunderte zementiert.
Den Papst wird nur wer sich bis Rom durchgebissen und das alles mitgetragen hat - und der auf keinen Fall die Unfehlbarkeit seiner Vorgänger in Zweifel zieht, der der will ja wie nahezu alle Vorgänger auch mal selig gesprochen werden.
---
Mädchen zum Pfarrer: Herr Pfarrer ich möchte so gern mit meinem Freund schlafen, aber wir sind noch nicht verheiratet und ich darf doch die Pille nicht nehmen, was soll ich tun?
Pfarrer: nimm nem Hammer und haus zu nem Pülverchen, Pülverchen hat der Papst nicht verboten.
----
Katechismus:
2351 Unkeuschheit ist ein ungeregelter Genuß der geschlechtlichen Lust oder ein ungeordnetes Verlangen nach ihr. Die Geschlechtslust ist dann ungeordnet, wenn sie um ihrer selbst willen angestrebt und dabei von ihrer inneren Hinordnung auf Weitergabe des Lebens und auf liebende Vereinigung losgelöst wird.
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klauswerner


Zuletzt bearbeitet von klauswerner am 14.04.2010, 16:37, insgesamt einmal bearbeitet
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kalkant
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Anmeldungsdatum: 16.08.2005
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Beitrag(#1460118) Verfasst am: 14.04.2010, 16:33    Titel: Antworten mit Zitat

klauswerner hat folgendes geschrieben:
Selbst wenn die Kirche die Verheiratung von Homos zuliese um zumindest einen Aspekt dieser Moral zu umgehen, bliebe der andere: Sex aus Lust am Partner ohne Zeugungswunsch.
Wenn das ok wäre, warum (in Gottes Namen) dann nur mit Trauschein? Das liese sich nicht mehr lange halten, in dieser Religion der Liebe.



Müsste die Kirche aber dann nicht JEDEM Paar die Ehe verweigern, welches nicht willens oder in der Lage ist, Kinder zu zeugen? Soweit ich weiß wird aber bei Heteropaaren die Zeugungsfähigkeit und -willigkeit nicht überprüft (obwohl solche Prüfverfahren möglicherweise so manchem Geistlichen Spaß machen würden).
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klauswerner
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Anmeldungsdatum: 16.12.2009
Beiträge: 715
Wohnort: Nürnberger Land

Beitrag(#1460125) Verfasst am: 14.04.2010, 16:44    Titel: Antworten mit Zitat

kalkant hat folgendes geschrieben:
klauswerner hat folgendes geschrieben:
Selbst wenn die Kirche die Verheiratung von Homos zuliese um zumindest einen Aspekt dieser Moral zu umgehen, bliebe der andere: Sex aus Lust am Partner ohne Zeugungswunsch.
Wenn das ok wäre, warum (in Gottes Namen) dann nur mit Trauschein? Das liese sich nicht mehr lange halten, in dieser Religion der Liebe.



Müsste die Kirche aber dann nicht JEDEM Paar die Ehe verweigern, welches nicht willens oder in der Lage ist, Kinder zu zeugen? Soweit ich weiß wird aber bei Heteropaaren die Zeugungsfähigkeit und -willigkeit nicht überprüft (obwohl solche Prüfverfahren möglicherweise so manchem Geistlichen Spaß machen würden).


Nein, muss sie nicht. Sie vertraut da auf die Gläubigen. Die wissen oft ja gar nicht, ob sie zeugungsfähig sind. Eine Überprüfung des Samens ist verboten, den wie soll der aus dem Hoden ohne Onanie?
(Es gab mal ne Idee das mit nem durchlöcherten Pariser zu machen, den da sei ja Gottes Wille immer noch möglich, und es würde genug Samen zur Überprüfung übrigbleiben - aber das geht ja, siehe oben, auch wieder erst IN der Ehe).

Stephanie von Monaco war das glaube ich, die sich von ihrem ersten Mann hat kirchlich trennen lassen, da dieser offensichtlich nicht zeugnungsfähig sei. Ging problemlos durch in Rom, Stephanie konnte erneut kirchlich heiraten und ihr Ex hat mittlerweile glaube ich 3 Kinder gezeugt.

Sollte aber z.B. bei einem Behinderten beispielsweise aufgrund der Behinderung schon von vorneherein eine Zeugung nicht möglich sein, ist auch eine Eheschliessung ausgeschlossen.

-----
„Bischof verweigert Impotenten die Trauung , von Martin Zöller 9. Juni 2008, 18:13 Uhr
Ein 25-jähriger Mann aus Italien wollte seine gleichaltrige Freundin heiraten. Das Ehegelöbnis sollte standesamtlich und kirchlich besiegelt werden. Doch der örtliche Bischof machte dem jungen Paar einen Strich durch die Rechnung. Eine kirchliche Trauung lehnte er schlichtweg ab. Grund: Der Bräutigam ist impotent. „
Siehe Welt.de, http://www.welt.de/vermischtes/article2084363/Bischof_verweigert_Impotenten_die_Trauung.html
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klauswerner
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Beitrag(#1460126) Verfasst am: 14.04.2010, 16:48    Titel: Antworten mit Zitat

kalkant hat folgendes geschrieben:
klauswerner hat folgendes geschrieben:
Selbst wenn die Kirche die Verheiratung von Homos zuliese um zumindest einen Aspekt dieser Moral zu umgehen, bliebe der andere: Sex aus Lust am Partner ohne Zeugungswunsch.
Wenn das ok wäre, warum (in Gottes Namen) dann nur mit Trauschein? Das liese sich nicht mehr lange halten, in dieser Religion der Liebe.



Müsste die Kirche aber dann nicht JEDEM Paar die Ehe verweigern, welches nicht willens oder in der Lage ist, Kinder zu zeugen? Soweit ich weiß wird aber bei Heteropaaren die Zeugungsfähigkeit und -willigkeit nicht überprüft (obwohl solche Prüfverfahren möglicherweise so manchem Geistlichen Spaß machen würden).


Ach ja nochmals Zitat: Du schreibst NICHT WILLENS: Das ist ein bekannter Trick. Hinterlege vor deiner (katolischen) Eheschliessung bei einem Notar ein Schreiben, das du nicht bereit und Willens bist die eheliche Treue zu halten.
Bist du mit deiner Frau glücklich bis zum Lebensende, las das Schreiben wo es ist.

Wenn du dich aber von deiner Frau trennen willst holst du das Schreiben hervor. Damit beweisst du, das deine Ehe von vorneherein ungültig war und kannst dich kirchlich! trennen und kirchlich! neu heiraten. Ist ein altbekannter Trick unter Katholiken, der früher häufig angewandt wurde.
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kalkant
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Beiträge: 698
Wohnort: München

Beitrag(#1460128) Verfasst am: 14.04.2010, 16:50    Titel: Antworten mit Zitat

klauswerner hat folgendes geschrieben:


Nein, muss sie nicht. Sie vertraut da auf die Gläubigen. Die wissen oft ja gar nicht, ob sie zeugungsfähig sind.


Ok, aber in allen Fällen, in denen die Zeugungsfähigkeit ausgeschlossen werden kann, sind also keine Heiraten möglich? Senioren können also demnach nicht heiraten? Bzw. ein alter Mann könnte also bestenfalls eine noch gebärfähige, junge Frau heiraten.
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Rasmus
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Beitrag(#1460132) Verfasst am: 14.04.2010, 16:57    Titel: Antworten mit Zitat

kalkant hat folgendes geschrieben:
Müsste die Kirche aber dann nicht JEDEM Paar die Ehe verweigern, welches nicht willens oder in der Lage ist, Kinder zu zeugen?


Ja.

nur ist das nicht immer bekannt.


Zitat:
Soweit ich weiß wird aber bei Heteropaaren die Zeugungsfähigkeit und -willigkeit nicht überprüft


Nein, geprüft wird nicht. Aber wer definitv nicht kann oder will und das zugibt, der darf nicht heiraten. Eine Ehe kann annulliert werden, wenn einem Partner zum Zeitpunkt der Eheschließung bekannt war, dass er/sie keine Kinder zeugen konnte oder wollte.


Zitat:
(obwohl solche Prüfverfahren möglicherweise so manchem Geistlichen Spaß machen würden).


wie gesagt, es lässt sich nicht prüfen, aber die Regeln sind in der Tat so.
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klauswerner
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Beitrag(#1460137) Verfasst am: 14.04.2010, 17:04    Titel: Antworten mit Zitat

Nicht böse sein: aber hier wird sich wirklich viel mit dem Glauben beschäftigt und doch ist soviel Unwissenheit da.
Was meint ihr was nicht praktizierende Katholiken über ihre Kirche wissen?
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Rasmus
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Beitrag(#1460140) Verfasst am: 14.04.2010, 17:10    Titel: Antworten mit Zitat

klauswerner hat folgendes geschrieben:
Nicht böse sein: aber hier wird sich wirklich viel mit dem Glauben beschäftigt und doch ist soviel Unwissenheit da.


Das heisst konkret?

Zitat:
Was meint ihr was nicht praktizierende Katholiken über ihre Kirche wissen?


Nicht genug, offensichtlich. Es ist mir unbegreiflich, wie man weiter dort Mitglied bleiben kann.
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wuffi
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Beitrag(#1460154) Verfasst am: 14.04.2010, 17:26    Titel: Antworten mit Zitat

Oder ein Ausgetretener : die Eheschliessung muss vorher bekannt gemacht werden , es gibt eine Frist .
Während dieser Frist kann jedermann hingehen und seine Einwände vorbringen . Der ist schon verheiratet , oder die ist mit mir verlobt , oder er hat keine Hoden hiermit wurde früher oft bei Kastratensängern die Ehe verboten .
Das ersetzt die '' Prüfung ''
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astarte
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Anmeldungsdatum: 13.11.2006
Beiträge: 46493

Beitrag(#1460158) Verfasst am: 14.04.2010, 17:32    Titel: Antworten mit Zitat

klauswerner hat folgendes geschrieben:


Und zur Doppelmoral: viele Pfarrer wissen ganz genau was in ihren Gemeinden abgeht und sagen hiner vorgehaltener Hand das das auch ok ist, egal ob homosexuelle Partnerschaft, Onanie oder Sex vor der Ehe.

Ebenso dürften wiederverheiratete Geschiedene (nicht-kirchlich geschieden und standesamtlich verheiratet) keine Kommunion bekommen, das ist nämlich Ehebruch. Der Pfarrer kann das nicht bringen, das sind zT Leute die im Kirchenchor singen, oder sich ehrenamtlich eifrig betätigen, die kriegen auch ihre Kommunion.
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Mobienne
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Beitrag(#1460159) Verfasst am: 14.04.2010, 17:33    Titel: Antworten mit Zitat

Ausbildung in der katholische Kirche: "Vor lauter Angst habe ich den Mund gehalten"
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wuffi
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Beiträge: 1256

Beitrag(#1460163) Verfasst am: 14.04.2010, 17:38    Titel: Antworten mit Zitat

Vor zig Jahren sagte der Pfarrer vor der Zeremonie : Wer dagegen etwas vorzubringen hat , sage es jetzt , oder schweige für immer . Ob es heut noch so ist , weiss ich nicht .
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Rasmus
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Anmeldungsdatum: 20.05.2004
Beiträge: 17559

Beitrag(#1460173) Verfasst am: 14.04.2010, 18:01    Titel: Antworten mit Zitat

wuffi hat folgendes geschrieben:
Vor zig Jahren sagte der Pfarrer vor der Zeremonie : Wer dagegen etwas vorzubringen hat , sage es jetzt , oder schweige für immer . Ob es heut noch so ist , weiss ich nicht .


Ja, ist es. Oder war es bis vor kurzem noch. Ich meine mich zu erinnern, dass selbst bei der standesamtlichen Trauung eine ähnliche Formulierung dabei war...
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klauswerner
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Anmeldungsdatum: 16.12.2009
Beiträge: 715
Wohnort: Nürnberger Land

Beitrag(#1460202) Verfasst am: 14.04.2010, 18:52    Titel: Antworten mit Zitat

Rasmus hat folgendes geschrieben:
klauswerner hat folgendes geschrieben:
Nicht böse sein: aber hier wird sich wirklich viel mit dem Glauben beschäftigt und doch ist soviel Unwissenheit da.


Das heisst konkret?


ich meine damit das hier im Forum wohl mehr Leute sind die sich mit Religion auseinandersetzen als in meinem ganzen (gläubigen) Umfeld Smilie
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HiobHolbach
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Anmeldungsdatum: 28.07.2007
Beiträge: 1714

Beitrag(#1460333) Verfasst am: 14.04.2010, 21:54    Titel: Antworten mit Zitat

Im Namen des Vaters, des Sohnes ...

http://data.lustich.de/bilder/l/1190-kirchenfenster.jpg
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Bibel- und Kirchenkritik: www.reimbibel.de
Kritik an § 217 StGB (Verbot der professionellen Suizidhilfe): www.reimbibel.de/217.htm
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HiobHolbach
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Anmeldungsdatum: 28.07.2007
Beiträge: 1714

Beitrag(#1460355) Verfasst am: 14.04.2010, 22:20    Titel: Antworten mit Zitat

Und weiter geht´s:

„In nur zwei Wochen haben sich 2670 Betroffene bei der Hotline der katholischen Kirche gemeldet.“
...
Wolfgang Niedecken: "Pater griff mir in die Hose“
...
„Dieser Prügel-Pater, der uns damals gequält hat, war ein sadistischer Päderast, ein Schwein.“
...
„Und dabei“, schreibt der BAP-Chef, „tätschelte er einem an den Schenkeln herum und machte sich an der Hose zu schaffen. Und schon war seine Hand in der Hose. Und er ging zur Sache.“
...
(Nachdem sich Niedeckens Vater beschwert hatte) „Der Prügel-Pater musste weg. Allerdings geschah das alles unter der Hand. Die Figur verschwand einfach. Schwamm drüber. Keine Aufklärung. Kein Skandal. Keine Entschuldigung. Nur nicht auffallen.“

Quelle: EXPRESS, Düsseldorf, 14.4.2010, Titelseite und Seite 3

Niedecken (59) war damals 13. Von diesem Pater wurden er und andere Opfer auch geschlagen. N. hat darüber in seiner Autobiographie „Auskunft“ berichtet. Das Konvikt, in dem er lebte, aber nicht zur Schule ging, wurde von Patern des Pallotiner-Ordens geleitet.
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Bibel- und Kirchenkritik: www.reimbibel.de
Kritik an § 217 StGB (Verbot der professionellen Suizidhilfe): www.reimbibel.de/217.htm
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Grymner
Morgenmuffel



Anmeldungsdatum: 21.02.2008
Beiträge: 429
Wohnort: Schleswig-Holstein

Beitrag(#1460665) Verfasst am: 15.04.2010, 14:24    Titel: Antworten mit Zitat

Interessanter Artikel über die lebenslangen Auswirkungen von Kindesmissbrauch:
Zitat:

Gewalt, die in die Gene dringt
Tief dringt sie in die Kinderseele ein und schlägt Wunden, die oft ein ganzes Leben lang nicht mehr heilen: Gewalt, sei sie physischer, verbaler oder sexueller Art. Kindsmissbrauch führt aber nicht nur zu psychischen Traumata, er schreibt sich bis in die Gene der Opfer ein, zeigen neuere Studien.


Zitat:
Mikrokosmos des Missbrauchs

Beide Studien stehen erst am Anfang einer langen Forschung. Ihr Umfang ist zu klein, um schon allgemeingültige Lehren daraus abzuleiten. Doch eines zeigen beide Studien deutlich: Wir müssen noch viel forschen, bis wir das Ausmaß traumatischer Schäden auch nur annähernd erfassen können. Wenn sich frühkindliche Erfahrungen bis in die zellulären Mechanismen des menschlichen Körpers einschreiben, hat das Grauen eine neue Dimension.


www.br-online.de
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“There’s class warfare, all right, but it’s my class, the rich class, that’s making war, and we’re winning”.
Warren Buffet
Published: November 26, 2006/New York Times
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Friede den Hütten! Krieg den Palästen!
Georg Büchner im Frühjahr 1834
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Heike J
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 26284

Beitrag(#1460677) Verfasst am: 15.04.2010, 14:46    Titel: Antworten mit Zitat

Jetzt wird's interessant in Sachen Mixa:

http://www.google.com/hostednews/afp/article/ALeqM5h71sNhMGdJP4xTfOOQTGZX4OCW0Q

Heutiger Stadtpfarrer und Heimleiter wenden sich an die Opfer:
Zitat:

"Wir möchten Ihnen an dieser Stelle versichern, dass wir Ihre Vorwürfe ernst nehmen", heißt es dem Bericht zufolge in dem Schreiben. "Leider haben wir keinen Einfluss darauf, wie Herr Bischof Dr. Mixa mit Ihren Vorwürfen umgeht."
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klauswerner
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Beiträge: 715
Wohnort: Nürnberger Land

Beitrag(#1460701) Verfasst am: 15.04.2010, 15:49    Titel: Antworten mit Zitat

Grymner hat folgendes geschrieben:
Interessanter Artikel über die lebenslangen Auswirkungen von Kindesmissbrauch:
Zitat:

Gewalt, die in die Gene dringt
Tief dringt sie in die Kinderseele ein und schlägt Wunden, die oft ein ganzes Leben lang nicht mehr heilen: Gewalt, sei sie physischer, verbaler oder sexueller Art. Kindsmissbrauch führt aber nicht nur zu psychischen Traumata, er schreibt sich bis in die Gene der Opfer ein, zeigen neuere Studien.


Zitat:
Mikrokosmos des Missbrauchs

Beide Studien stehen erst am Anfang einer langen Forschung. Ihr Umfang ist zu klein, um schon allgemeingültige Lehren daraus abzuleiten. Doch eines zeigen beide Studien deutlich: Wir müssen noch viel forschen, bis wir das Ausmaß traumatischer Schäden auch nur annähernd erfassen können. Wenn sich frühkindliche Erfahrungen bis in die zellulären Mechanismen des menschlichen Körpers einschreiben, hat das Grauen eine neue Dimension.


www.br-online.de


Ohne den Bericht gelesen zu haben würde ich sagen "KANN" nicht "TUT".
Wir haben nach dem Krieg viele, ja nahezu nur traumatisierte Kinder gehabt, die Bombenangriffe, Gewalt, Vertreibung, Verletzung, Verlust eines oder mehrerer Elternteile, ... erlebt hatten.
Nicht immer entsteht daraus automatisch ein Trauma, und nicht jedes Trauma bleibt ein Leben lang.

Wenn ich nach Afrika und die kindlichen Opfer von Gewalt durch Bürgerkriege dort sehe, müssten diese Länder teilweise unregierbar sein vor lauter traumatisierten Opfern.

Wir haben ja heute schon viele Eltern, die vor lauter Nichtwissen was richtig und falsch ist bei der Erziehung, um ja kein Trauma beim Kind hervorzurufen, selber schon wieder traumatisiert sind Smilie

Dieses "Trauma hier und Trauma da" geht mir auf den Keks. "Ich habe ein Trauma weil mein geschiedener Vater so selten besucht hat, weil es so selten Schokolade gab, ..."

Aus der Forschung bei Opfern von Flugzeugkatastrophen weiss man, das mindestes die Hälfte der Überlebenden die Katastrophe unbeschadet und ohne HIlfe selbst verarbeiten kann. Die andere Hälfte braucht psychologische Hilfe. Warum das so ist weis man noch nicht, aber es ist halt so.

Vielleicht sollte man mal erforschen, was einen gegen Traumatisierung stabilisiert. Warum bleiben viele Menschen einfach psychisch Gesund trotz Schicksalsschlägen? Denn alle Schicksalsschläge wird man im Leben nicht vermeiden können.
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Grüßle
klauswerner
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Latina
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Beitrag(#1460706) Verfasst am: 15.04.2010, 15:56    Titel: Antworten mit Zitat

klauswerner hat folgendes geschrieben:
Grymner hat folgendes geschrieben:
Interessanter Artikel über die lebenslangen Auswirkungen von Kindesmissbrauch:
Zitat:

Gewalt, die in die Gene dringt
Tief dringt sie in die Kinderseele ein und schlägt Wunden, die oft ein ganzes Leben lang nicht mehr heilen: Gewalt, sei sie physischer, verbaler oder sexueller Art. Kindsmissbrauch führt aber nicht nur zu psychischen Traumata, er schreibt sich bis in die Gene der Opfer ein, zeigen neuere Studien.


Zitat:
Mikrokosmos des Missbrauchs

Beide Studien stehen erst am Anfang einer langen Forschung. Ihr Umfang ist zu klein, um schon allgemeingültige Lehren daraus abzuleiten. Doch eines zeigen beide Studien deutlich: Wir müssen noch viel forschen, bis wir das Ausmaß traumatischer Schäden auch nur annähernd erfassen können. Wenn sich frühkindliche Erfahrungen bis in die zellulären Mechanismen des menschlichen Körpers einschreiben, hat das Grauen eine neue Dimension.


www.br-online.de


Ohne den Bericht gelesen zu haben würde ich sagen "KANN" nicht "TUT".
Wir haben nach dem Krieg viele, ja nahezu nur traumatisierte Kinder gehabt, die Bombenangriffe, Gewalt, Vertreibung, Verletzung, Verlust eines oder mehrerer Elternteile, ... erlebt hatten.
Nicht immer entsteht daraus automatisch ein Trauma, und nicht jedes Trauma bleibt ein Leben lang.

Wenn ich nach Afrika und die kindlichen Opfer von Gewalt durch Bürgerkriege dort sehe, müssten diese Länder teilweise unregierbar sein vor lauter traumatisierten Opfern.

Wir haben ja heute schon viele Eltern, die vor lauter Nichtwissen was richtig und falsch ist bei der Erziehung, um ja kein Trauma beim Kind hervorzurufen, selber schon wieder traumatisiert sind Smilie

Dieses "Trauma hier und Trauma da" geht mir auf den Keks. "Ich habe ein Trauma weil mein geschiedener Vater so selten besucht hat, weil es so selten Schokolade gab, ..."

Aus der Forschung bei Opfern von Flugzeugkatastrophen weiss man, das mindestes die Hälfte der Überlebenden die Katastrophe unbeschadet und ohne HIlfe selbst verarbeiten kann. Die andere Hälfte braucht psychologische Hilfe. Warum das so ist weis man noch nicht, aber es ist halt so.

Vielleicht sollte man mal erforschen, was einen gegen Traumatisierung stabilisiert. Warum bleiben viele Menschen einfach psychisch Gesund trotz Schicksalsschlägen? Denn alle Schicksalsschläge wird man im Leben nicht vermeiden können.


Ein Schicksalsschlag ist ja wohl was anderes als ein Trauma.
Ich glaube auch, dass ein Trauma eher ausgelöst werden kann, je jünger das Opfer und je persönlicher die Tat (ein sexueller Missbrauch bezieht sich direkt auf eine Person, ein Flugzeugabsturz ist eher ein Unglück das vom Opfer nicht persönlich genommen wird).
Wie unterschiedlich Menschen damit umgehen hängt vermutlich vom Charakter ab, jedenfalls finde ich es unzulässig traumatisierte Menschen ins Lächerliche zu ziehen.

Und was die unregierbaren Länder angeht, so gibt es das ja vorallem in Afrika durchaus, siehe Somalia.
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astarte
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Beitrag(#1460710) Verfasst am: 15.04.2010, 16:04    Titel: Antworten mit Zitat

klauswerner hat folgendes geschrieben:

Ohne den Bericht gelesen zu haben würde ich sagen "KANN" nicht "TUT".
Ich denke es wirkt immer, aber man kann sehr schlecht abschätzen bei wem wie. Denn es gibt ja Millionen, Milliarden von Erfahrungen, die ein Mensch so macht. Aber man könnte schon mal überlegen, wieso es so lange dauert und so schwierig ist, sich von alten Erziehungsprinzipien zB zu lösen.
Da gibt es soviele, die sagen: mal ne Watschn hat mir auch nicht geschadet, die kann ich auch meinem Kind mal geben.
Dann gibt es andere, deren Eltern sind ohne ausgekommen, kommen die vielleicht selber leichter ohne aus? Die brauchen das gar nicht, die haben erlebt, es geht ohne, die anderen nicht.
Dann gibt es Menschen die massivere Gewalt kennenlernten, die wehren sich vllt leichter aktiv, das so zu akzeptieren, sie reflektieren, sie gehen neue Wege, oder sie schaffen es nicht, und wenden wieder Gewalt an?
Schulterzucken

Zitat:
Aus der Forschung bei Opfern von Flugzeugkatastrophen weiss man, das mindestes die Hälfte der Überlebenden die Katastrophe unbeschadet und ohne HIlfe selbst verarbeiten kann. Die andere Hälfte braucht psychologische Hilfe. Warum das so ist weis man noch nicht, aber es ist halt so.
Das muss aber nicht bedeuten, dass es sie nicht beeinflusst. Es bedeutet evtl. nur, dass sie damit anders umgehen können, es sie anders beeinflusst.

Zitat:

Vielleicht sollte man mal erforschen, was einen gegen Traumatisierung stabilisiert. Warum bleiben viele Menschen einfach psychisch Gesund trotz Schicksalsschlägen? Denn alle Schicksalsschläge wird man im Leben nicht vermeiden können.

Das ist genauso wichtig. Aber genauso schwierig.
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Tja
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