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Über die Geschichtlichkeit Jesu
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klauswerner
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Anmeldungsdatum: 16.12.2009
Beiträge: 715
Wohnort: Nürnberger Land

Beitrag(#1462891) Verfasst am: 20.04.2010, 10:11    Titel: Antworten mit Zitat

HiobHolbach hat folgendes geschrieben:


Wer alles glaubt, was bei den Evangelisten und Aposteln steht, hat die Bibel nicht gelesen oder ist Opfer einer Gehirnwäsche geworden. Die meisten Christen in Deutschland haben die Bibel nicht gelesen und sind religiös, d.h. partiell - meist schon als Kind - verblödet worden: Religiotie!


Das mit dem verblödet ist unnötige Häme. Es gibt genügend die sich von der Religion lösen können.
_________________
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klauswerner
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Marcellinus
Outsider



Anmeldungsdatum: 27.05.2009
Beiträge: 7429

Beitrag(#1462898) Verfasst am: 20.04.2010, 10:24    Titel: Antworten mit Zitat

klauswerner hat folgendes geschrieben:
HiobHolbach hat folgendes geschrieben:


Wer alles glaubt, was bei den Evangelisten und Aposteln steht, hat die Bibel nicht gelesen oder ist Opfer einer Gehirnwäsche geworden. Die meisten Christen in Deutschland haben die Bibel nicht gelesen und sind religiös, d.h. partiell - meist schon als Kind - verblödet worden: Religiotie!


Das mit dem verblödet ist unnötige Häme. Es gibt genügend die sich von der Religion lösen können.

Ja, und es gibt viele, für die die Verblödung gar nicht zutrifft, die Mitglieder in Kirchen sind, wie andere in einem Kegelverein, denen die Rituale gefallen, sich gern mit den anderen Menschen treffen, und die auch nicht wesentlich verblödeter sind als wir. MSS nennt sie wenig freundlich Pseudo-Religioten, die sich von Ungläubigen nur dadurch unterschieden, daß sie einen merkwürdigen Dialekt sprächen. Das mag man inkonsequent finden, verblödet ist es nicht.
_________________
"Mangel an historischem Sinn ist der Erbfehler aller Philosophen ... Alles aber ist geworden;
es gibt keine ewigen Tatsachen: sowie es keine absoluten Wahrheiten gibt."

Friedrich Nietzsche
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HiobHolbach
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Anmeldungsdatum: 28.07.2007
Beiträge: 1715

Beitrag(#1462910) Verfasst am: 20.04.2010, 10:54    Titel: Antworten mit Zitat

klauswerner hat folgendes geschrieben:
HiobHolbach hat folgendes geschrieben:


Wer alles glaubt, was bei den Evangelisten und Aposteln steht, hat die Bibel nicht gelesen oder ist Opfer einer Gehirnwäsche geworden. Die meisten Christen in Deutschland haben die Bibel nicht gelesen und sind religiös, d.h. partiell - meist schon als Kind - verblödet worden: Religiotie!


Das mit dem verblödet ist unnötige Häme. Es gibt genügend die sich von der Religion lösen können.


Was heißt können? Wer sich von diesen christlichen Wahnvorstellungen gelöst hat, ist seiner Verblödung entronnen. Wer immer noch diesen ganzen Unsinn glaubt, ist nach wie vor religiös verblödet. Viele sind ja teilweise vom Glauben abgefallen. Die befinden sich irgendwo auf dem Kontinuum "Verblödung - Entblödung".

Mir Häme zu attestieren, ist eine unnütze Unterstellung ad hominem. Und lenkt vom Thema des Threads ab. Ich mache mir - durchaus berechtigte - Sorgen und halte höfliches Herumeiern nach dem, was ich inzwischen über die Bibel und das Christentum weiß, nicht mehr für angebracht.

Mitläufer, Opportunisten usw. hatte ich nicht gemeint. Ich habe doch ganz klar gesagt, wen ich meine: die, die den Evangelisten und Aposteln (prinzipiell) alles glauben, weil man ihnen das so eingetrichtert hat.
_________________
Bibel- und Kirchenkritik: www.reimbibel.de
Kritik an § 217 StGB (Verbot der professionellen Suizidhilfe): www.reimbibel.de/217.htm
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klauswerner
registrierter User



Anmeldungsdatum: 16.12.2009
Beiträge: 715
Wohnort: Nürnberger Land

Beitrag(#1462914) Verfasst am: 20.04.2010, 11:06    Titel: Antworten mit Zitat

HiobHolbach hat folgendes geschrieben:
Was heißt können? Wer sich von diesen christlichen Wahnvorstellungen gelöst hat, ist seiner Verblödung entronnen. Wer immer noch diesen ganzen Unsinn glaubt, ist nach wie vor religiös verblödet. Viele sind ja teilweise vom Glauben abgefallen. Die befinden sich irgendwo auf dem Kontinuum "Verblödung - Entblödung".

Mir Häme zu attestieren, ist eine unnütze Unterstellung ad hominem. Und lenkt vom Thema des Threads ab. Ich mache mir - durchaus berechtigte - Sorgen und halte höfliches Herumeiern nach dem, was ich inzwischen über die Bibel und das Christentum weiß, nicht mehr für angebracht.

Mitläufer, Opportunisten usw. hatte ich nicht gemeint. Ich habe doch ganz klar gesagt, wen ich meine: die, die den Evangelisten und Aposteln (prinzipiell) alles glauben, weil man ihnen das so eingetrichtert hat.


Was soll denn bitte eine religiöse Verbödung sein? Definiert die sich irgendwie am IQ?
Jeder hat eine gewisse Intelligenz, aber nicht immer die gleiche Erkenntnis.
Jemand der eine andere Erkentnisstufe hat für verblödet zu erklären ist Häme. Punkt.

Diskutiere mit diesen Menschen, kläre sie auf, bring Ihnen Fakten zur Erweiterung ihrer Erkenntnis, aber erkläre sie nicht für verblödet.


Ich schätze deine Beiträge sehr, aber vor was machst dir für Sorgen? Ich empfinde die kath. Kirche auch unmöglich, und ich glaube nicht das sich dort viel ändern wird, aber das ist das Problem der kath. Gläubigen. Die müssen halt lernen mit den Fakten zu leben oder selber etwas für sich ändern.
Sorgen? Entwickelt sich doch im Moment ganz gut alles. Die Richtung passt.

Wenn du unhöflich sein willst, tu es doch ausserhalb des Forums, ist hier im Forum nicht nötig. Vorallem wenn die hier im Forum unhöflich über Leute ausserhalb des Forums sprichst, nennt man das Häme. Punkt.
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Grüßle
klauswerner


Zuletzt bearbeitet von klauswerner am 20.04.2010, 11:41, insgesamt einmal bearbeitet
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HiobHolbach
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Anmeldungsdatum: 28.07.2007
Beiträge: 1715

Beitrag(#1462925) Verfasst am: 20.04.2010, 11:32    Titel: Antworten mit Zitat

Ich hatte nicht geschrieben, dass Christen (im engeren Sinn des Wortes) verblödet sind, sondern dass sie partiell verblödet sind. Ich hatte auch nicht geschrieben, dass sie Idioten seien, sondern von Religiotie gesprochen. Und die geht anscheinend ein wenig mit weniger Schulbildung und etwas weniger Intelligenz einher, aber das fände ich nicht so spannend, falls es so sein sollte.

Das Erstaunliche ist ja gerade, dass hochintelligente Leute wie Bischof Overbeck in einem umschriebenen Bereich so dummes Zeug reden. Natürlich halte ich Christen nicht für insgesamt blöde. Und was hier stehen bleiben darf, entscheidet nicht klauswerner, sondern das tun die Mods.
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klauswerner
registrierter User



Anmeldungsdatum: 16.12.2009
Beiträge: 715
Wohnort: Nürnberger Land

Beitrag(#1462930) Verfasst am: 20.04.2010, 11:40    Titel: Antworten mit Zitat

HiobHolbach hat folgendes geschrieben:
Ich hatte nicht geschrieben, dass Christen (im engeren Sinn des Wortes) verblödet sind, sondern dass sie partiell verblödet sind. Ich hatte auch nicht geschrieben, dass sie Idioten seien, sondern von Religiotie gesprochen. Und die geht anscheinend ein wenig mit weniger Schulbildung und etwas weniger Intelligenz einher, aber das fände ich nicht so spannend, falls es so sein sollte.

Das Erstaunliche ist ja gerade, dass hochintelligente Leute wie Bischof Overbeck in einem umschriebenen Bereich so dummes Zeug reden. Natürlich halte ich Christen nicht für insgesamt blöde. Und was hier stehen bleiben darf, entscheidet nicht klauswerner, sondern das tun die Mods.


Hab ich dir was weggestrichen? Die Mods dazu aufgerufen was zu löschen?
Ach ja, dann werde ich es wohl akzeptieren müssen, das ich bis zu meinem 14ten Lebensjahr, andere wohl noch länger, trotz Gymi "weniger Schulbildung und etwas weniger Intelligenz" hatte. Bin froh, das sich das aber danach geändert hatte, Verlegen .

PS. Ende der persönlichen Auseinandersetzung, und nochmals: ich schätze deine Beiträge und vorallem deine Recherchen sehr.
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Grüßle
klauswerner
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Telliamed
registrierter User



Anmeldungsdatum: 05.03.2007
Beiträge: 5125
Wohnort: Wanderer zwischen den Welten

Beitrag(#1462941) Verfasst am: 20.04.2010, 12:12    Titel: Antworten mit Zitat

@HiobHolbach

Deine Wortwahl wird auch dann nicht viel besser, wenn Du nur den religiösen Bereich herauslöst und die Leute dann "partiell verblödet" sein lässt. Das haben all die vielen klugen und engagierten Menschen nicht verdient, sich auch nur für einen Teilbereich ihrer Weltsicht so etwas ins Stammbuch schreiben zu lassen. Vielleicht liegt es daran, dass für Dich gegenwärtige Auseinandersetzungen mit durchweg zu kritisierenden Ansichten und Erscheinungen in der Kirche so sehr im Vordergrund stehen, dass Du Dich in der Wortwahl vergreifst.

In den gegenwärtigen Auseinandersetzungen um soziale Gerechtigkeit, Krieg und Frieden, Erhaltung der Umwelt erscheinen mir religiöse Ansichten und Bekenntnisse nachgeordnet. Mir ist da ein sozial engagierter Pfarrer Friedrich Schorlemmer (den ich auch nicht im Traum als "partiell verblödet" bezeichnen würde) lieber als ein weitgehend religionsfreier Befürworter der Ausgrenzung von Armen durch unsoziale Gesetze (wie wahrscheinlich G. Schröder, zumindest nach einigen seiner Äußerungen).

Bis zur ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts war die überwiegende Mehrzahl aller großen Denker und Kulturschaffenden religiös, und selbst weitgehende "Ineins-Setzungen" von Welt und Natur-All (etwa bei J. W. Goethe) waren noch in der Sprache einer von religiösen oder, wie hier diskutiert wird, spirituellen Weltsicht erfüllten Zeit verfasst. Oder die vielen Naturwissenschaftler, die die materiellen Zusammenhänge in der Natur erforschen und von denen die einigen religiös blieben, die anderen Skeptiker, Agnostiker oder Atheisten blieben oder wurden - was soll ich mir anmaßen, die auch nur für "partiell verblödet" zu erklären.
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Rabert
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Anmeldungsdatum: 31.03.2010
Beiträge: 977
Wohnort: im Zug

Beitrag(#1462947) Verfasst am: 20.04.2010, 12:25    Titel: Antworten mit Zitat

Telliamed hat folgendes geschrieben:
Bis zur ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts war die überwiegende Mehrzahl aller großen Denker und Kulturschaffenden religiös, und selbst weitgehende "Ineins-Setzungen" von Welt und Natur-All (etwa bei J. W. Goethe) waren noch in der Sprache einer von religiösen oder, wie hier diskutiert wird, spirituellen Weltsicht erfüllten Zeit verfasst.

Das ist in etwa so relevant wie die richtige Behauptung, dass bis zum Ende des 19. Jahrhunderts fasst alle Menschen Fussgänger oder Reiter waren.

Religionskritik und Abwendung von Religion ist eine unmittelbare Folge von Bildung. Bildung war bis Mitte des 19. Jahrhunderts eine Sache für wenige Privilegierte, und die Bildung die es gab, wurde im wesentlichen von kirchlichen Organisationen oder deren Anhänger betrieben.

Erst mit dem Aufkommen von Bildung als Gemeingut konnte die Befreiung der Menschen von Religion beginnen.

Rabert
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Auch der längste Weg beginnt mit dem ersten Schritt.
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HiobHolbach
registrierter User



Anmeldungsdatum: 28.07.2007
Beiträge: 1715

Beitrag(#1462950) Verfasst am: 20.04.2010, 12:37    Titel: Antworten mit Zitat

klauswerner hat folgendes geschrieben:

Wenn du unhöflich sein willst, tu es doch ausserhalb des Forums, ist hier im Forum nicht nötig. Vorallem wenn die hier im Forum unhöflich über Leute ausserhalb des Forums sprichst, nennt man das Häme. Punkt.


Im Konflikt Höflichkeit vs. Deutlichkeit bist du für Höflichkeit, ich - in diesem Forum - für Deutlichkeit. Du forderst mich auf, Formulierungen wie partielle Verblödung und Religiotie hier nicht zu verwenden. Das kannst du natürlich machen. Ich werde dieser Aufforderung aber nicht folgen.

Zur Meinungsfreiheit in diesem Forum gehört meiner Meinung nach unbedingt die Freiheit, religiösen Wahnsinn auch religiösen Wahnsinn nennen zu dürfen, auch wenn Christen das verärgern könnte.

Häme impliziert Schadenfreude. Über den partiellen, unterschiedlich stark ausgeprägten religionsspezifischen "Dachschaden" von Christen freue ich mich nicht.

Ein anderes Beispiel für eine umschriebene Einschränkung der Kognition bei ansonsten intelligenten Menschen ist das Folgende (passend zum Thema des Threads):

Vor ein paar Tagen habe ich eine Theologie-Professorin gefragt, was sie von der Behauptung von Prof. Lüdemann halte, die meisten Worte Jesu seien diesem nachträglich in den Mund gelegt worden.
Antwort: das hätte nicht nur Lüdemann gesagt, sondern schon verschiedene vor ihm. Wenn man das mal genau auszählen würde, käme man nur auf etwa zehn echte Jesusworte. Aber das mache nichts. (In ihrem Vortrag hatte sie versucht darzulegen, dass Glaube vernünftig sei. Glaube sei das Tor zur Vernunft usw., Glaube gehöre zur Vernunft, sie drehte sich schwurbelnd ständig im Kreise und konnte mir auf Nachfrage nicht ein einziges Argument dafür sagen, warum Glaube vernünftig sei.)

Nochmal: je weiter sich jemand z.B. vom Katechismus entfernt, desto weniger trifft der Begriff der partiellen Verblödung, weil er ja auf einem Kontinuum den Extrembereich meint. Soweit jemand aber immer noch an einen lieben, verborgenen Gott glaubt, der seinen Sohn hat zu Tode martern lassen, um sich mit uns zu versöhnen oder um uns seine Liebe zu zeigen, halte ich das für blöde.
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Alchemist
registrierter User



Anmeldungsdatum: 03.08.2004
Beiträge: 27897
Wohnort: Hamburg

Beitrag(#1462954) Verfasst am: 20.04.2010, 12:49    Titel: Antworten mit Zitat

HiobHolbach hat folgendes geschrieben:
[...]
Nochmal: je weiter sich jemand z.B. vom Katechismus entfernt, desto weniger trifft der Begriff der partiellen Verblödung, weil er ja auf einem Kontinuum den Extrembereich meint. Soweit jemand aber immer noch an einen lieben, verborgenen Gott glaubt, der seinen Sohn hat zu Tode martern lassen, um sich mit uns zu versöhnen oder um uns seine Liebe zu zeigen, halte ich das für blöde.


Ich neige dazu dir zuzustimmen. Mir gefällt es nicht, dass Leute allen möglichen Blödsinn vertreten, aber das kann ich natürlich nicht ändern. Was mich stört ist, dass manch ein Blödsinn eine andere Wertung gewinnen soll, nur weil manche ihrem Blödsinn das Label "ReligioN" verpassen.
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fwo
Caterpillar D9



Anmeldungsdatum: 05.02.2008
Beiträge: 26511
Wohnort: im Speckgürtel

Beitrag(#1462956) Verfasst am: 20.04.2010, 12:59    Titel: Antworten mit Zitat

Rabert hat folgendes geschrieben:
....
Erst mit dem Aufkommen von Bildung als Gemeingut konnte die Befreiung der Menschen von Religion beginnen.

Rabert

Das ist tendenziell natürlich richtig, aber zielt viel zu kurz. Bevor die Bildung wirksam werden kann, muss die institutionelle Macht der Kirche gebrochen werden, damit ein Leben außerhalb dieser Institution überhaupt theoretisch möglich wird. Aber auch dass man Apostaten am Leben lässt, reicht nicht wirklich, die gesellschaftliche Macht der Tradition ist dann noch vorhanden (tritt mal in Bayern auf dem Land als Geschäftsmann aus der Kirche aus), und dann gibt es noch eine psychische Abhängigkeit, die ich schon mal beim Thema "religiöse Gefühle zusammengefasst habe:
fwo hat folgendes geschrieben:
Weichbold geht zwar an einer Stelle auf die "emotionale Einbettung" religiöser Inhalte ein, und erklärt an einer anderen Stelle den Agriff auf die Religion zur Bedrohung des Selbstwertgefühls, doch dürfte das kaum hinreichen, die Ausbrüche "religiöser Gefühle" in dieser Intensität zu erklären, die wir regelmäßig im Fernsehen - und wenn wir Pech haben sogar vor der Haustür - beobachten können.

Als Beispiel mag der sudanesischen Mob dienen, der den Tod einer Lehrerin fordert, die zugelassen hat, dass ihre Schüler einen Teddy Mohammed nannten. Auch wenn dieser Aufruhr teilweise künstlich verstärkt war, er wäre nicht erzeugbar ohne Gefühle einer ganz anderen Qualität, als Weichbold sie hier beschreibt. Die Verletzung der Selbstwertgefühle könnte man mit guten Willen noch für die beteiligten Männer gelten lassen, aber in dieser Region sind Frauen dazu erzogen, auf der Straße so etwas wie Selbstwertgefühle nicht zu besitzen. An den Ausschreitungen waren sie jedoch meiner Erinnerung nach in ähnlichem Maße beteiligt wie die Männer. Um einen derartigen Aufruhr zu erzeugen, bedarf es existenzieller Ängste, die dann in eine entsprechende Wut kanalisiert werden können.

Meine persönliche Vermutung ist, dass hier kleinkindliche Gefühle des Verlassenwerdens hervorgerufen werden, dass heißt, dass echte Angst im Spiel ist. Bei einer gelungenen religösen Sozialisation ersetzt Gott die Position des kleinkindlichen Vaters. Den in Frage zu stellen, ist ein existenzielles Risiko, zudem der Übeliefernde, der reale Vater damit gleichzeitig angegriffen wird. Derartige Mechanismen, die nur eine stark angstbesetzte Lösung von der Tradition ermöglichen, erhöhen außerdem die Sicherheit der vertikalen Tradition, das heißt sie werden in der Evolution der Religionen bevorteilt. (Da es sich hier um eine Vermutung meinerseits handelt, kann ich nicht auf eine "Autorität" verweisen, die das auch so sieht - ich weiß auch nicht, ob es die gibt. Auf der anderen Seite ist für mich das Missverhältnis der von Weichboldt beschriebenen Zusammenhänge zu den beobachtbaren Reaktionen offensichtlich.)

Das heißt nicht, dass ich diesen Gefühlen einen besonderen Wert zusprechen will, das heiß auch nicht, dass ich sie für etwas "natürliches" und damit schützenswertes halte. Das heißt nur, dass beim Gläubigen eine starke subjektive Abhängigkeit existiert, aus der er sich nicht ohne Erschütterungen lösen kann. Das heißt außerdem, dass hier von der Kirche aus eine psychische Konstante auf der Mitgliederseite existiert, die man instrumentalisieren kann, was Kirchen im Interesse der eigenen Existenz auch tun.....

Bildung + Entscheidung ist nicht hinreichend für eine Trennung vom kindlich implantierten Gott. Es gehört auch das Glück einer fehlerhaften, bzw. nicht besonders gründlichen Implantierung dazu. So habe ich zwar keine Schwierigkeiten mit der Vokabel Religiotie, aber man sollte die doch so verstehen, dass nicht einfach ein persönlicher Verdienst oder eine Folge der Intelligenz oder Bildung ist, wenn man da rauskommt.

fwo
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Ich glaube an die Existenz der Welt in der ich lebe.

The skills you use to produce the right answer are exactly the same skills you use to evaluate the answer. Isso.

Es gibt keinen Gott. Also: Jesus war nur ein Bankert und alle Propheten hatten einfach einen an der Waffel (wenn es sie überhaupt gab).
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Rabert
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Anmeldungsdatum: 31.03.2010
Beiträge: 977
Wohnort: im Zug

Beitrag(#1462966) Verfasst am: 20.04.2010, 13:13    Titel: Antworten mit Zitat

fwo hat folgendes geschrieben:
Rabert hat folgendes geschrieben:
....
Erst mit dem Aufkommen von Bildung als Gemeingut konnte die Befreiung der Menschen von Religion beginnen.

Rabert

Das ist tendenziell natürlich richtig, aber zielt viel zu kurz. Bevor die Bildung wirksam werden kann, muss die institutionelle Macht der Kirche gebrochen werden, damit ein Leben außerhalb dieser Institution überhaupt theoretisch möglich wird. Aber auch dass man Apostaten am Leben lässt, reicht nicht wirklich, die gesellschaftliche Macht der Tradition ist dann noch vorhanden (tritt mal in Bayern auf dem Land als Geschäftsmann aus der Kirche aus), und dann gibt es noch eine psychische Abhängigkeit, die ich schon mal beim Thema "religiöse Gefühle zusammengefasst habe:

...

Bildung + Entscheidung ist nicht hinreichend für eine Trennung vom kindlich implantierten Gott. Es gehört auch das Glück einer fehlerhaften, bzw. nicht besonders gründlichen Implantierung dazu. So habe ich zwar keine Schwierigkeiten mit der Vokabel Religiotie, aber man sollte die doch so verstehen, dass nicht einfach ein persönlicher Verdienst oder eine Folge der Intelligenz oder Bildung ist, wenn man da rauskommt.

Ich hatte etwas mehr als nur den von dir zitierten Satz geschrieben, womit ich versuchte in die von dir angedeutete Richtung zu weisen. Und das Zitat endete mit dem Wort beginnen.

Das verbreitete Aufkommen von Bildung ist ursächlich für den Beginn von Kritikfähigkeit in Sachen Religion in der Gesellschaft. Die Forderung nach religionsspezifischer Neutralität in Bildung und Erziehung konnte erst aufkommen, als durch Bildung die Befähigung für das Bewusstsein des Mangels eben daran erzeugt worden ist.

Andererseits ist es auch richtig, dass erst die konsequente Umsetzung dieser Forderungen eine wirkliche Befreiung der Gesellschaft aus den Klauen der Religionen möglich macht(e).

Rabert
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HiobHolbach
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Anmeldungsdatum: 28.07.2007
Beiträge: 1715

Beitrag(#1462971) Verfasst am: 20.04.2010, 13:21    Titel: Antworten mit Zitat

Telliamed hat folgendes geschrieben:
@HiobHolbach
Vielleicht liegt es daran, dass für Dich gegenwärtige Auseinandersetzungen mit durchweg zu kritisierenden Ansichten und Erscheinungen in der Kirche so sehr im Vordergrund stehen, dass Du Dich in der Wortwahl vergreifst.


Diese - nicht zutreffende - Vermutung ad hominem halte ich für arrogant. Böse

Die folgenden Reimbibelverse habe ich lange vor den aktuellen Aufgeregtheiten geschrieben:

Der Kölner Dom ist groß und gothisch,
der Knochenkult ist religiotisch.

Schwachsinn soll man Schwachsinn nennen,
wenn zur Kirch die Schafe rennen.

Das Christentum ist ohne Frage
der größte Blödsinn unsrer Tage.

Auch mir sind manche Christen angesichts des Elends auf der Welt lieber als manche Atheisten.
Unser Streit geht um eine Frage des Stils bei religionskritischen Äußerungen.
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Telliamed
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Anmeldungsdatum: 05.03.2007
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Wohnort: Wanderer zwischen den Welten

Beitrag(#1462976) Verfasst am: 20.04.2010, 13:33    Titel: Antworten mit Zitat

@HiobHolbach
Zitat:
...
Unser Streit geht um eine Frage des Stils bei religionskritischen Äußerungen.


Dann mag die Neubildung "religiotisch" deshalb besser ankommen, weil von vornherein klar ist, dass es sich in einem bestimmten abgegrenzten Kontext um die Auseinandersetzung nur mit den religiösen Ansichten handelt.

"Partiell verblödet" zielt aber, ob Du es willst oder nicht, bereits auf den jeweiligen Menschen selbst, und das wäre nicht nur eine Frage des Stils.
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Telliamed
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Anmeldungsdatum: 05.03.2007
Beiträge: 5125
Wohnort: Wanderer zwischen den Welten

Beitrag(#1462978) Verfasst am: 20.04.2010, 13:39    Titel: Antworten mit Zitat

und wenn ich "gegenwärtige Auseinandersetzungen" schreibe, dann schwebt vor mir die Zeit: zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts/Beginn des 21. Jahrhunderts (und nicht nur die Auseinandersetzungen etwa der letzten Monate)

Wenn ich hier etwas aus dem 18. Jahrhundert bringe, in dem Paul Thierry d'Holbach seine Eugenie ganz behutsam von dem christlichen Irrglauben abbringen will, dann will ich nur zum Ausdruck bringen, dass die damaligen Menschen nicht "blöder" waren als unsere religiösen Zeitgenossen, weil ihnen weniger Bildung und Erkenntnisse über die Welt zur Verfügung standen. Für mich ist das alles ein großes Zeitalter.
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