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Zoff registrierter User
Anmeldungsdatum: 24.08.2006 Beiträge: 21668
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(#1463645) Verfasst am: 21.04.2010, 22:35 Titel: |
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vrolijke hat folgendes geschrieben: | Heute noch, habe ich mir überlegt, wie man das formulieren sollte, wenn man die "tief-zwischen-den-Knieen-hängende-Hosen" verbieten möchte.
Das trägt meiner Meinung nach auch kein Mensch "echt" freiwillig.
Dahinter steckt so ein Gruppenzwang. Diese Leute sollte man dringend schützen. |
Nein, die Kids finden das "cool". Und die, die das nicht finden, lassen es sein, weil sie es für bescheuert halten. Es gibt keinen Grund, junge Menschen vor schlecht geschnittenen Hosen schützen zu müssen.
Die soziale Ächtung in der Gesellschaft steht da doch wohl kaum zur Debatte, im Falle der Muslima in islamischen Ländern allerdings schon. Und hier finde ich es ausgesprochen daneben, derartige Zwänge verteidigen zu wollen, indem man was vom "Selbstbestimmungsrecht der Frau" faselt, womit ich jetzt nicht Dich meine.
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beachbernie male Person of Age and without Color
Anmeldungsdatum: 16.04.2006 Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii
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(#1463653) Verfasst am: 21.04.2010, 22:48 Titel: |
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Zoff hat folgendes geschrieben: | beachbernie hat folgendes geschrieben: | Zoff hat folgendes geschrieben: | beachbernie hat folgendes geschrieben: | Der Rubikon wird erst da ueberschritten, wo im konkreten Fall direkter Zwang ausgeuebt wird und nicht bloss "sozialer Druck". Dann erst ist ein Eingreifen vonnoeten. |
Und dieser Punkt ist bei Muslimas nicht erreicht, oder wie ist das zu verstehen?
Die haben sich ihre Religion alle freiwillig gewählt und können sich jederzeit von ihr abwenden, oder wie? |
Es kommt auf den konkreten Fall an! Bei manchen Muslima ist das so, wie Du das andeutest und da hat man deren Selbstbestimmungsrecht zu verteidigen und bei anderen Muslima ist das nicht so und da hat man sich rauszuhalten. |
Dir ist aber schon klar, dass der Titel dieses Strangs "Kopftuchpflicht in islamischen Ländern" lautet. |
Gegen diese "Kopftuchpflicht" habe ich bereits sehr eindeutig Stellung bezogen.
Zoff hat folgendes geschrieben: | Um irgendwelche übersättigten Wessies, die auf der Suche nach sich selbst ein wenig zu arg abgeglitten sind, geht es hier nicht. |
Es wurde der "soziale Druck" thematisiert, der oft anstatt direktem Zwang hinter dem Kopftuch steht und solch ein "sozialer Druck" ist keine islamische Spezialitaet, sondern das findet man auch in unseren aufgekaerten" Gesellschaften zuhauf.
Zoff hat folgendes geschrieben: | Wie stellst Du Dir denn die Durchsetzung des Menschenrechtes auf Religionsfreiheit in den islamischen Staaten nun genau vor? |
Das muss letztendlich aus diesen Gesellschaften selber kommen. Das kann man von aussen bestenfalls unterstuetzen, "Zwangsaufklaerung" von aussen ist jedenfalls zum Scheitern verurteilt. Wenn ich mich z.B. gegen die extreme "Kleiderordnung" in Saudi-Arabien ausspreche, dann bedeutet das nicht, dass ich dafuer plaediere die Bundeswehr in Marsch zu setzen um diese "Kleiderordnung" abzuschaffen. Ich setze mich allerdings schon dafuer ein, dass saudische Personen und Organisationen, die in diesem Sinne emanzipatorisch taetig sind, von unserer Gesellschaft in angemessener Weise unterstuetzt werden, z.B. sollte es selbstverstaendlich sein, dass Frauenrechtsaktivistinnen, die in Saudi-Arabien verfolgt werden, in unseren Laendern problemlos Asyl gewaehrt bekommen um von hier aus weiter aktiv sein zu koennen, wenn ihnen das in ihrem Land wegen Verfolgung nicht mehr moeglich ist. Das sind wir unseren Werten schuldig.
Mal ein Beispiel fuer solch eine mutige Frau: Vor ein paar Monaten berichtete BBC-world ueber eine saudische Geschaeftsfrau, die demonstrativ mit ihrem eigenen Auto herumfuhr und Videoaufnahmen von diesem "Verbrechen" auf Youtube veroeffentlichte. Die riskiert mit sowas 'ne ganze Menge. Solche Menschen sind es, die eine Gesellschaft veraendern und die sollte man unterstuetzen, wo es nur geht. Weil nur die sind in der Lage eine Gesellschaft nachhaltig zu veraendern, wir koennen ihnen dies nicht abnehmen, wir koennen sie maximal dabei unterstuetzen, indem wir z.B. Oeffentlichkeit herstellen, wenn man versucht sie mundtot zu machen und ihnen notfalls auch konkret hilft um sie dem Zugriff ihrer eventuellen Verfolger zu entziehen.
_________________ Defund the gender police!!
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Standpunkt registrierter User
Anmeldungsdatum: 22.12.2009 Beiträge: 195
Wohnort: Chattischer Bibelgürtel
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(#1463655) Verfasst am: 21.04.2010, 22:51 Titel: Re: Kopftuchpflicht in islamischen Ländern |
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[quote="E.M." postid=1462866]
Oder seht ihr die Kopftuchpflicht nur als ein Symbol für die Verletzungen der Menschenrechte von Frauen in islamischen Ländern?
/quote]
Wo die Kopftuchpflicht besteht, ist die Scharia nicht weit. Nun ist die Scharia erfreulicherweise kein monolithischer Rechtsblock, sondern wird - wie der Koran auch - recht verschieden interpretiert und exekutiert.
Die Schariaexekutoren peinigen aber nicht nur Frauen, sondern auch Männer und haben so gut wie nichts mit den Menschenrechten am Hut. Das wird auch dadurch deutlich, dass Staaten mit islamischer Mehrheit die Kairoer Erklärung der Menschenrechte ausgerufen haben, die - im Gegensatz zu der Erklärung der UNO - alle Rechte unter den Schariavorbehalt stellt.
Ich finde es widerlich, wenn Frauen in uniformähnliche Gebilde gezwungen werden, die teilweise nur ein Auge freilassen (z.B. im Mzab in Algerien), nur weil gewisse Männer ihre Sexualität nicht im Griff haben.
Wenn eine Frau hier in der BRD mit Überzeugung dieses dämliche Stück Kopftuchstoff mit sich herumschleppt, dann erlaube ich mir dien Vermutung, dass sie den Koran, Sunna und Hadithe über das GG und die UNO-Menschenrechte stellt.
Der Sympathiewert für diese Mitbürgerinnen liegt auf meiner Skala gleichauf mit kahlgeschorenen Männern, die mit Lonsdaletextilien und Springerstiefeln ihre Überzeugungen zur Schau stellen.
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Evilbert auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.09.2003 Beiträge: 42408
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(#1463658) Verfasst am: 21.04.2010, 23:00 Titel: Re: Kopftuchpflicht in islamischen Ländern |
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Standpunkt hat folgendes geschrieben: | E.M. hat folgendes geschrieben: |
Oder seht ihr die Kopftuchpflicht nur als ein Symbol für die Verletzungen der Menschenrechte von Frauen in islamischen Ländern?
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Wo die Kopftuchpflicht besteht, ist die Scharia nicht weit. Nun ist die Scharia erfreulicherweise kein monolithischer Rechtsblock, sondern wird - wie der Koran auch - recht verschieden interpretiert und exekutiert.
Die Schariaexekutoren peinigen aber nicht nur Frauen, sondern auch Männer und haben so gut wie nichts mit den Menschenrechten am Hut. Das wird auch dadurch deutlich, dass Staaten mit islamischer Mehrheit die Kairoer Erklärung der Menschenrechte ausgerufen haben, die - im Gegensatz zu der Erklärung der UNO - alle Rechte unter den Schariavorbehalt stellt.
Ich finde es widerlich, wenn Frauen in uniformähnliche Gebilde gezwungen werden, die teilweise nur ein Auge freilassen (z.B. im Mzab in Algerien), nur weil gewisse Männer ihre Sexualität nicht im Griff haben.
Wenn eine Frau hier in der BRD mit Überzeugung dieses dämliche Stück Kopftuchstoff mit sich herumschleppt, dann erlaube ich mir dien Vermutung, dass sie den Koran, Sunna und Hadithe über das GG und die UNO-Menschenrechte stellt.
Der Sympathiewert für diese Mitbürgerinnen liegt auf meiner Skala gleichauf mit kahlgeschorenen Männern, die mit Lonsdaletextilien und Springerstiefeln ihre Überzeugungen zur Schau stellen. |
Das sind drei verschiedene paar Stiefel. Was die gesetzliche Kopftuchpflicht in islamischen Ländern angeht stimme ich voll zu.
Und ich finde es auch natürlich auch nicht besonders prall, wenn ich hier lokal auf Kopftuch- oder SpringerstiefelrägerInnen stoße; besonders wenn das Nachts und im Rudel passiert.
Dennoch würde ich da noch einen gewissen (allerdings erheblichen) Unterschied sehen - eben weil ersteres direkt vom Staate ausgeht und zweites und drittes halt "nur " gesellschaftliche Erscheinungen sind.
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Standpunkt registrierter User
Anmeldungsdatum: 22.12.2009 Beiträge: 195
Wohnort: Chattischer Bibelgürtel
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(#1463662) Verfasst am: 21.04.2010, 23:07 Titel: Re: Kopftuchpflicht in islamischen Ländern |
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Noseman hat folgendes geschrieben: | Standpunkt hat folgendes geschrieben: | E.M. hat folgendes geschrieben: |
Oder seht ihr die Kopftuchpflicht nur als ein Symbol für die Verletzungen der Menschenrechte von Frauen in islamischen Ländern?
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Wo die Kopftuchpflicht besteht, ist die Scharia nicht weit. Nun ist die Scharia erfreulicherweise kein monolithischer Rechtsblock, sondern wird - wie der Koran auch - recht verschieden interpretiert und exekutiert.
Die Schariaexekutoren peinigen aber nicht nur Frauen, sondern auch Männer und haben so gut wie nichts mit den Menschenrechten am Hut. Das wird auch dadurch deutlich, dass Staaten mit islamischer Mehrheit die Kairoer Erklärung der Menschenrechte ausgerufen haben, die - im Gegensatz zu der Erklärung der UNO - alle Rechte unter den Schariavorbehalt stellt.
Ich finde es widerlich, wenn Frauen in uniformähnliche Gebilde gezwungen werden, die teilweise nur ein Auge freilassen (z.B. im Mzab in Algerien), nur weil gewisse Männer ihre Sexualität nicht im Griff haben.
Wenn eine Frau hier in der BRD mit Überzeugung dieses dämliche Stück Kopftuchstoff mit sich herumschleppt, dann erlaube ich mir dien Vermutung, dass sie den Koran, Sunna und Hadithe über das GG und die UNO-Menschenrechte stellt.
Der Sympathiewert für diese Mitbürgerinnen liegt auf meiner Skala gleichauf mit kahlgeschorenen Männern, die mit Lonsdaletextilien und Springerstiefeln ihre Überzeugungen zur Schau stellen. |
Das sind drei verschiedene paar Stiefel. Was die gesetzliche Kopftuchpflicht in islamischen Ländern angeht stimme ich voll zu.
Und ich finde es auch natürlich auch nicht besonders prall, wenn ich hier lokal auf Kopftuch- oder SpringerstiefelrägerInnen stoße; besonders wenn das Nachts und im Rudel passiert.
Dennoch würde ich da noch einen gewissen (allerdings erheblichen) Unterschied sehen - eben weil ersteres direkt vom Staate ausgeht und zweites und drittes halt "nur " gesellschaftliche Erscheinungen sind. |
Korrekt, aber ich bin über das Wachstum bei Gruppe 2 und 3 mindestens "not amused".
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beachbernie male Person of Age and without Color
Anmeldungsdatum: 16.04.2006 Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii
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(#1463665) Verfasst am: 21.04.2010, 23:21 Titel: Re: Kopftuchpflicht in islamischen Ländern |
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Standpunkt hat folgendes geschrieben: |
....Wenn eine Frau hier in der BRD mit Überzeugung dieses dämliche Stück Kopftuchstoff mit sich herumschleppt, dann erlaube ich mir dien Vermutung, dass sie den Koran, Sunna und Hadithe über das GG und die UNO-Menschenrechte stellt.... |
Dann interpretierst Du genauso weit uebertrieben, wie damals jener unglueckselige Iman, der Frauen "oben ohne" mit rohem Fleisch verglich, um das die Katzen rumschleichen.
Sowohl Du als auch jener Iman sollten sich daran gewoehnen, Menschen zu akzeptieren, die nicht nach Eurer Pfeife tanzen und ihnen nicht allen moeglichen Unsinn zu unterstellen. Wenn Euch nicht passt, wie sich jemand anzieht, dann schaut bitte woanders hin, hoert aber bitte auf diese Leute mit boeswilligen Unterstellungen zu diffamieren.
_________________ Defund the gender police!!
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Ilmor auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 13.12.2008 Beiträge: 7151
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(#1463687) Verfasst am: 22.04.2010, 00:04 Titel: |
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tridi hat folgendes geschrieben: | Ilmor hat folgendes geschrieben: |
Interessant finde ich übrigens, mit welcher Begrüdung eine Verfassungsklage zur Ungleichbehandlung in diesem Punkt abgelehnt wurde. Könnte mir vielleicht einer erklären, wie diese Begrüdung gemeint war? Ich als Laie konnte jedenfalls nichts herauslesen, was in meinen Augen eine Ungleichbehandlung in diesem Falle rechtfertigen würde. |
folgt man deinem link, so sieht man, dass die verfassungsbeschwerde gar nicht erst zur entscheidung angenommen wurde, mangels aussicht auf erfolg. bezueglich der gleichberechtigung wird gesagt, dass diese auf das sexualstrafrecht gar nicht anwendbar sei, dazu wird dann auf ein aelteres urteil (BVerfGE 6, 389) verwiesen aus den 50er jahren.
dieses alte urteil scheint mir ganz interessant zu lesen... damals dachte man noch anders zB ueber homosexualitaet...
[...]
soweit nur der versuch, dir die logik des gerichtes nahezubringen. ich will mich dieser entscheidung aus der 50er jahren nun nicht anschliessen oder sie verteidigen. |
Würdest du mit mir in dem Punkt übereinstimmen, dass die Nichtzulassung einer Verfassungsklage zur Gleichstellung Aufgrund von Gerichtsentscheidungen aus den 50ern nicht richtig, ja nahezu skandalös ist?
Man stelle sich nur vor, wenn eine Klage einer Frau wegen Lohndiskiminierung wegen eines Verweises auf ein Urteil aus den 50ern gar nicht erst zulassen werden würde.
tridi hat folgendes geschrieben: |
ich muss aber zugeben, dass der anblick eines ausm gebuesch hervorspringenden nackten mannes bei einer frau wahrscheinlich doch andere gefuehle verursacht als die, die der anblick einer ausm gebuesch hervorspringenden nackten frau beim mann verursacht. (warum passiert mir letzteres eingentlich nicht oefters? ) |
Wenn du Frau sagst, denkst du automatisch an ein großbusiges Supermodel, ich würde eher mit ner Oma mit Brüsten bis zum Bauch rechnen (ja ich weiss, ich bin ein Pessimist...).
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Evilbert auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.09.2003 Beiträge: 42408
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(#1463696) Verfasst am: 22.04.2010, 00:22 Titel: |
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Ilmor hat folgendes geschrieben: |
tridi hat folgendes geschrieben: |
ich muss aber zugeben, dass der anblick eines ausm gebuesch hervorspringenden nackten mannes bei einer frau wahrscheinlich doch andere gefuehle verursacht als die, die der anblick einer ausm gebuesch hervorspringenden nackten frau beim mann verursacht. (warum passiert mir letzteres eingentlich nicht oefters? ) |
Wenn du Frau sagst, denkst du automatisch an ein großbusiges Supermodel, ich würde eher mit ner Oma mit Brüsten bis zum Bauch rechnen (ja ich weiss, ich bin ein Pessimist...). |
Darum geht es einfach nicht. Mal ganz vom traumatischen Erlebnis eines sexuellen Mißbrauchs an sich abgesehen, hat eine Frau mit ganz anderen Folgen solch einer Begebenheit zu rechnen als ein Mann.
Wie oft muß Dir das eigentlich noch verklickert werden?
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Ilmor auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 13.12.2008 Beiträge: 7151
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(#1463703) Verfasst am: 22.04.2010, 00:43 Titel: |
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Noseman hat folgendes geschrieben: |
Darum geht es einfach nicht. Mal ganz vom traumatischen Erlebnis eines sexuellen Mißbrauchs an sich abgesehen, hat eine Frau mit ganz anderen Folgen solch einer Begebenheit zu rechnen als ein Mann.
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Wie kommst du jetzt auf die traumatischen Erlebnise eines sexuellen Mißbrauchs? Oder gehst du davon aus, dass die meisten Frauen schon mal sexuell mißbraucht wurden?
Und mit welchen Folgen hat denn einer Frau bei einem Exhibitionisten zu rechnen?
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Evilbert auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.09.2003 Beiträge: 42408
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(#1463706) Verfasst am: 22.04.2010, 00:50 Titel: |
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Ilmor hat folgendes geschrieben: |
Und mit welchen Folgen hat denn einer Frau bei einem Exhibitionisten zu rechnen? |
Mit sexuellem Mißbrauch und daraus resultierender Schwangerschaft, Krankheiten u.a. Letzteres Problem haben Männer schonmal gar nicht.
Und ich persönlich fürchte mich auch noch nicht vor ner Vergewaltigung, wenn mir nachts ne unbewaffnete 50-Kg-Frau nackig vors Auge springen würde; andersrum wäre das vermutlich eine etwas andere Geschichte.
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Ilmor auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 13.12.2008 Beiträge: 7151
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(#1463718) Verfasst am: 22.04.2010, 01:06 Titel: |
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Noseman hat folgendes geschrieben: | Ilmor hat folgendes geschrieben: |
Und mit welchen Folgen hat denn einer Frau bei einem Exhibitionisten zu rechnen? |
Mit sexuellem Mißbrauch und daraus resultierender Schwangerschaft, Krankheiten u.a. Letzteres Problem haben Männer schonmal gar nicht. |
Ich habe dich nach Exhibitionisten gefragt, nicht Vergewaltiger.
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E.M. registrierter User
Anmeldungsdatum: 23.02.2010 Beiträge: 48
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(#1463719) Verfasst am: 22.04.2010, 01:07 Titel: |
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Zoff hat folgendes geschrieben: | vrolijke hat folgendes geschrieben: | Heute noch, habe ich mir überlegt, wie man das formulieren sollte, wenn man die "tief-zwischen-den-Knieen-hängende-Hosen" verbieten möchte.
Das trägt meiner Meinung nach auch kein Mensch "echt" freiwillig.
Dahinter steckt so ein Gruppenzwang. Diese Leute sollte man dringend schützen. |
Nein, die Kids finden das "cool". Und die, die das nicht finden, lassen es sein, weil sie es für bescheuert halten. Es gibt keinen Grund, junge Menschen vor schlecht geschnittenen Hosen schützen zu müssen.
Die soziale Ächtung in der Gesellschaft steht da doch wohl kaum zur Debatte, im Falle der Muslima in islamischen Ländern allerdings schon. Und hier finde ich es ausgesprochen daneben, derartige Zwänge verteidigen zu wollen, indem man was vom "Selbstbestimmungsrecht der Frau" faselt, womit ich jetzt nicht Dich meine. |
Ich unterstütze diese Pflicht auch nicht, aber es gibt auch bei uns Verurteilungen wegen Nacktheit. Und mir stellt sich die Frage, was jetzt der elementare Unterschied zwischen nackten Genitalien, nackten Brüsten und nackten Haaren ist, der nicht kulturel begründet ist. Bevor man die Kopftuchpflicht anprangert, sollte man da meines Erachtens erst ein mal vor der eigenen Tür kehren.
Hier sind jetzt ja die meisten der Meinung, dass man in der Öffentlichkeit jederzeit nackt sein darf, was auch meine Meinung ist. Aber ich denke es gibt genügend, die das anders sehen und häufig sind das dann auch die, die das geringste Verständnis für Kopftuch haben. Zumindest mein Eindruck.
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Evilbert auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.09.2003 Beiträge: 42408
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(#1463720) Verfasst am: 22.04.2010, 01:09 Titel: |
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Ilmor hat folgendes geschrieben: | Noseman hat folgendes geschrieben: | Ilmor hat folgendes geschrieben: |
Und mit welchen Folgen hat denn einer Frau bei einem Exhibitionisten zu rechnen? |
Mit sexuellem Mißbrauch und daraus resultierender Schwangerschaft, Krankheiten u.a. Letzteres Problem haben Männer schonmal gar nicht. |
Ich habe dich nach Exhibitionisten gefragt, nicht Vergewaltiger. |
Du hast danach gefragt, womit man zu rechnen habe.
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E.M. registrierter User
Anmeldungsdatum: 23.02.2010 Beiträge: 48
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(#1463723) Verfasst am: 22.04.2010, 01:12 Titel: |
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Ilmor hat folgendes geschrieben: | tridi hat folgendes geschrieben: | Ilmor hat folgendes geschrieben: |
Interessant finde ich übrigens, mit welcher Begrüdung eine Verfassungsklage zur Ungleichbehandlung in diesem Punkt abgelehnt wurde. Könnte mir vielleicht einer erklären, wie diese Begrüdung gemeint war? Ich als Laie konnte jedenfalls nichts herauslesen, was in meinen Augen eine Ungleichbehandlung in diesem Falle rechtfertigen würde. |
folgt man deinem link, so sieht man, dass die verfassungsbeschwerde gar nicht erst zur entscheidung angenommen wurde, mangels aussicht auf erfolg. bezueglich der gleichberechtigung wird gesagt, dass diese auf das sexualstrafrecht gar nicht anwendbar sei, dazu wird dann auf ein aelteres urteil (BVerfGE 6, 389) verwiesen aus den 50er jahren.
dieses alte urteil scheint mir ganz interessant zu lesen... damals dachte man noch anders zB ueber homosexualitaet...
[...]
soweit nur der versuch, dir die logik des gerichtes nahezubringen. ich will mich dieser entscheidung aus der 50er jahren nun nicht anschliessen oder sie verteidigen. |
Würdest du mit mir in dem Punkt übereinstimmen, dass die Nichtzulassung einer Verfassungsklage zur Gleichstellung Aufgrund von Gerichtsentscheidungen aus den 50ern nicht richtig, ja nahezu skandalös ist?
Man stelle sich nur vor, wenn eine Klage einer Frau wegen Lohndiskiminierung wegen eines Verweises auf ein Urteil aus den 50ern gar nicht erst zulassen werden würde.
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Bis 1998 konnten ja auch nur Frauen Opfer einer Vergewaltigung sein und nur wenn es sich beim Täter nicht um ihren Ehemann handelte. Wurde auch so begründet, dass Artikel 3 GG nicht auf das Sexualstrafrecht anzuwenden ist. Haben sie jetzt zum Glück geändert. Nun ist Exhibitonismus der letzte Paragraph, der eine so zweifelhafte Begründung benötigt.
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E.M. registrierter User
Anmeldungsdatum: 23.02.2010 Beiträge: 48
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(#1463729) Verfasst am: 22.04.2010, 01:26 Titel: Re: Kopftuchpflicht in islamischen Ländern |
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L.E.N. hat folgendes geschrieben: | E.M. hat folgendes geschrieben: | beachbernie hat folgendes geschrieben: | E.M. hat folgendes geschrieben: | Die Kopftuchpflicht in einigen islamischen Ländern wurde hier ja schon an vielen Stellen thematisiert und ich habe den Eindruck dass viele sie für eine Menschenrechtsverletzung halten. Nun frage ich mich wo genau liegt Eurer Meinung nach hier die Verletzung?
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Missachtung des Selbstbestimmungsrechts des Menschen. Einschraenkungen sind nur insoweit zulaessig, wie sie Verhaltensweisen betreffen, die ihrerseits das Selbstbestimmungsrecht anderer Menschen verletzen oder aus vernuenftig begruendbaren sachlichen Gruenden, z.B. bei Arbeitskleidung. Ansonsten hat jeder Mensch das Recht seine Kleidung frei zu waehlen.
Dies gilt uebrigens fuer alle Kleiderordnungen, fuer Verbote bestimmter Kleidungsstuecke ausdruecklich ganz genauso. |
Das ist eine Meinung, die ich sehr gut akzeptieren kann, aber ich denke viele Menschen in unserem Kulturkreis würden sagen:
"Pflicht mit verschleiertem Haar durch Riad zu laufen?" Menschenrechtverletzung
"Pflicht mit verdecktem Oberkörper durch die Fussgängerzone in München zu laufen?" keine Menschenrechtsverletzung, sondern gehört sich sogar so
Mit Kopftuchpflicht meinte ich jetzt nicht die Pflicht ein Kopftuch zu tragen, sondern seine Haare verdecken zu müssen, beispielsweise durch ein Kopftuch. |
verwechsel bitte nicht gesellschaftliche konventionen mit zwangsmaßnahmen - egal wie diese begründet werden. |
Was ich meinte war, dass wohl auch viele Hierlebenden es gut fänden, wenn zweiteres zu einer gesetzlichen Pflicht werden würde oder es zumindest nicht als Menschenrechtsverletzung sehen würden.
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Ilmor auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 13.12.2008 Beiträge: 7151
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(#1463733) Verfasst am: 22.04.2010, 01:31 Titel: |
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Noseman hat folgendes geschrieben: |
Du hast danach gefragt, womit man zu rechnen habe. |
Es gibt keinen vernünftigen Grund, bei einen Exhibitionisten mit einem Vergewaltiger zu rechnen.
Und selbst wenn, würdest du es auch dem Männern verbieten, Frauen in einer späten Stunde auf der Straße anzusprechen, um sie Beispielsweise nach ner Kippe zu fragen?
E.M. hat folgendes geschrieben: |
Bis 1998 konnten ja auch nur Frauen Opfer einer Vergewaltigung sein und nur wenn es sich beim Täter nicht um ihren Ehemann handelte. Wurde auch so begründet, dass Artikel 3 GG nicht auf das Sexualstrafrecht anzuwenden ist. Haben sie jetzt zum Glück geändert. Nun ist Exhibitonismus der letzte Paragraph, der eine so zweifelhafte Begründung benötigt. |
Interessant, vielen dank für die Info. Besonders springt es doch ins Auge, dass diese Begründung 1999, also ein Jahr später, als Ablehnung für die Verfassungsklage dennoch Infrage kam.
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E.M. registrierter User
Anmeldungsdatum: 23.02.2010 Beiträge: 48
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(#1463734) Verfasst am: 22.04.2010, 01:50 Titel: Re: Kopftuchpflicht in islamischen Ländern |
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Standpunkt hat folgendes geschrieben: |
Der Sympathiewert für diese Mitbürgerinnen liegt auf meiner Skala gleichauf mit kahlgeschorenen Männern, die mit Lonsdaletextilien und Springerstiefeln ihre Überzeugungen zur Schau stellen. |
Aber das eigentliche Problem sind doch nicht die Glatzen, Lonsdale-Pullover und Springerstiefel, sondern die Tatsache, dass solche Leute häufig zu rechtsextremen Ansichten neigen und auch mit körperlicher Gewalt für ihre Ansichten eintreten. Würden solche Leute häufig Pferdeschwänze, Fruit-of-the-Loom-Pullover und Flip-Flops tragen, wäre das Problem doch das gleiche damit.
Ilmor hat folgendes geschrieben: | E.M. hat folgendes geschrieben: |
Bis 1998 konnten ja auch nur Frauen Opfer einer Vergewaltigung sein und nur wenn es sich beim Täter nicht um ihren Ehemann handelte. Wurde auch so begründet, dass Artikel 3 GG nicht auf das Sexualstrafrecht anzuwenden ist. Haben sie jetzt zum Glück geändert. Nun ist Exhibitonismus der letzte Paragraph, der eine so zweifelhafte Begründung benötigt. |
Interessant, vielen dank für die Info. Besonders springt es doch ins Auge, dass diese Begründung 1999, also ein Jahr später, als Ablehnung für die Verfassungsklage dennoch Infrage kam. |
Wobei ich die Begründung für den Inzestparagraphen mit der Volksgesundheit ja noch besser fand. Man will nicht wissen wann die zuletzt verwendet wurde. Aber ist zugegebermaßen schon ein Unterschied:
Bei Exhibitionismus wurde die Begründung aus den 50ern verwendet um gar kein Urteil fällen zu müssen.
Beim Inzest wurde das Urteil unter anderem damit begründet, neben der Begründung des Schutzes der Familie.
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ateyim registrierter User
Anmeldungsdatum: 21.05.2007 Beiträge: 3656
Wohnort: Istanbul
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(#1463744) Verfasst am: 22.04.2010, 08:44 Titel: |
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Marcellinus hat folgendes geschrieben: | Nein, so einfach ist das eben nicht. Ein Kopftuch zu tragen, ist keine individuelle Entscheidung, sondern das Ergebnis von sozialem Druck. |
So einfach ist es aber auch nicht...
es gibt auch den Druck, der allein von einer eigenen Interpretation des Korans ausgeht. Ich persönlich kenne zwei Frauen, die unverschleiert waren aber immer sehr religiös waren und taeglich 5 mal beteten, indem sie in ihren normalen Kleidern beteten, dabei aber nur ein Tuch auf den Kopf legten und leicht unterm Kinn umschnürten.
Von heut auf morgen ist aber dieser Gedanke da... was, wenn von mir doch verlangt wird, dass ich mich verschleiere.
Bei einer Religion, wo jeder darauf aus ist, Punkte fürs Paradies zu sammeln, kann irgendwann die Erkenntnis da sein, dass man mit Verschleierung sich eher auf der sicheren Seite fühlt.
Eine der beiden Frauen ist mit einem nicht praktizierenden pseudo-muslimischen Albaner verheiratet, und hat von heute auf morgen ein Kopftuch angelegt und seitdem geht sie nie mehr ohne dieses in die Öffentlichkeit:
Als Grund nannte sie mir folgendes: da sie vergeblich seit mehreren Jahren versuchten ein Kind zu bekommen und sie doch eigentlich so religiös ist, habe sie sich gefragt, warum Allah ihnen kein Kind schenke... da sei ihr der Gedanke gekommen, dass Allah von ihr persönlich will, dass sie ein Kopftuch anlegt, und deswegen erzürnt sei.
Jetzt traegt sie Kopftuch (ganz zum Entsetzen ihrer eher liberalen Familie) und nun hofft sie, dass die "künstlichen Befruchtungen" jetzt "fruchten"
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Angkor registrierter User
Anmeldungsdatum: 14.03.2007 Beiträge: 1547
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(#1463755) Verfasst am: 22.04.2010, 09:25 Titel: |
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ateyim hat folgendes geschrieben: | Marcellinus hat folgendes geschrieben: | Nein, so einfach ist das eben nicht. Ein Kopftuch zu tragen, ist keine individuelle Entscheidung, sondern das Ergebnis von sozialem Druck. |
So einfach ist es aber auch nicht...
es gibt auch den Druck, der allein von einer eigenen Interpretation des Korans ausgeht. Ich persönlich kenne zwei Frauen, die unverschleiert waren aber immer sehr religiös waren und taeglich 5 mal beteten, indem sie in ihren normalen Kleidern beteten, dabei aber nur ein Tuch auf den Kopf legten und leicht unterm Kinn umschnürten.
Von heut auf morgen ist aber dieser Gedanke da... was, wenn von mir doch verlangt wird, dass ich mich verschleiere.
Bei einer Religion, wo jeder darauf aus ist, Punkte fürs Paradies zu sammeln, kann irgendwann die Erkenntnis da sein, dass man mit Verschleierung sich eher auf der sicheren Seite fühlt.
Eine der beiden Frauen ist mit einem nicht praktizierenden pseudo-muslimischen Albaner verheiratet, und hat von heute auf morgen ein Kopftuch angelegt und seitdem geht sie nie mehr ohne dieses in die Öffentlichkeit:
Als Grund nannte sie mir folgendes: da sie vergeblich seit mehreren Jahren versuchten ein Kind zu bekommen und sie doch eigentlich so religiös ist, habe sie sich gefragt, warum Allah ihnen kein Kind schenke... da sei ihr der Gedanke gekommen, dass Allah von ihr persönlich will, dass sie ein Kopftuch anlegt, und deswegen erzürnt sei.
Jetzt traegt sie Kopftuch (ganz zum Entsetzen ihrer eher liberalen Familie) und nun hofft sie, dass die "künstlichen Befruchtungen" jetzt "fruchten" |
So ist es und nicht anders.
Es nervt einfach, wenn ständig behauptet wird, diese Frauen wären ja alle so unterdrückt und würden alle zum Kopftuch gezwungen werden. Behauptet wird das eh meist nur von denen, die nie mit einer Frau über ihr Kopftuch geredet haben, geschweige denn mit einer solchen Frau überhaupt Kontakt haben.
Fakt 1: Viele Familie üben tatsächlich mehr oder weniger starken Druck aus, das Kopftuch zu tragen oder es nicht zu tragen.
Fakt 2: Viele Familien üben keinen Druck aus.
Das Problem ist eher ein anderes. In vielen Familien ist es einfach so selbstverständlich, dass man irgendwann ein Kopftuch trägt, weil das alle älteren Frauen der Familie machen und somit der Nachwuchs überhaupt nicht auf die Idee kommt, kein Kopftuch zu tragen, nein sogar freudig den Tag herbeisehnt endlich ein Kopftuch tragen zu dürfen um zu den "Großen" zu gehören.
Die Leute hier im Forum gehen immer von sich aus und denken, dass die Frauen irgendwann in ihrem Leben vom Vater beiseite genommen werden und das KT übergestülpt bekommen. Das KT als radikale Neuerung, als Objekt, welches gar nicht zum täglichen Leben dazugehört. So stellt man sich das vor, wenn man eben eigentlich nie mit dem KT familiär und kulturell in Berührung kam.
Bei vielen arabischen oder auch türkischen Familien ist es aber einfach selbstverständlich, dass man irgendwann mal ein KT trägt. Da muss gar nicht groß Druck im herkömmlichen Sinne angewendet werden.
Als ich einmal ein Mädel gefragt habe, seit wann sie ihr KT trägt antwortete sie, dass sie es trage seit sie 6 sei und dies sei auch gut so.
Ich kenne ebenso wie Ateyim einige Beispiele bei denen Frauen irgendwann, ganz ohne Druck, angefangen haben das KT zu tragen. Meist ging das so los, dass sie das Haar erst noch unter einer Mütze verbargen, weil sie sich noch nicht trauten das KT anzuziehen oder sich nicht bereit fühlten.
Leider existiert natürlich auch ein Druck auf Frauen die kein Kopftuch tragen. Das ist natürlich in jedem Fall verachtenswert und dagegen muss Aufklärungsarbeit geleistet werden. Hier sollte auch der staatliche Islamunterricht ansetzen. Frauen wie Lamya Kaddor gehen da mit gutem Beispiel voran.
Dieser Druck kann sehr unterschiedlich sein. Zum Beispiel wie wenn ein Junge anfängt Miniröcke mit Strumfhosen zu tragen. Selbstverständlich wird er unzweideutige Reaktionen der Familie und der Bekannten bekommen. Wer das abstreitet überhöht unsere freie westliche Gesellschaft aber ganz gewaltig.
Zwei Sachen noch: Frauen die ein Kopftuch tragen lehnen mit Sicherheit nicht automatisch die hiesige politische Ordnung ab. Das ist kompletter Schwachsinn und mich würde da gerne mal eine Begründung interessieren. (Vor allem weil ich durchaus Leute kenne die SPD Parteimitglieder sind und ein KT tragen.)
Und außerdem finde ich es - zurückhaltend gesagt - abartig(!) wenn hier Nazis mit Kopftuch tragenden Frauen gleichgesetzt werden. Ich weiß nicht wieviel Scheiße man im Hirn haben muss um auf so einen Dreck zu kommen.
_________________ بالأخضر كفناه بالأحمر كفناه
بالأبيض كفناه بالأسود كفناه
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L.E.N. im falschen Film
Anmeldungsdatum: 25.05.2004 Beiträge: 27745
Wohnort: Hamburg
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(#1463761) Verfasst am: 22.04.2010, 09:49 Titel: Re: Kopftuchpflicht in islamischen Ländern |
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E.M. hat folgendes geschrieben: | L.E.N. hat folgendes geschrieben: | E.M. hat folgendes geschrieben: | beachbernie hat folgendes geschrieben: | E.M. hat folgendes geschrieben: | Die Kopftuchpflicht in einigen islamischen Ländern wurde hier ja schon an vielen Stellen thematisiert und ich habe den Eindruck dass viele sie für eine Menschenrechtsverletzung halten. Nun frage ich mich wo genau liegt Eurer Meinung nach hier die Verletzung?
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Missachtung des Selbstbestimmungsrechts des Menschen. Einschraenkungen sind nur insoweit zulaessig, wie sie Verhaltensweisen betreffen, die ihrerseits das Selbstbestimmungsrecht anderer Menschen verletzen oder aus vernuenftig begruendbaren sachlichen Gruenden, z.B. bei Arbeitskleidung. Ansonsten hat jeder Mensch das Recht seine Kleidung frei zu waehlen.
Dies gilt uebrigens fuer alle Kleiderordnungen, fuer Verbote bestimmter Kleidungsstuecke ausdruecklich ganz genauso. |
Das ist eine Meinung, die ich sehr gut akzeptieren kann, aber ich denke viele Menschen in unserem Kulturkreis würden sagen:
"Pflicht mit verschleiertem Haar durch Riad zu laufen?" Menschenrechtverletzung
"Pflicht mit verdecktem Oberkörper durch die Fussgängerzone in München zu laufen?" keine Menschenrechtsverletzung, sondern gehört sich sogar so
Mit Kopftuchpflicht meinte ich jetzt nicht die Pflicht ein Kopftuch zu tragen, sondern seine Haare verdecken zu müssen, beispielsweise durch ein Kopftuch. |
verwechsel bitte nicht gesellschaftliche konventionen mit zwangsmaßnahmen - egal wie diese begründet werden. |
Was ich meinte war, dass wohl auch viele Hierlebenden es gut fänden, wenn zweiteres zu einer gesetzlichen Pflicht werden würde oder es zumindest nicht als Menschenrechtsverletzung sehen würden. |
wenn ich an karneval oder den CSD denke und mir vorstelle, wie eifrige "hierlebende" fröhliche barbusige anzeigen weil sie gegen das "gesetz zur bedeckung ihrer sekundären geschlechtsmerkmale" verstoßen, würde ich so ein gesetz ebenso überflüssig finden.
_________________ Ich will Gott lästern dürfen! Weg mit §166 StGB!
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Friedensreich registrierter User
Anmeldungsdatum: 21.02.2008 Beiträge: 469
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(#1463782) Verfasst am: 22.04.2010, 11:14 Titel: |
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Korrektur zu meinem Bitrag vom 20.4.2010
Irrtümich habe ich im Text Hidjab geschrieben, das ist Unsinn es sollte Niqab heissen.
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York Schottischer Schwarzwälder
Anmeldungsdatum: 04.02.2009 Beiträge: 2181
Wohnort: Republik Baden
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(#1463839) Verfasst am: 22.04.2010, 13:08 Titel: |
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Sowohl Niqab wie Burka sind ein perverser und grotesker Unsinn.
Wohl wahr.
_________________ Hark, when the night is falling, hear, hear, the pipes are calling ...
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Friedensreich registrierter User
Anmeldungsdatum: 21.02.2008 Beiträge: 469
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(#1463863) Verfasst am: 22.04.2010, 14:13 Titel: |
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@Angkor
Du schriebst in Deinem Text dass
1., Viele Familien Druck ausüben
und
2.,Viele Familien keinen Druck ausüben
das Kopftuch zu tragen.
Das solltest Du aber seriöserweise auch qantifizieren. Denn wenn Viele Familien keinen Druck aus üben- kann das ja auch heissen dass sie keinen Druck ausüben müssen, weil die Frauen freiwillig das Kopftuch nehmen. Also so gesehen sind Deine angaben nicht nachvollziehbar.
Meine Sicht der Dinge ist, dass natürlich auch Frauen freiwillig das Kopftuch tragen, ich unterstelle jedoch dass ein grosser Teil der Kopftuchträgerinnen das nicht freiwillig tut. Vor allem bei jungen Frauen und Mädchen der 2. oder 3.Generation ist das nun mal so.
Grundsätzlich ist die Debatte nach meiner Sicht nutzlos, da sich schlussendlich die betroffenen Frauen darum kümmern sollten ob sie Kopftuch tragen oder nicht.
Übrigens gibt es in Wien auch schon Strassenbahnfahrerinnen mit Uniform und Kopftuch. Schaut eigentlich ganz witzig aus. Das war es auch schon.
Im Hinblick auf den kommenden Sommer ist mir schon fast lieber, Kopftuch (muslimisch gebunden) mit langem Rock oder Jeans als eine emanzipierte Europäerin mit Konfektionsgrösse 46+ die sich in ein 42er T-Shirt oder Top, presst und dabei den Bauch oder eine möglicherweise noch tätowierte Speckfalte zur Besichtigung -oder soll man sagen Belästigung- für die anderen Passanten freigibt. (Gilt auf für Männer in Short, Leiberl und Badeschlapfen)
Also lassen wir die KT Trägerinnen in Ruhe, sie sind wahrlich das kleinere Übel.
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Marcellinus Outsider
Anmeldungsdatum: 27.05.2009 Beiträge: 7429
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(#1463980) Verfasst am: 22.04.2010, 17:48 Titel: |
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ateyim hat folgendes geschrieben: | Marcellinus hat folgendes geschrieben: | Nein, so einfach ist das eben nicht. Ein Kopftuch zu tragen, ist keine individuelle Entscheidung, sondern das Ergebnis von sozialem Druck. |
So einfach ist es aber auch nicht...
Bei einer Religion, wo jeder darauf aus ist, Punkte fürs Paradies zu sammeln, kann irgendwann die Erkenntnis da sein, dass man mit Verschleierung sich eher auf der sicheren Seite fühlt....
Jetzt traegt sie Kopftuch (ganz zum Entsetzen ihrer eher liberalen Familie) und nun hofft sie, dass die "künstlichen Befruchtungen" jetzt "fruchten" |
Ich denke nicht, daß man das Phönomen individualisieren kann. Noch vor 2,3 Jahrzehnten hast du selbst in arabischen Ländern kaum Kopftücher gesehen, jedenfalls nicht mehr als bei uns auch, und da wie hier vornehmlich bei alten Frauen, wobei da wie hier alt etwas anderes meinte als unsere 'best agers'.
Sei dem hat sich das Kopftuchtragen ausgebreitet wie Hochwasser. Du willst mir nicht einreden, daß die alle Vermehrungsprobleme haben, wobei ja schon allein die Begründung, warum die junge Frau meint, daß sie nicht schwanger wird, ein Witz für sich ist. Kennt man bei uns sonst nur bei Lourdes-Pilgern und ist sicher nicht kath. Mainstream.
Ich denke also, daß es gute Gründe gibt anzunehmen, daß du mit deiner These, dies seinen alles individuelle Entscheidungen, nicht Recht hast.
_________________ "Mangel an historischem Sinn ist der Erbfehler aller Philosophen ... Alles aber ist geworden;
es gibt keine ewigen Tatsachen: sowie es keine absoluten Wahrheiten gibt."
Friedrich Nietzsche
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closeman Leistungsträger
Anmeldungsdatum: 27.11.2007 Beiträge: 1487
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(#1464037) Verfasst am: 22.04.2010, 19:46 Titel: |
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York hat folgendes geschrieben: | Sowohl Niqab wie Burka sind ein perverser und grotesker Unsinn.
Wohl wahr. |
Und wie steht's mit der Mitra?
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Marcellinus Outsider
Anmeldungsdatum: 27.05.2009 Beiträge: 7429
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(#1464092) Verfasst am: 22.04.2010, 20:36 Titel: |
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closeman hat folgendes geschrieben: | York hat folgendes geschrieben: | Sowohl Niqab wie Burka sind ein perverser und grotesker Unsinn.
Wohl wahr. |
Und wie steht's mit der Mitra? |
Die ist für zölibatäre Männer. Das gilt nicht. Verdeckt auch nicht das Gesicht.
_________________ "Mangel an historischem Sinn ist der Erbfehler aller Philosophen ... Alles aber ist geworden;
es gibt keine ewigen Tatsachen: sowie es keine absoluten Wahrheiten gibt."
Friedrich Nietzsche
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Mo. over and out
Anmeldungsdatum: 30.11.2007 Beiträge: 12690
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(#1464112) Verfasst am: 22.04.2010, 20:55 Titel: |
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Marcellinus hat folgendes geschrieben: | closeman hat folgendes geschrieben: | York hat folgendes geschrieben: | Sowohl Niqab wie Burka sind ein perverser und grotesker Unsinn.
Wohl wahr. |
Und wie steht's mit der Mitra? |
Die ist für zölibatäre Männer. Das gilt nicht. Verdeckt auch nicht das Gesicht. |
Grotesker Unsinn ist sie mE trotzdem.
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E.M. registrierter User
Anmeldungsdatum: 23.02.2010 Beiträge: 48
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(#1464157) Verfasst am: 22.04.2010, 21:48 Titel: Re: Kopftuchpflicht in islamischen Ländern |
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L.E.N. hat folgendes geschrieben: | E.M. hat folgendes geschrieben: | L.E.N. hat folgendes geschrieben: | E.M. hat folgendes geschrieben: | beachbernie hat folgendes geschrieben: | E.M. hat folgendes geschrieben: | Die Kopftuchpflicht in einigen islamischen Ländern wurde hier ja schon an vielen Stellen thematisiert und ich habe den Eindruck dass viele sie für eine Menschenrechtsverletzung halten. Nun frage ich mich wo genau liegt Eurer Meinung nach hier die Verletzung?
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Missachtung des Selbstbestimmungsrechts des Menschen. Einschraenkungen sind nur insoweit zulaessig, wie sie Verhaltensweisen betreffen, die ihrerseits das Selbstbestimmungsrecht anderer Menschen verletzen oder aus vernuenftig begruendbaren sachlichen Gruenden, z.B. bei Arbeitskleidung. Ansonsten hat jeder Mensch das Recht seine Kleidung frei zu waehlen.
Dies gilt uebrigens fuer alle Kleiderordnungen, fuer Verbote bestimmter Kleidungsstuecke ausdruecklich ganz genauso. |
Das ist eine Meinung, die ich sehr gut akzeptieren kann, aber ich denke viele Menschen in unserem Kulturkreis würden sagen:
"Pflicht mit verschleiertem Haar durch Riad zu laufen?" Menschenrechtverletzung
"Pflicht mit verdecktem Oberkörper durch die Fussgängerzone in München zu laufen?" keine Menschenrechtsverletzung, sondern gehört sich sogar so
Mit Kopftuchpflicht meinte ich jetzt nicht die Pflicht ein Kopftuch zu tragen, sondern seine Haare verdecken zu müssen, beispielsweise durch ein Kopftuch. |
verwechsel bitte nicht gesellschaftliche konventionen mit zwangsmaßnahmen - egal wie diese begründet werden. |
Was ich meinte war, dass wohl auch viele Hierlebenden es gut fänden, wenn zweiteres zu einer gesetzlichen Pflicht werden würde oder es zumindest nicht als Menschenrechtsverletzung sehen würden. |
wenn ich an karneval oder den CSD denke und mir vorstelle, wie eifrige "hierlebende" fröhliche barbusige anzeigen weil sie gegen das "gesetz zur bedeckung ihrer sekundären geschlechtsmerkmale" verstoßen, würde ich so ein gesetz ebenso überflüssig finden. |
Genau, das meine ich ja. Wer das anprangert, sollte erstmal die Situation hier sehen. Die Tatsache, dass es an eurem Baggersee diesen Oben-Ohne-Verbot für Frauen gibt (bei dem ich nicht glaube, dass er durchs Bundesverfassungsgericht käme, sollte einer dagegen klagen) zeigt doch aber, dass es auch hier Menschen gibt, die geschlechtsspezifische Kleidervorschriften für richtig halten, sonst gäbe es ihn ja nicht. Und mein Eindruck sagt mir, dass das auch am häufigsten die Menschen sind, die für die Situation in anderen Ländern kein Verständnis haben.
Friedensreich hat folgendes geschrieben: |
Grundsätzlich ist die Debatte nach meiner Sicht nutzlos, da sich schlussendlich die betroffenen Frauen darum kümmern sollten ob sie Kopftuch tragen oder nicht.
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Hast du vielleicht sogar Recht, aber dann braucht man aber auch nicht über Guantanamo oder China reden. Können wir auch nix ändern.
Letztlich finde ich diskutiert man ja der Diskussion wegen. Um Klarheit in seinem kranken Kopf zu kriegen und auch die Sichtweise anderer zu verstehen. Ich zumindest.
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beachbernie male Person of Age and without Color
Anmeldungsdatum: 16.04.2006 Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii
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(#1464166) Verfasst am: 22.04.2010, 22:01 Titel: Re: Kopftuchpflicht in islamischen Ländern |
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Noseman hat folgendes geschrieben: |
Und ich finde es auch natürlich auch nicht besonders prall, wenn ich hier lokal auf Kopftuch- oder SpringerstiefelrägerInnen stoße; besonders wenn das Nachts und im Rudel passiert.
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Ein "Springerstiefelverbot" wuerde ich uebrigens fuer genauso schwachsinnig halten wie ein Kopftuchverbot. Was wuerde sich durch ein solches Verbot denn gross aendern? Das "Rudel" gewaltbereiter junger Menschen, dem Du nachts ueber den Weg laeufst, haette dann halt keine "Springerstiefel", sondern andere Schuhe an. Die Strassen waeren wegen sowas kein bisschen sicherer...
_________________ Defund the gender police!!
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Evilbert auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.09.2003 Beiträge: 42408
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(#1464169) Verfasst am: 22.04.2010, 22:07 Titel: Re: Kopftuchpflicht in islamischen Ländern |
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beachbernie hat folgendes geschrieben: | Noseman hat folgendes geschrieben: |
Und ich finde es auch natürlich auch nicht besonders prall, wenn ich hier lokal auf Kopftuch- oder SpringerstiefelrägerInnen stoße; besonders wenn das Nachts und im Rudel passiert.
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Ein "Springerstiefelverbot" wuerde ich uebrigens fuer genauso schwachsinnig halten wie ein Kopftuchverbot. Was wuerde sich durch ein solches Verbot denn gross aendern? Das "Rudel" gewaltbereiter junger Menschen, dem Du nachts ueber den Weg laeufst, haette dann halt keine "Springerstiefel", sondern andere Schuhe an. Die Strassen waeren wegen sowas kein bisschen sicherer... |
Genau, im Gegenteil. Wenn ich verglatzte Leute mit Springerstiefeln und Thor Steinar oder Lonsdalezeugs sehe, kann ich mich noch schnell verpissen. An einer Uniformierung der Gesamtbevölkerung hab ich somit schon aus Sicherheitsgründen kein Interesse.
Und wenn ich eine hübsche verschleierte 20jährige sähe und selber nochmal 20 wäre, dann wüsste ich sofort, dass baggern keinen langfristigen Sinn ergibt. Ich würde ggf. dadurch viel Zeit und Mühe sparen.
Weitere Beispiel gibts bestimmt viele.
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