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Kleine Parasitenstaaten
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Zebra
Gast






Beitrag(#146095) Verfasst am: 05.07.2004, 22:35    Titel: Antworten mit Zitat

Wieso findest du es gut, dass es Länder gibt, die nicht zur EU gehören? Irgend welche Gründe?
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Nordseekrabbe
linker Autist



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 31152
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Beitrag(#146105) Verfasst am: 05.07.2004, 22:47    Titel: Antworten mit Zitat

Zebra hat folgendes geschrieben:
Wieso findest du es gut, dass es Länder gibt, die nicht zur EU gehören? Irgend welche Gründe?


Sie können eigenständiger Politik gestalten, müssen nicht immer irgendeine Brüsseler Richtlinie umsetzen, und bewahren sich ihre Eigenständigkeit.

Für Deutschland etc... wär das sicher nichts, aber für die Schweizer Eidgenossen ist das - wenn man mal ihre Geschichte anschaut - einfach nur konsequent.
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"Soldaten sind Mörder." (Kurt Tucholsky)
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Hannibal
Freiheitskämpfer



Anmeldungsdatum: 07.11.2003
Beiträge: 5062
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Beitrag(#146153) Verfasst am: 05.07.2004, 23:53    Titel: Antworten mit Zitat

Das was du schreibst, ist völlig unsachlich, Nordseekrabbe. Deutschland hat auch eine lange nationale und starke föderale, um nicht zu sagen: feudale Geschockt Tradition, wo es sogar in sich extrem aufgesplittert war - zeitweise sogar in 300 winzige Ländereien. Der damalige Zustand war von Anarchie und Rechtlosigkeit geprägt.

Und wenn es diese früheren, winzigen Fürstenhöfe es letztendlich geschafft haben, sich zuerst im Deutschen Staat und schließlich als Teil Deutschlands in der EU integrieren zu lassen, dann wird die Schweiz den einen einzigen Sprung zur EU auch nicht mit allzu großen Schwierigkeiten schaffen.

Die Kantone in der Schweiz hatten sich nämlich schon viel früher und dauerhafter vereinigt, als Deutschlands Bundesländer.

Leider blieb die Verwaltung der Schweiz bis heute sehr föderal, was eine mentale Stagnation der nationalen und internationalen Vereinigungsgedanken verursacht und somit auch die Ablehnung der meisten SchweizerInnen zum EU-Beitritt nach sich zieht.

Ohne dass die Schweiz sich zentralisiert, wird sich die Bevölkerung der makroskopischen Einheit nicht bewusst und wird in ihrem Denken immer in Richtung politischer Verschlossenheit und Zersplitterung gehen, wobei ich den Großteil der Schweizer meine und nicht, die gesamte Bevölkerung kollektiv verurteilen will.
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Zebra
Gast






Beitrag(#146157) Verfasst am: 05.07.2004, 23:56    Titel: Antworten mit Zitat

Nordseekrabbe hat folgendes geschrieben:
Zebra hat folgendes geschrieben:
Wieso findest du es gut, dass es Länder gibt, die nicht zur EU gehören? Irgend welche Gründe?


Sie können eigenständiger Politik gestalten, müssen nicht immer irgendeine Brüsseler Richtlinie umsetzen, und bewahren sich ihre Eigenständigkeit.

Für Deutschland etc... wär das sicher nichts, aber für die Schweizer Eidgenossen ist das - wenn man mal ihre Geschichte anschaut - einfach nur konsequent.


'tschuldige, aber der Zusammenhang erschließt sich mir einfach nüch Schulterzucken
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Zebra
Gast






Beitrag(#146161) Verfasst am: 05.07.2004, 23:58    Titel: Antworten mit Zitat

Kossuth hat folgendes geschrieben:
Der damalige Zustand war von Anarchie und Rechtlosigkeit geprägt.


Bei Rechtlosigkeit im übertragenen Sinne kann ich ja noch konform gehen. Aber "anarchistisch" war zumindest der größte deutsche Staat nicht. Geschockt
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Shadaik
evolviert



Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 26377
Wohnort: MG

Beitrag(#146418) Verfasst am: 06.07.2004, 17:10    Titel: Antworten mit Zitat

Zebra hat folgendes geschrieben:
Kossuth hat folgendes geschrieben:
Der damalige Zustand war von Anarchie und Rechtlosigkeit geprägt.


Bei Rechtlosigkeit im übertragenen Sinne kann ich ja noch konform gehen. Aber "anarchistisch" war zumindest der größte deutsche Staat nicht. Geschockt

Das wäre dann das Heilige Römische Reich Deutscher Nation, vormals das heilige Reich Deutscher Nation.
Dieses hatte dermaßen viele Subnationen dass sihc alles in allem eine Art durchorganisierte Anarchie ergab inklusive Wanderkaiserschaft (die diversen Kaiserpfalzen). Es ging ja sogar so weit, dass Teile von Preußen und Österreich-Ungarn nicht zum reich gehörten, wohl aber zu ihrem jeweiligen König.
Das ist so, als gehörten heute alle Städte links des Rheins zwar zu NRW, nicht jedoch zur Bundesrepublik.
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Zebra
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Beitrag(#146419) Verfasst am: 06.07.2004, 17:20    Titel: Antworten mit Zitat

Shadaik hat folgendes geschrieben:
Zebra hat folgendes geschrieben:
Kossuth hat folgendes geschrieben:
Der damalige Zustand war von Anarchie und Rechtlosigkeit geprägt.


Bei Rechtlosigkeit im übertragenen Sinne kann ich ja noch konform gehen. Aber "anarchistisch" war zumindest der größte deutsche Staat nicht. Geschockt

Das wäre dann das Heilige Römische Reich Deutscher Nation, vormals das heilige Reich Deutscher Nation [...]


Geschockt

Ich meinte, den größten Staat innerhalb des Deutschen Reiches, ergo Preußen. Und das war ja nicht unbedingt für seine Disziplinlosigkeit berüchtigt Lachen
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Shadaik
evolviert



Anmeldungsdatum: 17.07.2003
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Wohnort: MG

Beitrag(#146421) Verfasst am: 06.07.2004, 17:27    Titel: Antworten mit Zitat

Zebra hat folgendes geschrieben:
Shadaik hat folgendes geschrieben:
Zebra hat folgendes geschrieben:
Kossuth hat folgendes geschrieben:
Der damalige Zustand war von Anarchie und Rechtlosigkeit geprägt.


Bei Rechtlosigkeit im übertragenen Sinne kann ich ja noch konform gehen. Aber "anarchistisch" war zumindest der größte deutsche Staat nicht. Geschockt

Das wäre dann das Heilige Römische Reich Deutscher Nation, vormals das heilige Reich Deutscher Nation [...]


Geschockt

Ich meinte, den größten Staat innerhalb des Deutschen Reiches, ergo Preußen. Und das war ja nicht unbedingt für seine Disziplinlosigkeit berüchtigt Lachen

Achso, dann... muss ich zugeben keine Ahnung zu haben, wieviel davon Vorurteil und wieviel Fakt ist.
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Effô Tisetti
Königsblau bis in den Tod



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Beitrag(#146423) Verfasst am: 06.07.2004, 17:38    Titel: Antworten mit Zitat

Shadaik hat folgendes geschrieben:

Das ist so, als gehörten heute alle Städte links des Rheins zwar zu NRW, nicht jedoch zur Bundesrepublik.


Is dat denn nich so? Geschockt
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Zebra
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Beitrag(#146424) Verfasst am: 06.07.2004, 17:39    Titel: Antworten mit Zitat

Tja, solch ein Wirrwarr hätte es in Preußen nicht gegeben Cool
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Effô Tisetti
Königsblau bis in den Tod



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Beitrag(#146425) Verfasst am: 06.07.2004, 17:40    Titel: Antworten mit Zitat

Zebra hat folgendes geschrieben:

Ich meinte, den größten Staat innerhalb des Deutschen Reiches, ergo Preußen.


Weißt du, woher der Name "Preußen" kommt und wo das preußische "Stammland" lag?
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Zebra
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Beitrag(#146428) Verfasst am: 06.07.2004, 17:47    Titel: Antworten mit Zitat

Ich gehe hier - wie wohl jeder andere auch - nicht von der ursprünglichen Bedeutung des Wortes aus. Wen interessiert denn, dass vor hunderten Jahren damit die baltischen Gebiete gemeint waren? Heute wird unter Preußen nunmal das Land verstanden, was im 18. und 19. Jahrhundert die aufsteigende und dann vorherrschende Macht im deutschen Reich war Schulterzucken

Edit: Falls es jemanden interessiert, hier eine Seite, die sich mit Preußen befasst.
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Effô Tisetti
Königsblau bis in den Tod



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Beitrag(#146434) Verfasst am: 06.07.2004, 18:04    Titel: Antworten mit Zitat

Zebra hat folgendes geschrieben:
Heute wird unter Preußen nunmal das Land verstanden, was im 18. und 19. Jahrhundert die aufsteigende und dann vorherrschende Macht im deutschen Reich war Schulterzucken


...und jede Menge Vollidioten wie z.B. Willi 2 hervorgebracht hat zwinkern

Das muss der Grund dafür sein, dass sich 1909 ein Club - obwohl in der Peripherie des Ruhrgebiets, an der Nahtstelle zwischen Westfalen und Sauerland gelegen - sich den lat. Namen "Borussia" gab.
Mr. Green

Nein, im Ernst, ich finde es wirklich gut, wie damals der Papa König dem Sohnemann König Disziplin beigebracht hat, indem er seinen besten Freund vor dessen Augen abgeschlachtet hat. Respekt. Da kann man noch was lernen. Cool

Der Schalker provoziert nur, er will nur spielen. Selbstredend gab es auch eine Reihe ganz hervorragender Preußen in der dt. Geschichte
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Zebra
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Beitrag(#146437) Verfasst am: 06.07.2004, 18:13    Titel: Antworten mit Zitat

Keine Sorge, mich kann man bestimmt nicht in meinem "Patriotismus" verletzen Lachen

Ganz davon abgesehn, dass ich dem ollen Fritz zwar dankbar für die Durchsetzung der Kartoffel Ich liebe es... als Kulturpflanze bin, steh ich Zucht und Ordnung sowie Pflichterfüllung und Dienstvorschriften auch recht zwiespältig gegenüber zwinkern
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Shadaik
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Beitrag(#146442) Verfasst am: 06.07.2004, 18:28    Titel: Antworten mit Zitat

Was die beiden westdeutschen Borussias angeht (also die echte und die im Ruhrgebiet), so ist es so, dass um 1900 ein großer Teil des Niederrheins zu Preußen gehörte, auch wenn er vom Rest des Landes abgeschnitten war.

Zitat:
Tja, solch ein Wirrwarr hätte es in Preußen nicht gegeben

Deutscher Orden, Ostexpansion, Preußische Grenzfrage... Pfeifen
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Effô Tisetti
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Beitrag(#146444) Verfasst am: 06.07.2004, 18:29    Titel: Antworten mit Zitat

Zebra hat folgendes geschrieben:

Ganz davon abgesehn, dass ich dem ollen Fritz zwar dankbar für die Durchsetzung der Kartoffel Ich liebe es... als Kulturpflanze bin


Heißt das etwa, dass der olle Fritz für die ganzen kleinen, schwitzenden Pommes-Panzer verantwortlich is!? Geschockt
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Zebra
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Beitrag(#146445) Verfasst am: 06.07.2004, 18:31    Titel: Antworten mit Zitat

waah, ich sollte genauer lesen Verlegen Deprimiert Mr. Green
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Effô Tisetti
Königsblau bis in den Tod



Anmeldungsdatum: 18.09.2003
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Beitrag(#146446) Verfasst am: 06.07.2004, 18:32    Titel: Antworten mit Zitat

Shadaik hat folgendes geschrieben:

Was die beiden westdeutschen Borussias angeht (also die echte und die im Ruhrgebiet)...



Der Vorort von Lüdenscheid liegt nicht im Ruhrgebiet und somit diese Borussia auch nicht!

Shadaik hat folgendes geschrieben:

..., so ist es so, dass um 1900 ein großer Teil des Niederrheins zu Preußen gehörte,


...okkupiert wurde...
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Zebra
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Beitrag(#146447) Verfasst am: 06.07.2004, 18:33    Titel: Antworten mit Zitat

Schalker hat folgendes geschrieben:
Zebra hat folgendes geschrieben:

Ganz davon abgesehn, dass ich dem ollen Fritz zwar dankbar für die Durchsetzung der Kartoffel Ich liebe es... als Kulturpflanze bin


Heißt das etwa, dass der olle Fritz für die ganzen kleinen, schwitzenden Pommes-Panzer verantwortlich is!? Geschockt


Nee, diese Vergewaltigung jeglicher Esskultur habt ihr immer noch euren Nachbarn im Westen zu verdanken... Pfeifen
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Hannibal
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Anmeldungsdatum: 07.11.2003
Beiträge: 5062
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Beitrag(#146468) Verfasst am: 06.07.2004, 19:09    Titel: Antworten mit Zitat

Zebra hat folgendes geschrieben:


Geschockt

Ich meinte, den größten Staat innerhalb des Deutschen Reiches, ergo Preußen. Und das war ja nicht unbedingt für seine Disziplinlosigkeit berüchtigt Lachen


Ich meine eher die winzigen Ländereien, die vor allem in Süd-, West- und Zentraldeutschland existiert haben.

Diese Ländereien waren oftmals noch wesentlich kleiner, als Liechtenstein. Jedenfalls wurde die dortige Lage noch zusätzlich dadurch destabilisiert, das die eigentlichen Herrscher, oder "Besitzer" dieser Gebiete, selbst keine echte Kontrolle über diese hatten. Weil in der Lehenspyramide noch zwischen ihnen und den Bauern die Ritter standen, die immer noch weit in die Neuzeit hinein ihre privaten Kriege führten, auf ihrem privaten Grundbesitz Gesetze fast willkürlich erliesen und selbst wieder dagegen jederzeit verstossen konnten und so weiter...

Konflikte zwischen solchen Rittern wurden eben in privaten Fehden und nicht vor Gerichten ausgetragen. Ärmere Reichsritter, die über wenig Boden verfügten, kämpften manchmal selbst, aber andere stellten größere private Armeen auf. Diese privaten Armeen hatten auch die Bauern auf ihrem Grund zu beschützen, meistens aber nur dann, wenn die Bauern treue Leibeigene waren.

Freie Bauern, die unter der Bauernbevölkerung eine verschwindend geringe Minderheit darstellten, hatten zwar keine echten Feudallasten, aber auch keinen Schutz vor Dieben, Räubern, Raubrittern, oder übergriffigen privaten Armeen aus der Umgebung.

Oft gingen Grundbesitzer soager so weit, dass sie x-beliebige Leute, die durch ihre Gebiete durchreisten, zu ihren Leibeigenen machten, ihre Güter ihnen abnahmen, oder ihre eigene Privatarmee dadurch entlohnten, dass sie diese als Wegelagerer in ihrem Gebiet einsetzten und die Händler und Reisenden ausplünderten.

Zollgranzen erreichten im 18 Jh. ihren Höhepunkt und zogen sich zu dieser Zeit, wie ein dichtes Spinnennetz durch Deutschland. Viele Grundbesitzer verlangten Zölle, oder Zwangsumtauschungen, wenn man ihr Gebiet betratt.

Da manche Regionen, die zB. von der Fläche her die Größe des heutigen Münchens hatten, in duzende Staaten aufgesplittert waren, die teils offiziell und teils inoffizielle Abhängigkeiten zu anderen Staaten, oder lockere, ständig wechselnde Bündnisse pflegten, kann man sich vorstellen, dass man hier von keinen geordneten Verhältnissen sprechen kann.

Ein Beispiel, um diese Anarchie zu schildern: Du bist ein Wanderer und stiehlst in einer kleinen Region von einem Bauernhof ein paar Stücke Eier und vorerst hat niemand einen Plan, wer das gewesen sein könnte, obwohl du Spuren und so weiter hinterlassen hast.

War der Unglückliche ein freier Bauer, dann musste er dich auf eigene Faust suchen, was aber kaum möglich war, weil er sich um seinen Hof kümmern musste und auch vielen Gefahren ausgesetzt wäre, wenn er dich verfolgen würde.

War es ein Leibeigener Bauer, dann muss er auch viel Glück haben, dass die Privatarmee seines Herrn einen solchen Dieb erwischt.
Sie konnten weder herausfinden, dass du das warst, denn sie durften normalerweise in den anderen Kleinstaaten weder nach dir suchen, noch die dortigen Spuren vergleichen.

Du musstest als Gesetzloser nur in der Lage sein, geschickt unter den zahlreichen, aber oft kaum bewachten Grenzen rüber zu schlüpfen, dich gegen andere Räuber und Wegelagerer behaupten zu können usw....

In Preußen sah das schon viel anders aus. Aber auch dort waren im Vergleich zu heute, sehr ungeordnete Verhältnisse, denn die Grundherren hatten dort lange Zeit auch viel Macht und das Polizeiwesen war weniger entwickelt, als es der Anschein weckte.

Es stimmt schon, dass Preußen eine zur damaligen Zeit eine straffe Verwaltung, ein diszipliniertes Heer und ein geordnetes Finanzsystem hatte.

Trotzdem hatte aber selbst dieses Finanzssytem den Laster, dass sich auch hier, wie sonst wo, die Masse der Steuern an die Produzierenden und meist auch Ärmeren richtete.

Die Adligen, die fast nie was arbeiteten und das Staatssystem destabilisierten, genossen damals fast überall Steuerfreiheit und wenn nicht schon das, dann erhebliche Steuervergünstigungen.

Das betraff auch Preußen...

Unter Ludwig XIV, in Frankreich zahlte der Adel niemals direkte Steuern. Und in Österreich schaffte es erst Maria Theresia, eine Stsuer einzuführen, die auch der Adel zahlen musste, aber selbst dann war der Adel und die Kirche gegenüber den anderen stark vergünstigt.

Naja. Das ist es dann schon. Preußens "Ordnung" ist eigentlich fast ein Mythos, bis auf die Organisation ihres Heeres. Sie hatten tatsächlich sehr schlagkräftige Streitkräfte, die nicht selten auch zahlmässig Überlegenen eine Niederlage beibringen konnten.
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Quéribus
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Anmeldungsdatum: 21.07.2003
Beiträge: 5947
Wohnort: Avaricum

Beitrag(#146553) Verfasst am: 06.07.2004, 22:05    Titel: Antworten mit Zitat

Zebra hat folgendes geschrieben:
Schalker hat folgendes geschrieben:
Zebra hat folgendes geschrieben:

Ganz davon abgesehn, dass ich dem ollen Fritz zwar dankbar für die Durchsetzung der Kartoffel Ich liebe es... als Kulturpflanze bin


Heißt das etwa, dass der olle Fritz für die ganzen kleinen, schwitzenden Pommes-Panzer verantwortlich is!? Geschockt


Nee, diese Vergewaltigung jeglicher Esskultur habt ihr immer noch euren Nachbarn im Westen zu verdanken... Pfeifen


Das war dann entweder die falsche Kartoffelsorte oder das falsche fett. Mit den Augen rollen
Wenn man's richtig macht, sind die Fritten weder fettig noch "schwitzig"/pappig, sondern außen schön kross und innen locker. Cool
Kleiner Tip: nach dem Schneiden der kartoffeln die (rohen) Frites mit Kuchenkrepp trockentupfen, dann pappen sie nicht so leicht. zwinkern

In F nennt man übrigens Frites mit Mayo-Dip "Fondue belge" Lachen
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or his deserts are small
That dares not put it to the touch
To gain or lose it all."
James Graham
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Nordseekrabbe
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 31152
Wohnort: Dresden

Beitrag(#146564) Verfasst am: 06.07.2004, 22:16    Titel: Antworten mit Zitat

Zebra hat folgendes geschrieben:
Nordseekrabbe hat folgendes geschrieben:
Zebra hat folgendes geschrieben:
Wieso findest du es gut, dass es Länder gibt, die nicht zur EU gehören? Irgend welche Gründe?


Sie können eigenständiger Politik gestalten, müssen nicht immer irgendeine Brüsseler Richtlinie umsetzen, und bewahren sich ihre Eigenständigkeit.

Für Deutschland etc... wär das sicher nichts, aber für die Schweizer Eidgenossen ist das - wenn man mal ihre Geschichte anschaut - einfach nur konsequent.


'tschuldige, aber der Zusammenhang erschließt sich mir einfach nüch Schulterzucken


Was genau erschliesst sich Dir daran nicht? Frage
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Nordseekrabbe
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
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Beitrag(#146566) Verfasst am: 06.07.2004, 22:23    Titel: Antworten mit Zitat

Kossuth hat folgendes geschrieben:
Das was du schreibst, ist völlig unsachlich, Nordseekrabbe. Deutschland hat auch eine lange nationale und starke föderale, um nicht zu sagen: feudale Geschockt Tradition, wo es sogar in sich extrem aufgesplittert war - zeitweise sogar in 300 winzige Ländereien. Der damalige Zustand war von Anarchie und Rechtlosigkeit geprägt.


So Unsachlichkeit... aha... Nehmen wir doch mal die Zeit des Nationalsozialismus... Wie war das denn da mit der Schweiz?

War es nicht so, dass diese - als einzige - eben nicht von den Nazis überfallen wurde? Und ich denke, alleine dies zeugt sich aus der Geschichte, der selbstbewussten Tradition der Schweizer.

Es erscheint mir also - in Anbetracht der Schweizer Geschichte - nur folgerichtig, so zu handeln, wie sie handelt.
Und wenn man schon fordert, die Schweiz solle in die EU eingebunden, ja Mitglied werden, dann sollte man sich auch mal den Fakt vor Augen führen, dass die Schweiz ein rätoromanischer Staat, ein Vier Sprachen Land ist. Welchen teil der Schweiz will man denn dann einbinden?
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Nav
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Beitrag(#146567) Verfasst am: 06.07.2004, 22:26    Titel: Antworten mit Zitat

Nordseekrabbe hat folgendes geschrieben:
Kossuth hat folgendes geschrieben:
Das was du schreibst, ist völlig unsachlich, Nordseekrabbe. Deutschland hat auch eine lange nationale und starke föderale, um nicht zu sagen: feudale Geschockt Tradition, wo es sogar in sich extrem aufgesplittert war - zeitweise sogar in 300 winzige Ländereien. Der damalige Zustand war von Anarchie und Rechtlosigkeit geprägt.


So Unsachlichkeit... aha... Nehmen wir doch mal die Zeit des Nationalsozialismus... Wie war das denn da mit der Schweiz?

War es nicht so, dass diese - als einzige - eben nicht von den Nazis überfallen wurde? Und ich denke, alleine dies zeugt sich aus der Geschichte, der selbstbewussten Tradition der Schweizer.

Es erscheint mir also - in Anbetracht der Schweizer Geschichte - nur folgerichtig, so zu handeln, wie sie handelt.
Und wenn man schon fordert, die Schweiz solle in die EU eingebunden, ja Mitglied werden, dann sollte man sich auch mal den Fakt vor Augen führen, dass die Schweiz ein rätoromanischer Staat, ein Vier Sprachen Land ist. Welchen teil der Schweiz will man denn dann einbinden?


Ähhhhh? Komplett von der Rolle Argh Mit den Augen rollen Geschockt
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Nordseekrabbe
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
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Wohnort: Dresden

Beitrag(#146569) Verfasst am: 06.07.2004, 22:29    Titel: Antworten mit Zitat

Nav hat folgendes geschrieben:
Nordseekrabbe hat folgendes geschrieben:
Kossuth hat folgendes geschrieben:
Das was du schreibst, ist völlig unsachlich, Nordseekrabbe. Deutschland hat auch eine lange nationale und starke föderale, um nicht zu sagen: feudale Geschockt Tradition, wo es sogar in sich extrem aufgesplittert war - zeitweise sogar in 300 winzige Ländereien. Der damalige Zustand war von Anarchie und Rechtlosigkeit geprägt.


So Unsachlichkeit... aha... Nehmen wir doch mal die Zeit des Nationalsozialismus... Wie war das denn da mit der Schweiz?

War es nicht so, dass diese - als einzige - eben nicht von den Nazis überfallen wurde? Und ich denke, alleine dies zeugt sich aus der Geschichte, der selbstbewussten Tradition der Schweizer.

Es erscheint mir also - in Anbetracht der Schweizer Geschichte - nur folgerichtig, so zu handeln, wie sie handelt.
Und wenn man schon fordert, die Schweiz solle in die EU eingebunden, ja Mitglied werden, dann sollte man sich auch mal den Fakt vor Augen führen, dass die Schweiz ein rätoromanischer Staat, ein Vier Sprachen Land ist. Welchen teil der Schweiz will man denn dann einbinden?


Ähhhhh? Komplett von der Rolle Argh Mit den Augen rollen Geschockt


Sorry... da hab ich (in dem was fett angestrichen wurde...) wohl ein wenig verkaspert. Mit den Augen rollen
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narziss
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
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Beitrag(#146570) Verfasst am: 06.07.2004, 22:29    Titel: Antworten mit Zitat

War es so schwierig England, Wales, Schottland , die beiden Irländer, Wallonen und Flandern aufzunehmen?
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Nordseekrabbe
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Beitrag(#146572) Verfasst am: 06.07.2004, 22:30    Titel: Antworten mit Zitat

narziss hat folgendes geschrieben:
War es so schwierig England, Wales, Schottland , die beiden Irländer, Wallonen und Flandern aufzunehmen?


Gerade England ist ein gutes Beispiel, denn die EU-Skepsis der Engländer ist ja enorm hoch. Mit den Augen rollen
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Beitrag(#146573) Verfasst am: 06.07.2004, 22:35    Titel: Antworten mit Zitat

@narziss

Right. zwinkern

@Nordseekrabbe

Auch in Österreich gibt es mehr als 1 Amtssprache - in manchen Gebieten ist z.B. Slowenisch eine Amtssprache.

Auch das Deutsch hier ist in zwei große Gebiete geteilt - das Alemanisch, das im Westen gesprochen wird und das Bairisch, das im Osten gesprochen wird.

Die Schweiz ist 1 Staat - und zwar genaugenommen ein föderaler Staat.

So wie auch Österreich - 9 Bundesländer mit jeweils eigenen Regierungen (In Abfolge meiner persönlichen Sympathie: Wien, Burgenland, Steiermark, Oberösterreich, Salzburg, Niederösterreich, Kärnten, Tirol, Vorarlberg).

Auch in Österreich ist direkte Demokratie Bestandteil des politischen Lebens (wenn auch bei weitem nicht so stark ausgeprägt wie in der Schweiz). Auch wir Österreicher waren nach dem Weltkrieg ein militärisch (aber leider auch wirtschaftlich - darum war vieles so beschissen hier, z.B. die Telekommunikation!) neutrales Land.

Allerdings, in einem Punkt unterscheiden wir uns von den Schweizern:

Selbst die zehntausend arrogantesten Ösis würden zusammen nie jene Arroganz aufweisen, die ein einziger schweizerischer Bergfex schon im kleinen Zeh hat. zwinkern
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narziss
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 21939

Beitrag(#146575) Verfasst am: 06.07.2004, 22:39    Titel: Antworten mit Zitat

Nordseekrabbe hat folgendes geschrieben:
narziss hat folgendes geschrieben:
War es so schwierig England, Wales, Schottland , die beiden Irländer, Wallonen und Flandern aufzunehmen?


Gerade England ist ein gutes Beispiel, denn die EU-Skepsis der Engländer ist ja enorm hoch. Mit den Augen rollen
Diese Skepsis gibt es in der Schweiz auch, aber dafür waren nicht die Sprachen der Grund. Deutsche, Franzosen und Italiener waren ja immerhin Gründungsmitglieder der EU.
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Shadaik
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Anmeldungsdatum: 17.07.2003
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Beitrag(#147207) Verfasst am: 08.07.2004, 17:11    Titel: Antworten mit Zitat

Irland aufzunehmen war tatsächlich ein problem. Unter anderem, weil die offizielle Sprache des Landes, irisch, fast ausgestorben ist und dennoch Nationalsprache ist. Das allein ist schon ein Kapitel für sich.

Deutschland ist übrigens auch mehrsprachig: regionale Amtssprachen sind Friesisch, Niedersorbisch, Hochsorbisch (trotz gleicher namen unterschiedliche Sprachen), Dänisch und der hier in der Gegend gesprochene niederländische Dialekt namens "Rheinisches Platt".
Zudem hat die EU ein programm zum Schutz der LULs (lesser used languages)

Eigentlich gibt es in der EU mit Ausnahme Portugals kein einziges einsprachiges Land.
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Fische schwimmen nur in zwei Situationen mit dem Strom: Auf der Flucht und im Tode
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